Marcel Humar Rhetorik der Verunsicherung Philologus Zeitschrift für antike Literatur und ihre Rezeption / A Journal for Ancient Literature and its Reception Supplemente / Supplementary Volumes Herausgegeben von / Edited by Sabine Föllinger, Therese Fuhrer, Jan Stenger, Martin Vöhler, Katharina Volk Band 5 Marcel Humar Rhetorik der Verunsicherung Affekt-Strategien in den platonischen Frühdialogen ISBN 978-3-11-050001-1 e-ISBN (PDF) 978-3-11-049845-5 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-049753-3 ISSN 2199-0255 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck: CPI books GmbH, Leck ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Vorwort Das vorliegende Buch stellt die geringfügig überarbeitete Fassung meiner Disserta- tion dar, die im Sommer 2015 vom Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaf- ten der Freien Universität Berlin angenommen worden ist. Die Arbeit entstand im Rahmen des Projekts „Rhetorik der Verunsicherung“ am damaligen Exzellenzclus- ter Languages of Emotion der Freien Universität Berlin (Dauer des Projekts: Oktober 2010 bis Oktober 2013, Leitung: Prof. Dr. Martin Vöhler, Prof. Dr. Therese Fuhrer, Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel). Mein größter Dank gilt dem Erstgutachter und ständigem Begleiter der Arbeit, Prof. Dr. Martin Vöhler (Thessaloniki). Er hat diese Arbeit angeregt und durch eine Stelle im Projekt ermöglicht. Über die Dauer des Projekts hinweg hat er mich auf vielfältige Weise durch seine Erfahrung und sein Wissen unterstützt, mich stets gefördert und durch seine freundliche Art immer wieder motiviert. Prof. Dr. Therese Fuhrer (München) hat im Rahmen des Projekts viele Impulse zur Optimierung der Arbeit gegeben und mich weit über die Grenzen des Projekts hinaus immer mit ihrem Rat und ihrer Unterstützung begleitet. Prof. Dr. Bernd Roling (Berlin) hat das zweite Gutachten der Arbeit übernom- men. Durch seinen Blick bekam diese noch wertvolle Erweiterungen und Ergänzun- gen. Prof. Dr. Hilge Landweer (Berlin) und PD Dr. Michael Krewet (Berlin) haben in der Kommission mitgewirkt. Ramona Früh war bereit, die Arbeit Korrektur zu lesen. Dafür sei Ihnen allen an dieser Stelle herzlich gedankt. Danksagen möchte ich an dieser Stelle auch den Teilnehmern der Workshops, die im Rahmen des Projekts veranstaltet wurden, sowie den Teilnehmern der im Rahmen des Projekts durchgeführten Konferenz, insbesondere Prof. Dr. Michael Erler (Würzburg) und Prof. Dr. Norbert Blößner (Berlin). Den Herausgebern der Supplemente des Philologus danke ich für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe. Den beiden anonymen Gutachtern bin ich für hilfreiche Anmerkungen zur Verbesserung des Manuskripts zu Dank verpflichtet. Claudia Bräuer und Elisabeth Kempf vom Verlag De Gruyter möchte ich für die kompetente Hilfe bei der Fertigstellung des Satzes danken. Zum Schluss möchte ich meinen Eltern herzlich danken, die mich immer in meinen Vorhaben unterstützt haben. Ihnen ist diese Arbeit gewidmet. Berlin, im September 2016 Marcel Humar | Meinen