4/2011 Mitarbeiter im Mittelpunkt KWA Mitarbeiter stellen ihre Kunstwerke aus 45 Jahre KWA Großer Festakt mit prominenten Gästen aus Politik und Wirtschaft Tierische Kollegen Im KWA Hanns-Seidel-Haus gehören Vierbeiner zum festen Mitarbeiterstamm Aktives Altern Bewohnerin des KWA Kurstift Bad Dürrheim ist leidenschaft- liche Gleitschirmfliegerin 4/2011 inhAlt nAchrichten Aktuelles ..................4 QuAlitÄt·prozesse·struKturen Gute Pflege – „gefährliche Pflege” ..........6 KWA Rahmenkonzept Begleitung und Pflege .................8 VerAnstAltungen Titelbild: © Fotolia.com Mitarbeiter im Mittelpunkt .....9 impressum In der Hauptverwaltung: Mitarbeiter Herausgeber: KWA Kuratorium Wohnen im Alter gAG stellen ihre Kunstwerke aus. V. i. s. d. p. Zur Vernissage brachte Brigitte Horst Schmieder (Vorstand) Sene-Hingerl ihre beiden 9 Dr. Stefan Arend (Vorstand) Töchter mit . . . . . . . . . . . . . . . redAKtion AM | Medienbüro. Angela Müller Oberlandstraße 26, 82335 Berg Tel.: 0700 / 4 46 22-600, Fax: 0 81 51 / 4 46 22-60 E-Mail: [email protected] www.kwa.de bezugshinWeise, bestellungen, Abbestellungen, AdressÄnderungen: KWA Kuratorium Wohnen im Alter gAG Kundenbetreuung Biberger Straße 50, 82008 Unterhaching Tel.: 08 00 / 5 92 46 36, Fax: 0 89 / 6 65 58-5 47 E-Mail: [email protected] grAfiK und sAtz Carut & Tauschinski, München drucK und VersAnd Wenng Druck GmbH, Dinkelsbühl VerlAg Business Network Marketing- und Verlagsgesellschaft mbH Fasanenstraße 47, 10719 Berlin Tel.: 0 30 / 81 46 46-00, Fax: 0 30 / 81 46 46-0 46 E-Mail: [email protected] www.businessnetwork-berlin.com AuflAge/erscheinungsWeise Druckauflage 4/2011: 28.000 Exemplare 45 Jahre KWA – KWA Reisen: Lassen Sie sich ent- Das KWA Journal erscheint viermal jährlich. eine Erfolgsgeschichte........10 führen an traumhafte Orte in 32 Ausgabe 1/2012 erscheint im März 2012 einblicKe Deutschland und der Welt . . . Aus Gründen der Lesbarkeit wird bei den meisten geschlechtsspezifischen Bezeichnungen die männ- KWA Stift im Hohenzollernpark 12 liche Form gewählt. ISSN 1868-5218 Caroline Oetker Stift ........13 © Kuratorium Wohnen im Alter KWA Stift Urbana im Stadtgarten 14 KWA KurAtorium Wohnen im Alter KWA Kuratorium Wohnen im Alter ist ein gemeinnüt- KWA Parkstift Aeskulap ......15 ziges Dienstleistungsunternehmen und wurde 1966 in München gegründet. KWA ist Mitglied im Paritä- KWA Albstift Aalen ..........16 tischen Wohlfahrtsverband. Bundesweit unterhält KWA 18 Einrichtungen, darunter 14 Altenwohnstifte, KWA Parkstift Hahnhof.......17 eine eigene Klinik für Neurologische und Geriatrische Rehabilitation, zwei Pflegestifte und ein Bildungs- KWA Kurstift Bad Dürrheim ...18 zentrum mit staatlich anerkannten Berufsfach- und Fachschulen. KWA Parkstift Rosenau ......19 22 KWA Journal 4/2011 inhAlt editoriAl Liebe Leserinnen und Leser, kaum zu glauben, aber der Blick in den Kalender zeigt, dass das Jahr 2011 schon wieder zu Ende geht. Zeit also, kurz inne- zuhalten und darauf zu blicken, was war. Zunächst muss man enttäuscht feststellen, dass das von der Politik mit großem Getö- se angekündigte „Jahr der Pflege“, einher- gehend mit einer versprochenen Pflegere- form, sich eher als Luftnummer entpuppte. Die Regierungsparteien waren