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Neue Konzeptionen für das Wohnen im Alter: Handlungsspielräume und Wirkungsgefüge PDF

247 Pages·2004·7.36 MB·German
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Dorte Weltzien Neue Konzeptionen fur das Wohnen im Alter Sozialwissenschaftliche Gerontologie Herausgegeben von Prof. Dr. Gertrud M. Backes Dorte Weltzien Neue Konzeptionen fiir das Wohnen im Alter Handlungsspielraume und Wirkungsgefuge Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Gertrud M. Backes Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iiber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat Kassel, 2003 1. Auflage Marz 2004 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat Ute Wrasmann / Dr. Ta~ana Rollnik-Manke Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschliel!lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung aul!erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fiir Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13: 978-3-8244-4559-2 e-ISBN-13: 978-3-322-86899-2 001: 10.1007/978-3-322-86899-2 Geleitwort Die Reihe "Sozialwissenschaftliehe Gerontologie" stellt ein Forum dar zur Herausgabe von Forsehungsberiehten und Qualifikationsarbeiten, die fUr einen breiteren Kreis von Leserinnen und Lesem in Wissensehaft und Praxis von Interesse sind. Die vorliegende Arbeit besehliftigt sieh mit der Bedeutung und Vielschiehtigkeit neuer Konzeptionen fUr das Wohnen im Alter im Kontext altemssoziologiseher Konzepte. Das breit angelegte Lebenslagekonzept wird gegenstandsbezogen spezifiziert, und es werden Ver schrlinkungsmOgliehkeiten zu Anslltzen der Okologisehen Gerontologie aufgezeigt. Zur Strukturanalyse neuer Wohnkonzeptionen wird ein Rahmenkonzept entwiekelt, das sich auf die Analyse individueller Handlungsspielraume und ihrer Verlinderungen stlltzt. Me thodisch basiert es auf dem qualitativen Verfahren von Fallvergleieh und Fallkontrastierung. Individuelle Handlungs- und Wahrnehmungsmuster, biographische Wohnerfahrungen sowie Bewil.ltigungs-und Anpassungsreaktionen werden detailgenau rekonstruiert. Die Analysen machen deutlieh, dass positive Etfekte sowohl objektiv als aueh in der sub jektiven Wahrnehmung festzustellen sind. Diese Ergebnisse werden in den soziostrukturellen Kontext eingebettet. Zwar stellen die BewohnerInnen neuer Wohnprojekte bislang nur einen kleinen Teil im Gesamten der Sozialstruktur des Alters dar. Eine hier eher aktive, selbstbe stimmte Lebensgestaltung aueh bei erhebliehen gesundheitliehen Einschrlinkungen und eine bessere Integration des Alters in Kombination mit Versorgungssicherheit werden aber Sig nalwirkung haben. Daher haben neue WOhnkonzeptionen aus sozialgerontologischer Sieht hohe Relevanz. Eine verilingerte Lebensphase Alter, aber auch die soziodemographischen Verschiebungen insgesamt spreehen dafilr, dass der Bedarf an qualitativ hoehwertigen Projekten zukilnftig weiter an Bedeutung gewinnen wird. Sozialpolitisehe MaBnahmen (spezielle FOrderpro gramme), aber auch sozialpiidagogische Anslltze der otfenen Altenhilfe und eine Integration bzw. bessere Koordination der versehiedenen Altenhilfestrukturen sollten Sorge tragen, dass keine neuen Ungleiehheiten im Alter entstehen. Daraus ergeben sieh aueh Konsequenzen fUr Evaluation und Qualitiitsfindung, die absehliel3end diskutiert werden. Gertrud M. Backes Vorwort "Wohnen im Alter" ist ein aktueller und weit liber die FachOffentlichkeit hinaus wahrgenom mener Themenbereich, allerdings bestehen eher diffuse Vorstellungen dariiber, was er eigent lich beinhaltet. Es gibt Anslltze seiner thematischen und begriffiichen Eingrenzung mit dem lie!, Mindestanforderungen an altersspezifische Wohnprojekte zu entwicke!n. Dies ist sinn voll, soweit sie dem liel dienen, eine hohe Wohn- und Lebensqualitlit aus Nutzersicht lang fristig sicherzustellen. Aber gerade hierzu bestehen sehr unterschiedliche Anslitze. So gibt es bislang keinen, auf alle Wohnformen anzuwendenden Qualitlitsbegriff. Ein Problem in der aktuellen Diskussion besteht darin, dass die Nutzer, ihre spezifischen Verhaltensweisen, Ein stellungen