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Studien zu Meister Eckhart PDF

549 Pages·2022·3.403 MB·German
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Eine Auswahl der Bücher KURT FLASCH KURT FLASCH Der Band vereint Arbeiten von Kurt von Kurt Flasch Flasch über Meister Eckhart, die er im Verlag Vittorio Klostermann zwischen 1965 und 2022 veröffentlicht hat. Er entfaltet Flaschs philosophi­ STUDIEN ZU schen Lebensweg über Eckhart und MEISTER Christentum und Aufklärung Dietrich von Freiberg. Er bietet sei­ ECKHART Voltaire gegen Pascal ne vielzitierten Untersuchungen zur Studien zu 2., durchgesehene Auflage durchgängig philosophischen Inten­ 2021. 436 Seiten tion Meister Eckharts und mehrere ISBN 978­3­465­04582­3 frühe Arbeiten zu Dietrich von Frei­ Meister Eckhart berg. Sie stellen die Philosophie Diet­ Was ist Zeit? richs vor und belegen ihren Erkennt­ Augustinus von Hippo. niswert für das Studium Eckharts, Das XI. Buch der Confessiones. ohne dabei die beiden befreundeten Historisch­philosophische Studie. Kollegen miteinander zu identifizie­ Text – Übersetzung – Kommentar ren. 3. Auflage 2016. 438 Seiten Weitere Studien untersuchen Eck­ ISBN 978­3­465­04263­1 harts Grundbegriffe: Gott, Intellekt und Bild; sie geben einen Überblick über den neuen Stand der Forschung Nikolaus von Kues. und die Auswirkungen des Denkens Geschichte einer Entwicklung. Eckharts auf die Entwicklung der Phi­ Vorlesungen zur Einführung losophie in Deutschland. Flasch ana­ in seine Philosophie lysiert Eckharts Denken philologisch 3. Auflage 2008. 680 Seiten und philosophiehistorisch. Das störte ISBN 978­3­465­04059­0 einige Mystikfreunde. Mehrere Stu­ dien versuchen daher zu zeigen, dass Dietrich von Freiberg. Eckharts Denken nichts verliert, wenn Philosophie, Theologie, man sich mit dem Titel »Mystiker« eine Naturforschung um 1300 Zeit lang zurückhält. Darüber hinaus 2007. 718 Seiten bringt der Band eine Reihe deutscher ISBN 978­3­465­03301­1 Predigten Eckharts, die Flasch über­ setzt und erklärt. Er schließt mit eini­ gen neuen Arbeiten, zuletzt mit Flaschs eigens für diesen Band geschriebenen ideengeschichtlichen »Vorstudien zu Eckharts Prozessen«. VITTORIO KLOSTERMANN VITTORIO KLOSTERMANN 997788­33­446655­00333344000­0 Kurt Flasch · Studien zu Meister Eckhart KURT FLASCH Studien zu Meister Eckhart VITTORIO KLOSTERMANN Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © Vittorio Klostermann GmbH · Frankfurt am Main · 2022 Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des Nachdrucks und der Übersetzung. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Werk oder Teile in einem photomechanischen oder sonstigen Reproduktionsverfahren zu verarbeiten, zu vervielfältigen und zu verbreiten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier ISO 9706 Satz: Marion Juhas, Frankfurt am Main Druck und Bindung: Hubert & Co., Göttingen Printed in Germany ISBN 978-3-465-03340-0 INHALT Vorrede 7 Zwei Eckhartfunde und ihre Bedeutung 1. Die Intention Meister Eckharts 21 2. Kennt die mittelalterliche Philosophie die konstitutive Funktion des menschlichen Denkens? 53 Dietrich und Eckhart im Kontext 3. Einleitung zu Dietrich von Freiberg: Opera Omnia. Band 1. 85 4. Thomas von Aquino – Dietrich von Freiberg – Meister Eckhart 107 5. Berthold von Moosburg, Expositio super Elementationem theologicam Procli 191 Imago 6. Procedere ut imago 225 7. Converti ut imago 239 Eckhart ohne Mystik? 