Vitamin C-Buch - Vorwort Die Ernährungstherapie steht am Scheideweg. Von der Schulmedizin lange vernachlässigt, fangen wir heute gerade erst an zu begreifen, wie groß die Bedeutung der Ernährung generell und insbesondere die von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zur Prävention und Therapie von Krankheiten ist. Das Vitamin C ist eine der wichtigsten Schutzsubstanzen für unseren Körper und Synonym für Vitamine schlechthin. Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht in einer neuen Studie über die positiven Wirkungen einer zusätzlichen Vitamin-C- Einnahme berichtet wird, und es gibt eine Vielzahl von Veröffentlichungen, die sich entweder rein wissenschaftlich oder aber in "Yellow-Press-Manier" mit neuen Erkenntnissen über die vielseitige Wirkungsweise von Vitamin C bis hin zu neuen präventiven und Therapie beglei- tenden Anwendungsmöglichkeiten beschäftigen. Mit dem vorliegenden Buch der Intervalor Handels GmbH wird eine Lücke in den Publikationen geschlossen. Über 200 wissenschaftli- che Arbeiten über die Wirkungsweise von Vitamin C wurden ausgewertet und in einer auch für den Laien verständlichen Weise zusammengefasst. Die detaillierten Literaturangaben las- sen die Mission erkennen, denen sich die Autoren verschrieben haben. Unsere modernen, hoch verarbeiteten Lebensmittel enthalten oft nur noch wenige wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C. In Zitrusfrüchten, Obst und Gemüse ist zwar viel Vitamin C ent- halten, nur essen wir nicht genug davon. Eine individuelle, präventive Substitution von Vita- min C zur antioxidativen Prophylaxe und Therapie ist daher eine vernünftige Maßnahme. Denn zur Entfaltung all seiner positiven Wirkungen im Körper muss Vitamin C stets in aus- reichenden Konzentrationen vorhanden sein. Hierzu wurden inzwischen Vitamin-C-Präparate mit Langzeitwirkung entwickelt. Wir müssen unser Gesundheitsbewusstsein schärfen, vor allem in Hinblick auf unsere Ernäh- rung, der wir immer weniger Zeit und Arbeit zu widmen bereit sind. In einer Atmosphäre sachlicher Aufklärung mit dem Ziel größerer Einzelverantwortung kann dieses Bewusstsein gedeihen. Es wächst auf den Grundlagen der Neugierde und des unermüdlichen Bestrebens, täglich etwas Sinnvolles für das eigene Wohlbefinden zu tun. Ihre Dr. Gabriele Sachse Molekularbiologin Leiterin der wissenschaftlichen Beratungsunternehmen BioAlliance Deutschland GmbH BioLinX GmbH Frankfurt/M. 2 Vitamin C-Buch - Einführung Das Vitamin C ist ein normaler Bestandteil des Körpers, den er dringend braucht, um am Le- ben zu bleiben. Es ist an fast allen biochemischen Reaktionen beteiligt, die sich im Körper vollziehen und gehört zu den Schutzfaktoren des Körpers - wie Coenzym Q10 und Selen auch. Coenzym Q101, Vitamin C und Selen gehören zum körpereigenen Radikalabwehrenden Sys- tem und haben eine wichtige Funktion im sog. antioxidativen Orchester. Sie dienen der Ab- wehr von Freien Radikalen2, die im Zusammenhang mit oxidativem Stress stehen. Die For- schung hat eine Vielzahl von Krankheiten herausgestellt, bei denen man einen Zusammen- hang zwischen oxidativem Stress und Freien Radikalen sieht, und die auf eine Behandlung und/oder Prophylaxe mit Antioxidantien ansprechen. Dies sind u.a.: Alkoholgenussbedingte Erkrankungen, Allergien, Alzheimer-Krankheit, Angi- na pectoris, Atherosklerose, Asbestose, Autoimmunerkrankungen, Bronchialasthma, Brutzel- lose, chronische