Eltern Inhaltsverzeichnis Vorwort | V 1 Einleitung | 1 1.1 Der verunsichernde Sokrates | 1 1.2 Zielsetzung und Struktur der Arbeit | 7 1.3 Methodische und begriffliche Vorbemerkungen | 10 1.3.1 Dialog und Gespräch | 15 1.3.2 Der Sequenzbegriff | 19 2 Zugänge zur Begrifflichkeit und die Darstellung von Verunsicherung bei Platon | 22 2.1 Vorbemerkungen | 22 2.1.1 Begriff und Definition von ‚Verunsicherung‘ | 23 2.1.2 Verunsicherung in der Rhetorik und der sokratischen Gesprächsführung | 27 2.1.3 Sokratisches Gespräch und emotionale Beteiligung | 32 2.2 Die unterschiedlichen Charaktere und ihre Reaktionen auf Verunsicherung | 36 2.2.1 Die Klimax der Reaktionen in der Politeia | 39 2.2.2 Goffmans ‚face‘ und die platonischen Charaktere | 48 2.3 Zum Wortfeld der Verunsicherung | 51 2.3.1 Aporia | 52 2.3.2 Weitere Termini im Wortfeld der Verunsicherung | 56 2.4 Somatische Reaktionen | 62 2.4.1 Schweigen und Stottern | 64 2.4.2 Schwindelgefühle | 70 2.4.3 Erröten und Schwitzen | 75 2.5 Bildersprache | 79 2.5.1 Verunsicherung als Schwanken | 82 2.5.2 Somatische Bilder | 85 2.5.3 Tiervergleiche | 86 2.5.4 Sokrates als Zauberer | 91 2.5.5 Der lebendige Logos | 94 2.6 Antwortverhalten | 95 2.7 Zusammenfassung | 100 3 Strategien der Verunsicherung | 103 3.1 Vorbemerkungen | 103 3.1.1 Die sokratische Methode – radikale Verunsicherung | 103 X | Inhaltsverzeichnis 3.1.2 Zu den Begriffen der ‚Strategie‘ und der ‚Kooperativität‘ | 107 3.1.3 Zur Verunsicherung in der Biographie des Sokrates: die Apologie als Zeugnis | 114 3.2 Die Ironie des Sokrates | 125 3.2.1 Die neuere Forschung zur sokratischen Ironie | 131 3.2.2 Der ironische Einstieg im Hippias minor | 135 3.2.3 Sokratische Ironie im Eingang des Menon | 139 3.2.4 Sokratische Ironie im Euthyphron – Gesprächseinstieg und Ende | 141 3.3 Figuren der Repetition | 146 3.3.1 Wiederholung im Gesprächseinstieg: Platons Ion | 149 3.3.2 Ein Vergleich mit dem Hippias minor | 152 3.3.3 Häufung im Laches: Vorbereitung der Widerlegung | 156 3.3.4 Wiederholung zur Induktion von Verunsicherung im Euthyphron | 158 3.3.5 Zum Vergleich: rhetorisierte Dialektik im Theaitetos | 161 3.4 Das Beispiel | 162 3.4.1 Die Beispiele im Euthyphron | 164 3.4.2 Ablenkung durch Komplexität: Verfälschende Beispiele im Mittelteil des Laches | 171 3.4.3 Der Hippias minor: verunsichern durch gehäufte Beispiele | 177 3.4.4 Abschließende Verunsicherung durch Häufung: Das Ende des Ion | 180 3.5 Der Vergleich | 183 3.5.1 Zum Vergleich bei Platon und in der Gesprächsführung des Sokrates | 183 3.5.2 Vergleiche zur Gesprächsteuerung: Hippokrates’ Belehrung im Protagoras | 186 3.5.3 Ein irreführender Vergleich im Protagoras | 191 3.6 Das Paradox | 194 3.6.1 Paradoxer Wortgebrauch im Ion | 197 3.6.2 Das Paradox im Hippias minor | 200 3.6.3 Der paradoxe Ausgang des Protagoras | 204 3.7 Suggestion | 207 3.7.1 Vorbemerkungen | 207 3.7.2 Suggestion in der Politeia | 210 3.7.3 Die suggestive Kraft von Beispielen im Charmides | 214 3.7.4 Suggestion im Gespräch mit Kritias im Charmides | 222 3.8 Zusammenfassung | 226