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Midian: Untersuchungen zur Geschichte Palästinas und Nordarabiens am Ende des 2. Jahrtausends v. Chr PDF

103 Pages·1988·31.741 MB·German
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ABHANDLUNGEN MIDIAN DES DEUTSCHEN PALASTINAVEREINS UNTERSUCHUNGEN ZUR GESCHICHTE PALASTINAS UND Herausgcgcben von SIEGFRIED MITTMANN UND MANFRED WEIPPE.RT NORDARABIENS AM ENDE DES 2. JAHRTAUSENDS V.CHR. MIDIAN UNTERSUCHUNGEN ZUR VON GESCHICHTE PALASTINAS UND NORDARABIENS ERNST AXEL KNAUF AM ENDE DES 2 . .JAHRTAUSENDS V. CHR. VON ERNST AXEL KNAUF 1988 1988 OTTO HARRASSOWITZ WIESBADEN OTTO HARRASSOWITZ WIESBADEN HERBERT DONNER zu Dank und Ehren CIP-Titelaufnahme der Dcutschen Bibliothek Knauf, Ernst Axel: Midian : Untersuchungen zur Geschichte Palastinas und Nordarabiens am Ende des 2. Jahrtausends v.Chr. / von Ernst Axel Knauf. -Wiesbaden : Harrassowitz, 1988 (Abhandlungen des Deutschen Pa!astinavereins) Zugl.: Heidelberg, Univ., Habil.-Schr., 1986 ISBN 3-447-02862-9 © Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1988 Das Werk einschlieBlich aller seiner Tei le ist urhebcrrcchtlich geschiitzt. Jcdc Verwertung auBerhalb des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Das gilt insbesondere fiir Vervielfiiltigun­ gen jeder Art, -Obcrsetzungen, Mikroverfilmungen und fur die Einspeichcrung in elektronische Systeme Gedruckt mit Unterstiitzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft Gcsamtherstellung: MZ-Verlagsdruckcrei GmbH, Memmingcn Printed in Germany - INHALT VoRWORT ................................................. IX J. NORDWESTARABIEN AM ENDE DES 2. JAHRTAUSENDS V. CHR. 1. Das Land Midian a) Lage und Gestalt ................................... . b) Terrasscnfcldbau und Sturzwasserlandwirtschaft .. . . . . . . . . . . 6 c) Kamelzucht . . . . .. .. . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . .. .. .. . . . 9 d) Keramik-Produktion . .. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 e) Bergbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . .. . . . . . .. . . . . . . 25 f) Handel .. . . .. . . . . . .. .. .. .. . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . .. 26 g) Raubziige der Midianiter? . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . .. . 31 2. Yahwe a) Der Gottesname .. . . . . . .. . . . . . . . . .. . .. . . . . . . . . . . . . . . 43 b) Der Gottesberg . . . . . . . . . . .. . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3. Vorarabische Araber a) Kanaanaisch und Arabisch . . . . . .. . .. . . . . . .. . .. . . .. . . . . . 64 b) Die midianitischen St:imme. Die ,,rnidianitischen" Personennamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 c) Die ersten Arab er an den Grenzcn Palls tin as . . . . . . . . . . . . . . . . 91 II. Exonus M1DIAN UND DER 1. Agypter und Asiaten a) Agypten .. . . . .. . . . . . . . . . . .. .. . .. . . . . . . . . .. . . . . . . . . 97 b) Palastina . . . . . . .. . . .. . . . .. . .. . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . .. 106 c) Wadi'Araba . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . 110 d) Sinai. Die protosinaitischen lnschriften . . . . .. .. . . . . . .. . . . . 114 2. Moses in Midian a) Die Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 b) Das Geschehen . . . . . . . . . . . . . . . . .. . .. .. . . . . . . . . . . .. .. 135 3. Yahwes Sieg am Schilfmeer . . . . .. .. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Vlll Inhalt III.FoRTLEBEN 1. Vom Ereignis zur Geschichte . . . . . .. . .. .. . . . .. . .. . . .. .. . . . 147 2.Wandlungen im Bild der Midianiter in der althebraischen Literatur . . 150 VORWORT a) Die ,,guten" Midianiter .. . . . . .. .. . .. . . .. . .. . .. .. .. . . . . 150 b) Die ,,biiscn" Midianiter . . .. . . . . . .. .. . .. . .. . .. .. . . . . . . . 160 Das Interesse dieser Untcrsuchungen ist ein historisches: wie es sich nach den der­ NACHWORT................................................ 170 zeit zur Verfiigung stehenden Quell en und Materialien mit ,,Midian" wirklich ver­ REGISTER . .. .. . .. .. . . .. . .. .. . . .. .. . . . . . . .. .. .. . . . . .. . . . . . . 