VDJ-Taschenlexikon Immissionsschutz VDI- Taschenlexikon Immissionsschutz Herausgegeben von Prof. Dr.-Ing. Franz-Joseph Dreyhaupt VDlVERLIG Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme VDI-Taschenlexikon Immissionsschutz/hrsg. von Franz-Joseph Dreyhaupt. - Diisseldorf: VDI-Verl., 1996 ISBN 978-3-642-51503-3 ISBN 978-3-642-51502-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-51502-6 NE: Dreyhaupt, Franz-Joseph [Hrsg.J Redaktion: Dipl.-Ing. Zilla Glaser Graphische Darstellungen: Peter LUbke Gesamtherstellung: Konrad Triltsch GmbH, Wiirzburg © VDI -Verlag GmbH, Diisseldorf 1996 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1996 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollstandigen fotomechanischen Wiedergabe (Fotokopie, Mikrokopie), der e1ektronischen Datenspeicherung (Wiedergabesysteme jeder Art) und das der Ubersetzung, vorbehalten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen u. a. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. ISBN 978-3-642-51503-3 Vorwort Wenn man heute den Stichwortkatalog fUr ein Lexikon Immissionsschutz zusammenstellt, kommt nicht nur die Frage auf, was man denn an neuen Entwicklungen dieses Umweltschutzteilgebiets beriick sichtigen muB, sondem auch die Frage, ob nicht tradierte Stichworte wegen nachlassender Aktualitat eines Themas entfallen sollten. Wenn z. B. das Land Berlin die Smogverordnung aufhebt, weil infolge der drastischen Emissions riickgange - vor allem im industriellen Bereich der benachbarten neuen Bundeslander - nicht mehr mit Smog yom London-Typus ("Wintersmog") zu rechnen ist, wird die Verschiebung der Akzente auf dem Gebiet der Luftreinhaltung deutlich: der Minderung klimarelevanter Emissionen wie Kohlendioxid kommt heute mehr Gewicht zu als der Minderung von Schwefeldioxidemissionen, des Massenschad stoffs der 60er, 70er und 80er Jahre; die Schwefeldioxidemissionen in Deutschland haben sich seit 1990 mit ca. 6 Mio Jahrestonnen auf ca. 3 Mio t halbiert. Auf der anderen Seite hat die Aktualitat des Smogs yom Los Angeles-Typus ("Sommersmog") weiter zugenommen und die Abgase des Kraftfahrzeug verkehrs noch mehr in den Mittelpunkt der Umweltpolitik geriickt. Wahrend die Immissionsschutzteilgebiete Larm und Erschiitterungen ihre Positionen in der Umwelt relevanz kaum verandert haben, gewinnen die nichtionisierenden Strahlen, d. h. elektromagnetische Fel der und Wellen mit Teilchenenergien unter 12,4 Elektronenvolt wachsendes Interesse in der Offent lichkeit. Konkret beziehen sich die nichtionisierenden Strahlen im Niederfrequenzbereich auf die gesamte elektrische Energieversorgung, im Radiofrequenzbereich auf die Rundfunk-und Femsehsen der, im Mikrowellenbereich auf Mobilfunk, Richtfunk und Radartechnik sowie im optischen Bereich auf das Infrarot, das sichtbare Licht und das Ultraviolett. Ob nun durch die Furcht vor dem "Ozonloch", also vor zunehmender Haufigkeit von Hautkrebs durch verstiirkte UV-Strahlung infolge der anthropo genen Zerst6rung der Ozonschicht, oder aus Furcht vor dem "Elektrosmog", also vor elektrischen und magnetischen Feldem bzw. elektromagnetischen Wellen und deren gesundheitlichen Auswirkungen - das bisher, bis auf wenige faile der Blendung oder Raumaufhellung durch Lichtstrahlen, fast bedeu tungslose Immissionsschutzteilgebiet "nichtionisierende Strahlen" riickt mehr und mehr in den Vor dergrund: wahrscheinlich ist bereits eine sog. Elektrosmogverordnung in Kraft, wenn dieses Lexikon erscheint. Verlag und Herausgeber haben sich bemiiht, bei der Auswahl der Stichworte fUr dieses Taschenle xikon Immissionsschutz sowohl den Akzentverschiebungen als auch dem Charakter einer im Umfang begrenzten Taschenausgabe Rechnung zu tragen. Feusdorf, im Juni 1996 Franz-Joseph Dreyhaupt v Der Herausgeber Prof. Dr.-Ing. Franz-Joseph Dreyhaupt studierte an der RWTH Aachen Bauingenieurwesen, Promotion mit dem Thema "Luftreinhaltung als Faktor der Stadt-und Regionalplanung". Seit 1977 Honorarprofessor an der Univer sitiit Kaiserslautem. Fast 3 Jahrzehnte Tlitigkeit im Umweltressort der Landesregierung NRW in den Bereichen Strahlen-und Immissionsschutz. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Landesdienst von 1987 bis 1990 Mitglied des Rates von Sachverstlindigen fUr Umweltfragen beim BMU und Vorsitzender des Umweltbeirats des BMFT flir die GroBforschungseinrichtungen. Autor und Herausgeber mehrerer Standardwerke zum Umweltschutz. Die Autoren Dipl.-Ing. Hans Ulrich Adt Dr. rer. nat. Holger Brackemann Lehrstuhl flir Kraft-und Arbeitsmaschinen, Umweltbundesamt, Berlin Universitlit Kaiserslautem Dr. rer. nat. Peter Bruckmann Dr. rer. nat. Michael Angrick Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen Umweltbundesamt, Berlin Dr.-Ing. Karlheinz Croissant Dr. rer. nat. JUrgen Assmann Siemens Automotive SA, Toulouse, Frankreich Ministerium flir Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft Dr. rer. nat. Erhard Deml des Landes Nordrhein-Westfalen, DUsseldorf GSF-Forschungszentrum fUr Umwelt und Gesundheit GmbH, OberschleiBheim Dipl.-Ing. Michael Bade Umweltbundesamt, Berlin Prof. Dr.-Ing. Eva-Maria Dombrowski Fachbereich Verfahrenstechnik, Dr. Ian Barnes Technische Fachhochschule, Berlin Bergische Universitlit - Gesamthochschule Wuppertal Prof. Dr.-Ing. Franz-Joseph Dreyhaupt Dipl.-Ing. Robert Batz Universitlit Kaiserslautem Umweltbundesamt, Berlin Prof. Dr. Karl-Heinz Becker Dipl.-Ing. Johannes Drotleff Bergische Universitlit-Gesamthochschule Wuppertal Umweltbundesamt, Berlin Dipl.-Ing. Rolf Beckers Dr. Wilfried Dulson vorm. Umweltbundesamt, Berlin Institut fUr Umweltuntersuchungen, Kiiln Rechtsanwalt Dr. Martin Beckmann Peter Fischer Fachanwalt flir Verwaltungsrecht, MUnster Bayer AG, Leverkusen Dr. Claus-Gerhard Bergs Dipl.-Geophys. Josef Giebel Bundesministerium flir Umwelt, Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen N aturschutz und Reaktorsicherheit, Bonn Dr. -Ing. Klaus Grefen Prof. Dr. Michael Birkle VDI-Kommission Reinhaltung der Luft Fraunhofer-Institut fUr Informations im VDI und DIN, DUsseldorf und Datenverarbeitung IITB, Karlsruhe Prof. Dr. med. Helmut Greim Dipl.