T A TANGRAM Bulletin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus NG R A M B u l l e t i n d e l a C o m m i s s i o n f é d é r a l e c o n t r e l e r a c i s m e m e s s i z z a r l i r e t n u c a l a r e d e f n u i s s i m u C a l e d n i t e l l u B M A R G omsizzar li ortnoc elaredef enoissimmoC alled onittelloB MARGNAT N A T I N HALTSVE RZ E I C H N I S TA B L E D E S MATI È R E S I Editorial Georg Kreis DiedritteKategorieoder:Wielustig ist dasZigeunerleben? 3 Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème? 6 Thema Zigeuner/Tsiganes/Zingari DorisAngst Yilmaz Médiateuravecl’aidedeDieu;InterviewavecMayBittel 9 DorisAngst Yilmaz ImEinsatzfürdieBürgerrechte;Interviewmit Robert Huber 12 ChristineHofmann DieBundesverwaltung unddieFahrenden; dieStiftung «Zukunft fürSchweizerFahrende» 14 MaïtéMichon Minorité:unconcept commode,maisambigu 17 AlexPedrazzini Icaniabbaiano,lacarovanapassa–Esperienzeticinesidiconvivenza coninomadi–Dalladissuasioneal reciprocorispetto 22 SergiusGolowin Vom«Anti-Nomadismus» zurlebendigenZusammenarbeit – ErwartungenundHoffnungeneinerMinderheit 27 MariaRoselli Porträt einerJenischen–«IchbineineEinzelgängeringeworden» 30 Annemarie Sancar-Flückiger Buech–eindefinitiverStandplatzfürdieBernerFahrenden 33 Jean-PierreLiégeois Lesorganisationsinternationaleset lesTsiganes 37 ClaudeCahn Roma:DieverwundbarsteMinderheit.ZurSituationderRomainZentraleuropa 43 StéphaneLaederich DieMusikderRoma 46 Interna CampagnedesensibilisationdelaCFR SensibilisierungskampagnederEKR CampagnadisensibilizzazionedellaCFR 53 StichwortezuRassismus–EineDiskussionsgrundlage 58 Motscléssurleracisme–Unebasedediscussion 59 ListederMitgliederderEKR–ListedesmembresdelaCFR–ListadeimembridellaCFR 61 Media Pressespiegel 62 Revue de presse 67 StéphaneLaederich QuelquespropositionsbibliographiquessurlesRom 73 Bücher/Livres MarielleDanbakli Textesdesinstitutionsinternationalesconcernant lesTsiganes/OnGypsies: TextsissuedbyInternational Institutions 74 MarieRuthKrízková, Kurt JiríKotouc, Ist meineHeimat derGhettowall? ZdenekOrnest Gedichte,ProsaundZeichnungenderKindervonTheresienstadt 74 AnjaTuckermann Muscha 75 JerzyFicowski DieSchwesterderVögel.MärchenderpolnischenRoma 76 HowardCruse AmRandedesHimmels 76 I Forum Untersuchungsbericht zurSituationderRomainBosnien 78 DieRadgenossenschaft derLandstrasse 79 Genossenschaft fahrendesZigeunerkulturzentrum 80 Opre 80 EuropeanRomaRightsCenter(ERRC) 81 LaCollectionInterface 82 EinigeHomepageszuZigeuner-FragenaufdemInternet 84 EinProjekt derDEZA fürRoma-KinderinderOstslowakei 84 Rassismus,Xenophobieunddie«Fremden» –EinForschungsverbund 85 ViolenceracisteenSuisseromande–Unprojet danslecadreduFondsnational 86 Medienpaket Rassismus–EinneuesLehrmittel fürdieSekundarstufeII 87 FormenrassistischerDiskriminierung imAlltag –Lizentiatsarbeit anderUniversität Freiburg 88 MigrationundihreAuswirkungenaufdieSchweiz–WeiterbildungsreiheanderUniversität Bern 88 SeminarfürIntra-undInterkulturelleStudien(SIIS) 89 RassismusundVersöhnung? ZweiteeuropäischeökumenischeVersammlung 89 Schlusspunkt MariellaMehr NachrichtenausdemExil 90 Kalender/Calendrier 91 In der nächsten Nummer/Dans le prochain numéro/Nel prossimo numero 95 E D I TO R I AL Die dritte Kategorie oder: Wie lustig ist das Zigeunerleben? GEORGKREIS Die Schweiz, so kann man zuweilen Es gibt schweizerische und nichtschwei- hören,besteheeigentlichnurausMinder- zerische Zigeuner. Die schweizerischen heiten. Und darum gebe es auch, formell Zigeuner wollen nicht automatisch mit wieinformell,einenMinderheitenschutz. den nichtschweizerischen identifiziert Die schweizerische Minderheitenvorstel- werden und sich dennoch mit