nicht in der Lage, Kompromisse zu schließen. Am Ende bleibt lediglich die Andeutung eines Reförmchens – mit wohl einigen wenigen Leistungsverbes- serungen für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz. Das war’s dann auch schon. Dieses Zeichen von geringer Wertschätzung für Pflege und die Unfähigkeit, Gesellschaftspolitik zukunftsfähig zu gestalten, wird die Branche weiter belasten. KWA blickt auf ein Jahr zurück, das viel Freude und viel Neues, aber auch Ein Clubwochenende mit tollem Herausforderungen brachte. An einigen Standorten war es schwierig, die Programm, u.a. ein Besuch benötigten Mitarbeiter zu finden. Der sogenannte Fachkräftemangel, der der Pferderennbahn anlässlich mittlerweile in aller Munde ist, berührt auch uns immer stärker. Ein ganzes der berühmten 17 Bündel von Maßnahmen wird notwendig sein, um in Zukunft gute Mitar- „Großen Woche” . . . . . . . . . beiter zu finden, diese an uns zu binden und sie für die herausfordernden Tätigkeiten zu befähigen. Mit großer Freude sehen wir daher Aktivitäten wie die begeisterte Teilnahme von Mitarbeitern an Sportveranstaltungen und an KWA Parkstift St. Ulrich ......20 der erstmals durchgeführten Kunstausstellung in unserer Hauptverwaltung. Am 10. Oktober durften wir im KWA Georg-Brauchle-Haus den 45. Ge- KWA Georg-Brauchle-Haus ....21 burtstag von KWA feiern. Die herzlichen Glückwünsche und die wohlwol- KWA Luise-Kiesselbach-Haus ..22 lenden Worte an diesem Tag spornen uns an, die eingeschlagenen Wege KWA Stift am Parksee .......23 in Sachen Produktentwicklung und Qualitätsverbesserung zusammen mit unseren Mitarbeitern weiterzugehen. KWA Hanns-Seidel-Haus .....24 Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles Weihnachtsfest KWA Stift Brunneck .........25 und alles erdenklich Gute für das Jahr 2012. Herzlichst, Ihre KWA Stift Rupertihof ........26 KWA Klinik Stift Rottal .......27 Stiftung Saarbrücker Horst Schmieder, Vorstand Dr. Stefan Arend, Vorstand Altenwohnstift .............28 Senioren-Wohnanlage Am Vogelherd .............30 Werden Sie Mitglied im KWA club „Darf ich bitten?” - ein "Tanztee- Projekt" / Verlosung .........31 KWA Club wurde 2004 gegründet und umfasst ein umfang- KWA reiseWelt reiches Angebot an S ervice- und Dienstleistungen für die Generation Mit KWA Reisen die Welt sehen 32 60plus. Ziel ist es, zu Hause lebende Senioren in ihrer Eigenständigkeit zu unterstützen und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Dazu gehören gesundheit der KWA Hausnotruf, der Menüservice oder die Persönliche Assistenz. Sie Konduktive Förderung möchten sich zum Arzt begleiten lassen, brauchen jemanden, der Ihre Ein- nach Petö ................34 käufe erledigt oder Sie auf Reisen begleitet? Eine Persönliche Assistentin unterstützt Sie je nach Bedarf. Außerdem haben Sie als Clubmitglied die Physiotipp / Rezept .........35 Möglichkeit, an den zahlreichen Veranstaltungen aller KWA Wohnstifte Adressen .................36 und an den exklusiven KWA Reisen teilzunehmen. Ausführliche Informationen lassen wir Ihnen gerne unverbindlich zukom- KWA Journal 4/2011 men. Weitere Infos s. Seite 34 3 nAchrichten Schülerliteratur wettbewerb – FAMILIENBANDE Der KWA Schülerliteraturwett- bewerb hat inzwischen