Vergiftungen, chronisches Müdigkeitssyndrom, Churg-Strauss-Syndrom, Co- litis ulcerosa, Crohn-Krankheit, Darmerkrankungen, Dermatonyositis, Diabetes mellitus, di- verse Hauterkrankungen, diverse Immunschwächen, diverse Krebserkrankungen, diverse Leberschäden, diverse Neuro- pathien, diverse Schleimhauterkrankungen, Down-Syndrom, entzündliche Erkrankungen, Epi- lepsie, Erythematodes, Fehlbildungen, Goodpasture-Syndrom, Herzinfarkt, Hirnödem, Hirn- trauma, HIV-Infektion, Hormonstörungen, Kardiomyopathie, Leukämie, Listeriose, Lungen- emphysem, Lungenfibrose, Lyme-Borreliose, Magenerkrankungen, Multiple Sklerose, nicht- bakterielle Myokarditis, Nierenerkrankungen, Pankreatitis, Parkinson-Krankheit, Polyangiitis und small vessel vascuiitis, Polychondritis, Präeklampsie, Progerie, rheumatische Arthritis, 1 siehe Taschenbuch: "Die elementare Multifunktion von Coenzym Q10 bei der Universalität bioenergetischer Zellprozesse und seine Bedeutung für Gesundheit und Krankheit" (zu beziehen im empfohlenen webshop) 2 Freie Radikale sind hochgradig instabile Substanzen, die im Organismus durch den Sauerstoffwechsel, die Phagozythose, oxidative Enzyme oder durch bestimmte Umweltfaktoren hervorgerufen werden. 3 Sarkoidose, Schizophrenie, Schock, Schoenlein-Henoch-Syndrom, Silikose, Sjögren- Syndrom, Sklerodermie, Spontanaborte, Sprue, Stoffwechselkrankheiten, Syphilis, systemi- sche Erytomatodes mit Pneumonitis, toxische Hirnschäden, Tuberkulose, umwelttoxische Er- krankungen, Unfruchtbarkeit, Wegener-Granulomatose, Werner-Syndrom, zystische Fibrose. Die sich auch in der klassischen Medizin ständig verbreiternde Akzeptanz der Grundsätze der orthomolekularen Medizin führt auch zu immer neuen Erkenntnissen beim Einsatz entspre- chender Substanzen und damit zu neuen Behandlungsansätzen bei weiteren Krankheitsbil- dern. Freie Radikale Freie Radikale sind hochgradig instabile Substanzen, die im Organismus durch den Sauer- stoffwechsel, die Phagozythose, oxidative Enzyme oder durch bestimmte Umweltfaktoren hervorgerufen werden. Es sind Atome oder Molekularbruchstücke, die ein oder mehrere, ungepaarte "freie" Elektro- nen enthalten. Freie Radikale greifen mehrfach ungesättigte Fettsäuren der Zellmembranen in einer Kettenreaktion an, die als Per-Oxidation bekannt ist. Wenn die Freien Radikalen nicht biochemisch gebunden werden können, verursachen sie erhebliche Schäden in den Strukturen und der Funktion der Zellmembranen, insbesondere der DNA der Mitochondrien. Das einzel- ne Elektron verleiht den Radikalen eine enorme chemische Reaktivität, da sie zur Erreichung eines stabilen Zustandes einem anderen Atom oder Molekül ein Elektron entreißen müssen. Durch diese Reaktion entsteht wiederum ein Radikal. Die Reaktionskette kann sich so fortset- zen, bis sich zwei Radikale miteinander verbinden oder ein Antioxidans die Reaktion unter- bricht. Freie Radikale werden kontinuierlich als Nebenprodukt des Zellstoffwechsels gebildet. Bei der oxidativen Phosphorylierung in den Mitochondrien werden 3 - 5 % des Sauerstoffs nicht vollständig zu Wasser reduziert. Dabei entstehen neben dem Superoxidradikal Wasserstoffpe- roxid und das besonders aggressive Hydroxylradikal. Weitere endogene Quellen reaktiver Sauerstoffspezies sind die Stoffwechselprodukte von Makrophagen und neutrophilen Granu- lozyten, die Xanthin-oxidase-Reaktion, die