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Zur Ästhetik des Häßlichen: Von Sade bis Pasolini PDF

275 Pages·1998·25.402 MB·German
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Sabine Kleine • Zur Ästhetik des Häßlichen Dissertation zur Erlangung des Grades Dr. phil., von Sabine Kleine (Andernach) eingereicht am Fachbereich 3 (Literatur- und Sprachwissenschaften) der Universität Gesamthochschule Essen Tag der mündlichen Prüfung: 17. Dez. 1997 Gutachter: Prof. Dr. Horst Albert Glaser Prof. Dr. Roland Galle Diese Arbeit wurde 1998 mit einem Preis der Universität GH Essen ausgezeichnet Sabine Kleine Zur Ästhetik des Häßlichen Von Sade bis Pasolini Verlag J. B. Metzler Stuttgart . Weimar Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme K1eine, Sabine: Zur Asthetik des HliBlichen ; von Sade bis Pasolini / Sabine Kleine. Stuttgart; Weimar : Metzler, 1998 Zugl.: Essen, Univ., Diss., 1997 ISBN 978-3-476-45199-6 ISBN 978-3-476-45199-6 ISBN 978-3-476-04293-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-04293-4 Dieses Werk ist einschlieBlich aller seiner Teile geschtitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzuHissig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr die Vervielfiiltigungen, Ubersetzung, Mikroverfilmungen und Einspeicherung in elektronischen Systemen. M & P Schriftenreihe fUr Wissenschaft und Forschung © 1998 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprtinglich erschienen bei I.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1998 Für Burkhard v DANK Mein Dank gilt - meinem Lehrer, Prof. Dr. Horst Albert Glaser. Auf seine Kritik und seinen Rat, auf seine Unterstützung und sein Wohlwollen konnte (werde) ich mich stets verlassen. Und zweifelsohne wäre dieser Text ohne seinen Einfluß nie geschrieben worden. - Prof. Dr. Roland Galle fiir Diskussionen, Einwände, Tips. - Liliane Zuuring, Jutta Volke, Cristina Schwarz, Rita Glaser, Erika Cristiani fiir ihre Freundschaft. - meinen Eltern: Horst und Karin, Günter und Angela. VII INHALT I. Von der Beschmutzung des Schönen (Einleitung) Die surrealistische" beaute convulsive" als Utopie einer narzißtischen Wirlcungsästhetik 5 Sades Philosophie der Freiheit - Sades Ästhetik des Perversen 7 Die Überschreitung ("transgression de la loi"): Grundprinzip des Obszönen (nach Bataille, Klossowski - und Sade) 14 Zur Philosophie des Bösen - unter besonderer Berücksichtigung von Sade, Kant, Schiller 20 Ästhetik der Grausamkeit (Lautreamont) 28 Zur Forschungslage. Zur Literarhistorie des Obszönen, Häßlichen, Bösen 34 Das Projekt dieses Buches 41 11. Sinnlos - haltlos - häßlich? - Schwarze Romantik und idealistische Kritik (E.T.A. Hoffinann) 43 Poetischer Nihilismus, leere Subjektivität - HojJmanns Romantik in Hegels Kritik 47 Vom Reizwert des "Piquanten", "Frappanten", "Chockanten" - F. Schlegels Kritik romantischer Moderne 56 Hoffmanns "serapiontisches Prinzip": Ästhetik des Schauens - Ästhetik der narzißtischen Projektion (am Beispiel des "Sandmanns'') 61 Künstlerische Exaltationen - Phantasmen - Zusammenbrüche (Werther, Anton Reiser und andere) 70 Serapiontische Ästhetik - pygmalionistische Ästhetik? (am Beispiel der "Elixiere des Teufels'') 84 Sinnlos - haltlos - häßlich? Eine Probe aufH egels Einwände gegen Hoffmann (noch einmal anhand der "Elixiere des Teufels '') 88 Das Scheußliche einer "zuchtlosen Phantasterey": Hoffmanns Werk in Rosenkranz' "Ästhetik des Häßlichen" 97 Ill. Wirkungsästhetik des Schauerlichen (Edgar A. Poe) 107 Ausgeburten einer kranken Phantasie: Scotts HojJmann-Rezension und ihr Einfluß aufP oe 107 Das ästhetische Paradigma des Ekelhaften 111 Poes phantastische Schreibweise und das Sujet des Wahnsinns 113 Das Subjekt im schrecklich-erhabenen Landschaftsraum (am Beispiel des "MS Found in a Bottle'') 119 Zur Bestimmung des Erhabenen (nach Burke) 126 G.B. Piranesis "Carceri" (und Poes gotisch-groteske Interieurs) 128 Zur Theorie des sublimen Raums 137 IX Poes Landschaftsräume zwischen Südpol und Maelström: Orte des kreatür- lichen Entsetzens, Orte des Nie-Gesehenen 145 Das Erhabene als sensationsästhetisches Paradigma (nach Burke, Dubos, Dennis) 152 Poes Kunsttheorie: Systematisierung einer Ästhetik des Schauerlichen? 