ebook img

Probleme der Fetalen Endokrinologie: Drittes Symposion der Deutschen Gesellschaft fur Endokrinologie, Bonn, den 4. und 5. Marz 1955 PDF

231 Pages·1956·9.007 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Probleme der Fetalen Endokrinologie: Drittes Symposion der Deutschen Gesellschaft fur Endokrinologie, Bonn, den 4. und 5. Marz 1955

PROBLEME DER FETALEN ENDOKRINOLOGIE DRITTES SYMPOSION DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FOR ENDOKRINOLOGIE BONN, DEN 4. UND 5. MÄRZ 1955 SCHRIFTLEITUNG DOZENT DR. H. NOWAKOWSKI II. MED. UNIV.· KLINIK HAMBURG-EPPENDORF MIT 137 ABBILDUNGEN SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1956 ISBN 978-3-662-12791-9 ISBN 978-3-662-12790-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-12790-2 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN OHNE AUSDRÜCKLICHE GENEHMIGUNG DES VERLAGES IST ES AUCH NICHT GESTATTET, DIESES BUCH ODER TEILE DARAUS AUF PHOTOMECHANISCHEM WEGE (PHOTOKOPIE, MIKROKOPIE) ZU VERVIELFÄLTIGEN © BY SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG 1956 URSPRÜNGLICH ERSCHIENEN BEI SPRINGER-VERLAG OHG. BERLIN • GÖTTINGEN • HEIDELBERG 1956 BRÜHLSORE UNIVERSITÄTSDRUCKEREI GIESSEN Inhaltsverzeichnis Probleme der fetalen Endokrirwlogie E. Tonutti u. S. Fetzer: Über Entwicklung und Differenzierung der glandotrop gesteuer· ten inkretorischen Gewebe beim Menschen 1 Diskussion 13 H. Ferner. A. Jost: L'analyse experimentale de l'endocrinologie foetale 14 W. Koch: Fetale hormonale Störungen bei Tieren 39 Diskussion. . . . . . . . . . . . . . . . . 42 H. Ferner-W. Koch- R. Ammon- W. Koch- R. Ammon- W. Koch R. Ammon - W. Koch - F. Bahner - W. Koch - J. Kracht - W. Koch K. Kloos: Zur pathologischen Anatomie embryonaler Fehlbildungen endokriner Organe . 44 C. Overzier: Endokrinologische Fragen des Hermaphroditismus 58 J. R. Bierich: Entstehung und Symptomatik des kongenitalen adrenogenitalen Syn- droms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 A. Würterle: Klinische Beiträge zur Differentialdiagnose des adrenogenitalen Syndroms der Frau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 W. Ehrengut: Das chromosomale Geschlecht von Patienten mit "ovarieller Agenesie" . 104 Diskussion ................................. 106 H. Voss - H.-H. Stange - A. Prader - E. Phillpp - L. Weissbecker - K.-D. Voigt-L. Weissbecker-K.-D. Voigt-W. Zimmermann-E. Phi lipp-C. Overzier-J. Bierich-A. Würterle A. Jores: Wechselbeziehungen zwischen mütterlichem und fetalem Endokrinium ... 112 C. van Beek: Embryopathia diabetica und die Diagnostik des mütterlichen Diabetes mittels Sektion ihres totgeborenen Kindes 124 Diskussion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 W. Koch - R. Eiert-W. Höpker - E. Philipp - W. Höpker-E. Philipp W. Höpker E. Philipp: Die inkretorische Funktion der Placenta und ihre Wirkung auf den mütter- lichen und fetalen Organismus . . . . . . . . . . . . . . . . 131 E. Diczfalusy: Das Verhalten von Choriongonadotropin und Oestrogenen in der menschlichen Placenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 J. Drescher: Experimentelle Untersuchungen über den biologischen und chemischen Charakter der Choriongonadotropirre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Diskussion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 A. Jores- A. Jost- K. Thomsen-H. Ferner- C. Overzier- W. Koch E. Philipp IV Inhaltsverzeichnis J. Zander: Das Verhalten des Schwangerschaftshormones Progesteron in der Placenta 170 Diskussion . . . . 178 L. Weissbecker C. A. Gemzell: Das Wachstumshormon im retroplacentären Blut und im Nabelschnur- blut 179 Diskussion 184 J. Kracht H.-J. Staemmler: Die Bedeutung der Placenta für den hypophysär-adrenalen Funk- tionskreis . 