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Zerfall der Staatsmacht Persiens unter Nasir ad-Din Schah Qajar (1848-1896): Einblicke in die Machtverhältnisse am Teheraner Hof nach den Tagebüchern I'timad as-Saltanas PDF

184 Pages·1993·37.205 MB·German
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Edjtehadi Zerfall der Staatsmacht Persiens ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN • BAND 161 begründet von Klaus Schwarz herausgegeben von Gerd Winkelhane KLAUS SCHWARZ VERLAG • BERLIN ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN • BAND 161 Mostafa Edjtehadi Zerfall der Staatsmacht Persiens unter Näsir ad-DIn Schah Qägär (1848-1896) Einblicke in die Machtverhältnisse am Teheraner Hof nach den Tagebüchern rtimäd as-Saltanas K KLAUS SCHWARZ VERLAG • BERLIN • 1992 S D 25 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Edjtehadi, Mostafa: Zerfall der Staatsmacht Persiens unter Nä§ir-ad-Din Schah Qägär (1848 - 1896) : Einblicke in die Machtverhältnisse am Teheraner Hof nach den Tagebüchern I'timäd as-Salfanas / Mostafa Edjtehadi. - Berlin : Schwarz, 1992 (Islamkundliche Untersuchungen ; Bd. 161) Zugl.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1991 u.d.T.: Edjtehadi, Mostafa: Uber die Ära Nä$ir ISBN 3-87997-204-4 NE : GT Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Werk oder einzelne Teile daraus nachzudrucken oder zu vervielfältigen. © Gerd Winkelhane, Berlin 1992. Klaus Schwarz Vertag, Bergstraße 2, D-1000 Berlin 41 ISBN 3-87997-204-4 Druck: Offsetdruckerei Gerhard Weinert GmbH, D-1000 Berlin 42 Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung 1. Theoretischer Überblick 1.1 Macht 1.2 Führung: Ein Spezialfall der Machtausübung 2. Thema und Aufbau der Arbeit 3. Die Tagebücher I'timäd as- Sabanas als sozialhistorische Quelle zum Leben am QSgärenhof Kapitel I: Zur Persönlichkeit N9sir ad-Din Schahs 1. Reiten, Reisen und Jagen: Die drei Leidenschaften des Schahs 2. Die dritte Europareise Näsir ad-DIn Schahs 3. Geid und Gold, zwei "Süchte" des Schahs 4. Geschichte und Fremdsprachen, zwei Interessengebiete Näsir ad-Din Schahs Kapitel II: Näsir ad-üin Schah als Regent des' Staatswesens 1. N3$ir ad-Din Schah und seine Regierungsgeschäfte 2. Näsir ad-DIn Schah und der Kronrat (Maglis-i Surä-yi DaulatI) 3. Näsir ad-DTn Schah und das Militär Kapitel III: Zum Hofleben unter Näsir ad-DIn Schahs 1. Zum Führungsstil Näsir ad-Din Schahs 2. Näsir ad-DTn Schah und seine Großwesire 3. Nä$ir ad-DTn Schah und die hochrangigen Höflinge Seite 3.1 Dust Muhammad yän Mu'ayyir al-Mamäiik. 90 3.2 MIrzä Yaljyä yän MuSTr ad-Daula 91 3.3 Mirzä i^bbäs Hän Qawäm ad-Daula 97 3.4 MIrzä 'Alf Rida Hän 'Adad al-Mulk (ijän Sälär) ' ' 98 4. Näsir ad-Dtn Schah und eAziz as-Sultän 99 5. Näsir ad-D7n Schah und seine Frauen 108 6. Näsir ad-DIn Schah und Amin as-Sultän 110 6.1 Aqä Ibrahim ÄbdärbäSI Amin as-SultSn 110 6.2 MIrzä CA1I Asgar Hän Amin as-Sultän 112 Kapitel IV: Näsir ad-DIn Schah ohne Macht 135 Nachwort 141 Anmerkungen 147 Literaturverzeichnis 171 Register 180 Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im vergangenen Jahr (1991) unter dem Titel: "Über die Ära Näsir - Ein Einblick in das Hotleben aus der Sicht Muhammad Hasan Hän Ictimäd as-Saltana" vom Gemeinsamen Ausschuß der philosophischen Fakul- täten an der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i.Br. als Dissertation ange- nommen. Sie wurde von Herrn Prof. Dr. Günter Dux, dem Direktor des Instituts für Soziologie als Referent, und von Frau Prof. Dr. Erika Glassen, Professorin an dem orientalischen Seminar und derzeit Leiterin des Orient-Instituts in Istanbul als Koreferentin betreut, wobei ich viele Impulse, die für die Entstehung dieser Arbeit von großer Bedeutung waren, während meiner Gespräche mit Herrn Prof. Dr. Bert G. Fragner, dem Lehrstuhlinhaber für Iranistik an der Universität Bamberg,erhielt. Ihnen allen gilt mein besonderer Dank. Für die Veröffentlichung der Arbeit ist der erste Abschnitt (1.1) der Ein- leitung: "Zum Werdegang der Arbeit", der die Entwicklung der Arbeit beschrieb, her- ausgenommen und durch den "Theoretischen Überblick" (1.1) ersetzt worden. In diesem neugeschriebenen Abschnitt werden die wichtigsten macht- und führungs- theoretischen Ansätze, die zur Zeit für die Machtdiskussion relevant sind, referiert und zur nachfolgenden Untersuchung und Darstellung der Machtverhältnisse unter Näsir ad-DIn Schah Qagär herangezogen. In einem nachträglich ausformulierten Nachwort werden dann die Ergebnisse diskutiert und zusammengefaßt. Nicht zuletzt möchte ich an dieser Stelle meinem Freund Klaus-Ulrich Geis danken, der die Arbeit