hauke brunkhorst: die Selbstaufklä rung der vernunft. bemerkungen zu adornos urgeschichte des subjekts johann dvorak: theodor w. adorno, wal ter benjamin und alfred soh n-rethel im exil. das projektmaterialistischer THEODOR W. ADORNO erkenntnis angesichts der erfahrun gen mit dem faschismus herbert hrachovec: solidarische subversion gerald kertesz: adorno und heid,eg ger günter seubold: anachronistisch . modern - adornos andere moderne ÜBER DIE GEGENWÄRTIGE BEDEUTUNG DER PHILOSOPHIE THEODOR W. ADORNOS Hauke Brunkhorst DIE SELBSTAUFKLÄRUNG DER VERNUNFT Bemerkungen zu Adernos Urgeschichte des Subjekts ..................................................... 2 Herbett Hrachovec SOLIDARISCHE SUBVERSION ................................................................................................. 8 Günter Seubold ANACHRONISTISCH MODERN- ADORNOS ANDERE MODERNE ............................................................................................. 14 Johann Dvofak THEODOR W. ADORNO, WAL TER BENJAMIN UND ALFRED SOHN-RETHEL IM EXIL Das Projekt materialistischer Erkenntnis angesichts der Erfahrungen mit dem Faschismus ........................................................... 21 Gerald Kerlesz ADORNO UND HEIDEGGER .................................................................................................... 27 DIE AUTOREN ........................................................................................................................... 26 ISSN: 0020-2320 MITTEILUNGEN DES INSTITUTS FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST 54. JAHRGANG 1999, NR. 4, öS 75,- Linie des Blattes: Verständigung der Öffentlichkeit über die Arbeit des Instituts für Wissenschaft und Kunst sowie Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Arbeiten, die damit in Zusammenhang stehen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autorinnen wieder und müssen nicht mit der redaktionellen Auffassung übereinstimmen. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Institut für Wissenschaft und Kunst. Redaktion und Layout: Dr. Helga Kasch!. Lektorat: lngrid Tomaszkiewicz, Dr. Eva Waniek-Arnold. Alle: 1090 Wien, Berggasse 17/1, Telefon I Fax: (1) 317 43 42. E-mail: [email protected], Homepage: http://homehobel.phl.univie.ac.aV-iwk Druck: Glanz & Hofbauer Ges.m.b.H., 1200 Wien, Treustraße 5, Telefon: (1) 330 73 67. IWK-MITTEILUNGEN 4/1999 HAUKE BRUNKHORST DIE SELBSTAUFKLÄRUNG DER VERNUNFT Bemerkungen zu Adornos Urgeschichte des Subjekts Die ,.Dialektik der Aufklärung", die Adorno Ende des Zwei Unwahre ist. Als er 1950 noch einmal ins ungeliebte Ameri ten Weltkriegs gemeinsam mit Max Horkheimer - assistiert ka zurück muß, bricht es aus ihm heraus und er schreibt von seiner Frau Gretel und Leo Löwenthai - im kaliforni Horkheimer aus Paris: "Max, das Unbedingte. Es gibt nichts schen Exil verfaßt hat, ist der Schlüsseltext der kritischen anderes."5 Theorie. Mit ihm geht Horkheimers interdisziplinäres Projekt Zuerst eine Bemerkung zum ersten Punkt. einer marxistischen Sozialforschung zu Ende und an des sen Stelle tritt das von Adorno bereits in seiner Frankfurter I. Antrittsvorlesung vom 7. Mai 1931 skizzierte philosophische Aufklärung und Vernunft sind bis zur Ununterscheidbarkeit Programm einer negativen Dialektik.1 ln der folgenden miteinander verwoben. Aufklärung ist Vernunft, und Ver Nachkriegszeit wird Adernos Werk für Jahrzehnte die Phy nunft ist Aufklärung. Freilich unterliegt die wechselseitige siognomie der Frankfurter Schule prägen. Ich werde meine Identifikation ihrer eigenen Historisierung. Die Aufklärung Bemerkungen deshalb auf dieses Buch konzentrieren. zieht der Vernunft Grenzen und verwandelt ihre vielen Ver Adorno und Horkheimer stellen - das ist mein erster suche, ein Unbedingtes festzuhalten, in ebenso viele Be Punkt - die Aufklärung als eine reflexive, selbstbezügliche weise ihrer Bedingtheit. So folgt das historische Selbstver Sache dar, die sich subversiv zu sich selbst verhält. Aufklä ständnis der Aufklärung im 18. Jahrhundert zunächst noch rung ist Selbstaufklärung, Kritik Selbstkritik und Reflexion der alten Metapher des natürlichen Lichts, des Iumen natu Selbstreflexion. Radikal revisionistisch reißt die Aufklärung ra/e, das die Menschen von innen erleuchtet. Die Metapher den Boden, den sie sich selbst gelegt hat, ein und zersetzt geht auf stoische und christliche Quellen zurück, denen alle dogmatischen, ontologischen und transzendentalen zufolge Vernunft eine natürliche Substanz ist. Genau dieses Fundamente unseres Wissens. Adernos Beziehung zur Vernunftverständnis wird jedoch in den zwei Jahrhunderten, Aufklärung ist so ambivalent wie jene zur Wissenschaft. die der Französischen Revolution gefolgt sind, vollständig Anfang der Dreißiger Jahre, als er noch an den Klassen destruiert und dekonstruiert. ln einer selbstdestruktiven Be kampf glaubt, zitiert ein Institutsprotokoll ihn mit dem Dik wegung erweist die Aufklärung das, was sie selbst einmal tum: für das Wesen der Vernunft gehalten hatte, als unvernünftig ,.Angriff auf die Wissenschaft zusammen mit den Ungebilde und unaufgeklärt. ten, Verteidigung der Wissenschaft gegen die Gebildeten un "Im Prozeß der Aufklärung", schreiben Horkheimer und ter ihren Verächtern."2 Adorno, verfalle Meine zweite Bemerkung betrifft den Versuch Adernos und ,.mit unausweichlicher Notwendigkeit immer wieder jene be Horkheimers, die der Aufklärung eigentümliche Selbstrefle stimmte theoretische Ansicht der vernichtenden Kritik, nur ein xion in einer ,.zweiten Reflexion" zu überbieten.3 Dieser Glaube zu sein, bis noch die Begriffe des Geistes, der Wahr heit, ja der Aufklärung zum animistischen Zauber geworden Schritt versteht sich selbst als rückhaltlose, radikal zu Ende sind."6 gedachte Aufklärung, die sich - in einer späteren Formulie rung Adornos - ,.ohne Angst vor Bodenlosigkeit" dem nega Diese These von den dekonstruktiven Wirkungen fort tiven Strudel der Kritik, d. h. der Kraft des Unterscheidans schreitender Aufklärung entwickeln Horkheimer und Adorno überläßt.4 Aber die Autoren des vielleicht schwärzesten Bu in