-Ing. Peter Blickwedel GSF-Forschungszentrum fUr Umwelt Bundesministerium flir Umwelt, Naturschutz und Gesundheit GmbH, Institut flir Toxikologie, und Reaktorsicherheit, Bonn OberschleiBheim VII Die Autoren Dipl.-Ing. Ingrid Hanhoff-Stemping Dr. agr. Georg H. M. Krause Umweltbundesamt, Berlin Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen Dr. jur. Klaus Hansmann Ministerium fUr Umwelt, Raumordnung Dipl.-Met. Siegfried KUIske und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen DUsseldorf Prof. Dr.-Ing. Michael Lange Dr.-Ing. Norbert Haug Umweltbundesamt, Berlin Umweltbundesamt, Berlin Dipl.-Ing. Klaus Leder Dr.-Ing. Wilfried Hinrichs Umweltbundesamt, Berlin Amtliche MaterialprUfanstalt fUr Steine und Erden, Clausthal-Zellerfeld Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Lohrer Umweltbundesamt, Berlin Dipl.-Ing. Volker Hoffmann Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen Dr. rer. nat. Klaus Matalla Volkswagen AG, Wolfs burg Prof. Dr. Werner Hoppe Zentralinstitut fUr Raumplanung, Dipl.-Ing. RUdiger Matthes UniversiUit MUnster Bundesamt fUr Strahlenschutz, Oberschleif3heim Dr.-Ing. Peter HUttenberger o. Prof. Dr.-Ing. habil. Hans May Lehrstuhl fUr Kraft-und Arbeitsmaschinen, Lehrstuhl fUr Kraft-und Arbeitsmaschinen, Universitat Kaiserslautern Universitat Kaiserslautern Prof. Dr.-Ing. Hans Kahlen Dr.-Ing. Viktor Mertsch Lehrstuhl fUr Leistungselektronik und Elektronik, Ministerium fUr Umwelt, Raumordnung und Universitat Kaiserslautern Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, DUsseldorf Dr.-Ing. Ulrich Kaier Energieconsulting Heidelberg GmbH, Prof. Dr. Erich Merz Heidelberg vorm. Institut fUr Chemische Technologie, Forschungszentrum Jtilich GmbH, JUlich Dr.-Ing. Jochen Kallenbach Schott Glaswerke, Mainz Dipl.-Ing. Michael Nitsche Umweltbundesamt, Berlin Dr.-Ing. Helmut Kaschenz Umweltbundesamt, Berlin Dipl.-Volksw. Elisabeth Paskuy ifo lnstitut fUr Wirtschaftsforschung e.Y., MUnchen Dipl.-Ing. Werner Kind Lehrstuhl fUr Kraft-und Arbeitsmaschinen, Dr. Hans-Ulrich Pfeffer Universitat Kaiserslautern Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen Dipl.-Ing. Peter Klee Prof. Dr.-Ing. JUrgen A. Philipp Lehrstuhl fUr Kraft-und Arbeitsmaschinen, Thyssen AG, Duisburg Universitat Kaiserslautern Dr. rer. nat. Wolfgang Plehn Dr. Eckehard Koch Umweltbundesamt, Berlin Ministerium fUr Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Bernhard Prinz DUsseldorf Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen Dipl.-Ing. Werner Koch Rainer Pruditsch Umweltbundesamt, Berlin Umweltbundesamt, Berlin Dipl.-Ing. Bernd Krause Dipl.-Ing. Rainer Remus Umweltbundesamt, Berlin Umweltbundesamt, Berlin VIII Die Autoren Dipl.-lng. Hans-Gerhard Rumpf Dr. rer. nat. Jorn-Uwe Thurner RWE Energie AG, Essen Umweltbundesamt, Berlin Prof. Dr.-lng. JUrgen Seggelke Dr. Johann Wackerbauer Umweltbundesamt, Berlin ifo Institut fUr Wirtschaftsforschung e.Y., MUnchen Dr. rer. nat. Joachim Schabronath Dipl.