z alp 17 |2006 Zeit ung der Älpl er inn en und Älpl er nähmt er Es waren einmal drei Burschten, und wie die Eltern starben, nahm der älteste den Hof, der einem anderen mittste bekam die Barschaft, dem jüngsten aber liesssen sie nüüt als wie eine Sägetsen, das fort Dengelwerkzeug und einen Tschutt in den Hinderen. Asen zog er durch das Land, und wo er hinkam, da stieg er in die Wildi, noch die strääzigsten Stötz empor. Und weil er mähte, wo kein anderer zu mähen wagte, nahm er auch niemertem ettis weg und hatte doch ein Einkommen. Manchmal verdingte er sich auf eine Alp, und weil er ein Gmögiger war mit stets einem Sprüchli zu allem, und half, wo es Not tat, so mögten ihn alle recht leiden. Aber wann immer ihn einer fragte, warum er nicht blübe, mit Weib und Veh und am End gar einem eigeten Hof, so gab der Burscht zur Antwort, mit Weib und Hof heig er am End auch eine Schwetti Goofen, und nach seinem Tod nähmt der eint den Hof und der ander die Barschaft, und die anderen müssten totenseelenallein und mit einem Tschutt in den Hinder fort, das well er seinen Chinden nicht antun. Weil ihm wären alle gleich lieb, und solange er lebe, sell nie ein Mäntsch müssen ein Leid tragen seinerwegen. Das hörte endlich auch eine Hex, das Bersiäneli, und fragte den Burscht, ob er sich denn nicht dem armen Fraueli möge bsinnen, das mit einem Chindli ob Brig auf einem vertoo- reten Wiesli gelebt heig, mit einem einzigen mageren Chueli und numen einem munzigen Teichli zum sein vertooretes Wiesli wässern, wie der Burscht fered dort in der Wildi ge - heut heig. Der Burscht meinte, so halben möge er sich bsinnen. So wüsste er dängg auch noch, fuhr das Bersiäneli fort, dass er an einem süttig heissen Tag beim Abstieg von der Heuet drei Schlücke von dem Fraueli seinem Wässerwasser getrunken heig? Hä ja, meinte der Burscht und dachte noch nüüt Böses. Doch dann erfuhr er, dass abgeschnitten die säben drei Schlücke in säb heissem Sommer dem Fraueli bitter gefehlt hatten, weil danach gab das Wiesli drei Hampflen weniger Heu und das Chueli drei Strich weniger Milch, und von der Milch gab es ein Mümpfeli zu wenig Käs, und winters hungerte der Frau ihr Chindli gad um säb Mümpfeli zu viel, dass es darob krank wurde und starb, und das Fraueli in seinem Kummer starb ihm hinterher. So sig das, meinte das Bersiäneli zum Schluss. Was immer einer zum Leben brauche, das nähmt er einem anderen fort, ds Gottes Namen. Das war dem Burschten aber kein Trost mehr. Er heiratete dernach zwar noch und hatte eine Schwetti Chinden, doch des Lebens wurde er nümmen froh. Tim Krohn M zalp Zei tung der Älp lerinnen und Älpler In se ra te Urs Baumgartner mir mein ich, Inhalt zalp die siebzehnte: 2 | Impressum 3 | nähmt er einem anderen fort 4 | Mein Nr. 17 Som mer 2006 Hauptstrasse 53, 4812 Mühlethal zalp zum Thema ist auch dein, oder alles gehört allen, ausser... 6 | Formen von Haben 8 | Ich kauf mir eine Auf la ge 4600 Exemp la re Tel. 062 752 46 49 U Preis CHF 8.–/€ 6.– In se ra ten prei se auf An fra ge Besitz Alp 10 | Weg mit der Bürste! Volles Haar für sauren Käse! 12 | Die Revolution kommt Abos Ha rald Sat zer von unten 13 | Personal- und andere Sorgen 14 | Fotoroman: La vache qui rit 16 | Wo Alp S Re dak tio n Anne Krüger (ak), Donat (+ z'Alp) Le di weid, 3823 Wen gen drauf steht, ist nicht immer Alp drin 18 | Poster 22 | Finanzaufruf 23 | Fragen an Eva Hulst (eh), Graenichen (+ z'Alp) Tel. 033 855 53 33 S Fabienne Baer (fb), Zürich Dr. Edel Weiss 24 | Unzertrennlich 26 | Kinderseite: Olympen und Falten für die Jungen und Gio rg io Hösl i (gh), Moll is Kon to CH PC 90-130553-0 die Alten 28 | Polizeiliche Personenkontrollen auf Alpen 29 | Wir sind die Glut des Feuers Har ald Satz er (hs), Weng en E Konto DE Volksbank Hochrhein Kurt Züllig (dc), Werdenberg 30 | CD’s und Bücher 33 | Rätsel 34 | Service zalp 35 | Lockruf Konto 1070 827 Mag nus Fur rer (mf), Gross höch stet ten BLZ 684 922 00 R Pia Gabriel (pg), Bünzen IBAN DE 526 849 22 00000 1070 827 Prisca Würgler (pw), Winterthur (+ z'Alp) BIC GENODE61WT1 P Urs Baum gart ner (ub), Müh le thal (+ z'Alp) Lay out ty po gra phics.ch, Mollis Besitzsplitter: 5 | Schlaf mein Kind, ich... 7 | Der Strebel gehört mir 22 | Defi nitionen M Kontakt Re dak ti on zalp Druck Späl ti Druck AG, Gla rus Vorderdorfstrasse 4, 8753 Mollis von Eigentum und Besitz 22 | Die Sterbende und ihr Besitzer 26 | Kuhr echt 26 | «Miini» Titelbild © Vanessa Püntener, Chraienalp UR 2004 Tel. 055 622 39 22, Fax 055 622 39 23 I [email protected], www.zalp.ch Poster © Prisca Würgler 2005 Mein ist auch dein, oder alles gehört allen, ausser... Der Besuch der Anderen schlendert in meinen Finken herum, sitzt an meinem Platz, trinkt aus meiner Kleiderhaken, meiner Mittagspause, «meinem» Melkschemel gestützt fühlen Problem ist, dass solches Glück meist meinem Arbeitsbereich... oder einen Kaffee aus meiner Supertas- nur von kurzer Dauer ist. Allzu schnell Lieblingstasse, verliert meinen Hirtenstock, stört schnarchend meinen heiligen Schlaf, verzerrt genüsslich Warum erhebe ich plötzlich Anspruch se schlürfen. Ansonsten fühl ich mich gewöhnen wir uns an Neues und das meine Lieblingsschokolade, leiht meinen teuren Feldstecher aus, will meine Lieblingsziege melken, auf Sachen, die ja nur bedingt mir gehö- gezwungen, meinen vermeintlichen Be- Glücksgefühl bleibt aus. So sind wir un- ren und verteidige sie wenn nötig, als ob sitz zu verteidigen und die Grenzen klar ersättlich. Vieles muss ständig verbes- stiehlt mir meine Zeit mit nervenden Fragen... Text Fabienne Baer, Bild Giorgio Hösli sie ein Teil von mir wären? zu markieren. sert werden. Auch auf der Alp: was uns Es fühlt sich als meines an, weil ich Besitz kann auch Last bedeuten. beim ersten Mal noch glücklich stimmte es gekauft, geschenkt bekommen, ge- Manchmal wäre ich froh, etwas wäre (z.B. die imposante Aussicht, das viele G emeinsam kommen wir im Frühling funden, selber gemacht habe. Oder auch nicht mein. Denn nur was mir gehört, Draussensein...) reicht uns beim x-ten auf der Alp an. Vorerst gehört alles einfach ausgewählt und mein genannt, kann ich auch verlieren oder kann mir Mal nicht mehr und wir möchten zu- allen – oder niemandem. Ein unbesetzter weil es besonders gut zu mir passt. Da- gestohlen werden. Ich muss mich dar- sätzlich mehr Freizeit, mehr Verdienst, Raum, den alle gleichzeitig betreten. Das für trage ich ihm auch Sorge und füh- um kümmern, wenn etwas damit nicht praktischere Werkzeuge... einzige, was zweifellos mir gehört, sind le mich verantwortlich. Besitz verleiht stimmt. Wäre doch das kaputte Alpauto Am Ende jedes Besitzens steht das meine gefüllten Bananenschachteln und gewisse Rechte, verpfl ichtet aber auch. nicht meines gewesen. Ich hätte mich Loslassen, das Nicht-mehr-besitzen. Ei- mein Rucksack. Ich renne im Hagel ins Freie, um mei- nicht mit der Versicherung und den Re- nerseits traurig, weil es ein Abschied ist. Schon bald aber wird sichtbar, wel- ne Salätchen zu schützen. Ich gehe für paraturen herumschlagen müssen. Ich trenne mich im Herbst jeweils nicht ches udn wo Allgemeinplätze und Pri- meine Ziegen (diejenigen, die ich mel- Ähnlich verhält es sich mit dem Be- ohne Herzschmerz von «meinen» Tie- vatnischen sind. Schlafplätze werden ke) noch einen Hügel weiter, vielleicht sitz von Wissen. Viel Wissen und Verant- ren, «meinen» liebgewordenen Plätzen, bezogen und eingerichtet. Allmählich haben sie sich ja dort versteckt. Auch wortung zwingt zu Entscheidungen. Bei meiner Alp. Andererseits – welche Be- sind besondere Beziehungen zwischen schmiere ich meinen Käse besonders der Behandlung eines kranken Tieres, freiung, wenn mein nicht mehr mein ist. einzelnen Menschen und Tassen spür- sorgfältig. einer Notschlachtung, oder dem Um- Wenn es mir gleichgültig ist, ob jemand bar. Es ist unübersehbar, wer wo gerne Zwischen mir und dem Ding entsteht gang mit Problemen in der Käserei ist auf meinem Lieblingsplatz sitzt, die sitzt und wessen Hintern am besten ein Austausch, eine Art Beziehung, sei- rasches