Tradition. Nach dem spannenden Thema des letzten Jahres, „Grenzen“, dreht sich bei diesem vierten Wettbewerb nun alles um „Familienbande“. „Die Familienstrukturen haben sich im Laufe der Zeit wesentlich verän- dert“, erklärt Gisela Hüttis, Stifts- direktorin im KWA Stift Brunneck in Ottobrunn und Initiatorin des Wett- bewerbs. „Die herkömmliche Familie mit Eltern, Kindern und Oma und Opa KWA Stift Urbana fördert halt der Generationen, der diesen unter einem Dach ist inzwischen Jugendfußballmannschaft Verein immer wieder durch schwie- eher die Seltenheit. Heute leben vie- rige Zeiten brachte. Diese gegensei- le in einer sogenannten Patchwork- Im Ruhrgebiet sind viele der bes- tige Wertschätzung von Jung und Alt Familie. Sind die Bindungen zwi- ten Fußballmannschaften Deutsch- möchte das KWA Stift Urbana auch schen den einzelnen Familienmit- lands ansässig, die weder Geld- noch weiterhin erhalten und unterstützt gliedern hier genauso eng wie in der Nachwuchssorgen haben. Aber was seit 2010 die Jugendarbeit des Ver- klassischen Familie? Wie erleben ist mit den ortsansässigen kleinen eins durch ein Sponsoring in Form Jugendliche ihre jeweilige Familien- Vereinen bzw. deren Nachwuchsför- der Trikots. Nun laufen die „Jungs” struktur? Wie lebt es sich mit vielen derung? Sie sind meistens zusätzlich in den Vereins- und KWA Farben Geschwistern, wie als Einzelkind? auf Spenden angewiesen. So auch blau-weiß auf, mit der „KWA Blume“ ,Familienbande' ist ein Thema, zu der seit 1919 in Bottrop bestehende auf der Brust. Es muss nicht immer dem jeder etwas zu sagen hat und SV Rhenania. Es war der Zusammen- Schalke sein ... Volker Hilbert das sicherlich den Dialog zwischen den Generationen anregt“, hofft Hüttis. Die Schirmherrschaft hat KWA jetzt Eigentümer auch dieses Mal wieder Johanna des Parkstift Aeskulap Rumschöttel, Landrätin des Land- kreises München übernommen. Das KWA Parkstift Aeskulap exis- Die Preisverleihung findet am tiert bereits seit 28 Jahren, doch erst 2. März 2012 im KWA Stift Brunneck seit April dieses Jahres ist KWA auch in Ottobrunn statt. Die Arbeiten der Eigentümer. Bisher gehörte das (max. 10 DIN-A-4-Seiten) bitte in gesamte Areal am Carl-Oelemann- 5-facher Ausfertigung einsenden an: Weg in Bad Nauheim dem Versor- KWA Stift Brunneck, gungswerk der Landesärztekammer, Cramer-Klett-Straße 1 KWA war lediglich der Betreiber des 85521 Ottobrunn traditionsreichen Wohnstifts. „Nun können wir ganz anders agieren und das Haus den heutigen und zukünf- tigen Anforderungen anpassen“, so der KWA Vorstand. „Derzeit sind wir zwar noch in der kreativen Phase der Ideensammlung, es gibt aber auch bereits einige konkrete Pläne, mit denen wir im kommenden Jahr an die Öffentlichkeit gehen werden.“ 4 KWA Journal 4/2011 nAchrichten Speisenversorgung KWA beim München konnte. „Die damit verbundene Opti- der KBS zertifiziert mierung der Speisenversorgung aller Marathon 2011 KWA Einrichtungen liegt uns sehr am Die KWA Betriebs- und Service Herzen“, betont Monika Nirschl, Lei- Mit mehr als 60 Teilnehmern aus GmbH (KBS) erbringt für KWA an 12 terin der Abteilung Qualität, Prozes- den unterschiedlichen Standorten Standorten infrastrukturelle Dienst- se, Strukturen bei KWA. „Denn Essen hat KWA am 9. Oktober 2011 auch leistungen, insbesondere Catering ist mehr als nur Nahrungsaufnahme: dieses Jahr wieder erfolgreich am und hauswirtschaftlichen Service. Die Gerüche der Speisen regen die München Marathon teilgenommen. An diesen Standorten werden täglich Sinne an, lassen Erinnerungen an frü- Neben Anja Schilling, Leiterin des im Durchschnitt ca. 7.200 Mahlzei- here Zeiten wach werden und vieles KWA Parkstift St. Ulrich, war auch ten produziert. Im vergangenen Jahr mehr.