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Organisationale Trägheit und ihre Wirkung auf die strategische Früherkennung von Unternehmenskrisen PDF

305 Pages·2010·1.086 MB·German
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Christina Welsch Organisationale Trägheit und ihre Wirkung auf die strategische Früherkennung von Unternehmenskrisen GABLER RESEARCH Schriften zum europäischen Management Herausgegeben von Roland Berger Strategy Consultants – Academic Network Herausgeberrat: Prof. Dr. Thomas Bieger, Universität St. Gallen; Prof. Dr. Rolf Caspers (†), European Business School, Oestrich-Winkel; Prof. Dr. Guido Eilenberger, Universität Rostock; Prof. Dr. Dr. Werner Gocht (†), RWTH Aachen; Prof. Dr. Karl-Werner Hansmann, Universität Hamburg; Prof. Dr. Alfred Kötzle, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder; Prof. Dr. Kurt Reding, Universität Kassel; Prof. Dr. Dr. Karl-Ulrich Rudolph, Universität Witten-Herdecke; Prof. Dr. Klaus Spremann, Universität St. Gallen; Prof. Dr. Dodo zu Knyphausen-Aufseß, Technische Universität Berlin; Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Roland Berger Strategy Consultants Die Reihe wendet sich an Studenten sowie Praktiker und leistet wissenschaftliche Beiträge zur ökonomischen Forschung im europäischen Kontext. Christina Welsch Organisationale Trägheit und ihre Wirkung auf die strategische Früherkennung von Unternehmenskrisen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ulrich Krystek RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Technische Universität Berlin, 2009 D 83 1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2010 Lektorat: Ute Wrasmann | Sabine Schöller Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-2179-6 V Geleitwort Obwohl die Bedeutung strategischer Früherkennung theoretisch unumstritten ist, liegt die Anwendung strategischer Früherkennungssysteme in der Praxis noch weit dahinter zurück. Dies bedeutet jedoch nicht, dass strategische Früherkennung in vielen Unternehmen gar nicht stattfindet. Ohne systemische und instrumentelle Un- terstützung liegt die Aufgabe der frühzeitigen Wahrnehmung und Interpretation schwacher Signale vielmehr in der Verantwortung der einzelnen Organisationsmit- glieder. Zum tieferen Verständnis, warum existenzbedrohende Entwicklungen trotz- dem oft zu spät erkannt werden, erscheint es notwendig, den Organisationsmitglie- dern mit ihren Fähigkeiten, Erfahrungen, Motiven und kognitive Grenzen sowie dem Organisationskontext größere Aufmerksamkeit als bisher zukommen zu lassen. In der vorliegenden Arbeit stehen daher in der Forschung zu Unternehmenskrisen bislang kaum betrachtete verhaltenswissenschaftliche Aspekte der strategischen Früherkennung im Mittelpunkt. Mit dieser Perspektive gelingt es Frau Welsch, gänz- lich neue Erkenntnisse im Hinblick auf die Frage zu gewinnen, warum gerade mittel- ständisch geprägte Großunternehmen latente Krisen so schwer erkennen und exis- tenzbedrohenden Situationen nicht rechtzeitig entgegenwirken. Als theoretische Basis dient ihr dazu das im evolutionstheoretischen Population Ecology-Ansatz dis- kutierte Konzept der organisationalen Trägheit. Da die bisherige Forschung zu orga- nisationaler Trägheit jedoch nicht aufzeigt, woran Unternehmen mit hohen Trägheits- kräften zu erkennen sind, erweitert und konkretisiert die Verfasserin die bisherigen Forschungsarbeiten zu diesem Thema ganz wesentlich. Mit einem von ihr entwickel- ten Modell aus elf Merkmalen operationalisiert sie organisationale Trägheit und macht unter anderem mithilfe von Erkenntnissen aus Organisationstheorie, Evoluti- onstheorie, Soziologie und Psychologie transparent, bei welchen spezifischen Aus- prägungen diese Merkmale die Entwicklung von Trägheitskräften begünstigen. Für jede Merkmalsausprägung werden die Wirkungszusammenhänge zu strategischer Früherkennung analysiert und es wird detailliert aufgezeigt, wie solche Ausprägun- gen die Wahrnehmung von schwachen Signalen und die Reaktion in latenten Krisen- situationen beeinflussen. Dies allein erweitert den bisherigen Horizont der diesbezüglichen Forschungen ganz entscheidend. Ein zusätzlicher Verdienst dieser Arbeit besteht darin, dass sie nicht auf der theoreti- schen Ebene verharrt. Vielmehr werden die erarbeiteten Zusammenhänge zwischen organisationaler Trägheit und strategischer Früherkennung anhand von drei verglei- V 6 I Geleitwort chenden, detaillierten