Handeln gefragt. Oftmals eine ehemals mir gehörende Kaffeemaschine auf welchen Melkstuhl passt. Dennoch en es nun Salatpfl änzchen, Ziegen oder Chance, als Heldin gefeiert zu werden. misshandelt wird, mein Ex-Melkstuhl bleibt die Mehrheit der Objekte sowie einfach Wanderschuhe und Kaffeetas- Gleichzeitig aber auch die Gefahr eines im Regen liegt... Welche Wohltat, wenn auch der Raum Allgemeingut. Viele sen. Ich pfl ege meine Wanderschuhe, Fehlentscheids und der entsprechenden alles (wieder) allen gehört. meiner Sachen leihe ich gerne aus: «Klar putze und fl icke sie wenn nötig. Dafür Niederlage. kannst du meinen Feldstecher nehmen, tragen sie mich sicher und trocken über Schliesslich birgt Eigentum oft auch mein Hut muss auch nicht immer nur Stock und Stein. Das geliebte Objekt die Illusion von Glück. Wenn ich erst Fabienne Baer, frischgeborene Ex-Älplerin auf meinem Kopf sitzen, ... und die neu wird tatsächlich Teil von mir. Solange dies und jenes habe, dann bin ich zu- der Alp Naucal, testet gerade, wieweit das erstandene Salatschleuder sollen selbst- die Wertschätzung und Sorgfalt stimmt, frieden. Die Werbung versucht, immer Loslassen von der Alp bereits in die Praxis verständlich alle benützen.» darf sich auch mal jemand anders von neue Bedürfnisse zu wecken. Wobei das umgesetzt werden kann. Dieser Hippie-WG-Groove ändert aber schlagartig, wenn unsichtbare Grenzen überschritten werden. Wird einem etwas – worauf man einen heim- lichen Besitzanspruch erhebt – streitig Besitz Schlaf mein Kind, ich... oder schreienden Kindern auf der Alp gemacht, kann Allgemeines plötzlich nicht schlafen kann, rauben mir die- meines oder unseres werden: Auf die Frage an meinen Freund, war- se mein momentan fast wichtigstes Latschen Wanderer ohne anzuklop- um er nicht mehr z’Alp will, antwortet Eigentum- den Schlaf. Diese Räuber, fen in die Käserei, wird diese unsere. er mir kurz entschlossen: «Weil mir das die...! Zurückerobern am nächsten So auch die Feuerstelle vor der Hütte, Alpen den Schlaf raubt!» Tag ist aufgrund fehlender Zeit und die ungeladenen Gästen als öffentli- Seinen Schlaf, na klar, logisch: seinen überbordender Arbeit selten möglich. cher Picknickplatz dient. Der Garten ist Schlaf. Und mein Schlaf? Schliesslich Demzufolge ist der eigene Schlaf einer mein, sobald schnäderfräsige Ziegen ihn kämpfe ich mich auf der Alp fast 100 unser unersetzbarsten Schätze. Nur er beschlagnahmen und die liebevoll ge- Tage lang um 4.30 Uhr aus den Decken. kann uns nach einem Manko wieder auf hegten Salatköpfe verzerren. Genauso Aber deswegen die Alp zu meiden, ist die Beine bringen. dürfen die Hühner allenfalls in unseren mir gar nie in den Sinn gekommen. Ich Auf der Alp ist der Schlaf häufig eine Innenhof, sicherlich aber nicht in unsere nehme diese Tatsache als unvermeidba- Rarität, um deren Besitz und Anhäu- Scheune oder sogar in das angrenzende res Übel an, arrangiere mich damit und fung sich nicht wenig Streitigkeiten schlechten Alptagen ein Ende setzt und Schlafzimmer. (Auch wenn sie dort viel- bin im Herbst froh, wieder ausschlafen unter ÄlplerInnen drehen. Er kann wie gute wieder anfangen lässt. Er hält uns leicht nicht nur scheissen, sondern auch zu können. Der Gedanke, dass ich Be- das rhätische Grauvieh oder die Woll- den Kummer auf Distanz und liefert hie und da ein Ei legen würden.) Gleich re Besitzverhältnisse sind gefragt. Alle Wesentlich mehr Fingerspitzenge- sitzerin meines Schlafes bin, fällt mir schweine als spezie rara angesehen Energie für frischen, ungehemmten Ta- ist es mit den Mäusen im Käsekeller und sollen wissen, wem was gehört! Grenzen fühl erfordert es, dem Mitälpler klar zu nicht einmal ein, wenn der Wecker in werden, die eine Gruppe von ganz selt- tendrang. Darauf können wir im harten den Schweinen im Ziegengehege. Was werden markiert, Zäune erstellt, Garten- machen, dass er nicht immer meinen 6 die Finsternis des Alpmorgens schrillt. samen Leuten in den Sommermona- Alpalltag wirklich nicht verzichten. 0 soeben noch paradiesisch anmutend al- tore montiert, Schilder beschrieben... Hirtenstock nehmen soll, die Besucher 0 Aus der besonderen Art dieses Besitzes ten verzweifelt versucht, gänzlich vor Bleibt zu hoffen, er werde uns diesen 2 len Kreaturen gehörte, betrachten nun Es ist relativ einfach, sich gegen Tie- zu überzeugen, dass das Hühnereier- 17/ ergibt sich leider, dass ich ihn nicht dem Aussterben zu bewahren. Manch- Sommer endlich mal in genügendem verschiedene Parteien als ihren Besitz re und Touristen abzugrenzen. Der ge- holen meine Aufgabe ist, – und so geht p von andern ausborgen kann: Wenn ich mal haben sie dabei mehr, manchmal Masse zuteil; und ebenso auch die Koh- l a und verteidigen diesen hartnäckig. Kla- meinsame Feind schweisst zusammen. es weiter mit meinen Geissen, meinen z wegen noch festenden Alpbesuchern weniger Erfolg. Der Schlaf ist es, der le: damit’s zum Überleben reicht! (pw) 4|5 Formen von Haben Bei den Alpbetrieben haben sich über die Jahre, aus den Traditionen, in den Regionen ganz unter- viehhirt. Pächter und Senn ist Werner Korporationsalp Alp Göschenen UR Hefti-Kubli aus Luchsingen. Die Alp hat einen Besatz von 50 Stössen. schiedliche Formen von Besitz entwickelt oder sind geblieben, wie sie immer waren. Drei Älpler und ein Boden, Gebäude und die festen Einrich- Das reicht für gut 100 Stück Kälber, Me- Alpmeister geben Auskunft über vier Besitzarten einer Alp. tungen wie Käsekessi, Käsepresse usw. sen und ein paar Galtkühe während 100 gehören der Gemeinde Haslen, mobile Tagen. Das Alpgebiet, mit zum Teil un- Text Barbara Sulzer und Giorgio Hösli, Bild vermerkt Käsereigeräte gehören dem Pächter. Der produktiven Moorflächen, erstreckt sich Pachtvertrag dauert 6 Jahre. von 1200 – 2100 m ü. M., aufgeteilt in vier Produziert werden gut 7 Tonnen Alpkäse Stafel. Älpler ist Walter Stössel, seit 32 und 750 kg Butter. Das Mulchen gehört Jahren angestellt von der Alpgenossen- dem Pächter. Etwa die Hälfte verkauft schaft Göschenen. Familie Stössel heut er zum Preis von 15.– pro kg direkt an im Sommer noch ihren 12-Hektaren-Be- I nbesitznahme ist ein Zivilisations- Fabriziert werden im Sommer zwei Ton- antwortung tragen. Willi Bachs Wunsch Kunden auf der Alp und im Winter von trieb in Göschenen. prozess. Mit der Intensivierung des nen Berner Alpkäse und etwas Butter ist, dass die Bevölkerung die Bedeutung Alp Riein, Foto: Barbara Sulzer zu Hause aus. Die andere Hälfte liefert Ackerbaus entstanden im Unterland zur Selbstversorgung. Ein Drittel ver- der Alpwirtschaft und die Arbeit aner- er an die Glarona (Glarner Käsereigenos- während dem Mittelalter erste Formen kaufen die Bachs der Molkerei Gstaad kennt und merkt, dass sie auch für den Zäune erstellen und kleinere Reparatu- senschaft) zu 10.– pro kg. von Privatbesitz. Alpweiden in hochalpi- zu Fr. 12.20 per kg, zwei Drittel essen Tourismus sehr wichtig ist. Die Älpler ren ausführen. Gemäss Statuten der Ge- Das Sömmern einer Kuh kostet 8 Liter nen Regionen und teils im Jura wurden müssen lernen, mit dem Käse nicht nur nossenschaft ist ein Arbeitstag pro Kuh Milch pro Tag. Gibt sie mehr Milch, so er- – und werden bis heute – grossenteils ein Nahrungsmittel sondern auch Tradi- zu leisten. Doch ein Bauer mit 20 Kühen hält der Bauer (Kuhbesitzer) 80 Rappen gemeinschaftlich genutzt. Es bildeten tion und Herkunft zu verkaufen. kann das bei weitem nicht mehr erfüllen. pro Liter Milch, gibt sie weniger, so be- sich Genossenschaften und Korporatio- *** Wer keine Gemeindewerkarbeit leistet, zahlt der Pächter 80 Rappen. Das Jung- nen. Im Voralpengebiet, wo Alpweiden bezahlt pro Gemeinwerktag 50 Franken. vieh kostet den Bauern je nach Alters- mehrheitlich gerodet werden mussten, Genossenschaftsalp Alp Riein Riein GR kategorie Fr. 1.60 bis Fr. 2.40 pro Tag. dominieren die Privatalpen. Dieses Jahr werden auf Riein 50 Kühe Man ist nicht allein Die Inbesitznahme von Alp weiden ist gesömmert, vorraussichtlich während Der Vorteil der Gemeindealp ist, dass sich Pacht bringt