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Michel Foucault PDF

220 Pages·1994·19.607 MB·German
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SSaammmmlluunngg MMeettzzlleerr BBaanndd 228811 FFüürr HHaannnnaahh Hans Herbert Kögler Michel Foucault J. Verlag B. Metzler Stuttgart . Weimar DDiiee DDeeuuttsscchhee BBiibblliiootthheekk -- CCIIPP--EEiinnhheeiittssaauuffnnaahhmmee KKöögglleerr,, HHaannss HHeerrbbeenn:: MMiicchheell FFoouuccaauulltt // HHaannss HHeerrbbeerrtt KKöögglleerr.. -- SSttuuttttggaarrtt ;; WWeeiimmaarr:: MMeettzzlleerr,, 11999944 ((SSaammmmlluunngg MMeettzzlleerr;; BBdd.. 228811)) IISSBBNN 997788--33--447766--1100228811--22 ISBN 978-3N-47E6:-G03T97 8-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03978-1 NE:GT SM 281 SM 281 ISSN 0558 3667 ISBNIS 9S7N8- 30-545786 -31606278 1-2 ISBNIS B97N8 -937-487-36--407369-7180-218 (1e-B2 ook) DOI 10.1007/978-3-476-03978-1 DDiieesseess WWeerrkk eeiinnsscchhlliieeßßlliicchh aalllleerr sseeiinneerr TTeeiillee iisstt uurrhheebbeerrrreecchhttlliicchh ggeesscchhüüttzztt.. JJeeddee VVeerrwweerrttuunngg aauußßeerrhhaallbb ddeerr eennggeenn GGrreennzzeenn ddeess UUrrhheebbeerrrreecchhttssggeesseettzzeess iisstt oohhnnee ZZuussttiimmmmuunngg ddeess VVeerrllaaggeess uunnzzuulläässssiigg uunndd ssttrraaffbbaarr.. DDaass ggiilltt iinnssbbeessoonnddeerree ffüürr VVeerrvviieellffäällttiigguunnggeenn,, ÜÜbbeerrsseettzzuunnggeenn,, MMiikkrroovveerrffiillmmuunnggeenn uunndd ddiiee EEiinnssppeeiicchheerruunngg uunndd VVeerraarrbbeeiittuunngg iinn eelleekkttrroonniisscchheenn SSyysstteemmeenn.. ©© 11999944 SSpprriinnggeerr--VVeerrllaagg GGmmbbHH DDeeuuttsscchhllaanndd UUrrsspprrüünngglliicchh eerrsscchhiieenneenn bbeeii ]J.. BB.. MMeettzzlleerrsscchhee VVeerrllaaggssbbuucchhhhaannddlluunngg uunndd eeaarrll EErrnnsstt PPooeesscchheell VVeerrllaagg GGmmbbHH iinn SSttuuttttggaarrtt 11999944 EEIINN VVEERRLLAAGG DDEERR SSPPEEKKTTRRUUMM FFAACCHHVVEERRLLAAGGEE GGMMBBHH Inhalt Siglen verzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Einleitung: Michel Foucault - Ein anti-humanistischer Aufklärer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Exkurs 1: Foucaults frühe Aufklärungskritik. Vom Anthropologen der Einbildungskraft zum Archäologen des Wahnsinns . . . . . . . . . . . . . . .. 10 1. Archäologie: Die Destruktion des Subjekts . . . .. 27 1. Eine Alternative zu drei anthropologischen Mythen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2. Das Projekt einer Archäologie des Wissens 35 3. Wie enstand das Erkenntnisobjekt )M ensch (? 44 4. Epistemologische Engpässe der Subjektphilosophie . 52 5. Folgeprobleme einer archäologischen Wissen- schaftstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Exkurs 2: Zur Funktion von Kunst und Literatur (Foucaults Ästhetik) . . . . . . . . . . . . . . . . 68 11. Genealogie: Eine Analytik moderner Macht. . .. 80 1. Der Wille zur Wahrheit . . . . . . . . . . . . . .. 80 2. Foucaults Machtbegriff: Eine Definition in sieben Stichpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 89 3. Foucaults Theorie der Moderne: Die Entdeckung der Bio-Macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 99 4. Einwände und Erwiderungen. . . . . . . . . . .. 107 5. Subjektivierende und objektivierende Humanwis senschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 118 6. Humanwissenschaft und Widerstand oder: Gibt es eine Standpunkt-Epistemologie der unterdrückten Wissensarten? ..................... 126 v Exkurs 3: Foucault und die Naturwissenschaften .... 138 IH. Ethik: Für eine Ästhetik der Existenz ...... 148 1. A~f de.r Suche nach einem Jenseits der Macht im DIesseIts. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 148 2. ~ie Wi~derentdeckung der subjektiven Erfahrungs dimensIOn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 157 3. Foucaults Genealogie der Ethik: Die Selbstkonsti- tution des Moralsubjekts ............. 167 4. Ästhetik der Existenz - ein modernes Ethos des Widerstands und der Freiheit? ........ 175 Exkurs 4: Die feministische Rezeption Foucaults (USA) . . . . 192 Zeittafel . . . . . 201 Bibliographie . . 203 Namensregister . 210 Anmerkungen zum Autor. . 212 VI Siglenverzeichnis der Werke Foucaults Die Zitate im Text beziehen sich zumeist auf die deutsche Über setzung der entsprechenden Werke oder aber auf die in englischen Sammelbänden geschlossener greifbaren Interviews und Aufsätze Foucaults, auf welche Nachnahme und Jahr verweisen (siehe Biblio graphie). AW Archäologie des Wissens, Frankfurt 1973. DIE »Dream, Imagination and Existence«, in: Foucault/Bins wanger, Seattle 1986,31-78. DM Dispositive der Macht, Berlin 1978. FL »Funktionen der Literatur«, in: Erdmann, Forst, Honneth (Hrsg.), Frankfurt 1990,229-234. FS Freiheit und Selbstsorge, Becker (Hrsg.), Frankfurt 1985. GE »Zur Genealogie der Ethik«, in: Dreyfus/Rabinow, Frank furt 1987,265-292. GK Die Geburt der Klinik, München 1973. GL Der Gebrauch der Lüste (Sexualität und Wahrheit 2), Frank furt 1986. MM Mikrophysik der Macht, Berlin 1976 OD Die Ordnung der Dinge, Frankfurt 1969. ODis Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt, Berlin, Wien 1982. PPC Politics, Philosophy, Culture. Interviews and other writings 1977-1984, Kritzman (Hrsg.) 1988. PG Psychologie und Geisteskrankheit, Frankfurt 1968. PPP »Polemies, Politics, and Problematizations« in: Rabinow (Hrsg.), New York 1984,381-390. WA »Was ist Aufklärung?«, in: Erdmann, Forst, Honneth (Hrsg.), Frankfurt 1990,35-54. WAut= »Was ist ein Autor?«, in: Schriften zur Literatur, Frankfurt 1988,7-31. WG Wahnsinn und Gesellschaft, Frankfurt 1973. WW Der Wille zum Wissen (Sexualität und Wahrheit 1), Frank furt 1977. RM »Die Rückkehr der Moral«, In: Erdmann, Forst, Honneth (Hrsg.), Frankfurt 1990, 133-145. SM »Das Subjekt und die Macht«, in: Dreyfus/Rabinow, Frankfurt 1987, 243-261. Sus Die Sorge um sich (Sexualität und Wahrheit3), Frankfurt 1986 SuW Von der Subversion des Wissens, Frankfurt 1987. TS Technologies 01 the Self. A Seminar with Michel Foucault, ~artin, Gutman, Hutton (Hrsg.), Amherst 1988. ÜS Uberwachen und Strafen, Frankfurt 1976. VdF Von der Freundschaft, Berlin 0.]. VII Einleitung: Michel Foucault - Ein anti-humanistischer Aufklärer Foucault ist erst zehn Jahre tot. Doch die schon zu Lebzeiten einsetzende Rezeption hat bereits jetzt Ausmaße angenom men, die für einen zeitgenössischen Denker geradezu un glaublich sind. Trotz der immensen Fülle der Aufsätze, Mono graphien und Diskussionsveranstaltungen zum Werk Fou caults hat sich die Deutung und Aufnahme seiner Begriffe und Ideen in einem vergleichsweise klar abgesteckten Rahmen bewegt. In der Tat ging es, vor allem in der philosophischen Diskussion in Deutschland, in bezug auf Foucault vornehm lich um die Frage nach dessen Beziehung zur Aufklärung. Nietzsehe oder die Aufklärung - in dieser ausschließenden Ent gegensetzung hat sich die Rezeption Foucaults, zu seinen Lebzeiten ebenso wie eine Dekade nach seinem Tod, vor allem bewegt. Im Zentrum stand die Herausforderung, ent weder mit dem Nietzscheaner Foucault Abschied zu nehmen von den hehren Motiven der Moderne, oder aber dessen vernunftkritischen Angriff auf die abendländische Ratio er folgreich abzuwehren. So wichtig und ertragreich diese Debatten