Prostaglandin- und Leukotrien-Synthese und die Bildung von Stickstoffmonoxid. Daneben gibt es in unserer Umwelt exogene, vor allem sauerstoffhaltige Chemikalien, die als Freie Radikale wirken. Zu den exogenen Quellen gehören Zigarettenrauch, Smog, Stickoxide, Chemikalien, UV-Strahlung, Ozon und Schwefelverbindungen. Durch einen Zug an einer Zi- garette werden beispielsweise etwa 10 hoch 15 Radikale inhaliert. Die Entgiftung des gleich- zeitig inhalierten Teers produziert weitere 10 hoch 14 Radikale. Freie Radikale wirken am Genom direkt mutagen. Für den Menschen werden pro Zelle und Tag etwa 10.000 oxidative DNA-Schäden geschätzt. Mit zunehmenden Alter, physischem (zu dem auch Krankheiten zu rechnen sind) und psychischem Stress und aufgrund anderer Fakto- ren kann das Reparatursystem an seine Kapazitätsgrenze kommen. Der schädigenden Wir- kung der Freien Radikale auf Stoffwechselvorgänge wirken Antioxidantien entgegen. Zu ih- nen zählen u.a. als wichtigste in der wässrigen Phase das Vitamin C und in der Lipidphase (Fettphase) das Coenzym Q10. 4 Was ist Vitamin C ? Ein essentieller Mikronährstoff mit Makrokraft Im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte wurde der Mensch von der Zufuhr einer ganzen Rei- he von Nahrungsstoffen abhängig. Sie werden als essentielle Nährstoffe bezeichnet, die vom Körper selbst nicht gebildet werden können. Vitamin C gehört in diese Gruppe. Während Pflanzen und die meisten Tierarten Vitamin C selbst herstellen können, fehlt dem Menschen und manchen Tierarten (Affen, Meerschweinchen, einigen Vögeln und Fischen) ein für die Bildung von Vitamin C erforderlicher Botenstoff. Der menschliche Organismus ist somit auf die Zufuhr von Vitamin C durch die Nahrung oder aber durch Nahrungsergän- zungsmittel angewiesen. Obwohl Vitamin C in den Nahrungsmitteln nur in verhältnismäßig geringen Mengen vorliegt, spielt es bei der Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen eine große Rolle und ist für den Körper unentbehrlich: Vitamin C ist lebensnotwendig! Vitamin C erhält Lebensprozesse dadurch, dass es an einer Vielzahl von lebenserhaltenden, funktionellen Abläufen und chemischen Reak- tionen in der Zelle als so genannter Co-Faktor mit beteiligt ist. Vitamin C aktiviert die körpereigene Abwehr. 5 Vitamin C schützt den Körper vor sog. freien Sauerstoffradikalen. Bei fehlender Zufuhr von Vitamin C können sich Mangelsymptome entwickeln, da wesentliche Zellfunktionen be- einträchtigt werden vermehrt Krankheiten auftreten, da die Immunabwehr geschwächt ist und der Körper nicht mehr ausreichend gegen Freie Radikale ge- schützt wird (214). Chemisch gesehen: ein Redoxsystem Vitamin C ist ein Abkömmling von Kohlenhydraten und besteht nur aus drei Elementen: Koh- lenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. In kristalliner Form ist Vitamin C stabil, während es in wässriger Lösung sehr unbeständig ist und durch Luftsauerstoff, Licht und Temperaturerhöhung schnell oxidiert wird. Sowohl alka- lische Lösungen als auch Schwermetalle beschleunigen diesen Vorgang; insbesondere gilt dies für Kupfer. Vitamin C oder Ascorbinsäure gehört zu den chemischen Redoxsystemen, d.h. es kann so- wohl Wasserstoff aufnehmen als auch wieder abgeben. Bei Wasserstoffabgabe geht die As- corbinsäure in die sog. Dehydroascorbinsäure über (chemischer Prozess = Oxidation). Kehrt sich der Prozess um, spricht man von