“ der ehemalige Küchenchef Klaus- hatten die Verantwortlichen die Zer- „Wir freuen uns, dass wir Dank Peter Röbel wieder mit an Bord. tifizierung nach ISO 9001 beantragt, der intensiven und engagierten Ar- Zusammen sorgten sie für eine rei- die Dank des großen Engagements beit des QM-Teams im August die bungslose Organisation. der Qualitätsbeauftragten Manuela Zertifizierung erfolgreich abschließen Nach der tollen Leistung von zehn Fuchs, dem Bereichsleiter Küchen, konnten“, so KBS Geschäftsführer Kilometern trafen sich alle Teilneh- Georg Tragenkranz, und der Mit- Thomas Schurr. „Im Oktober dann mer anschließend auf der Marathon wirkung der Küchenleitungen nun endlich das Zertifikat in Händen zu Wies’n und feierten gemeinsam ih- erfolgreich abgeschlossen werden halten, war ein schönes Gefühl.“ ren Erfolg. KWA Journal 4/2011 5 nAchrichten QuAlitÄt · prozesse · struKturen KWA Parkstift Rosenau Gute Pflege – unter neuer Leitung »gefährliche Pflege« Seit dem 1. Oktober hat das KWA Parkstift Rosenau einen neu- en Hausleiter. Sein Name: Herbert Schlecht. „Wir haben uns die Su- Wo ist die Abgrenzung? che nicht leicht gemacht. Doch nun sind wir sicher, mit Herrn Herbert Schlecht eine Persönlichkeit mit der notwendigen Erfahrung gefunden zu haben, die den Anforderungen der Rosenau gerecht wird“, sagte Horst Schmieder. Der KWA Vorstand stell- te den Bewohnern und Mitarbeitern zusammen mit seinem Vorstands- kollegen Dr. Stefan Arend den neuen Hausleiter offiziell vor. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und die damit ver- bundenen Herausforderungen“, erklärte der neue Stiftsdirektor Herbert Schlecht in seiner Antritts- rede. Eine der ersten Stationen des ausgebildeten Krankenpflegers und Pflegefachwirts im Bereich der Se- niorenarbeit war der Ev. Diakonis- senring, wo er als Pflegedienstleiter und stellvertretender Heimleiter für rund 230 Bewohner zuständig war. Anschließend wechselte der gebür- Menschen, die einen Pflegedienst und die sach- und fachgerecht ge- tige Stuttgarter zum Wohnstift Au- beauftragen oder in eine stationäre setzten Injektionen zählen. gustinum Stuttgart. Hier arbeitete Pflegeeinrichtung ziehen, möchten Gute Pflege zeichnet sich ganz er 17 Jahre als Pflegedienstleiter sich den dortigen Fachkräften der entscheidend dadurch aus, dass die mit Personalverantwortung für 100 Pflege anvertrauen können und si- Mitarbeiter mit dem auf Pflege ange- Mitarbeiter. Vor seinem Ein tritt bei cher sein, dass gut für sie gesorgt wiesenen Menschen (oder/und den KWA war der 53-Jährige über drei wird. Viele der Senioren sind exis- Angehörigen) genau besprechen, Jahre Mitglied der Geschäftsleitung tenziell auf fachlich versierte Unter- was ihm wichtig ist, welche Ziele es der Augustinum Pflegegesellschaft. stützung