185 Diskussion. . 197 K.-D. Voigt-H.-J. Staemmler H. Zeisel: Die Funktion der Nebennierenrinde bei Frühgeburten 198 R. Elert: Wechselbeziehungen zwischen Placenta, mütterlichen und fetalen Nebennieren 204 Fr. Hoffmann und G. Uhde: Über die Progesteronbildung in der Nebennierenrinde von Feten und von Neugeborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 H.-H. Stange: Die Morphologie der Neugeborenenovarien toxicotischer Mütter und ihre Beziehungen zum polycystischen Ovar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Diskussion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 A. Jores - H.-H. Stange - A. Jores - H.-H. Stange - A. Prader - H.-H. Stange K urzvort?·äge W. Dirscherl und H. Schriefers: Beziehungen zwischen Steroidhormonen und Aldolase (vorgetragen von H. Schriefers) . . . . . . . . . . . . . . . 218 H. Maske: Experimentell erzeugte Vergrößerung der Langerhanssehen Inseln beim Meerschweinchen 223 Diskussion. . . . . . 224 H. Ferner- J. Bierich- H. Maske- A. Jores- H. Maske- A. Jores J. Kracht-H. Maske-J. Kracht-H. Maske-J. Kracht-H. Maske J. Kracht Alphabetisches Verzeichnis der Referenten und Diskussionsredner Ammon, R., Prof. Dr. HomburgJSaar, Physiologisch-Chemisches Institut d. Univ. d. Saar- landes. Bahner, F., Prof. Dr. med., Heidelberg, Med. Univ.-Poliklinik. van Beek, C., Frau Dr. med., Leiden/Holland, Breestraat 3 B. Bierich, J. R., Dr. med., Hamburg-Eppendorf, Univ.-Kinderklinik. Diczfalusy, E., Dozent Dr. med., Stockholm/Schweden, Karolinska Sjukhuset. Dirscherl, W., Prof. Dr. Dr., Bonn, Physiologisch-Chemisches Institut d. Universität. Drescher, J., Dr. med., Kiel, Univ.-Frauenklinik. Ehrengut, W., Dr. med., München, Univ.-Kinderklinik. Eiert, R., Prof. Dr. med., Freiburg/Br., Univ.-Frauenklinik. Ferner, H., Prof. Dr. med., Hamburg, Anatomisches Institut d. Universität. Fetzer, S., Gießen, Anatomisches Institut d. Akademie f. Medizin. Forschung u. Fortbildung. Gemzell, C. A., Dr. med., StockholmjSchweden, Karolinska Sjukhuset. Höpker, W., Dozent Dr. med., Lüdenscheid, Städt. Krankenhaus. Hoffmann, Fr., Prof. Dr., Essen-Werden, Evangel. Krankenhaus. Jores, A., Prof. Dr. med., Hamburg-Eppendorf, II. Med. Univ.-Klinik u. Poliklinik. Jost, A., Prof. Dr., Paris, Laboratoire de Biologie animale P. C. B., Faculte des Sciences. Kloos, K., Prof. Dr. med., Kiel, Pathologisches Institut d. Universität. Koch, W., Prof. Dr. med. vet., Berlin-Dahlem, Inst. für Tierzucht und Erbpathologie. Kracht, J., Dozent Dr. med., Hamburg, Pathologisches Institut d. Universität. Maske, H., Dr. med., München, II. Med. Univ.-Klinik. Overzier, C., Prof. Dr. med., Mainz, Med. Univ.-Klinik. Philipp, E., Prof. Dr. med., Kiel, Univ.-Frauenklinik. Prader, A., Dr. med., Zürich, Univ.-Kinderklinik. Schriefers, H., Bonn, Physiologisch-Chemisches Institut d. Universität. Stange, H.-H., Dozent Dr. med., Kiel, Univ -Frauenklinik. Staemmler, H.-J., Dr. med., Kiel, Univ.-Frauenklinik. Thomsen, K., Dozent Dr. med., Hamburg-Eppendorf, Univ.-Frauenklinik. Tonutti, E., Prof. Dr. med., Gießen, Anatomisches Institut d. Akademie f. Medizin. Forschung u. Fortbildung. Uhde, G., Dr. med., Essen-Werden, Evangel. Krankenhaus. Voigt, K.-D., Dozent Dr. med., Hamburg-Eppendorf, II. Med. Univ.-Klinik und Poliklinik. Voss, H., Dr. phil. nat., Mannheim-Waldhof, Boehringer & Söhne, Weissbecker, L., Prof. Dr. med., Freiburg/Br., Med. Univ.-Klinik. Würterle, A., Dozent Dr. med. habil., Leipzig C 1, Univ.-Frauenklinik. Zander, J., Dozent Dr. med., Köln, Univ.-Frauenklinik. Zeisel, H., Dr. med., Würzburg, Univ.-Kinderklinik. Zimmermann, W., Med.