Begriffen Hegels und Max Webers. Sie definieren Aufklä ches, das je von Aufklärern über Aufklärung geschrieben rung als "Entzauberung" und "Rationalisierung".? Überein wurde, stellen - anders als Dewey oder Rorty - den Fort stimmend mit Hegels Begriff des "Begriffs" und Webers Be schritt der Aufklärung keineswegs als eine einzige Erfolgs griff der ,.Rationalisierung", ist Vernunft für sie kein reiner, geschichte dar. Beabsichtigt ist vielmehr eine Kritik an der sondern ein "existierender" Begriff: selbst Moment des "ob Aufklärung, die es erlaubt, an dieser zwei Seiten zu unter jektiven Geistes" oder der gesellschaftlichen Wirklichkeit. scheiden: eine instrumentelle und eine nicht-instrumentelle, ,.Wie die Aufklärung" eine wirkliche Bewegung der bürgerli eine herrschaftskonforme und eine herrschaftsresistente. chen Gesellschaft Freilich ist diese Kritik an der Aufklärung, und das ist mein ,. ... ausdrückt, so heißt Wahrheit nicht bloß das vernünftige letzter Punkt, in eine- aller Negativität zum Trotz- selbst Bewußtsein, sondern ebenso dessen Gestalt in der Wirklich noch fundamentalistische Geschichtsphilosophie eingebet keit."8 tet: die Urgeschichte der Subjektivität. Zur Akzeptanz der Das aber bedeutet nichts anderes, als daß - wie bei Hegel Bodenlosigkeit gehört deshalb bei Adorno immer auch der -die Vernunft wirklich ist. Sie ist immer schon mit Praktiken dialektische Gegenzug: der kontrafaktische Glaube an ei der Technik, der Macht und der Herrschaft verschränkt und nen unbedingten Sinn jenseits des Ganzen, das ihm das in ihnen verkörpert. Technik ist deshalb für Horkheimer und 2 HAUKE BRUNKHORST IWK-MITTEILUNGEN 4/1999 Adorno .das Wesen" aufgeklärten Wissens, und konse strumenteUer Vernunft bzw. zwischen herrschaftskonformer quent heißt es auf derselben Seite des Textes: .Macht und und herrschaftsresistenter oder herrschaftstranszendieren Erkenntnis sind synonym."9 Auch die alteuropäischen Be der AufKlärung. Damit komme ich zu meiner zweiten Be griffe des platonischen und cartesischen Denkans bleiben merkung. von ihrer Besetzung durch die "intermittierende" Wirklichkeit II. des mit den purifizierten Begriffen nicht Identischen keines wegs verschont.10 Die philosophischen Allgemeinbegriffe, Erst die Unterscheidung einer instrumentellen von einer Idee, Geist, Vernunft, Wahrheit sind historisch geprägte nicht-instrumentellen Seite der Vernunft ermöglicht Hork Herrschaftsbegriffe, die die .Inferiorität von Weibern, Kin heimer und Adorno, die Vernunft vernünftig zu kritisieren. dern und Sklaven spiegeln."11 Daß die Vernunft wirklich ist, Dabei richtet sich die Kritik im einzelnen: besagt deshalb noch lange nicht, daß auch das Wirkliche 1. gegen die Verdinglichung des objektivierenden Denkens vernünftig sei. Die Dialektik bleibt bei Adorno im Unter und die komplementäre Verabsolutierung der technischen schied zu Hege! negativ. Rationalität; Die von der Aufklärung angetriebene Geschichte der 2. gegen eine herrschaftskonforme Vernunft, die sich im Vernunft hat zwar die substantielle Alteuropas am Ende in "Dienst der Verklärung" selbst halbiert;19 eine pragmatische Rationalität verwandelt. Aus der "objekti 3. gegen die exklusive Salbstabschließung einer Vernunft, ven" Sein, Natur und Dasein übergreifenden Vernunft wurde die ihr Anderes als das Unvernünftige, Fremde, Idiotische "subjektive" Vernunft, ein Instrument der Selbsterhaltung von sich abstößt und in "falscher Projektion" verleugnet, inmitten einer vernunftlosen, entzauberten Wirklichkeit.12 "was am armen Leben trotz allem sich nicht ganz beherr Durch ihre hartnäckige und bewundernswerte Selbstkritik schen läßt: der mimetische lmpuls".20 hat die Aufklärung -wie es im "Kommunistisches Manifest" heißt - alle "altehrwürdigen Vorstellungen und Anschauun Sehen wir uns die kritischen Einwände gegen ein "unreflek gen ... aufgelöst" und "alle neu gebildeten veralten" lassen, tiert aufgeklärtes Denken" im einzelnen an, so läßt sich zu ehe sie "verknöchern" konnten.13 So hat die Aufklärung Be nächst eine weitgehende Übereinstimmung mit dem breiten griffe entwickelt, die von Mal zu .M al besser zu den immer Strom nachmetaphysischen oder metaphysikkritischen wieder neuen Problemen einer Gesellschaft passen, deren Denkens, der durch das 20. Jahrhundert fließt, feststellen. ,,Verhältnisse" sich "fortwährend revolutionieren".14 ln dieser Adernos und Horkheimers Kritik an der Verdinglichung pragmatischen Anpassungsleistung der Aufklärung offen des Denkens kann durchaus als- neomarxistische-Vari bart sich, so Adorno, der "Zeitkern der Wahrheit".15 ante der postanalytischen, neopragmatischen und herme Aber die zur pragmatischen Rationalität fortentwickelte neutischen Kritik an der Verdinglichung der Allgemeinbe Aufklärung verschärft nur jene vertrackte Dialektik, die ih griffe gelesen werden. Was Quine .reification of universals" rem Licht schon immer lange Schatten hatte folgen lassen. nennt, heißt beim frühen Horkheimer "Hypostasierung des Statt .. von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als Logos".21 Die Kritik an einem objektivistischen Verständnis Herren einzusetzen", "strahlt" die vollends "aufgeklärte Er sprachlicher Bedeutung teilt Adorno mit der ihm ansonsten de" "im Zeichen triumphalen Unheils".16 Das "blindlings eher fremden Sprachphilosophie unseres Jahrhunderts.22 pragmatisierte", .unreflektiert aufgeklärte Denken" verliert Denn was Adorno .identifizierendes Denken" nennt, ent schließlich "seinen aufhebenden", die Welt zum Besseren spricht einer platonisierenden Bedeutungstheorie, wie sie verändernden Charakter und schlägt in "blinde Naturbe zuletzt Frege vertreten hat. Sprachliche Bedeutung existiert herrschung" zurück.17 dieser Theorie zufolge als zeitlose Sache eigener Art unab Die These von der spezifischen Blindheit des aufge hängig von dem wechselnden Gebrauch, den wir von der klärten, und das heißt ja: klar sehenden Denkens, ist kom Sprache machen. Demgegenüber behaupten die Ge plex. Sie besagt, daß es dem Licht im Augenblick seiner brauchstheorien, daß sprachlicher Sinn sich nur dann als größten Strahlkraft