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Politisches Denken Jahrbuch 1995/96 PDF

373 Pages·1996·39.586 MB·German
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Politisches Denken . Jahrbuch 1995/96 In Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens. Redaktionsanschriften: Prof. Dr. Volker Gcrhardt, Institut für Philosophie, Humboldt Universität Berlin, Unter den Linden 6, 10099 Berlin Prof. Dr. Henning Ottmann Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft, Universität München, Ludwigstr. 10, 80539 München Wissenschaftlicher Beirat: Karl Dietrich Bracher (Bonn), Reinhard Brandt (Marburg), Maurice Cranston (London) (t)' John Dunn (Cambridge), Iring Fetscher (Frankfurt), Klaus Hartmann (Tübingen) (t), Wilhe1m Hcnnis (Freiburg), Dieter Henrich (München), Otfried Höffe (Tübingen), Hasso Hofmann (Berlin), Nikolaus Lobkowicz (Eichstätt), Hermann Lübbe (Zürich), Odo Marquard (Gießen), Kenneth Minogue (London), Michael Oakeshott (London) (t), J. G. A. Pocock (Hopkins University), Melvin Richter (New York), Quentin Skinner (Cambridge), Michael Stolleis (Frankfurt) Politisches Denken Jahrbuch 1995/96 Herausgegeben von Karl Graf Ballestrem, Volker Gerhardt, Henning Ottmann und Martyn P. Thompson J. Verlag B. Metzler Stuttgart . Weimar Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Politisches Denken: Jahrbuch ... ; Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens. - Stuttgart/Weimar: Metzler. Erscheint jährlich. - Aufnahme nach 1991 (1992) ISSN 0942-2307 1991 (1992) - Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen. Übersetzungen. Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ISSN 0942-2307 ISBN 978-3-476-01385-9 ISBN 978-3-476-03633-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03633-9 © 1996 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1996 EIN VERLAG DER SPEKTRUM FACHVERLAGE GMBH Inhalt HENNING OTTMANN In eigener Sache: Politisches Denken. Oder: Warum der Begriff »Politisches Denken« konkurrierenden Begriffen vorzuziehen ist 1 KARIN WIELAND Die Politik des Fürstendieners. Baldesar Castiglione und »Das Buch vom Hofmann« 9 THOMAS RENTScH Die Konstitution der Konstitution. Rechtsphilosophische Bemerkungen zur Legitimation des Grundgesetzes 29 HERMANN KLENNER Über Vorverständnisse von Recht in neuerer Zeit 47 HORST FIRSCHING Zur Geschichte und Problematik einer )Soziologie der Moral< 57 JOHANNES WEIß Marx oder Weber? 73 SIEGFRIED LANDsHuT Das Wesen der modernen Gesellschaft nach Kar! Marx und Max Weber 85 IRING FETSCHER Hannah Arendt über »produktive und unproduktive Arbeit« bei Adam Smith und Kar! Marx. Eine Richtigstellung 117 VI Inhalt UWEJUSTUS WENZEL Sehnsucht nach dem ganz Anderen. Annäherungen an Max Horkheimer 125 OLAF ASBAcH Politik und Frieden beim Abbe de Saint-Pierre. Erinnerungen an einen (fast) vergessenen Klassiker der politischen Philosophie 133 GEORG GEISMANN Kant on Eternal Peace 165 HECTOR WITTWER Transzendentale Eschatologie und Kritische Geschichtsbetrachtung bei Kant. Die Zweideutigkeit des Ideals vom Ewigen Frieden 179 WOLFGANG KERSTING Globale Rechtsordnung oder weltweite Verteilungsgerechtigkeit? Über den systematischen Grundriß einer politischen Philosophie der internationalen Beziehungen 197 THOMASJULIAN PAGE Stein and Tocqueville in Metropolis. Towards a Contemporary Theory ofLocal Citizenship in Germany and America 247 JÜRGEN GEBHARDT Zwischen Wissenschaft und Religion Zur intellektuellen Biographie E. Voegelins in den 30er Jahren 283 Diskussion WILHELM HENNIS Max Webers » Vorbericht für eine Erhebung zur Soziologie des Zeitungswesens«. Einftihrung und Text 307 Inhalt VII UDO TIETZ Die schmutzigen Hände. Schuld, Verantwortung und der schwierige Umgang mit unserer Geschichte 323 Rezensionen CHRISTOPH QUARCH Die Geburt des Politischen und der Geist der Tragödie. Christian Meier erzählt den politischen Mythos Europas Über: Christian Meier, Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte 343 GERALD ROSENBERGER Eine Bilanz ohne Aktivseite Über: Klaus Hornung, Das totalitäre Zeitalter. Bilanz des 20. Jahrhunderts 349 UWEJUSTUS WENZEL Das Recht der Philosophie und die Philosophie des Menschenrechts Über: Walter Schweidler, Geistesmacht und Menschenrecht. Der Universalanspruch der Menschenrechte und das Problem der Ersten Philosophie 353 VEIT FRIEMERT Eine Neuvermessung des Kontraktualismus Über: Wolfgang Kersting, Die politische Philosophie des Gesellschaftsvertrags 357 SIEGFRIED WEICHLEIN Europäische Geschichte in Nationalgeschichten verstrickt Über: Hagen Schulze, Staat und Nation in der europäischen Geschichte 367 REINHARD MEHRING Die Normalität der Normativität einer Republik Über: Jürgen Habermas, Die Normalität einer Berliner Republik 373 HENNING