8. Meister Eckhart und die „Deutsche Mystik“. Zur Kritik eines historiographischen Schemas 261 6 Inhalt Interpretationen 9. Meister Eckhart: Expositio sancti Evangelii secundum Ioannem 287 10. Predigt 52: ‚Beati pauperes spiritu‘ 305 11. Deutsche Predigt 6: ‚Iusti vivent in aeternum‘ 333 12. Deutsche Predigt 39: ‚Iustus in perpetuum vivet‘ 353 13. Predigt 9: ‚Quasi Stella matutina‘ 369 Weiterarbeit 14. Von Averroes zu Meister Eckhart 395 15. Dietrich von Freiberg und Meister Eckhart – Denker des christlichen Selbstbewußtseins 411 16. Vorstudie zu Eckharts Prozessen 425 Dank 535 Register 537 Bibliographische Nachweise 547 VORREDE I. Drei Motive Dieser Band dokumentiert Studien über Eckhart, die ich seit 1968 ver- faßt und seit 1972 veröffentlicht habe. Hinzu kommen die drei unveröf- fentlichten Texte Nr. 14 bis Nr. 16. Ich verändere die früheren Aufsätze selbst dort nicht, wo ich durch fremde oder eigene Arbeiten meine Ansicht erweitert oder korrigiert habe. Es geht hier um Dokumentati- on. Der eine oder andere Text ist an abgelegener Stelle erschienen. Drei theoretische Impulse haben meine Studien zu Eckhart bestimmt. 1. Ich wollte wissen, wie Eckhart selbst seine Arbeit verstand. Manche Eckhartfreunde, die ich vorfand, neigten zu Herzensergießungen. Un- tereinander waren sie selten einig. Mich beeindruckte der Dissens der Meinungen über Eckhart. Als Student im Hauptfach Geschichte (Schwerpunkt Antike und Mit- telalter) hatte ich von meinen positivistischen Lehrern – sehr soliden Leuten aus der alten Schule um 1900, hervorragenden Persönlichkei- ten – gelernt, bei strittigen Deutungen zuerst einmal empirisch, philo- logisch nachzusehen, was vielleicht der Autor über Ziel und Methode seiner Arbeit gesagt hat. Das Ergebnis mußte kontrollierbar sein. Ich habe jahrelang in deutschen und lateinischen Texten Eckharts gesucht und fand, Eckhart habe sich mehrfach über seine Absicht geäußert, keiner dieser Texte sei entbehrlich, aber an weithin sichtbarer Stelle, am Beginn seines Johanneskommentars, n. 2 und n. 3, LW III p. 4–5, schreibe er besonders deutlich. Er erkläre dort, es sei seine Intention, in allen seinen Werken mit philosophischen Argumenten die Wahrheit des christlichen Glaubens zu zeigen. Ich entnahm dem, man solle ihn als Philosophen lesen. Von „Mystik“ sagte er nichts, obwohl das um 1320 ein gängiger und angesehener Titel war. Er erzählt keine privaten Erfahrungen. Er nennt sein Verfahren philosophische Argumentation. Er versichert, Moses, Christus und Aristoteles lehrten dasselbe. Bei 8 Vorrede dem unentbehrlichen Herausgeber deutscher Texte Josef Quint hatte ich gelesen, es gehe Eckhart um die fast unmögliche Versprachlichung seiner „Inbrunst numinoser Hochgefühle“. Davon las ich bei Eckhart nichts. Quints sprachlich aufgedunsenes und oft nachgesprochenes Dictum steigerte meine Skepsis gegenüber dieser Sprache und meinen Untersuchungseifer. Eckhart sagt, in allen seinen Werken wolle er auf neue und seltene Weise mit philosophischen Argumenten die Wahrheit des christlichen Glaubens einsichtig machen. Dabei verwechselte er die Wahrheit der Offenbarung weder mit der faktischen Richtigkeit christ- licher Geschichtsberichte noch mit dem damaligen Stand der Theologie. Meine Artikel Nr. 2 und 3 führten eine Reihe bereits ausgewiesener, junger Gelehrter aus der Schweiz, aus Pisa und Paris nach Bochum, ich nenne dankbar Ruedi Imbach, Alain de Libera und Loris Sturlese. Sie stehen heute an der Spitze der internationalen Forschung zur Geschich- te der Philosophie des Mittelalters. Auch Emilie zum Brunn, François- Xavier Putallaz, Stefano Caroti kamen zu längeren Arbeitsaufenthalten. Wir nahmen Eckharts Methodenprogramm beim Wort, erarbeiteten seinen historischen Kontext, gingen zurück zu Avicenna, Averroes und Moses Maimonides, deren schwer aufzufindende Frühdrucke ich als der