diesen lung orientiert sich an den klassischen identifizieren können. Die grösste Kriterien erstens der Sprache und zwei- Gruppe in der Schweiz sind die Jeni- tens der Konfession. Vielleicht schwingt schen, die im Volk der Zigeuner viel- auch etwas föderalistischer Respekt vor leicht wiederum die kleinste Gruppe kleinerenKantonenundGemeindenmit. sind. Daneben gibt es aber wegen der Immi- gration in wachsendem Masse neue Min- Jenische? Wer sie sind, wird im Beitrag derheiten, wiederum sprachliche, aber von Maïté Michon ausgeführt. Ohne im auch religiöse Minderheiten. Sie bilden Namen eine erklärende Sachbezeichnung vielleicht Konzentrationen in bestimm- suchen zu wollen, könnte man sich aber ten Stadtquartieren, sie haben aber keine auch mit der Auffassung zufriedengeben, Territorien, keine Talschaften und wer- dass Jenische eben Jenische sind, das dennicht automatisch mitgedacht, wenn heisst: der Name für eine nicht weiter er- davon die Rede ist, dass die Schweiz ein klärbare Eigenbezeichnung steht. Wich- Vorbild im friedlichen Koexistieren von tig ist, dass sie, wie die Zigeuner insge- verschiedenenKulturensei. samt, den Status einer Ethnie haben und demSchutzvorrassistischerDiskriminie- Nun gibt es noch eine dritte Minderhei- rung unterstellt sind. Es ist unwichtig, tenkategorie: die Zigeuner. Sie ist so alt dass die meisten von ihnen wie die mei- wie die Gruppe der klassischen Minder- sten Zigeuner insgesamt sich selber stär- heiten, und sie hat, weil sie über keine ker als Volk begreifen, als vor allem gut- Territorien, keine Kantone verfügt, den meinende Aussenstehende dies zuweilen prekären Status der neuen Minderheiten. verstehenkönnen. SiehataberdiezusätzlicheSchwierigkeit, dass sie unter sich wiederum in verschie- Zigeuner? Der Begriff stand bis vor dene Gruppen– wiederum Minderheiten kurzem auf der Liste der unkorrekten – gegliedert ist und darum gegen aussen Ausdrucksweise. Und er wird selbstver- kaum effizient als Lobby auftreten kann. ständlich noch immer auch im Sinne (cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 3(cid:27) (cid:28) Editorial GEORGKREIS WielustigistdasZigeunerleben? eines Schimpfwortes eingesetzt. Wer sich Ein Mehr an Verständnis genügt freilich einer nichtdiffamierenden Sprache be- nicht, wenn es nicht mit Taten eingelöst fleissigen wollte, sprach lieber von Fah- wird. Mit Taten, die zum einen – in der renden. Nun ist es aber so, dass nur ein Minimalvariante – darin bestehen, dass kleiner Bruchteil auch der Jenischen das man nicht mit Verachtung und Aggres- Leben von Fahrenden führen, abgesehen sionreagiert, wennmander Welt der Zi- davon, dass die sogenannt Fahrenden geuner begegnet. Mit Taten, die – in der während des Winters durchaus sesshaft konstruktiven Variante – die Ordnung sind und immer wieder an den gleichen der Mehrheit aber auch so gestaltet, dass Ort zurückkehren. Man könnte in der sie eine Weiterführung der älteren Le- Fixierung auf das Nomadisierende eben- bensform der Minderheit der Fahrenden falls eine die mit möglichst wenigen Die Schweiz, so Würde tangieren- Reibereiengestattet. de Etikettierung kann man erblicken. In Ge- Die EKR hat sich in sprächen mit den ihrer letzten Klausur- zuweilen hören, direkt Betroffenen tagung mit den Proble- hat sich die Eid- men der Fahrenden bestehe eigent- genössische Kom- bzw. der Zigeuner be- mission gegen fasst und dabei drei lich nur aus Rassismus (EKR) Kernprobleme identifi- sagen lassen, dass ziert: 1. die Arbeits- Minderheiten. man die Bezeich- bewilligungen, 2. die nung Zigeuner Durchgangsplätze und vorziehe. 