-Ing. Peter Wagenknecht Ruhrkohle AG, Herne Umweltbundesamt, Berlin Dr.-lng. Eberhard Schmidt Dr. rer. nat. Gerd-Rainer Weber lnstitut fUr Mechanische Verfahrenstechnik Gesamtverband des Deutschen und Mechanik, UniversiHit Karlsruhe Steinkohlenbergbaus, Essen Dr.-lng. Helmut Schnurer Dipl.-Ing. Volker Weiss Bundesministerium fUr Umwelt, Naturschutz und Umweltbundesamt, Berlin Reaktorsicherheit, Bonn Dipl.-Met. Marion Wichmann-Fiebig Univ. Prof. Dr. agr. Hans Schon Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen Bayer. Landesanstalt fUr Landtechnik, Technische UniversiHit MUnchen, Freising Dr.-Ing. DieterWiedenhdft Adam Opel AG, RUsselsheim Dr. rer. nat. Manfred Schon Bayer AG, Leverkusen Dr. rer. nat. Evelyn Wiesen MIT - Beratung, Essen Dipl.-lng. Joachim Schramm Kali und Salz GmbH, Kassel Dipl.-Biochem. Gerhard Winkelmann Umweltbundesamt, Berlin Dipl.-lng. Kathleen Spilok Umweltbundesamt, Berlin Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Winneke Medizinisches lnstitut fUr Umwelthygiene, Dr.-lng. Heinz Splittgerber Universitiit DUsseldorf vorm. Landesanstalt fUr Immissionsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Essen Prof. Dr.-lng. Carl-Jochen Winter Universitiit Stuttgart; ENERGON Dr.-lng. Helmut Stahl Carl-Jochen Winter GmbH, Uberlingen Landesumweltamt Brandenburg, Potsdam Prof. Dr.-lng. Gert Winterfeld Dr. rer. nat. Manfred Steinmetz vorm. Deutsche Forschungsanstalt Bundesamt fUr Strahlenschutz, OberschleiBheim fUr Luft-und Raumfahrt e.V., Koln Dr. rer. nat. Heidrun Sterzl-Eckert Dr. Klaus Wirtz GSF-Forschungszentrum fUr Umwelt CEAM, Valencia, Spanien und Gesundheit GmbH, Institut fUr Toxikologie, OberschleiBheim Dr.-Ing. John Wolf VDI-Kommission Reinhaltung der Luft im Dipl.-lng. Herbert Strauch VDI und DIN, DUsseldorf vorm. Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Essen Dr. rer. nat. Erhard Wolfrum Rheinbraun AG, Kdln Dipl.-Ing. Ulrich Teichert Gesellschaft fUr StaubmeBtechnik und Arbeitsschutz mbH, Neuss IX Abfallpflichten nach dem BlmSchG A A-Bewertung (A-weighting). Zur Beriicksichtigung Zur Sortie rung werden verschiedene Windsichter des frequenzabhiingigen Gehorempfindens der -> Laut typen (z. B. Zick-Zack-, Schwebe-, Rotations- und starke eines Schallvorgangs wird beim Messen des Steigrohrwindsichter) eingesetzt. In Kompostanlagen Schalldrucks mit Schallpegelmei3geraten das Mei3er sind uberwiegend Zick-Zack-und Rotationswindsich gebnis entsprechend einer vereinbarten Kurve A bewer ter ublich. Weitere Sortiermai3nahmen sind Magnetab tet. Die in der Norm DIN IEC 651: Schallpegelmesser. scheidung von Schrotten, optische Sortierung sowie 12/1981, definierte Kurve A wird im Schallpegelmei3- mechanische Sonderverfahren zur Papier-Kunststoff geriit durch elektrische Filter nachgebildet, sie beruck Trennung. sichtigt die Eigenschaft des mensch lichen Gehors, dai3 Die Verdichtung des Produkts in Pressen (z. B. Ring tieffrequente Tone (f<5oo Hz) weniger laut empfunden matrizen- und Flachmatrizen-Pressen) kann seine werden als hoherfrequente (f>5oo