173 halten habe. lnsofcrn Midian cine Gesellschaft des alten Orients war, bilden sie einen Beitrag zur orientalischen Altertumskunde; insofern Midian aber auch der biblischen Uberlieferung angehort, einen Beitrag zur Theologie als Wissenschaft vorn Christentum und seinen Traditionen. Diese Studien sind zwischen September 1983 und Mai 1985 in Amman entstan­ den. Exegetische und iigyptologische Literatur konnte in der Regel nur so weit bcriicksichtigt werden, wie sic irn Juni 1984 in der Ecole Biblique irn besetztcn Ostteil Jerusalems vorhanden war -wobei ich den hw. Vi:i.tern des Couvent St. Etienne fiir die groBziigige Weise, in der sie mir ihre Biicherschi:i.tze zugi:i.nglich gemacht haben, auch an dieser Stelle herzlich danken darf.E benso herzlich danke ich den Freunden und Kollegen -zu zahlreich, um hier namentlich aufgefiihrt zu werden -, die mich mit Kopien eigener und fremder Arbeiten versorgt haben.M ehr als aus Buchern babe ich im Gcsprach mit ihnen gelernt, und mehr als in Bibliothe­ ken in den Tagen und Nachten, die ich in den D0rfern, den Bergen und Wi.isten Jordaniens verbringen konnte.M ag das vorliegende Buch, wie unvollkomrnen und unzureichcnd es auch das lernend Empfangene und als wirklich Erfahrene wieder­ geben mag, ihnen allen Dank scin. Mich mit N.K . GoTTWALD, The Tribes of Yahweh.A Sociology of the Religion of Liberated Israel 1250-1050 B. C. (Maryknoll 1979) auseinandersetzen, war mir wegen des Umfanges dieses Werkes, der Beschri:i.nktheit meiner zu Bibliotheks­ studien verfiigbarcn Zeit, und seiner von der meinen vOllig abweichenden Quellen­ behandlung und -bewertung nicht moglich. Wo sich Ergebnisse beruhren, sind sic hier auf anderern Wege zustandegekommen. H. DONNER hat auch diese Untersuchungen angeregt. Er hat meinen au:Beren Weg, der rnich von Tiibingen nach Kiel, von Kiel nach Amman und nun nach Irbid gefiihrt hat, uber die Promotion hinaus entscheidend beeinfluflt. Ihm verdanke ich Wesentliches meiner wissenschaftlichen -und nicht nur wissenschaftlichen -Hal~ tung, auch wo sie mich auf Gebiete und zu Positionen gefohrt hat, die nicht rnehr die seinen sind. Ihm sind diese Studien gewidmet. Dall ich sic 1985 beenden konnte, verdanke ich HEINZ GAUBE, MoAWIYA IBRAHIM und MANFRED WEIP­ PERT. X Vorwort Diese Untersuchungen wurden im Sommersemestcr 1986 von der Thcologischcn Fakultat der Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg als Habilitationsschrift ange­ nommen. Den Gutachtern M. WEIPPERT, G.C. Macholz und W. R6LLIG danke ich fiir ihre konstruktive Kritik, die in der vorliegendcn Fassung so weit wic mOg­ lich Beriicksichtigung fand. Literatur, die mir bis Dezembcr 1986 zuganglich wurde, ist nur in Ausnahmefallen nachgetragen. E.A.K. Irbid, imJanuar 1987 r - - - · XII ·· - -- ai[ ~ n ä al-1;oÜmat ' a> □ .. ··-··~-,. I. NORDWESTARABIEN AM ENDE DES 2. JAHRTAUSENDS V. CHR. m ai • T • - 1. Das Land Midian - - - - - - - a) Lage und Gestalt - 1<amaskus r 0 si.;hlm C -•• Amman . Gezer ~udÜr • 1/, / /. •T.-Ouw& Ga-za,f' v-v -/'lsas H. G -• C T.-Faci a eH.Duwar Fenan0 .Tawllän -~udayyid • H. C . -Ain g~ayan. -Mene 1ye;• ~uwec,. -ourayya 11· -Ism yib Bade o TabÜk inuna 11• • w. Tiryam_ 0 Ruweda mikfundorte --- wgbnDSsnEaeiieaernsciwwckesshaht leeeikagM h sgArrereauleiiiinlgtdnnncbiy sihggzsiacpn ee e1nh•tfigs enio eNa(thnN,rlen i radugn(iu uhG.nets mhfernc e ers.h(,.n f i E renrUd.2e iaxdin35igbe. t 7e)t ei1i, n)nqi r8w m iuk u)idn,ei rnm tir iaZedaMed mstug Aea eieg nsl tHlrsceAt t iehes eksuodlnecipalfleih imlnzaTrgeel attenea f huKsolss. rtlmctluaaeighmnmni entdageneeee n ldnlsaenld let iBson egn ama ee KSlaf UleaMlgua ndenPnrgegeatedenenweoerrng,nra s ew uuu:na nnnceausdhn rodndt uh lgBieldgnaeerri:n pnge emder snssineiolnieie f ea esrtr bti erednaai rd(tuodu RiaVccs fkcib hho.htd eeri6Beknveo-nmea en8ar nds)N sun-.uWt faEoti ulnnedriinncedgdehdnee­­r era Wir stchen auf ungleich sichererem Boden, als ihn dieses alttestamentliche Flori­ K d legium bietet, wenn wir uns dem Phanomen ,,Midian" von der Geographic, der n u Archaologie und der vergleichenden Ethnologie her nahern. Griechisch-ri:imische n ge und arabische Geographen kennen cine Stadt Madiama! Madyan, die i:istlich des n ~ dlu Golfe s von el-0Aqaba zu suchen ist2 und sich nach Berichten neuzeitlicher Reisen­ l) Sie mik der und jiingster archaologischer Untersuchungen mit al-Bad' im Wad, 'Afiil ~- Abbildung 1: Das Land Midian -Midianitische Siedlungen ■ • Fundorte midianitischer KeraOrte D Andere ivTdeee2rsn stt2aSZC1Gte72cmiufefh87t.sst i.