und Wahrnehmungen und damit die sozial-raumlichen Bedingungen in ihrer Ge samtheit bislang kaum systematisch erfasst wurden. Es herrschen bei Investoren und Betrei bern nach wie vor klischeehafte Vorstellungen ilber potentielle Kunden, eine fachwissen schaftliche Begleitung der Projektentwicklung ist eher die Ausnahme. Mit Hilfe eines qualitativen Ansatzes von Fallrekonstruktion und Fallvergleichen stellt die Arbeit den Versuch dar, diese Wissensllicke zu verringem. Die Kunst der qualitativen For schung besteht bekanntlich darin, die Fillle von Informationen auf das Wesentliche zu redu zieren und schrittweise zu Verallgemeinerungen zu ge!angen. Insofem stellt die Arbeit kein Kompendium liber Wohnprojekte im Alter dar, sondem hat vielmehr das liel, fUr eine me thodisch fundierte Qualitlltsdiskussion zu werben, die den individuellen Menschen, seine per s<inlichen Anforderungen und Bediirfnisse und seine unterschiedlichen Entwicklungsverlliufe und Lebensrisiken in den Vordergrund stellt. Die Arbeit, die im Frilhjahr 2003 an der Universitllt Kassel als Dissertation eingereicht wurde, dokumentiert die Ergebnisse einer leitfadengestlitzten Interviewreihe in ausgewlihIten Wohnprojekten unterschiedlicher Konzeption. Darin flieBen auch die Erkenntnisse und Erfah rungen einer fast zehnjilhrigen Tlitigkeit in der empirischen Forschung, speziell der Altersfor schung ein. FUr diese sehr lehr- und erlebnisreichen Jahre mochte ich rnich bei Dr. Marie Therese Krings-Heckemeier und Ulrich Pfeiffer bedanken. FUr die hervorragende Betreuung wlthrend der Dissertation danke ich Prof. Dr. Gertrud Backes und Prof. Dr. Gerhard Naegele herzlich. Wenn man mit einem solchen Vorhaben beginnt, hangt das Gelingen nicht nur von den personlichen Einstellungen und Verhaltensweisen, sondem in hohem MaBe auch von gilnstigen sozial-raumlichen Bedingungen abo Hierfilr mochte ich mich bedanken bei Antje Achtermeyer und Prof. Dr. Heinrich Weltzien fUr ihre groBartige Unterstiitzung, bei meinen Sohnen Max und Lennart fUr ihr kritisch-wohIwollendes Interesse an meiner Arbeit, bei mei ner Tochter Melia fiIr ihre geduldige Teilnahme an den Felderhebungen und bei meinem Mann David, ohne den dieses wie so viele andere Projekte nie zustande gekommen w!ire. D6rte Weltzien Resiimee Der Strukturwandel des Alters hat Auswirkungen auf alle Teilbereiche der sozialen Realitlit, so auch auf den Bereich Wohnen. Herkommliche Angebote werden mehr und mehr abgelost durch neue Wohnkonzeptionen. Die Arbeit beschiiftigt sich mit der Frage, welche Anforde rungen daran aus sozialgerontologischer Sicht zu stellen sind. Mit Hilfe einer qualitativ angelegten, fallvergleichenden Analyse wird der Frage nachge gangen, wie sich ausgew!lhlte Konzeptionen auf Wohnalltag und Lebensgestaltung auswirken und welchen Beitrag sie zur Abfederung von Altersrisiken leisten. Es wird ein theoretisches Rahrnenkonzept entwickelt, das der Analyse individueller Handlungsspielraurne und ihrer Veranderungen dient. Private Wohnsituation, Lebenskreis, Lebensgestaltung und Bewiilti gungsstrategien werden als vier zentrale Dimensionen der Lebenslage abgegrenzt und kon zeptionsiibergreifend analysiert. Die empirischen Befunde machen deutlich, dass neue Wohnkonzeptionen dazu beitragen konnen, individuelle Handlungsspielraurne zu erweitem. 1m Projektvergleich zeigen sich al lerdings deutliche Qualitlitsdifferenzen. Nicht aile Konzeptionen erfilllen gleicherrnaBen den Anspruch, Sicherheit und Eigenstlindigkeit bis ins hohe Alter zu gewiihrleisten. Positive Ef fekte auf die Handlungsspielriiurne sind nur dann gegeben, wenn eine fein abgestimmte Kon zeption flexibel auf die Anforderungen reagiert und dynarnisch im Zeitablauf ist. Es ist zu erwarten, dass die gesellschaftliche Relevanz neuer Wohnkonzeptionen zukiinftig weiter steigen wird. Sozialpolitische MaBnahrnen sollten dazu beitragen, die Gefahr neuer Ungleichheiten zu verringem und eine hohe Qualitlit der Projekte sicherzustellen. Inhaltsverzeichnis 1. Einmhrung 1 1.1 Inhaltlicher Kontext der Arbeit 1.2 Ziel, Fragestellung, Vorgehen und zu erwartende Ergebnisse 3 2. Neue