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Struktur und Semantic Map : Zur soziologischen Theorie Shmuel N. Eisenstadts PDF

57 Pages·2016·0.943 MB·German
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Preview Struktur und Semantic Map : Zur soziologischen Theorie Shmuel N. Eisenstadts

Gerhard Preyer Struktur und Semantic Map Zur soziologischen Theorie Shmuel N. Eisenstadts essentials essentials liefern aktuelles Wissen in konzentrierter Form. Die Essenz dessen, worauf es als „State-of-the-Art“ in der gegenwärtigen Fachdiskussion oder in der Praxis ankommt. essentials informieren schnell, unkompliziert und verständlich • als Einführung in ein aktuelles Thema aus Ihrem Fachgebiet • als Einstieg in ein für Sie noch unbekanntes Themenfeld • als Einblick, um zum Thema mitreden zu können Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die Nutzung als eBook auf Tablet-PCs, eBook-Readern und Smartphones geeignet. essentials: Wissensbausteine aus den Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaf- ten, aus Technik und Naturwissenschaften sowie aus Medizin, Psychologie und Gesundheitsberufen. Von renommierten Autoren aller Springer-Verlagsmarken. Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/13088 Gerhard Preyer Struktur und Semantic Map Zur soziologischen Theorie Shmuel N. Eisenstadts Prof. Dr. phil. Gerhard Preyer Frankfurt a. M., Deutschland ISSN 2197-6708 ISSN 2197-6716 (electronic) essentials ISBN 978-3-658-14240-7 ISBN 978-3-658-14241-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-14241-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustim- mung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Vorwort Das essential rekonstruiert den harten Kern von Eisenstadts allgemeiner Soziolo- gie, wie er sie in der Untersuchung der Beziehung zwischen Handeln (Kreativität) und Struktur sowie zwischen Kultur und Sozialstruktur durchgeführt hat. Zur Ein- führung in Eisenstadts Soziologie Preyer (2011). Er ordnet seine Untersuchung in dem von ihm sogenannten „semantischen Map“ als eine evolutionäre Universalie des „konstitutiven basalen Bezugsrahmens“ der Erforschung der sozio-strukturel- len Evolution an. Der Anspruch Eisenstadts geht dahin, ihn für die Analyse „aller Gesellschaften“ anzuwenden. Aus seiner Sicht betrifft das: 1) Das existenzielle Problem der Definition der kosmologischen Ordnung und die Beziehung zur Welt und 2) die Erzeugung von Konflikten und Spannungen im Zuge der Strukturie- rung des sozialen Austauschs durch die Definition der kosmologischen Ordnung und ihrer symbolischen Konstruktion. Aus Eisenstadts Sicht legen die grundlegenden semantischen Maps das zent- rale Problem der menschlichen und der sozialen Existenz, die Spezifikation ihrer Lösungen und die Beziehung zu den grundlegenden Annahmen über die soziale Ordnung fest. Das Semantic Map und der Kampf um die Verteilung von Ressour- cen ist der forschungsprogrammatische Bezugsrahmen seiner Reformulierung der Modernisierungstheorie, der Kritik an der klassischen Modernisierungstheorie als einer Konvergenztheorie und seiner Fassung des Problems der sozialen Ordnung. Eisenstadts Analyse des „konstitutiven basalen Bezugsrahmens“ ist ein Bei- trag zur soziologischen Theorie. Das ist hervorzuheben, da die laufende Debatte über Multiple Modernities diesen theoretischen Hintergrund oft nicht angemes- sen berücksichtigt. Erst dann, wenn wir diesen Bezugsrahmen berücksichtigen, ist das Forschungsprogramm der Multiple Modernities angemessen zu interpretieren. V VI Vorwort Mittlerweile ist das Forschungsprogramm zum „Third Research Program of Multi- ple Modernities, Membership, and Globalization 2016“ fortgeschrieben und imple- mentiert (Preyer und Sussman 2016a, b; Preyer 2016a, b). Die Studie wird mit einer Modifikation von Eisenstadts Ansatz durch eine mitgliedschaftstheoretische Reinterpretation abgeschlossen. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung – Zum Problembezug ............................... 1 1.1 Kritik der Modernisierungstheorie ........................... 1 1.2 Konstitutiver basaler Bezugsrahmen ......................... 5 2 Problem der Struktur ........................................ 9 2.1 Struktur und Handlung .................................... 9 2.2 Unbestimmtheit, Existenz und Transzendenz .................. 14 3 Semantic Map .............................................. 19 3.1 Sozialstruktur, Kultur und soziale Ordnung .................... 20 3.2 Charismatische Dimension und Institutionalisierung ............ 23 3.3 Freie Ressourcen ........................................ 26 4 Problem der sozialen Ordnung ................................ 29 4.1 Institutionalisierung und Tiefenstruktur ....................... 29 4.2 Strukturelle Differenzierung und Achsenzeitzivilisationen ........ 31 4.3 Kritische Anmerkung ..................................... 