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Paris — Wien: Enzyklopädien im Vergleich PDF

255 Pages·2005·10.675 MB·German-French-English
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W Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis Band 13 Hrsg. Friedrich Stadler Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Nemeth Universitat Wien, Wien, Osterreich Dr. Nicolas Roudet lnstitut Fran~aisW, ien, Osterreich Gedruckt mit Unterstutzung des Bundesministeriums fur Bildung, Wissen- schaft und Kultur in Wien sowie des Magistrats der Stadt Wien, MA 7 - Gruppe Kultur, Wissenschafts- und Forschungsforderung Das Werk ist urheberrechtlich geschutzt. Die dadurch begrundeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speiche- rung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. O 2005 Springer-VerlagNVien Printed in Austria SpringerWienNewYork ist ein Unternehmen von Springer Science + Business Media springersat Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnun- gen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Produkthaftung: Samtliche Angaben in diesem Buch erfolgen trotz sorgfaltiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewahr. Satz: ReproduktionsfertigeV orlage der Herausgeber Druck: Bdrsedruck Ges.m.b.H., 1230 Wien, Osterreich Gedruckt auf saurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier - TCF SPIN: 11000440 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uber http://dnb.ddb.de abrufbar ISBN-10 3-211 -215 38-7 SpringerWienNewYork ISBN-13 978-3-21 1-215 38-8 SpringerWienNewYork Zur Einfiihrung Elisabeth Nemeth Ordnungen des Wissens und gesellschaftliche Aufklarung ................... 7 Friedrich Stadler Paris - Wien: Enzyklopadien irn Vergleich. ijber vergessene Wechselwirkungen. ................................................ 25 - Paris Wien. Enzyklopadieprojekte im Vergleich Thomas Mormann Geographie des Wissens und der Wissenschaften: von der Encyclopedie zur Konstitutionstheorie ...................................3. 3 Dominique Lecourt L'Encyclopedie vue par Diderot ............................................................6 5 Pierre Wagner L'EncyclopBdie de Diderot et d'Alembert est-elle I'expression d'une conception scientifique du monde? .......................................................7 3 Anastasios Brenner Histoire et logique dans I'ecriture encyclopedique. ...............................8 9 - Wien Paris: der Logische Empirismus in Frankreich. Zur Geschichte eines gescheiterten Kommunikationsversuchs Hans-Joachim Dahms Neuraths Lehren aus der franzosischen Enzyklopadie ......................1 05 Antonia Soulez Der Neurath-Stil, oder: der Wiener Kreis, Rezeption und Rezeptionsproblernea uf den Kongressen 1935 und 1937 in Paris .....................................................................1. 21 Mathieu Marion Louis Rougier, the Vienna Circle and the Unity of Science ................1 51 Peter Schottler 13, rue du Four. Die Encyclopedie Fran~aiseal s Mittlerin franzosischer Wissenschaft in den 1930er Jahren ...........................1. 79 ,,Physikalistische Einheitswissenschaft" und International Encyclopedia of Unified Science Melika Ouelbani Carnap und die Einheit der Wissenschaft ........................................2.0. 5 Thomas Uebel Social Science in the Framework of Neurath's Physicalist Encyclopedia: Some Anti-Reductionist Concerns Allayed ...................................... 221 Aufklarungsdenken unter neuen Vorzeichen? George A. Reisch Doomed in Advance to Defeat? John Dewey on Logical Empiricism, Reductionism, and Values ................................................................2. 