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Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur: Die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen PDF

413 Pages·2014·3.68 MB·German
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Sozialstrukturanalyse Herausgegeben von Peter A. Berger, Universität Rostock, Deutschland Helmut Bremer Andrea Lange-Vester (Hrsg.) Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur Die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen 2., aktualisierte Aufl age Herausgeber Prof. Dr. Helmut Bremer Prof. Dr. Andrea Lange-Vester Universität Duisburg-Essen Technische Universität Darmstadt 45141 Essen, Deutschland 64289 Darmstadt, Deutschland ISBN 978-3-531-19946-7 ISBN 978-3-531-19947-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-19947-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2006, 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Lektorat: Dr. Cori Antonia Mackrodt, Yvonne Homann Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Für Michael Vester Vorwort zur 2. Auflage Die in diesem Band versammelten Analysen und Befunde zum Wandel der Sozialstruktur haben seit dem Erscheinen der 1. Auflage im Jahr 2006 an Aktua- lität nichts eingebüßt. Soziale Ungleichheiten, Ökonomisierungsprozesse und die aus den Veränderungen im Erwerbs- und Bildungsbereich sowie im Alltags- leben insgesamt resultierenden Verhaltenszumutungen und Herausforderungen für die Akteure haben sich eher noch verstärkt. Das Konzept der sozialen Mili- eus ermöglicht es dabei, die Wahrnehmung und aktive Verarbeitung dieser Ver- änderungen genauer zu untersuchen. In der Folge hat das Milieukonzept als Analyseperspektive in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Beiträge des Bandes sind in der 2. Auflage weitgehend unverändert geblieben. Ergänzt und aktualisiert ist die Einleitung, die in ihrem Überblick über Forschungsschwerpunkte die neueren Studien der Forschungsgruppe um Michael Vester aufgenommen hat. In den vergangenen Jahren wurden zum einen insbesondere Arbeiten voran gebracht, die die Milieuperspektive als eine schon in der klassischen Soziologie präsente Denktradition offen legen. Zum anderen sind thematische Schwerpunkte stärker profiliert worden. Das betrifft vor allem die Forschungen zur Reproduktion sozial ungleicher Chancen in ver- schiedenen Bereichen des Bildungswesens und zu den Herausforderungen und Umstellungen in der Arbeitswelt sowie insbesondere in der gewerkschaftlichen Arbeit. Vertieft wurde auch die differenzierte Analyse sozialer Milieus in der Gruppe der ethnischen Minderheiten. Intensiviert wurde zudem die Arbeit an Methode und Methodologie der Mi- lieuanalyse. Das hat auch zur Einrichtung eines Kolloquiums „Habitus- und Milieuforschung“ geführt, zu dem NachwuchswissenschaftlerInnen aus Deutsch- land, der Schweiz und Österreich gehören. Im Jahr 2008 sind zwei Mitglieder der engeren Forschungsgruppe gestor- ben, die beide zum vorliegenden Band beigetragen haben: Peter von Oertzen und Gisela Wiebke. Peter von Oertzen gehörte seit den 1960er Jahren zu den Wegbereitern einer undogmatischen Analyse sozialer Klassen und Klassenkul- turen, die in den 1980er Jahren maßgeblich in die Entwicklung des Milieuansat- zes einging. Gisela Wiebke gehörte der Forschungsgruppe seit den 1990er Jah- ren an. Mit ihren Analysen zum Zusammenleben von türkischen und deutschen Jugendlichen, die sie am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltfor- schung der Universität Bielefeld unternahm, hat sie – nicht zuletzt, wenn man die Zunahme interkulturellen Forschung in den vergangenen Jahren berücksich- tigt – Pionierarbeit geleistet. Inhaltsverzeichnis Einführung Helmut Bremer/Andrea Lange-Vester Zur Entwicklung des Konzeptes sozialer Milieus und Mentalitäten ................... 13 Peter von Oertzen Klasse und Milieu als Bedingungen gesellschaftlich-politischen Handelns ....... 42 Diagnosen und Perspektiven Peter A. Berger Soziale Milieus und die Ambivalenzen der Informations- und Wissensgesellschaft ......................................................... 77 Rainer Geißler/Sonja Weber-Menges „Natürlich gibt es heute noch Schichten!“ Bilder der modernen Sozialstruktur in den Köpfen der Menschen ................... 106 Franz Schultheis Die Metamorphosen der sozialen Frage in Zeiten des neuen Geistes des Kapitalismus ................................................... 132 Reimund Anhut/Wilhelm Heitmeyer Folgen gesellschaftlicher Entsolidarisierung ..................................................... 145 Die Umstellung auf kulturelles Kapital Steffani Engler Studentische Lebensstile und Geschlecht .......................................................... 