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Satiren: Lateinisch - deutsch PDF

140 Pages·2022·0.815 MB·German, Latin
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SAMMLUNG TUSCULUM Herausgeber: Niklas Holzberg Bernhard Zimmermann Wissenschaftlicher Beirat: Kai Brodersen Günter Figal Peter Kuhlmann Irmgard Männlein-Robert Rainer Nickel Christiane Reitz Antonios Rengakos Markus Schauer Christian Zgoll PERSIUS SATIREN Lateinisch-deutsch Herausgegeben und übersetzt von Niklas Holzberg DE GRUYTER ISBN 978-3-11-077290-6 e-ISBN (PDF) 978-3-11-077295-1 Library of Congress Control Number: 2021952032 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Für Einbandgestaltung verwendete Abbildungen: Cologny (Genève), Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 52: 6v/7r (www.e-codices.unifr.ch) Satz im Verlag Druck und Bindung: Beltz Bad Langensalza GmbH ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Heinz Holzberg und Otto Seel zum Gedächtnis Inhalt EINFÜHRUNG 9 Dichtung und Wahrheit 10 Metaphern beim Wort genommen 12 Rolle mit eingebauter Fortsetzungsgeschichte 15 Dialog mit Horaz [et al.] 20 Rezeptionssteuerung durch einen Kirchenvater 27 Mit dem Gefühl der Erleichterung aus der Hand gelegt 30 Persius ohne Muhme 34 TEXT UND ÜBERSETZUNG Prolog 40/41 Satire 1 42/43 Satire 2 52/53 Satire 3 58/59 Satire 4 68/69 Satire 5 72/73 Satire 6 86/87 Leben des Aules Persius Flaccus 92/93 ANHANG Zum lateinischen Text dieser Ausgabe 101 Erläuterungen 103 Bibliographie 131 Namenverzeichnis 137 Einführung Die römische Verssatire, in Hexametern verfasst, hatte mit dem, was wir heute unter einer ›Satire‹ verstehen, zunächst nicht nur die Kri- tik an menschlichen Fehlern und Schwächen, sondern auch an ein- zelnen damit behafteten Personen gemeinsam. Denn der Begründer der Gattung, C. Lucilius (158?–103/102 v. Chr.), wagte es noch, zur Zielscheibe satirischer Angriffe Zeitgenossen, ja sogar mächtige rö- mische Politiker zu machen. Q. Horatius Flaccus (65–8 v. Chr.) da- gegen verzichtete betont auf jegliche persönliche Invektive, begnüg- te sich also mit dem nicht auf Individuen bezogenen Anprangern moralischer Defekte. Dass sein satirischer Ich-Sprecher insbesondere vor dem Tun und Treiben der im Staat Herrschenden wortwörtlich die Augen verschließt, gibt dieser einmal wie folgt zu erkennen: Als sein Patron Maecenas in seiner Nähe mit Octavian und M. Anto- nius zusammentrifft, um zwischen ihnen zu vermitteln, reibt er sich seine von einem Katarrh befallenen Lider mit einer schwarzen Salbe ein und wird somit ›blind‹ für die politische Aktion (Sat. 1,5,30f.). Damit ist vergleichbar, dass einer der beiden späteren prominenten Vertreter der Gattung, Persius (34–62 n. Chr.), seinen Ich-Sprecher erzählen lässt, er habe als Kind oft durch Bestreichen seiner Augen mit Öl verhindert, dass er vor Zuhörern die Worte rezitieren musste, die der jüngere Cato (95–46 v. Chr.) sprach, bevor er zur Demon- stration seiner unbeirrt republikanischen Haltung gegenüber Cae- sar (100–44 v. Chr.) den Freitod wählte (3,44–47). Der Selbstmör- der aus stoischer Überzeugung war während der frühen Kaiserzeit, in der Persius lebte, eine Symbolfigur der geistigen Opposition gegen die Caesaren. Wir dürfen mithin der Wiedergabe dieser Szene einen Hinweis darauf entnehmen, dass die satirische Persona des Persius sich ebenso wie die des Horaz vor allem der Polemik gegen einfluss- reiche Zeitgenossen enthielt, und darin schloss sich ihr die Persona 10 EinFührung des jüngsten unter den vier Klassikern der römischen Verssatire an: Decimus Iunius Iuvenalis (um 55–nach 130 n. Chr.). Dichtung und Wahrheit Über das Leben des Aules Persius Flaccus, der ein einziges Satiren- buch mit insgesamt nur 664 Versen hinterließ, berichtet gleichwohl eine der längsten unter den Dichterbiographien, die wir aus der An- tike haben. Unter dem Namen des Philologen Valerius Probus (1. Jh. n. Chr.) überliefert, geht sie sehr wahrscheinlich nicht auf ihn, sondern auf Sueton (ca. 70–ca. 130 n. Chr.) zurück. Wie auch sonst dessen Viten bietet sie historisch zweifelsfrei Glaubwürdiges neben ›Fakten‹, die den Argwohn erregen, aus dem Werk herausgespon- nen zu sein. Als sicher darf Folgendes gelten, das zum Verständnis des Satirenbuchs von Bedeutung ist: Der Dichter wurde am 4. De- zember 34 n. Chr. im etruskischen Volaterrae als Sohn eines mit Rö- mern der Oberschicht verwandten Ritters geboren und starb am 24. November 62 n. Chr. im Alter von nur knapp 28 Jahren in der Nähe von Rom. Seine Ausbildung, welche die Voraussetzung für seine Be- fähigung zum poeta doctus schuf, erhielt er bei dem renommierten Philologen Remmius Palaemon, der für seine Bevorzugung klassi- scher römischer Autoren gegenüber archaischen bekannt war, dem Rhetor Verginius Flaccus und vor allem dem stoischen Philosophen L. Annaeus Cornutus; mit dessen Lehren wurde er in einer ›sokrati- schen‹ Lebensgemeinschaft, die seine Persona in Satire 5 idealisiert, vertraut gemacht. Zu seinen Freunden gehörten außer M. Annaeus Lucanus (39–65), dem Verfasser des caesarfeindlichen Epos De bello civili (›Der Bürgerkrieg‹), P. Paetus Thrasea, der ein Bewunderer des jüngeren Cato und Stoiker wie Cornutus war – Nero verurteilte ihn 66 n. Chr. zum Tode –, und der Lyriker Caesius Bassus, an den Satire 6 in Form einer Versepistel adressiert ist. Wenn die Vita nun berichtet, das Satirenbuch sei nicht vollendet,

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