an Licht, daß es der aufgeklärten "identischer" reproduzieren läßt, wenn man dem Umstand Selbstreflexion an Selbstreflexion mangelt. Diesen Mangel Rechnung trägt, daß in jeder neuen Verwendungssituation der Selbstreflexion, den blinden Fleck des Sehenden kann ein Moment des .Nicht-Identischen" zur fixierten Bedeutung nur ein Beobachter zweiter Ordnung beobachten. Deshalb "hinzutritt", das ihre starre Idealität .erschüttert", - um es bezeichnet Adorno die Bewegung jenes Denkens, das die gleich in Adernos Terminologie auszudrücken. So wie die aufgeklärte Selbstreflexion noch einmal reflektieren soll, als Performanz sich nicht aus der Bedeutung wegabstraktieren eine "zweite Reflexion" .1s Diese Stellung des Adernosehen läßt, so läßt sich auch das "Nicht-Identische" nicht aus dem Gedankens zur Aufklärung entspricht also exakt der Luh Begriff herausschneiden. Die .mimetischen Impulse" müs mannschen Figur eines reflexiven (oder selbstreferentiellen) sen vielmehr als widerständiges Moment am identifizieren Beobachters, der einen eben solchen beobachtet. Das Er den Denken verstanden werden - ein Moment, das nicht gebnis höherstufigen Beobachtens kann aber nur eine ih nur durch das identifizierende Denken gefährdet, "zugerü rerseits höherstufige Unterscheidung sein, und das eben ist stet" und "abgeschnitten" wird, sondern sich von diesem die Unterscheidung zwischen instrumenteller und nicht-in- ..trotz allem ... nicht ganz beherrschen läßt" und nur deshalb 3 HAUKE BRUNKHORST IWK-MITTEILUNGEN 4/1999 das begriffliche Denken nötigen kann, "im Begriff über den und aristokratisch verwirft, preist er dessen Aufklärungsuto Begriff" hinauszugehen.23 Versteht man Adorno so, und es pie und seine Vision allgemeiner Erziehung.331n demselben gibt viele Stellen, die eine solche Interpretation stützen, ideologiekritischen Gestus kritisieren Adorno und Horkhei dann ist der Ort des Nicht-Identischen freilich kein Jenseits mer die "verruchte Verklärung" und das reaktionäre Bündnis des identifizierenden, begrifflichen Denkens, sondern nur in von optimistischer Metaphysik und sozialem Pessimis dessen eigenem Vollzug erfahrbar.24 mus.34 .,Denken, das wie das Platonische"-so Adorno- Adorno und vor allem der frühere Horkheimer kritisieren, "sein Absolutes an der Erinnerung hat, erwartet sich eigentlich nicht anders als Dewey oder der frühe Heidegger, unabläs nichts mehr. Das Lob des Unveränderlichen suggeriert, daß sig die Idee "abschließender" Wahrheit.25 Seide weisen sie nichts anders sein soll, als es von je schon war. Ein Tabu er den "Dualismus von Denken und Sein, Verstand und Wahr geht über die Zukunft. ... Neues wird filtriert; es gilt bloß als nehmung" zurück.26 Der "Zerteilung der Weit in zwei von ,Material', als Kontingent, als Störenfried gleichsam."35 einander unabhängige Reiche" und der "cartesischen Isolie Aber Horkheimer und Adorno beschränken sich nicht dar rung der geistigen Substanz von aller räumlichen Wirklich auf, gegen den Idealismus die materialistischen Positionen keit'' legt Horkheimer die .Herabsetzung der erkannten Weit stark zu machen, sondern wollen deren subversive Wirk zu einem nur Äußeren" zur Last und erblickt darin eine der samkeit gerade innerhalb des großen idealistischen Den Philosophie "einwohnende Unmenschlichkeit".27 Mit dem kens und an der großen, "bürgerlichen Kunst" nachweisen. Begriff des Nicht-Identischen hat Adorno sich dann zum ln seiner 1956 publizierten und schon in den Dreißiger Jah Anwalt dieses .,herabgesetzten Äußeren" gemacht. Die ren weitgehend fertiggestellten Husseri-Studie, die ich eben Konstruktion eines .,letzten, schlechthin gültigen Wissens", schon zitiert hatte, schreibt Adorno: das alles mit sich identifiziert und sich eine Weit nach ihrem "Erkenntnistheorie, die Anstrengung, das Identitätsprinzip Bilde schafft, entlarven die Anwälte des Nicht-Identischen durch lückenlose Reduktion auf subjektive Immanenz rein als eine "narzißtische Projektion des eigenen, zeitbedingten durchzuführen, wird gegen ihre Absicht zum Medium der Ichs in alle Ewigkeit", die letztlich auf nichts anderes hin Nichtidentität Als fortschreitende Entmythologisierung befe stigt sie nicht bloß den Bann des von allem Heterogenen ge ausläuft, als auf eine politisch reaktionäre, "gedankliche reinigten Begriffs, sondern arbeitet auch daran, den Bann zu Verewigung der zugrunde liegenden irdischen Verhältnis brechen."36 se."28 ln der "Dialektik der Aufklärung" gehen deren Autoren ln der "Dialektik der Aufklärung" wenden Adorno und Hork schließlich so weit, einen unmittelbaren Zusammenhang heimer dieses Vertahren, die subversive Utopie, die im la herzustellen zwischen der Vernichtungswut marodierender tenten Materialismus der Erkenntnistheorie steckt, gegen Nazi-Banden und der vornehmen philosophischen Supre den Jührungsanspruch" .logisch-argumentativen Zwangs" matie des Geistes über den Körper: zu kehren, auf Kant an.37 .,ln ihnen (den gedungenen Mördern) ist die Haßliebe gegen "Kants Begriffe sind doppelsinnig: Vernunft als das transzen den Körper kraß und unmittelbar, sie schänden, was sie an dentale überindividuelle Ich enthält die Idee eines freien Zu rühren, sie vernichten, was sie im Licht sehen, und diese Ver sammenlebens der Menschen, in dem sie zum allgemeinen nichtung ist Ranküne für die Verdinglichung, sie wiederholen Subjekt sich organisieren und den Widerstreit zwischen der in blinder Wut am lebendigen Objekt, was sie nicht mehr un reinen und empirischen Vernunft in der bewußten Solidarität geschehen machen können: die Spaltung des Lebens in den des Ganzen aufheben. Es stellt die Idee der wahren Allge Geist und seinen Gegenstand."29 meinheit dar, die Utopie. Zugleich jedoch bildet Vernunft die Zusammen mit dem Dualismus verabschieden Adorno und Instanz des kalkulierenden Denkens, das die Welt für die Horkheimer die Korrespondenztheorie der Wahrheit. Ader Zwecke der Selbsterhaltung zurichtet und keine anderen no verwirft schon in seiner Antrittsvorlesung das Programm Funktionen kennt als die der Präparierung des Gegenstands wissenschaftlicher "Erklärung", weil es