3. den Schulunterricht. Hinzu kommt, sozusagen als Hinter- DiefahrendenZigeunersinddaraufange- grundproblem, die rassistische Klischee- wiesen, dass die Mehrheit der Nicht- vorstellung der Mehrheit, Zigeuner seien zigeuner mehr Verständnis für sie auf- minderwertige und kriminelle Men- bringt. Verständnis für die ursprüngli- schen.Bezeichnenderweiseist diesenega- che, für die echtere Variante dessen, was tive Grundhaltung ohne weiteres kom- in komprimierter Form bei den meisten binierbar mit der positiven Würdigung weiterlebt zum Beispiel in Form des der Zigeunermusik, der Zigeunerplätzli sommerlichen Reisetriebs, aber auch in u.a.m. der Faszination für Buden- und Jahr- marktzauber. Das hier vorliegende TAN- Durchgangsplätze: Es ist irgendwie ver- GRAM-Heft will etwas zur Mehrung des ständlich, dass man auf den bestehenden Verständnisses für die Welt der Zigeuner Campingplätzen den beiden Seiten keine beitragen. Kohabitation zumuten will – den Neo- (cid:28)4 TANGRAM Nr.3 September1997 (cid:47) GEORGKREIS WielustigistdasZigeunerleben? Editorial (cid:27) nomaden in Badehosen mit Transistor- lich und gezielt gegendie Fahrenden. Sie lärm und den traditionellen Nomaden ergeben sich vielmehr aus der Tatsache, in ihren zuweilen altmodischen Kitteln dass die Bestimmungen aus der Perspek- und Hüten und ihrem zumeist ernsten tive der sesshaften Mehrheit formuliert Lebensstil. Um so angezeigter wäre es, worden sind. Die geltenden Vorschriften wenn neben den zahlreichen Touristen- sollten dahingehend überprüft werden, Durchgangsplätzen auch ein paar Zigeu- ob nicht mit wenigen Änderungen we- ner-Durchgangsplätze mehr zur Verfü- sentliche Verbesserungen im Leben der gung stünden. fahrenden Minderheit erzielt werden können. Die eben geschaffene Stiftung Kinder/Schule: Fahrende spüren bei vielen ‹Zukunft der Schweizer Fahrenden› Lehrerinnen und Lehrern grosse Flexibi- könnte sich zusammen mit anderen Stel- lität und die Bereitschaft, den Abwesen- len (dem BIGA, den kantonalen Ar- heiten der Kinder während der Sommer- beitsämtern, der EKR) dieser Aufgabe zeit Rechnung zu tragen. Eine grössere annehmen. Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass die Kinder (aus gutgemeintem Jugend- schutz) ihre Eltern nicht zur Arbeit be- gleiten dürfen. Den Kindern fehlt so die Aufsicht undentgeht dieMöglichkeit,in dieErwerbstätigkeit derElternhineinzu- wachsen. Arbeitswelt: Die Schweiz will mit dem so- genannten Binnenmarktgesetz endlich den einheitlichen Wirtschaftsraum voll- enden,dermit derSchaffung desBundes- staates 1848 eine erste Grundlage erhal- ten hat. Während man aber den etablier- ten Firmen nun das Recht gibt, überall unternehmerisch tätig zu sein, und für Anwälte, Skilehrer u.a. die berufliche Freizügigkeit einführt, werden die Fah- renden weiterhin mit kantonalen und kommunalen Vorschriften in ihrer Be- rufsausübung eingeschränkt. Manche der schikanös anmutenden Ein- schränkungen richten sich nicht absicht- (cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 5(cid:27) (cid:28) Editorial GEORGKREIS Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème? La troisième catégorie, ou: Joyeuse, la vie de bohème? GEORGKREIS La Suisse, dit-on, ne se compose que de ment à l’extérieur en tant que groupe de minorités, bénéficiaires d’une protection pression. à la fois formelle et informelle. La repré- sentationquesefont lesSuissesdesmino- Il existe des Tsiganes suisses et des Tsiga- rités s’inspire du modèle classique fondé nesétrangers.LesTsiganessuissesneveu- sur la langue et la confession, et elle est lent pas être assimilés automatiquement par ailleurs teintée chez nous d’un aux étrangers, mais tiennent tout de soupçonderespect fédéralistepourlespe- mêmeàpouvoir s’identifier àeux. Leplus