41 Namenregister ...................................................................................2.5 3 Die Autoren ....................................................................................2..5..7. ELISABETH NEMETH ORDNUNGEN DES WISSENS UND GESELLSCHAFTLICHE AUFKLARUNG Vorbemerkung Eines der zentralen Anliegen des .Wiener Kreises" ist heute aktueller denn je. Es bestand darin sichtbar zu machen, wie ganz unterschiedli- che, weit auseinander liegende Bereiche wissenschaftlicher Theoriebil- dung miteinander in Zusammenhang gebracht werden konnen. Dass dieses Projekt zunachst .Einheitswissenschaft" genannt wurde, gab Anlass zu einer Reihe von Missverstandnissen die bis heute nicht aus- geraumt sind. Es ging den Logischen Empiristen der 1920er und 30er Jahre weder darum, alles Wissen auf die Physik zu reduzieren, noch darum .das System" der Wissenschaften zu konstruieren oder sie in das Korsett einer physikalischen Sprache zu zwingen. .Das System ist die gro13e wissenschaftliche Lugeu schrieb Otto Neurath 1935 und setz- te .die Enzyklopadie als Modellu dagegen: die Vision eines lebendigen Gesamten, dessen innere Struktur nicht ein fur alle Mal festgelegt wer- den kann. So wie gesellschaftliche ,UtopienU fur Neurath prinzipiell nur in einer Mehrzahl von Alternativen denkbar sind, so treten auch "Enzy- klopadien" immer im Plural auf. Neurath sah von Anfang an, dass die Entwicklung wissenschaftlichen Wissens nicht als ein linear fortschrei- tender Akkumulationsprozess verstanden werden kann. Erweiterungen unseres Erfahrungswissens werden auch dadurch moglich dass die Natur menschlichen Wissens einer Analyse unterzogen und ein Stuck weit geklart wird. Die Frage, worin wohlbegrundetes Wissen denn uberhaupt besteht, ist seit jeher eng verbunden mit der Frage, wie wir uns die innere Ordnung des Wissens in seiner Gesamtheit vorstellen sollen. Die International Encyclopedia of Unified Science sollte sich daher nicht damit begnugen, eine moglichst grol3e Bandbreite von Erkennt- nissen der Offentlichkeit zuganglich zu machen. Sie sollte auch eine Vorstellung davon vermitteln, wie moderne Wissenschaften ihre Er- - kenntnisanspruche formulieren und uberprufen also sichtbar machen, was in den modernen Wissenschaften als .wohlbegrundetes Wissen" gilt. Mit dieser Konzeption gingen die Herausgeber der .Encyclopedia" - und vor allem der .Motor der Sache", Otto Neurath - uber das gangi- ge Verstandnis einer Enzyklopadie weit hinaus und knupften ausdruck- 8 Elisabeth Nemeth lich an die Enzyklopadisten der franzosischen Aufklarung an. Wie die Enzyklopadie des 18. Jahrhunderts, so sollte auch die International Encyclopedia of Unified Science Instrument gesellschaftlicher Aufkla- rung sein. Es ist wichtig zu sehen, dass ,,Aufklarungl' hier nicht als Ver- kundigung von angeblich feststehenden wissenschaftlichen Fakten an die ~ffentlichkeit verstanden wurde. Die modernen Wissenschaften waren nicht nur Instrument, sondern auch Gegenstand des aufklaren- den Blicks. Dieser sollte sich nicht nur auf die natiirliche und die gesell- schaftliche Welt richten, sondern auch auf die Wissenschaften selbst. Alle Menschen sollten sich ein realistisches Bild daruber verschaffen konnen, auf welche Weise modernes Wissen hervorgebracht wird und auf welchen Verfahrensweisen moderne Wissenschaftler ihre Erkennt- nisansprikhe begrunden. Somit war die Encyclopedia ausdrucklich gegen den Hang zur Selbstuberhohung gerichtet, der den modernen Wissenschaften genauso innewohnt wie anderen Spharen gesellschaft- lichen Handelns. Neuraths Argumente gegen den "Pseudorationalis- mus" fanden ihre reichhaltigste Gestalt in seinen Schriften zum Kon- zept der Enzyklopadie. Der vorliegende Band will darauf aufmerksam machen, dass das Konzept, das der Enzyklopadie der Logischen Empiristen zugrunde liegt, um vieles reichhaltiger ist als das klischeehafte Bild, das die gan- gige Einschatzung dieses Unternehmens bis heute pragt. Wir wollen dessen Reichhaltigkeit sichtbar machen, indem wir das Unternehmen unter mehreren konzeptionell und historisch unterschiedlichen Blick- winkeln betrachten. Im ersten Teil wird es auf das grofie Vorbild der Enzyklopadisten des 18. Jahrhunderts in Frankreich zuruckbezogen und mit diesem verglichen. Der zweite Teil geht der Geschichte des Projekts im 20. Jahrhundert nach und richtet den Blick vor allem auf die Kooperationen mit franzosischen Wissenschaftlern und Philosophen in den 1920er und 30er Jahren. Der dritte Teil deutet an, dass der Begriff der Einheit der Wissenschaft nicht von allen Proponeten des Logischen Empirismus in derselben Weise gefasst wurde, und zeigt, dass die - .physikalistische Einheitswissenschaft" wenn sie in der Weise ge- - dacht wird wie Neurath das tat den Sozialwissenschaften einen wich- tigen Platz