wissenschaftliche Leiter des Verlags Minerva (Frankfurt) in den sech- ziger Jahren nachgedruckt hatte – neben Aegidius Romanus, Johannes von Jandun, Raimundus Lullus, Thomas Bradwardine, De causa Dei, Cusanus (Paris 1514), selbst dem Capreolus und vielen anderen. Wir studierten Dietrichs und Eckharts Schüler. Wir haben die Isolierung Eckharts vermieden, in der wir ihn oft behandelt sahen. Wir suchten und analysierten lieber Eckharts Texte, als das unklare Wort „Mystik“ neu zu definieren. Mich interessierte besonders Eckharts Verhältnis zu Thomas von Aquino, über den ich meine Doktorarbeit geschrieben hatte. Weitere Thomasstudien habe ich mit dem Thomisten Anton Krempel gemacht, dem Verfasser des großen Buches La doctrine de la relation chez S. Thomas d’Aquin (Paris 1952). Zwei Jahre lang habe ich jeden Mittwoch nachmittag, wenn in Frankfurt keine Vorlesungen stattfanden, in Kö- nigstein mit ihm privat die Quaestiones disputatae des Thomas studiert. Das Verhältnis Dietrich – Eckhart – Thomas blieb jahrzehntelang Ge- sprächsstoff zwischen Ruedi Imbach und mir – in Fribourg, in Straß- burg, in Paris und an vielen anderen Orten. Vorrede 9 2. Mich störte die eilige und bloß subjektive Verknüpfung Eckharts mit einem beliebig ausgewählten zweiten Autor. Manche Autoren ver- banden Eckhart ohne neue Quellenstudien mit den unterschiedlichsten Größen oder Strömungen. Ich dachte, zwei einander fernstehende Au- toren seien nicht leichter zu erklären als einer allein. Wohl in der eh- renhaften Bemühung, die Isolation Eckharts zu überwinden, erklärten ihn Lutheraner aus oder gegen Luther, die älteren Katholiken waren ge- spalten: Die weniger gut Vorbereiteten hielten Eckhart für einen guten Thomisten, die großen Forscher Denifle, Grabmann, Théry und Josef Koch, die Thomas wirklich kannten, nannten ihn mehr oder weniger offen einen Wirrkopf, einen höchst unvollkommenen Thomisten. An- dere kombinierten ihn mit Nietzsche, mit Fichte oder dem Buddhis- mus. Um die grassierende Beliebigkeit zu vermeiden, verbanden andere Eckhartdeuter*innen Eckhart am liebsten mit einer Autorin, die sie zur Großgruppe der „Mystiker“ zählten, z. B. mit Hildegard von Bingen oder Mechtild von Magdeburg. Das kam mir methodisch falsch vor. Ich wollte näher und mit nachweisbarem Ergebnis an Eckhart herankom- men. Gab es vielleicht einen „scholastischen“ Zeitgenossen in seiner physischen und gesellschaftlichen Nähe, mit dem er nicht bloß vermu- tungsweise zu assoziieren war? Thomas von Aquino war Eckharts ver- borgener Ursprung nicht. Wir revidierten unser Bild von Thomas, der in der Generation vor uns isoliert, kirchenpolitisch subventioniert, als Zentralsonne des Mittelalters strahlte; wir studierten Albert und seine Schüler. Wir fanden antithomistische Ansichten Eckharts. Thomas war als Ordenslehrer um 1300 zwar wichtig, besonders nach 1323 (Heilig- sprechung), aber er blieb umstritten. Der gesuchte Gedankennachbar war Dietrich von Freiberg. Das habe ich in jahrelanger Textarbeit ermit- telt. Im Dezember 1968 habe ich der Philosophischen Fakultät Frank- furt drei Habilitationsvorträge eingereicht. Sie hatten die Titel: 1. Die Intention Meister Eckharts. 2. Kennt die mittelalterliche Philosophie die konstitutive Funktion des menschlichen Denkens? Eine Untersuchung zu Dietrich von Frei- berg. Die Fakultät wählte den dritten Titel, über Pico della Mirandola, und ich sagte lachend zu meiner Frau: „Mir ist es gelungen, die Intention Meister Eckharts zu entdecken. Aber dem geballten Sachverstand der Philosophischen Fakultät ist es nicht gelungen, mei- ne Entdeckung zu entdecken.“

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