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Otto Rubeus fundator: Eine historisch-diplomatische Untersuchung zu den karolingischen und ottonischen Privilegien für das Kloster Innichen (769-992) PDF

247 Pages·2016·2.301 MB·German
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Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs Pubblicazioni dell’Archivio provinciale di Bolzano Band 39 volume 39 http://www.provinz.bz.it/kunst-kultur/landesarchiv/default.asp http://www.provinz.bz.it/arte-cultura/archivio-provinciale/default.asp Otto Rubeus fundator Eine historisch-diplomatische Untersuchung zu den karolingischen und ottonischen Privilegien für das Kloster Innichen (769–992) von Walter Landi aus dem Italienischen von Harald Krahwinkler redigiert von Gustav Pfeifer Universitätsverlag Wagner Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- graphie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-7030-0879-5 © 2016 by Autonome Provinz Bozen – Südtirol / Provincia Autonoma di Bolzano Alle Rechte vorbehalten / Tutti i diritti riservati Satz: Universitätsverlag Wagner/Karin Berner Verlag: Universitätsverlag Wagner Ges.m.b.H. Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck Internet: www.uvw.at Umschlagbild: Innichen, Archiv des Kollegiatstifts, Urk. XXIII/4 (965 Juli 23*), Aufnahme: Alessandro Campaner Umschlaggestaltung: LUPE – Werkstatt für Gestaltung, Bozen Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikro- film oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages und des Süd- tiroler Landesarchivs reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, ver- vielfältigt oder verbreitet werden. Inhaltsverzeichnis Vorwort ....................................................... 7 1. Einleitung ................................................... 13 2. Urkunden ................................................... 19 2.1 Die Schenkungsurkunde von 769 ............................. 19 2.2 Die angebliche epistola donationis Herzog Tassilos III. von 788 ....... 24 2.2.1 Diplomatische Analyse und historischer Inhalt .............. 24 2.2.2 Scharnitz und Freising in den letzten Jahren Herzog Tassilos III. und der Übergang Innichens an Freising 802: Eine verlorene Aufzeichnung als Vorlage für das Falsum von (angeblich) 788? ...................... 27 2.2.3 Fazit ............................................... 30 2.3 Das Diplom Ludwigs des Frommen von 816 ..................... 31 2.3.1 Diplomatische Analyse ................................ 32 2.3.2 Inhalt und historische Aussage ........................... 36 2.3.2.1 Die Übertragung Innichens an Freising .............. 37 2.3.3 Die Grenzen der Freisinger Herrschaft Innichen im 9. Jahrhundert .................................... 38 2.3.4 Die causa scribendi des Privilegs von 816 (Original und Abschrift) ............................... 40 2.3.5 Exkurs 1: Der Innichner Konvent zwischen 8. und 10. Jahrhundert und seine Beziehungen zu Freising ..... 42 2.3.6 Exkurs 2: Die Dedikation der Klosterkirche und die Identität des Heiligen Candidus von Innichen ........ 44 2.4 D O I 448 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 2.4.1 Der Vorrang von D O I 448 vor D F I 958 . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 2.4.2 Gefälschte und echte Elemente des Falsums D O I 448 ........ 51 2.4.2.1 Die Datierung und die Rekognitionsformel .......... 52 2.4.2.2 Ein sigillum transfixum in Zweitverwendung? ......... 54 2.4.3 Otto II. und die Immunitätsverleihung für Innichen .......... 55 2.4.4 Die Anfertigung des Falsums ............................ 59 6 Inhaltsverzeichnis 2.4.5 Otto I. versus Otto II., oder: wer war Otto Rubeus? ........... 64 2.4.5.1 Güterentfremdungen und Restitutionen ............. 66 2.4.5.2 Die Neugründung Innichens zwischen 955 und 972/74 ........................ 71 2.4.6 Der Übergang Innichens vom ordo monachorum zum ordo canonicorum ................................. 