-Rat., Dozent Dr. Dr., Trier, Staatl. Medizinaluntersuchungsamt. Aus dem Anatomischen Institut der Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung Gießen Über Entwicklung und Differenzierung der glandotrop gesteuerten inkretorischen Gewebe beim Menschen* Von E. ToNUTTI und S. FETZER Mit 3 Abbildungen Die endokrinen Probleme des fetalen Organismus gruppieren sich zur Zeit vorwiegend um folgende 3 Fragen: l. Wann sind die endokrinen Gewebe im fetalen Organismus funktionsbereit? 2. Beeinflussen sich endokrine Gewebe wechselseitig in ihrer Differenzierung? 3. Nehmen mütterliche oder placentare Hormone Einfluß auf die Differen zierung fetaler endokriner Gewebe ? Die die makroskopische und mikroskopische Formgestaltung der Organe verfolgende Embryologie kann auf diese Fragen keine direkte Antwort geben. Sie kann dagegen feststellen, wann die Differenzierung endokriner Gewebs formationen stattfindet und somit die Zeitpunkte fixieren, zu denen die funktio nellen Strukturelemente endokriner Organe so weit differenziert und gereift sind, daß mit der Möglichkeit der Funktionsaufnahme gerechnet werden kann. Die tatsächliche Funktionsaufnahme zu beweisen, ist dagegen dem Experiment vorbehalten. Unter diesem Blickwinkel wollen wir beim Menschen in kurzen Zügen das zeitliche Neben- und Nacheinander der Entwicklung der endokrinen Organe und der Differenzierung ihrer funktionellen Strukturelemente betrachten. Wir beschränken uns dabei in der Darstellung auf den Hypophysenvorderlappen und die von ihm glandotrop gesteuerten Organe. In den nachfolgend zu be sprechenden Diagrammen sind der Vollständigkeit halber jedoch auch Epithel körperchen und Inselapparat berücksichtigt. Die angegebenen Daten sind durch weg dem zitierten einschlägigen Schrifttum entnommen. Die Daten über die Entwicklung des Inselapparates sind bei FERNER {9) entlehnt. Alle Längen angaben im Text beziehen sich auf Scheitel-Steißlänge menschlicher Embryonen. Im einzelnen werden folgende 3 Fragen erörtert: l. Wann treten die "Anlagen" der endokrinen Organe auf, und wann wird ihre Primitivform erreicht ? *Herrn Prof. Dr. W. SeROELLER zum 75. Geburtstag zugeeignet. Herrn Prof. J. HALLERVORDEN, der das Manuskript während des Symposions verlas, sei an dieser Stelle herzlich dafür gedankt. 3. Symposion Bonn 1955 1 2 E. ToNUTTI und S. FETZER: 2. Wann beginnt die histologische Differenzierung der endokrinen Gewebs formationen, und zu welchem Zeitpunkt sind ihre funktionellen Strukturelemente ausgebildet ? 3. Wie und wann vollzieht sich die endgültige Reifung der endokrinen Gewebe, und welche Besonderheiten treten dabei zutage ? Die Erörterung dieser letzten Frage wird über den Zeitraum des Fetallebens hinausführen. I. Zur Frage der "Anlagen" der endokrinen Organe 1. Hypophyse Die Anlage der Adenohypophyse entstammt dem Dach der ektodermalen Mundbucht, während die Neurohypophyse aus dem Boden des Zwischenhirnes hervorgeht. Bei 7-8 mm langen Embryonen formt sich aus dem Ektoderm der Mundbucht die sog. RATHKEsche Tasche, während bei 10 mm langen Embryonen eine Aussackung des Zwischenhirnbodens, die .Anlage der Neurohypophyse, entsteht [GILBERT (12)]. Diese lagert sich der RATHKEschen Tasche an. Die ursprünglich breite Verbindung der Hypophysentasche mit der Rachenhöhle wird zu einem schmalen Gang (Hypophysengang), der in der Regel bei 20 mm langen Embryonen obliteriert [RoMEIS (23)]. Der Anfangsteil des Hypophysen ganges am Rachendach liefert die sog. Rachendachhypophyse. Alle Teile der Adenohypophyse gehen aus dem sog. Hypophysensäckchen (= RATHKEsche Tasche ohne Hypophysengang) hervor. Der spätere Vorder tappen entsteht aus der Vorderwand des Säckchens, der Trichterlappen aus dem oberen Teil desselben und schließlich die Parsintermedia aus der Hinterwand des Säckchens. Die verhältnismäßig wenig Parenchym liefernde Hinterwand des Säckchens liegt der Hinterlappenanlage an und verwächst mit ihr. Diese Gliederung der Adenohypophyse vollzieht sich bei Embryonen von 40 mm Länge, wobei gleichzeitig die charakteristische, teilweise Umschließung der Neuro hypophyse durch die Seitenteile der Vorderlappenanlagen eintritt (ROMEIS (23)]. Damit ist die primitive Organform der Hypophyse erreicht. 