Engagement Walter Stössel, Foto: José Amrein geprägt durch allerlei kreative Ideen der 90 Tagen. Erlaubt wären 59 Stösse. Die die Kosten auf die Gemeinde verteilen, Im Glarnerland ist es schwierig, eine Alp Beteiligten, sodass eine Vielfalt von Be- Alp besteht aus einem Stafel, das Gebiet sofern die Einsicht besteht, die Alp zu zu pachten, momentan aber eine begehr- Der Boden gehört der Korporation Uri. sitz- und Verwaltungsformen entstanden erstreckt sich von 1800 – 2100 m ü. M. erhalten. In der Genossenschaft ist man te Sache, da man einen guten Milchpreis Dieser Korporation gehört der grössere ist, die in ihrer Komplexität bis heute er- Es werden drei Personen zu einem Pau- nicht allein, das Team hilft mit, manch- erwirtschaften kann. Die Gemeinden for- Teil der Urner Alpflächen, so auch der halten ist. Dennoch kann man die Alpbe- schallohn angestellt. Bauer und Gemein- mal braucht es aber viel Geplapper, um dern von einem Pächter, dass er selber Urnerboden, die Schächentaler- und triebe der Schweiz in drei Hauptgruppen depräsident Thomas Zinsli aus Riein ist eine Einigung zu finden. Schade ist auch, z’Alp geht, d.h. vor Ort anwesend ist und Erstfelderalpen. unterteilen: Alpmeister im dreijährigen Turnus. dass das Alppersonal so oft wechselt. So Alpkenntnisse hat. Viele Bauern, die Gebäude, Inventar und Material, zum Alpen und Weiden im Besitz von: kann man schlecht etwas Neues aufbau- selber den Hof bewirtschaften müssen, Beispiel Zaunmaterial, gehören der Alp- • privaten Personen Der Boden, das Gebäude und die festen en, z.B. Tourismusangebote. können diese Forderung nicht erfüllen. genossenschaft Göschenen, die aus drei Anzahl Alpen und Weiden 54 %, Einrichtungen gehören der Gemeinde Willi Bach, Foto: Beat Straubhaar Finanziell ist es für Werner Hefti ideal Mitgliedern besteht. Um Vieh sömmern Weidefläche 18 % Riein und werden von der Alpgenossen- *** als Pächter; er erwirtschaftet so mehr als zu dürfen, muss man ein Alprecht besit- • privatrechtlichen Körperschaften schaft Riein zum jährlichen Zins von Pachtalp Alp Änetseeben Haslen GL als angestellter Älpler. Und würde er die zen, welches man nur als Korporations- Anzahl 12 %, Weidefläche 24 % und verkaufen sie privat zu Fr. 18.– als 6500 Franken gepachtet. Die Alp erträgt 126 Stösse auf 400 ha Alp besitzen, hätte er grössere Kosten bürger erwerben kann. Korporations- (gehört einer Genossenschaft, privaten Berner Alpkäse jünger als 12 Monate, Das Material zum Melken, Zäunen und während 100 Tagen, braucht vier Ar- zu tragen. Angestellter einer Genossen- bürger kann werden, wer in einer Urner Korporation, Stiftung, einem Kloster und zu Fr. 26.– per kg für 21/2-jährigen Käsen gehört der Alpgenossenschaft. beitskräfte für 60 Milchkühe und Jung- schaftsalp möchte er auch nicht sein: Gemeinde eingebürgert ist. oder Unternehmen) Hobelkäse. Sie besteht noch aus drei Mitglieder, tiere, ist bestückt mit fünf Stafeln, wo- Lieber ist er sein eigener Herr und Meis- Die Genossenschaft bezahlt der Korpora- • öffentlich-rechtlichen Körperschaften In den letzten Jahren musste viel in vor zehn Jahren waren es noch zehn. von in zweien gekäst wird und ein Stafel ter und kann so frei schalten und walten, tion Aufwendungen für Löhne, Versiche- Anzahl 34 %, Weidefläche 58 % Erschliessung und Wasserversorgung Die Bauern der Gemeinde haben das mit einer Pipeline ausgerüstet ist. Die trägt aber auch die Verantwortung. rungen, Material, Gebäudeunterhalt aus (gehört Gemeinde, Kanton, oder Staat). investiert werden. Das Erhalten des tra- Vorrecht, die Alp zu bestossen. Heute restlichen zwei Stafel sind für den Galt- den Sömmerungsbeiträgen des Bundes ditionellen Handwerks und der Charak- kommen zirka 40 Kühe vom Dorf, 10 Kü- *** *** und dem Sömmerungsgeld, das die Bau- ter der Alphütte stehen im Vordergrund he aus der Surselva, und eine aus dem ern für die Tiere bezahlen. Eine Zeitkuh Privatalp Alp Beuscht Saanen BE – als bestes Verkaufsargument und als Thurgau. (Rind) kostet 100, eine Mese 85 und ein Die Alp hat einen Besatz von 24 Normal- Kulturbewahrung. So wird noch direkt Alpkäse und Butter gehören den Alpbe- Besitz Der Strebel gehört mir! diesen Ballen Handkäse als Eigentum, als Kalb 70 Franken pro Sommer. stössen, aufgeteilt in 20 Milchkühe und über dem Feuer (Feuergrube) gekäst. stössern. Jeder Bauer pflegt und ver- täglich verdienten Krümmellohn. Manchmal 15 Stück Jungvieh während 90 Tagen Wegen dem höheren Milchpreis auf der marktet den Käse selber. Der Milchpreis Der Strebel, oder auch Strigel, Käsemaus, gelangt der Strebel auch ins Schweinefutter, Alp-Angestellter oder -Besitzer? Alp zeit. Das Alpgebiet mit 24 ha Weide- Alp steuert Willi Bach die Kühe so, dass ist gut, man muss sich aber in der Direkt- Chäsvogel, Bälltschi oder Ritschgi, ist das in den Hunden apf oder als Mozzarella auf die Walter Stössel ist grundsätzlich sehr zu- land und 20 ha Wald erstreckt sich von sie im Sommer am meisten Milch ge- vermarktung anstrengen. Die Gemeinde letzte Häufchen Käsekörner, das mit einem Pizza. frieden mit seiner Anstellung und dem 1450 – 1670 m ü. M. und ist in zwei Stafel ben. Die Fremdkühe werden mit 8,5 Li- steckt jährlich ca. 3000 Franken in die separaten Tuch aus dem Kessi gezogen wird. Wie gross ein Strebel ist oder sein darf, dar- Pauschallohn. Er hat ein gutes, vertrau- aufgeteilt. Es alpen Willi und Christine ter Milch pro Tag verrechnet. Was mehr Alp für Investitionskredit-Rückzahlun- Nun gibt es brave Sennen und Senninnen, über schweigt man sich als SennIn aus («der ensvolles Verhältnis zur Alpgenossen- Bach. gemolken wird, geht in Form von Käse gen und den Gebäudeunterhalt. die quetschen und reiben mit arger Kraft der Strebel soll nicht grösser sein als der Seckel schaft. Dennoch würde er lieber eine Alp an den Besitzer zurück. Die Genossenschaft bezahlt ihr aus den Handballen diesen Restkäse zur bereits ge- des Kühers»). Denn der Ehrgeiz des Käsehand- besitzen, wo er auch seine eigenen Kühe Die Alp ist seit 1953 im Besitz von Willi Sömmerungsgeldern der Kühe und aus wonnen Käsemasse. Und es gibt Eigensinni- werks bleibt, soviel Käsekörner wie möglich mitnehmen könnte. Es ist aber schwie- Bach, sein Vater war vorher Pächter. Wil- Selber und sicher den Sömmerungsbeiträgen des Bundes gere, die formen daraus ein kleines, kugeliges vor dem Strebelauszug aus dem Kessi zu fi- rig, eine Alp zum Kaufen zu finden, und li Bach konnte sich einen langjährigen Vorteile der Privatalp: Der Handlungs- die Aufwendungen für Löhne, Versiche- 6 Käslein, salzen und lagern es im Schatten der schen. Zu welchen Teilen der Strebel der Sen- 0 die wirtschaftliche Situation müsste man Wunsch erfüllen und die Alp für 350’000 spielraum ist gross und die Kosten sind rungen und Material. Die Sömmerung 0 grossen, voreiligen Laibesbrüder, räuchern es nin und dem Zusenn gehört, oder ob sogar Franken kaufen. Er bestösst sie mit sei- tragbar, man hat die Alp auf sicher. kostet den Genossenschaftsbauern zirka 17/2 vielleicht, und haben es lieb, als wärs ihr eige- die HirtInnen etwas abbekommen, ist nicht dann noch abklären. nem eigenen Vieh und mit vier Kühen Nachteile: Man muss alles selber ma- 500 Franken pro Kuh. Die Alpbestösser p nes. Sie beanspruchen, der mündlichen wie festgeschrieben. Um den Besitz darf gejasst, Herzlichen Dank an die Interviewten für l a seines Cousins. chen und finanzieren und viel mehr Ver- leisten Gemeinwerktage, an denen sie z auch schriftlichen Überlieferung folgend, gestritten oder endlos diskutiert werden. (gh) ihre offene Auskunftsbereitschaft. 