angewiesen. Denn davon zu verfolgen gilt und wie sein akti- hängt es ab, ob Gesundheit erhalten ver Beitrag zur Gesundung oder Ge- und Sturzgefahren und Infektionsri- sunderhaltung aussehen kann. Au- siken entgegengetreten wird – und ßerdem muss gemeinsam überlegt ein Leben mit Demenz lebenswert werden, wie sich die Pflege so orga- bleibt. In den letzten Jahrzehnten nisieren lässt, dass sie möglichst gut hat sich die Berufsgruppe der Pfle- auf die Bedürfnisse, die Wünsche genden professionalisiert. Sie ist aus aber auch die objektiven Bedarfe dem Schatten der Medizin heraus- des Betroffenen abgestimmt ist. In getreten und gehört heute zu den der Pflegewissenschaft spricht man Berufsgruppen mit einem sehr guten heute von der sogenannten Pflege- Image in der breiten Bevölkerung. prozessplanung. Aber was macht eigentlich gute Pfle- Die handwerkliche Seite der Pfle- Manfred Zwick (l.) übergibt sym- ge aus? Nicht nur das „Handwerk“, ge wird immer anspruchsvoller, Pfle- bolisch den Schlüssel an den neuen zu dem die gute Wundversorgung, gebedürftige werden immer früher Stiftsdirektor Herbert Schlecht. die Dekubitusprophylaxe, ein pro- aus dem Krankenhaus entlassen. fessionelles Schmerzmanagement Viele medizinische Maßnahmen kön- 6 KWA Journal 4/2011 QuAlitÄt · prozesse · struKturen Prof. Dr. Thomas Klie, Gerontologe und Justiziar KWA darf nicht passieren, dagegen sind Vorkehrungen zu treffen. Auch der Staat ist hier gefragt, mit Aufsichts- maßnahmen einzugreifen, wenn Menschen in der Pflege zu Schaden kommen. Doch den Begriff der „ge- fährlichen Pflege“ sollte man nicht verwenden. Er unterstützt Klischees und reduziert das, worum es in der Pflege geht, schnell auf die „hand- werkliche“ Seite, auf den Dekubitus oder die Mangelernährung. Leider haben die vielfältigen nen auch in der eigenen Häuslichkeit Steppe, hat einmal formuliert: „Pfle- Qualitätsprüfungen durch MDK und oder in Pflegeheimen durchgeführt ge ist Interaktionskunst.“ Heimaufsichtsbehörden dazu beige- werden. So müssen Patienten, die Um die Fähigkeit, einen tragfähi- tragen, mit einem Generalverdacht beatmet werden, nicht unbedingt gen und vertrauensvollen Kontakt zu an Pflegeeinrichtungen heranzutre- in die Klinik oder in ein Pflegeheim. Menschen aufzubauen, die existen- ten, sie betrieben „gefährliche Pfle- Das haben wir dem ziell auf Unterstützung ge”. Davon abgesehen, dass das »Pflege ist Fortschritt der Medizin, anderer angewiesen nicht stimmt, würdigt diese Vorge- insbesondere auch der Interaktionskunst« sind und gleichzeitig hensweise auch nicht die vielfältigen Professionalisierung der über die notwendigen Bemühungen in den Heimen und för- Pflege zu verdanken. Ressourcen und Kompetenzen zu dert in keinster Weise das Vertrauen In dem Erkennen der pflegeri- verfügen – darum geht es bei guter der Bevölkerung in die Qualität der schen Bedarfe, dem Planen der Pflege. Pflege in den Einrichtungen und von Pflege, der Beaufsichtigung von Per- Was aber versteht man unter ambulanten Diensten. sonen, die nicht zu den Fachkräften „gefährlicher Pflege”? Der Begriff Wenn Missstände festgestellt gehören aber an der Pflege beteiligt kommt aus der Anfangszeit der be- werden, dann dürfen sie nicht sind, und in der