2. Schilddrüse Die Anlage der Schilddrüse entsteht in Form einer Entodermknospe, die median zwischen I. und ll. Schlundtasche gelegen ist. Dies ist schon bei 2--4 mm langen Embryonen erkennbar [GROSSER (13)]. Die von dieser Epithelverdickung caudalwärts aussprossende Organanlage gliedert sich sodann in 2 seitlich liegende, in der Mitte miteinander verbundene Lappen, aus denen die beiden Seitenlappen der Schilddrüse hervorgehen. Außer der medianen Schilddrüsenanlage beteiligen sich in geringem Maße auch 2 sog.laterale Schilddrüsenanlagen aus der IV. Schlund tasche am Aufbau der beiden Seitenlappen. Der Mittelteil der Schilddrüse bleibt in der Entwicklung zurück und liefert den sog. Isthmus. - Zunächst ist die mediane Schilddrüsenanlage mit ihrem Mutterboden am späteren Foramen coecum durch einen lang ausgezogenen, teilweise mit Lichtung versehenen Gang, den Ductus thyreoglossus, verbunden. Dieser bildet sich später zurück, jedoch können aus isolierten Resten des Ganges Nebenschilddrüsen oder Cysten hervor gehen. Der caudale Anteil des Ganges bleibt in etwa 1/3 der Fälle erhalten und liefert dann den sog. Lobus pyramidalis. Rückbildung des Ductus thyreoglossus Über Entwicklung und Differenzierung der Gewebe beim Menschen 3 und primitive Lappenbildung sind bereits bei 10-12 mm langen Embryonen erkennbar [NoRRIS (20)]. Damit zeichnet sich also schon zu diesem sehr frühen Zeitpunkt die Primitivform der Schilddrüse ab. 3. Indifferente Gonade Die Gonadenanlage entsteht bei beiden Geschlechtern im medialen, der Mesenterialwurzel zugekehrten Bereich der Urnierenfalte. Das Cölomepithel beginnt an dieser Stelle bei Embryonen von 4--5 mm Länge höher und mehr schichtig zu werden und bildet das sog. Keimepithel der Gonade [FISCHEL (10), STIEVE (29)]. Gleichzeitig erfolgt unter dieser Verdickung des Cölomepithels eine Wucherung des Mesenchyms ( 1), wodurch der sog. Mesenchymkern (von manchen auch "Mark" genannt) der Gonadenanlage entsteht. In diesem "Mesenchym kern" formen alsbald epitheloide Zellelemente die sog. Keimstränge. Sowohl im Keimepithel wie besonders in den epitheloiden Zellsträngen der Keimstränge finden sich die sog. Urgeschlechtszellen. Bis zu diesem Stadium, das bei etwa 15 mm langen Embryonen erreicht wird, läßt sich nicht entscheiden, ob die Gonade zum Hoden oder Ovarium wird [STIEVE (29)]. Aus diesem Grunde bezeichnet man die Anlage als indifferente Gonade. Alsbald vollziehen sich aber an den Keimsträngen Umwandlungen, die die sexuelle Differenzierung der Gonade, die später zu besprechen ist, einleiten. Die Urgeschlechtszellen entstammen vermutlich nicht dem Cölomepithel, sondern stellen wahrscheinlich eine Zellart sui generis dar, die bereits frühzeitig aus dem Entwicklungsgeschehen ausgesondert wird. Ursprünglich sollen sie im Entoderm lagern und dann durch amöboide Fortbewegung in die Gonadenanlage einwandern (sog. Keimbahn) [PoLITZER (22)]. Bezüglich der Ableitung der späteren endokrin tätigen Zellen der Gonaden (LEYDIG-Zellen des Hodens, Theca interna-Zellen und Granulosaluteinzellen des Ovariums) herrscht noch Unklarheit. Vielfach wird angenommen, daß LEYDIG Zellen und Theca interna-Zellen Abkömmlinge des Mesenchyms sind, die Granulosazellen dagegen Abkömmlinge des Cöloniepithels. Auffallend ist, daß alle Zellarten, die die Potenz der Steroidhormonsynthese als spezifische Eigen schaft besitzen, also die genannten Zellarten der männlichen bzw. weiblichen Gonade und die Nebennierenrindenzellen, in engster Nachbarschaft entstehen. Nach einer Theorie von WITSCHI (35) entstammt das Material des "Mesenchym kernes" der Gonadenanlage ( = "Mark"), aus dem später LEYDIG-Zellen des Hodens und Thecazellen des Ovariums hervorgehen, dem mesonephrogenen Blastem. 