6|7 Ich kauf mir eine Alp Hast du dir das auch schon überlegt? Eine Alp zu kaufen, wo man dann selber Herr und Alpmeister ist. Nur jene Kühe heraufnimmt, die einem gefallen, sei’s wegen der Hörner, der Farbe oder der Geländegängigkeit. Wo man selber Knechte knechtet, mit dem Zaun nicht nur Weiden unterteilt, sondern die eigene Heimat markiert und wo sogar die Aussicht privat wird. Doch wie kommt man dahin? Text und Bild Giorgio Hösli Nach acht alplosen Sommern, ist es Zeit, wie ein Engel muss der Kaffee sein», hat niger als für ein Alp nötig wäre. Ich suche werden. Die Investitionen sind schwie- mir Gedanken über meine sennische mir mal ein Bauer erklärt, als ich ihm in Wasser – und finde einen Krug. rig zu beziffern. Das geht nicht an einem oder hirtische Zukunft zu machen, zu- der Alphütte einen Kaffee servierte, eine Abend. Von mir aus okay – natürlich mal ich immer noch ein Kribbeln ver- aus dem Wasser gezogene Brühe, das Meiro nähme es mich wunder, aber einfach so spüre, wenn frühlings die Alpkühe vor Pulver wie englischer Tee aufgegossen. Der Krug gehört Anna und Georges, die rauspläraggen in der «zalp» – na ja, das dem Bürofenster vorbei bimmeln. Ich Wir fahren die Asphaltschlange im Mi- Meiro altershalber verkaufen wollen verstehe ich. gebe über die Publicitas ein Inserat auf: sox hinunter. Die Schlange häutet sich, und mich herzlich begrüssen. Die bei- Georges und Anne haben ihre Pensions- «Alp zu kaufen gesucht». Dies in vier überall Baumaschinen, Schaltafeln und den sind seit zehn Jahren im Sommer gemeinsam höher ziehen, wenn sie die Heus von den Planggen über fili a sbalzo kasse und zehn Jahre kleiner Verdienst verschiedenen landwirtschaftlichen Zei- Absperrgitter. und Winter hier auf 1300 Meter Höhe Hitze sticht. Für Milchverarbeitung wä- (Transportstahldrähte) zu den Montis. ganz in Meiro investiert. Zusammen mit tungen, die offenbar allesamt nicht von Aber was sollen diese Gedanken? Ich und erscheinen mir gut akklimatisiert. ren dann aber höher gelegene Alphütten Auch Brecher, Kelle, Tourner und Kessi vielen HelferInnen Blut und Schweiss verkaufswilligen Alpbesitzern gelesen bin auf dem Weg zu meiner eigenen Alp, Neben den 25 Melkziegen betreiben sie zu renovieren. sind noch vorhanden. Alles erinnert ein vergossen, vielleicht auch mal eine Trä- werden. Eine Rückmeldung bekomme dort gibt es dann keine Welt mehr, nur Agrotourismus – sie haben viele rotver- Anne macht Ricotta und ca. 600 Kilo bisschen an Swiss Miniature. ne. So einen Ort kann man nicht einfach ich nur über die Pinwand der «zalp.ch». die eine, meine. Dort ist alles schön und schwitzte Gesichter ankommen sehen, kleine Halbhartkäse nach Tessiner Art. verlassen. Sie möchten, dass Meiro kul- Mein Herzbeben erweist sich bei Anfra- genau wie ich will. Das ist Besitz: Das ei- kennen die Züge leicht gehetzter Stirn- Der Absatz sind die am Tisch sitzenden Funkwellen, Seile, Kabel turell und landwirtschaftlich weiterbe- ge als eher unbegründet: Die Alp ist im gene Glück. In Bellinzona fahre ich per falten: Ich bin ertappt. Muss nämlich Gäste. Zusätzlich zu diesem Verdienst Aber zurück zu den heute wichtigen Tessin, mehr ein Maiensäss als eine Alp. Mobility ins Tal, etwas weiter als nötig, das Mobility morgen früh zurückbrin- fliegen im Frühling 20 bis 30 Ostergitzis Fragen. Der Weg ins Netz der Netze ist Trotzdem: Hingehen muss ich. möchte mir die neue Heimat rundherum gen, also in Eile. Georges zeigt mir, die per Helikopter in die Teller kulinarisch vorhanden, die Satellitenschüssel mon- ansehen. An einem schönen Platz steige Abendsonne noch nutzend, die Gebäude, interessierter Ticinese. Das ergibt einen tiert, ein Festnetztelefon selbstverständ- Reise zum eigenen Glück ich zum Fluss hinunter, werfe die Kleider und es reicht zusätzlich für einen Gang schönen Zustupf. lich, der Weg zum Monti mit Helikopter Wie dick muss das Portemonnaie sein, von mir, tunke mich ins aufschäumende rund um das Reich. Ich bestaune die jah- Das Wasser kommt in einer Drucklei- überlistbar. Auch für einen Esel ist er damit man eine Alp kaufen kann? Ge- Wasser. Ich kanns nicht lassen und imp- relange Aufbauarbeit. Das kann ja teuer tung vom Pizzo herunter, einen Kilome- gut genug, eine Waren-Seilbahn wäre nügen meine eineinhalb Zentimeter? Im fe den Fluss mit meinem Urin, markiere werden, denke ich. ter weit verschlaucht, mit einem Druck denkbar. Glarnerland wurde kürzlich für 120’000 das Tal vorsorglich als meine potenzielle Die Nera Verzasca-Ziegen bewohnen von 130 Metern Höhe. Das reicht für eine In den letzten zehn Jahren haben Anne Franken die Alp Bodmen von der Ge- neue Heimat. zwei Ställe, eng, aber gemütlich und so- Strom erzeugende Turbine, eine Dusche, und Georges manches mit Ginster einge- meinde an eine Stiftung verkauft. Die weit möglich, praktisch eingerichtet. Für zwei WCs, massig Sciroppo, einige Kaf- wachsene Wiesli wieder urbar gemacht. Alp umfasst 200 ha, hat Futter für etwa die Touristen stehen zwei kleine Häuser fees und auch noch für die Geissen – das Ohne zusätzliche HelferInnen geht das 40 Stösse und diverse Ställe und Hütten, bereit plus ein Massenlager. Nicht alles ganze Jahr durch. Da bin ich einigermas- nicht mehr. Die Hänge sind steil, die trieben wird, nicht einfach be-urlaubt. die auf den Preis wertmindernd wirkten. nach Tessinerart eingerichtet, sondern sen beruhigt. Haben doch Freunde von Sonne unbarmherzig, die Schulter von Dafür braucht es jemanden, der Geld hat, Die grössere Alp gleich daneben ging für breit getäfert (etwas toggenburgischen mir mal ein Anwesen in der Toscana ge- Georges lädiert. Gemäht wird mit einem keine schulpflichtigen Kinder mehr und 300’000 Franken, umfasst ca. 140 ha für Kultureinfluss haben Anne und Georges kauft und erst im Sommer gemerkt, dass Agria-Mäher, der teils mit einem Seil ge- sich voll einsetzen kann. Keinen und kei- 80 Stösse und zwei Staffel. Etwas Klein- hier geltend gemacht). WC, Dusche, Auf- die Zisterne furztrocken war. sichert werden muss. Zetten, rechen, zu- ne, die bei der Lektüre von Kathrin Rüegg geld für die Sanierung der Hütten käme enthaltsraum – alles vorhanden. Wir kommen an einer Hütte vorbei, die sammentragen, in Heutücher bündeln, Lust auf etwas wilde Natur verspürt. Ich, wohl hinzu. ein kleines Museum birgt. Hier hat bis alles von Hand. Entlang eines wieder ich habe Kinder, die noch einige Jahre in In Chur steige ich in den Bus nach Bellin- Wo ist hier die Alp? im Jahre 1960 der Älpler Luigi Berri Kä- eingerichteten Heutransportseils schlit- die Schule gehen und somit Grund genug zona. Ich schaue ab und zu in die Welt- Ein wunderschöner Platz Ist ja schön und gut, ich bin aber noch auf se gemacht, so wie mans immer gemacht tern dann die Bündel Richtung Ställe. Entscheidungen zu verschieben. woche, die mich im Inhalt etwas an die Der Aufstieg zur Alp ist ein kontinuier- Alp eingestellt. Möchte von Hektaren, hat und so, wie er’s nicht besser wissen Staatliche Subventionen erscheinen ei- Aldi-Woche erinnert: Alles billig und das liches Tränken meiner Kleider mit der Futtermenge, den Stosszahlen, der wollte. Verschiedene Vorhängeschlösser, nem nach einem strengen Heutag wohl Früh aufgewacht verlasse ich den Traum meiste Kurzfutter. Wie das Maiensäss, Schweiss. Sechshundert Höhenmeter er- Sennerei, dem Wasser, den Anschlüssen nicht mehr als Geschenk Gottes. Es kom- Meiro wieder Richtung Bürostuhl. Die das Monti wohl sein wird? Das hintere innern mich an meine letzten Sommer auf zur Welt hören. Aha: Ich befinde mich in men mir Bedenken, ob ich als Älpler für erste Alp ist halt noch nicht die richtige, Rheintal ist geschmückt mit knolligen dem Bürostuhl. Ich taxiere den Weg, über- der Bergzone 3, inmitten von neun Hek- das Heuen tauge. zu wenig Alp, zu wenig hoch. Vielleicht Siloballen. Auf den Bergen kleben noch lege, wo man Schnüre spannen müsste taren steilem Wiesland, wovon Georges muss ich die Sache anders angehen, auf weisse Flecken Schnee, darunter die für einen geregelten Alpaufzug, schätze und Anne 4 Hektaren heuen. Das Land Wann, wenn nicht jetzt? Gemeinden telefonieren, mehr wandern Farbe von abgewetztem Herbstgras. Um ab, ob die Steinstufen von Kühen zu über- ist in etliche Parzellen unterteilt, der Am Abend nach einigen Schalen (taz- und mit ÄlplerInnen reden, erneut Inse- munzige Alphütten leuchtet bereits das winden wären. Dann kommt das letzte Verkauf wird von etlichen Stellen zu ge- zin) violettem Americano-Weins frage rate machen und weiter heuen