Reduktion: Die Dehydroascorbinsäure nimmt in diesem Fall Wasserstoff auf und geht dadurch wieder in ihre ursprüngliche Ausgangsform, die As- corbinsäure, zurück (214). Im Körperstoffwechsel wird Vitamin C fortwährend um- bzw. abgebaut: Als Redoxsystem wird Vitamin C bei einer Vielzahl biologischer Pro- zesse im Körper gebraucht. Durch die Wasserstoffabgabe, die Oxidati- on, schützt Vitamin C indirekt andere Körperstoffe wie Hormone und Enzyme vor einer entsprechenden Oxidation, die immer mit Funktions- verlust einhergeht. Vitamin C ist somit ein Antioxidans! (214) Zur Regeneration muss die Dehydroascorbinsäure wieder Wasserstoff aufnehmen (Reduktion) und benötigt hierfür andere Redoxsysteme der Zelle (Glutathion3, Vitamin E, NADPH4 und NADH5 können hierbei beteiligt sein.) (17, 106, 186) Andererseits kann Vitamin C irreversibel zu den Endprodukten Kohlen- dioxid und Oxalat abgebaut werden. Die Halbwertszeit6 von Vitamin C ist mit wenigen Minuten sehr kurz. 3 Tripeptid; biochemische Verbindung aus 3 Aminosäuren 4 reduzierte Form des Co-Enzyms NADP (Nicotin-amid-adenindinucleotid-phosphat); wichtig als Wasserstoff- speicher und -lieferant für Biosynthesen. 5 reduzierte Form des Co-Enzyms NAD (Nicotinamid-adenin-dinucleotid) 6 Zeit in der die Hälfte des Vitamins zerfallen ist 6 Wie wirkt Vitamin C ? So zahlreich die Prozesse auch sind, an denen Vitamin C im Körper beteiligt ist, so lassen sie sich doch wenigen wesentlichen Hauptfunktionen dieses Vitamins zuordnen. Vitamin C als Co-Faktor bei lebenswichtigen Prozessen In vielen Fällen ist Vitamin C als Co-Faktor an chemischen Reaktionen im Körper beteiligt, ohne die kein Leben möglich wäre. Vorwiegend handelt es sich hierbei um so genannte Hydroxylierungen7. Viele solcher Reaktionen werden erst mittels bestimmter Katalysator-Eiweiße, sog. Enzymen, "in Gang gebracht" bzw. beschleunigt. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Vitamin C u.a. für acht solcher Enzyme Co-Faktor ist und dadurch lebensnotwendige Prozesse im Körper di- rekt beeinflusst (129), (214). (vgl. nachfolgende Tabelle) Vitamin C als Co-Faktor für 8 Enzyme (nach Levine, 1996) Anzahl der chemischer Prozess biologische Wirkung Enzyme 1 Enzym Peptid-Amidierung Hormon- und Enzymwirkung Adrenalin- und Noradrenalin- Stressbewältigung Synthese, 1 Enzym Neurotransmitter- Nervenfunktion Synthese 2 Enzyme Carnitin Synthese Energiebildung 3 Enzyme Kollagen-Synthese Gewebeaufbau Abbau zyklischer 1 Enzym Tyrosin-Stoffwechsel Aminosäuren Nachfolgend werden verschiedene lebenswichtige Prozesse im Zusammenhang mit Vitamin C als Co-Faktor diskutiert. Bildung von Hormonen aus Cholesterin Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der in den Zellmembranen enthalten ist. Als Normal- wert im Blut für das Gesamtcholesterin werden max. 200 mg/dl angesehen. Cholesterin ist im LDL (low density lipoproteins = Lipoproteine mit niedriger Dichte = sog. "schlechtes Choles- 7 Einführung von OH-Gruppen in eine chemische Verbindung; wird biochemisch durch Hydroxylasen (Enzyme) katalysiert. 