einraumt. Im vierten Teil werfen wir einen Blick auf den his- torischen Kontext, in dem sich das Aufklarungsprojekt des Logischen Empirismus wiederfand, nachdem diese philosophische Bewegung aus Europa vertrieben worden war. Ordnungen des Wissens und gesellschaftliche Aufklarung 9 - I.P aris Wien. Enzyklopadieprojekte im Vergleich Es gibt eine Reihe von Affinitaten zwischen der von Neurath zwischen 1935 und 1945 vorangetriebenen International Encyclopedia of Unified Science (IEUS), die freilich ein Torso geblieben ist, und der Konzeption, die Diderot und d'Alernbert in der groaen Encyclopedie verwirklicht haben. Pierre Wagner fasst in seinem Beitrag die folgenden ins Auge springenden Gerneinsamkeiten zusamrnen: 1. Beide Projekte sind von dern Wunsch getragen, die verfugbaren Erkenntnisse ihrer Zeit in einen Zusarnrnenhang zu bringen. Dabei geht es eher um eine kollektive Arbeit kritischen Ordnens als darum, eine Sicht der Welt im Ganzen zu erreichen. (In diesern Sinn legten die logi- schen Ernpiristen Wert darauf, die .wissenschaftliche Weltauffassung" scharf zu unterscheiden von rnetaphysisch oder religios begrundeten .WeltanschauungenU.) 2. Beide Enzyklopadien kritisieren die Obskurantismen der Metaphysik und streben nach gronerer Klarheit bei der Analyse philosophischer Probleme. 3. Ihr Erkenntnisbegriff ist empiristisch: Erkenntnis erreichen wir nur, wenn wir auf die Erfahrung und die Tatsachen zuruckgreifen. 4. Der Philosophie wird jegliche Vorrangstellung gegenuber den Wis- senschaften abgesprochen. 5. Beide Enzyklopadie-Projekte sind von der ljberzeugung getragen, dass die Wissenschaft in den Dienst gesellschaftlicher Emanzipation gestellt werden kann. Tatsachlich klingen die Worte, rnit denen Diderot und d'Alernbert ihr Projekt charakterisieren, irnrner wieder verbluffend ahnlich wie rnanche Schriften Neuraths. So fuhrt Dorninique Lecourt in seinern Beitrag vor, dass Diderot seine Aufgabe darin sah, die Einheit der Welt erfahrbar zu rnachen: die Encyclopedie stellt Beziehungen zwischen weit entfernten und ganz unterschiedlichen Erkenntnissen her und Iadt so die Leserin ein, selbst Beziehungen zu entdecken. In diesem Sinn sol1 die Encyclo- pedie eine Jebendige Einheit" sein. Sie stellt die Welt als ,,Einheit in - unendlicher Mannigfaltigkeit" dar "beinahe ohne feste und bestimrnte - Unterteilung" und zeigt, dass wir uns einen Weg durch diese Vielfalt suchen rnussen, dessen Ziel nicht von vornherein feststeht. Auch Neurath hat gegen den "Geist des Systems" die grundsatzli- che Vielfalt rnoglicher Ordnungen des Wissens gesetzt und hat sich dabei ausdrucklich auf d'Alembert berufen. Die Enzyklopadie des 18. Jahrhunderts war, so Neurath 10 Elisabeth Nemeth keine ,faute de mieux-Enzyklopadie' anstelle eines umfassenden Systems, sondern eine Alternative zu Systemen. ... Diese Enzyklo- ... padie verfugte uber keine umfassende Einheitlichkeit; sie war durch eine Klassifizierung der Wissenschaften, Verweise und ande- re Techniken organisiert."' Das .enzyklopadische Modell", das Neurath vorschwebte, sollte es moglich machen, auch das Gesamte des Wissens des 20. Jahrhun- derts als "lebendiges Wesen" zu sehen: Die Enzyklopadie wird die Situation eines lebendigen Wesens und nicht die eines Phantoms zum Ausdruck bringen; jene, die die En- zyklopadie lesen, sollen das Gefuhl haben, dal3 Wissenschaftler von der Wissenschaft als einem Wesen aus Fleisch und Blut spre- then.* Gemeinsamkeiten dieser sehr allgemeinen Art beginnen freilich zu verblassen, sobald wir die Dinge etwas genauer betrachten. Da zeigt sich zum Beispiel sehr schnell, dass die Enzyklopadisten des 18. Jahr- hunderts weder unter "Metaphysik" noch unter ,,Philosophieu noch unter den .WissenschaftenU dasselbe verstanden wie die Logischen Empiris- ten (siehe den Beitrag von Pierre Wagner). Und dass sich daher die Frage, wie die Einheit des Wissens in seiner unendlichen Vielfalt er- fasst werden kann, im 18. Jahrhundert auf ganz andere Weise stellte als im 20. Jahrhundert. Zwar liegt beiden Projekten die (Jberzeugung zugrunde, dass es fur die Aufgabe, eine geordnete Sicht des Wissens in seiner Gesamtheit zu geben, nicht eine einzige richtige Losung gibt, sondern eine Pluralitat von grundsatzlich