Fallstudien eingehend auf ihre Relevanz im realen Kontext untersucht. Zudem wird skizziert, wie die tatsächliche Reflexion organisationaler Trägheit in Unternehmen aussehen könnte. Mit ihrem Merkmalsmodell gelingt es Frau Welsch nicht nur, Trägheitskräfte in Unter- nehmen transparent zu machen und Ansatzpunkte zur Erhöhung der Veränderungs- fähigkeit aufzuzeigen. Durch den neuen interdisziplinären Untersuchungsfokus liefert sie darüber hinaus innovative Einblicke in die Hintergründe der noch zu geringen praktischen Umsetzung strategischer Früherkennung. Damit wird zugleich ein- drucksvoll unter Beweis gestellt, dass die verhaltenswissenschaftliche Perspektive neue Erklärungen zur Erforschung von Unternehmenskrisen beisteuern kann. Aus- führungen und Erkenntnisse der vorgelegten Arbeit motivieren somit, die bisherige technisch-konzeptionelle Betrachtung strategischer Früherkennung zu erweitern und verhaltenswissenschaftliche Aspekte auch in andere Bereiche der Krisenforschung zum Erkenntnisgewinn einzubringen. Die angesichts der gegenwärtigen Krisenerscheinungen höchst aktuelle Thematik der Arbeit lenkt in ihrer vorbildlichen Darstellung die Aufmerksamkeit auch auf zu- künftig mögliche Krisen und gibt wichtige Hinweise zu deren Früherkennung. Mit solchen herausragenden Vorzügen empfiehlt sich die vorgelegte Arbeit einem breiten Leserkreis aus der Praxis und dürfte wesentlich dazu beitragen, die Potenzia- le der strategischen Früherkennung in Unternehmen besser zu nutzen. Für Forscher gibt sie Anlass, bisherige Ansätze zu überdenken und die Erkenntnisse von Frau Welsch zu integrieren. Prof. Dr. Ulrich Krystek VII Vorwort In meiner Arbeit in Krisenunternehmen habe ich immer wieder die Erfahrung ge- macht, dass einzelne Mitarbeiter der betroffenen Unternehmen frühzeitig Anzeichen für die Krisenentwicklung gesehen haben. Mich hat daher neben den alltäglichen Herausforderungen der Sanierung seit Jahren die Frage beschäftigt, warum diese frühen Anzeichen, wenn sie erkannt werden, nicht entsprechend kommuniziert und verarbeitet werden, um rechtzeitig existenzbedrohenden Entwicklungen entgegen- zuwirken. Da in diesen Unternehmen die in der Literatur viel diskutierten Systeme strategischer Früherkennung meist nicht vorhanden waren, standen für mich die individuellen und kollektiven Barrieren zur Aufnahme schwacher Signale im Mittel- punkt. Mit der Konkretisierung der bisherigen Erkenntnisse zu organisationaler Träg- heit und der Zusammenführung dieser Erkenntnisse mit der strategischen Krisen- früherkennung wollte ich neue Wirkungszusammenhänge aufzeigen, warum Krisen oft so spät erkannt werden oder bis zur Einleitung von Gegenmaßnahmen so viel Zeit ungenutzt verstreicht. Auf diesem Weg der Erkundung organisationaler Trägheit und strategischer Früher- kennung habe ich vielfältige Unterstützung erhalten, für die ich mich ganz herzlich bedanken möchte. Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Prof. Dr. Ulrich Krystek für seine große Offenheit gegenüber verhaltenswissenschaftlichen Erkennt- nissen im Rahmen der Krisenforschung, seine wissenschaftliche Betreuung und die wertvollen Anregungen und Ratschläge in der Erstellung dieser Arbeit. Herrn Prof. Dr. Eckart Zwicker danke ich für die freundliche Übernahme des Zweitgutachtens. Außerdem danke ich Herrn Dipl.-Ing. Marko Reimer vom Lehrgebiet Strategisches Controlling an der Technischen Universität Berlin für den Gedankenaustausch und die organisatorische Unterstützung. Ein herzliches Dankeschön gilt meinen Interviewpartnern, die aus Gründen der Dis- kretion nicht namentlich genannt sind. Ohne ihre Kooperationsbereitschaft und Offenheit, den Krisenverlauf, das eigene Verhalten sowie das Verhalten von Kolle- gen, Vorgesetzten und Kunden kritisch zu reflektieren, wäre die Spiegelung der ge- wonnenen theoretischen Erkenntnisse im realen Kontext nicht möglich gewesen. Meinem ehemaligen Arbeitgeber Roland Berger Strategy Consultants danke ich für die vielen interessanten Erfahrungen in Krisen- und Sanierungssituationen, die ich in den Jahren meiner Tätigkeit im Competence Center Corporate Performance sam- meln durfte und die Grundlage dieser Arbeit waren. Speziell danken möchte ich mei- V 8 III Vorwort nen Mentoren Dr. Ralf Moldenhauer und Uwe Johnen, die mich in meiner beruflichen Entwicklung stets gefördert und mir die Umsetzung dieses Promotionsvorhabens ermöglicht haben. Meinen engen Freunden möchte ich für