für mein sattere, gedüngte Grün. Die abwechseln- Schild mit dem Namen «Meiro», diesmal nehmigen sein, etliche Landverpächter ich nach den Zahlen (wegen den einein- Portemonnaie. Oder sonstwie glücklich den Grüntöne zeigen Zaunverläufe und ohne Richtungsanzeige, und doch früher werden konsultiert werden müssen. Rein halb Zentimeter Portemonnaie). Georges werden. Weideunterteilungen an. Das Muster ei- – als im Taumel des Gehens – erwartet. theoretisch könnte man während dem 6 will aber nicht ganz konkret werden. Zu 0 ner modernen Koppelwirtschaft. Es ist wunderschön hier oben und riecht Sommer mehr Ziegen annehmen, für ei- 20 ein Bartschneider, ein Wecker lassen vieles müsse noch geklärt, Verkaufsbe- Georges und Anne möchten in den nächsten Auf der Südseite wird der Kaffee rauer, zart nach Geissen. Eine kleine Ansamm- ne grössere Milchmenge ist die Sennerei 17/ vermuten, was wichtig war. An der Wand willigungen vom Landwirtschaftsamt Jahren das Monti verkaufen. Wer sich für wenn man ihn, wie ich, ohne Zucker lung von Steinhäusern ziert den steilen aber momentan nicht eingerichtet. Mit lp hängen viele uncini (Astgabeln) und abgesegnet, den Wert der Häuser und dinetne rKeasusife vrto,n m Meeldireo s biczhw b. iftüter Fbeerii edne ri nR eMdeaikr-o a trinkt. «Schwarz wie der Teufel, süss Hang, das Gras scheint trocken und we- den Ziegen müsste man im Hochsommer z girèla (Heuräder) fürs Einbringen des des Landwirtschaftsbetriebs geschätzt tion 055 622 39 22 oder [email protected] 8|9 Weg mit der Bürste! Volles Haar für sauren Käse! Adieu Käsekeller, vergesst die Lake! Übergebt den Käse dem Schimmel und die Bürste den Bauern – so wie das die Suurchäs-Sennen und -Sennerinnen seit Jahrhunderten machen. Die wissen, dass sich der Suurchäs ohnehin nicht steuern, nicht verbessern und eigentlich auch gar nicht besitzen lässt. Text und Bild von Eveline Dudda D ie Marketingstrategen, die Käse auf Einzig der Sirte verpflichtet dem er sich trennen will von der Schotte. ist’s», sagen jene, die seine Launen aus Hochglanzprospekten bannen und Wie schwierig es ist, dem Sauerkäse Allein der Sirte verpflichtet, die sich selt- Erfahrung kennen; die manche Nacht weltweit mit Steuergeldern für ihn wer- habhaft zu werden, zeigt sich bereits bei samerweise nie zum Bösen neigt. Einzig am Kessi wachten, bis ihnen die flüssige , Manche packt das Grauen ben, wollen ihn nicht. Auch die Grossver- seiner Geburt. Kann man beim Süsskäse dem Himmel scheint er einen gewissen Masse wortlos, mit fahrigen Bewegun- wenn sie den ergrauten teiler haben ihn nicht auf ihrer Verkaufs- noch sagen, er gehöre - zumindest vorü- Einfluss zuzugestehen. «Ein Wetterkäse gen zu verstehen gab: Jetzt will ich. Will Käse sehen – zu Unrecht, liste, denn Sauerkäse von der Alp wird bergehend - der Sennerin oder dem Senn, dick werden, mich formen und pressen denn gerade der Schimmel gibt dem Alp-Sauerkäse fast gänzlich direkt vermarktet. Genau denn schliesslich sei er durch deren lassen. Nimm mich. Jetzt! Nichts für Leute mit Schwellenängsten: den typischen Geschmack. genommen gehört der Sauerkäse nicht Hand-Werk gewachsen, durch den richti- Kurze Zeit später lässt der Sauerkä- Am Mulchentag wird auf der Alp Malschüel einmal so richtig zur Schweiz, produziert gen Mix aus Bakterienkulturen, Tempe- se die Sennenden wieder los. Ist er erst der Sauerkäse zu Schwellen aufgebaut (zwei man ihn doch nur ganz im Osten des ratur und Zeit, so ist das beim Sauerkäse einmal geformt und an den luftigen La- Hosentaschen-Tombola Der Besessene ist fordernd: «Trag mich Käseklötze neben- und aufeinander = eine Landes, auf einigen Werdenberger und nicht der Fall. Denn nur er, der pränatale Schwelle). Wer wie viele Schwellen erhält gerort im Schopf gebracht, erweist er Am Ende der Alpzeit, am Mulchentag im auf den Dachboden» ruft er, wenn es ihm Wartauer Alpen. Dort, wo der Blick über Sauerkäse, bestimmt, wann er zu gerin- wird genau berechnet; wer wann welchen sich als wahrhaft sennenfreundlich. Er September, hat die Beschaulichkeit des im Keller zu kalt und zu feucht ist. Oder: die weite Ebene des Rheins, die Berge nen gedenkt. Bestimmt den Zeitpunkt, an Käse einpackt, entscheidet das Los. fordert nichts. Verlangt kein Schmieren, Käsedaseins ein Ende. Dann bilden die «Bring mich in den Keller» falls ihn auf Liechtensteins und Österreichs schwei- Drehen, Wenden, kein Kräfte zehrendes Bauern eine Menschenkette und stapeln dem Dachboden die Trockenheit plagt. fen kann. Und als hätten die Sennerin- Käsestemmen. Bleibt genügsam liegen. die Käseklötze auf einem Brett am Bo- Bis der Moment kommt, wo der Schim- nen und Sennen früher einander zugeru- Nicht einmal ein Käsemesser ist nötig, den zu «Schwellen». Wobei eine Schwel- mel seinen Mantel öffnet. Dann ist es fen: «Nimm Milch, rahm sie gut ab, gib denn während der ganzen Alpzeit ist er le stets aus insgesamt vier Käseklötzen Zeit, den Käseklotz im Brunnentrog zu Sirte zu und warte!» stellt man ihn auch zu jung für den Konsum. Den Touristen, besteht, je zwei neben- und übereinan- wässern um danach den Schimmel ab- im Liechtenstein und im Montafon her, die stets zur Unzeit in die Hütte glotzen, der. In drei Durchläufen werden sie ver- zuschaben. Erst jetzt gebärdet sich der den sauren Käse mit dem vollen Haar. Im bleibt er darum meist verborgen. teilt: Zuerst sind die ältesten Käse dran, Sauerkäse wie seine süssen Kollegen, Vergleich zum klassischen Alpkäse - den Während die Älplerinnen und Älpler jene, die schon voll ergraut sind. Dann will kühl gelagert sein, geschmiert und man in dieser Gegend «Süsskäse» nennt den sauren Käse noch auf rohen Brettern folgen die mittelalten Käse, bei denen gewendet werden. Bis sich der Speck ge- – ist er ein magerer Geselle. Einer, der lagern, schickt sich ein Anderer an, ihn der Mantel da und dort noch flaumig ist, bildet hat, die typische, gelbe glänzende sich mit einem Prozent Fett in der Ches- in Besitz zu nehmen. Einer, der an ande- die Haare kurz, die Farbe hell. Der dritte Schicht, die dick genug ist, um das Inne- similch begnügt. ren Orten, bei anderen Käsen, in anderen Durchlauf schliesslich gehört den jun- re vor Maden und anderen potentiellen Selbst zum «Verein Sauerkäse-Blod- Gemäuern verpönt, gemieden, geächtet gen Käseklötzen, den bleich- und milch- Interessenten zu schützen. derkäse», welcher die geschützte Ur- ja verhasst ist. Der stets bekämpft wird. gesichtigen, den Haarlosen. Nur wenige Alp-Sauerkäse sind’s, die sprungsbezeichnung (AOC) des Sauer- Und der trotzdem hier, auf der Alp, beim Sorgfältig wurde zuvor ausgerechnet, in den Verkauf gelangen. Wer ein Stück käses erreichen will, gehört die alpine Sauerkäse, willkommen ist: Ein Schim- wie viel Sauerkäse – je nach Milchleis- genussreifen Alp-Sauerkäse besitzen Spielart nicht. Sauerkäse von der Alp mel ist’s, ein wilder noch dazu; einer der tung der Kühe – jedem zusteht. Wer sich will, muss den Weg nach Gams, Buchs, ist mit dem Sauerkäse aus dem Tal zwar zum Genuss nicht taugt und trotzdem wann welchen Käse nehmen darf, wird Grabs oder ins Fürstentum auf sich verwandt; vielleicht verschwägert, ver- zum Genuss gehört. Der Schimmel, der verlost. Nicht dass die Einen sich die nehmen; muss dort in Hofl äden fragen, brüdert höchstens, aber keineswegs ist mächtig und traditionell. Drum schaut gräuesten Klötze nähmen und den Ande- nach dem echten, dem wahren Sauerkä- identisch. Alp-Sauerkäse passt nicht der Lebensmittelinspektor weg, sagt nur: ren nur die Bleichgesichter blieben. «Eg- se unter dem Ladentisch, dem, der noch in das Pfl ichtenheft, zu wenig hygiene- «Sisch wohl es Privatvergnüega», geht genberger Mathäus» kann dann auf einem «gräuen» durfte. Ist dieser erst einmal in konform ist seine Produktion, zu wenig weiter, ohne den Kopf nochmals umzu- Zettel stehen, den der Sprecher blind aus der Küche, ist es bald um ihn geschehen. normbar sein Herstellungsprozess, der drehen. Denn der hygienisierte Blick auf dem Hosensack zieht, «Vier Schwellen». Für einen gaumenlangen Moment