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Stechimmen II im Botanischen Garten Innsbruck (Tirol, Österreich): Artengarnitur, Blütenbesuch, Phänologie (Insecta: Hymenoptera) PDF

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© Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at Linzer biol. Beitr. 47/1 939-954 31.7.2015 Stechimmen II im Botanischen Garten Innsbruck (Tirol, Österreich): Artengarnitur, Blütenbesuch, Phänologie (Insecta: Hymenoptera) Wolfgang SCHEDL A b stra c t: Aculeate Hymenoptera in the Botanical Garden Innsbruck part II (Tyrol, Austria): Species spectrum, flower visits and phenology. The small Botanical Garden (2 ha) of Innsbruck is situated in 600 m NN (11°23´ e.L., 47°16`n.B.). The garden is arranged into Arboretum, Alpinum, a part with medical herbs, aromatic and poisonous plants and a systematic part. About 5000 plant species can be studied including the plants in the glass-houses. The study of Aculeata II took place from 1978, more intensively from 1990 till 2014. At all were identified 37 species of Apoidea, 7 of Sphecidae, 3 of Pompilidae, 2 of Sapygidae and each one species of Tiphiidae and Chrysididae. The flower visits were studied ad about 13 plant families especially on Apiaceae and Asteraceae. Oligo- and polylectic species have dominated the species spectrum. K e y w o rd s: Selected families of Hymenoptera, Aculeata, Botanical Garden, Tyrol. Einleitung Über Hautflügler in botanischen Gärten Mitteleuropas gibt es schon eine Reihe von Untersuchungen. Im großen Botanischen Garten von Berlin hat Dr. Erich M. Hering über viele Jahre symphyte Hymenopteren als Blattminierer untersucht und sogar neue Arten für Europa darin festgestellt (HERING 1957). Herr Dr. Z. PADR (1990) hat z.B. den Bota- nischen Garten von Prag bezüglich solitärer Bienen und Hummeln, Frau Dr. Inge BISCHOFF (1996) hat den von Bonn auf bestimmte Aspekte von Wildbienen, Herr Dr. Gerald HÖLZLER (2004) hat den Botanischen Garten der Universität Wien ebenfalls nach Wildbienen untersucht. Der Botanische Garten von Innsbruck weist schon mehrere Publikationen bezüglich verschiedener Insekten-Taxa auf (SCHEDL 1992, 1997; STEIN- HAUSEN 2001 und SCHEDL 2010). Abiotische und biotische ökologische Faktoren wie ein vielseitiges Blütenangebot in einer weitgehend ungestörten Vegetationsperiode und frei von Pestiziden wirken sich positiv auf einen Besuch von aculeaten Hymenopteren aus, wenn auch die mehrmalige Mahd der Wiesenflächen und die gärtnerische Pflege um die Pflanzen herum für eine dauerhafte Ansiedlung und Nestergründung sich negativ auf aculeate Hymenopteren auswirkt. Auch nicht einheimische Blütenpflanzen werden von Wildbienen und anderen aculeaten Hymenopteren als Pollen- und Nektarquellen genutzt. © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 940 Die folgende Untersuchung wurde im kleinen Botanischen Garten der Universität Innsbruck (Abb. 1) durchgeführt, der in seiner heutigen Form seit 1906 im Stadtteil Hötting nur 2 ha Fläche ausmacht, etwa 5000 Pflanzenarten (inkl. der Gewächshäuser) aufweist (GÄRTNER 1987) und im Norden und Süden von Asphaltstraßen begrenzt wird und von Villen und Wohnsiedlungen umgeben wird. Er liegt in ca 600 m Seehöhe 11° 23' ö.L. und 49°16' n.Br. Die Angaben zur Ökologie und Verbreitung der behandelten Stechimmen können in diesem Zusammenhang nur schlagwortartig angeführt werden. Abb. 1: Lageplan des Botanischen Gartens der Universität Innsbruck aus GÄRTNER (1987) (Zeichnung S. Tatzreiter). Methodik Während die Registrierung der Pflanzenwespen