bis 2000 Hz) mit Produkteigenschaft wie Handhabbarkeit und Lagervo gleichem Schalldruckpegel. Zur Kennzeichnung von lumen gunstig beeinflussen. Gerauschimmissionen wird ublicherweise der A-bewer A. sind genehmigungsbedurftig nach dem BlmSchG tete Schalldruckpegel LpA und zur Kennzeichnung von (Nr. 8.4 des Anhangs der -> 4. BlmSch V). Hinsichtlich Gerauschemissionen der A-bewertete -> Schallei der Emissionsbegrenzung luftverunreinigender Stoffe stungspegel LWA benutzt. sind bei A. vomehmlich Staub und bei der Verarbeitung Die A-B. wird auch haufig durch den Zusatz zur organischen Materials geruchsintensive Stoffe bedeut Pegeleinheit Dezibel (dB) durch den Buchstabe (A) sam. -> Staubemissionen konnen durch Kapselung ins dokumentiert: Bezeichnung z. B. Lp = 35 dB (A). besondere von Abwurf-und Obergabestellen, Zerklei Die neben der Bewertungskurve A fruher noch nerungsgeraten und Windsichtem vermindert werden; gebrauchlichen Kurven B und C werden heute - auch abgesaugte Abluft ist Entstaubern zuzufUhren. Zur international-nicht mehr benutzt. Strauch Geruchsminderung kommt die Anwendung von -> Bio filtem in Betracht. Bade Abfall-Verbrennungsanlagenverordnung (ordi Literatur: Der Rat von Sachverstandigen fUr Umweltfragen nance on waste incineration plants) -> Abfallverbren Abfallwirtschaft: Sondergutachten 1990. Stuttgart. - Handbuch nungsanlage, -> 17. BlmSchV der Recyc1ingverfahren, Umweltbundesamt (UMPLIS). Biele feld 1991. Abfallaufbereitungsanlage (waste processing plant). A. werden zur Ruckgewinnung von Rohstoffen aus Abfallbeseitigung (waste disposal). Der Begriff A. Abfallen eingesetzt. Von Bedeutung sind insbesondere wird im -> Bundes-Immissionsschutzgesetz im Zttsam Bauschutt-Recyclinganlagen und Anlagen zur Aufbe menhang mit den Betreiberpflichten verwandt. Abfalle reitung von Hausabfall. durfen danach nur beseitigt werden, wenn ihre Vermei Die Aufbereitung eines Abfalls besteht in den Schrit dttng ttnd Verwertung technisch ttnmoglich oder unzu ten Zerkleinern, Sieben, Sortieren und Verdichten, mutbar sind ttnd wenn die Beseitigung das Wohl der wobei unterschiedliche Kombinationen dieser Prozei3- Allgemeinheit nicht beeintriichtigt. Die A. kann sich schritte moglich sind. auf alle Stoffe beziehen, die beim Betrieb einer Anlage Zerkleinerungsmaschinen dienen der Verfeinerung unerwunscht entstehen. Erfai3t werden auch Abwasser der Kornung des Einsatzstoffes und damit zur Ver und andere Stoffe, deren Behandlung Yom Anwen groi3erung der Oberflache. 1m Baubereich werden z. B. dungsbereich des Kreislaufwirtschafts- ttnd Abfallge Prallbecher eingesetzt. Bei Hausabfall sind Hammer setzes ausgenommen ist. Hansmann muhlen. Prallreii3er, Schneidemuhlen, Rotorscheren und Kaskadenmuhlen ublich. Abfallpflichten nach dem BlmSchG (avoidance of Zum Trennen von Stoffen unterschiedlicher Korn recyclable waste as used in the Federal Immission groi3e im Hausabfall kommen u. a. Wurf-, Trommel-, Control Act). Nach dem BlmSchG sind genehmi Schwing-und Spannwellensiebe zum Einsatz. Speziell