-eeacz nM2mhnnui8JeiDrt2;mc r .hTMeMed,t nneE.i egi NxIedslsoaseroidtafaserleunl ttllsVts3t ,, • ae biSGnWlirens iesa astAiliLcatr thu. n eaniwMscnddthoad nuMtmle sil s1eeoeIL nssrn,dret wa l Te(ieucEahclhsnhdek c F(tnrtNGe tZ1rsoO:9 iert1dcitt1t;hihe n.De( m gMrKmaen rni migLJ: in3t.Ic1sa eth9dn1ga5ed1aed6nzt,r u1M 21(1Ae9.8 98iN,iGn83 d0)dwSzi,) rai,8.O og)n91,ne E2 m1n;daS4 .c 9a1AlS0h s;m2 nt NUe;me. lsA1el.m5 ew1n4s,0lm i Ya9imad .nonu .3lrd n i;Akdc d Sdn h1e1;9m i rHle2a0 .6s dn;Ee 1 R1a =7r1RsE; 2 M SW.1d;A9 tA1oa7N 2lHd8mtN5)et-.,, 3 Cf. E. RUPPELL, Reisen in Nubien, Kordofan und dem pctdischen Arabien (Frankfurt 1829), 219- 220; R.F. BURTON, The Land of Midian (revisited), (London 1879), I, 83-111; Mus1L, J-:Icgaz (Anm. 2), 105-120; H. ST. J.B. PmLBY, The Land of Midi an (London 1957), 211-222; P.J. PARR et al., Preliminary Survey in N.-W. Arabia, BIAUL 8/9 (1970), [193-242]; 10 (1972), [23-61] 30-35; M. L. INGRAHAM et al., Preliminary Report on a Reconnaissance Survey of the Northwestern Province, Atliil 5 (1981), [59-84] 74-75. a) Lage und Gestalt 3 2 1. Das Land Midian rniindet. Die hochsten Gipfel erreichen 2580 m iiber NN9 In den Talern und an grenzt und auf dem Weg von Edom nach Agypten (iibcr Fariin im Wad, Feriin auf • ihren Miindungen liegen Oasen, die seit dem ausgehenden 2. Jahrtausend v. Chr. dcr Sinaihalbinsel) zu passieren ist, wenn man den israelitischen AuBenposten Eziongeber4 verme.idcn will5. Als Nordgrenze des Landes Midian legt sich damit mehr oder weniger ununterbrochen besiedelt sind. Die }fismii, ein Hochland auf etwa 1000 m HOhe mit aufgesetzten Sandstcin­ der Abbruch des transjordanischen Tafellandes am Riis en-Naqb nahe, der nach kegeln10, erhalt nicht mehr genug Regen, um ohne ausgekliigelte Bewasscrungs­ den mittelaltcrlichen arabischen Geographen die Grenze zwischen Syrien (Bi/ad as-Sam) und dem Jjigiiz bildet6. Uber die Ausdehnung des Landes Midian nach techniken landwirtschaftlich genutzt zu werdcn11. Die Jfismii. ist Nomadenland, Osten und Siiden - im Westen grenzt es ja ans Meer -gibt die Archiiologie Aus­ das Kiistengebirge Baucrnland12. Das heiflt freilich nicht, dafl es nicht beide Berei­ kunft: Siedlungen dcr ausgchenden Bronze-/friihen Eiscnzeit7 bestanden danach che umfassende tribale Strukturen gegeben haben konnte. Im Laufc des J 9. und friihen 20. Jahrhunderts n. Chr. ist der Bauern- und Kleinviehziichterstamm der zwischcn Tayyib al-Ism im Norden und dem Wadi Sadr im Siidcn; ihr ostlichster l;luwetci.t in zunehmendern MaBe zum Beduinentum iibergegangen und stellt heute Vorposten ist al-Qurayya8• Midian gliedert sich in zwei Landschaftcn: das Kiistengcbirge und die Hoch­ den prestigetr:ichtigsten Verband in Siidjordanien dar13• Im Siiden grenzt die ]fismii. an die lfarra, im Osten an <las Becken von Tabii.k. ebene el-}jismii. Das Kiistengebirge bildet einen Teil des Ostrandes des syrisch­ ostafrikanischen Grabenbruchcs; stcil aus dern Meer aufragend, wird es langs des Golfe s von el-0Aqaba von wenig bedeutenden Wadis unterbrochen. Hier ist das 9 Cf. P.j. PARR et al., BIAUL 8/9, 196-198; INGRAHAM et al., Adal 5, 61-65; H.-J. BAYER, Zeit­ bcdcutendste Ta] das in Nord-Siid-Richtung verlaufende Wadz'Afal, wahrend das schrift d.er d.cutschen geologischcn Gcscllschaft 137 (!986), 379-390. 10 Cf. den Blick vom Rd5 en-Naqb auf die J-ji5md: N. GLUECK, Explorations in Eastern Palestine, II in Ost-West-Richtung sich erstreckende Wiidz Tiryam/Wiidz Sadr ins Rote Meer (AASOR 15; New Haven 1935), 59 fig. 25; ders., The Other Side of the Jordan (Cambridge/Mass. 1970), 162 fig. 77; cin Farbphoto aus dem Wddi Ramm: G. W. Bo\VERSOCK, Roman Arabia (Cam­ bridge/Mass. 1983), Frontispiece. 11 Die Nabatacr bctrieben auch im Wddl Ramm Landwirtschaft, cf. A. S. KtRKBRIDE-G. L. HAR­ DING, Has ma, PEQ 79 (1947), [7-26] 11-14; 16-I 9; W. J. JoBLING, ADA.I 27 (1983), 195; 199-201; 4 Hcutc Ceziret Far'iin, cf. M. WETPPERT, Edom. Studien und Materialicn zur Geschichte der Eda­ Berytus 31 (1983), 27-40; D. F. GRAF, The Nabateans and the I:Iisma: In the Footsteps of Glueck miter auf Grund schriftlichcr und archaologischer Quellen (Diss. theol. und Habil.-Schrift Tiibin­ and Beyond, in: C. B. MEYERs-M. O'CONNOR ed., The Word of the Lord Shall Go Forth (FS gcn 1971, masch.), 432f.;TRE 9 (1982), 294. -Ob und wo im Bereich dcrOasc von Elath!Aila!el­ 'Aqaba im 10. Jahrlrnndcrt v.Chr. cine Siedlung bestand, ist zur Zcit nicht bekannt; das alteste D.�- FREEDMAN; Winona Lake 1983), 647-664. Hcute wird. das Wasser dcr perennierendcn 'Ain aS-Salldla zum gr6Bten Teil abgepumpt, um einige Garten zu bewassern. Stratum de.� Tell el-Jjulefe gehcirt dem ausgehenden 8. Jahrhundert v. Chr. an, cf. B. ROTHEN­ 12 Cf. G. A. WALLIN, JR.GS 24 (1854), 131; R. F. Burton, The Gold-Mines of Midian and the ruined BERG, Die Archaologie des Verhiittungslagcrs Site 30, in H. G. CoNRAD-B. ROTHENBERG ed., Mid.ianite cities (Cambridge 21979), 135; d.ers., Land (Anm. 3), I, 309-318; 333. -Ein Bericht Uber Antikes Kupfer im Timna-131. 