Wohnkonzeptionen im Alter: Entwicklungstendenzen, Bestimmungsfaktoren und Qualititssicherung 7 2.1 Grundkonzeptionen und Marktentwicklung 7 2.2 Bestimmungsfaktoren fUr neue Wohnkonzeptionen 11 2.3 Qualitlltsfindung und -sicherung: Die neuen Herausforderungen 18 3. Bedeutung und Vielschichtigkeit neuer Wohnkonzeptionen im Alter: Gerontologische Erklirungsansitze und Konzepte 23 3.1 "Wohnen" im Kontext klassischer gerontologischer Anslltze 24 3.1.1 Aktivitlltskonzept, Disengagementtheorie und Kontinuitlltsansatz 24 3.1.2 Kritische Wilrdigung der klassischen Anslltze 29 3.2 "Wohnen" in der neueren gerontologischen Forschung 31 3.2.1 "Wohnen" als Dimension der Lebenslage 32 3.2.2 "Wohnen und Wohnurnfeld" als Gegenstandsbereich der Okologischen Gerontologie 42 3.2.3 Vergleichende Betrachtung der neueren Anslltze 47 4. Rahmenkonzept zur Analyse neuer Wohnkonzeptionen 53 4.1 Betrachtungsebenen 54 4.2 Ordnendes System 56 4.3 Typenbildung 58 4.4 Problemrelevante Dimensionen 59 4.5 Interdependenzanalyse 62 4.6 Objektive Wohn(urnwelt)qualitlit und subjektive Wohn(urnwelt)zufriedenheit 63 S. Methodisthes Vorgehen 67 5.1 Zur Auswahl des methodischen Ansatzes 67 5.2 Arbeitssthritte der quaiitativen Erhebung 71 5.2.1 Kriteriengeleitete FaIlauswahl 71 5.2.2 Problernzentrierte Interviews 76 5.2.3 Bilanzierung des qualitativen Materials 82 5.3 Arbeitsschritte der quaiitativen Auswertung 82 5.3.1 Offene Kodierung 83 5.3.2 OimensionaIisierung 84 5.3.3 Fallgruppierung 88 5.3.4 Typisierung 88 5.3.5 Vergleichende Systematisierung 89 5.4 Zur Quaiitiit des Verfahrens: Validierung und Triangulation 89 6. Typisthe Lebenslagen 93 6.1 Typische Muster im Mobilitiitsverhalten 93 6.2 Typisthe Muster im EntstheidungsverhaIten 98 6.3 Typisthe Einstellungen und Verhaltensweisen (Fypenbildung) 101 6.3.1 Typ A: Oer sicherheitsorientierte Haushalt 101 6.3.2 Typ B: Oer komfortorientierte HaushaIt 106 6.3.3 Typ C: Oer vorsorgeorientierte HaushaIt 111 6.3.4 Typ 0: Oer gemeinschaftsorientierte HaushaIt 115 6.3.5 Typ E: Oer autonomieorientierte HaushaIt 119 7. Handlungsspielrlume und Wirkungsgemge: Eine fallvergleithende Analyse 123 7.1 Die Wohnsituation: NutzungspotenziaIe und -hemmnisse 125 7.1.1 Stellenwert 125 7.1.2 Anforderungen 126 7.1.3 Beurteilungskriterien 128 7.1.3.1 Bauliche Kriterien 128 7.1.3.2 Nutzungspotenziale 132 7.1.3.3 "Weiche" Lagekriterien 137 7.1.3.4 GestaIteristhe Freiriiume 139 XII 7.2 Der Lebenskreis: Beziehungsgeftlge zur murnlich-sozialen Umwelt 140 7.2.1 Stellenwert 140 7.2.2 Anforderungen 144 7.2.3 Beurteilungskriterien 146 7.2.3.1 Struktur des sozialen Umfelds 146 7.2.3.2 Art und lntensitlit der Sozialkontakte 151 7.2.3.3 Qualitlit der Netzwerkbeziehungen 157 7.2.3.4 Hilfen und Hemmnisse: Die Rolle des Tmgers 159 7.2.3.5 Hilfen und Hemmnisse: Funktionen von Gemeinschaftsrllurnen 163 7.3 Die Lebensgestaltung: Selbststlindigkeit und Unterstiltzung 167 7.3.1 Stellenwert 167 7.3.2 Anforderungen 169 7.3.3 Beurteilungskriterien 171 7.3.3.1 Qualitlit flankierender Dienstleistungen 171 7.3.3.2 Gegenseitige Unterstiitzung 179 7.3.3.3 Qualitlit der Betreuung 183 7.4 Bewllltigungsstrategien: Sicherheit, Risiken und Angste 186 7.4.1 Stellenwert 186 7.4.2 Anforderungen 187 7.4.3 Beurteilungskriterien 189 7.4.3.1 Bewllltigung von Notsituationen 189 7.4.3.2 Bewllltigung von Krankheits-und Pflegesituationen 191 7.4.3.3 Strategien zur Angstabwehr 195 7.4.3.4 Bewliltigung von Sterbeereignissen 196 7.5 Zusammenfassende Betrachtung 198 8. Schlussfolgerungen und Ausblick 203 8.1 Konsequenzen fUr Evaluation und Qualitlitsfindung 203 8.2 Konsequenzen fUr planungsrelevante Fragestellungen 210 8.3 Perspektiven neuer Wohnkonzeptionen im Alter 217 9. Zusammenfassung 223 Literatur 227 XIII

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Das große Interesse an neuen Wohnformen für ältere Menschen ist auf den Wunsch zurückzuführen, Sicherheit und Eigenständigkeit langfristig zu bewahren. Nicht alle Angebote werden diesem Anspruch gleichermaßen gerecht. Dörte Weltzien analysiert, wie sich ausgewählte Wohnkonzeptionen auf Wohn
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