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Pädagogische Institutionen: Pädagogisches Handeln im Spannungsfeld von Individualisierung und Organisation PDF

293 Pages·2006·1.491 MB·German
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Hans Merkens Pädagogische Institutionen Hans Merkens Pädagogische Institutionen Pädagogisches Handeln im Spannungsfeld von Individualisierung und Organisation Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1.Auflage März 2006 Alle Rechte vorbehalten ©VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2006 Lektorat:Stefanie Laux Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:MercedesDruck,Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 3-531-14971-7 Inhaltsverzeichnis Vorwort ............................................................................................................... 9 Einleitung .......................................................................................................... 11 1. Einführung in das Verständnis pädagogischer Institutionen ............... 13 1.1 Die Familie als Vorbild pädagogischer Institutionen .......................... 15 1.2 Zur Organisation pädagogischer Verhältnisse am Beispiel der Schule ........................................................................ 21 1.3 Weitere pädagogische Institutionen .................................................... 24 1.4 Aufgaben pädagogischer Institutionen ................................................ 26 1.5 Zusammenfassung ............................................................................... 26 2. Merkmale pädagogischer Institutionen ............................................... 29 2.1 Allgemeine Merkmale pädagogischer Institutionen ............................ 29 2.2 Zur Bestimmung des spezifisch Pädagogischen in Institutionen ......... 32 2.3 Aufgaben pädagogischer Institutionen I: Die Organisation des pädagogischen Verhältnisses ............................ 33 Exkurs 1: Der Kindergarten als pädagogische Institution ................... 35 2.4 Aufgaben pädagogischer Institutionen II: Beurteilen und Bewerten ..................................................................... 39 2.5 Aufgaben pädagogischer Institutionen III: Verwalten ............................................................................................ 40 Exkurs 2: Das Jugendamt .................................................................... 42 2.6 Aufgaben pädagogischer Institutionen IV: Beraten und Helfen .............................................................................. 46 2.7 Zur Professionalität der pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen .................................................................................. 48 2.8 Relation zwischen den Aufgaben einzelner pädagogischer Institutionen und dem Lebenslauf ....................................................... 49 2.9 Die Vernetzung pädagogischer Institutionen als Besonderheit ........... 49 2.10 Zusammenfassung ............................................................................... 50 3. Ein Versuch der Bestimmung des Pädagogischen in pädagogischen Institutionen ................................................................ 53 3.1 Begriffliche Vorklärungen .................................................................. 53 6 3.2 Pädagogisches Handeln in Institutionen .............................................. 58 3.3 Reformulierung des pädagogischen Verhältnisses .............................. 61 Exkurs 3: Lerntheorie .......................................................................... 63 3.4 Das Lehr-Lern-Verhältnis als Grundfigur ........................................... 63 3.5 Professionalisierung in pädagogischen Institutionen .......................... 65 3.6 Konsequenzen für die Organisation pädagogischer Institutionen ................................................................. 67 Exkurs 4: Zur Rolle von Verwaltungen im pädagogischen Bereich ........................................................................ 67 3.7 Zusammenfassung ............................................................................... 68 4. Rahmenbedingungen pädagogischen Handelns: Der institutionelle Kontext .................................................................. 71 4.1 Pädagogisches Handeln in pädagogischen Institutionen ..................... 71 4.2 Institutionen als Rahmen pädagogischen Handelns ............................ 76 4.3 Zur Didaktik pädagogischer Institutionen ........................................... 77 4.4 Die Didaktik der Institution als Fremdbestimmung des Handelns im pädagogischen Feld .................................................. 80 4.5 Organisation, Bürokratie und pädagogisches Handeln ........................ 82 4.6 Die Suche nach alternativen Ansätzen des Organisierens ................... 