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Schlüsselwerke der Postcolonial Studies PDF

360 Pages·2012·116.657 MB·German
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Schlüsselwerke der Postcolonial Studies Julia Reuter • Alexandra Karentzos (Hrsg.) Schlüsselwerke der Postcolonial Studies ~ Springer VS Herausgeberinnen )ulia Reuter Alexandra Karenlzos Köln, Deutschland Dannstadt, Deutschland ISBN 978-3-531-17577-5 ISBN 978-3-531-93453-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-93453-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. SpringerVS I @VSVerlagfürSozialwissenschaften Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, über setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsnamen. Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandentwurf. KünkelLopka GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+ Business Media www.springer-vs.de Inhalt Vorwort ................................................................................................................ 9 Julia Reuter / Alexandra Karentzos 1 Theoretische Referenzen Mehrwert, Fetischismus, Hegemonie. Karl Marx' »Kapital« und Antonio Gramscis »Gerangnishefte« ........................................................ 17 Friederike Habermann Poststrukturalismus und Postkolonialismus. Jacques Derridas »Grammatologie« sowie Gmes Deleuzes und Felix Guattaris »Tausend PlateaUS« ........................................................................................... 27 Johannes Angermüller / Leonie Bellina Diskurs, Diskontinnität und historisches Apriori. Michel Foucaults »Die Ordnung der Dinge«, »Archäologie des Wissens« und »Die Ordnung des Diskurses« .......................................................................... 39 Michael C. Frank Begehren, Fantasie, Fetisch. Postkoloniale Theorie und die Psychoanalyse (Sigmund Freud und Jacques Lacan) ................................................................ 51 Brigitte Kossek Historiographie und Anthropologie. Zur Kritik hegemonialer Wissensproduktion bei Talal Asad, Bernard S. Cohn und der Subaltern Studies Group ............................................................................ 69 Roger Begrich / Shalini Randeria 6 Postkoloniale Schlüsselwerke Klassifizierende Blicke, manichäische Welt. Frantz Fanon: »Schwarze Haut, weiße Masken« und »Die Verdammten dieser Erde« .......... 85 Jens Kastner Der >dritte Raum des Aussprechens< - Hybridität - Minderheitendifferenz. Homi K. Bhabha: »Tbe Location of Culture« .................................................. 97 Cornelia Sieber Archäologien des okzidentalen Fremdwissens und kontrapuoktische Komplettierungen. Edward W. Said: »Orientalism« und »Culture and Imperialism« ............................................................................. 109 Markus Schmitz Sprachgewalt, Unterdrückung und die Verwundbarkeit der postkolonialen Intellektuellen. Gayatri C.Spivak: »Can the Subaltern Speak« und »Critique of Postcolonial Reason« .......................................................... 121 Miriam Nandi Die Differenz leben. Stuart Hall: »Der Westen und der Rest« und »Wann war >der Postkolonialismus«< ...................................................... BI Rainer Winter Mobilität, Heterotopie, Oezentrieruog. Rosi Braidotti: »Nomadie Subjects« .............................................................. 143 Paula-Irene Villa Essentialismuskritik, transnationaler Antirassismus, Körperpolitik. Paul Gilroy und der »Black Atlantic« ............................................................ 153 Sergio Costa Oekoloniale Entbindung. Walter Mignolos Kritik an der Matrix der Kolonialität ................................. 165 Sabine Broeck Talking back. bell hooks und schwarze feministische Ermächtigung ............ 