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Minnerede, Roman und "historia": Der "Wilhelm von Österreich" Johanns von Würzburg PDF

440 Pages·1999·13.254 MB·German
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HERMAEA GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN NEUE FOLGE HERAUSGEGEBEN VON HANS FROMM, JOACHIM HEINZLE, HANS-JOACHIM MAHL UND KLAUS-DETLEF MÜLLER BAND 87 CORA DIETL Minnerede, Roman und historia Der >Wilhelm von Österreich Johanns von Würzburg MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 1999 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Dietl, Cora: Minnerede, Roman und >historia<: Der »Wilhelm von Österreich« Johanns von Würzburg / Cora Dietl. - Tübingen: Niemeyer, 1999 (Hermaea; N.F., Bd. 87) ISBN 3-484-15087-4 ISSN 0440-7164 © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 1999 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro- nischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: Pagina GmbH, Tübingen Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Buchbinder: Geiger, Ammerbuch Dank Vielerlei Unterstützung und Förderung durch Institutionen und Biblio- theken und zahlreiche Hilfe und Beratung ist mir bei der Konzeption und Abfassung der vorliegenden Arbeit zuteil geworden. Stellvertre- tend für alle, denen ich hierfür verpflichtet bin, möchte ich an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Walter Haug (Tübingen) meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Helsinki, im März 1997 Cora Diet! V Meinen Eltern Inhaltsverzeichnis ο. Einleitung: Forschungsbericht und Fragestellung ι ι. Einführendes zum Werk 11 1.1. Inhalt u 1.2. Uberlieferung 13 1.3. Autor, Mäzene 33 2. Roman und historia 57 2.1. Die Wahrheit des höfischen Romans 58 2.2. Fiktionalität und Historizität im >Wilhelm von Österreich 68 2.2.1. Johanns Umgang mit Quellenmaterial 69 2.2.2. Darstellung von Literatur im Roman: Die Briefe . 82 2.2.3. Das Selbstverständnis des Erzählers 93 2.2.4. Romanstruktur im >Wilhelm von Österreich? . . . 112 3. Minnerede und Roman 123 3.1. Die Minnerede als Gattung 123 3.2. Minnerede im >Wilhelm von Österreich 140 3.2.1. Johanns Umgang mit Minneredenmustern . . .. 141 3.2.2. Die Erzählerrolle 217 3.2.3. »Minneredenstruktur« im >Wilhelm von Österreich? Der Schluß 229 3.2.4. Zusammenfassung 240 4. Minnerede und historia 243 4.1. Die Minnerede als Fürstenpreis 243 4.2. Historisches und Politisches im Schlußteil 253 VII 5· Fazit: Johanns Umgang mit literarischen Gattungen . . .. 259 5.1. Zusammenfassung 259 5.2. Literarhistorischer Kontext 261 5.2.1. Ulrichs von Liechtenstein >Frauendienst< 261 5.2.2. Albrechts >Jüngerer Titurel< 268 5.2.3. >Reinfrid von Braunschweig< 272 5.2.4. Zusammenfassung 278 5.3. Die Rezeption der Gattungsmischung 279 5.3.0. Heinrich Wittenwilers >Ring< 280 6. Die Rezeption des Wilhelm von Österreich 287 6.1. Uberlieferung als Rezeption 287 6.2. Umdichtungen im 15. und 16. Jahrhundert 294 6.2.1. Der Prosaroman 294 6.2.2. Die tragedia des Hans Sachs 332 6.3. Der >Wilhelm von Österreich« in Minnereden 339 6.3.1. >Liebesklage< (Brandis 40) 340 6.3.2. Hermann von Sachsenheim 347 7. Schlußbetrachtung 355 Anhang 1: Illustrationen Reutlingen Inc IJO 357 Anhang 2: >Liebesklage< (Brandis 40) 385 Bibliographie 401 A. Abkürzungsverzeichnis 401 B.i. Quellen 402 B.i.i. Handschriften und Inkunabeln 402 B. 1.2. Textausgaben 403 B. 1.3. Historische Urkunden 410 B. 2. Hilfsmittel 410 B.2.i. Wörterbücher und Konkordanzen 410 B.2.2. Lexika 411 B.2.3. Handschriftenkataloge 411 B.3. Forschungsliteratur 412 Personen- und Werkregister 423 VIII ο. Einleitung Forschungsbericht und Fragestellung1 In den letzten Jahrzehnten hat sich die mediävistische Forschung zu- nehmend dem Spätmittelalter zugewandt. Texte, die lange Zeit als Nie- dergangserscheinungen und Epigonenwerke abgetan worden sind, wer- den neu gelesen und neu beurteilt. Dazu gehört auch der Wilhelm von Osterreich« Johanns von Würzburg, ein »Minne-Abenteuer-Roman«2 aus dem frühen 14. Jahrhundert. Bezeichnet ihn Gustav Ehrismann als das Werk eines »echte[n] Epigone[n]«, der »kein inneres Verhältnis mehr zu jener vornehmen Lebensart der hochhöfischen Zeit« besitze' und »in Epigonenweise den Stoff selbst erfunden und aus bekannten Motiven zusammengesetzt«4 habe, und spricht auch Moriz Haupt noch abschätzig von einem »gedieht, das zwar sprachlich nicht ganz uner- giebig ist, aber ungeschichtliche erfindung erzählt«,' so findet der Wil- helm von Österreich« heute zunehmend Interesse als ein Werk an der Epochenschwelle, in dem sich Neues ankündigt - in Auseinanderset- zung mit der Tradition. Eine umfassende Neubetrachtung des Werks