85 Exkurs 5: Qualitätsbegriff ................................................................... 85 4.7 Fremd- und Selbstbestimmung in pädagogischen Institutionen ......................................................................................... 86 4.8 Zusammenfassung ............................................................................... 87 5. Historischer Rückblick ........................................................................ 89 5.1 Die Familie .......................................................................................... 89 5.2 Die Schule ........................................................................................... 91 5.3 Die Bedeutung der Institutionen für die Entstehung der Erziehungswissenschaft ................................................................ 93 5.4 Die Didaktik der Organisation und das Entstehen der Erziehungswissenschaft ................................................................ 95 5.5 Spezialisierung der pädagogischer Institutionen als Wurzel der Subdisziplinen ............................................................. 96 Exkurs 6: Industrieschulen als Beispiel für Handlungsräume in pädagogischen Institutionen ............................................................ 98 Exkurs 7: Kollektiv und Arbeit als Grundformen der Erziehung: Das Beispiel Makarenko ........................................... 100 5.6 Zusammenfassung ............................................................................. 101 7 6. Zur Theorie pädagogischer Institutionen ........................................... 103 7. Zur Strukturierung von Institutionen ................................................. 115 7.1 Die Aufbauorganisation .................................................................... 117 7.2 Die Ablauforganisation ..................................................................... 130 7.3 Zusammenfassung ............................................................................. 135 8. Soziologische Ansätze zur Klärung des Begriffs der Institution .................................................................................... 137 8.1 Die Institution als Bürokratie ............................................................ 139 8.2 Durkheim: die Historizität von Institutionen ..................................... 143 8.3 Parsons: Institution und Rollenerwartungen ..................................... 148 8.4 Luhmann: Institution und System ..................................................... 154 8.5 Symbolischer Interaktionismus ......................................................... 165 8.6 Zusammenfassung ............................................................................. 181 9. Die Gemeinschaft der Beschäftigten ................................................. 185 10. Die lose Kopplung ............................................................................. 195 10.1 Das Grundkonzept ............................................................................. 195 10.2 Versuche einer Abgrenzung .............................................................. 200 10.3 Beschreibungen loser Kopplung ....................................................... 203 10.4 Zusammenfassung ............................................................................. 208 11. Organisationskultur ........................................................................... 211 12. Der Ansatz von Mintzberg ................................................................ 223 12.1 Die einfache Struktur (unternehmerische Organisation) ................... 227 Exkurs 8: Der Handwerksbetrieb als Ausbildungsbetrieb ................. 228 12.2 Die Maschinenorganisation ............................................................... 232 12.3 Die diversifizierte Organisation ........................................................ 239 12.4 Die Organisation der Professionals ................................................... 250 12.5 Die Adhokratie .................................................................................. 255 12.6 Die missionarische Organisation ....................................................... 258 12.7 Zusammenfassung ............................................................................. 258 13. Geschlossene und offene Systeme .................................................... 261 13.1 Geschlossene Systeme ....................................................................... 261 13.2 Offene Systeme ................................................................................. 269 13.3 Zusammenfassung ............................................................................. 277 8 14. Schlussbemerkungen ......................................................................... 279 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 281 Sachregister .................................................................................................... 