Überprüfung, ob ruflichen Altenpflege und bezeich- schöngeredet werden. Hier haben die vereinbarten Ziele auch erreicht net die Situationen, durch die Pfle- die staatlichen Aufsichtsinstanzen werden, wird inzwischen der Kern gebedürftige zu Schaden kommen diskret und entschieden einzugrei- professioneller Pflege gesehen. Das können. Solche Situationen gibt es fen, damit Menschen, die in beson- Wichtigste an einer guten Pflege leider auch heute noch: sei es durch derer Weise auf die Hilfe anderer liegt im unmittelbaren Kontakt zwi- vermeidbare Kontrakturen, Dekubi- angewiesen sind, nicht zu Schaden schen der Pflegefachkraft und dem ti oder durch ungerechtfertigte frei- kommen. Die Rede von der „ge- auf Pflege angewiesenen Menschen. heitsentziehende Maßnahmen. Hier fährlichen Pflege” bedarf es dafür Eine der wichtigsten Pflegewissen- erleiden Menschen körperliche, jedoch nicht. schaftlerinnen in Deutschland, Hilde aber auch seelische Schäden. Das Prof. Dr. Thomas Klie KWA Journal 4/2011 7 QuAlitÄt · prozesse · struKturen KWA Rahmenkonzept Begleitung und Pflege begleitung und pflege Als zWeite AngebotssÄule Von Wohnstiften Noch Ende der 1980er-Jahre galt Im Rahmenkonzept wird dar- der Bereich „Wohnen und Service“ gelegt, wie KWA der fachlichen als Herzstück von Wohnstiften. Anforderung entsprechen will, ei- Schon zu dieser Zeit aber stieg all- nen beginnenden Unterstützungs- mählich sowohl das Durchschnitts- bedarf bis hin zur umfassenden alter der Bewohner als auch das pflegerischen Versorgung Prof. Dr. Roland Schmidt, der neu einziehenden Senioren an von Bewohnern – Gerontologe – ein Prozess, der immer noch zu beobachten ist. Verbunden hiermit ist, dass sich mitunter bereits von KWA, abgestimmt wurde es bei Einzug, oftmals aber unternehmensweit. Interne Fort- nach einiger Zeit bildungsmaßnahmen, die die Ver- das Erfordernis ein- breitung und Umsetzung sichern, stellt, den Alltag mit- werden bereits umgesetzt. hilfe von Dienstleis- Mit den fachlichen Anforderun- tungen zu flankieren gen, die KWA an sich selbst stellt, oder bei dauerhaften geht das Unternehmen klar über Beeinträchtigungen pfle- das Niveau hinaus, das exter- gerische Unterstützung ne Qualitätsprüfungsinstanzen zu leisten – ggf. über eine wie MDK oder Heimaufsicht längere Zeitspanne hinweg. bei Begehungen in den Blick Neben „Wohnen und Ser- nehmen. Diese Qualitäts- vice“ muss daher „Begleitung kontrollen dienen gewis- und Pflege“ als zweite Ange- sermaßen der bundes- botssäule hinzukommen. Ohne weiten Durchsetzung von diese Erweiterung der Kernleis- Mindeststandards. Die tungen ist ein modernes, zeitgemä- in dem „Rahmenkon- ßes Wohnstift nicht mehr zu denken zept Begleitung und Pflege“ und zu betreiben. In gewisser Weise hinterlegten Anforderungen über- vollzieht diese Wohnform die Ent- steigen diese jedoch bei Weitem. wicklung, die für die bundesdeut- jeweils individu- Es kann daher vorkommen, dass ein sche Gesellschaft insgesamt prä- ell und bedarfsgerecht Wohnstift, das zu Jahresbeginn eine gend ist. – zu bewältigen. Beschrieben Top-Bewertung durch den MDK er- Seit September 2011 liegt nun ist hier also nicht der Ist-Zustand, halten hat, derzeit noch nicht in allen das „KWA Rahmenkonzept Beglei- sondern vielmehr wird