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Mohammed.-.Der Prophet Allahs PDF

34 Pages·2000·0.43 MB·German
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WELTGESCHICHTE-SPANNEND WIE EIN ROMAN Es gibt nichts, was so interessant ist wie die Geschichte der Menschheit. Seitdem der Mensch aus den Höhlen der Steinzeit seinen Weg in die Zukunft begann, ist jedes Jahr hundert voll von atemberaubendem Geschehen. In dem neuen volkstümlichen Geschichtswerk von Otto Zierer „Bild der Jahrhunderte" sind die Ereignisse, Gestalten und Schauplätze so interessant und allgemeinverständlich dar gestellt, daß man die Bücher wie spannende Romane liest OTTO ZIERER BILD DER JAHRHUNDERTE Eine Weltgeschichte in 19 Einzel- und 11 Doppelbänden Um jedem die Möglichkeit zu geben, sich von der glän zenden Darstellung zu überzeugen, liefern wir den 1 .Band ohne Verpflichtung zum Gesamtbezug zum Originalpreis. Wer nach der Lektüre des 1. Bandes das Gesamtwerk bestellt, erhält als Subkriptions-Vergünstigung zusätzlich, ohne Berechnung, das große „Historische Lexikon." Jeden Monat erscheint ein Buch und jeden Monat ist auch nur ein Brich zu bezahlen Einzelband, zweifarb. Einzelband, Ganzleinen, Karton mit Lacküber Goldprägung, farbiger zug, rund 160 Seiten, Schutzumschlag, 160 Sei Bildtafeln und Karten ten, Bildtafeln u. Karten DM 2.95 DM 3.60 DOPPELBAND DM 4.85 DOPPELBAND DM 5.60 Fordern Sie kostenlos den ausführlichen, farbigen Prospekt vom VERLAG SEBASTIAN LUX - MURNAU VOR MÜNCHEN WELTGESCHICHTE-EINMAL GANZANDERS KLEINE BIBLIOTHEK DES WISSENS LUX-LESEBOGEN NATUR- UND KULTURKUNDLICHE HEFTE 2006 digitalisiert von Manni Hesse VERLAG SEBASTIAN LUX • MURNAU/MÜNCHEN Die llärchenstadt Byzanz s geschah vor dreizehnhundert Jahren und es ge schah weit im Süden . . . Ein Frühlingstag von durchsichtiger Bläue spannt sich über das Meer, auf dem ein einsames Segel wie ein Wölkchen dahintreibt. Ein kaiserlich-römisches Kurierschiff eilt durch das Marmarameer zu der Hauptstadt an den Meerengen. Hinter dem waldigen Vorgebirge, dessen Fels in kühnem Sturz in die Tiefe fällt, öffnet sich der Blick gegen Byzanz-Konstantinopel wie durch ein Tor, das geradewegs ins Märchen führt. Sogar die rotbemützten griechischen Seeleute, die oftmals diese Gewässer durchschifft haben, drängen sich mit staunendem Zuruf an der niederen Reling des Seglers und schauen zum Ufer hinüber. Weiße Marmorterrassen mit verwirrender Blumenpracht steigen aus der See; grüner, roter und schwarzer Stein türmt sich in Galerien, Säulenreihen und wuchtigen Palastljauten. Ein Kranz von Gärten krönt das Steilufer, Festungsmauern und blockige Vierecktürme überragen die weißen Felsen; dahinter flimmern und gleißen die buntglasierten Ziegeldächer, funkeln die vergoldeten Kuppeln der Kirchen, glühen die edelsteinbesetzten Kreuze auf den Glocken türmen. Das ist Byzanz, die Mutter der Städte, das zweite, unbezwingliche Rom, Mittelpunkt eines Weltreiches. Im Panzer seiner tausend Bastionen blickt es hinab auf den bunten Teppich der Schiffe, der sich um seine Halbinsel bis zum Goldenen Hörn dehnt. Ein Dröhnen, Rauschen und Brausen schwingt mit dem Nordwind herüber: das ist der Lärm des Hafengongs, der hundertfältige Ruf der Schiffer und das Gewühl der Märkte. Hoch über der von Leuchttürmen flankierten Einfahrt zum kaiser lichen Hafen liegt die Palaststadt, das „Augusteum", ein Baugewirr aus Mauern, glitzernden Bögen, Türmchen und Zinnen. In gewaltiger Wölbung hebt die Hagia Sophia, alles überragend, die rotvergoldete Kuppel. Im Augusteum, in heiligen, märchenhaften Bereichen thront der Herr des Oströmischen Reiches, Kaiser Heraklius, der Siegel über die Perser, Schreck der Slawen und Beschützer der Völker. Während das schlanke Segelschiff unter dem Südostwind die