tits cantons et les petites communes. grandgroupedeTsiganesvivantenSuisse sont des Yenish, alors que les Yenish con- Mais parallèlement àces minorités classi- stituent le plus petit groupe au sein du ques existent en Suisse, dans une mesure peuple tsigane. croissante, de nouvelles minorités, lin- guistiques et religieuses elles aussi, qui Les Yenish? Qui sont-ils? On le saura en résultent de l’immigration. Ces ‹nouvel- lisant l’article de Maïté Michon. Sans les minorités› se concentrent parfois sur vouloirapprofondirl’étymologiedunom, certains quartiers urbains, mais elles ne il nous suffit de savoir que les Yenish se disposent pas de territoire – de vallée par reconnaissent eux-mêmes sous cette dé- exemple – et ce n’est pas nécessairement signation. Ils constituent une ethnie et par référence à elles que retentit le dis- jouissent de la protection légale contre la cours sur la‹Suissemodèledecoexistence discrimination. La plupart d’entre eux pacifique de différentes cultures›. ressentent des attaches beaucoup plus fortesaveclepeupletsiganeauquel ilsap- Et il existeencoreenSuisseunetroisième partiennent que les personnes de l’ex- catégoriedeminorités:celledesTsiganes. térieur, aussi bien intentionnées soient- Aussi ancienne que le groupe des mino- elles, ne peuvent l’imaginer. ritésclassiques,maisfautedeterritoireou de cantonqui lui seraient propres, elle ne Tsigane? Il n’y a pas longtemps encore, possède que le statut précaire des nouvel- cette désignation figurait sur la liste des les minorités. Elle se heurte par ailleurs expressions bannies du vocabulaire. Il est aux difficultés supplémentaires inhéren- vrai que certains y voient encore une in- tes à sa structure en plusieurs groupes – jure et l’utilisent comme telle. On des minorités là encore – de sorte qu’elle préférait donc parler des Gens du voyage. ne parvient guère à s’imposer efficace- Pourtant, une faible partie seulement des (cid:28)6 TANGRAM Nr.3 September1997 (cid:47) GEORGKREIS Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème? Editorial (cid:27) Tsiganes mène encore une vie itinérante dans la variante minimale – à ne pas réa- pendant la belle saison. Et cette partie gir avec mépris et agressivité lorsqu’on ‹itinérante› ou‹nomade› delapopulation entre encontact unjour ou l’autre avec le tsiganeretournetoujours àlamêmeplace monde tsigane; dans lavariante construc- etdemeuresédentaireenhiver.Insisterde tive, à aménager la réalité de la majorité manière trop pénétrante sur le caractère de telle manière qu’elle ne fasse pas nomadisant de sa vie peut aussi être res- obstacle à la poursuite d’une des formes senti comme une atteinte à sa dignité. La de vie les plus ancestrales de notre pays, Commission fédérale contre le racisme celle de la minorité des Tsiganes itiné- (CFR) a retiré de différents entretiens rants, et que cette existence particulière l’impression que les intéressés directs puisse se dérouler sans heurts. donnaient finalement la préférence au La CFR s’est penchée lors de son dernier nom de Tsiganes. séminaireàhuisclossurlesproblèmesdes Tsiganes itinérants, et des Tsiganes en Les Tsiganes itinérants ont besoin que général, et a identifié trois problèmes la majorité non-tsigane fasse mon- principaux: tre de plus de compréhension à La leur endroit. Compréhen- 1. L’obtention de permis de sion pour cette formule travail (patentes); 2. Les Suisse, d’existence ancestra- places de stationne- le et plus authen- ment et de passage; dit-on, ne se com- tique, qui vit 3. L’enseigne- encore fai- ment scolai- blement en pose que de re. S’ajoute à chacunde nous cela, pour ainsi et ressort par ex- dire comme pro- minori- emple