7 terin") und HDL-Cholesterin (high density lipoprotein = Lipoproteine mit hoher Dichte = sog. "gutes Cholesterin") enthalten. LDL-Cholesterin ist der Risikofaktor und kann sich, wenn er oxidiert wird, in den Gefäßwänden ablagern und damit das Atherosklerose-Risiko erhöhen. (Normalwert lt. Literatur max. 155 mg/dl) Das HDL-Cholesterin, auch gutes Cholesterin ge- nannt, transportiert das LDL-Cholesterin aus den Gefäßwänden ab. Der Normalwert liegt bei Männern bei über 35 mg/dl und bei Frauen bei über 45 mg/dl. In den LDL-Partikeln schützen u.a. Coenzym Q10, Vitamin E und Beta-Carotin das Cholesterin vor Oxidation. Cholesterin8 ist im Körper Ausgangsmaterial für zahlreiche vitale Wirkstoffe: die Gallensäuren, die Hormone der Nebennierenrinde (Steroidhormone), die Hormone der Keimdrüsen (Steroidhormone) und das Vitamin D (hält den Calciumspiegel des Blutes aufrecht) Vitamin C ist als Co-Faktor maßgeblich bei der Bildung (Biosynthese) dieser Stoffe aus Cho- lesterin beteiligt (214). Chemisch gesehen spielt Vitamin C hier eine große Rolle bei den sog. Hydroxylierungen des Cholesterins (82, 86). Es hat sich gezeigt, dass unter Vitamin-C-Mangel eine verminderte Freisetzung von Gluko- kortikoiden9 als Antwort auf Stress und eine Anreicherung von Cholesterin im Gewebe und Plasma erfolgt (99). Senkung des Cholesterinspiegels - schützt vor Herzinfarkt u. Arterienverkalkung - Als Ursachen erhöhter Blutwerte an Cholesterin und Triglyceriden10 gelten allgemein zwei Faktoren: Zum einen angeborene Stoffwechselstörungen und zum anderen falsches Essverhal- ten. Die moderne Zellular-Medizin hat aber einen weiteren Faktor ausgemacht, denn Choles- terin und Triglyceride sind ideale Substanzen zur Reparatur einer geschwächten Arterien- wand. Sind die Arterienwände im Organismus durch chronischen Mangel an Mikronährstof- fen geschwächt, so steigt der Bedarf an diesen Reparaturstoffen. Die „Stoffwechselzentrale" des Körpers, die Leber, erhält das Signal zu einer höheren Produktion dieser Substanzen. Von der Leber gelangen Cholesterin und alle anderen Reparaturmoleküle in die Blutbahn und von dort zu den Schadstellen in der Arterienwand, so z.B. zu den Koronararterien. Unter perma- nentem Mikronährstoffmangel setzen sich die Reparaturversuche des Körpers an den Gefäß- wänden fort und führen zu atherosklerotischem Plaques. Wichtig ist es also, bei der Behand- lung auch den Mikronährstoffmangel zu beheben. 8 fettähnlicher Stoff, der in den Zellmembranen enthalten ist. 9 Glukokortikoide werden als Stresshormon bezeichnet und gehören zur Gruppe der Steroidhormone. 10 Auch Neutralfette genannte Moleküle aus Glyzerin, einem dreiwertigen Alkohol und freien Fettsäuren. Natür- liche Fette sind Gemische verschiedener Triglyceride. 8 Funktion von Mikronährstoffen bei der Behandlung atherosklerotischer Plaque 1. Stabilität der Blutgefäße durch optimale < Vitamin C Kollagenproduktion 2. Abnahme der Wucherungen von glatten < Vitamin C und E Muskelzellen 3. Schutz von Fettsäuren und Abbau < Vitamin C, Carnitin, von Fettdepots Gluthation Vitamin C, E und < 4. Antioxidantienschutz für LDL-Cholesterin Beta-Carotin, Q10, Gluthation Bei Vitamin-C-Mangel wird weniger Cholesterin zur Bildung von Gallensäuren, Hormonen der Nebennierenrinde, Hormonen der Keimdrüsen und Vitamin D umgewandelt, so dass sich Cholesterin vermehrt im Blutplasma und in den Geweben ansammelt (99). Ein erhöhter LDL- Cholesterin- Spiegel wiederum ist ein Risikofaktor für Atherosklerose und Herzinfarkt (214). In einer früheren Studie berichtete Myasnikova (152), dass Cholesterinkonzentrationen im Se- rum bei Menschen mit einem hohen Cholesterinspiegel durch zusätzliche Dosen Vitamin C gesenkt werden können. Ginter stellte in einer weiteren