© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Wachtel Cotumix cotumix cotumix (LINNAEUS 1758) Quail Kfepelka obecnä STATUS Sommervogel, häufiger Brutvogel BESTAND 13 Oberösterreich: 1000-3000 Österreich: 300-3000 Europa: 730.000-2.400.000 GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ RASTERFREQUENZTABELLE Anhang II-2, SPEC 3, europaweit Nachweiskategorie n % gefährdet O Brut möglich 125 76,7 Rote Liste Österreich: A4 O Brut wahrscheinlich 29 17,8 Rote Liste Oberösterreich: 3 % Brut nachgewiesen 9 5,5 Trend: -1/0 Handlungsbedarf: ! Gesamt 163 39,8 Schutz: Jagdgesetz HOHENVERTEILUNG n=264 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 M 3000 2«» 2300 1800 1400 ' 1| ' 1000 aoo HÖHENDIAGRAMM 190 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at VERBREITUNG Die Wachtel brütet in Grasländern und Kultursteppe von dacht auf 900 m bei Liebenau) und tritt hier regelmäßiger als Westeuropa bis Mittelasien, sowie in Afrika und Indien. In das Rebhuhn auf. Die Verbreitungsgrenze am nördlichen Al- Österreich kommen Wachteln verbreitet in den offenen Agrar- penrand liegt wohl nur aufgrund des geschlosseneren Waldgür- landschaften der Tief- und Hügellagen sowie in geringerem tels tiefer; innerhalb der Alpen gelangen kaum Funde. Am Ausmaß in den Alpentälern vor. In Oberösterreich ist die Art 14. 8. 2000 sang jedoch eine Wachtel anhaltend auf der Rotg- in offener Landschaft weit verbreitet und infolge der oft nächt- sol-Alm auf 1520 m Höhe (A. SCHMALZER). Um 1900 wurden lichen Rufaktivität schlechter erfasst, als es der Realität ent- Wachteln im Mollner Becken noch öfters erlegt, zwischen 1945 spricht. In etwas höheren, grünlandreichen Gebieten ist sie und 1970 liegen Meldungen von Grünau, Bad Ischl und Win- häufiger anzutreffen. Im Mühlviertel dringt sie im Böhmer- und dischgarsten vor (MAYER 1974). Freiwald bis in die höchsten Lagen nahe 1000 m vor (Brutver- LEBENSRAUM Die Wachtel benötigt eine offene Landschaft, die gute Lokal nutzen sie im Mühlviertel zur Brutzeit frische Kahlschlä- Deckung bietet, aber Fortbewegung erlaubt. Zur Kükenaufzucht ge (Mitt. G. HASL1NGER). Im Laufe des Jahres wechseln Wach- ist eine ausreichende Insektendichte notwendig. Realisiert wer- teln oft die Kulturen. Im Mai werden Wintergerste und Win- den diese Ansprüche durch gemischte Ackerlandschaften mit terweizen bezogen, im August stehen nur noch Hafer oder verschiedenen Getreidesorten, Klee oder extensivem Grünland. Grünland zur Verfügung. BESTAND UND SIEDLUNGSDICHTE Die Anzahl schlagender Wachteln unterliegt in Oberöster- Rev./16 ha vor (UHL 1995). In Getreidefeldern bei Pettenbach reich deutlichen Schwankungen. Gezielte Erhebungen liegen (500 m Seehöhe) wurden 2002 5 schlagende Wachteln/80 ha bisher kaum vor, die meisten Werte stammen aus relativ kleinen verhört (Mitt. N. PÜHRINGER). Sowohl im Mühlviertel als auch Grünlandgebieten. Im Kremstal bei Schlierbach wurden im südlichen Alpenvorland ist es nach wie vor nicht unge- 1991-1996 meist keine, nur 1992 2-4 Reviere/120 ha festge- wöhnlich, von einer Stelle aus mehrere Wachteln gleichzeitig stellt (UHL 1998). In der Koaserin/Peuerbach wurden 1-2 zu hören. Ein ackerbaulich intensiv genutztes Gebiet nahe Bad Rev./75 ha registriert. Aus dem Mühlviertel liegen Daten aus Hall war zwischen 1988 und 2002 alljährlich über mehrere Mo- der Torfau mit 1 Rev./20 ha, aus der Stadlau mit 1 Rev./19 ha, nate besiedelt (H. STEINER). aus Reichenau mit 3 Rev./220 ha und aus Unterstiftung mit 1 GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ Die Wachtel hängt entscheidend von der Entwicklung der Nicht zuletzt kommt es dadurch aber auch zu früherem Gras- Landwirtschaft ab. Insektizid-, Herbizid- und Düngereinsatz schnitt oder früherer Getreideernte, die viele Brüten zerstören. verschlechtern die Lebensräume großflächig, weil sie zu einer Auch die ständigen Meliorationen, Arrondierungen und Nivel- Verringerung von Sämereien und Insekten, zu einer erschwer- lierungen führen zum Verlust der günstigen Standortvielfalt. ten Fortbewegung oder zu verschlechterter Deckung führen. Helmut STEINER 191