ÜTTMANN In eigener Sache: Politisches Denken Oder: Warum der Begriff »Politisches Denken« konkurrierenden Begriffen vorzuziehen ist Dieses Jahrbuch trägt den Titel »Politisches Denken«. Der Titel wurde in pro grammatischer Absicht gewählt. Hinter der Wahl gerade dieses Begriffs stand die Überzeugung, daß der Begriff »Politisches Denken« konkurrierenden Be griffen vorzuziehen ist. »Politische Theorie«, »Politische Philosophie«, »Philo sophie der Politik« und andere sonst oft verwendete Begriffe haben Nachteile, an denen der Begriff des »Politischen Denkens« nicht in gleichem Maße zu lei den hat. I. »Politische Theorie« und »Politische Philosophie« sind - was immer sonst sie noch sein mögen - Bezeichnungen für Disziplinen, die heute akademisch aner kannt sind. "Politisch gedacht« wirdjedoch schon vor aller WIssenschaft. Politik gehört zunächst einmal in die Lebenswelt. Die große Mehrzahl der politisch Handelnden sind weder WIssenschaftler noch sind sie WIssenschaftler der Poli tik. Gleichwohl sind sie politisch Denkende, politisch handelnd und Politik be denkend, gestützt auf ihre Lebenserfahrung und ihre politische Urteilskraft (eine Mischung von common sense und Reflexion). Das »Politische Denken«, das seinen Ort in der Lebenswelt hat, ist durch »Po litische Wissenschaft« nicht zu ersetzen. »Experten« nehmen den Bürgern politi sche Entscheidungen nicht ab. »Experten« für Politik sind wir alle. In Demokra tien steht die Politische Wissenschaft zwischen Lebenswelt und Politik als eine vermittelnde, nicht aber als eine Politik ersetzende Instanz. Wer hervorheben will, daß das Nachdenken über Politik nicht Sache einiger weniger Wissender und Eingeweihter, sondern Sache aller Bürger ist, der wird den Begriff des »Po litischen Denkens« Begriffen wie »Politische Theorie« oder »Politische Philoso phie« vorziehen. Letztere sind zu sehr geprägt vom Abstand zwischen Lebens welt und akademischer Disziplin. 2 Henning Ottmann 11. »Politische Theorie« und »Politische Philosophie« dies ist ein weiterer Nachteil dieser Begriffe können so verstanden werden, als ob die wissenschaftliche Be schäftigung mit Politik Sache einer und nur einer Disziplin sein könnte. Im Blick zurück auf die Geschichte unserer Kultur wird man jedoch sagen müssen: Politik ist nie Sache einer und nur einer Disziplin gewesen. Wer möchte die Poli tik der Griechen verstehen ohne Homer und die griechische Tragödie, ohne He rodot oder Thukydides? Wie kann man die römische Politik verstehen, wenn man nur das Zeugnis des Cicero, des Seneca und des Mare Aurel zur Kenntnis nähme, nicht aber auch Polybios, Sallust, Tacitus, Vergil oder Horaz? In den christlichen Jahrhunderten, im Kampf zwischen sacerdotium und imperium, gibt es kein Begreifen der Politik ohne Theologie und Metaphysik. Und in der Neu zeit ist Politik unmittelbar verflochten mit Disziplinen wie Ökonomie und Recht um nur zwei Wissenschaften zu nennen, deren Bedeutung für die Politi sehe Wissenschaft nicht zu übersehen ist. Politik ist ein interdisziplinäres Fach. Die Politische Wissenschaft muß »Inte grationswissenschaft« , d. h. »Integration« und »Synopse« verschiedener Fächer sein.! Eine Alleinzuständigkeit für Politik besitzt die »Politische Wissenschaft« so wenig wie die »Politische Theorie« oder die »Politische Philosophie«. Dichtung und Geschichtsschreibung, Theologie und Metaphysik, Ökonomie, Jurispru denz und andere Disziplinen mehr tragen ihrerseits zum »Politischen Denken« bei, und weil dem so ist, empfiehlt es sich, den weiten Begriff des »Politischen Denkens« den fachspezifisch eingeschränkten Begriffen vorzuziehen. III. »Politische Theorie« und »Politische Philosophie« sind Begriffe, die Abstände legen zwischen Lebenswelt und Politik, zwischen Politik und andere Diszipli nen. Sie können sogar in die Gefahr geraten, daß sie den Weg vom Himmel der »Ideen« zur Welt der Empirie und der »Realfaktoren« der Geschichte nicht mehr finden. Die Geschichte der Metaphysik, aus welcher die Begriffe der» Theorie« und der »Philosophie« stammen, ist in manchen ihrer platonischen und christli ehen Traditionen die Geschichte eines reinen Geistes und einer alle Empirie transzendierenden Idee gewesen. Ein Nachklang dieser Herkunftsgeschichte ist 1 Fraenkel, Ernst: »Die Wissenschaft von der Politik und die Gesellschaft«, in: H. Schneider (Hg.): Aufgabe und Selbstverständnis der Politischen Wissenschaft, Darmstadt 1967; Bergstraesser, Arnold: »Die Stellung der Politik unter den Wissenschaften«, in: Ders.: Politik in Wissenschaft und Bildung, Freiburg 1961, 17f Ferner Oberndörfer, Dieter: »Politik als praktische Wissenschaft«, in: Ders. (Hg.): Wissenschaftliche Politik, Freiburg 1962.

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