Studie an Patienten mit durchschnitt- lich anfänglichen Plasma-Cholesterinspiegeln von 263 mg pro Deziliter fest, dass eine tägli- che Dosis von 1 g Vitamin C nach drei Monaten zu einer durchschnittlichen Senkung dieses Spiegels um 10% und einer Abnahme der Triglyceride um 40% führte. Eine zusätzliche Versorgung des Körpers mit Vitamin C verringert die Menge des LDL- Cholesterins und der Triglyceride und vermehrt die Menge des HDL-Cholesterins (67, 81). So wurde in einer Studie gezeigt, dass Vitamin C in täglichen Dosen von 3 Gramm nach drei Wochen bei Patienten mit einem durchschnittlichen anfänglichen Cholesterinspiegel von 312 mg pro Deziliter zu einer Absenkung des Cholesterinwertes um bis zu 18% und zu einer Ab- nahme der Triglyceride um 12% führt (67). In einer von der Amerikanischen Herzgesellschaft unterstützten Studie wies B.Sokoloff et al. nach, dass zwei bis drei Gramm Vitamin C pro Tag die Triglycerid-Spiegel im Durchschnitt um 50-70% senken konnten. Vitamin C steigerte die Produktion der Enzyme (Lipasen), die Triglyceride abbauen, um bis zu 100% (189). Schon vor längerer Zeit wurde entdeckt, dass ein hoher HDL-Spiegel zur Verhütung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt (12). Diese Erkenntnis ist in vielen folgenden Studien bestätigt worden, wie zum Beispiel durch die Tromsoe-Herzstudie (140) in Norwegen und ei- ne Studie in Hawaii (174). In mehreren neueren Arbeiten konnte nachgewiesen werden, dass erhöhte Dosen Vitamin C zu einer Erhöhung des HDL-Spiegels führen. Die Menge des gesamten Cholesterins im Körper wird auf verschiedene Weise durch Vitamin C reguliert. 9 Ginter et al. haben gezeigt, dass hohe Dosen dieses Vitamins den Abbau des Cholesterins im Blut durch seine Umwandlung in Gallensäure bewirken, die mit der Galle in den Darm ge- langt und ausgeschieden wird (81). Dies alles sind überzeugende Werte, zumal sie mit einem Wirkstoff erreicht werden, der frei von Nebenwirkungen ist. Eine saccharosearme (zuckerarme) Ernährung hilft ebenfalls dabei, das Risiko, an einem durch einen erhöhten Cholesterinspiegel verursachten Herzleiden zu erkranken, zu verringern. Bildung von Nebennierenhormonen - unterstützt die Bewältigung von Stress - Durch eingeschränkten Umbau von Cholesterin bei Vitamin C-Mangel kommt es unter ande- rem zu einer verminderten Hormonausschüttung in der Nebennierenrinde11 (214). Die heuti- gen Kenntnisse über den Vitamin-C-Bedarf sind in diesem Zusammenhang beachtlich und verblüffend. Potentiell radikalbildende Stresshormone werden in der Nebennierenrinde gebildet. Zum ei- genen Schutz enthält diese Drüse die höchste Vitamin-C-Konzentration des Körpers. Vitamin C wirkt hier als Radikalfänger, und bei sinkender Vitamin-C-Konzentration ist das Anwach- sen von oxidativem Stress bereits messbar, noch bevor organische Schäden auftreten. Zusätzlich benötigt der Körper für die Produktion jedes einzelnen Adrenalinmoleküls ein Mo- lekül Vitamin C als Biokatalysator. Während der Adrenalinproduktion wird also ständig Vi- tamin C verbraucht. Darüber hinaus wird bei Vitamin C-Mangel auch die Bildung der Hormone Adrenalin12 und Noradrenalin13 des Nebennierenmarks beeinträchtigt. Vitamin C fungiert hier als Co-Faktor für ein Enzym, das für die Bildung von Noradrenalin und Adrenalin aus der Aminosäure Ty- rosin erforderlich ist (129). Die Hormone der Nebenniere stehen "im Dienste der