gungsbedurftige Anlagen so Ztt errichten und zu betrei unzerkleinerter Hausabfall gehort aufgrund seiner ben, dai3 Abfalle vermieden werden, es sei denn, sie feuchten und klebrigen Beschaffenheit zu den Gutern, werden ordnttngsgemai3 und schadlos verwertet (§ 5 die sehr schwer zu sieben sind. Einige der genannten Abs. I Nr. 3 BlmSchG). Abfalle i.S. des § 5 Abs. I Siebe sind nur fUr bestimmte Abfallkomponenten Nr. 3 BlmSchGs sind Stoffe, die bei der Energieum geeignet. wandlttng oder bei der Herstellttng, Bearbeitttng oder Abfallpflichten nach dem BImSchG Verarbeitung von Stoffen oder Erzeugnissen anfallen, weitgehendem) SauerstoffausschluB. Bei Hausabfall ohne daB der Zweck des Anlagenbetriebs hierauf wird die Pyrolyse bei Temperaturen um 500°C durch gerichtet ist. Dient der Anlagenbetrieb der Herstellung gefUhrt. Als Reaktionsprodukte und Reststoffe fallen verschiedener Produkte (Koppelprodukte), handelt es Pyrolysegas, Pyrolyseol, Pyrolysekoks und Abwasser sich bei ihnen um Produkte und nicht um Abfalle. an. Das Pyrolysegas kann energetisch genutzt werden. UnerwUnschte Abfiille konnen durch die Wahl einer Wesentliche Komponenten einer Pyrolyseanlage fUr abfallfreien Anlagentechnik oder dadurch vermieden Hausabfall sind Abfallzerkleinerung und Abfalleintrag. werden, daB beim Produktionsvorgang entstehende Pyrolysereaktor mit Austrag fUr die festen Pyroly Stoffe in den ProzeB zurUckgefUhrt und dort als Hilfs serUckstande (Pyrolysekoks), Dampferzeuger oder stoffe genutzt. chemisch umgewandelt oder in das Pro Gasmotor zur thermischen Nutzung des Pyrolysegases dukt eingebunden werden. und Abgasreinigungseinrichtungen. U nter der Verwertung von Abfallen ist deren generel Bei der thermischen Nutzung der Pyrolysegase in Ie Nutzung auBerhalb der Anlage zu verstehen. Sie ist einem Gasmotor ist die vorherige Reinigung der Gase statt einer moglichen Vermeidung zugelassen, wenn sie notwendig. Der entstehende Pyrolysekoks wird wegen in Ubereinstimmung mit der Rechtsordnung (ord des hohen Kohlenstoffgehalts thermisch genutzt. Die nungsgemaB) vorgenommen wird und gegenUber der gemeinsame Verbrennung von Pyrolyse gas und Pyro Vermeidung keine relevanten Nachteile fUr das lysekoks bei Temperaturen Uber I 200°C wird beim Gemeinwohl aufweist (schadlos). Sind sowohl die Ver sog. --> Schwelbrennverfahren durchgefUhrt. Das ent meidung als auch die Verwertung von Abfallen technisch stehende Schmelzgranulat ist verwertbar. nicht moglich oder unzumutbar, so dUrfen die Stolle Vorteile von A. gegenUber --> Abfallverbrennungsan beseitigt werden. sofern durch eine derartige --> Abfall lagen sind die geringeren Abgasvolumenstrome und die beseitigung nicht das Wohl der Allgemeinheit beein hierdurch bedingten abgasseitig geringeren Schadstoff trachtigt wird. Die Vermeidung oder Verwertung von frachten. Dies fUhrt zu kleineren Bauvolumina der Abfallen ist technisch moglich, wenn ein geeignetes Ver Abgasreinigungseinrichtungen. 