4000 Jahre Bergbau und Verhiittung in der Arabah (Der Anschnitt die Fruchtbarkeit des Kiistenstreifens aus dcm 3. Jahrhundcrt v. Chr.: Agatharchidcs von Knidos Bcihcft 1; Bochum 1980), [187-213) 213 Anm. 32; ders. -J. GLASS, The Midianite Pottery, in: § 89, der dort an Wildtieren I-Iirsche, Gazellen und Kamele (!), an Hausticren $chafe, Maulescl und J. F. A. SAWYER-D.J. A. CLINES, Midian, Moab and Edom. The History and Archaeology of Late Rinder nennt. Zurn landwirtschaftlichen Potential des \Vddi Sarma: A. MusiL, Tm ncirdlichen Brom.e and Iron Age Jordan and North-West Arabia (]SOT. S 24; Sheffield 1983), [65-124] 75f. m. l:fcgaz (Wien 1911), 12. Anm. 33 und 34; G. PRATICO, BA 45 (1982), 120-121; BASOR 259 (1985), 1-32; E.A. 13 Cf. G. A. WALLIN, JRGS 20 {1850), 302; BURTON, Gold-Mines (Anm. 12), 89-92; Mus1L, }::lcgii;,, KNAUF-C..J. LENZEN, SHA] 3 (1987), 86f. (Anm. 2), 6-9; 20-22; 129-131; 141; TE. LAWRENCE, Die sieben Saulen d.er Weisheit (dt. 1936, 5 Und die judaisch kontrollierten StraEen im Negeb (dazu Vf., ZDPV 102 [1986], 175). -Cf. zu Hadads Fluchtweg WETPPERT, Ed.om {Anm. 4), 297-300. Da es hicr our um die in d.iesem Text benutzt: dtv 1456; Mi.inchcn 1979), passim zu ,,Auda abu Taji" ('Auda abii Tdyih); M. FREIHERR VON OPPENHEIM-E. BRA.uNLICH-W. CASKEL, Die Beduinen, II (Leipzig 1943 = Hildesheim vorausgesctztcn und. sicher ,,eisenzeitlichen" geographischcn Vcrhaltnisse geht, kann die Histori­ 1983), 291-308. -Nach osmanischen Steuerregistern waren J-ji,waitdt schon im 16. Jahrbundert zitat Had.ads und die seiner Flucht auf sich beruhcn; cf. zur red.aluionsgeschichtlichcn Problematik n.Chr. in d.cr Nd/J�yal (aS-)Saubak anwesend, cf. W.-D. HUTTEROTH, Pala'.stina und. Transjorda­ E. Wi.iRTH\VETN, ATD 11,1 (1977), 130; zur historischen J.R. BARTLETT, ZAW 88 (1976), 225f. - nien im 16. Jahrhundert. Wirtschaftsstruktur landlicher Sicdlungen nach osmanischcn Steuerregi­ Cf. zur edomitiscben Siidgrenze am Anfang des 1. Jahrtausend.s v.Chr. Vf., UF 16 (1984), 94f.; stern (BTAVO B 33; Wiesbaden 1978), 79 (ob ,,f:luwaiti:it" Druckfohler ist oder HOrfchler des dm., GM 73 (1984), 341. registrierendcn tiirkischen Beamten war, kann ich nicht feststellen). Danach ist v. OPPENHEIM, 6 Cf. Musn., I-:fegaz (Anm. 2), 255-258; M. WEIPPERT, ZDPV 95 (1979), 87f. a.a.O., 291 zu korrigieren. Der Verband. dcr I:Iuwerat zeigt cxemplarisch: daft sich Sta'.mme aus 7 Vgl. zur Distribution und Datierung dcr midianitischcn Keramik sowie ihrer ,,ethnischcn" Quali­ Gruppen verschied.ener Lcbensweise und. verschicdener Herkunft zusammensetzen kcinnen; daB fikation § I Id. Bauern ebensogut Bcduinen werden kOnnen wie Bed.uincn Bauern; daft die Wandersage des Stam­ 8 Cf. INGRAHAM et al., A�lal 5, 75 un<l die Kartenskizzc cbd. pl. 66. An der K.iiste schcinen f-Iaql - mes nicht notwendigcrweise die Geschichte dcr Sippe reflektiert, die als erste unter diesem Nam en dazu MusIL, I:Iegiiz (Anm. 2), 94 m. Anm. 28-und Maqnd-dazu Mus1L, a.a.O. 114 m. Anm. 30; bezeugt ist und dem Stamm ihren Namen vererbt hat. PARR ct al., BIAUL 10,35 -keine vornabataischen Siedlungsspurcn aufzuweisen. 4 1.Das Land Midian a) Lage und Gestalt 5 Durch Midian verliefen zwei bedeutende Vcrkehrswege der Antike und der sten, den literarischen Erwahnungen und den Berichten der Reisenden22 bis zur Nachantike. Der eine fiihrte von Aila!el-'Aqaba durchs Wad, 'Afal und dann der Gegenwart ununterbrochen besiedelt gcwesen ist-was seine Lage an einer wichti­ Kiiste entlang; er entspricht der spJ.teren J.gyptischen Pilgerstra-Be14. Der andere gen Verkehrsverbindung und seine Naturals Oase auch erwarten laEt -, ist kaum verlief durch die }fismd und hatte wahrscheinlich einen westlichen Zweig, der vorn zu bezweifeln, da-B wir hier das Zentrum des alten Midian zu suchen haben. Wad, Ramm iiber Ruwafa nach al-lfigr/Meda'in $ali'7 fiihrte und den nabataische Ein zweiter Siedlungsschwerpunkt lag an der Miindung des Wad, Sarma. Die und siidarabische Handelskarawanen benutzt haben15; und einen 0stlichen Uber lctztcn 25 km seines Unterlaufes fand A. MusIL mit Palmenoasen und Garten Tabuk, der im Wesentlichen dem Lauf der syrischen Pilgerstrafle und der lfegaz­ besetzt23• Auf die lctzten 10 km des Wadis verteilen sich sechs friiheisenzeitliche Bahn gleicht16. Die Karawanenstrafie durch die ljismd hat wahrscheinlich die Siedlungsplatze, die z. T. Architekturreste erkenncn lassen: Gebaudc24 oder Dornestikation des Kamels zur Voraussetzung. ummauerte Gebaudekomplexe25 