wird noch heute nicht im Sennenkurs gelehrt, die ergrauten Käseklötze verträgt sich Nun tut der Aufgerufene gut daran, sei- er die Älplermakronen verfeinern; der sondern von Sennerin zu Senn weiter- nicht mit der Vorstellung von Bakterien, ne Schwellen hurtig abzuholen und ein- Rösti oder dem «Chäsfl ada» das richtige gegeben wird. Wenigstens spart das den die wohl geordnet in defi nierter Anzahl zupacken. Denn schon verschwindet die Aroma geben. Wird dahin schmelzen, so Obulus für Pfl ichtenheft, Kontrolle und ihre Arbeit tun. Hand wieder in der Hosensack-Tombola. gut wie ein Magerkäse das eben kann. Zertifi zierung, für’s AOC-Logo und für Den Sauerkäse kümmerts nicht. um den nächsten Namen heraus zu fi - Wird seinen Geschmack einbringen, der die Registrierung beim Bundesamt für Schon bald hüllt er sich in einen dichten, schen. «Gantenbein, Hitsch» wird er dann ein wenig säuerlich-salzig ist, ab und zu Landwirtschaft in Bern. haarigen Mantel. «Richtigen Sauerkäse», vielleicht rufen oder «Vetsch, Jakob» oder einen ganz kleinen, bitteren Unterton so sagen die Einheimischen, «muss man wie sie alle heissen auf den Alpen Mal- aufweist. Einen wundervollen, speziellen an den Haaren ziehen können.» Der ei- schüel, Höhi-Voralp, Tesel... Geschmack, den er nur geben kann, weil Eveline Dudda ist agrophil, alpinophil und 6 ne oder andere Käse «schmalzt» gar vor er einmal einem Anderen gehörte und alpophil. Sie arbeitet als freischaffende 0 Agrarjournalistin und hofft, dass niemand 20 sich hin, dann lässt er ein paar Käsefä- Der Gout des Verderbens erst spät entschied, vom Reich des Ver- eSorfmähmrte,r d za’Aslsp s viee rnborcahc hnti eh aeitn. eWno gbaeni szieen d as p 17/ dteenn ihmä nFgoennd, ugereasds eson, pallsö twzläicrhe idhime Lmuistt- WSaeuneirgk ässpeä theeri mn euhnmde gnl aduibee nB afouretrann , dihenn dseelrnb eunms i nssic Rhe idcahn dne,s gGaennzu szsuems zSuc whelucshs- l a «noch» speziell betonen möchte... z vergangen. zu besitzen. Doch Besitz verpflichtet. erst, vom Menschen besitzen zu lassen. 10|11 Die Revolution kommt von unten Personal- und andere Sorgen Jetzt schreiben die eine zalp zum Thema «Besitzen». Müdes Lachen meinerseits, keiner Auf 24 Alpsommer blickt Christoph Seiffert aus Winterthur zurück. An einige erinnert er sich eines merkt, in wessen Händen sich die Weltherrschaft befindet. «Besitzen», das ist was für Neo- regnerischen Sonntagnachmittags bei Zigaretten und Orangensaft: Ein Gespräch im Unterland am warmen liberale, ich persönlich mache seit Jahrtausenden unter dem Motto «Besetzen» vorwärts, Ofen über Probleme zwischen Kuhscheisse und Käse. Aufgezeichnet von Prisca Würgler, Bild von Trix und in den letzten Jahrzehnten sind mir bemer kens werte Fortschritte gelungen. Text und Bild Anne Krüger I n so Büchern schreiben sie, ich sei ein Ich bin nie lange alleine, spätestens A uf der Alp Nanz im Wallis, wo Chri- Horstgras, «Rasenschmiele» ist mein nach einem Jahrzehnt sind wir viele, gel seit 19 Sommern als Allround- deutscher Name, kann man immerhin und wir werden nie weniger, NIE! Deine älpler arbeitet, betreut er gut 40 Kühe aussprechen. Aber schon dieser Titel Tiere respektieren mich, ihnen würde und eine Sennerei, die die Milch zweier «Horstgras» geht an der Wirklichkeit vor- nie einfallen, mich zu fressen. Maximal etwa gleichgrosser Herden verkäst. Chri- bei. Adler haben Horste, ich habe einen im Frühjahr, wenn ich noch halbwegs gel, der all die Jahre kontinuierlich den Kopf, und mit dem plane ich die Diktatur zart und verletzlich bin. Oder im August Sommer im Nanz verbrachte, sah viele der Wiesen und Weiden. Einen Zweitna- so ein paar von meinen Samen, weil es ÄlplerInnen kommen und gehen. Als men haben sie mir auch gegeben, De- sonst nichts Vernünftiges mehr zu fres- Erfahrenster, der die Alp wie seinen ei- schampsia ceaspitosa. Ich betrachte das sen gibt. Oder Rösser, die nagen schon genen Hosensack kennt, musste er die als meinen Künstlernamen, sowas wie auch an mir herum. Aber das schockiert se mit bei meiner Buckel-Taktik. Auf ihm nicht immer leicht fallende Rolle Ramses II oder Dschingis Khan. Und ge- mich alles nicht, ihr werdet mich nie ka- in den Kampf! Fressen könnt ihr uns des Chefs übernehmen. Chrigel weiss nau wie diese werde ich in die Geschich- puttkriegen. Auf euren Alpen ist ja im- nicht, und gescheit laufen können, sollt aber warum: «Ich will Fehler, aus denen te eingehen. mer so wahnsinnig viel Platz fürs Vieh, ihr auch nicht. ich meine Lehren gezogen habe, mög- Ihr habt euch sicher schon einmal ihr fi ndet das neuderdings «naturge- Wenn ihr fort seid im Oktober, ren- lichst nicht wiederholen.» Wenn er die die Internetseite zalp.ch, wird der Zu- die Leistungs- und Solidaritätsbereit- über mich gefreut, wenn ich auf den mäss», mir solls recht sein, so werden nen die Mäuse wie auf Autobahnen zwi- Sauen beispielsweise beim Zügeln nach lauf von solchen Leuten noch gefördert. schaft der Leute. Das spürte er vorletz- einigermassen mit Wasser versorgten wir schnell mehr. Und mähen tut hier schen uns hin und her. Ab und zu setzt stundenlangem, vergeblichem Treiben Da kommt einer schnell und gerne auf ten Sommer, als er erstmals seine Idee Nachtweiden und anderen annehmba- ja ohnehin keiner, geschweige denn, sich noch ein Mungg auf mich, schaut an den Ohren über das Brüggli ans an- die Idee: «Könnt ich eigentlich auch mal der Freiwilligenalp realisierte: Der Al- ren Stellen ein Familientreffen einbe- mich ummulchen, ausstechen, umha- herum, keiner mehr da, Zeit zum Schla- dere Ufer zerren muss, verlädt er sie ein machen». Nicht selten enden solche Ex- plohn abzüglich Spesen wurde von allen rufen habe. Ich habe einen irrsinnig cken und umkehren, Kampf mit vollem fengehen. Dann fällt der Schnee. Ich anderes Jahr. Leider ist im Jahr darauf perimente in der totalen Überforderung, in die von ihnen gewählten, unterstüt- schmückenden Büschel und geile lange Gewalteinsatz - das macht ihr ja sowie- kann euch sagen, wegen Schnee habe mit ihm ein neues Team auf der Alp, das mit geblähten Käsen, entzündeten Seh- zenswerten Projekte investiert. Jede(r) Stengel und im August dann Blüten wie so nicht mehr. Das subventioniert euch ich noch nie einen Zentimeter erober- sich trotz Chrigels Warnungen wieder nen und angeschlagenen Nerven. In arbeitete bis zum Umfallen. Niemand zum Karneval in Rio. Ich bestimme, wo keiner, und dann macht ihrs auch nicht, tes Land zurückgegeben. Im Frühling zu Fuss mit den Schweinen auf den Weg einer solchen Situation packt mancher verstand seine Aufgabe nur in einer ein- du langgehst, entweder du setzt deinen mir solls recht sein. Erst werde ich eure schiebe ich schon ein paar Triebe raus, macht. Wenn der «Besserwisser», nach- seine sieben Sachen und haut ab. So lei- zigen Tätigkeit, sondern half überall, wo Fuss immer auf mich oder immer neben Weiden beherrschen, dann eure Land- bevor ihr überhaupt die Schuhbändel dem den Enthusiasten die Nerven blank det genau das, was bei unserer hochqua- Bedarf war. Jener Sommer wurde zwar mich, aber einfach so über die Weiden wirtschaftsstruktur, und schliesslich in eure staubigen Bergschuhe gezogen liegen, beim Eindunkeln herbeieilt und lifi zierten, anspruchsvollen Arbeit am sehr streng, aber Chrigel erfuhr doch ei- schlendern, kannst du vergessen, ich werde ich meinen Teil dazu beitragen, habt. Und wenn dann Alpauftrieb ist die Sauen, was bleibt ihm anderes übrig, wichtigsten ist, nämlich die Kontinuität. ne seiner besten Lebensschulen. Wegen fordere volle Konzentration, das gilt dass ihr sagt, Grünlandwirtschaft lohnt mit rührenden Emotionen und guten wie letztes Jahr über die Brücke zerrt, ist In den Bergen wartet eben nicht (nur) der Unerfahrenheit des Personals und auch für eure Viecher. sich nicht, wir verdienen unser Geld Vorsätzen, dann bin ich schon zum er in den Augen der andern ein Brutalo. das Paradies! Aber Chrigel verübelts häufi gem Wechsel der Leute musste er ab jetzt an der Kasse vom Supermarkt Nahkampf bereit, laure dir auf, stelle