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Neue Liebesgeschichten aus Tausendundeine Nacht PDF

701 Pages·1984·21.02 MB·German
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Neue Liebesgeschichten aus TAUSENDUNDEINE NACHT Erstmals den persischen Quellen nacherzählt von Rudolf Gelpke Mit Zeichnungen von Otto Bachmann Manesse Verlag Neue Liebesgeschichten aus TAUSENDUNDEINE NACHT Erstmals den persischen Quellen nacherzähll von Rudolf Gelpke Mit Zeichnungen von Otto Bachmann Manesse Verlag ALLE RECHTE VORBEHALTEN . DRUCK: CONZETT A HUBBR COPYRIGHT © 1969 BY MANESSE VERLAG, CONZETT * HUBER ZÜRICH • IMPRIMÉ EN SUISSE • PRINTBD IN SWITZERLAND Herrn Professor Dr. Dr. h. c. G.E. VON GRUNEBAUM zum 60. Geburtstag in dankbarer Verehrung gewidmet Die Abenteuer des Prinzen von China und der Königstochter Nuschdfarin in Damaskus Einst, vor langer Zeit, herrschte in Damaskus ein Padeschah mit Namen Dschahängir, der war mächtig und gerecht; aber die Jahre vergingen, und noch immer hatte ihm Allah keinen Nach­ kommen geschenkt. Eines Tages nun, als der König im Spiegel die Runzeln in seinem Gesicht und die weißen Haare auf seinem Kopf betrach­ tete, erschrak er, zerbrach voll Zorn den Spiegel und rief aus: «Was helfen mir denn schon alle Macht und alle Herrlichkeit dieser Welt? Was nützte es mir, wenn ich auch die ganze Erde mir untertan machte? Hat mich doch nichts und niemand davor bewahren können, immer älter und schwächer zu werden; und nun werde ich bald einmal sterben; und wem werden dann mein Thron und meine Krone gehören? O hätte ich doch ein Kind, das einst erben könnte, was ich besitze!» So klagte der Padeschah, riß sich die fürst­ lichen Gewänder vom Leib, hüllte sich statt dessen in den Flicken rock eines Derwischs, ver- 9 gaß Reich und Herrschaft und flehte auf den Knien in einem Winkel zu Gott. Inzwischen warteten die Wazire und Amire umsonst auf ihren Schah; und schließlich wußten sie sich keinen Rat mehr, verließen den Thronsaal, zogen vor des Königs Schlafgemächer und frag­ ten dort die Eunuchen: «Wo ist die Majestät?» «Der Padeschah betet», erwiderten die Wäch­ ter, «und wir wagen es nicht, ihn dabei zu stö­ ren ...» Da traten denn die Großen selbst über die Schwelle, näherten sich dem Herrscher voll Ehrerbietung, erbaten den Segen des Himmels für ihn und sprachen: «O Majestät, wie kommt es, daß wir dich zu dieser Stunde in solchem Gewand im Gebet antreffen? Du bist doch kein Derwisch; du bist doch der Schah!» «Ich bin aber meiner Krone überdrüssig», gab der Monarch ihnen zur Antwort, «denn wer soll sie tragen, wenn ich einst nicht mehr bin? Was soll mir die Herrschaft, da ich doch keinen Erben für sie habe?» Als sie das hörten, senkten die Minister und Fürsten ihre Köpfe; doch einer von ihnen sagte: «Majestät, vor den Toren der Stadt haust in einer verlassenen und zerfallenen Kuppel ein frommer Einsiedler mit Namen Feiyäz. Der weiß vielleicht Rat!» Gesagt, getan. Der Padeschah ritt mit seinem io

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