oder Hiittenfundamente26, teils im Wadi, teils auf Die Wadioase im Mittellauf des Wad, 'Afal beherbergt siidlich der heutigen Sied­ Hiigelriicken dariiber27• Keiner dieser sechs Fundorte scheint in nennenswertem lung al-Bad' dort, wo ein Weg nach Maqna am Golf von el-'Aqaba von der Nord­ Umfang spatere Keramik als solche des 13./12. Jahrhunderts v. Chr. aufzuwei­ Siid-StraBe abzweigt, einen Komplex von Ruinenstatten, iiber den das vorhandene sen28. Mit den Na bataern hat sich der Siedlungsschwerpunkt in dies em Bezirk an Karten-und Berichtmaterial kein klares Bild ergibt17. Doch sind massive -Oberreste die Miindung des Wddi cAinii.na verlagert29, in dessen Bereich nur eine Ortslage aus dem 13./12. Jahrhundert v. Chr. ebenso sicher nachzuweisen 18 wie nabataisch­ Keramik des ausgehenden 2. Jahrtausends liefert30. r0mische19, zu denen am Westhang des Wadi eine nabataische Felsengraber­ Nichts sicheres laflt sich iiber Groile und Funktion der Siedlung von Tayyib a/­ Nekropole gehort". Sic hat mit ihrem Namen Mugayir Su'aib bis heute die Tradi­ Ism, zwischen Maqnd und }faql an der Meereskiiste, sagen31. Wic bei der Bespre­ tion bewahrt, dafl hier das Madyan gelegen habe, zu dem nach dem Koran der chung der midianitischen Keramik zu er0rtern sein wird, macht eine midianitische Prophet Sucaib gesandt worden sei21. Da der Ort nach den archaologischen -Oberre- Scherbe noch keine midianitische Niederlassung. Mit dem gleichen Vorbehalt ist eine Ortslage am Mittellauf des Wad, Tiryaml Wad, Sadr fiir das 13./12. Jahrhundert v. Chr. zu verzeichnen, <lurch das eine Ver­ 14 Zu ihr MUSIL, J::Iegaz (Anm. 2), 321-326. Zurn Widi'Afil gibt es in Kiistenniihe keine Alternative: bindung zwischen der Kiistenstra-Be und der }fismd bei Ruwii.fa verlief32. PARR et al., BIAUL 8/9, 197. Anders liegen die Dinge in al-Qurayya. Der Ort sitzt weit drauEen in der }fismd. 15 Min:iische Graffiti bei der 'Ain aS-Sallala im Widi Ramm, deren spiitere nabatiiische Inschriften AuEer einem dichten Belag midianitischer Keramik fand sich ein zugeh0riger T0p- ,,Allat vonBosra" (Nr. 2) und ,,al-Kutbi von Gaia (ei-Gt, Wiidi M1-lsi)" nennen und so die weitge­ spanntcn Verbindungen ihrer Vcrfasser dokumentieren: G. RYCKMANS, RB 43 (1934), 590-91. Eine minaische lnschrift nOrdlich des Wadi Ramm: D. F. GRAF, ADAJ 27 (1983), 560-566. 22 Vgl. Anm. 3; eine perserzeitlichc (?) Scherbe mit sinai-thamudischer lnschrift Atliil 5, pl. 84:20- 16 Zu ihr Mum,, I:Iegaz (Anm. 2), 326-331. dazu Vf., ZDMG 135 {1985), 17 m. Anm. 8; ein neueres Photo der Oase: PARR et al., BIAUL 10, 17 Cf. die Kartcnski7.7.en bei Mus1L, a.a.O., 110 Fig. 38; PARR et al.,B IAUL 10, 32 fig. 5; INGRAHAM pl. 16. - Zur abweichenden Lakalisation van Madiama/ Madyan und dem alttestamcntlichen ct al., Adal 5, pl. 66. Mus1Ls Skizze ist tapographisch ungenau, aberwegen der Verlal5lichkeit ihrer Midian <lurch H. VON WISSMANN, RECA Suppl. 12 (1970), 525-552; dcrs., Uber die friihe Ortsnamcn unentbehrlich. Die Brauchbarkeit des Vorberichts van INGRAHAM et al. wird dadurch Geschichte Arabiens und das Entstchen des Sabiierreiches. Die Geschichte van Saba' l beeintriichtigl, daB die meisten Orte nicht mit Namen, sondern nach Arbeitsnummern angefiihrt (SOAWPH 301,5; Wien 1975), 48-53 cf. Vf., ZDMG 135 (1985), 16-21. werden. Nach PARR befinden sich die vor-und nach-nabatiiischen Ruinen (al-Mil/Ja und al-Mal­ 23 Cf. MUSIL, I:Iegaz (Anm. 2), 139-141. qata) Ostlich des Wiidi'Afil, die nabatiiisch-rOmischen (Tauritiya, eine Entsprechung zu Musils 24 Cf. INGRAHAM et al., Arial 5,74: ,,200-48". f-:laura fehlt auf seiner Kane) westlich davon. INGRAHAM verzeichnet alle Siedlungspliitze auf der 25 Ebd. m. pl. 72, .,200-36". Wadi-Ostscitc. 26 Ebd., .,200-38". 18 INGRAHAM et al., Ada! 5, 75: ,,200-82, -84, -85, -87". 27 ,,200-36" und ,,-38". 19 Ebd., 75f.: ,,200-82" und ,,-84" habcn iiberwiegend r6misch-nabatiiischen Scherbenbelag. 28 Eine ,,handful" nabatiiischer Keramik vermerkt INGRAHAM et al., Atlal 5, 75 nur zu ,,200-41" und 20 Gute Photographicn: Musn,, I:Iegaz {Anm. 2), 111 Fig. 39-40; 116 Fig. 49-52; PARR et al., BIAUL .. -48". 10, pl. 12-15; A.H. MA�RI ed., An introduction to Saudi Arabian Antiquities {ar-Riyac,I 1395/ 29 Cf. INGRAHAM et al., Atlal 5, 76f. 1975), 88f. 30 Niimlich ,,200-60", ein Friedhof, cf. Ada! 5, pl. 74. 