Ihm nun Recht geben, wo man selber so den Neulingen nicht wirklich: Schliess- überall mitanpacken. Für ihn ist jedoch Bis heute hat es Anne Krüger zu folgenden nebenan. Gut, chemische Waffen gäbe dir Fallen, seh zu, dass du stolperst, kläglich gescheitert ist, fällt natürlich lich war auch bei ihm die Romantik der eine hohe Arbeitsintensität viel leichter weltlichen Gütern gebracht: Sommers wie es auch noch, RoundUp oder Natrium- seh zu, dass du fl uchst, und wir werden schwer. Solche oder ähnliche Macht- und wichtigste Grund, warum er einst be- zu ertragen als Krisen im Team. winters prima Aussicht, ein alptauglicher chlorat. Aber gebt es zu, so wichtig sind mehr... Hierarchiekämpfe spielen auf der Alp gann, seine Sommer auf den Alpen zu Als einen der mühsamsten und unbe- Mann, zwei flotte Kühe. Bis heute nicht erreicht: Geregeltes Einkommen, Altersvor- euch eure Alpweiden gar nicht mehr. Du sagst, du kennst mich nicht? Kei- eine konfliktträchtige Rolle. Chrigel hört verbringen. friedigsten Alpsommer empfi ndet Chri- sorge, unbeschränktes Bleiberecht. Ich fürchte mich nicht. ne Sorge, zu dir komme ich auch noch. dementsprechend häufig die vorwurfs- Als Personalsuchender fi ndet Chrigel gel seinen letzten. Wenn wir hier oben alle sauer genug volle Frage: «Warum bestimmst eigent- es schwierig, in einem Inserat ein rea- Da entfachte sich schon ganz zu Be- sind, also der Boden auch, dann machen lich immer du?» listisches Bild der Alp abzugeben: Ein ginn ein Kampf um die Verteilung von auch die Heidelbeere und die Alpenro- Für ihn ergibt sich das Hierarchie- Roman kann nicht verfasst werden und 1000 Franken. Danach waren die sozia- gefälle automatisch aus der Erfahrung: Ausdrücke wie streng, gefährlich und len Strukturen für die intensive gemein- Wie möchte jemand ohne Erfahrung sa- einsam würden Abenteurer umso mehr same Zeit irreparabel angeschlagen. gen, wo’s langgeht? Jeder sollte bereit anziehen. Wir ÄlplerInnen sind halt wider- sein, sich von einem, der mehr weiss, Chrigel rät Alpgwundrigen deshalb sprüchliche Wesen: Auf der einen Seite etwas sagen zu lassen. den Einstieg ohne Alpvertrag: Warum sind wir kurlige, kauzige Typen, und Ein grosses Problem beim Alpen sind nicht einmal unentgeltlich einen Som- suchen die einsame Wildnis, auf der an- Unerfahrene, die mit romantischen, fal- mer auf der Alp verbringen? So kann man dern Seite müssen wir genau dort stär- schen Vorstellungen z’Alp gehen. Durch lernen, ohne auch schon Verantwortung ker als in der dichtbesiedeltsten Stadt 6 tragen zu müssen. Ob der nächste Som- in einem Team funktionieren: Die Weite 0 0 mer wieder am Berg stattfi ndet, kann der Weiden täuscht; dem sozialen Schla- 2 17/ Trotz Lehrerpatent lautet Prisa Würglers anhand der eigenen Erlebnisse realis- massel kann auf der Alp noch weniger p Lebensslogan: Lieber Tierherden als Kinder- tisch entschieden werden. Massgebend, ausgewichen werden als in einem städ- l horden. Sie hofft, noch viel Zeit im Leben a z mit käsen, melken & hirten zu verbringen. meint der gebürtige Städter, sei jedoch tischen Wohnblock... 12|13 lllaaa Vvvaaaccchhheee qqquuuiii rrriiittt Der Kameramann wird langsam ungeduldig. Ehar tf oDlgüts tdeermes B iemf eShiln, na.b er Sgecthanne lwl iesrtd egne tmauns, ws.a s Eros: Röne Marti, Tina: Flavia Fluor, Kameramann: Kurt Züllig, Senn: Aaron Fürmetz, Kuh: Stella (Fanpost bitte an die Redaktion richten) Script, Regie, Fotos: Anne Krüger, Giorgio Hösli – Supper Dank an Manuela, Aaron, Coco von der Alp Wiesen und an Reiner für das Storyboard Der bekannte Werbestar Eros fährt zu einem Fotoshooting Das Shooting kann beginnen. Jetzt ist Schluss auf die Alp Liebli. Er freut sich auf einen gemütlichen Shoot. f! mit billigen Fotos. Mein Leben gehört Tina. Das Panorama ist atemberaubend, fast so wie Eros ... p Herr Eros! Jetzt kon- m zentrieren Sie sich bitte. Wir haebweing Zaueicth. n icht Sta U Ä Ä Ä A R R R G!! Blut! Das Glück ist greifbar nah! Mehr Licht! Es geht um Werbeaufnahmen für das berauschende Duschgel «Pura Licht stimmt! Duft» – voll würziger Alpendüfte. In der Sennerei befreit sich Tina vom cholerischen Sennen. Eros ärgert sich über den Kamera- mann, der immer noch was will. Fertig mit rum- kommandieren. Hey, fürs richtige Bild muss noch eine Kuh hin. Eros will nur noch eines: Ohje! Grummelgrummel Schnell zu Tina! Das Schicksal in Form einer Kabel- Plötzlich erscheint engelsgleich die Zusennin. Eros sticht ein Gefühl ins Tatsächlich – sie ist es! rolle greift ins Geschehen ein... Herz, so süss wie frische Schotte: Vor Monaten hat- te er Fanpost von Tina erhal- TINA! Der Kurzschluss der Kabelrolle in der Tränke ten und war von ihrem Bild beendet Eros’ Leben auf grässliche Weise. Aah, Eros ich eile! im Brief sofort bezaubert. UÄÄÄARRR EROS! ---Röchel!! Der Dampfkessel ist ver- Auch Tina erkennt ihren Tinas Weg ist frei. Sie will nur gessen - Tina ist blind vor Märchenprinzen sofort. noch eines und einen: Eros! Liebesglut. Da gellt der barsche Ruf des verär- Tina folgt dem Befehl, aber... Eros ist ganz verzückt und Durch die Explosion hat sich eine gerten Sennen aus der Hütte. vergisst seine Arbeit. Glocke von der Stange gelöst.... Ruhig ist es ge- worden auf der Alp. Zwei Tage später Dieses Arschloch! Nimmt Aaarghh!! wird ein Wanderer mir meinen Märchenprinz! TINA! Furchtbares entde- 06 cken, und sogleich 0 2 mit dem Handy den 17/ Blick benachrich- p tigen. Woowww! Die herrliche al Blut! Tina aus meiner Fanpost! z Welch ein Glück! 14|15 Wo Alp drauf steht ist nicht immer Alp drin Diesen Frühling hat Emmi eine neue Käse-Palette mit dem Namen «SwissAlp» lanciert. Die Begriffe «Schweiz» und «Alp» haben in der Werbung einen hohen Verkaufswert, da sie verbunden werden mit Natürlichkeit, Echtheit und Handwerk. Emmi nutzt hier eine Werbestrategie, die die KundInnen täuscht und die SennInnen verärgert. Text von Barbara Sulzer, Reiner Schilling, Giorgio Hösli; Bild © by Emmi Ab April 2006 ist der SwissAlp-Käse von tion der Schweiz in der Herstellung von und Alpenkräuter und der Käse wird in So sieht laut Emmi ein Naturprodukt, Emmi «in zwei Sorten erhältlich: BELLE- feinstem Käse steckt in jedem SwissAlp gewerblichen Käsereien im Alpengebiet handwerklich hergestellt aus... VUE, der gehaltvolle, reife Hartkäse und Laib.» Fakt ist, dass der Käse nicht im hergestellt. Die Kräuterlieferanten kom- PANORAMA, der herzhafte, fein-würzige Sömmerungsgebiet hergestellt wird und men ebenfalls aus dem Alpengebiet. (...) KonsumentInnentäuschung durch Emmi tung und Wertschöpfung von Bergregio- Wer regt sich da schon auf? Schnittkäse/Halbhartkäse.»1 «normale» Berg- bzw. Talmilch verwen- Selbstverständlich ist uns bekannt, dass zu unternehmen. Retour kam eine etwas nen dient. Die Zielgruppe im Ausland und auch det wird. Der Begriff «handwerklich» ist der Begriff «Alpkäse» geschützt ist, des- flaue Antwort. Die Stiftung könne nicht Ausserdem sehen wir das Projekt in der Schweiz wird die Diskussion um Ingredienzen irreführend und ein Hohn gegenüber der halb nennen wir den Käse SwissAlp und viel unternehmen, solange die Begrif- auch als Ansporn für Schweizer Alpkäse. den SwissAlp-Käse kaum interessieren. Die Absicht von Emmi für den Swiss Alp- sennischen Arbeitsweise in Alpkäserei- nicht Alpkäse.» fe nicht rechtlich geschützt seien. Der Wenn «SwissAlp» teurer verkauft wird Der Werbe-Mix vom «innovativen Käse- Käse mit dem Begriff Alp zu werben, zeigt en. Emmi brüstet sich zudem damit, den Konsumentenschutz hat aber in einer als Alp käse, so ist das für uns Ansporn, produkt nach traditionsreichem Rezept sich in der Reklame für das Produkt. Auf ersten Käse mit Kräutermantel auf den Der SAV wehrt sich... Stellungsnahme zur Begriffsverordnung die Leute anzuspornen, in den nächsten handwerklich hergestellt» wird reichen, dem ersten Flyer wurde der Käse folgen- Markt zu bringen. Die Glarner kennen Am 26. April 2006 reichte der Schwei- (siehe Kasten Gesetze) diese abgelehnt. Preisverhandlungen ihrerseits auch hö- dass die KonsumentInnen