Vorsicht: Humor! Mit dieser Warnung sollte man sämtliche Bücher von Robert Asprin ankündigen. Der Amerikaner ist hauptsächlich für seine parodistische Serie um den Magier Skeeve und den Dämonen Aahz bekannt, die in Romanen wie Ein Dämon für alle Fälle ihr Unwesen treiben. Aber der Autor hat auch eine SF-Serie gestartet, die sich ums Militär und seine Dummheiten dreht. Die Chaos-Kompanie ist ein Haufen von Außenseitern und Versagern, die unter der Führung von Hauptmann Narrisch, ihrem stinkreichen neuen Kommandoführer, zu ungeahnten Taten fähig sind. Wer spritzige Dialoge und absurde Situationen mag, kommt hier auf seine Kosten.
Nun liegt der dritte Band vor -- mit einem großartigen Cover von Keith Parkinson versehen. Diesmal machen die Yakuza, zwei Beamte vom Finanzamt, rachsüchtige Vorgesetzte und neue Rekruten der Kompanie das Leben schwer, ganz zu schweigen von Rittmeister Qual, dem echsenartigen Zenobier, der sie als außerirdischer Gesandter ganz genau unter die Lupe nehmen soll. Richtig schwierig wird es aber erst, als sie auf dem Planeten Landohr als Friedenssoldaten eingesetzt werden. Aber Narrisch wäre nicht Narrisch, würde er nicht den Überblick behalten. Und ein Geschäft wittern.
Asprin hat sich diesmal einen Ko-Autor gesucht und das merkt man. Humor ist bekanntlich Geschmackssache, aber abgesehen von der abgedrehten Geschichte um einen fast bankrotten Planeten, der mit Rummelplätzen das große Geld machen will, ist der Witz hier ziemlich subtil und gedämpft. Dazu kommt das häufige Problem mit Serien: Viele Gags und Charaktere erschließen sich dem Leser nur, wenn er die Vorbände Die Chaos-Kompanie und Das Chaos-Kasino kennt.
Als Einstiegsband in die Abenteuer der Chaos-Kompanie ist Viel Rummel um Nichts nicht unbedingt zu empfehlen. Aber wer ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten feiern will, liegt hier genau richtig. --Andreas Decker