1m Vergleich zu den fahren bekannt ist, das ohne eine liingere Entwicklungs langjahrigen Erfahrungen mit groBtechnischen Anla phase eingesetzt werden kann. Unzumutbar sind die Ver gen zur Abfallverbrennung haben A. einen weniger meidung und die Verwertung von Abfallen nur, wenn fortgeschrittenen Entwicklungsstand. Beispielsweise durch sie die Erreichung des mit dem Anlagenbetrieb sind zur Hausabfallpyrolyse im wesentlichen nur Anla verfolgten wirtschaftlichen oder sonstigen Zwecks so gen im PilotmaBstab erprobt. erschwert wird, daB ein vemUnftiger Unternehmer unter A. sind genehmigungsbedUrftig nach dem BlmSchG; den gegebenen Voraussetzungen von einem Betrieb der sie sind in Nr. 8.2 des Anhangs der --> 4. BlmSchV Anlage Abstand nehmen wUrde. Eine Beseitigung von genannt. In der --> TA Luft sind verg1eichbare Anforde Abfallen ist in keinem Fall zulassig, wenn sie unter rungen wie fUr Abfallverbrennungsanlagen fest Umweltgesichtspunkten bedenklich ist und deshalb das gelegt. Bade Gemeinwohl beeintrachtigen wUrde. Nach Einstellung Literatur: Der Rat von Sachverstiindigen flir Umweltfragen des Anlagenbetriebs sind evtl. noch vorhandene Abfiil Abfallwirtschaft; Sondergutachten 1990. Stuttgart 1991. - Ent Ie ordnungsgemaB und schad los zu verwerten oder ohne sorgungs Praxis spezial No.1 0, Thennische Abfallbehandlung. Beeintrachtigung des Wohls der Allgemeinheit zu besei GUtersloh 1989. tigen (§ 5 Abs. 3 Nr. 2 BImSchG). Hansmann Literatur: Fluc/.:., .I.: Reststoffvenneidung, Reststoffverwertung Abfallverbrennungsanlage (waste incineration und Beseitigung als Abfalle nach § 5 Abs. I Nr. 3 BlmSchG, plant). Naturund Recht 1989. 409ff. -Hansmann. K.: Inhalt und Reich Emissionsbegrenzung Luft. A. dienen der thermi weite der Reststoffpflichten nach § 5 Abs. I Nr. 3 BlmSchG, schen Behandlung von festen, flUssigen oder pastosen Neue Z. fUr Verwaltungsrecht 1990. 409ff. - Meidrodt. D.: Das Abfallen mit dem Ziel, das SchadstolTpotential sowie immissionsschutzrechtliche Reststoffvermcidungs- und -ver wertungsgebot. 1993. - Rehhinder. E.: Abfallrechtliche Rcgc Menge und Volumen der Abfalle erheblich zu verrin lungen im Bundes-Immissionsschutzgesctz, Deutschcs Verwal gem. Es werden insbesondere Hausabfall-, Sonderab tungsblatt 1989. 496tT. fall-, Klarschlamm-, Krankenhausabfall- und Reifen verbrennungsanlagen unterschieden. Abfallpyrolyseanlage ("caste pyrolysis plant). Die In den etwa 50 in der Bundesrepublik betriebenen Pyrolyse ist - neben der weit Uberwiegend angewand Hausabfallverbrennungsanlagen (MVA = MUllverbren ten Verbrennung - ein Verfahren zur thermischen nungsanlage) wird etwa ein Viertel bis ein Drittel des Behandlung von Abfallen und Reststoffen (Abfallbe Hausabfalls einschl. der haushaltahnlichen Gewerbe handlung, thermische). Als Einsatzstoffe fUr Pyrolyse abfalle verbrannt. In einigen Anlagen wird kommuna anlagen sind prinzipiell verschiedene kohlenstoffhalti ler Klarschlamm gemeinsam mit dem Hausabfall ein ge Materialien, z. B. Kunststoffe, Gummi, Altreifen, gesetzt. Die Verbrennungsanlagen haben lahresdurch HausabfalL geeignet. I. a. versteht man unter Pyrolyse