177 Belinda Kazeem / Johanna Schaffer 7 Interdisziplinäre Rezeption Postkoloniale Ethnologie. Vom Objekt postkolonialer Kritik zur Ethnografie der neoliberalen Globalisierung ........................................... 191 Daniel Münster Postkoloniale Geschichte(n). Repräsentationen, Temporalitäten und Geopolitiken des Wissens ................ 203 OlafK altmeier Postkoloniale Gender-Forschung. Ansätze feministischer postkolonialer Studien .............................................. 215 Lann Hornscheidt Postkoloniale Literaturwissenschaft. Metbodenpluralismus zwischen Rewriting, Writing back und hybridisierenden und kontrapunktischen Lektüren .......................................................................................................... 229 Gisela Febel Postkoloniale Kunstgeschichte. Revisionen von Musealisierungen, Kanonisierungen, Repräsentationen ...... 249 Alexandra Karentzos Postkoloniale Medienwissenschaft. Mobilität und Alterität von Ab/Bildung ......................................................... 267 Ulrike Bergermann Postkoloniale Politikwissenschaft. Grundlagen einer postkolonialen politischen Theorie und deren Anwendungsfelder .......................................................................................... 283 AramZiai Postkoloniale Soziologie. Andere Modernitäten, verortetes Wissen, kulturelle Identifizierungen ........ 297 Julia Reuter Postkoloniale Pädagogik. Ansätze zu einer interdependenten Betrachtung von Differenz .................... 315 Patricia Baquero Torres 8 Inhalt Postkoloniale Religiooswisseoschaft. Geschichte - Diskurse - Alteritäten ............................................................... 327 Andreas Nehring Postkoloniale Philosophie. Die westliche Denkgeschichte gegen deo Strich leseo .................................. 343 Patricia Purtschert Postkoloniale Geographie. Greozziehungeo, Verortungeo, Verflechtungen ............................................. 355 Julia Lossau Autorlnneoverzeichnis .................................................................................... 365 Abbildungsnachweise ..................................................................................... 375 Vorwort Julia Reuter / Alexandra Karentzos Das Vorhaben, postkoloniale Studien in einem Lehrbuch zu kanonisieren, muss zwangsläufig scheitern. Nicht nur weil es keine >eigentliche< theoretische oder disziplinäre Beheimatung postkolonialer Studien gibt, sondern vor allem weil sie sich selbst als »antidisziplinäre Intervention« (Castro Varela/Dhawan 2009: 9) verstehen und einer Kanonisierung von Wissen kritisch gegenüberstehen. So ist der vorliegende Band weniger als endgültiges, geschweige denn vollständiges Gesamtwerk denn als vorläufige Bestandsaufnahme postkolonialer Perspektiven zu betrachten, die über die Auseinandersetzung mit postkolonialen Schlüsseltex ten hinaus einen Einblick in die fruchtbaren Anschlüsse in der Vielfalt geistes wie sozialwissenschaftlicher Disziplinen bietet. Letzteres erscheint angesichts der größtenteils noch isolierten Diskussionen zur Relevanz postkolonialer Per spektiven innerhalb einzelner Fächer - zumindest in Deutschland - als ein gera dezu >übetfälliges< Projekt; in den vergangenen Jahren wurden bislang nur we nige Anstrengungen unternommen, entlang und über Disziplingrenzen hinweg das Potenzial postkolonialer Perspektiven zu thematisieren.