im einzelnen auch gewesen sein mögen, mittlerweile scheint doch eine weniger auf die weltanschauliche Grundhaltung und mehr auf die produktive Leistungsfähigkeit der Foucaultschen Philo sophie ausgerichtete Diskussion an der Zeit. Foucault, der auch aufgrund eigener Aussagen bislang immer eindeutig dem nietzscheschen Lager zugeordnet wurde, hat gegen Ende sei nes Lebens für einen derartigen Ansatz selbst die entscheiden den Hinweise gegeben. In der Tat problematisiert er, übrigens vor allem auf die scharfe Kritik von Habermas reagierend, gegen Ende seines Lebens die (viel zu einfache) begriffliche Gegenüberstellung von guter, der Wahrheit, Freiheit und Ver nunft des Subjekts verpflichteter Aufklärungsgesinnung auf der einen und der bedrohlichen, die Geschichte, Macht und Kontingenz beschwörenden Vernunftkritik auf der anderen Seite. In dem programmatischen Aufsatz » Was ist Aufklä rung?« (1984), in dem Foucault sich selbst in die Tradition der Moderne stellt, fordert er entschieden, 1 »daß wir alles zurückweisen müssen, was sich in Form einer verein fachten und autoritären Alternative darstellt: entweder man akzep tiert die Aufklärung und bleibt in der Tradition ihres Rationalismus (was von einigen als positiv betrachtet und von anderen als Vorwurf benutzt wird); oder man kritisiert die Aufklärung und versucht, diesen Prinzipien der Rationalität zu entkommen (auch dies kann wiederum als gut oder schlecht angesehen werden).« (WA 46) Tatsächlich teilen Vernunftverfechter wie Vernunftkritiker die leidige Gegenüberstellung von der Vernunft und allem an deren, Nicht-, Un-oder Anti-Vernünftigen. Während die Ver treter eines ungebrochenen Vernunftglaubens diese Dichoto mie, so Foucault, erpresserisch allen etwas skeptischeren Gemütern vorhalten, indem sie diese als Irrationalisten bezeichnen, erwecken die selbsternannten Vernunftverächter den falschen Eindruck, als könne man sich ohne weiteres von der Aufklärungsepoche und der durch sie eingesetzten Ver nunft verabschieden. Foucault plädiert, sich kritisch von bei den Positionen absetzend, vielmehr für einen reflektierten Umgang mit der uns notwendig bestimmenden Aufklärung: »Die Aufklärung, zugleich als besonderer Augenblick der Ermögli chung der europäischen Moderne und als sich in der Geschichte der Vernunft, der Entwicklung und Institutionalisierung von Rationali täts-und Technologieformen, der Autonomie und Autorität des Wis sens niederschlagender Dauerprozess, ist für uns nicht einfach eine Episode in der Geschichte der Ideen. Sie stellt vielmehr eine philo sophische Frage dar, die unserem Denken seit dem 18. Jahrhundert eingeschrieben ist.« (PPC 94) Der Anspruch auf vernünftige Lebensführung, die weltum greifende Etablierung rationaler Verhaltensweisen und die Be tonung wissenschaftlicher Analysen bezeichnen Merkmale unserer Gegenwartssituation, die eine kritische, bewußte und reflektierte Einstellung zu der so erzeugten Realität erfordern. Statt engagierte Affirmation oder brüske Ablehnung an den Tag zu legen, kommt es vielmehr darauf an, die schwierige Eingebundenheit unserer selbst in eine durch dieses Denken mitgeschaffenen Wirklichkeit zu thematisieren. Diese Selbsteinordnung seines Lebenswerks in die Tradition der Aufklärung kann Foucault freilich nur deshalb überzeu gend gelingen, weil er sogleich eine wesentliche Differen zierung innerhalb der Moderne vornimmt. Ausgehend von Kant - so Foucault in einer wegweisenden Vorlesung über Kants Frage: Was ist Aufklärung? - haben sich nämlich zwei Linien modernen Philosophierens ausgebildet. Im Anschluß 2

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