Hartmut Wilms Techne und Paideia bei Xenophon und Isokrates Beiträge zur Altertumskunde Herausgegeben von Ernst Heitsch, Ludwig Koenen, Reinhold Merkelbach, Clemens Zintzen Band 68 £ B. G. Teubner Stuttgart und Leipzig Techne und Paideia bei Xenophon und Isokrates Von Hartmut Wilms Β. G. Teubner Stuttgart und Leipzig 1995 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Wilms, Hartmut: Techne und Paideia bei Xenophon und Isokrates / von Hartmut Wilms. — Stuttgart: Teubner, 1995 (Beiträge zur Altertumskunde; Bd. 68) Zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1994 ISBN 3-519-07617-9 NE: GT Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts- gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © B. G. Teubner Stuttgart 1995 Printed in Germany Druck und Bindung: Röck, Weinsberg Für Alexandra VORWORT Vorliegende Arbeit ist die überarbeitete und um das Kapitel A. des Ersten Teils ergänzte Fassung meiner Dissertation, die ich der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im April 1994 vorgelegt habe. An dieser Stelle möchte ich meinen herzlichen Dank meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Heinz Gerd Ingenkamp, Bonn, aussprechen, der diese Arbeit stets mit Wohlwollen betreut und mit kritischem Rat gefördert hat. Dank gebührt auch dem Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Clemens Zintzen, Köln, für die Auf- nahme meiner Arbeit in die Reihe Beiträge zur Altertumskunde und Herrn Hein- rich Krämer vom Teubner-Verlag für die freundliche und unkomplizierte Zu- sammenarbeit während der Drucklegung. Der Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf bin ich für ein großzügig bemesse- nes zweijähriges Dissertationsstipendium von Dezember 1990 bis November 1992 zu Dank verpflichtet. Ebenso möchte ich meinen Freunden Rainer Laumanns und Stephan Latz danken, die mir so manches Mal bei der Erstellung des Manuskripts in Fragen der Textverarbeitung geholfen und den Ausdruck in vorliegender Form erst ermöglicht haben. Mein besonderer Dank gilt meiner Frau Alexandra, die mich bei der Fertigstellung der Arbeit mit allen Kräften und großer Geduld unterstützt hat. Waldesch, den 6. 7. 1995 INHALTSVERZEICHNIS Seite LITERATURVERZEICHNIS 12 EINLEITUNG: τίχνη UND ircaöeia 19 ERSTER TEIL: τίχνη UND DAS «χι^-ΚΟΝΖΕΡΤ DER GRIECHEN 27 A. EINFÜHRUNG: DAS τέχ^-ϋΕΝΚΕΝ IM 5. JAHRHUNDERT UND BEI ARISTOTELES 27 I. DIE τέχνη UND DER τεχνίτης ALS MODELL ZUR BESCHREIBUNG DES ETHISCHEN HANDELNS BEI ARISTOTELES 27 II. DIE VERBREITUNG DES «x^-DENKENS IN DEN NICHTTECHNITISCHEN BEREICHEN IM 5. JAHRHUNDERT 28 1. Die τίχνη als Ausdruck eines neuen Selbstbewußtseins des Menschen im 5. Jahrhundert 29 2. Das τίχι^-Denken in nicht-technitischen Bereichen im 5. Jahrhundert 32 III. ANFÄNGE DER REFLEXION ÜBER DIE τίχνη IM 5. JAHRHUNDERT 35 IV. DER INNERE ARISTOKRATISMUS DER τίχνη 39 Β. DAS τεχ^-ΚΟΝΖΕΡΤ DER GRIECHISCHEN MEDIZIN IM CORPUS HIPPOCRATICUM 47 I. Methodische Reflexion über die τίχνη ίητρικη in einigen Schriften des Corpus Hippocraticum 47 II. Die pragmatische Ausrichtung der τίχνη ίητρικη·. Nutzen für den Kranken 49 8 ΠΙ. Die Disposition des τεχνίτης in der τέχνη ίητρικη 54 1. Die Bedeutung von φύσις und παιδεία 55 2. Das praktische "Sich-auf-die-rexi'Tj-Verstehen" des τεχνίτης in der τίχνη Ιητρικη 57 IV. Die παιδεία des τεχνίτης in der τίχνη ιητρικη als Ausformung der Disposition 60 V. Die Leistung des Fachmannes in der