72 2.4.6.1 Umwandlung von einem Augustinerchorherren- in ein Säkularkanonikerstift? ...................... 76 2.4.7 Fazit ............................................... 79 2.4.8 Exkurs: Die Innichner alpes in D O I 448 .................. 81 2.5 D O I 452 und D O III 109 ................................. 102 2.5.1 Diplomatische Analyse ................................ 102 2.5.2 Die Schenkung von Godego und ihre Rechtsqualität .......... 107 2.5.3 Die Besitzungen in der Mark Verona bis zum 14. Jahrhundert ............................... 109 2.5.4 Exkurs: Turisinds Güterschenkungen bei Ceneda ............. 113 2.6 D O II 80 ............................................... 119 2.6.1 Diplomatische Analyse ................................ 119 2.6.2 Die Rechte Freisings und Innichens im Cadore .............. 123 2.6.3 Die politische Zugehörigkeit des Cadore im Hochmittelalter ................................... 128 2.6.4 Schluss ............................................. 133 3. Urkundenanhang ............................................. 137 Abkürzungen ................................................... 173 Quellen und Literatur ............................................ 175 Bildnachweis ................................................... 204 Register der Personen, Orte und geographischen Bezeichnungen ............ 205 Culpa vero mentientis est in enuntiando animo suo fallendi cupiditas, sive fallat cum ei creditur falsum enuntianti, vel cum ei non creditur, vel cum verum enuntiat voluntate fallendi quod non putat verum. Quod cum ei non creditur non utique fallit, quamvis fallere voluit, nisi hactenus fallit quatenus putatur ita etiam nosse vel putare ut enuntiat. Augustinus, De mendacio III 3 Vorwort Die Arbeiten an dieser ursprünglich in italienischer Sprache verfassten Untersuchung reichen in das Jahr 2001 zurück und wurden damals als Vorstudie zur Herausgabe der zweiten Abteilung des Tiroler Urkundenbuchs konzipiert, deren erster Band 2009 und zweiter 2012 erschien.1 Anderweitige Verpflichtungen des Autors im Zusammen- hang mit dem Abschluss seines Diplomstudiums (Oktober 2002) und der Promotion an der Universität Trient (März 2006) verzögerten die Fertigstellung bis Ende 2006 ebenso wie die Vielfalt hier anzuschneidender Themen, die zum Teil mehr mit der Familienstruktur, der Gruppenbildung und den Verbindungen des hochmittelalter- lichen Adels zu tun haben als mit der Geschichte des Kollegiatstifts Innichen selbst oder mit dem Konzept der Urkundenfälschung. Weitere Überlegungen und Literatur wurden in der Zeit der Übersetzung und der Druckvorbereitung eingebaut. Die in die Fertigstellung des Manuskripts investierte Zeit – mit wiederholten Unterbrechungen – hat, wie ich hoffe, zu einer vertieften Analyse und einer gründlicheren Würdigung ver- schiedener, für diese Untersuchung relevanter Hypothesen und Deutungen der älteren Literatur beigetragen. Zugleich bedingte die geographische Lage Innichens eine längere Aus arbeitungszeit als der Autor und sein Auftraggeber – das Südtiroler Landesa rchiv und dessen damaliger Direktor Dr. Josef Nössing – zunächst veranschlagt hatten. Innichen hat sich seit seiner Gründung als Kloster an der Grenze profiliert, und zwar in dreifacher Hinsicht: Zunächst und vor allem wurde Innichen im 8. Jahrhundert an der Grenze des bairischen Herzogtums zum slawischen Karantanien und zum langobardischen Dukat Friaul gegründet. Seine geographische Lage und seine Missionstätigkeit Richtung 1 Die vorliegende Studie wird im Literaturverzeichnis des Tiroler Urkundenbuchs (TUB II/1 XCII) noch unter dem ursprünglichen Titel der ungedruckten italienischen Fassung zitiert: Walter Landi, Studio storico-diplomatico sui privilegi di età carolingia ed ottoniana per il monastero di San Candido in val Pusteria (769–992). Bereits dort wird die Drucklegung unter einem proviso- rischen Titel angekündigt. Die italienische Fassung wird auch in dem im Mai 2012 erschienenen zweiten Band der zweiten Abteilung des Urkundenbuchs (TUB II/2 LXXVII) angeführt. 