299 Vorwort Es muss auf den ersten Blick überraschen, dass es bisher noch kein Lehrbuch zum Thema „Pädagogische Institutionen“ gibt, und mehr noch, die Institutions- perspektive in den Diskussionen in der Disziplin Erziehungswissenschaft nicht systematisch behandelt wird. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass für die Erziehungswissenschaft das Grundmodell der Erziehung, welches prinzipiell partnerschaftlich angelegt ist, leitend gewesen ist und auch gegenwärtig noch favorisiert wird. Dieses Grundmodell geht im Extrem von der Einmaligkeit er- zieherischer Prozesse aus und betrachtet dann im Gegenzug Versuche der Instituti- onalisierung als eingrenzend sowie den pädagogischen Auftrag behindernd. Im Lehrbuch wird die Grundfigur der Einmaligkeit des Vorgangs mit der Notwen- digkeit des Organisierens in pädagogischen Institutionen in eine Beziehung ge- setzt. Deshalb wird ausgehend von der Art der pädagogischen Aufgaben, die zu erfüllen sind, ein allgemeines Verständnis für pädagogische Institutionen entwi- ckelt. Das ist das Thema der ersten Kapitel des Buches. Anschließend werden dann verschiedene soziologische und in der Betriebswirtschaftslehre entwickelte Theorien bzw. Modelle von Organisation vorgestellt und geprüft, was sich mit ihrer Hilfe in Bezug auf pädagogische Institutionen erkennen lässt. Das Buch ist aus einer Vorlesung entstanden, die der Autor in den letzten Jahren mehrfach gehalten und immer wieder verändert hat. Deshalb ist zunächst den Studierenden zu danken, die an der Vorlesung teilgenommen und durch kritische Rückfragen, aber auch durch ihre Teilnahme an der Abschlussklausur dazu beigetragen haben, dass die Vorlesung und der ihr korrespondierende Text die jetzige Form gefunden haben. Das Manuskript musste in den letzten Jahren immer wieder überarbeitet werden. Den beteiligten Sekretärinnen Aud Tietz, Beate Wallek und Judith Schmidt gilt mein Dank an dieser Stelle. Die abschlie- ßende Redaktion hat Frau Dr. Anne Wessel übernommen, die mit ihrer Hartnä- ckigkeit dafür gesorgt hat, dass noch zahlreiche Mängel und Ungenauigkeiten beseitigt werden konnten. Ihr gilt mein ganz besonderer Dank. Berlin, im Dezember 2005 Hans Merkens Einleitung Es gibt zahlreiche pädagogische Institutionen, die teils ähnliche Aufgaben wahr- nehmen; das ist beispielsweise bei Grundschulen der Fall, zwischen denen aber teils auch sehr große Unterschiede bestehen, das gilt z.B. für die Familie, die Schulverwaltung, das Jugendamt oder große Anbieter aus dem Bereich der Wei- terbildung. Die Beschäftigtenzahl in den Institutionen kann von einer Person, z.B. einem Trainer im Bereich der Weiterbildung, bis zu mehr als 10.000, z.B. im Schulsystem eines Bundeslandes, reichen. Dieser Hinweis lässt bereits erken- nen, dass es nicht leicht fallen wird, eine Theorie der pädagogischen Institutio- nen zu konzipieren. Der Grund liegt darin, dass anders als in der Industrie, in der sich unterschiedliche Rechtsformen unterscheiden lassen, bei pädagogischen Institutionen die Variationsbreite sehr groß ist und die Gemeinsamkeit von Rechtsformen bzw. eine Typik der Rechtsformen nicht möglich ist, wenn man in verschiedenen Typen einerseits das Gesamt pädagogischer Institutionen erfassen und andererseits diese nach Rechtsformen einteilen will. Im Alltagsverständnis kann zu pädagogischen Institutionen all das gerech- net werden, was pädagogisches Handeln regelgeleitet rahmt. Dabei lassen sich bereits in diesem Alltagsverständnis mindestens 3 verschiedene Perspektiven unterscheiden: Erstens gibt es Erwartungen an pädagogische Institutionen, die häufig mit dem Wort „Erziehung“ verbunden werden. Eltern bzw. Familien wird beispielsweise gute oder schlechte Erziehung attestiert, je nachdem wie das Han- deln ihrer Kinder beurteilt wird. Zweitens haben auch diejenigen, die in pädago- gischen Institutionen handeln, eine Sicht ihrer Aufgabe und fühlen sich oft in ihren Zielsetzungen durch die Institution behindert. Das wird ein Thema sein, das im Folgenden mehrfach behandelt wird. Drittens aber stellt sich auch die Frage, ob sich in Bezug auf Institutionen etwas wie das spezifisch Pädagogische bestimmen lässt, d.h. es ist zu prüfen, was eigentlich das Besondere pädagogi- scher Institutionen im Verhältnis zu anderen Institutionen sein kann. Die eingangs erwähnte Vielzahl und Unterschiedlichkeit pädagogischer In- stitutionen verlangt gerade in Bezug auf die Beantwortung der zuletzt gestellten Frage eine Prüfung, ob es überhaupt zwischen den unterschiedlichen Institutio- nen eine Gemeinsamkeit gibt oder ob die Suche nach einer solchen Gemeinsam- keit aussichtslos erscheint. Dieser Frage wird in den ersten Kapiteln in verschie- denen Varianten nachgegangen. So muss beispielsweise geklärt werden, welchen Rahmen pädagogische Institutionen für pädagogisches Handeln bieten. Von

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