im Botanischen Garten Innsbruck ohne ein finanziertes Projekt zu sein ab 1978, intensiver ab 1990, vom Verfasser gezielt betrieben wurde, lief die Mitnahme von aculeaten Hymenopteren ebendort nur im Sinne von gewünschten Beifängen und interessierten Beobachtungen blütenbiologischer Art mit. Die Vespoidea des Gartens wurden 1997, quasi als Aculeata I, vom Verfasser publi- ziert, weitere Taxa sollen in diesem Beitrag erfolgen, wobei die z.B. Formicidae und Hymenoptera Parasitica nicht berücksichtigt wurden. Über all diese ca 25 Jahre hat der Verfasser hauptsächlich mit einem Ketscher im Sichtfang, aber auch mit anderen Metho- den Material gesammelt und Beobachtungen vermerkt jeweils ab Anfang März bis Ende Oktober. Die Kontrollen fanden im Durchschnitt je nach Witterung einmal, in der Haupt- saison auch zweimal pro Woche statt. 1996 nahm der Innsbrucker Botanische Garten an einem Wildbienen-Projekt der Univer- sität Göttingen (FG Agrarökologie) teil, wobei 8 Nisthilfen jeweils auf einem Pflock montiert an sonnigen, ausgewählten Stellen vom 15. März bis 30. September montiert waren. Bei diesem Projekt wurden nicht nur nistende Wildbienen, sondern auch Eumenidae, Pompilidae, Chrysididae, Ichneumonidae, Chalcidoidea und Diptera nach- gewiesen. Leider kam es dabei zu keinem publizierten Endbericht (A. Gathmann in litt. 4.-5.1998). © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 941 Abkürzungen: Vo..............................Vorkommen Ö................................Autökologie V................................Verbreitung MF.............................Malaise-Falle, NF-Netzfang HF..............................Handfang (cid:2)................................Arbeiterin Ergebnisse System der Wildbienen nach WESTRICH (1989) Familie Col l et i d ae Colletes fodiens (GEOFFROY, 1785) Vo: 1(cid:2) Kräutergarten, 7.8.1998, in Blütenstand von Tanacetum vulgare, 11.20 Uhr, NF leg., in coll. et det. W. Schedl. Ö: in Sandgebieten, oligolektisch auf Asteraceae, dienen auch als Nektarquellen (WESTRICH 1989). V: Mitteleuropa, Südschweden, Britannien (WESTRICH 1989). Hylaeus angustatus (SCHENCK, 1859) Vo: 1(cid:2) System, in Blüten von Geranium palustre, 12.8.1995, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2012. Ö: nistet in Hohlräumen von Stängeln oder Holz, polylektisch, univoltin (WESTRICH 1989). V: ganz Europa und im Kaukasus, in den Alpen bis 1900 m (DATHE 1980). Hylaeus communis NYLANDER, 1852 Vo: 1 Ex. System, 5.9.1995, in Blüten von Geranium palustre, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2012. Ö: polylektisch, partiell bivoltin, nistet in Hohlräumen, Ubiquist (WESTRICH 1989). V: Ganz Europa bis 66° nBr., Kaukasus, in den Alpen bis 1600 m (DATHE 1980). Hylaeus nigritus (FABRICIUS, 1798) Vo: 1(cid:3) Kräutergarten, 30.5.2003, an weiß blühenden Chrysanthemum sp. Blütenstand, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. H.H. Dathe 2006. Ö: oligolektisch, univoltin, nistet u.a. in Sand-, Kies- und Lehmgruben, syanthrope Art (WESTRICH 1989). V: ganz Europa, Kaukasus, in den Alpen bis 1600 m (DATHE 1980). © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 942 Familie H al i ct i d ae Lasioglossum (Evylaeus) calceatum (SCOPOLI, 1763) Vo: 1(cid:3) System, 23.8.1996, in Blüten von Geranium sp., NF leg. et in coll. W. Schedl, 1(cid:3) Arboretum, 22.7.1998, in Blütenstand von Aesculus parviflora "sammelnd", leg. et in coll. W. Schedl, det. A.W. Ebmer 1999. Ö: eine der häufigsten euryöken Arten des Genus (EBMER 1988). V: Transpaläarktisch, gemäßigte Zone von