glauben einen dermassen angepriesen: «SwissAlp – die aber schon seit Jahren den «Schwandner zerische Alpwirtschaftliche Verband Auch die zalp hat bei der Stiftung here Preise zu verlangen. Alpkäse ist unheimlich «echten» Käse aus den Alpen natürliche Käsespezialität aus reinster Käse», der ebenfalls eine Kräuterrinde SAV beim Bundesamt für Landwirtschaft für Konsumentenschutz nachgefragt. ein Spitzenprodukt, das nach wie vor ergattert zu haben. Alpenmilch und feinsten Alpenkräutern». hat. Zudem scheint es für Emmi kein Wi- BLW und beim Bundesamt für Gesund- Frau Walpen meinte zur Frage, was Sie teilweise unter seinem Preis verkauft Mittlerweile sind die Flyer eingestampft derspruch zu sein, einen Käse zu lancie- heit BAG eine Beanstandung wegen miss- beim Kauf eines Käses mit der Etikette wird. Wir müssen lernen selbstbewusst Links dazu: und neu gedruckt. Die Rede ist jetzt nur ren, den noch keiner je gemacht hat, der bräuchlicher Verwendung der in Bezug «SwissAlp» erwarte: «Die Milch stammt unsere Werte hervorzuheben und uns www.emmi-swissalp.ch und noch von «Reinste Schweizer Milch und aber nach «Jahrhunderte alter Tradition» auf Rohstoffherkunft und Verarbeitungs- von der Alp und wird im Berggebiet als Sieger verkaufen und uns nicht damit www.alpwirtschaft.ch eine Auslese feinster Alpenkräuter». Die hergestellt wird. standort unwahren Herkunftszeichnung verarbeitet. Doch entspricht das wahr- beschäftigen, andere zu stoppen.» www.zalp.ch Kräuter sind jedoch nicht im Käse drin, SWISSALP durch die Firma EMMI ein. scheinlich nicht der Realität, ähnlich sondern kleben aussen an der Rinde. Begrifflichkeiten Dort heisst es unter anderem: wie bei der Heidi-Milch. Dort wird der Die Mischung der Kräuter ist laut Emmi SwissAlp ist kein neuer Begriff. Er wur- «Wir sind überzeugt, dass diese Art Konsument auch getäuscht. Uns mach- GESETZE geheim (der Appenzeller lässt grüssen) de und wird auch für Mineralwasser, der Kennzeichnung und Aufmachung te sie die Zusage: «Wir werden das Amt und daher ist nicht überprüfbar, ob die Fondue, Kaffeerahm, Reiseveranstalter durch die Firma EMMI gegen das Täu- für Lebensmittelkontrolle des Kantons 817.02 Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV) Kräuter aus dem Alpengebiet kommen, und für eine Finanzgesellschaft im Seil- schungsverbot der Lebensmittelgesetz- Luzern darauf aufmerksam machen, die Art. 10 Täuschungsverbot und ob es Alpenkräuter sind. Zumindest bahn- und Tourismusbusiness verwen- gebung und gegen die Kennzeichnungs- Sache abzuklären.» 1 Für Lebensmittel verwendete Bezeichnungen, Angaben, Abbildungen, Um- der erwähnte Basilikum lässt anderes det. In Verbindung von SwissAlp mit bestimmungen des Landwirtschaftsge- Die IG-Alp und der Bünder Älpler- hüllungen, Verpackungen, Umhüllungs- und Verpackungsaufschriften, die vermuten, weiter aufgeführt werden dem Produkt Käse ergibt sich aber ein setzes (LwG; 2. Abschnitt) verstösst. Die Innen Verein BÄV haben dort eine Bitte Arten der Aufmachung und die Anpreisungen müssen den Tatsachen entspre- Thymian und Salbei. anderer Sinnzusammenhang, als zum Herkunft der Zutaten (Schweizer Alpen- eingereicht, den Namen «SwissAlp» zu chen beziehungsweise dürfen nicht zur Täuschung namentlich über Natur, Emmi fährt naturbewusst weiter: Beispiel bei der Alpenmilchschokolade. kräuter) allein erlaubt jedenfalls nicht, überprüfen und gegebenenfalls Sanktio- Herkunft, Herstellung, Produktionsart, Zusammensetzung, Inhalt und Halt- «Die Swiss Alp Kräuter stammen aus- Diese wurde auch nie in Alpbetrieben einen Käse mit der nach Art. 29 Abs. 3 nen gegen Emmi vorzunehmen. barkeit der betreffenden Lebensmittel Anlass geben. schliesslich aus kleinen Anbaufl ächen hergestellt. Der Begriff «Alpkäse» ist in der Landwirtschaftlichen Begriffsverord- Franziska Wirz, Projektleiterin bei 910.91 Verordnung über landwirtschaftliche Begriffe und die im Schweizer Alpengebiet. (...) Anschlies- der «Landwirtschaftlichen Begriffsver- nung (LBV) öffentlich-rechtlich geschütz- der Plattform Absatzförderung Alp- Anerkennung von Betriebsformen, Art. 29 Bergkäse send werden die SwissAlp Kräuter von ordnung» gesetzlich definiert und ge- ten Herkunftsbezeichnung «Alp» zu käse (SMP) meint zur Namensgebung 3 Als Bergkäse gilt auch Alpkäse, der: Hand geerntet.» Etwas verwunderlich schützt (siehe Kasten Gesetze). kennzeichnen.» Zudem ist der SAV nicht von Emmi: «Wir sind seit der Präsen- a. aus Milch stammt, die auf Sömmerungsbetrieben im Sömmerungsgebiet ist der Begriff makrobiell in der Werbe- einverstanden, dass Emmi mit dem posi- tation des Produktes an der Anuga in produziert wurde; und b. in einem Sömmerungsbetrieb im Sömmerungsge- botschaft: «Für Vegetarier geeignet, da Emmi konkret oder auch nicht tiven Bild der «Alp» ein teures Premium- Kontakt mit Emmi und haben die Ver- biet oder in einer im Sömmerungsgebiet liegenden Käserei hergestellt wurde. makrobielles Lab angewendet wird und Emmi antwortet in der Person von Ste- Produkt lanciert, aber billige Normal- antwortlichen auf die Problematik hin- das Produkt ovo-lacto-vegetarisch1 ist.» phan Wehrle, Media & Investor Relation, milch als Rohstoff verwendet und den gewiesen. Aus unsere Intervention wur- In der Vernehmlassung Auf Anfrage bei Emmi wird uns erklärt, in globo – ohne konkret auf die Fragen Käse in einer normalen Käserei herstellt den zum Beispiel die Produktbroschüren Der Bund möchte für landwirtschaftliche Produkte die Kennzeichnungen dass sie «mikrobiell» meinten. der zalp zum SwissAlp-Käse einzuge- (siehe ganze Beanstandung unter www. angepasst. Aber es kann nicht unser Ziel «Alp», «Berg» und «vom Bauernhof» einführen und schützen, die Vorlage ist hen: «Emmi ist seit Jahren Eigentüme- alpwirtschaft.ch). sein, ein Innovationsprojekt der Emmi in der Vernehmlassung. Die Stiftung für Konsumentenschutz SKS möchte Herstellung rin der Marke SwissAlp und die Idee Mittlerweilen hat das BAG die Bean- zu verhindern, dass der Milchverarbei- die Begriffe schützen, doch möchte sie eine Verknüpfung mit ökologischen «Die SwissAlp Käsespezialitäten (...) wer- basiert auf der Strategie von Emmi, in- standung dem Amt für Lebensmittelkon- Auflagen. Die jetzige Verordnung lehnt sie ab. Coop und Migros wollen kei- den im Schweizer Alpengebiet handwerk- novative und qualitativ hochstehende trolle des Kantons Luzern weiterge- ne restriktive Regelung, sondern Produkte wie «Heidi-Milch» verkaufen. Die Barbara Sulzer ist Bäuerin auf Umschwung, lich hergestellt. Die Jahrhundert-Tradi- Produkte zu entwickeln, die sowohl in reicht. Verarbeitungsbetriebe sollen dort stehen, wo es wirtschaftlich Sinn macht Alpofonistin und als Sennerinaushilfe heuer der Schweiz als auch international ver- zu-kurz-zeitig auf der Alp. (also nicht im Berggebiet). Der Schweizerische Bauer nverband SBV und die marktet werden können. Wir richten ...andere wehren mit oder nicht 6 Schweizer Milchproduzenten SMP vertreten eine ähnliche Haltung: Hauptsa- 1 kWuerrsbive gbeostsectzhtaef tTeenxte sind original Emmi- uFenisn smchitm deecmke rS iwmis IsnA- lupn dan A uesrwlaancdh, swenele- D20ie0 6S aemnn PelraInntnaehno fv GoRm h aSbeennn ine neiknuerms 17/200 RAeninnee,r sSiechhiell iSn.1g2 is ut ndde rw awlpwfä.hhiirgneu Mndahnann vdo.cnh cfeh eh eersk womirdm perno.d Huizniteerrt duenmd mPreohdru vketreknaaumfte, nesgcahl uwtoz dvoien l a«nAdlpe»s euingde n«eBne rRgo»h sstteohft- 2 OEiveor,- LParoctdou-kVteeg metiat rMieirl:c ehs- suennd a Euicbhe sMtailncdh-, che würzige Käse lieben und offen sind offenen Brief die Stiftung für Konsumen- lp Gmiaolriggieor H Äölpsllie irs,t h eeinueter aTyups odgerra Hpohridkee re uhned- die Arbeits gemeinschaft für die Berggebiete SAB, die auch die Verarbeitungs- a teilen und Honig. für Neues. Die Ingredienzien sind Milch tenschutz aufgefordert, etwas gegen die z zalper für Papier und im Netz. betriebe bergnah haben will, sowie Organisationen wie Casalp und SAV. 16|17 5 0 0 2 r e l g r ü W a c s i r P
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