satze zwischen 20 kt und 500 kt, die Mehrzahl der die Zersetzung organischer Substanzen durch indirek Anlagen hat eine Kapazitat zwischen 150 und te Erwarmung unter vollstandigem (oder zumindest 250 ktflahr. In der Regel werden mehrere Verbren- 2 Abfallverbrennungsanlage OluCkerh6hungs geblise Ahfallverhrenmwf!,sanlaf!,e J: Flie.f3hild dcr Ahgasreinigungsanlage einer Hausahfallverhrennunf!,sanlaf!,e. Ahfallverhrennunf!,sanlage. Tahellc: Emissionshcgren nungslinien betrieben, deren einzelne Auslegungska zunf!,en in mf!,im3 (hezof!,en auf J J% 02) pazitat bei mittelgroBen Anlagen zwischen 10 t]h und 16 t/h liegt. 1m Einzelfall k6nnen bei GroBanlagen 40 t]h je Verbrennungslinie erreicht werden. TA Luft '861) 17. BlmSchVI) Zur Verbrennung von Hausabfall sind Verbren Staub 30 10 nungsroste besonders geeignet, weshalb praktisch aIle Verbrennungsanlagen mit diesem Feuerungssystem Kohlenmonoxid 100 5(2) ausgeriistet sind. Uberwiegend sind Walzen-und Vor Organische schubroste im Einsatz. Die beim VerbrennungsprozeB Stoffe freiwerdende Warrne wird in allen Anlagen genutzt. (als Gesamt-C) 20 10 Hausabfallverbrennungsanlagen werden iiberwie Schwefeloxide gend als Femheiz-oder Heizkraftwerke betrieben. (als S02) 100 50 Die bei der Hausabfallverbrennung iiblichen hohen Rohgaskonzentrationen erfordem eine besonders wirk Stickstoffoxide (als N02) 500 200 same -+ Abgasreinigung. Trotz einer Zunahme der ver brannten Abfallmenge in den letzten lahren wurden die Chlorverbindun- Emissionen aus A. deutlich verrnindert. Zur Abschei gen (HCI) 50 10 dung saurer Abgasbestandteile (HCI, HF, S02) sind in Fluorverbindun- ca. 50% der Anlagen NaBwascher im Einsatz. Das gen (HF) 2 I Abwasser wird in vielen Fallen in das heiBe -+ Abgas eingespriiht und verdampft (Spriihtrocknung); die StaubinhaIts- anfallenden Salze werden in einem Gewebefilter oder stoffe lund 5 0,5') Elektrofilter abgeschieden (Bild I). Die iibrigen Anla Cd+TI 0,5') gen sind mit Trockenverfahren oder Quasitrockenver fahren zur Abscheidung saurer Abgasbestandteile aus } 0,2 Hg 0,05') geriistet. In der am I. Dezember 1990 in Kraft getretenen Ver PCDD/PCDF Minimierungs- 0,1 ngjm'4) ordnung flir die Verbrennung von Abfallen und ahnli gebol chen brennbaren Stoffen (-+ 17. BlmSch V) wurden die bisher geltenden -+ Emissionsgrenzwerte wesentlich I) Tagesmittelwerte; zusatzlich geltcn Anfordcrungen lOr verschiirft (Tabelle). Die Nachriistung von Altanlagen Bcgrenzung von Halbstundenmittelwertcn muB spiitestens 1996 abgeschlossen sein. Durch Fest 2) Kohlenmonoxid: kcin Ublichcr Grenzwert; Festlcgung und legung eines NOx-Grenzwertes von 200 mgjm' (Tages Uberwachung als Betriebsgriille mittel wert) wird in der Regel eine Nachriistung von 3) Einzclmessungen MaBnahmen zur NOx-Minderung bei MVA notwendig 4) Einzelmessungcn mil ausreichender Probcnahmcdauer erforderlich; es ist die Summc def Dioxinliquivalcnlc cnt werden. Mehrere Anlagen sind mit -+ SCR-Verfahren sprechend der 17. BlrnSchV zu hilden. oder SNR-Verfahren zur Reduktion von Stickstoffoxi- 3