die Begleitung dieses Projektes, ihre Rat- schläge und ihr Verständnis danken. Mein ganz besonderer Dank gilt dabei Dr. Nico- lai Gerstner und Dr. Andreas Rasche für ihre unermüdliche kritische und konstruktive Diskussion meiner Gedanken und die Durchsicht des Manuskriptes. Außerdem dan- ke ich Mareike Lueg und Dr. Mathias Hain für ihre sehr wertvollen Anregungen. Mein größter Dank, nicht nur im Zusammenhang mit dieser Dissertation, gilt meiner Familie. Meinem Bruder Sebastian Welsch, vor allem aber meinen Eltern Erika und Josef Welsch, die mich in meinem Leben stets uneingeschränkt unterstützt haben und denen ich diese Arbeit daher in großer Dankbarkeit widme. Christina Welsch IX Inhaltsübersicht INHALTSÜBERSICHT..................................................................................IX INHALTSVERZEICHNIS................................................................................XI ABBILDUNGSVERZEICHNIS........................................................................XV TABELLENVERZEICHNIS...........................................................................XVI ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS.....................................................................XVII 1 KONTEXT, ZIELSETZUNG UND AUFBAU DER ARBEIT................................1 1.1 Früherkennung sichert Handlungsspielräume in dynamischer Umwelt.....1 1.2 Problemstellung, Zielsetzung und Methodik der Arbeit................................4 1.3 Untersuchungsobjekt mittelständisch geprägte Großunternehmen...........8 1.4 Aufbau der Arbeit...........................................................................................11 2 UNTERNEHMENSKRISEN UND IHRE FRÜHERKENNUNG............................15 2.1 Phänomen der Unternehmenskrise..............................................................15 2.2 Früherkennung von Unternehmenskrisen...................................................31 2.3 Fazit: Strategische Früherkennung in mittelständisch geprägten Großunternehmen..........................................................................................56 3 ORGANISATIONALE TRÄGHEIT.............................................................59 3.1 Überblick Konzepte organisationaler Trägheit............................................59 3.2 Organisationale Trägheit im Population Ecology-Ansatz...........................63 3.3 Fazit: Kritische Würdigung organisationaler Trägheit im Population Ecology-Ansatz...............................................................................................82 4 MERKMALE VON TRÄGEN UNTERNEHMEN UND DIE WIRKUNG AUF STRATEGISCHE FRÜHERKENNUNG.......................................................89 4.1 Mechanismen der Wahrnehmung und Handlung........................................89 4.2 Merkmale träger Unternehmen......................................................................96 4.3 Fazit: Organisationale Trägheit und ihre Wirkung auf strategische Früherkennung.............................................................................................164 X 10 Inhaltsübersicht 5 EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG ORGANISATIONALER TRÄGHEIT UND STRATEGISCHER FRÜHERKENNUNG...................................................167 5.1 Forschungsmethodik...................................................................................167 5.2 Fallstudie A...................................................................................................179 5.3 Fallstudie B...................................................................................................198 5.4 Fallstudie C...................................................................................................214 5.5 Ergebnisse der empirischen Untersuchung..............................................231 6 REFLEXION ORGANISATIONALER TRÄGHEIT UND AUSBLICK.................247 6.1 Reflexion organisationaler Trägheit in Unternehmen...............................247 6.2 Zusammenfassung der Ergebnisse............................................................252 6.3 Ausblick und weiterer Forschungsbedarf..................................................256 LITERATURVERZEICHNIS..........................................................................261 ANHANG................................................................................................293

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