sous forme blèmedefond,lecliché d’enviedevoyagerenété, raciste de la majorité selon tés. maisaussi danslafascination lequellesTsiganesseraientdes qu’exerce sur nous la magie des gens de moindre valeur et crimi- foires et des baraques foraines. Le nels.Cequin’empêchepaslesdétrac- numéro de TANGRAMque vous avez teurs d’apprécier la musique tsigane et sous les yeux veut contribuer à améliorer tout ce qui atrait àleur folklore! la compréhension pour le monde des Tsiganes. Places de passage: On comprend d’une cer- tainemanièrequeni lesamateursdecam- Mais plus de compréhension, ce n’est pas ping ni les Tsiganes ne souhaitent vrai- suffisant s’il n’en résulte aucune action ment partager les mêmes terrains – les concrète. Des actions qui consistent – uns en costume de bain, dans le bruit des (cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 7(cid:27) (cid:28) Editorial GEORGKREIS Latroisièmecatégorie,ou:Joyeuse,laviedebohème? transistors qu’ils affectionnent, les autres tion de la Confédération. Mais alors en vêtements d’autrefois, dans la gravité qu’on entend donner aux firmes établies de leur style de vie traditionnel. Il serait le droit d’étendre leurs activités à tout donc d’autant plus indiqué d’aménager le pays et instaurer le libre passage pro- pour les Tsiganes un certain nombre fessionnel des avocats, maîtres de ski, de places de passa- etc., les Gens du ge supplémentaires voyage resteraient indépendantes des soumis aux dispo- terrains de cam- sitions communa- ping. les et cantonales limitant l’exercice Enseignementscolaire: de leurs profes- Les Tsiganes itiné- sions. rants rencontrent souvent beaucoup Beaucoup de limi- de compréhension tations ressenties et de souplesse de comme des chica- la part du corps nes n’ont pas été enseignant, et la édictées précisé- plupart des insti- ment et systéma- tuteurs et institu- tiquement contre trices se montrent les Tsiganes. Elles disposés à tenir sont simplement le compte de l’ab- résultat d’activités sence des enfants législatives situées durant l’été. Une difficulté plus sérieuse dans une perspective sédentaire. Il vient du fait que (dans une intention faudrait donc réexaminer les dispositions louable de protection de la jeunesse), on en vigueur pour voir si quelques modi- empêche les enfants d’accompagner leurs fications ne suffiraient pas à améliorer parents à leur travail, de sorte qu’ils ne le considérablement la vie de la minorité connaissent plus de l’intérieur et ne peu- itinérante. La ‹Fondation pour le futur vent pas l’apprendre de manière ‹organi- des gens du voyage suisses› récemment que› comme autrefois. créée pourrait se charger de cette tâche avec d’autres instances (l’OFIAMT, les Monde du travail: Enadoptant la loi sur le offices cantonaux dutravail, laCFR). Marché intérieur, la Suisse entend para- chever enfin son espace économique in- térieur, dont les premières bases avaient été établies en 1848 déjà, lors de la créa- (cid:28)8 TANGRAM Nr.3 September1997 (cid:47) TH E MA Médiateur avec l’aide de Dieu DORISANGSTYILMAZ Interview avec May Bittel, représentant au sein de la CFR de que médiatrice chaque fois que se manifeste une l’‹Associationdesgensduvoyage›,Pasteurdela‹Missionévangé- formederacisme,directeouindirecte. liquetsiganesuisse› Unesourcedeconflitsrésidedanslefaitquelesautoritéset les voisins sédentaires ressentent les grands groupes de Tsi- May Bittel, y a-t-il des éléments, dans l’actualité suisse ganesétrangers,euxsurtout,commeunesourcededérange- récente, qui ont fait bouger les choses, dans ta vie et dans ment. Peux-tu, ou l’Association des gens de roulotte peut- celledesTsiganessuisses? elle,faireœuvredemédiationdanscecas? Oui, certainement, les