Hafeneinfahrt des kaiserlichen Stadtteils ansteuert, steht Joannes Keraunos, der Gesandte, auf dem erhöhten Steuerdeck und wendet keinen Blick von dem Bilde der Stadt. Er trägt den langen, falten reichen und buntbestickten Byzantinermantel des hohen Beamten. In wenigen Stunden wird Joannes Keraunos vor den Gebieter des Erdkreises treten. Und er kommt nicht mit guter Botschaft. Möge die Großmut des Herrschers ihm gnädig sein! Patriarch Sophronios von Jerusalem hat ihn, vor einer Woche etwa, mit ernster Miene empfangen und ihm Mitteilung von einer Kunde gemacht, die dem Weltreich des Kaisers aus der schweigenden Wüste zugekommen war. Irgendein unbekannter Scheik, ein Stammeshäuptling der immer kämpf- und beutelüsternen Araber, hatte dem Oberhaupt Jerusalems eine seltsam überhebliche, drohende Warnung an den Kaiser von Byzanz übergeben lassen. Hat der so lebenserfahrene Bischof nicht gesagt, daß aus jenem Stückchen Pergament vielleicht Blut, Verwirrung und Völkernot aufwachsen werden? Soll das durch die Barbaren schwer geschlagene Römer-Imperium wirklich nicht mehr zur Ruhe kommen; soll die Folge der Kata strophen, die seit der Völkerwanderung das einst blühende Mittel meerreich erschütterten, nie mehr ein Ende haben? Es sind nun hundert Jahre her, seit der Zeit des großen Kaisers Justinian. Die Feldherren Belisar und Narses hatten die Goten in Italien, dieVandalen in Afrika, die Westgoten in Spanien geschlagen, die Perser aus Syrien verdrängt und das Heidentum aus seinen letzten Asylen vertrieben. Das Römerreich in seiner Herrlichkeit schien unter der Führung von Byzanz wiedererstanden. Aber dieser Zeit neuer, römischer Hoffnungen waren Jahre der schweren Be- a sandten auf die schnelle Reise geschickt, umsonst waren alle sorgen vollen Gedanken! Joannes Keraunos umfaßt mit stolzem Blick die goldene, gewal tige Stadt, die höher und höher aus dem dunkelblauen Wasser steigt. Dies Reich wird niemals untergehen, Byzanz-Konstantinopel ruht sicher und fest am Herzen der Welt. Kurze Befehle des Piloten schallen, langgezogen antwortet der Zuruf der Matrosen. Die mächtige, lateinische Raa rasselt vom Mast, das purpurne Segeltuch fällt in sich zusammen und wird geborgen. Langsam, in beinah lautloser Fahrt gleitet das Schiff zwischen viel- rudrigen Galeeren, tiefliegenden Lastschiffen und zahllosen Kähnen hindurch und läuft in das spiegelblanke Fahrwasser der kaiserlichen Bucht. Weiß gleißen die Marmorkais am Ufer, ein goldener Mosaik bogen wölbt sich vor einer breiten Treppe, die bergwärts zum „Augusteum" führt. Tags darauf wird der Gesandte durch einen kaiserlichen Diener am Tor des „Chalkis", des Außenpalastes, empfangen. Dieser „Erz palast" trägt seinen Namen von den bronzenen Ziegeln auf den Dächern; er liegt gleich neben der riesigen Sophienkirche und besteht aus einer großen Anzahl von Gebäuden, Hallen und Bogengängen. Joannes Keraunos durchschreitet, von dem Hofbeamten geführt, mehrere Innenhöfe mit kühlenden Wasserbecken, stillen Baum gruppen und mächtigen Steinfiguren. Man hat nun die zweite und glänzendere Abteilung des „Augu- steums", den Palast „Daphne" erreicht, über den sich die Porphyr kuppel wölbt. Hier warten in den Prachtzimmern die Gesandtschaf ten der Bulgaren, der Avaren, Perser und Westgoten. Unruhig über prüfen die Männer noch einmal die ausgelegten, kostbaren Geschenke für den Herrscher, und mit ängstlicher Heimlichkeit füllen sie die hochmütig ausgestreckten Hände der zahlreichen Palastbeamten mit klingender Münze. „Die Majestät erwartet Euch im Triclinum Magnaura, im Gold saal", sagt der Diener, der Joannes begleitet. In den Galerien, die zum Empfangssaal führen, dröhnt der takt mäßige Schlag der Ebenholzstäbe. Die „Silentarii" — die Schweige gebietenden — nahen und rufen eintönig