und eine Neubewertung seiner Position in der Geschichte der mhd. Literatur, wie sie durch die vorangeschrittene germanistische Spätmit- telalterforschung heute möglich ist, steht aber noch aus. Ein Überblick über die Forschung soll dies verdeutlichen. In der älteren Forschung, bis zum Ende der 30er Jahre, gilt Johanns Roman unter dem Verdikt des Epigonischen primär als Sprachdenkmal, und er findet daher auch vorrangig unter sprachlichen6 und stilistischen 1 Die vorliegende Arbeit ist 1996 abgeschlossen worden. Später erschienene Literatur konnte leider nicht mehr berücksichtigt werden. z Gattungsbestimmung nach Ingeborg Glier, Johann von Würzburg II, in: VL2 IV, Sp. 824-827, Sp. 825. ! Gustav Ehrismann, Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittel- alters, T. 2. Schlußband. München 1935 (Handbuch des deutschen Unterrichts an höheren Schulen VI.2.2.2), S. 95. 4 Ebd., S. 92. 5 Notiz Moriz Haupts vom 5.5.1961, eingeklebt in den Vorderdeckel der Liegnitzer Handschrift des >Wilhelm von Österreich^ Universitätsbibliothek Breslau, Akc. 1949/145. 6 Bernhard Beckmann, Sprachliche und textkritische Untersuchungen zu Johann von Würzburg. Diss. Berlin 1937. Emsdetten 1937. I Gesichtspunkten7 Beachtung. Daneben stehen Untersuchungen zu den Quellen und zur Bildung und Persönlichkeit Johanns von Würzburg8 und zu den in dem »selbst erfundenen« Werk wenigstens doch noch enthaltenen geschichtlichen Elementen.9 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gerät der >Wilhelm von Österreich weitgehend in Vergessenheit. Aus den 50er und frühen 60er Jahren liegen nur vier ungedruckt gebliebene Dissertationen zu ihm vor. Sie setzen sich mit dem Stil - v. a. dem »Aufbaustil«10 - des Spät- werks und den angeblich bürgerlichen Tendenzen Johanns" auseinan- der. In den 70er Jahren findet, wenn überhaupt, nur das »Volksbuch«, nicht Johanns Versroman selbst, Beachtung.12 In neuerer Zeit ändert sich der Blickwinkel, aus dem Johanns Werk betrachtet wird. Literatur- und speziell gattungshistorisch wird es in den Kontext der spätmittelalterlichen Literatur und der im 14. Jahr- hundert neuen literarischen Gattungen gestellt, nicht mehr nur vor den 7 Gustav Roethe, Quellen, Tendenzen und Kunstformen des Wilhelm von Österreichs Nicht veröffentlichter Vortrag vom 18.5.1905. Erwähnt in den Sitzungsberichten der Kgl. preußischen Akademie der Wissenschaften 1905 (I), zit. nach Eugen Mayser, Studien zur Dichtung Johanns von Würzburg. Diss. Marburg 1930. Berlin 1931, Nachdr. 1967 (Germ. Stud, ιοί), S. 1 }£.; Otto Mordhorst, Egen von Bamberg und die geblümte Rede. Diss. Berlin 1909. Berlin 1911 (Berliner Beiträge 43), S. 140-142. 8 Eckart Frenzel, Studien zur Persönlichkeit Johanns von Würzburg. Diss. Königsberg 1928. Berlin 1930, Nachdr. 1967 (Germ. Stud. 84); Mayser (1931). Vgl. zu beiden die Rezension von Heiligendorff, Neue Studien zu Johann von Würzburg. ZfdPh 57 (1932), S. 85-88. 9 Reinhold Röhricht, Die Deutschen auf den Kreuzzügen, ZfdPh 7 (1876), S. 125-174 u. S. 296-329. (Exkurs: Die Kreuzfahrer des 3. Kreuzzuges in des Johanns von Würz- burg Gedicht Wilhelm von Österreich^ S. 168-174 und S. 302). Hermann-Josef Bierbaum, Der Stil Johanns von Würzburg in geschichtlicher Beleuch- tung. Diss, (masch.) Marburg 1953; Rudolf Schnuchel, Ein Beitrag zum Erzähl- und Aufbaustil im Wilhelm von Österreichs Diss, (masch.) Göttingen 1955; Helmut Reh- bock, Epischer Vorgang und Aufbaustil im Wilhelm von Österreichs Diss, (masch.) Göttingen 1963. " Walter Schoenebeck, Der höfische Roman des Spätmittelalters in der Hand bürgerli- cher Dichter. Studien zur >Cröne<, zum >Apollonius von Tyrland<, zum >Reinfrid von Braunschweig< und Wilhelm von Österreichs Diss, (masch.) FU Berlin 1956. " Krishna Murai Sharma, Vom Versepos zum Prosaroman. Studien zum Prosaroman Wilhelm von Österreichs Diss. München 1969; Alois Brandstetter, Prosaauflösung. Frankfurt 1971; Helmut Melzer, Trivialisierungstendenzen im Volksbuch. Ein Ver- gleich der Volksbücher >Tristrant und Isalde<, >Wigoleis< und Wilhelm von Österreich mit den mittelhochdeutschen Epen. Hildesheim/New York 1972; Veronika Straub, Entstehung und Entwicklung des frühneuhochdeutschen Prosaromans. Amsterdam 1974. Die einzige Ausnahme bildet der kurze Aufsatz von Udo Pillokat, Johann und Ruprecht von Würzburg, in: Fränkische Klassiker. Hrsg. v. Wolfgang Buhl. Nürnberg 1971, S. 123-132. Pillokat sieht die Trias Minne - Aventiure - Gott dem Wilhelm von Österreich zugrunde gelegt. Johann nehme damit eine Zwischenstellung zwischen Gottfrieds allmächtiger Minne und Wolframs Vermittlung von Welt und Gott ein. 2

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