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Überflieger: Warum manche Menschen erfolgreich sind - und andere nicht PDF

272 Pages·1978·2.22 MB·German
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Überflieger Malcolm Gladwell arbeitete als Wirtschafts- und Wissenschafts- reporter für The Washington Post. Heute ist er Journalist für den New Yorker – und Autor der Bestseller Tipping Point und Blink (deutsche Ausgabe bei Campus, 2005). Malcolm Gladwell Überflieger Warum manche Menschen erfolgreich sind – und andere nicht Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer Campus Verlag Frankfurt/New York Die englischsprachige Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel »Outliers. The Story of Success« bei Little, Brown and Company. Copyright © 2008 by Malcolm Gladwell. All rights reserved including the rights of reproduction in whole or in part in any form. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-593-38838-0 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright © 2009. Alle deutschsprachigen Rechte bei Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main. Umschlaggestaltung: Hißmann, Heilmann, Hamburg Satz: Fotosatz L. Huhn, Linsengericht Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.campus.de Für Daisy Inhalt Einleitung: Das Geheimnis von Roseto . . . . . . . . . . . . . . . 9 Teil 1: ChanCe 1. Der Matthäus-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2. Die 10 000-Stunden-Regel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 3. Das Problem mit den Genies, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . 63 4. Das Problem mit den Genies, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . 83 5. Die drei Lektionen des Joe Flom . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Teil 2: erbe 6. Harlan, Kentucky . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 7. Flugzeugabstürze und Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 8. Reisfelder und Mathematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 9. Maritas Handel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 Epilog: Eine Geschichte aus Jamaika . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252 Dank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 einleiTung Das GeheImnIs von Roseto »Die Leute sind an Altersschwäche gestorben. Das war’s.« Aus|rei|ßer, der; -s, -: 1. (ugs.) jmd., der aus dem Haus weggelaufen ist, bes. ein Kind 2. In der Statistik spricht man von einem »Ausreißer«, wenn ein Messwert oder Befund nicht in eine erwartete Messreihe passt oder allgemein nicht den Erwar- tungen entspricht. Über|flie|ger, der; -s, -: jmd., der be- gabter, tüchtiger ist als der Durch- schnitt 1. Roseto Valfortore liegt in der italienischen Provinz Foggia, rund 200 Kilometer südöstlich von Rom, in den Ausläufern der Apen- ninen. Es ist ein typisch mittelalterliches Dorf mit einem großen Platz im Zentrum. An der Stirnseite dieses Platzes steht der Pa- lazzo Marchesale, der Palast der Familie Saggese, die einst große Ländereien in der Region besaß. Durch einen Torbogen an der Seite des Palazzos gelangt man zur Chiesa della Madonna del Car- mine, der Kirche Unserer Jungfrau Maria vom Berge Karmel. Ver- winkelte, gepflasterte Gassen und Treppen ziehen sich die Hänge hinauf, gesäumt von zweigeschossigen Häuschen mit roten Zie- geldächern. 10 ÜBERFLIEGER Jahrhundertelang arbeiteten die paesani von Roseto in den Marmorsteinbrüchen der umliegenden Hügel oder bestellten ihre Felder auf den Terrassen der Tiefebene. Jeden Morgen gingen sie zu Fuß die sieben oder acht Kilometer den Berg hinab ins Tal und jeden Abend gingen sie den langen Weg bergauf wieder zurück. Es war ein beschwerliches Leben. Die wenigsten der Dorfbewohner konnten lesen und schreiben, sie lebten in bitterer Armut und konnten sich kaum Hoffnung auf wirtschaftlich rosigere Zeiten machen. Doch dann verbreitete sich Ende des 19. Jahrhunderts die Nachricht vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten jenseits des Atlantiks in Roseto. Im Januar 1882 brachen elf Rosetani – zehn Männer und ein Junge – nach New York auf. Die erste Nacht in der Neuen Welt ver- brachten sie auf dem Fußboden einer Taverne in der Mulberry Street in Manhattans Little Italy. Von dort zogen sie nach Westen weiter und fanden schließlich Arbeit in einem Schiefersteinbruch in Bangor, einer rund 150 Kilometer westlich von New York gelege- nen Kleinstadt in Pennsylvania. Im Jahr darauf verließen 15 wei- tere Männer Roseto in Richtung Amerika, und einige von ihnen stießen zu ihren Landsleuten in den Steinbrüchen von Bangor. In ihren Briefen malten die Auswanderer den Daheimgebliebenen die Verheißungen der Neuen Welt in schillernden Farben aus, und schon bald packte in Roseto eine Gruppe nach der anderen die Koffer und brach nach Pennsylvania auf. Aus dem Strom der Aus- wanderer wurde ein reißender Fluss. Allein im Jahr 1894 beantrag- ten 1 200 Bürger von Roseto einen Reisepass, um nach Amerika zu emigrieren, und ganze Straßenzüge des alten Dorfes blieben ent- völkert zurück. In Pennsylvania kauften die Rosetani Land an einem geröll- übersäten Hügel, der mit Bangor durch einen abschüssigen, stei- nigen Feldweg verbunden war. Dort bauten sie zweigeschossige Häuschen mit schwarzen Schieferdächern, die sich entlang von verwinkelten, gepflasterten Gassen den Hang hinaufzogen. Sie er- richteten eine Kirche und weihten sie auf den Namen Unsere Jung-

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