8 Vorwort Osten rückten es von Beginn an ins Zentrum konkurrierender Herrschaftsansprüche weltlicher wie geistlicher Akteure, deren Interessen in erster Linie dem karantanischen beziehungsweise dem Kärntner Raum galten, und verliehen Innichen – vor allem seit dem späten 10. Jahrhundert – eine Kontrollfunktion über wichtige Wegverbindungen zwischen Baiern und Italien. Dieser Aspekt implizierte eine Vertiefung der Beziehun- gen des Klosters zum süddeutschen Raum wie zur Mark Verona, was – über die Unter- suchung der kaiserlichen Diplome hinaus – auch eine eingehende Auseinandersetzung mit Ergebnissen der regionalen Forschung und eine Ausweitung des Untersuchungs- zeitraums zum Teil bis ins 14. Jahrhundert erforderte, so aber zu einer ganzen Reihe von Neuinterpretationen führte. Zweitens bewirkte die periphere Lage des Klosters auch seine verhältnismäßige Marginalisierung in der historischen Forschung. Mit einigen Aspekten hat sich die Landesgeschichte zum Teil über zweihundert Jahre nicht mehr befasst und entspre- chend methodisch veraltet ist die verfügbare regionale Literatur. Das betrifft Fragen wie die innere Verfasstheit von Klerikergemeinschaften, frühe Memorialstiftungen oder die Erschließung und Besiedlung von Höhenlagen, um nur einige Themen zu nennen, die für die Diskussion rund um die relativ beschränkte Anzahl von Urkunden mit zu berücksichtigen waren. Zum dritten ist Innichen eine kirchliche Einrichtung an der Grenze auch im Hin- blick auf seine Identität und Entstehungsgeschichte. Seit der Gründung 769 bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts bestand Innichen als geistliche Institution, ohne dass man ihr rechtliches Profil und die Regel festmachen könnte, nach der die Klerikergemein- schaft konkret lebte. Während sich für die Gründungsphase das Wirken benediktini- scher Mönche – aber auch dies nur indirekt und hypothetisch – abzeichnet, fehlen aus- drückliche Quellenhinweise auf die Umwandlung in ein Kollegiatstift, also jene Form kanonischen Lebens, in der Innichen als Eigenkirche des Bistums Freising beziehungs- weise dann auch bis in die neuere Zeit bestand. Man kann zwar das Bestehen eines säkularen Kanonikerstiftes und die ersten Belege dafür um etwa 1075 ausm achen, nicht jedoch den genauen Zeitpunkt der Einführung dieser Lebensform. Dieses Bild wird dadurch verkompliziert, dass die urkundlichen Quellen nur in- direkt zu uns gekommen sind, nämlich durch spätere, vielfach verderbte und/oder interpolierte Abschriften, in Form von Verfälschungen und nachahmenden Kopien von nicht klar auslotbarer Plausibilität, und nicht zuletzt als Fälschungen im engeren Sinn. Die Diplomatiker und Historiker, die diese Urkunden bislang untersucht haben, verfügten nicht immer über das erforderliche philologisch-diplomatische Instrumen- tarium sowie über die unabdingbaren regionalhistorischen und sprachlichen Kennt- nisse. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich den Aktionsradius Innichens zwi- schen Treviso und Freising, Sterzing und Laibach vergegenwärtigt, mit der Folge, dass oft Ergebnisse aus anderen Sprachkontexten entweder überhaupt nicht zur Kenntnis genommen oder aber unkritisch übernommen wurden. Ältere Synthesen fußten daher häufig auf schwach belegten Hypothesen, oder es handelte sich um kaum voneinander abweichende, trockene Texte mit Berichtcharakter, in denen die Autoren die Spuria sehr behutsam und möglichst widerspruchsfrei in die eigene Argumentation einzu- bauen versuchten ohne sich weiter zu exponieren. Gerade im grundsätzlichen Miss- trauen, das viele diesen Diplomen entgegenbrachten, liegt jedoch einer der Schwach- punkte der älteren Forschung, den neuere Ansätze insofern zu beheben versuchen,

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