Alarmbereitschaft" und sind erforder- lich, damit der Körper in Stress-Situationen adäquat reagieren kann: Es kommt u.a. zu einer Steigerung der Herzfrequenz, zu einer erhöhten Muskelaktivität und zu einer Blutdruckerhö- hung. Bei Vitamin C-Mangel kann der Körper nicht mehr entsprechend auf Stress reagieren, da die Bildung der Nebennierenhormone vermindert ist. Vitamin C-Mangel führt somit unter ande- rem zu einer geringeren Stresstoleranz (214) 11 produziert über 40 verschiedene Steroide 12 Als Neurotransmitter fungierendes, gefäßverengend wirkendes Hormon, das die Pulsfrequenz und den Blut- druck ansteigen lässt. 13 Überträgerstoff (Neurotransmitter) im Nervensystem, wirkt pulsverlangsamend und die Koronardurchblutung steigernd. 10 Biosynthese14 von Proteinen15 Vitamin C ist an der Biosynthese der verschiedensten Eiweiße im Körper beteiligt; so spielt es beispielsweise bei der Kollagensynthese16 eine ebenso große Rolle, wie bei der Synthese be- stimmter Peptidhormone17. Eine funktionierende Synthese von Kollagen ist deshalb so wichtig, weil ein Körper, der nicht mehr in der Lage ist, Kollagen zu synthetisieren, stirbt. Sein Immunsystem ist nicht mehr fä- hig, die ihm obliegenden wichtigen Schutzaufgaben zu erfüllen (38). In diesem Bereich sind es im wesentlichen zwei Gründe, die belegen, weshalb zur Erhaltung eines optimalen Gesundheitszustandes größere Mengen Vitamin C gebraucht werden, als es von der Mehrheit der Menschen mit der pflanzlichen Nahrung normalerweise aufgenommen wird: Erstens bedarf der Körper ständig der Synthese großer Mengen von Kollagen; dies um wachsen zu können und um das Kollagen zu ersetzen, das wir täglich brauchen. Zweitens dient Vitamin C in den lebenswichtigen Reaktionen, mit denen das Kollagen im Gewebe auf- gebaut wird, nicht nur als Katalysator, sondern es wird dabei auch verbraucht. Chemisch gesehen ist Vitamin C bei der Proteinbiosynthese ein Co-Faktor für Enzyme, die an der Bildung solcher Eiweiße beteiligt sind (129). Gastrin - fördert die Bildung von Magensaft - Hilsted et al. stellten fest, dass unter Vitamin-C-Mangel das Protein Gastrin, das die Magen- saftsekretion fördert, eine verminderte Aktivität aufweist. Grund hierfür ist, dass einige Eiweiße erst am C-terminalen Ende amidiert18 werden müssen, um biologisch aktiv zu sein. Hierbei ist Vitamin C ein Co-Faktor für ein Enzym, das an der Amidierung beteiligt ist (129). Hormone der Hirnanhangdrüse und des Hypothalamus19 - steuern die Hormonbildung im Körper - Die Hirnanhangdrüse bildet eine große Zahl von Hormonen, die wiederum andere hormonbil- dende Zellen im Körper aktivieren, z.B. in der Nebenniere, in der Schilddrüse, im Hoden und im Eierstock. 14 Bildung 15 Eiweißen 16 Kollagen: Gerüsteiweiß, das Hauptbestandteil des zwischen den Zellen des Körpers gelegenen Stützgewebes (Bindegewebe, Sehnen, Faszien, Bänder, Knorpel, Knochen) ist. Kollagen macht bis zu 25% des Eiweißgehaltes des menschlichen Körpers aus. Die kollagenen Fasern werden von den Fibroblasten gebildet. 17 Peptide nennt man ganz bestimmte, besonders wertvolle Protein-Bausteine und hormonähnliche Stoffe. Zu den Peptiden gehören beispielsweise Insulin und manche Wirkstoffe der Thymusdrüse 19 unterster Abschnitt des Zwischenhirns, der körperliche und emotionale Vorgänge steuert, Bindeglied zwischen Nervensystem und Hormonsystem.
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