Irland bis Japan, im Süden montan (EBMER 1988). Lasioglossum l. laticeps (SCHENCK, 1868) Vo: 1(cid:2) System, 24.IV.2015, an Blüten von Alyssum saxatile (Brassicaceae), HF leg. W. Schedl, det. T. Kopf 2015. Ö: endogäisch, polylektisch (DÖTTLER & HARTMANN 2003). V: gemäßigt westpaläarktisch, in Österreich weit verbreitet, aus Ost- und Nordtirol bekannt (EBMER 1988). Lasioglossum (Evylaeus) malachurum (KIRBY, 1802) Vo: 1(cid:2) Alpinum, in Blüte von hoher Campanula sp., 30.6.2005, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. A.W. Ebmer 2005. Ö: Frühjahrstier, lokal häufig (EBMER 1988). V: westpaläarktisch, in Österreich streng an die 80° Jahresisotherme gebunden (EBMER 1988), Erstfund für das Bundesland Tirol! siehe GUSENLEITNER et al. (2012). Lasioglossum (L.) zonulum (SMITH, 1848) Vo: 1(cid:2) System, 25.6.1997, an Lysimachia sp., NF leg. et in coll. W. Schedl, det. A.W. Ebmer 1999. Ö: Ökologisch wenig anspruchsvoll, z.T. auch in Zentren von Städten (EBMER 1988). V: holarktisch, im ganzen Bundesgebiet vom Pannonicum bis Höhen der Mittelgebirge (ca 720m) (EBMER 1988). Familie An d ren i d ae Andrena dorsata (KIRBY, 1802) Vo: 1(cid:3) System, 29.3.2003, in Blüten von Magnolia stellata, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. F. Gusenleitner 2004. Ö: polylektisch, bivoltin (April-Mai; Juni-August) (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). V: Europa (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). Andrena fulva (MÜLLER, 1766) Vo: 1(cid:2) System, 29.3.2003, in Blüten von Magnolia stellata, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2012. Ö: polylektisch, Ende März-Ende Mai (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). V: gemäßigtes Europa (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 943 Andrena lathyri ALFKEN, 1899 Vo: 1(cid:3) Arboretum, 2.5.2004, unter Blatt von Quercus robur, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. F. Gusenleitner. Ö: oligolektisch an Vicia und Lathyrus (Fabaceae), Anfang Mai bis Mitte Juni (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). V: Süd- und Mitteleuropa (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). Andrena ovatula (KIRBY, 1802) Vo: 1(cid:3) Kräutergarten, 13.5.1997, auf Ranunculus bulbosus-Blüte, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2003. Ö: polylektisch, bivoltin, nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen an schütter bewachsenen Stellen (WESTRICH 1989). V: Europa bis 61° n.Br. (WESTRICH 1989). Andrena proxima (KIRBY, 1802) Vo: 1(cid:2) Alpinum, 31.5.2002, in Blütenstand von Laserpitium sp., NF leg. et in coll. W. Schedl, det. F. Gusenleitner. Ö: oligolektisch an Apiaceae, Ende April bis Ende Juni (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). V: Europa (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). Andrena semilaevis PÉREZ, 1903 Vo: 1(cid:2) System, 18.V.2007, auf Blüten von weiß blühenden Apiaceae, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. F. Gusenleitner, 2011. Ö: polylektisch, univoltin, nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in sandigen oder lehmigen Böden (WESTRICH 1989). V: Mittel- und Osteuropa, nordwärts bis 65° n.Br., in den Alpen bis 1800 m (WESTRICH 1989). Andrena subopaca NYLANDER 1848 Vo: 1(cid:3) System, 9.4.97, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. F. Gusenleitner, 2002. Ö: polylektisch, bivoltin (April-Juni/ Juli), die Sommergeneration ist sehr selten (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). V: Europa (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). Andrena tibialis (KIRBY, 1802) Vo: 1(cid:2) nahe den Glashäusern, 26.5.2001, tot in Blütenstand von Orfilaia grandiflora, det. F. Gusenleitner, 1(cid:2) Arboretum W, 15.3.2011, NF beim versuchten Blütenbesuch an Jasminum nudiflorum, det. T. Kopf, alle leg. et in coll. W. Schedl. Ö: polylektisch, Anfang April bis Mitte Juni (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). V: gemäßigtes Europa (SCHMID-EGGER & SCHEUCHL 1997). Familie Mel i t t i d ae Macropis fulvipes (FABRICIUS, 1804) Vo: 2(cid:3)(cid:3) System M, 2. 7. 2003 und 29.7. 2004, in Blüten von Geranium sp., NF leg., in coll. et det. W. Schedl 2003. © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 944 Ö: Oligolektisch auf Lysimachia spp., Ende Juni bis Mitte August (SCHEUCHL 1996). V: ähnlich wie M. labiata verbreitet mit Ausnahme der Britischen Inseln (SCHEUCHL, 1996). Macropis labiata (FABRICIUS, 1804) (=Macropis europaea WARNCKE, 1975) Vo: 1(cid:3)1(cid:2) System N, 11.7.1998, in Blüten von Lysimachia sp., NF leg., in coll. et det. W. Schedl 1998. Ö: Oligolektisch auf Lysimachia spp., Juli bis September (SCHEUCHL 1996). V: in ganz Europa nordwärts bis S-Schweden und S-Finnland verbreitet (SCHEUCHL 1996). Familie Megachi l i d a e Anthidium manicatum (LINNAEUS, 1758) Vo: 1(cid:3) System, 28.6.2000, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. P. Stöckl 2000; 1(cid:2) System N, 18.6.2002, in Blüten von Linaria sp. (blau-Violett), NF leg., in coll. et det. W. Schedl, 2002; 1(cid:3) System NE, 23.6.2012, in Blüten von Digitalis ferrugineum, NF leg., in coll. et det. W. Schedl 2012. Ö: polylektisch, bevorzugt auf Fabaceae, Lamiaceae und Scrophulariaceae, Mitte Juni bis Mitte September (SCHEUCHL 1996). V: ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens (SCHEUCHL 1996). Heriades truncorum (LINNAEUS, 1758) Vo: 1(cid:2) System, 26.V.2011, in Blüten von Inula orientalis Lam., NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf. Ö: oligolektisch auf Asteraceae, Mitte Juni bis Mitte September (SCHEUCHL 1996). V: Europa (SCHEUCHL 1996). Chelostoma rapunculi (LEPELETIER, 1841) Vo: 1(cid:3) Alpinum, 30.6.2005, in Blüten von Malva sylvestris, 1(cid:3) System, 29.7.2004, alle NF leg., in coll. et det. W. Schedl 2011. Ö: oligolektisch auf Campanula, Mitte Juni bis Ende August (SCHEUCHL 1996), syanthrop (HÖLZLER 2004). V: zerstreut in Süd-, Mittel- und Nordeuropa (SCHEUCHL 1996). Osmia caerulescens (LINNAEUS, 1758) Vo: 1(cid:2) System N, 18.6.2002, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf. Ö: polylektisch, Mai bis August (SCHEUCHL 1996). V: Ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens (SCHEUCHL 1996). Osmia cornuta (LATREILLE, 1805) Vo: 1(cid:3) Arboretum, 4.3.1991, in Blüten von Hamamelis mollis (OLIV.), NF leg., in coll. et det.W. Schedl (SCHEDL 1992), 1(cid:3) HF vom Nisthilfekasten, 13.3.2008 bei 7.5° C, 1(cid:2) Kräutergarten, Nisthilfekasten, 29.3.2008, nach copula am Boden gefangen, beide leg., in coll. et det. W. Schedl 2008; 1(cid:2) Alpinum, 20. III.2010, mehrfach an Nisthilfen und an Erica carnea, 1(cid:3) System 29.3.2003, NF leg, et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2012; 1(cid:3) Kräutergarten, Nisthilfen, 12.3.2015, auf schlüpfende (cid:2)(cid:2) lauernd, 1(cid:3) Alpinum, an Erica carnea-Blüten, von Apis mellifera mehrmals vertrieben, beide (cid:3)(cid:3) vidit et det. W. Schedl 2015. © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 945 Ö: Polylektisch, Mitte März bis Anfang Mai (SCHEUCHL 1996), synanthrop (HÖLZLER 