gleichberechtigten Moglichkei- ten. Aber - das arbeitet Pierre Wagner in seinem Beitrag heraus - fur Diderot und d9Alemberts tellte sich dabei vor allem die Frage, wie die explodierende Menge der Erkenntnisse ihrer Zeit geordnet und wie dieses Gesamte sinnvoll unterteilt werden kann. (Was sind die Zweige des Baums menschlicher Erkenntnis? Wie sol1 das Tableau der Wis- senschaften eingeteilt werden?) Dagegen hatten es die Logischen Em- piristen mit einer Welt bereits entwickelter spezialisierter wissenschaft- licher Disziplinen zu tun. Ihr Problem war es zu zeigen, was denn .Ein- heit der Wissenschaft" unter den Bedingungen der Spezialisierung iiberhaupt bedeuten kann. Und wahrend die Enzyklopadisten des 18. Jahrhunderts den Ausdruck ,,WissenschaftUi n der Bedeutung von ,,Er- kenntnis" im allgemeinen gebrauchten (im Gegensatz zu Meinung, Einbildung, Glauben ...) und sich uberhaupt nicht fijr die Frage interes- Ordnungen des Wissens und gesellschaftliche Aufklarung 11 sierten, was .WissenschaW als solche ist und was nicht, stand die letz- tere Frage im Mittelpunkt des Projekts der Einheitswissenschaft. Das Programm der .Einheitswissenschaft" ist zu Recht als das "positive Para- digmau des Logischen Empirismus bezeichnet worden. Dieses bleibt aber un- terbestimmt, wenn die Betonung der Einheit ausschliel3lich als "gegen einen haufig angenommenen Hiat zwischen sogenannten Geisteswissenschaften einerseits und Naturwissenschaften andererseits" gerichtet verstanden ~ i r d . ~ Dass dieser Hiatus abgelehnt wurde, ist naturlich richtig, aber es ist wichtig herauszustreichen, dass das Projekt der Einheitswissenschaft auf kulturelle Tendenzen reagierte, die weit uber die Auseinandersetzung um das Verhaltnis zwischen Natur- und Geisteswissenschaften hinausgingen. Das Pathos, mit dem das Manifest des Wiener Kreises die Einheitswissenschaft als Ziel pro- klamiert, wird nur dann verstandlich, wenn man sieht, dass die Einheitswissen- schaft als direkter Konkurrent all jener metaphysischen Einheitsentwurfe konzi- piert wurde, mit denen die deutschsprachigen Gelehrten des spaten 19. und fruhen 20. Jahrhunderts das zu uberwinden suchten, was sie die ,,Krise der Wissenschaft" nannten und was in ihren Augen ein Ergebnis der Spezialisie- rung der Wissenschaften war. Die Stromung unter den deutschen Gelehrten, die Fritz Ringer beschrieben und als "Bewegung zur Synthese" bezeichnet hat, hat ihre Ursprijnge im 19. Jahrhundert. Im Lauf der 1920er Jahre wurde diese Bewegung zu einer Obsession, die den GroMeil der deutschsprachigen Gelehr- ten erfasste. Damals wurde der Ruf nach einer neuen einheitsstiftenden ,,Meta- physik" ganz ausdriicklich erhoben, und gegen Ende der 1920er Jahre wurde dieser Ruf imrner allgemeiner und aggre~siver.D~i ejenigen unter den Mitglie- dern des Wiener Kreises, die das Programm der .Einheitswissenschaft" vertra- ten (das waren nicht alle, sondern vor allem Neurath, Carnap, Hahn und Frank), akzeptierten in gewisser Weise die von den ,,MetaphysikernUi hrer Zeit vertretene Auffassung, dass das .SpezialistentumU der empirischen Wissen- schaften nicht das letzte Wort sein konne. Sie traten mit dem Anspruch an, die Art und Weise, in der die Erkenntnisse der Wissenschaft zusammenhangen, darzustellen, und mar nicht durch Zuruckfuhrung auf metaphysische Begriffe, sondern mit rein rationalen Mitteln: mit logischer Analyse und empirischer For- schung. Die .wissenschaftliche Weltauffassung" des Wiener Kreises und das Programm der .Einheitswissenschaft" reagierten also auf eine ganz andere wissenschaftliche und philosophische Konstellation als die En- cyclopedic des 18. Jahrhunderts. Daher sind fiir Pierre Wagner vor allem die Unterschiede zwischen den beiden Konzeptionen von Inte- resse. In seinem Beitrag wird deutlich, dass der strukturelle Vergleich der beiden Aufklarungsprojekte dann besonders instruktiv ist, wenn er darauf abzielt, die unterschiedlichen Problemlagen zu rekonstruieren, auf die sie reagierten. Wahrend Pierre Wagner von der ,,wissenschaftlichen Weltauffas- sung" des Wiener Kreises ausgeht urn herauszuarbeiten, worin sich die Fragestellungen des 18. Jahrhunderts von denen des Wiener Kreises

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