ihre Formel, die Stille fordert und den Weg für den Kaiser frei macht. Langsam tauchen sie aus dem Halbdunkel auf, hohe, weißgekleidete Gestalten mit purpurnen Stirnbinden, an beiden Seiten der Galerie dahinwandelnd. Hinter ihnen gleißen im Zwielicht die vergoldeten Brustpanzer der 6 „Spathiarü" — der Degenmänner —, der Leibwache des Kaisers. Die kunstvoll getriebenen Goldhelme mit den roten Roßschweifen werden sichtbar, die kurzen roten Rö'ckchen, die vergoldeten Bein schienen. Die Spathiarü tragen die blanken Schwerter in den Fäusten. Der Zug löst sich aus der Dämmerung und bewegt sich gegen die grelle, lichtdurchflossene Pforte des „Chrysotriclinums" — des gol denen Thronsaales. An den erzenen Torflügeln stehen Offiziere, Minister, Bischöfe und Höflinge, alle in bunten, goldbestickten „Dalmatiken", in Samtschuhen, ohne Kopfbedeckung. Da nahen die Wedelträger mit den Pfauenfederfächern, ein Baldachin schimmert. Joannes Keraunos wirft sich gleich den anderen auf den Boden und streckt schutzflehend die flachen Hände empor. So erhascht er nur einen Widerschein von Gold und Purpur: Kaiser Heraklius schreitet vorüber. Weihrauchgewölk und der blaue Duft schwelender Gewürzkräuter folgen der Spur des Herrschers. Vor der Wand, die mit gelber Seide bespannt ist, steht ein flacher Thron auf erhöhtem Podest; ringsum aber klingelt ein Zauberhain goldener Bäume, deren Blätter Edelsteine sind und in deren Geäst künstliche Vögel sitzen. Und plötzlich beginnen sich die kunstreichen Mechanismen zu bewegen, aus dem Gezweig kommt ein Singen und Flöten, und die Vögel neigen ihre Köpfchen. Heraklius hebt die rotbehandschuhte Hand. Eine ferne, hoheitsvolle Stimme befiehlt Joannes Keraunos näherzutreten. Wie im Traum überreicht der Gesandte die geschnitzte Elfenbein büchse, die den Brief des Patriarchen enthält. Der unsäglich dicke Kanzler, der etwas tiefer als der Kaiser sitzt, nimmt die Botschaft entgegen, öffnet den Verschluß und entnimmt der Büchse ein ge rolltes Pergament. An purpurnem Bande baumelt eine goldene Siegelkapsel. Der Kanzler prüft Echtheit und Unversehrtheit des Siegels, dann erst entrollt er das Blatt. Wie üblich, ist das Schreiben des Patriarchen an zwei Elfenbeinstäbchen befestigt, an denen man das Blatt leicht auf- und zuwickeln kann. Das Pergament zeigt die beste Schönschrift, ausgemalte Anfangsbuchstaben und eingefügte Heiligenbilder. Aber nur der kaiserliche Vorleser, ein Günstling, dem die Auszeichnung der roten Fußbekleidung zusteht, hat das Recht, den Text vorzutragen. Nach den gebräuchlichen Anreden und Einleitungen teilt Patriarch Sophronius aus Jerusalem mit, daß sich dort, wo das Heilige Land in die Arabische Wüste übergehe, in den letzten Monden große Unruhe ausbreite. In die jüdischen Nieder lassungen und in die Siedlungen der Christen brächen Nomaden ein. 7 Gefolgsleute eines Mannes, der weit im Süden in der Oase des Abrahambrunnens als Prophet die Fahne des Aufruhrs erhoben habe. Und nun seien auf heimlichen Pfaden die Abgesandten des Aufwieglers, Männer seiner Leibwache, mit Briefen unterwegs zu den Höfen des Negus von Äthiopien, des Kaisers von Persien, des Statthalters von Ägypten und des Satrapen von Syrien. Die Botschaft für den erlauchten Kaiser sei ihm, dem Patriarchen von Jerusalem, zur Weiterleitung nach Byzanz übergeben worden. Er lege sie hier mit pflichtgemäß in die Hände Seiner Majestät. Man möge das Schreiben des Aufrührers nicht leicht nehmen, mahnt der Patriarch. Die Wüste sei groß und undurchschaubar. Irgendein Schicksal braue sich in jenem entlegenen Winkel der Welt. Der Nachricht des heiligen Bischofs ist ein kleines, schmutzig-gelbes Pergamentblatt beigefügt, offenbar jene seltsame Mitteilung aus Mekka, die den Patriarchen so nachdenklich gemacht hat. „Ich wünsche den Brief dieses Narren zu hören!", befiehlt Kaiser Heraklius. Der Lektor überfliegt die Schriftzüge, stockt und stam melt mit gepreßter Stimme, was geschrieben steht. „Hört, Ihr Machthaber der Erde, es spricht zu Euch Mohammed, der Gottgesandte, der Prophet Gottes! Macht Euch bereit zur Unter werfung, denn das Schicksal ist aufgebrochen, und das Antlitz der Erde wird sich verwandeln. Gott ist der einzige Gott, Gott ist das Ewige. Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt, und ihm ist kein Wesen gleich. Er aber hat beschlossen, Euch in die Hand der Gläu bigen zu geben, seid bereit. Mohammed, der Apostel Gottes." Einen Augenblick ist Schweigen. Auf dem elfenbeinfarbenen, vom langen, grauen Bart umrahmten Antlitz des Kaisers steht spöttisches Lächeln. Seine Worte sind voller Hohn und Verachtung: „Unser Beich ist groß", sagt er, „von der Donau bis zu den Nil katarakten, vom Kaukasus bis zum Atlantischen Meer regieren wir die Völker. Was will dieser Mohammed? Schickt ein paar thrakische Lanzenknechte gegen die wahnsinnigen Horden des verblendeten Wüstenseheiks!" Die gespannten Züge der Umstehenden lösen sich, und es ist, als klingelten die Blätter der goldenen Bäume. Der Kaiser erhebt sich. Das Pergament des Propheten flattert achtlos zu Boden. H Im Lateinischen Kloster zu Jerusalem . . . Zu Füßen des Ölberges liegt, eingebettet in Gärten, beschattet von den dunklen Höhenrücken Jerusalems, eine kleine, nur not dürftig aus den Ruinen des Perserkrieges erstandene Klause, das „Lateinische Kloster", die bescheidene Wohnstatt frommer Benedik tinermönche. Die Insassen sind Italiker, Spanier oder Afrikaner, die zu den heiligen Stätten der Christenheit gepilgert sind, um hier den Wegen des Herrn zu folgen. Alle anderen Klöster Jerusalems leben nach der Regel des großen Basilius oder anderer, griechischer Ordensstifter. Auch gibt es viele gottentflammte Asketen: Säulen steher, wilde Büßer und Höhlenmönche, — Einsiedler, die in Selbst entäußerung gleich den Propheten des Alten Testaments von Heu schrecken, Honig und Kräutern leben. Seit Kaiser Heraklius vor drei Jahren das Heilige Kreuz wieder nach Jerusalem geführt hat, ist auch in Palästina überall das religiöse Leben zurückgekehrt. Am späten Abend des vergangenen Tages hat sieh ein fremder Mönch das Kedrontal heraufgeschleppt, ist müde und zerschunden an die Klosterpforte gekommen und hat um Gottes Barmherzigkeit und beim Andenken Sankt Benedikts um Aufnahme gebeten. Diese Anrufung und die Tatsache, daß sich der Fremde der lateinischen Sprache bediente, haben ihm Nachtmahl und Unterkunft verschafft. Noch weiß niemand, wer der Mann ist, woher er stammt und was ihn herbeigeführt hat. Er fiel — kaum, daß er ein wenig zu sich gekommen war — todmüde auf sein Lager. Nun aber ist die Nacht vorüber, die zerfallenen Mauern der Davidsburg zeigen den ersten Widerschein der aufgehenden Sonne, die jenseits des Ölberges herauf kommt, während das Tal noch ganz im Schatten verdämmert liegt. Von den kleinen Laubhütten, die sich arme Leute an den Hang des Josaphattales gebaut haben, tönt das Krähen der Hähne herüber. Da und dort flackern Öllampen auf. In der „Lateinischen Klause" erhebt sich der Bruder „Circator", verrichtet ein kurzes Gebet, be ginnt den Morgenrundgang und weckt die Mönche zur vierten Vigilie. Mit einem Holzhammer klopft er an die Türen der Schlafzellen. „Surge Pater! — Wach auf, Vater!" An der Tür der dienenden Brüder klopft er zweimal. „Surgite fratres! — Wachet auf, Brüder!" Auch der fremde Mönch fährt beim Klang der lange nicht ge hörten Worte empor. Verstört blickt er sich um; er besinnt sich und verläßt gleich den anderen Brüdern das Lager. Schweigend ziehen 9

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