2004). V: Weite Teile Europas (SCHEUCHL 1996). Osmia niveata (FABRICIUS, 1804) Vo: 1(cid:2) System, 30.VI.2012, in Blütenstand von Silybum marianum (L.), NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2013. Ö: oligolektisch an Asteraceae (GUSENLEITNER et al. 2012) V: Österreich (GUSENLEITNER et al. 2012). Megachile spp. Vo: Blattschneiderbienen kommen im Botanischen Garten vor, die charakteristischen Blattabschnitte für den Nestbau wurden vom Verfasser mehrmals beobachtet. Im Rahmen des eingangs erwähnten Wildbienen-Projektes der Universität Göttingen wurden Megachile spp. aus den Nisthilfen im Jahre 1996 nachgewiesen (in litt. A. Gathmann 4.5.1998). Familie An t h op h ori d ae Anthophora acervorum (LINNAEUS, 1758) Vo: 1(cid:3) 6.3.91, an Blüten von Jasminum nudiflorum, 12.3o Uhr, NF leg. et det. W. Schedl 2011/14, 1(cid:2) Alpinum N, an Blüten von Daphne mezereum, 14.III.2012, 1(cid:2)1(cid:3) Alpinum, 14.III.2012an Blüten von Erica carnea, 14.III.2012 beobachtet, 1(cid:3)1(cid:2) Kräutergarten, 22.III.2014, Blütenbesuch an Pulmonaria officinalis L., NF, alle leg., in coll. et det. W. Schedl 2014. Ö: polylektisch, Anfang April bis Anfang Juni (SCHEUCHL 1995). V: ganz Europa (SCHEUCHL 1995). Eucera longicornis (LINNAEUS, 1758) Vo: 1(cid:3) Arboretum W, 26.5.1997, NF leg et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2012. Ö: oligolektisch auf Fabaceae (SCHEUCHL 1995). V: ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens und der Gebirge (SCHEUCHL 1995). Xylocopa cf violacea (LINNAEUS, 1758) Vo: 1 Ex. südlich der Glashäuser, an Lantana camara Blüten (Verbenaceae) stammt von den amerika- nischen Tropen, vidit K. Burmann, ca Spätsommer 1990. In ca 1 km östlich in Hötting schon an Jasminum nudiflorum bei Nektardiebstahl beobachtet (SCHEDL 1967), mittlerweile weitere Nach- weise aus dem Bundesland Tirol. Ö: polylektisch, frisch geschlüpfte Tiere im Spätsommer, überwinterte Tiere ab April (SCHEUCHL 1995). V: Süd- und Mitteleuropa (SCHEUCHL 1995), Nordafrika, vorderer Orient (WARNCKE 1982. Nomada marshamella (KIRBY, 1802) Vo: 1(cid:2) Zentrum, MF, 23.5.1995, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2012. Ö: Kleptoparasit bei mehreren Andrena Arten. Mitte April bis Ende Mai (SCHEUCHL 1995). V: in weiten Teilen Europas (SCHEUCHL 1995). © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 946 Nomada signata JURINE, 1807 Vo: 1(cid:2) Arboretum, 29.3.2003, in Gras-Kraut-Bereich, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2012. Ö: Parasit bei Andrena fulva (MÜLLER, 1766) siehe oben, Anfang April bis Mitte Mai (SCHEUCHL 1995). V: Nord- und Mitteleuropa (SCHEUCHL 1995). Familie Ap i d ae Vertreter des Genus Bombus und Psithyrus hat der Verfasser aus naturschutzlichen Gründen kaum gefangen, an den Tagen Anfang bis Mitte Juli 1994 zur Blütezeit der Tilia petiolaris DC (aus Kleinasien), einer nahen Verwandten der Silberlinde Tilia tomentosa D.C. im Arboretum, wurden hunderte von halbtoten oder ganz toten Insekten, vor allem Bombinae, vom Verfasser und Frau Dr. Fulvia Bertrandi aufgesammelt und genadelt. Diese Insekten waren von Vespoidea und Singvögeln angefressen, besonders im Thoraxbereich, von diesen wurden die noch halbwegs gut erhaltenen Bombinae zur Determination (Dr. J. Neumayer) geschickt und für diese Studie verwendet. Der Verfas- ser hat zur Blütezeit der Silberlinde aus genau 100 Blüten mit je 5 Kelchblättern, auf denen der Nektar sich befindet, mit einer Pipette abgesaugt. Der erhaltene Nektar wurde im Juli 94 von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt Innsbruck auf verschiedene Zucker- arten untersucht, um festzustellen, ob der für Bienen schädliche Zucker Mannose im Nektar enthalten ist. Enzymatisch wurde Glucose, Fruchtose, Saccharose und Mannose nachgewiesen, das Monosaccharid Mannose allerdings nur in 0,08 g/100 g. Über die Giftigkeit des Nektars und seine Wirkung auf Bombus-spp. existiert ein reiches Schrifttum z.B. MADEL (1977), HENZE (1989), und ENDTMANN (1993). Das Pollen- und Nektarangebot im Botanischen Garten Innsbruck ist zwar vielfältig, die Nistmöglichkei- ten aber sehr gering. Bombus hypnorum (LINNAEUS, 1758) Vo: 7(cid:2)(cid:2)1(cid:2), Arboretum S, tot unter Tilia petiolaris am 4., 8., 12., 14. und 15.7.1994, leg. W. Schedl et F. Bertrandi, det. J. Neumayer 2014. Ö: polylektisch, univoltin, nistet oberirdisch in Baumhöhlen, Felsspalten, in Vogelnistkästen und Dachböden (WESTRICH 1989). V: Die Baumhummel ist weit verbreitet und kommt in Tirol bis über die Waldgrenze vor, zählt aber nicht zu den häufigsten Arten (NEUMAYER & KOFLER 2005), fast in ganz Europa, in Südeuropa nur in höheren Lagen (WESTRICH 1989). Bombus lapidarius (LINNAEUS, 1758) Vo: 9(cid:2)(cid:2)1(cid:3) Arboretum S, tot unter Tilia petiolaris, 7., 9., 10., 13., 14., 15., 16., 17. und 22.7.1994. leg. W. Schedl et F. Bertrandi, det. J. Neumayer 2014; 1(cid:2) System, in Blüte von Papaver orientale L., 26.5.2011, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf 2013. Ö: polylektisch, univoltin, die Art hat geringe ökologische Ansprüche (WESTRICH 1989). V: Die Steinhummel ist in ganz Mitteleuropa in tieferen Lagen häufig und verbreitet (NEUMAYER & KOFLER 2005). © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 947 Bombus lucorum (LINNAEUS, 1761) Vo: 2(cid:2)(cid:2) Arboretum S, 7. bzw. 10.7.1994, tot unter Tilia petiolaris, leg. W. Schedl et F. Bertrandi, in coll. W. Schedl, det. J. Neumayer 2014. Ö: polylektisch, univoltin, nistet unterirdisch, meist in verlassenen Kleinsäugernestern (WESTRICH 1989). V: Die "Helle Erdhummel" ist häufig, in Europa weit verbreitet von Tallagen bis in die alpine Stufe (WESTRICH 1989; NEUMAYER & KOFLER 2005). Bombus pratorum (LINNAEUS, 1761) Vo: 1(cid:2) Arboretum S, 6.7.94, tot unter Tilia petiolaris, leg. W. Schedl et F. Bertrandi, det. J. Neumayer 2014; 1(cid:2) System, 25.5.95, in Blüten von Linum sp., NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Neumayer 2008. Ö: polylektisch, univoiltin, nistet oberirdisch in lichten Wäldern, auch im Siedlungsgebiet (WESTRICH 1989). V: Die Wiesenhummel ist von den Tallagen bis in die alpine Stufe häufig und in ganz Europa verbreitet (WESTRICH 1989; NEUMAYER & KOFLER 2005). Bombus soroeensis (F., 1776) ssp. proteus (GERSTÄCKER, 1869) Vo: 1(cid:2)1(cid:2) Arboretum S, tot unter Tilia petiolaris, 4.7.1994, leg. W. Schedl et F. Bertrandi, in coll. W. Schedl, det. J. Neumayer 2014. Ö: polylektisch ?, univoltin, nistet unterirdisch, Lebensraum ? (WESTRICH 1989). V: Die Distelhummel ist in Mitteleuropa von der Montan- bis in die Alpinstufe häufig und weit verbreitet (WESTRICH 1989; NEUMAYER & KOFLER 2005). Bombus terrestris (LINNAEUS, 1758) Vo: 2(cid:2)(cid:2) 9(cid:2)(cid:2) zwischen 4.