τίχνη ίητρικη 67 1. Das zielgerichtete methodische Forschen (το ζητύν) und das schrittweise Auffinden (τό εύρισκαν) von neuen Therapien 67 2. Die flexible Handhabung und Modifizierung der durch Erfahrung gewonnenen Normen im konkreten Einzelfall 72 3. Die vorläufige Geltung von Normen in der τίχνη ίητρικη 81 4. Die "Kunst des Treffens" (στοχά ζεσθαι) 83 5. Das "Möglichst-geringe-Fehler-Machen" (σμικρά άμαρτάνειν) 88 6. Das Treffen des καιρός 89 7. Der Wahrscheinlichkeitsschluß (λογισμός) 90 C. REFLEXIONEN ÜBER DIE παιδεία UND τίχνη BEI PINDAR UND BAKCHYLIDES 94 ZWEITER TEIL: DAS τέχ^-ΚΟΝΖΕΡΤ IN XENOPHONS KYRUPÄDIE 100 I. Xenophon als Vertreter des rexw;-Konzepts: Die Kyrupädie als τίχνη in literarischer Form 100 II. Die pragmatische Ausrichtung jeder τίχνη: Richtiges Verhalten und Handeln, Erfolg und Nutzen für die Allgemeinheit 107 ΠΙ. Die Disposition des τεχνίτης 108 1. Das "Gut-Sein" des τεχνίτης als φρόνιμον είναι 109 2. Kyros und die persischen Adeligen als Fachleute in der τέχνη του ανθρώπων άρχβιν und in der τέχνη στρατηγική 3. Die gute φύσις als Voraussetzung für das τίχνίτην elvai TV. Die ταιδάα des τβχνίτης in der τέχνη στρατηγι/ο) und der τέχνη τοϋ άνθρώτων αρχειν als Ausformung der technitischen Disposition 1. Die Ausformung der Disposition des ότγαθον elvou als Ziel der ταώβία 2. Die Ausformung der technitischen Disposition bei Kyros 3. Die Ausformung der technitischen Disposition bei den ομότιμοι 4. Die Ausbildung der aus dem δήμος in die Reihen der ομότιμοι aufgenommenen Perser zu τςχνΐται im Kriegswesen als Ausformung ihrer guten φύσις 5. Die Rolle des τεχνίτης als Vorbild bei der Ausformung der technitischen Disposition 6. Die δίάθβσις und Ιζις des Fachmannes V. Die Leistung des Fachmannes in der τέχνη στρατηγική und der τέχνη του ανθρώπων άρχβιν 1. Das der jeweiligen Situation angepaßte Verhalten und Handeln a) Die Normen der τέχνη στρατηγική als auf Erfahrung beruhende Richtlinien b) Auf der Analyse der jeweils gege- benen Situation (τα συμβαίνοντα) beru- hende flexible Handhabung der Nor- men c) Kreativität - Der Fachmann als •κοιητή/ζ d) Das Treffen des Richtigen mit mög- lichst großer Genauigkeit 10 2. Die möglichst virtuose Bewältigung der Aufgaben im Einzelfall (to el· τράτταν / το τα δέοντα rparreiv) 175 3. Das Erfassen des καιρός 177 4. Das treffsichere Urteilsvermögen (-γνώμη) 178 5. Der Wahrscheinlichkeitsschluß (λογισμός) 179 EXKURS: KYROS ALS MEISTER IN DER τέχνη τον ανθράκων ap\eiv 183 § 1 Die Normen für die τέχνη τοΰ έτισταμένως άρχβιν als empirisch gewonnene Regeln 183 § 2 Die αισχύνη als Instrument des έπισταμένως άρχβιν 185 § 3 Der ά·γών als Instrument des έτισταμένως άρχβιν 186 § 4 Kyros' meisterliches Vorgehen bei der Durchsetzung seiner Interessen 189 § 5 Kyros als virtuoser Fachmann im Umgang mit Menschen (Cyr. 2, 4, 1 - 5, 5, 36) 194 DRITTER TEIL: DAS «χι^-ΚΟΝΖΕΡΤ BEI ISOKRATES 208 I. Isokrates als Vertreter des rex^j-Konzepts 208 1. Isokrates' φιλοσοφία als τέχνη 208 2. Die τέχνη der Lebenspraxis als Gegenstand der Isokrateischen φιλοσοφία 212 II. Die pragmatische Ausrichtung der Isokrateischen τέχνη der Lebenspraxis: Die richtige Bewältigung der Aufgaben und die richtige Lebensführung (σοφία / τό ev πράττίΐν / \eyeiv και τράττβιν) 216 III. Die Disposition des τεχνίτης in der τέχνη der Lebenspraxis 234 1. Das Gut-Sein als Disposition 235 2. Die gute φύσις als Voraussetzung des τβχνίτην elvai 237