· Dies ist umso erstaunlicher, als sich - etwa in der Analyse und Kritik von ökonomischen Macht-und Herrschaftsverhältnissen, von Formen der Rechtsspre chung und der politischen Repräsentation, von kulturellen Identitäts-und Stereo typenbildungen oder wissenschaftlichen Erkenntnis- und Legitimationsprozes sen - zahlreiche Verbindungen zu benachbarten Disziplinen formulieren lassen. Auch in ihrem Rückgriff auf marxistische, anthropologische, diskurstheoretische oder psychoanalytische Modelle schlagen postkoloniale Studien ganz bewusst den Weg eines >transdisziplinären< Wissenschaftsprograrnms ein, das auch schon von anderen angloamerikanisch geprägten Studies - Cultural, Gender oder Science Studies - als zentrales Markenzeichen perpetuiert wurde, aber nach wie vor wohl auch ein Grund ihrer vergleichsweise wenig erfolgreichen universitären Institutio nalisierung darstellt. Denn um Postkoloniale Studien lehren zu können, bedarf es Positiv hervorzuheben sei an dieser Stelle das 2010 erschienene Prokla Heft »Postkoloniale Studien als kritische Sozialwissenschaft« sowie die 2011 in Berlin stattgefundene Konferenz »Postkoloniale Gesellschaftswissenschaften - eine Zwischenbilanz« . 10 Juli. Reuter I Alexandra Karentzos mehr als eines Interesses der Lehrenden an spezifischen Problemen (post-)kolo nialer sozialer Verhältnisse. Es braucht häufig auch eine fachliche Zuordnung im Rahmen modularisierter Veranstaltungen und damit auch zumindest ansatzwei se kanonisierter Lehrinhalte, um postkoloniale Perspektiven auch nachhaltig als >legitimes Wissen< in der öffentlichen Bildungslandschaft integrieren zu können. Erste Schritte dazu wurden mit der Einrichtnng von Lehrstühlen, Graduier tenkollegs nnd Forschungszentren mit postkolonialem Schwerpunkt getan. Aller dings spielen auch Lehrbücher und Sammelbände zu postkolonialen Schlüsseltex ten und Konzepten bei der erfulgreichen Institutionalisierung von Forschungs-und Lehrinhalten eine nicht unerhebliche Rolle - gerade dann, wenn die Grundla gen der Rezeption keineswegs geklärt erscheinen. Während es im englischspra chigen Raum mittlerweile zahlreiche Nachschlagewerke gibt (vgl. exemplarisch AshcroftJGriffiths/Tiffin »The Postcolonial Studies Reader«, 1995 bzw. dies.: »Postcolonial Studies: The Key Concepts«, 1998), fehlt es im deutschsprachi gen Raum bislang an einem Handbuch zu postkolonialen Schlüsselwerken; wohl auch, weil die Kategorie des (Neo-)Kolonialismus als Interpretationsschema auf grund der jahrzehntelangen fehleuden Anerkennung der kolonialen Vergangen heit wie Einwanderungs-Gegenwart im deutschen Kontext kaum Verwendung fand (vgl. Ha 2010: 63ff.). Im Sinne einer nachholeuden Entwicklung will der vorliegende Band eine Einführung in die zentralen theoretischen Werke der Postcolonial Studies an hand ihrer berühmten RepräsentantInnen geben, wie Edward W. Said, Homi K. Bhabha, Gayatri C. Spivak, Stuart Hall oder bell hooks, uud ihre unterschiedli chen ideengeschichtlichen Referenzen nachzeichnen. So werden im ersten Kapitel einige der zentralen theoretischen Bezugs punkte der Postcolonial Studies vorgestellt, wie z. B. Psychoanalyse, Marxismus, Diskurstheorie, Poststrukturalismus, Kritische Anthropologie etc., unter ande rem um die Intertextualität bzw. Transdisziplinarität des postkolonialen Projekts zu unterstreichen. Darin werden vor allem die Schlüsselwerke, -konzepte und -autor/innen vorgestellt, die wesentlich zur Entwicklung der Postcolonial Studies beigetragen haben bzw. bis heute die postkoloniale Debatte beleben, strengge nommen aber selbst nicht zum »postkolonialen Kanon« zählen. Der Band versteht sich aber nicht nur als Nachschlagewerk für Studierende und Interessierte; er soll auch einen eigenen Beitrag zur Theoriebildung leisten. Vor allem aber sind die Postcolonial Studies in vielen Disziplinen im deutschspra chigen Raum noch so neu und viele Perspektiven noch so wenig erschlossen, dass eine Einführung sich nicht an bereits erprobten disziplinenspezifischen Ansätzen orientieren kann, sondern nicht umhin kommt, eigene Modelle zu entwickeln.

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