choses bougent. Mais cela Ce n’est pas toujours très facile pour nous nonplus. s’inscrit dans un processus de longue durée. Du NousavonsconstatéquelesGensduvoyagesuisses, point de vue politique, l’acceptation des Gens du qui se présentent toujours en petits groupes et sont voyageetdesTsiganesengénéraldoits’instaurersur très adaptés àlaviehelvétique, nesont pas pris très différents plans: au niveau fédéral, au niveau canto- ausérieuxquandilsdemandentquelquechose.Mais nal,danslaconsciencepopulaire. lorsqu’à partir des années quatre-vingts, de grands groupes tsiganes provenant de pays européens voi- Y a-t-il des développements qui te satisfont particulière- sins sont entrés en Suisse, une pression s’est fait ment? subitement sentir. Je m’efforce d’intervenir en tant Nous entretenons aujourd’hui d’excellents contacts que médiateur sous toutes sortes de formes. Du avecdifférentscantons.Trèsappréciablessont lesef- reste,jesuisprobablement prédestinéàcela:entant forts déployés pourunifierlapolitiquedes places de que Manouche, je parle la langue manouche, mais stationnement et la politique des patentes dans aussi le romanes, et en tant que pasteur, je possède toute la Suisse. Il y faut la volonté des gouverne- unelégitimitésupplémentaireauxyeuxdesgroupes mentscantonauxet duConseil fédéral,et parconsé- étrangers. Enfin, je représente aussi l’‹Association quent aussi la volonté populaire. Des changements desgensduvoyage›. positifs ne sont possibles que si la mentalité des sé- dentaireschangeànotreégard. Peux-tudonnerquelquesinformationssurlesappartenan- cesreligieuses? Tujouestoi-mêmeunrôlenonnégligeabledansceprocessus La majorité des Tsiganes suisses sont catholiques, d’amélioration de la compréhension. Comment le défini- mais nonpratiquants. Jesuis pasteur dela‹Mission rais-tutoi-même? évangélique tsigane suisse›, proche des Pentecôti- Oui, aujourd’hui, jesuis l’undes rares parmi nous à stes. Une résistance s’est tout d’abord manifestée intervenir en tant qu’enseignant et médiateur – il dans les milieux yenish et romani suisses contre faudrait beaucoup plus de personnes disposées à cette nouvelle ‹secte›, comme on disait. Mais tous remplircettefonction.Jemevoisconfierunelourde ont reconnu entre temps qu’il valait mieux ne pas tâchederéconciliation,et jedois mêmeparfois faire nous diviser pour des raisons religieuses. Cela nous en quelque sorte figure d’avocat. Le but doit tou- affaiblirait. Il vaut beaucoup mieux unir nos forces, joursresterd’élaborerdessolutionsacceptablespour tout en acceptant les différences, et lutter ensemble toutes les parties, les sédentaires et les itinérants pournotrecausecommune. Yenish, Rom, Sinti, Manouches. Je suis persuadé que je peux compter, dans cette activité, sur l’aide Parle-moi un peu de la ‹Mission évangélique tsigane de Dieu. Enfait, c’est simple: je défends mes droits suisse›. et intérêts personnels, qui sont aussi ceux de mon Le fils d’une famille tsigane étant mourant, un pas- peuple. teur vint prier à son chevet, et le jeune homme guérit.Cetteguérisonfut considéréecommeunmi- Quelle valeur attribues-tu à ta qualité de membre de la racle, et la nouvelle se répandit comme une traînée CFR? de poudre parmi les Tsiganes. Un mouvement de J’ai trouvédebonset précieuxcontactsauseindela prière pour les malades prit forme. Beaucoup parti- CFR.Jepensequecettecommissiondevraitinterve- rent prêcher la bonne nouvelle. C’est ainsi qu’a pris nir avant tout encas deconflits,s’interposer entant naissance la ‹Mission évangélique tsigane› sous la (cid:47) TANGRAM Nr.3 September1997 9(cid:27)
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