4. Nebenniere Die Anlage der Nebennierenrinde wird bei 6 mm langen Embryonen in un mittelbarer Nachbarschaft der Gonadenanlage als Verdickung des Cölomepithels (Interrenalepithel) beiderseits zwischen Mesenterialwurzel und Urniere sichtbar [HETT (15), FISCHEL (10)]. Die Epithelknospen verlieren ihren Kontakt mit dem Cölomepithel bei Embryonen von 8-10 mm Länge und bilden sodann die sog. Interrenalkörper. Von manchen Autoren wird jedoch angenommen, daß das Material der Interrenalkörper dem unter dem Cölomepithel gelegenen Mesenchym entstammt [Lit. s. BACHMANN (3)]. 1* 4 E. TONUTTI und S. FETZER: Wie bei den Keimdrüsen ist somit auch hier die Frage der Herkunft des später Steroidhormone bildenden Zellmaterials nicht restlos geklärt. Nach der Theorie von WITSCHI geht das Material der Rindenanlage aus dem mesonephrogenen Blastem hervor und entstammt somit dem gleichen Mutterboden wie die sog. "Markanlage" (sog. "Mesenchymkern") der Gonadenanlage. Die Interrenalkörper stellen als Anlagen der Nebennierenrinde zunächst ungeordnete Zellhaufen dar, in die sodann von medial und dorsal her das Anlage material des Markes, die ;;tus der Grenzstranganlage hervorgehenden Sympatho blasten, einwandern. Diese Einwanderung beginnt schon bei Embryonen von 65 mm ~~~~;;-11 60 .... --------- elzapfen 55 Außmzo11~ 12 lnnen!One Woc hen 50 ~~/;h;~ mSc enzone UmsdoleBen der Neuronypopl!yse 8 06/tY d.l!yp.riang. r'!iiiiuln7iinr m""uJJI . fqblosg d.Knospen ~---------- 7 75 ~-----------, >ympalbobUnvas;iJJ Versc17melzungtfer Keimstringe dors.tJ. venlr.A!71uge 10 ~u~i/J Nkeeusrcohlery [TKaJspCbhyes e ~~-i *-M.dD-.-Ib-yl"-t!-(fl-os-.<j Ket.m zapfen [/nnlleerrrreennoollkeip/rilpheerl Knospen ß/ lJ. JY 6 rl:,d.lbymgl.Plopp. Keimepi/hel dors. u. vtwlrole 5 5 nlotfermknospe fonkretJSonlt;qe q. 2 0 I Abb. 1. Zeitliches Auftreten der "Anlagen" und der Ausbildung der primitiven Organform endokriner Organe beim ~Ienschen. Längenmaße und Alter der Embryonen bei AREY (2) entnommen 15 mm Länge [HETT (15)] und hört erst gegen Ende der Fetalzeit auf. Die typische Mark-Rindenanordnung der beiden zu einem Organ vereinigten Gewebs systeme bildet sich somit sehr allmählich in einem kontinuierlichen Vorgange während der Fetalzeit aus. Die Anlage der Nebennierenrinde erfährt frühzeitig eine primitive Gliederung in 2 Abschnitte. Dabei wird angenommen, daß Zellen, die einer 2. Proliferation des Cölomepithels entstammen, sich auf der Oberfläche des Interrenalkörpers ansammeln. Die innengelegene ältere Zellschicht wird als sog. fetale oder primitive Rinde oder Innenzone bezeichnet, die außenliegende dagegen als definitive Rinde oder Außenzone. Die Innenzone, die sich während des fetalen Lebens mächtig entfaltet, wird nach der Geburt abgebaut. Die Außenzone stellt die Matrix für den Aufbau der bleibenden Nebennierenrinde dar. Der Zeitpunkt des Auftretens der Gliederung des Rindenorgans in Innen- und Außenzone ist offenbar recht verschieden. HETT (15) beobachtete die beiden Zonen schon bei einem 20 mm langen Embryo, RoTTER (24) dagegen erst bei 60 mm Länge. Auch FRAZAO (11) fand sie neuerdings erst nach dem 3. Monat, was einer Embryolänge von 50-60mm entspricht. Man wird daher erst bei Embryonen, die 50-60 mm Länge über-

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.