sich an der Urbild aus bloßem Sinnenmaterial zum Material der Unterjochung."38 Abbild-Relation orientiere, um "hinter der phänomenalen ei Die subversive materialistische Seite der Vernunft besteht ne Weit an sich" zu suchen, "die ihr zugrunde liegt und sie in der "geheimen Utopie", die unter der Hülle von deren re trägt."3o Statt dessen macht Adorno sich für eine "deutende" pressivem Begriff verborgen ist: Die "Idee des Vereins freier Philosophie stark, die experimentell-konstruktiv in die Weit Menschen" und das "Bild" "des Glückes ohne Macht, des interveniert und ,.ihre Aufhebung" einschließt.31 Dabei bleibt Lohnes ohne Arbeit, der Heimat ohne Grenzstein, der Reli es. Auch die Musik und die Kunst überhaupt wird Adorno gion ohne Mythos."39 Die Vernunft selbst, die als Vernunft immer pragmatisch als "Realität sui generis" bzw. als ein der Herrschaft "alle Wut der Ratio" gegen die Utopie richtet, .,Verhalten zur Realität" begreifen und nicht als "Aussage enthält selbst "die Gegenbewegung", die auf "Abschaffung und Abbildung eines lnwendigen".32 der Gewalt" und "individuelle und gesellschaftliche Emanzi Der zweite Punkt von Horkheimers und Adernos Kritik pation von Herrschaft" drängt.40 an der Aufklärung, der sich gegen die Verschlingung von Der dritte Aspekt, der in Horkheimers und Adernos Kritik Rationalität und Herrschaft richtet, läßt die Parallelen zu am exclusiven Zug "unreflektiert aufgeklärten Denkens" ar John Deweys Kritik an Platon deutlich erkennen. Während tikuliert wird, entspringt romantischen Quellen. Aktuell ist er Dewey Platons metaphysischen Rationalismus als elitär in den politischen Programmen der Dekonstruktionisten, 4 HAUKE BRUNKHORST IWK-MITTEILUNGEN 4/1999 Poststrukturalisten und Postmodernisten. Geblendet von "Urgeschiche" viel aporetischer inszeniert wird als Heideg hellem Licht der Aufklärung, übersehen wir die, die "im gers "Seinsgeschick", sind die Übereinstimmungen kaum zu Dunklen stehen" (Brecht). Die Gesellschaft, die Vernunft übersehen. zum Mechanismus sozialer Integration erklärt, schließt sich ln der "Dialektik der Aufklärung" wird die Urgeschichte gegen alles Unvernünftige und Verrückte ab und stempelt der Subjektivität in zwei Schritten entwickelt, die jeweils ei Minoritäten, Primitive, Barbaren, Frauen, nicht weiße Rasse . ner der beiden berühmten Thesen des Buches zugeordnet zu offenen und latenten Feinden der Zivilisation. Das Ande sind: re der Vernunft, der "Balkan" wird nicht etwa von der Ver 1. Schon der Mythos ist Aufklärung. nunft verdrängt, sondern - wie Slavo Zizek ganz im Sinne 2. Vollendete Aufklärung schlägt in Mythologie zurück.46 Adornos schreibt- von dieser "direkt hervorgebracht". Die "Gewalt" ist "das verborgene Antlitz der Toleranz".41 Die Die erste These wird im Exkurs über Odysseus, die zweite postmoderne Kritik der Vernunft, die Adorno und Horkhei in dem über Kant und Sade entwickelt. Wenn wir die erste mer auf den Weg gebracht haben, hat das gute Gewissen von der zweiten These trennen, dann ist es eine - sagen aufgeklärter Rationalität gründlich irritiert, ein Verdienst, für wir - dem Fortschritt der Aufklärung wohlgesonnene Idee, das man, um Te rry Eagleton zu zitieren, den Postmademi und sie widerspricht Heiderggers konservativer Verab sten fast alle ihrer ungeheuerlichen Exzesse bei der "Rase schiedung derselben. Aufklärung, Entzauberung und Ratio rei gegen die Vernunft" (Richard Bernstein) vergeben soll nalisierung sind gleich ursprünglich mit dem Beginn der so te.42 Aber letztlich unterscheiden sich Horkheimer und zialen Evolution, und sie sind intern mit der Geschichte der Adorno doch grundlegend von den Postmodernisten durch Freiheit verknüpft. Dementsprechend hegen Adorno und das Festhalten am rationalen Erbe immanenter Kritik. Ihre Horkheimer denn auch "keinen Zweifel", "daß die Freiheit in philosophischen Fragmente wollen nicht die Aufklärung der Gesellschaft vom aufgeklärten Denken unabtrennbar überwinden, sondern einen "neuen Begriff" von ihr vorbe ist."47 Die einzige Kur gegen die Mängel der Aufklärung ist reiten. Nur die "ihrer selbst mächtige, zur Gewalt werdende deshalb mehr Aufklärung. Aller ,,Verschlingung" (Habermas) Aufklärung", schreiben sie am Ende des Buches, "ver von Aufklärung und Mythos zum Trotz, gehen Adorno und möchte die Grenzen der Aufklärung zu durchbrechen."43 Horkheimer immer davon aus, daß nur Aufklärung die Ge walt, von der der Mythos allein nicht loskommt, brechen 111. kann. Die Aufklärung steckt schon im Mythos, muß jedoch Ich komme zu meiner letzten, eher skeptischen Bemerkung. von diesem unterschieden werden.4s Adorno hat der Kraft immanenter Kritik nicht alles zugetraut Anders die zweite These. Sie besagt, daß die Aufklä und deshalb immer wieder Zuflucht bei einem klassischen rung sich "mit Notwendigkeit" selber zerstören und in ihr Vernunftverständnis gesucht, das Erkenntnis und Glück Gegenteil verwandeln muß. Daß sie sich selbst zerstört, vereint und den Gedanken des bios theoretikos erneuert.44 kann immer noch als Beschreibung eines fortlaufenden Dieses platonische Ideal steht m. E. im Hintergrund seines Prozesses der Selbstkritik und Selbstbefreiung gelesen Versuchs, die kontingente Geschichte der Aufklärung und werden, die Zuspitzung der These zum Umschlag in ihr ihrer Selbstzerstörung in einer Überkontingenten Urge Gegenteil aber verwandelt die Aufklärung in ein negatives schichte der Subjektivität zu verankern. Diese Urgeschichte Seinsgeschick, das die Dialektik still stellt und der Freiheit hat eine immense explanatorische Kraft. Sie erlaubt es keine Chance mehr läßt. Trifft die zweite These zu, so folgt Adorno, auf wenigen Seiten nacheinander die Kunst, die die Geschichte einem logischen Plan. Ist der Plan vollzo moderne Mathematik, den homo oecomonicus und die bür gen, wird die "Unmöglichkeit" erkennbar, "aus der Vernunft gerlichen Kälte aus jener Urgeschichte zu erklären und alle ein grundlegendes Argument gegen den Mord vorzubrin Differenzen und Differenzierungen fallen zu lassen.45 gen" und es gilt der Satz: "Aufklärung ist totalitär."49 Dann Die Distanzierung einer