158 Einige Anmerkungen zum ästhetischen Neronismus 165 IV. Über den Schrecken im ästhetischen Raum der Moderne (Charles Baudelaire) 169 Ilcone Sardanapal: Der Bluttraum aus dem Geist des Ennui 169 Affront gegen Moralität und Sittlichkeit: Der Skandal der "F1eurs du Mal" 181 Zum ästhetischen Sujet des lebensweltlich Häßlichen (anhand von Hugo, Baudelaire - und Benjamin) 187 Schockant, obszön, ekelhaft: Baudelaires Preislied aufe in Aas (" Une Charogne ") 193 Zur Theorie ästhetischer Modernität (nach Adorno, Friedrich, Jauß - und Stendhal) 197 Kosmos der Sterilität und der Kälte: Die Modeme-Utopie der Weltausstellun- gen und ihre Einlösung im "Reve Parisien" 207 " Chock": Charakteristikum moderner Erfahrung - Prinzip der Baudelaire 'sehen Lyrik (nach Benjamin) 223 Das Satanische oder: die Haltung der Baudelaire 'sehen Ästhetik der Welt gegenüber (am Beispiel des "Mauvais Vitrier'~ 228 v. Sade im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (Schluß) 235 Film als Archiv des Grauens (nach Kracauer) 236 Filmische Schockästhetik: Pasolinis Sade-Verfilmung "Salo 0 le 120 giomate di Sodoma" 238 Überlegungen zu Paso/inis umstrittener Sade-Deutung 245 Schlußnatiz 254 Literaturverzeichnis 255 x VON DER BESCHMUTZUNG DES SCHÖNEN (Einleitung) Die offizielle Taktik der Surrealisten dem Krieg gegenüber bestand darin: Ihn zu ignorieren. Kaum je von feme wird er als Schauspiel in den frühen Schriften Bretons oder Aragons sichtbar} Doch scheint es, als habe das verpönte Sujet dem Surrealismus dann den Impuls eingeprägt, den Blanchot ihm einmal ablas: Kunst zur Kriegsmaschine aufzubieten. 2 - Aggressiv wies die surrealistische Bewegung auf die Demütigung, die der Rationalismus gegen die Phantasie for mulierte: Zu der Zeit, da der Surrealismus in der abendländischen Kultur einen unerträglichen Absolutismus von Logik und Vernunft erkannte, entzifferte er dessen Strategie als Plan zur totalen Austreibung der Imagination aus dem Denken wie aus dem Leben überhaupt. Seither bezeichnete die Phantasie dem Surrealismus das Tabu des Vernünftigen. Doch bemerkte Breton, wie jene ver sunkene Seite des menschlichen Seins für den Augenblick wieder aufgetaucht war: in den Entdeckungen Sigmund Freuds. Im Traum, in einer Sprache des Unbewußten, in der Technik der freien Assoziation und im Triebbegriff sah Breton die Beschränkung des Menschen auf die reglementierte rationale Exi stenz in ihrer Ausschließlichkeit zerbröckeln, und der psychische Automatismus wurde gleichsam zur hermeneutischen Strategie gegen die mentale Zensur, gegen die Verdrängung ins Unbewußte. - Damit wurde der Surrealismus - gegen seine ursprüngliche dandyistisch-distanzierte Haltung - schon in seinem Entstehen politisch. Bereits im surrealistischen Gründungsmanifest (Manifeste du Su"ealisme, 1924) borgte Breton vom parteilichen die Programmatik des ideologischen Glaubensbekenntnisses, und Jahre später wollte er den Beitritt der surrealistischen Gruppe zur Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) 1 Elisabeth Lenk: Der springende Narziß. Andre Bretons poetischer Materialismus. München 1971. (=Reihe Passagen). S. 2. 2 Maurice Blanchot: Reflexions sur le Surrealisme. In: ders.: La Part du feu. Paris 1949. S. 92 - 104.

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