durchgelesen, Sprach- und Transkriptionsfehler korrigiert und wertvolle Vorschläge zur Textgestaltung gemacht hat. Mostafa Edjtehadi Freiburg, im Mai 1992 EINLEITUNG 1. Theoretischer Überblick 1.1 Macht "Macht" ist ein unerschöpfliches Thema, mit dem wir alltäglich konfrontiert sind und - unter verschiedenen Perspektiven - unsere eigenen Erfahrungen machen. Es handelt sich zunächst um einen Begriff der Umgangssprache, der häufig und in ganz verschiedenartigen Zusammenhängen, nicht nur in Politik und Wirtschaft, Ver- wendung findet. So spricht man von der Macht der Eltern über ihre Kinder, der Macht der Lehrer über ihre Schüler, der Macht des Chefs über seine Angestellten, der Macht der Medien über ihre Rezipienten und so fort. Gleich mehrere Disziplinen der Sozialwissenschaften wie die Politologie, die Soziologie, die Psychologie und die Ökonomie, ja auch die Philosophie, beschäftigen sich mit dem Phänomen der Macht, dessen Eigenschaften sie aus ihrem jeweils eigenen Blickwinkel untersuchen. Diese perspektivisch bedingt unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Disziplinen am Machtphänomen führten schließlich dazu, daß sich bei den differenzierten An- sätzen der Forschung verschiedene Schwerpunkte herausbildeten, die ihrerseits lediglich Einzelaspekte des Forschungsobjektes "Macht" erfaßten, was hinsichtlich des Gesamtbildes der Sozialwissenschaften dazu führte, daß sich der Machtbegriff zu einem der vieldeutigsten Termini der Sozialwissenschaften entwickelte. Es ent- standen mehrere Machttheorien, die das Phänomen Macht jeweils aus einem anderen Blickwinkel darstellten und es folglich auch anders definierten. Die perspektivisch angelegten Definitionen des Begriffes "Macht" erschwerten notwendigerweise den Prozeß der interdisziplinären Konsensbildung, woraufhin sieh manche Machttheo- retiker, wie Luhmann (1975), veranlaßt sahen, höhere allgemeine Konzepte der Macht zu entwickeln, "die auch sonst Verwendung finden, die dem Transfer bereits bewährter Fragestellungen und Begriffsbildungen dienen, Vergleiche ermöglichen und Anschlußforschungen in anderen Sachbereichen vermitteln".(l) Doch eine sol- chermaßen umfassende Theorie über die Macht, wie die von Luhmann avisierte, steht bislang noch aus. - 9- Während viele Definitionen des Machtbegriffes nur den einen oder anderen Aspekt des Phänomens ansprechen, so vereint doch eine der klassischen Defini- tionen, von der die meisten anderen Autoren (Cartwright 1959; Tedeschi 1973; Schneider 1978; Wrong 1979; Hradil 1980) ausgehen, gleichzeitig einige zentrale Charakteristika des Begriffes in sich. Crott (1983) machte darauf aufmerksam, daß diese etwas umfassendere Definition des Machtbegriffes von Max Weber stammt, der definierte: "Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht."(2) In seiner Definition hebt Weber das wichtigste und zugleich unumstrittene Charakteristikum des Machtphänomens hervor, indem er Macht als soziale Macht definiert. Die Bemerkung "innerhalb einer sozialen Beziehung" macht deutlich, daß Macht nicht eine universale Fähigkeit oder Eigenschaft eines Individuums, einer Gruppe oder Organisation ist, sondern daß sie in einer sozialen Interaktion entsteht und nur innerhalb einer sozialen Beziehung existiert. Mit anderen Worten: "Macht ist stets eine mindestens zweiseitige Beziehung".(3) Somit hat Weber bei seiner Be- griffsbildung aus der Umgangssprache stammende Ausdrücke wie "A hat Macht", "A ist mächtig" oder "B ist ein mächtiges Land" von vornherein ausgeschlossen. Denn der Satz "A hat Macht" ist demzufolge unvollständig und wird keinen Sinn erhalten, wenn nicht erklärt wird, über wen A Macht hat. Weiterhin bezeichnet Weber Macht als "Chance", was besagt, daß Macht an sich nur ein Potential darstellt, das auch ungenützt bleiben kann, wenn man es nicht mit dem Einsatz geeigneter Mittel akti- viert. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß der Einsatz von Machtmitteln selbstverständlich mit dem "eigenen Willen", also mit dem Motiv des Machtausüben- den zusammenhängt. Das Machtmotiv des Machtausübenden kann einerseits gestärkt, andererseits aber auch abgeschwächt werden, je nachdem, ob das "Widerstreben", d.h. der Widerstand der Zielperson oder -gruppe, wächst oder nachläßt. Die Kon- junktion "auch" in Webers Definition verweist auf den Umstand, daß sowohl die freiwillige als auch die erzwungene Einwilligung der Zielperson (oder -gruppe) in jedem Fall einen Machteffekt entstehen läßt. Der Nebensatz "gleichviel worauf diese Chance beruht" schließlich verweist auf die ganz unterschiedlichen Machtgrund- - 10-

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