ausgeführt, geforderten Dimensionen das Basis- tung und Pflege“ vor. Erschienen ist wohin sich das Unternehmen in ei- niveau erreicht, das KWA im Rah- das Fachdokument in gener Verantwortung menkonzept als Ziel vorgegeben hat. Die Anforderungen der KWA eigenen entwickeln will. Es Dies belegt der erste Quali- Reihe „Themen und von KWA gehen wird erläutert, welche tätsbericht von KWA, der gerade Positionen“ (Heft 2) über die gesetzlichen Ziele KWA in diesem erschienen ist. Ihm liegen zwei und im „Manage- Standards hinaus Zusammenhang ver- Quellen zugrunde: eine Kundenbe- ment Handbuch Pfle- folgt und woran sich fragung (siehe Journal 3/2011) und ge“, eine Loseblatt-Sammlung in das Unternehmen perspektivisch eine Selbstbewertung der Häuser drei Bänden, die sich bundesweit messen lassen will. Erarbeitet wurde mit Blick auf das KWA eigene Basis- an Führungskräfte in der Akut- und das Dokument von fachlich einschlä- niveau. Langzeitpflege wendet. gig ausgewiesenen Leitungs kräften Prof. Dr. Roland Schmidt 8 KWA Journal 4/2011 VerAnstAltungen Fotos unten: Ruth Ocken präsentierte Acryl- bilder. Sorgte für die perfekte Organisa- tion: Claudia Ringeisen-Stumpf (l.) mit Julia Absmeier. Ingrid Schmidt mit KWA Gründer Hermann Beckmann vor ihren Landschafts-Aquarellen. Die Mitarbeiter im Mittelpunkt KWA mitArbeiter stellen ihre KunstWerKe in der hAuptVerWAltung Aus „Sie malen?“, „Ich wusste gar ersten Gemeinschaftsausstellung nicht, dass sie künstlerisch so be- von Mitarbeitern aller KWA Ein- gabt sind!“ – diese und ähnliche Aus- richtungen staunten die Gäste nicht sagen hörte man bei der Vernissage schlecht über deren große künstle- der Ausstellung „Kreativität – Wir- rische Begabung. Von Malerei über kung – Ausdruck“ in der Hauptver- Bildhauerei bis hin zur Fotografie – waltung von KWA sehr oft. Bei der selbst der musikalische Rahmen des Abends wurde von einem Mitarbeiter zusammen mit einem befreundeten Die Künstler: Musiker gestaltet. Julia Absmeier Was steht nun hinter der Idee zu (KWA Stift Rottal) dieser Ausstellung? Die Antwort for- Johanna Hagn mulierte Vorstand Dr. Stefan Arend (KWA Stift Brunneck) so: „Zunächst möchten wir den Mitarbeitern mit diesem Forum un- Ruth Ocken sere Wertschätzung und Anerken- (KWA Stift Urbana im Stadtgarten) nung ausdrücken. Außerdem soll die Hauptverwaltung nicht nur ein Biggi Olchanowsky Arbeitsort sein, sondern ein Ort (KWA Stift Brunneck) der Begegnung werden. Und der Ingrid Schmidt dritte Grund für diese Ausstellung (KWA Hauptverwaltung) ist, dass wir der Pflegebranche ein Brigitte Sene-Hingerl Gesicht geben wollen. Wir möchten (KWA Luise-Kiesselbach-Haus) die Mitarbeiter aus der Anonymität Frank Seydel holen und der Öffentlichkeit zeigen, (KWA Stift im Hohenzollernpark) welche Menschen es sind, die sich Ursula Sohmen für das Wohl der Älteren einsetzen, (KWA Luise-Kiesselbach-Haus) was sie auszeichnet und wie kreativ sie sind. Ich bin überzeugt: Das ist Tony Stephan besser als jede Imagekam pagne.