173 Helmut Bremer Die Transformation sozialer Selektivität. Soziale Milieus und Traditionslinien der Weiterbildungsteilnahme ................. 190 Uwe H. Bittlingmayer/Ullrich Bauer Ungleichheit – Bildung – Herrschaft. Zur politischen Soziologie der Milieutheorie Michael Vesters ......................... 216 10 Inhaltsverzeichnis Volksmilieus zwischen De-Klassierung und Anerkennung Olaf Groh-Samberg Arbeitermilieus in der Ära der Deindustrialisierung. Alte Benachteiligungen, gebrochene Flugbahnen, neue Ausgrenzungen .......... 241 Michael Hofmann/Dieter Rink Vom Arbeiterstaat zur de-klassierten Gesellschaft? Ostdeutsche Arbeitermilieus zwischen Auflösung und Aufmüpfigkeit ............ 266 Susanne Völker Umstellungsstrategien in ostdeutschen Arbeitnehmerinnenmilieus: Pragmatische Selbstbehauptungen ........................ 289 Daniel Gardemin Mittlere Arbeitnehmermilieus und Strategien der Respektabilität .................... 312 Zusammenleben und Alltagskultur Heiko Geiling Milieu und Stadt. Zur Theorie und Methode einer politischen Soziologie der Stadt ..................... 339 Gisela Wiebke Ähnlichkeit oder Differenz (cid:16) was bestimmt heute das Zusammenleben von türkischen und deutschen Jugendlichen? .................................................... 364 Fritz Erich Anhelm Protestantische Anthropologie und säkularisierter Habitus. Über den theologischen Zugang zu milieuspezifischen Lebensweisen und Orientierungen ............................................................................................ 389 Wolfgang Vögele Kirche im Reformprozess: Theologische Prämissen und die Pluralität sozialer Milieus ............................. 405 Autorinnen und Autoren.................................................................................... 421 EINFÜHRUNG Zur Entwicklung des Konzeptes sozialer Milieus und Mentalitäten Helmut Bremer/Andrea Lange-Vester Im Mittelpunkt dieses Bandes steht die Frage, wie die gegenwärtigen gesell- schaftlichen Veränderungen und Auseinandersetzungen auf die sozialen Milieus wirken. Werden sie eher als Herausforderungen wahrgenommen, die die Men- schen prinzipiell durchaus bereit sind anzunehmen? Oder bedeuten sie eher Zumutungen, die sie überfordern und die Befürchtung stärken, den Anschluss an die Gesellschaft zu verlieren? In diesen Fragen aktualisiert sich ein altes, in den Sozialwissenschaften immer schon kontrovers diskutiertes Thema, ob nämlich die sozialen Akteure den Strukturwandel aktiv mitgestalten können oder ob sie eher passiv und damit Spielball gesellschaftlicher Verhältnisse sind. Dabei scheint die Lage zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf den ersten Blick eindeutig zu sein. Die neo-liberale Ökonomie und Politik, die sich mit dem Rückzug des Staates auch im sozialen und kulturellen Bereich zunehmend durchgesetzt hat, zwingt die Menschen immer stärker dazu, ihre Leistungen zu steigern und sich flexibel, mobil und eigenverantwortlich zu verhalten. Ihnen bleibt angesichts der gewaltigen ökonomisch-sozialen Dynamik anscheinend gar nichts anderes übrig, als sich diesen Prozessen und Anforderungen zu fügen. Die typenbildende Mentalitäts- und Milieuanalyse, besser bekannt als Mili- euansatz, der insbesondere von Michael Vester entwickelt worden ist, ermög- licht eine andere, differenzierte Sichtweise. Was nach außen als Passivität und Anpassung an Strukturveränderungen erscheinen mag, ist demnach keineswegs damit gleichzusetzen, dass sich die Milieus aufgeben und bedingungslos den Verhältnissen unterordnen. Bezieht man die Perspektive der Akteure mit ein, geht es vielmehr immer um spezifische Arrangements, in denen die Menschen ihre bisherigen Lebensweisen mit den äußeren Handlungsbedingungen neu abstimmen. Das geschieht jedoch nicht nach der Art eines mechanischen Refle- xes. Vielmehr werden gesellschaftliche Veränderungen aus der Perspektive der inkorporierten Prinzipien der Lebensführung interpretiert und entsprechend integriert. Die Arrangements, mit denen sich die Menschen und sozialen Grup- pen auf die Lebensbedingungen einstellen, sind, wie Bourdieu (1992: 33) for- muliert hat, „Resultat einer Art Alchimie, eines Umwandlungsprozesses“. H. Bremer, A. Lange-Vester (Hrsg.), Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur, Sozialstrukturanalyse, DOI 10.1007/978-3-531-19947-4_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

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Soziale, wirtschaftliche und politische Probleme haben sich in den vergangenen Jahren erheblich zugespitzt. Die Akteure sehen sich zunehmend zu Eigenverantwortung und Flexibilität im Erwerbs- und Bildungsbereich gefordert. Betroffen sind längst nicht mehr nur die unterprivilegierten sozialen Milie
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