33 4.4 Folgerung .............................................. 34 5 Mitgliedschaftstheorie ....................................... 37 5.1 Mitgliedschaft als strukturelle Voraussetzung .................. 37 5.2 Mitgliedschaftstheoretischer Umbau des Semantic Map .......... 39 5.3 Vertrauen und selbst erzeugte Unbestimmtheit ................. 42 Literatur ...................................................... 47 VII 1 Einleitung – Zum Problembezug 1.1 K ritik der Modernisierungstheorie Eisenstadt gehört zu den einflussreichsten Soziologen seit den 1950er Jahren. Es gibt keinen anderen Sozialwissenschaftler, dessen Theoriebildung und Forschun- gen sich über 60 Jahre erstreckte. Er hat die soziologische Theorie seit dem Beginn seiner Karriere mitgestaltet und innoviert. Seit Mitte der 1970er Jahre hat er das Forschungsprogramm der Vergleichenden Zivilisationsforschung etabliert, das er am Fachbereich für Soziologie und Sozialanthropologie am Truman Research Institute der Hebrew University, Jerusalem durchführte. Sein soziologi- sches Gesamtwerk und seine intellektuelle Biografie sind durch die Hinwendung von der Vergleichenden Institutionenanalyse zum Forschungsprogramm der Vergleichenden Zivilisationsforschung zu charakterisieren.1 Im Zuge der Durchführung des Forschungsprogramms formulierte er eine Kritik an der klassischen Modernisierungstheorie durch das Forschungsprogramm der Multiple Modernities als Fortsetzung des Forschungsprogramms A Sociological Approach 1Zur Einführung in die Soziologie und die Werkgeschichte Eisenstadts im Kontext des Wandels der soziologischen Theorie seit den 1950er Jahren Preyer (2011, S. 13–57), (2007a, S. 5–18); zur Selbstbeschreibung seiner intellektuellen Biografie im Kontext der soziologischen Theorie vgl. Eisenstadt (1995b, S. 1–40), (2003, S. 1–28); zur Orientie- rung über das Forschungsprogramm der Multiple Modernities vgl. Eisenstadt (2000a, b), (2002a, b); zur Rezeption der Multiple Modernities in der Theorie und Soziologie des Rechts vgl. Krawietz (2012), (2016). © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 1 G. Preyer, Struktur und Semantic Map, essentials, DOI 10.1007/978-3-658-14241-4_1 2 1 Einleitung – Zum Problembezug to Comparative Civilizations: The Development and Directions of a Research Programm (Eisenstadt 1986a, 2003a).2 Die klassische Theorie der Modernisierung charakterisierte die moderne Sozi- alstruktur und ihr kulturelles Programm durch die Tendenz der strukturellen Dif- ferenzierung des Wirtschafts-, des politischen, des Wissenschafts-, des Religions- und des Erziehungssystems als Teilsysteme der modernen Gesell- schaft, die mit der Verstädterung, den neuen Kommunikationsmedien und einem individualistischen Lebensstil einhergingen. Die soziale Struktur wurde in dem Strukturwandel der mittelalterlichen europäischen Zivilisation, ihrer politischen Ordnung und ihrer Wirtschaft zu der modernen Gesellschaft etabliert, die ihre kollektive Identität als Träger eines kulturellen und politischen Programms als Modern selbst beschreibt, z. B. der Nationalstaat und der revolutionäre Staat.3 Die moderne kollektive Identität, vor allem der Nationalstaat, verbindet zwei Bestandteile, ein universalistisch kulturelles Programm und eine Partikularisie- rung des Nationalen im Hinblick auf ein Territorium, eine konstruierte geschicht- liche, kulturelle Identität und kollektive Erinnerung. Zu erwähnen ist diesbezüglich auch die Zuspitzung des Verständnis der „Modernen Zeiten“ (C. Chaplin) von C. Baudelaire und A. Rimbaud als „Entpersönlichung“, „der leeren Idealität“ und der „Enthumanisierung“ (H. Friedrich 1956/1981). Tocqueville, Durkheim und Weber waren zwar sensible für die Anomalien des kulturellen Pro- gramms der Moderne, es wurde aber von ihnen angenommen, dass dieses Pro- gramm von allen Gesellschaften im Zuge der Ausbreitung der westlichen Modernisierung übernommen würde. Diese Einschätzung entsprach durchaus dem Zeitgeist. Das war auch die Grundannahme der Entwicklungs- und Konver- genztheorien seit den 1940er bis zu den 1960er Jahren, die nach dem Ende des 2Zu den Forschungsprogrammen vgl. Preyer (2011, S. 35–57), Preyer und Sussman (2016a, S. 3–15), die Forschungsprogramme sind in ProtoSociology 24, 2012 veröffentlicht. Zur Weiterführung zum „Dritten Forschungsprogramm“ der Multiple Modernities Preyer und Sussman (2016b, S. 24–30). 3Zur der Unterscheidung zwischen Moderne, Modernisierung, modern und Modernis- mus sowie zwischen postmodern, Postmodernismus und Postmoderne vgl. Preyer (2011, S. 100–101), (2006, S. 152–156), zu begriffsgeschichtlichen Analyse, vor allem auch über den Aufklärungsbegriff und seine sozio-strukturelle Semantik vgl. Kossellek (1973), (2006), zu dem Forschungsstand aus der Perspektive der 1990er Jahre Featherstone, Lash, Robertson (1995), Turner (1992), zur Resytematisierung vgl. Axford (2013).

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