eigentlichen Urgeschichte von aber gibt es Hoffnung nur noch jenseits der Aufklärung, jen einer bloß kontingenten Geschichte wirkt nicht nur funda seits des begrifflich-identifizierenden Denkens, jenseits mentalistisch, sie ist es. Darin gleicht sie Heideggers Ab sprachlicher Verständigung. Damit verschwindet aber nicht trennung der Geschichte zuerst von der Geschichtlichkeit, nur die sonst so dialektisch sorgsam beachtete Differenz in später von einer gänzlich autonomen Seinsgeschichte. Ge der Identität von Mythos und Aufklärung, sondern auch die nau diese Unterscheidung war es, die Adorno Zeit seines Differenz, die Adornos "Deuten" von Heideggers "Denken" Lebens als Ursprungsphilosophie und damit als Rückfall in trennt. Die kritische Theorie fällt in eine apriorische Ver den idealistischen Dualismus kritisiert hat. Heideggers "Ge fallsgeschichte zurück. schichtlichkeit", "Seinsgeschichte" und "Seinsgeschick", Eine solche Verfallsgeschichte aber setzt den platoni aber eben auch Adornos "Urgeschichte" setzten letztlich schen "view from nowhere" in ihrem Geltungsanspruch vor voraus, daß es so etwas gibt wie eine tiefere Notwendigkeit aus. Der Beobachter zweiter Ordnung bezieht den Gottes des Geschichtsprozesses, die durch kein soziales Handeln standpunkt. An dieser Stelle wird die unreflektierle Ambi mehr erreicht oder geändert werden kann und deshalb für valenz erkennbar, die Adornos Denken und das der "Dia die gewöhnliche Geschichte konstitutiv ist. Obwohl Adornos lektik der Aufklärung" durchzieht. Wenn deren Autoren das HAUKE BRUNKHORST 5 IWK-MITTEILUNGEN 4/1999 "blindlings pragmatisierte Denken" mit seiner eigenen klärt sich die stillschweigende Rückkehr zur Metaphysik im Selbstreflexion konfrontieren, dann beeilen sie sich regel Augenblick ihres Sturzes: die Emphase von Wahrheit und mäßig, hinzuzufügen, das sei im Sinne "bestimmter Negati Versöhnung, die mit dem Dualismus das elitäre Moment on" zu verstehen.so Adorno insistiert, wie wir schon an vie privilegierter Erkenntnis zurückholt. Das zeigt sich am Text len Beispielen gesehen haben, daß die "zweite Reflexion", immer dann, wenn Adorno und Horkheimer aller Idealis die die "blinde" erste aufhebt, die letztere nicht zerstören muskritik zum Trotz den .Geist" der "Intelligenz" vorordnen, dürfe: oder wenn sie für das eigene "Denken" eine .,Erkenntnis der Totalität" beanspruchen, die normaler Wissenschaft ver "Ratio darf nicht weniger sein als Selbsterhaltung; durch Selbsterhaltung hindurch muß sie diese transzendieren." schlossen bleiben muß. Will man eine solche Rückkehr zur aristokratischen Diesen Satz fügt er im Dezember 1968 in einer Notiz der Metaphysik vermeiden, müßte zumindest die zweite These, "Negativen Dialektik" hinzu.51 Derselbe Gedanke findet sich die den Rückschlag von Aufklärung in Mythologie behaup schon in der "Dialektik der Aufklärung": tet, revidiert werden. Es genügte schon, die Modalität zu "Die Instrumente der Herrschaft, die alle erfassen sollen, wechseln und ihr die Notwendigkeit zu nehmen. Es ist ja Sprache, Waffen, schließlich Maschinen, müssen sich von al wahr: Aufklärung kann jederzeit in mythische Gewalt zu len erfassen lassen. So setzt sich in der Herrschaft das Mo rückschlagen, aber sie muß es nicht. Dann aber müssen wir ment der Rationalität als ein von ihr auch verschiedenes auch die Unterscheidung zwischen einer gewöhnlichen, durch. Die Gegenständlichkeit des Mittels, seine ,Objektivität' für alle, impliziert bereits die Kritik von Herrschaft, als deren kontingenten Geschichte und einer ungewöhnlichen, ei Mittel Denken erwuchs."s2 gentlichen Urgeschichte aufgeben. Die Utopie der Dialektik der Aufklärung ließe sich dann aber ohne Preisgabe der Von hier aus wäre es eigentlich nur noch ein kleiner Schritt Vernunft an die schlechte Wirklichkeit verteidigen. Sie be zu jenem "positiven" Begriff der Aufklärung, den Adorno und stünde darin, die gewaltsame Selbstzerstörung der Aufklä Horkheimer in der Vorrede des Buches postulieren. Ande rung in immer weniger gewaltsame Selbstkorrektur umzu rerseits hat - worauf m. E. Habermas immer wieder zu wandeln. Recht verwiesen hat - die auch im letzten Zitat deutliche Orientierung am erkenntnistheoretischen Subjekt-Objekt Modell und an der Spiegelmetapher der Reflexion, Adorno ANMERKUNGEN: und Horkheimer an diesem Schritt gehindert. 53 Dem Begriff einer sprachverbundenen, der erzählenden Rede des Epos 1 Max Horkheimer I Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. im Wortsinn eingeschriebenen Vernunft, ist Adorno aber Philosophische Fragmente. Fischer, Frankfurt/Main 1988, S. 1. Vgl. auch Helmut Dubiel: Wissenschaftsorganisation und Etfah zumindest nahe gekommen. Wodurch die homerische Er rung. Suhrkamp. Frankfurt/Main 1978; Susan Buck-Morss: The zählung der mythischen Vorwelt .entragt", schreibt er, Original of Negative Dialectics. Harvester Press, Hassocks, "ist nicht der Inhalt der berichteten Taten. Es ist die Selbstbe Sussex 1977; Hauke Brunkhorst Theodor W. Adomo. Dialeefies sinnung, welche Gewalt innehalten läßt im Augenblick der Er der Modeme. Piper, München 1990 zählung. Rede selber, die Sprache in ihrem Gegensatz zum 2 zit. n. Ralf Wiggershaus: Die Frankfutter Schule. Geschichte. mythischen Gesang, die Möglichkeit, das geschehene Unheil Theoretische Entwicklung. Politische Bedeutung. Hanser, Mün erinnernd festzuhalten, ist das Gesetz des homerischen Ent chen 1987 rinnens. ... Die kalte Distanz der Erzählung die noch das 3 Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie. Suhrkamp, Frank Grauenhafte vorträgt, als wäre es zur Unterhaltung bestimmt, furt/Main 1973, S. 47, S. 204, S. 226, S. 456, S. 510, 631 f. läßt zugleich das Grauen erst hervortreten, das im Liede zum 4 Theodor W. Adorno: Die musikalischen Monographien, Gesam melte Schriften, Band 13. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1993, Schicksal feierlich sich verwirrt. Das Innehalten in der Rede S. 159 ff. aber ist die Zäsur, dre Verwandlung des Berichteten in längst 5 Theodor W. Adorno: Brief vom Oktober 1952, Horkheimer Archiv vergangenes, kraftderen der Schein von Freiheit aufblitzt, den Frankfurt Zivilisation seitdem nicht mehr ganz ausgelöscht hat.54 6 HorkheimeriAdorno: Dialektik, a. a. 0., S. 17 Freilich ist hier nicht schon die Sprache als solche der Sitz 7 a. a. 0., S. 9 ff. der Vernunft im Leben, wie später bei Habermas, es sind 8 a. a. 0., S. 4, Vgl. Mathias Luk-Bachmann: Rationalität und Reli gion. Religionsphilosophische Aspekte Dialektischer Aufklärung, vielmehr deren ästhetische Formeigenschaften, die ein hekt. Manuskript, Frankfurt/Main 1998, S. 1 ff. Moment von Freiheit "aufblitzen" lassen. 9 HorkheimeriAdorno: Dialektik, a. a. 0., S. 10 Weder Adorno noch Horkheimer haben je einen positi 10 Zum Begriff des Nichtidentischen vgl. jetzt auch Hauke Brunk ven, nicht-instrumentellen Begriff der Vernunft vorgeschla horst: Adomo and Critica/ Theory. University of Wales Press, gen. Insofern bleibt dieser Begriff der unmarked space, der Cardiff 1999 11 HorkheimeriAdorno: Dialektik, a. a. 0., S. 28 die postulierte Differenz zur instrumentellen Herrschaftsver 12 Max Horkheimer: Zur Kritik der instrumentellen Vernunft, in ders.: nunft auf die andere Seite der Realität verweist. Wenn die Kritische Theorie der Gesellschaft 111. Frankfurt/Main 1968, S. Vernunft wirklich ist, wie Horkheimer und Adorno mit Hegel 260 ff. unterstellen, dann wird die Utopie zur anderen Seite der 13 Karl Marx I Friedrich Engels: Kommunistisches Manifest. Rec Vernunft. Sie bleibt dann aber vernunftlos und leer. So er- lam. Stuttgart 1999 6 HAUKE BRUNKHORST IWK·MITTEILUNGEN 4/1999 14 a. a. 0., S. 22 29 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0., S. 249 15 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0. 30 Theodor W. Adorno: Schriften 1. Suhrkamp, Frankfurt/Main 16 a. a. 0., S. 9 1973, s. 335 f. 17 a. a. 0., S. 3, S. 101, S. 190, S. 196 31 a. a. 0. (FN 30) 18 a. a. 0., S. 4 32 Theodor W. Adorno: Philosophie der neuen Musik. Suhrkamp, 19 Max Horkheimer: Zum Rationalismusstreit in der gegenwärtigen Frankfurt/Main 1978, S. 122, S. 124 f.; Theodor W. Adorno: Philosophie, in: Zeitschrift für Sozialforschung (ZfS), 311934, Beethoven. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1993, S. 25 S.48 33 John Dewey: Demokratie und Erziehung. Westennann, Harnburg 20 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0., S. 192 1949, S. 122 ff.; Richard Rorty: Menschenrechte, Rationalität 21 Willard Van Onnan Quine: Logik und die Verdinglichung von Uni· und Gefühl, in: Die Idee der Menschenrechte, hg. von Stephen versalien, in: Wolfgang Stegmüller (Hg.): Das Universalien Shute und Susan Hurley. Fischer, Frankfurt/Main 1996, S. 151 f. Problem. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978, 34 Adorno: Negative Dialektik, a. a. 0., S. 256; Horkheimer: Zum S. 133-164; Max Horkheimer: Materialismus und Metaphysik, in: Rationalismusstreit, a. a. 0., S. 46, S. 48 ZfS 2/1933, S. 50 35 Theodor W. Adorno: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Suhr- 22 Vgl. auch Albrecht Wellmer: Ludwig Wittgenstein - Über die kamp, Frankfurt/Main 1972, S. 39 f. Schwierigkeiten einer Rezeption seiner Philosophie und ihre 36 a. a. 0., S. 34 Stellung zur Philosophie Adornos, in: ders.: Endspiele. Suhr· 37 a. a. 0., S. 36 kamp, Frankfurt/Main 1993, S. 239 ff.; Albrecht Wellmer: Zur Kri· 38 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0., S. 90 tik der hermeneutischen Vernunft, in: Christoph Demmerling u. a. 39 a. a. 0., S. 91, S. 127, S. 208 f. (Hg.): Vernunft und Lebenspraxis. Suhrkamp, Frankfurt/Main 40 a. a. 0., S. 98, S. 209 1995, s. 123 ff. 41 Slavo Zizek: Uebe deinen Nächsten? Nein Danke! Volk & Weit, 23 Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. Suhrkamp, Frank· Berlin 1999, S. 12 furt/Main 1973, S. 18, S. 27 42 Terry Eagleton: Die Illusion der Postmoderne. Metzler, Stuttgart 24 Zum Problem: Albrecht Wellmer: Adorno, Anwalt des Nicht-Iden 1997, S. 84 tischen, in: ders.: Zur Dialektik von Modeme und Postmoderne. 43 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0., S. 217 Suhrkamp, Frankfurt/Main 1985, S. 156 f.; Herbert Schnädel 44 Brunkhorst: Adomo and Critical Theory, a. a. 0., 8.132 bach: Dialektik als Vernunftkritik, in: Ludwig von Friedeburg I 45 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0., S. 66-71 Jürgen Habennas (Hg.): Adomo-Konferenz 1983. Suhrkamp, 46 a. a. 0., S. 6 Frankfurt/Main 1983, S. 66 ff.; Hauke Brunkhorst: Adomo and 47 a. a. 0., S. 3 Critical Theory, a. a. 0., S. 1 ff., S. 101 ff. 48 a. a. 0., S. 100, S. 196 ff., S. 208 f. 25 Max Horkheimer: Zum Problem der Wahrheit, ZfS 4/1935, S. 49 a. a. 0., S. 127, S. 12 331, s. 334 50 a. a. 0., S. 127, S. 202 26 Horkheimer: Zum Rationalismusstreit, a. a. 0., S.331, S. 334 51 Theodor W. Adorno: Negative Dialektik, a. a. 0., S. 530 f. 27 Horkheimer: Materialismus und Metaphysik, a. a. 0., S. 26; Zum 52 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0., S. 51 f. Rationalismusstreit, a. a. 0., S. 50; Zum Problem der Wahrheit, 53 Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. Suhr· a. a. 0., S. 333 kamp, Frankfurt/Main 1982, Band 1, S. 489 ff. 28 Horkheimer: Zum Rationalismusstreit, a. a. 0., S. 47; Zum Pro 54 Horkheimer/Adorno: Dialektik, a. a. 0., S. 86 blem der Wahrheit, a. a. 0., S. 332 IWK-TEXTE BEREITS ERSCHIENEN: NEUERSCHEINUNG 2000: TEXTE I> INSTITUT FOR Manfred Jochum: nirgendwann wird es Einzeltexte mit Sisyphos gelingen, den verdammten ausführlichem Sonja Rinofner-Kreidl: Stein über den Berg zu bringen". Wis Uteraturanhang Totalität und Individualität und Anmerkungen senschaft - Journalismus - Öffent zum Weiterlesenf lichkeit im .. Medienzeitalter", 1997 Über den Zusammenhang von 12 Seiten, S 25,-+ Versandspesen Erkenntnismetaphysik, WISSENSCHAFT UND KUNST Gesellschaftskritik und Moralphilosophie in Adornos Eva Waniek: Sex I Gender- Bedeu negativer Dialektik tungsrelevante Fragestellungen zur Natur- und Kulturdebatte in der Femi nistischen Theorie, 1999 12 Seiten, S 25,-+ Versandspesen 20 Seiten, S 45,-+ Versandspesen 7 HAUKE BRUNKHORST IWK-MITTEILUNGEN 4/1999 HERBERTHRACHOVEC SOLIDARISCHE SUBVERSION Adernos "Negative