“ (KWA Parkstift Rosenau) Die Ausstellung läuft noch bis Früh- Öffnungszeiten: Pedro Rojas-Schwarz jahr 2012 (Eintritt frei). Mo bis Do: 9 bis 12 Uhr und 14.30 (KWA Luise-Kiesselbach-Haus) Angela Müller bis 16.30 Uhr / Fr: 9 bis 12 Uhr KWA Journal 4/2011 9 VerAnstAltungeVnerAnstAltungen Dr. Stefan Arend bedankt sich bei Barbara Stamm, der Präsidentin des Bayerischen Landtags, für ihre Festansprache zierte und zufriedene Mitarbeiter umsetzbar. Um den Fachkräfte- mangel zu bewältigen, spiele neben günstigeren Arbeitsbedingungen und entsprechender Bezahlung die gesellschaftliche Anerkennung eine entscheidende Rolle. Dass die Mitarbeiter eine sehr wichtige Ressource sind, darauf wies auch der zweite Festredner, Prof. Dr. Thomas Klie von der Hoch- schule in Freiburg hin. „Pflege hat 45 Jahre KWA – einen dienenden Charakter, da- mit sich das Leben auch am Ende entfalten kann“, betonte der Jurist eine Erfolgsgeschichte und Gerontologe. Er gratulierte dem „Geburtstagskind“, dass es immer wieder neue Wege für sich erschlie- festAKt mit prominenten gÄsten Aus WirtschAft und politiK ße, sich an wichtigen gerontologi- schen Diskussionen beteilige und neue Bilder vom Alter geprägt habe. Es muss nicht immer ein runder muss ich mich wohlfühlen und glück- Bei Themen wie Wohnen im Alter, Geburtstag sein, wenn das Geburts- lich sein.“ Dass KWA die ursprüng- Dienstleistungen und Verbraucher- tagskind zu einem großen Fest ein- lichen Ziele erfolgreich umgesetzt schutz habe KWA neue Standards lädt. Auch 45 Jahre sind Anlass ge- habe, zeige sich u.a. in der Vielfalt gesetzt und sich damit eine Vertrau- nug, mit zahlreichen Gästen zu feiern der Einrichtungen und der großen enswürdigkeit bei seinen Kunden er- und einen Rückblick auf die erfolg- Palette der Angebote, die von der arbeitet – „das wesentlichste Kapital reiche Unternehmensgeschichte zu Gesundheitsfürsorge bis hin zu eines Unternehmens“. „Vertrauen werfen, dachte man sich bei KWA zahlreichen Freizeitveranstaltungen verpflichtet. Und so muss sich auch – und lud zur großen Jubiläumsfeier reichten. „Schon das Leitmotiv von KWA in Zeiten des Wandels immer in das älteste Wohnstift, das KWA KWA –,Leben – so wie ich es will’ – wieder neu positionieren. Nicht nur Georg-Brauchle-Haus in München, macht unmissverständlich klar: Hier die Lebenserwartung nimmt zu, son- ein. Auch Barbara Stamm, Präsi- steht der Mensch im Mittelpunkt“, dern auch die Ansprüche der älteren dentin des Bayerischen Landtags, so die Landtagspräsidentin. Das Menschen und die Zahl der Men- ist der Einladung gerne gefolgt. In alles sei aber nicht ohne qualifi- schen mit Demenz steigen ebenfalls ihrer Festansprache erinnerte sie stetig an – alles Themen, die Her- daran, dass Seniorenwohnstifte vor Die Vorstände Horst Schmieder (l.) ausforderungen, aber auch Chancen 45 Jahren eine absolut exotische und Dr. Stefan Arend mit bedeuten“, so Klie. Als Perspektiven Wohnform waren und die Gründer KWA „Gründervater“ Hermann für KWA nannte er die Weiterent- geradezu hellseherische Fähigkei- Beckmann. wicklung in vier Richtungen: kultu- ten gehabt haben mussten. Denn die Wohnstifte unterschieden sich schon damals komplett von den her- kömmlichen Altenheimen, indem sie als Orte der Begegnung und des Mit- einanders konzipiert waren. „Woh- nen ist mehr als nur eine Adresse“, sagte Stamm. „Wohnen hat etwas mit Gewohnheit, Geborgenheit und Schutz zu tun. In meinem Zuhause 10 KWA Journal 4/2011
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