21 Cf. zu Su'aib und Madyan im Koran (Sure 7, 85-93 parr) R. PARET, Der Koran: Kommentar und 31 ,,200-81"; cf. zu dieser Oase MuSIL, f::legaz (Anm. 2), 96 (,,Tajjebt Ism"). Konkorda117. (Stuttgart etc. 21977), 166; C. E. BOSWORTH, The Qur'anic Prophet Shu'aib and Ibn 32 ,,204-108"; <loch ist cine Siedlung in der Nii.he des midianitischen Kerngebiets natiirlich wahr­ Taimiyya's Epistle concerning him, Musfon 87 (1974), 425-40; ders., Madyan Shu'ayb in Pre­ scheinlicher als weit auBerhalb desselben. Ruwifa und seine Umgebung haben affensichtlich kcinc Islamic and Early Islamic Lore and History, JSS 29 {1984), 53-64. vor-nabatiiischen Siedlungsrcste. 6 1. Das Land Midian b)Terrassenfcldbau und Sturzwasserlandwirtschaft 7 ferofen33. Nabataisch-rOmische Spuren sind demgegeni.iber sparlicher34. Das heute nicht wieder erreichtcn HOhepunkt zu gelangen40• Der gleiche ProzeB kann berechtigt dazu, den Ort und seine wasserwirtschaftlichen lnstallationen - ohne fiir Midian postuliert werden. die er nicht hJ.tte existieren kOnnen-im Wesentlichcn fiir cine Griindung des aus­ Spekulationen dariibcr, wo diese Art der Nutzung primar unbebaubaren GelJ.n­ gehenden 2. Jahrtausends zu halten. des ,,erfunden" wurde und wie sie sich ausgebreitet hat, erscheinen zur Zeit wenig sinnvoll. Diesc BewJsserungstechnik stellt jedenfalls ein syrisch-westarabisches Spezifikum dar41• Ihre einfachstc Form - und das diirfte zugleich ihre Ausgangs­ b) Terrassenfeldbau und Sturzwasserlandwirtschaft form sein - licgt vor, wenn Halbfella}:ien (man mag auch von ,,Lokalnomaden" sprechen -es geht um cine BevOlkerung, die in Zelten wohnt, Ackerbau und Klein­ Qurayya liegt in einer Landschaft, die keinen Regenfeldbau mehr gestattet. So fehlt viehzucht betreibt und in der Regel nicht in sippeniibergreifenden Stiimmen es nicht an Resten von Vorrichtungen, die Regenwasser, das iiber einer grO:Beren organisiert ist) WadibOden terrassieren, um Mutterboden zu akkumulieren, der Flache niederging, sammeln und auf die Felder leiten sollten, die so anzulegen wiederum das Regenwasser liinger halt, und auf den so gewonnenen Feldern Baum­ waren, da:B sich das Wasser in der Erde einige Zeit hielt und nicht sofort versickerte und Gemiisegiirten anlegen. Solcher ,,nomadischer Ackerbau" ist noch hin und oder verdunstete35• Die Midianiter betrieben also Sturzwasserlandwirtschaft wieder in Siidpalastina und Transjordanien zu beobachten42• Durch Wassersam­ (,,run-off-irrigation")36• Aber auch die Wadis des midianitischen Kiistengcbirges melinstallationen wie die von al-Qurayya oder die der Na batiier und die ihrer haben im 13./12. Jahrhundert v. Chr. und unter nabataischer Herrschaft (wie in der Nachfolger, der byzantinischen Arabcr43 ergibt sich von hier aus die Sturzwasser­ Spatantike/Umayyadenzeit) nach dem Aufweis der -Oberreste eine wesentlich grO­ l landwirtschaft, <lurch Ausdehnung der Terrassen auf die Berghiingc der Terrassen­ llere Bevolkerung ernahrt als im 19./20. Jahrhundert n.Chr.37; auch dort mull feldbau. darnals mehr Land bewirtschaftct wordcn sein, als die natiirlichen Oasen zur Vcr­ Die altesten Anlagen dieser Art sind m. W. z. Zt. die bereits ,,grofhechnolo­ fiigung stellten. So finden sich in der Umgebung von al-Bad' Bewasserungsanla­ i gisch" gedachten Anlagen um Gawain dernordostjordanischen Basaltwiiste (Ende l gcn, die denen von al-Qurayya vergleichbar scheinen38. Die Berghiinge boten des 4. Jahrtausends v. Chr.)44. Den Bewohnern des friihbronzezeidichen Arad Gelegenheit zum Terrassenfeldbau, von dem Spuren blieben39• J Die landwirtschaftlichen Terrassen Midians sind so schwer zu datieren wie die 40 Cf. C. H.J. DE GE us, The Importance of ArchaeologicalR esearch into the Palestinian Agricultural 'Ie" rraces, with an excursus on the Hebrew word gb"f', PEQ 107 (1975), [65-74] 66-70. Die entspre­ Palastinas. Da das palastinische Bergland jedoch ohne Terrassenfeldbau landwirt­ 1 chenden Terrassen im syrischen Kiistengebirge datiert E. WIRTH, Syrien. Eine geographischc Lan­ schaftlich nicht nennenswert nutzbar war und keine gr06ere BevOlkerung ernJ.hren i deskundc (Darmstadt 1971), 152 um 1000 Jahre vor Alexander. konnte, ist die Hypothese nicht abzuweisen, dall diese Technologie dort seit 41 Cf. die Kartenskizze bei RonERTS, PSAS 7, 137 fig. l, die freilich um 'Umiin erweitert werden t Bcginn der Eisenzeit angewandt wurde und den archiiologisch feststellbaren Sied­ mu6, vgl. Anm. 46. lungsaufschwung in dieser Zeit ermoglichte, um in der Spatantike zu ihrem bis ! 