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Tabu. Eine Kulturgeschichte des verbotenen Wissens PDF

601 Pages·1996·2.37 MB·german
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Roger Shattuck, geboren 1923 in New York, studierte an der Yale University und der Har­ vard University, war Professor für Französisch und Englisch an der University of Texas in Austin, später Professor an den Universitäten von Vir­ ginia und Dakar /Senegal, zuletzt bis 1997 Professor für Moderne Fremdsprachen an der Boston University. Er schrieb zahlreiche Bücher über Kulturgeschichte und Li­ teratur, darunter Bücher über Marcel Proust und über »Die Belle Epoque«. Mit dem Verlust der Unschuld bei Adam und Eva fi ng alles an. Was dür­ fen Menschen wissen, was sollte Tabu bleiben? Gibt es überhaupt Dinge, von denen wir nicht wissen sollten? Die Diskussion solcher Fragen ist in der Geschichte der Menschheit immer wichtig gewesen. Sie hat auch in der Gegenwart nichts von ihrer Brisanz verloren, wenn man etwa an die aktuellen Auseinandersetzungen um die Gentechnik denkt. Der Literaturwissenschaft ler und Kulturhistoriker Roger Shattuck, einer der originellsten Denker Amerikas, hat mit seinem leidenschaft lich argu­ mentierenden Buch eine eindrucksvolle Kulturgeschichte des Tabus ge­ schrieben. Immer wieder – dies zieht sich durch die Geschichte hindurch wie ein roter Faden – haben Menschen ihre Grenzen überschritten und damit Tabus gebrochen. Ob in Mythen wie dem von Prometheus und dem Feuer, ob in der Weltliteratur wie bei Faust oder Frankenstein, ob im Fall des Marquis de Sade und der Pomographiemit der Atombombe oder der Gentechnik – Roger Shattuck präsentiert ein aufregendes Panorama menschlicher Überheblichkeit in einer gewalttätigen Welt. V. 240405 unverkäufl ich Roger Shattuck TABU Eine Kulturgeschichte des verbotenen Wissens Aus dem Amerikanischen von Harald Stadler und Th orsten Schmidt Piper München Zürich Die Originalausgabe erschien 1996 unter dem Titel »Forbidden Knowledge« bei St. Martin’s Press, New York. Mit Ausnahme von Kapitel VI, das Th orsten Schmidt übersetzt hat, wurde die Übersetzung von Harald Stadler besorgt. Der Abdruck des Textes von Francis Bacon (Anhang III) erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fischer Taschenbuch Ver­ lags, Frankfurt am Main. ISBN 3–492-03959–6 © 1996 by Roger Shattuck Deutsche Ausgabe: © Piper Verlag GmbH, München 2000 Satz: Uhl + Massopust, Aalen Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany Für Nora und im Gedenken an Tari Elizabeth Shattuck 1951–1993 Alle Menschen streben von Natur nach Wissen. Aristoteles, Metaphysik Verbietet man uns etwas, so begehren wir es. Chaucer, Frau von Bath, Prolog Individuum est ineff abile. Goethe, Brief an Lavater Inhalt Vorbemerkung der Übersetzer . . . . . . . . . . . . . . . 11 Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Teil I Literarische Geschichten Kapitel I: Die Kehrseite der Neugier . . . . . . . . . . . 29 Hybris: Prometheus und Gefolge. . . . . . . . . . . . . 31 Vom Tabu zur Wissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . 51 Skeptizismus, Agnostizismus, Ignorabimus. . . . . . . 62 Die »Gelüste des Geistes« . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Kapitel II: Milton im Garten Eden. . . . . . . . . . . . 85 Widerstand gegen Adam und Eva . . . . . . . . . . . . 85 Miltons Version. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Wissen in Grenzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Der Abstieg zur Weisheit . . . . . . . . . . . . . . . . 118 Kapitel III: Faust und Frankenstein . . . . . . . . . . . 127 Der Faust-Mythos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Zwei konträre Versionen . . . . . . . . . . . . . . . . 134 Szenen aus Faust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Szenen aus Frankenstein . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Verwandte Geschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Der faustische Mensch: Prinzip Übermaß . . . . . . 163 Kapitel IV: Die Freuden der Entsagung – Madame de La Fayette und Emily Dickinson . . . . . 175 Das Asketische in der Prinzessin von Clèves . . . . . . 177 Das Ästhetische bei Emily Dickinson . . . . . . . . . 194 Ein Epikureer beim »Bankett der Enthaltsamkeit« . 211 Kapitel V: Schuld, Gerechtigkeit und Empathie bei Melville und Camus . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Billy Budd: Eine realistische Allegorie . . . . . . . . . 220 Der Fremde: Eine Geschichte aus innerer Sicht . . . . 226 Ein Vergleich zweier Exemplare . . . . . . . . . . . . 231 Verstehen, verurteilen, verzeihen . . . . . . . . . . . . 240 Wissen als Behinderung . . . . . . . . . . . . . . . . 253 Zwischenspiel: Bestandsaufnahme . . . . . . . . . . . . 261 Verbotenes Wissen und freies Wissen . . . . . . . . . 261 Die Folgen frei zugänglichen Wissens . . . . . . . . . 265 Teil II Fallgeschichten Kapitel VI: Die Explosion des Wissens: Naturwissenschaft und Technik . . . . . . . . . . . . . 271 Die Bombe und das Genom. . . . . . . . . . . . . . . .271 Der Gesang der Sirenen: Reine und angewandte Wissenschaft . . . . . . . . . . 280 Beschränkungen der wissenschaft lichen Forschung: Fünf Fallbeispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288 Praktische Überlegungen: Archimedes . . . . . . . . .291 Überlegungen der Risikovorsorge: Rekombinante DNA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292 Rechtliche Überlegungen: »Buck gegen Bell« und Richter Holmes . . . . . . . . 307 Ethische Überlegungen: Himmlers »Lebensborn«. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320 Vermischte Überlegungen: Das Humangenomprojekt . . . . . . . . . . . . . . . 332 Die Haltung der Ambivalenz . . . . . . . . . . . . . . 344 Kapitel VII: Der göttliche Marquis . . . . . . . . . . . . 359 Der Fall de Sade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361 Die Rehabilitierung eines Propheten . . . . . . . . . 373 Der Moors murders-Fall . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 Ted Bundys Predigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409 Auf engerer Tuchfühlung mit de Sade . . . . . . . . . 423 »Müssen wir de Sade verbrennen?« . . . . . . . . . . 446 Kein Etikettenschwindel . . . . . . . . . . . . . . . . 457 Kapitel VIII: Die Sphinx und das Einhorn . . . . . . . 473 Was wir nicht wissen sollten: Wissenschaft und Kunst als Institutionen . . . . . . . 474 Der Schleier des Nichtwissens und die Flamme der Erfahrung . . . . . . . . . . . . . . . 493 Abschließende Geschichten. . . . . . . . . . . . . . . 505 Anhang Anhang I: Sechs Kategorien des verschlossenen Wissens und der begrenzten Erkenntnis . . . . . . . . 514 Anhang II: Das Okkulte . . . . . . . . . . . . . . . . . 530 Anhang III: »Die Sphinx« von Francis Bacon . . . . . . 536 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 541 Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 Danksagungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 590 Personenregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 591

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