-16.7.1994, Arboretum S, tot unter Tilia petiolaris, leg. W. Schedl et F. Bertrandi, det. J. Neumayer 2014; 1(cid:2) System, 26.V.2011, in Blüte von Papaver orientale, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. T. Kopf; 1(cid:2) Alpinum, 14.III.2012, an Blüten von Erica carnea, vidit W. Schedl. Ö: polylektisch, univoltin, nistet überwiegend unterirdisch, Ubiquist (WESTRICH 1989). V: Die Dunkle Erdhummel ist in Tirol in Tallagen häufig und verbreitet (NEUMAYER & KOFLER 2005). Apis mellifera LINNAEUS, 1758 Vo: 2(cid:2)(cid:2) Arboretum SW, 26.2.1991, Blütenbesuch an Hamamelis mollis (OLIV.), sonst schon Anfang März, siehe auch SCHEDL (1992). Ö: polylektisch, eusozial, von Anfang März bis in den Spätherbst präsent, größte Konkurrenz zu allen Wildbienen! Familie S p h e c i d a e Astata boops (SCHRANK, 1781) Vo: 1(cid:3) System Mitte, 22.7.1998, NFleg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner 2001. Ö: Juni bis September (DOLLFUSS 1991), nistet an sandige Stellen in kleinen Kolonien, als Beutetiere werden ausschließlich Schildwanzen (Pentatomidae) oder deren Larven eingetragen (BELLMANN 1995). V: Europa, Asien bis Korea (DOLLFUSS 1991). © Biologiezentrum Linz, download www.zobodat.at 948 Cerceris rybyensis (LINNAEUS, 1771) Vo: 2(cid:2)(cid:2)Kräutergarten und System, 5.8.1995, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner 1996; 1(cid:3) System, 5.VI.1996, in Blütenstand von Ligusticum scoticum L., NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner 2003; 1(cid:3) System, 14.6.1996, in Blütenstand von Ligusticum sativum (?), NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner; 2(cid:3)(cid:3) System N, 25.6.1997 bzw. 3.7.2001, an Vitis vinifera- Blatt, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner, 201/2003; 1(cid:2) Arboretum neuer Kräutergarten, 21.7.1999, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner; 1(cid:2) 4.6.2003; 1(cid:2) System, 13.7.2004, in Blütenstand von Foeniculum vulgare, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner 2005; 1(cid:2) 4.6.2003, leg. H. Steinhausen, in coll. et det. J. Gusenleitner 2003. Ö: Juni bis September (DOLLFUSS 1991), nistet an sandigen, offenen Stellen, die Art fängt ausschließlich kleine Wildbienen, nämlich Halictidae und Andrenidae (BELLMANN 1995). V: in ganz Österreich, paläarktisch (DOLLFUSS 1991). Gorytes laticinctus (LEPELETIER, 1832) Vo: 1(cid:3) 3.7.2002, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitener 2003. Ö: Juni bis August (DOLLFUSS 1991). V: in fast allen Bundesländern, Europa, Türkei und bis Nordafrika (DOLLFUSS 1991). Lestica clypeata (SCHREBER, 1759) Vo: 1(cid:3) Kräutergarten, 20.7.1996, auf Blütenstand von Aethusa cynapium L., NF leg., in coll. et det. W. Schedl 1996/2001. Ö: Mai bis September (DOLLFUSS 1991). V: ganz Österreich, Europa, N-Afrika, West- und Zentralasien (DOLLFUSS 1991). Passaloecus insignis (VANDER LINDEN, 1829) Vo: 1(cid:2) Arboretum, ex larva von Silberlinden-Ast, 18.1.2004, NF leg. et in coll. W. Schedl, det. J. Gusenleitner 2008. Ö: Juni bis Oktober (DOLLFUSS 1991). V: ganz Österreich, Europa, Asien bis Japan (DOLLFUSS 1991). Philanthus triangulum (FABRICIUS, 1775) (Abb. 2) Vo: 1(cid:2) System, 22.8.1995, an gelb blühender Compositae, NF leg., in coll. et det. W. Schedl 2004; 1(cid:2) System, 3.7.1996, in Blütenstand von Ligusticum officinale, NF leg., in coll. et det. W. Schedl 1996; 1(cid:3) mehrere (cid:2)(cid:2) System, 29.7.2004, mehrfach an Phoeniculum vulgare, NF leg., in coll. et det. W. Schedl 2005; 1(cid:3)1(cid:2) System, 16.7.2011, auf Blüten von Eryngium sp., NF leg., in coll. et det. W. Schedl 2011. Ö: Juni bis September (DOLLFUSS 1991), nistet in Sand- und Lössgebieten, als Beute jagt der Bienen- wolf nahezu ausschließlich Honigbienen (BELLMANN 1995). V: Europa, Kazakstan, Turkmenistan, Iran und Afrika (DOLLFUSS 1991).

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