Dialektik" beginnt mit einer Pirouette. Sie BESTIMMTE NEGATION dreht sich - ohne Angabe eines Datums - durch den Ge schichtsverlauf. Zwei Sätze bestimmen den Stellenwert der Der philosophische Gestus Adernos verbietet ihm, seine Philosophie im Rückblick, Augenblick und Vorblick. Vergan Gedanken Schritt für Schritt einzuführen. Bereits ihr erstes genheit: "Philosophie, die einmal überholt schien ... "; Ge Auftreten ist so komplex, wie sie im Verlauf der Abhandlung genwart:" ... erhält sich am Leben ... ; Zukunft: ihre ehema bleiben werden. Um sie nachzubuchstabieren, muß man mit lige Verurteilung" ... wird zum Defaitismus der Vernunft ... ". simpleren Annahmen beginnen und sie an Adernos Ab Die Drehbewegung bringt die prekäre Situation der neo sichten bewähren bzw. scheitern lassen. Eine erste Hilfs marxistischen Philosophie im Nachkriegsdeutschland auf konstruktion zur Explikation der "Pirouette" legt sich von den Punkt. Ein revolutionärer Umsturz hätte Philosophie Hege! aus nahe. Offenbar handelt es sich um eine Negation realisieren sollen. Er ist ausgeblieben, prä-revolutionäres der Negation: das Ausbleiben der Revolution wird nicht als Denken hat sich darum erhalten können. ln dieser Diagnose Faktum akzeptiert. ln dialektischem Verständnis ist das kei liegt noch kein Drehmoment. Sie gibt eine historische Be ne wirklichkeitsfremde Verweigerung eines historischen trachtung wieder. Adorno konstatiert jedoch nicht einfach, Verdikts, sondern eine in sich differenzierte Spannung. Die daß bestimmte Voraussagen ihr Ziel verfehlten, er weigert Enttäuschung wird anerkannt, doch nicht als letztes Wort sich, es bei diesem Fehlschlag zu belassen. Der anvisierte genommen. Die Wiederaufnahme des - im ersten Anlauf günstige Moment ist ungenützt geblieben und kann nicht mit gescheiterten - marxistischen Projekts greift uneingelöste Gewalt reproduziert werden. Aber das heißt nicht, daß die Themen und Forderungen auf, die im faktisch siegreichen Gedanken, die zur radikalen gesellschaftlichen Verände Kapitalismus nicht verschwunden sind. Die "Negative Dia rung drängten, ihre Berechtigung verloren hätten. Im Ge lektik" hält sich genau an Hegels Diktum: genteil - und darin liegt der Dreh: ihre Uneingelöstheit ist "Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von der Totpunkt, um den herum sie sich in die Zukunft drehen. der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in Weniger bildhaft ausgedrückt: Was zur Revolution An ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine laß gab, ist auch ohne Revolution aktuell, weil die Gegen Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich wart nach wie vor an jenen Zuständen krankt, die einen selbst findet."1 Umsturz nötig erscheinen ließen. Philosophieren ist ein Das heißt vor allem: nicht wegschauen, wenn etwas schief Rückgriff, erzwungen durch das Verpassen einer histori gegangen ist. Die Macht des Geistes erweist sich ange schen Chance, und dennoch bzw. gerade deshalb unver sichts des Todes, zichtbar. Als engagierte Erinnerung daran, daß das Schei tern im ersten Anlauf nicht das endgültige Verdikt über den "er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, marxistischen Anspruch sein möge. Die Denkfigur zum die es in das Sein umkehrt."2 Auftakt der "Negativen Dialektik" ist, wie gesagt, undatiert. Ihrer systematisch-kompakten Bündigkeit widerstrebt es, ln diesem Sinn verweilt Adorno beim Fiasko der bolschewi Zeitpunkte zu nennen, zu denen die Behauptungen gelten. stischen Verwirklichung der Einheit von Theorie und Praxis. Offenbar treffen sie die westliche Gesellschaft der 60er Jah Der Zustand, in den das Fiasko uns versetzt hat, muß die re, doch ihre Unbestimmtheit erlaubt andere Interpretatio Anhaltspunkte für seine Überwindung mit einschließen. Die nen. Die Enttäuschung über das Versagen des marxisti "Zauberkraft", von der Hegel spricht, hat einen systematisch schen Projektes, welche Adorno aus der Perspektive der präzisen Namen: "bestimmte Negation". Es reicht nicht, Bundesrepublik artikuliert, läßt sich gegenwärtig als globale vorgefundene Verhältnisse abzulehnen. Ernüchterung lesen. Die Perspektive der anti-kapitalisti "Das Nichts ist aber nur, genommen als das Nichts dessen, schen Revolution ist weltweit zusammengebrochen. Ader woraus es herkommt, in der Tat das wahrhafte Resultat; es ist nos Denkfigur ist in der Diskussion um die Zukunft "der Lin hiemit selbst ein bestimmtes und hat einen lnhaft.''3 ken" darum wieder aktuell. Sie wird im ersten Abschnitt et Das Verweilen beim Fiasko ist die Voraussetzung zu jener was genauer beschrieben und in die Argumentationen eines Negation der Negation, die inhaltlich so überzeugend aus Dissidenten in der DDR weiterverfolgt Dort war sie in den fällt, daß sie den Prozeß um eine Stufe weiter bringt. Dieses 70er Jahren wirksam, als die Philosophie im Westen schon Hegeische Dispositiv wirkt in Adernos Einstellung zur Über längst andere Wege beschritt. Der anschließende Abschnitt lieferung maßgeblich weiter: untersucht den doppelten Plausibilitätsverlust der Pirouette: nach dem Verblassen der klassischen "Kritischen Theorie" "Die Mathexis der Philosophie an der Tradition wäre aber ein zig deren bestimmte Verneinung. Sie wird gestiftet von den die Untauglichkeit ihrer Rezepte nach der Wende 1989. Texten, die sie kritisiert."4 Zuletzt das Fazit: Ist die Sache damit erledigt? Überra schenderweise zeigt sich, daß die Figur noch immer in Ge Dialektik ist ein ständiger Rückgriff auf gedankliche Inhalte, brauch ist. Sie ist mit Vorsicht zu genießen. die sich adäquat nur entwickeln können, wenn sie sich der 8 HERBERT HRACHOVEC IWK-MITIEILUNGEN 4/1999 Bewährungsprobe der Realisierung unterziehen, dabei zer sie bisher war. Der Versuch, mit diesem Widerspruch um brechen und danach sachkundig wieder aufgenommen zugehen, erzeugt unvermeidlich kognitive Schizophrenie. werden. Die ,.Negative Dialektik" proklamiert es abschlie Der Dialektik, die auf die herkömmliche Verfahrensweisen ßend als Prinzip: ,.Solches Denken ist solidarisch mit Meta pocht, begegnet ihr Gegenbild auf der nächsten Stufe: eine physik im Augenblick ihres Sturzes."5 Es verweilt und muß qualitativ weiter entwickelte Denkform, die sich aus der be die Kraft aufbringen, die Sache der Gestürzten zum Guten kannten Dialektik herleitet. Für beide zusammen kann nicht zu wenden. Dazu braucht es die Überlieferung, ohne sie dieselbe Entwicklungslogik gelten. widerspruchslos annehmen zu können. Das Kunststück be Adernos Versuche, die Ontologie des falschen Zustands steht darin, ihr so zu widersprechen, daß sich die Inhalte, von innen her aufzubrechen, zeigen anschaulich, worin die die dort bloß angelegt sind, in Zukunft verwirklichen lassen; Schwierigkeit besteht. Eine Möglichkeit, die er vorschlägt, solidarische Subversion. verzichtet auf den überlegenen Kontrollanspruch der Theo Das ist eine simple Lesart der Grundfigur Adernos - rie den Dingen gegenüber, die es zu begreifen gilt. Der nicht falsch, doch viel zu stark am Hegeischen Paradigma Identitätsdenker unterwirft sich die Weit mit herrschaftlicher orientiert. Das Buch ist voll von Invektiven gegen den ideali Attitüde. "Demgegenüber wirft Erkenntnis, damit sie fruchte, stischen Systemzwang. Es kann nicht ernsthaft auf ein Ar a fond perdu sich weg an die Gegenstände.'17 Der Dialektik rangement bauen, das der bestimmten Negation den Qua wird eine Kenosis vorgeschrieben. litätssprung auf die nächste Stufe eines vernunftgeleiteten ",hren Gehalt hätte sie in der von keinem Schema zugerich Prozesses garantiert. Adernos dialektische Expositionen in teten Mannigfaltigkeit der Gegenstände, die ihr sich aufdrän sistieren darauf, die Wahrheit von These und Anti-These gen oder die sie sucht, ihnen überließe sie sich wahrhaft ... .''8 produktiv zu vermitteln, ebenso ausgeprägt ist allerdings die Adorno sieht die Auswirkung genau: ,.Gegen Risiko des Ab Einsicht, daß dieses - überlieferte - Verfahren selbst an gleitens ins Beliebige (sie!) ist der offene Gedanke unge entscheidender Stelle krankt. Um es plakativ zu sagen: schützt .. . .''9 Es fragt sich allerdings, wie diese Einstellung Dialektik ist die "Ontologie des falschen Zustands".6 ln ihr mit der allerorten eingemahnten Dialektik zusammengeht. herrscht eine Obsession, Dinge an Gedanken anzugleichen. Als unvermeidliches, wenn auch anstößiges Schema steht So sehr sie darauf pocht, die Negativität ihrer Begriffsinter sie der plastisch beschriebenen Entäußerung im Weg .•A n ventionen sei nur die Reaktion auf objektiv widersprüchliche ihr ist die Anstrengung, über den Begriff durch den Begriff Verhältnisse, sie kann dem Vorwurf nicht entgehen, der hinauszugelangen."10 Doch das erfordert eine doppelte Umschlag von der Nicht-Identität zur Identität sei eine Ge Buchführung. Einerseits ist ein Begriff festzuhalten, aus dankeninszenierung. Was Hegel die Macht des Geistes dem der angestrebte Erkenntnisgewinn systematisch nannte, läßt Unbegriffenes nicht so sein, wie es ist. Es muß schlüssig resultiert. Andererseits kann das Ziel nicht mehr in diesem bloßen Dasein dialektisch negiert werden - und die Züge dieser Begriffspraxis tragen. Wie unterscheidet damit wird ihm Zwang angetan. ln geeigneter Perspektive man zwischen dem Besonderen, dem Adernos Hoffnung handelt es sich um einen notwendigen Eingriff, doch Ader gilt, und dem Beliebigen, gegen das er das geballte Instru nos Dialektik geht nicht so weit, diese Intervention selbst mentarium der Dialektik einsetzt? Der Test kann schwerlich dialektisch zu legitimieren. An dieser Stelle hat Hegel den auf dialektischen Prüfungen beruhen. Schritt vom Verweilen zur bestimmten Negation durch den Ähnlich verwickelt ist ein anderer Versuch, das Denken systematischen Fortgang der Dialektik selbst abgestützt. im falschen Zustand zu überbieten: die prophetische Positi Adorno reagiert mit einer solidarischen Subversion des on. Wer den Messias verkündet, impliziert, daß eine neue dialektischen Verfahrens. Weit beginnt, obwohl er Teil der alten ist. Soviel im bisheri Vor der Beschreibung dieses Manövers ist ein allgemei gen Zustand muß vertretbar sein: Die Invokation der Erlö ner Hinweis angebracht. Solidarische Subversion ist ein sung, die das Leben ganz verwandelt. Die "Negative Dia trickreiches Unternehmen. Was dem einen Solidarität ist, lektik" setzt mit der Feststellung ein, ein Kairas sei unge wird jemand, den die damit verbundene Subversion trifft, nützt verstrichen. An einigen Stellen suggeriert Adorno, um leicht als Vertrauensbruch wahrnehmen. Die Kritik kommt nochmals einen zu verdienen, müsse sich Philosophie, von innen - um so unerwünschter kann sie sein. Bestimmte nachdem sie sich dem mühsamen Pensum radikaler Negation operiert mit dem systematischen Privileg, genau Selbstkritik unterzogen hat, mit einer letzten Anstrengung markieren zu können, was am Negierten produktiv zu nüt gegen das eigene Herkommen wenden. Das utopisch An zen ist und was historisch auf der Strecke bleibt. Das wird dere, welches sich negativ im universalen Verblendungszu prekär, wenn diese Methode iteriert wird; wenn sich das sammenhang spiegelt, könnte - nach dieser spekulativen Subversionspotenzial der Dialektik an der Dialektik selbst Transgression-einem Denken zugänglich sein, das an der versucht. Man kann ihr insgesamt nicht durch bestimmte Verblendung teilnimmt und dennoch auch hinüberreicht. Negation beikommen. Andererseits verbietet die dialekti sche Schulung, sich auf äußerliche Alternativen zu verle "Der Totalität ist zu opponieren, indem sie der Nichtidentität gen, deren Stringenz nicht im gedanklichen Duktus nach mit sich selbst überführt wird, die sie dem eigenen Begriff nach verleugnet. Dadurch ist die negative Dialektik, als in ih gewiesen werden kann. Die Solidarität verlangt den Re rem Ausgang, gebunden an die obersten Kategorien von spekt vor einem systematischen Vermittlungsanspruch, den ldentitätsphilosophie. Insofern bleibt sie falsch, identitätslo die Subversion unterminieren muß. Dialektik läßt sich nicht gisch, selber das, wogegen sie gedacht wird."11 dialektisch überwinden, darf aber auch nicht bleiben, was 9 HERBERT HRACHOVEC
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