42 Cf. zur Vielfalt nomadischer Lebensformen, denen der unscharfe Begriff des ,,Halbnomaden" nicht gerecht wird, A. Mus1L, Arabia Petraea, HI: Ethnologischer Reisebericht (Wien 1908), 22- 28; ders., The Manners and Customs of theRuwala Bedouins (AGS OES 6; New York 1928), 44£.; 33 Cf. PARR et al., BIAUL 8/9, 219-241; pl. 21-42; INGRAHAM et al., Aila! 5, 71-74; Farbphotogra- ij D. L. JOHNSON, The Nature of Nomadism (The University of Chicago, Department of Geogra­ phien, auch vom T0pferofen und Scherbenbelag: MA�Rl, Introduction (Anm. 20), 86f. phy, Research Paper No. 118; Chicago 1969); W. DosTAL, The Shibiib of Northern Oman: A 34 PARR et al., BIAUL 8/9, 226-229; INGRAHAM et al., A�lii.l 5, 75 (,,200-105"). t contribution to cultural ecology, GJ 138 (1972), 1-7; D. EHMANN, BaiJtiyaren -Persische Bergno­ < 35 Cf. PARR et al., BIAUL 8/9, 221 fig. 10; 222 fig. 11; 224£.; 240f.; INGRAHAM et al., Atliil 5, 72£. maden im Wandel der Zeit (BTAVO B 15; Wiesbaden 1975); H. DONNER, Geschichte des Volkes 36 Zur Methode M. EvENARI, Die Nabat3erim Negev, in: M. LINDNER ed., Petra und das KOnigreich Israel und seiner Nachbarn in Grundziigen, I: Von den Anfangen bis zur Staatenbildungszeit der Nabat3er (Miinchen 41983), [118-138] 134-138; N. ROBERTS, Water Conservation in Ancient (ATD.E. 4/1; GOttingen 1984), 46-49. ,,Lokalnomaden" entspricht arabisch ahll'arab ed-dira. Arabia, PSAS 7 (1977), 134-146; K. ABDULFATTAH, Mountain Farmer and Fellah in 'Asif, South­ 43 Cf. EvENARI, Nabataer (Anm. 36). DaE die ,,Nabat3erstiidte" Siidpalastinas und Si.idsyriens in west Saudi Arabia. The Conditions of Agriculture in a Traditional Society (Erlanger Geographi­ ihrem jetzigen Ruinen-Bestand byzantinisch sind, zeigt u.a. Vf., Umm el-Gimii.l: an Arab town in sche Arbeiten, Sonderbd. 12; Erlangen 1981), bes. 67-81. Late Antiquity, RB 91 (1984), 578-86; ein spiitbyzantinischer, allenfalls friihumayyadischcr 37 Cf. BURTON, Gold-Mines (Anm. 12), 77; 170f.; 177f. Zu den Umayyaden: G. R. HAwTING, PSAS Damm, der Beduinen zur Melioration ihrer Weidegriinde gedient haben muB: A. MusIL, Arabia 2 (1972), 39-46; S. KAY, PSAS 8 (1978), 68-73; S. AL-SAKKAR, PSAS 8 (1978), 66/.; dm., PSAS 9 Desena (AGS OES 2; New York 1927 = 1978), 411 (Wii dl Celat, heute Gildt); G. KrnG-C.J. (1979), 113. LENZEN-G.O. ROLLEFSON, ADAJ 27 (1983), 392-398; pl. LXXXVIII 2; LXXXIX 1. 38 Cf. INGRAHAM et al., Atliil 5, 75 (zu ,,200-87"). 44 Cf. S. W HELMS, Jawa. Lost City of the Black Desert (London 1981 ), 135-198. Es ist nicht nOtig, 39 Cf. MusrL, I:fegaz (Anm. 2), 202. die historischen Theorien dieses Buches im Einzelnen zu diskutieren. M. E. kann die Entwicldung 8 1. Das Land Midian 9 waren diese Methoden ebenfalls vertraut45. Sie wurden im 3. Jahrtausend v. Chr. in c) Kamelzucht 0 Umiin angewendet46, und in Siidarabien beginnt der Wasserbau mOglicherweise ebenfalls in dieser Zeit47• Mit Ausnahme von Siidarabien-iiber <lessen Geschichte Wenn die Midianiter des 13./12. Jahrhunderts v. Chr. Bauern waren und in der im 2. Jahrtausend v. Chr. wir zur Zeit gar nichts wissen -gibt es an den aufgefiihr­ eben beschriebenen Weise Landwirtschaft betrieben -wie kamen sie dann dazu, ten Orten jedoch keine Siedlungskontinuitat zwischen dem 4./3. Jahrtausend das einhOckrige Kamel (Dromedar) zu domestizieren und die ersten Beduinen zu v. Chr. und dem 1. Jahrtausend v. Chr. (und den folgenden Zeiten). Wir ki:innen sein52? Diese Frage fafit zwei Kurzschliisse zusammen: den einen, dafi sich Land­ daher nicht sagen, ob der eisenzeitliche Wasserbau ,,neuerfunden" wurde, oder ob wirtschaft und ambulante Viehzucht gegenseitig ausschliefien; den anderen, dafi es irgendwo in Palastina-Syrien, weniger wahrscheinlich in Arabien nicht doch das Kamel sozusagen mit einem Schlage domestiziert worden sei und damit Gcmeinschaften gab, die diese Techniken und Kenntnisse durch das 2. Jahrtausend sogleich die Lebensform des Beduinen gegeben gewesen sci. v. Chr. hindurch tradiert haben. Wenn es sic gab, ist damit allerdings noch nicht Auch bei Anwendung von Terrassenfeldbau und Sturzwasserlandwirtschaft bil­ gesagt, daB sie die friiheisenzeidichen Wasserbauer Nordarabiens und Palastinas den die mOglichen Acker-und Gartenbaugebiete Midians lnseln in einem sonst nur beeinfluflt haben ki:innen. weidcwirtschaftlich nutzbaren Bereich. Von daher ist es gewifi, dafi die Bewohner Wie das Phanomen dieser BewJsserungstechniken ,,gemeinwestarabisch" ist, so des anti ken Midi an nicht nur Oasenbauern, sondern auch Viehziichter waren; eine ist auch seine Terminologie gemeinwestsemitisch (wobei der hier vorausgesetzte andere Fragc ist, wic sie sozial organisiert waren und wie sich in ihrem Verband Begriff des Westsemitischen sparer zu erlautern sein wird): sabaisch hgb' ,,(Wasser SeBhafte und Nomaden zueinander verhielten53• in einen Kanai) sammeln oder leiten"48, hebraisch gb', pl. gbym ( <''·gb'ym ?) ,,Was­ Sodann ist die Frage nach Ort, Art und Zeitpunkt der Domestikation des Kamels serreservoire"49, safaitisch gbt ,,Feld"50; arabisch gabiya ,,k-Unstlicher Teich"51. von der Frage der Entstehung des Beduinentums zu trennen. Es scheint, als habe die Primardomestikation des Kamels - als Lasttier, Fleisch-, Milch-, Woll- und Dunglieferant - spatestens im 3. Jahrtausend v. Chr. und hi:ichstwahrscheinlich in van Gawa lokal erklart wcrdcn, wenn man in Rechnung stellt, daB <las 4. Jahrtausend v. Chr. - Siidostarabien stattgefunden54, und zwar im Rahmen einer seBhaften Kultur, die wenn auch nur geringfugig-feuchter war als die Gegenwart (das geht aus den Knochenresten der das Kamel an sich gewOhnen konnte, weil sie in keiner Weise von ihm abhiingig Grabung zweifelsfrei hervor), und annimmt, daB die ,,Gawaiten" der beginnenden Austroclmung 55 war . Im Laufe der ersten Halfte des 2. Jahrtausends v. Chr. hat sich die Kenntnis entgegenzuwirken versuchten. 45 Cf. R. AMIRAN, Early Arad, I (Jerusalem 1978), 13f.; pl. 173-174. 46 Cf. G. WEISGERBER, Mehr als Kupfer in Oman -Ergebnisse der Expedition 1981, Der Anschnitt 52 Cf. aus der FUlle der Literatur, die diese Annahme teilt, nur M. WmPPERT, Die Landnahme der 33 (1981), [174-263] 197 m. 196 Abb. 21. israelitischen Stii.mme in der neueren wissenschaftlichen Diskussion (FRLANT 92; G0ttingen 47 Cf. vorlaufigJ. SCHMIDT, AA 1982, 783-785;].E. DAYTON, PSAS 11 (1981), 7-26 (zum Damm 1967), 107 m. Anm. 2 bis 108 m. Anm. 2; W. THIEL, Die soziale Entwicklung Israels in vorstaatli­ von Mdrib); die Beitrage van U. BRUNNER, J. SCHMIDT und H. H. SIEWERT in ABADY I (1982) cher Zeit (Berlin 1980), 34 m. Anm. 16; H. VON WISSMANN t, Die Gcschichte von Saba' II. Das und 2 (1983) lagen mir noch nicht vor (cf. W.W. MOLLER, AfO 29/30 [1983/84], 494; 496f.; 31 GroBreich der Sabiier bis zu seinem Ende im frUhen 4. Jahrhundert v.Chr., ed. W.W. MULLER I 1984], 338). (SOAW.PH 402; Wien 1982), 16; 20-22 (vgl. d,zu Anm. 54 und 56); 431. (vgl. dazu § I 1 f.). 48 Cf. A. F. L. BEESTON-M. A. GttuL-W. W. MULLER-]. RYCKMANS, Sabaic Dictionary (Louvain­ 53 Vgl. Arnn. 42 und weiter§I lg. la-Neuve/BairUt 1982), s. v. GB' II; im Grundstamm ,,Steuern auferlegen, eintreiben"; vgl. zur 54 Cf. R. W. BuLLIET, The Camel and the Wheel (Cambridge/Mass. 1975 = 21977), 28-56; Vf., Etymologie athiopisch {G:{z) tiigab;/a ,,zusammenflie6en", guba'e, m:Jguba' ,,Zusammenflu6", Midianites and Ishmaelites, in: J. F. A. SAWYER-D.J. A. CLINES, Midian, Moab and Edom (Anm. sonst ,,sammeln, sich versammeln"; Gibbali (,,SibrI", ,,SQaur'i") ge ,,to go around asking (for help 4), [147-162] 149-151 (im folgenden priizisiert und korrigiert). -Die Umm an-Ndr-Kultur in or money)"; egbf: ,,to collect", cf. T. M. JOHNSTONE, Jibbali Lexicon (Oxford etc. 1981), 70. Wie 'Umiin, die Sturzwasserlandwirtschaft betrieb (Anm. 46) und in die 2. Halfte des 3. Jahrtausends das Gibbal'i z.eigt, ist ,,sammeln" eine abgebla6te Bedeutung der Wurzel. Die Aquivalenz von v. Chr. datiert, lebte in dOrflichen Siedlungen mit Ansiitzen zu einer arbeitsteiligen Wirtschafts­ ,,Wasser sammeln" und ,,Steuern sammeln" deutet auf gesellschaftliche Verhiiltnisse hin, in der die weise und verfugte an Haustieren neben dem Schaf, der Ziege, dem Esel und dem Zeburind (als Organisation der Bcwiisserung eine der Hauptaufgaben des ,,Staates" war. Zugtier) wahrscheinlich auch iiber das Kamel, cf. G. WEISGERBER, Der Anschnitt 33, 180f. m. 49 Im Fclsen CD X 12; Jes. 30,14 (sg.); Jers. 4,13 (pl.); ,,Verdunstungspfanne zur Salzgewinnung" Anm. 4; H.P. UERPMANN, ebd. 249; cf. noch S. CLEUZIOU, PSAS 12 (1982), 15-22. Ez. 47,11;' Sw h-n'1/ h-zh gbym gbym 2 KOn. 3,16 ,,terrassiert dieses Wadi" (einfache Gruben hatte 55 Cf. BuLLIET, Camel (Anm. 54), 47-50; I. K6HLER(-RoLLEFSON), Zur Domestikation des Kamels die Sturzflut des folgenden Tages zugeschwemmt!); mit Metathese (gb' > gby >) ygb Jer. 39,10 (Diss. med. vet. Hannover 1981), 60-62; 118-122; dies., The Dromedary in Modern Pastora! (Gartenterrasse?), cf. DE G1ms, PEQ 107, 72-74. Societies and implications for its process of domestication, Paper presented at the Fourth Interna­ 50 Ox 33 mit A. JAMME, Or NS 40 (1971), 282 C'giibit < ,:·gabiyat oder ,:•gabii.t < '�gab'at?). tional Conference of Archaeo-Zoology, London, April 18-23, 1982 (im Druck); J. ZAR INS, BA 45 51 Vgl. zu GB'> GBY schon das Gibbalt (Anm. 48) und das Hebrii.ische (Anm. 49). (1982), 253.

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