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Menon (griechisch–deutsch) PDF

178 Pages·2019·0.656 MB·German/Greek
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SAMMLUNG TUSCULUM Herausgeber: Niklas Holzberg Bernhard Zimmermann Wissenschaftlicher Beirat: Günther Figal Peter Kuhlmann Irmgard Männlein-Robert Rainer Nickel Christiane Reitz Antonios Rengakos Markus Schauer Christian Zgoll PLATON MENON Griechisch-deutsch Herausgegeben und übersetzt von Theodor Ebert DE GRUYTER ISBN 978-3-11-062011-5 e-ISBN (PDF) 978-3-11-062046-7 Library of Congress Control Number: 9783110620115 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2019 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Für Einbandgestaltung verwendete Abbildungen: Cologny (Genève), Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 5: 3v/4r (www.e-codices.unifr.ch) Satz im Verlag Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com VORWORT Das vorliegende Buch liefert mit dem griechischen Text des pla- tonischen Menon eine deutsche Übersetzung, die in einem aus- führlichen Anmerkungsteil Erläuterungen beisteuert. Es gründet sich auf meine 2018 erschienene Arbeit Platon: Menon. Überset- zung und Kommentar (Band 134 der Reihe Quellen und Studien zur Philosophie. Berlin: de Gruyter 2018). Die frühere Arbeit richtet sich zwar nicht in erster Linie, aber doch auch an den Spezialis- ten, nicht so sehr an den general reader, der Platon als Teil eines allgemeinen Bildungskanons lesen möchte. Ich habe deswegen das Angebot des Verlages de Gruyter gerne angenommen, die wesentli- chen Ergebnisse meiner Untersuchungen zu diesem Dialog Platons im Rahmen der Tusculum-Reihe einer weiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf die Erörterung von im engeren Sinne (text-)phi- lologischen Fragen ist deswegen hier weitgehend verzichtet wor- den, allerdings wird gelegentlich auf die frühere Arbeit verwiesen. Auch von einer Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur ist im Großen und Ganzen abgesehen worden. Dagegen sind Mittei- lungen zu Realien etwas großzügiger aufgenommen worden. Die Übersetzung ebenso wie das Literaturverzeichnis stimmen mit den entsprechenden Texten in der Arbeit von 2018 überein, wobei klei- nere Fehler stillschweigend korrigiert worden sind. Das Erscheinen in der Tusculum-Reihe ist vor allem deshalb erfreulich, weil mit diesem Band die bisher noch etwas lückenhafte Sammlung der Werke Platons in dieser Reihe durch einen seiner bekanntesten und gern auch als Seminartext benutzten Dialoge er- gänzt wird. Wenn der etwas wohlfeilere und für den studentischen Geldbeutel erschwinglichere Titel zu einer verstärkten Befassung mit diesem Text Platons in der akademischen Lehre führen sollte, wäre das ein sehr begrüßenswerter Effekt. 6 Vorwort Bei der Arbeit an diesem Buch konnte ich von kritischen Be- obachtungen profitieren, die Wilfried Kühn mir dankenswerter- weise zu meiner Arbeit von 2018 mitgeteilt hat. Dass die Personen, denen für Ihre Hilfe bei der früheren Arbeit zu danken war, hier ebenfalls dankende Erwähnung verdienen, versteht sich von selbst. Zwei Kollegen an der hiesigen Universität hatten mir nach meinem Eintritt in den Ruhestand freundlicherweise die Möglichkeit gebo- ten, meine Deutung dieses Textes in gemeinsamen Seminarveran- staltungen zur Diskussion zu stellen: die leider zu früh verstorbene Kollegin Ulrike Wagner-Holzhausen von der Klassischen Philo- logie und mein Kollege Gerhard Ernst vom Institut für Philoso- phie. Insbesondere aber gilt mein Dank Wolfgang Waletzki für die Durchsicht der Übersetzung sowie Hermann Weidemann für seine Hilfe bei der Übersetzung und für seine kritische Durchsicht des Kommentars in der früheren Arbeit. Schließlich gilt meiner Frau Helga Ebert ein herzlicher Dank für ihre Hilfe bei der Entstehung auch dieses Buches. Dass alle verbliebenen Mängel auch der neuen Arbeit nur dem Autor zuzurechnen sind, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Erlangen, im September 2018 Theodor Ebert INHALT EINFÜHRUNG 9 Zeit und Umstände der Abfassung des Dialoges, relative und absolute Chronologie, Adressaten 9 Form und Figuren des Dialoges 14 Themen und Fragestellungen, eigentliche Absicht des Dialoges 18 TEXT UND ÜBERSETZUNG 26/27 ANHANG Zum griechischen Text dieser Ausgabe 135 Anmerkungen 137 Bibliographie 169 Personenregister 177 EINFÜHRUNG Zeit und Umstände der Abfassung des Dialoges, relative und absolute Chronologie, Adressaten Platons Menon wird im allgemeinen den Dialogen der Übergangs- zeit von den sog. Jugenddialogen zu den Werken der mittleren Pe- riode wie dem Staat, dem Phaidon und dem Symposion zugerech- net. Diese Annahme zur relativen Chronologie des Menon scheint in der Literatur weitgehend unbestritten. Wir sind bei Platons Dialogen nur selten in der Lage, auch ein absolutes Datum ihrer Abfassung anzugeben. Klarerweise ist die Apologie des Sokrates erst nach dem Tode des Sokrates im Jahre 399 verfasst worden, aber ob sie unmittelbar oder mehrere Jahre nach diesem Ereignis geschrie- ben wurde, das entzieht sich unserer Kenntnis. Im Fall des Menon scheint nun aber eine plausible Annahme auch zu der tatsächlichen Abfassungszeit möglich. Dieser Dialog präsentiert uns nämlich einen Sokrates, der sich in der intellektuellen Kultur Siziliens bestens auskennt. Platon er- reicht das, indem er seinem Sokrates einen Gesprächspartner an die Seite stellt, von dem sich behaupten lässt, dass er mit dieser Kultur in Berührung gekommen ist, dem aber Sokrates, was die Kennt- nis dieser Kultur angeht, durchaus ebenbürtig, um nicht zu sagen, überlegen ist. Menon hat nämlich, so die Fiktion des Dialoges, in seiner Heimat Thessalien mit dem sizilischen Rhetor Gorgias Kon- takt gehabt. Gorgias hat wohl einige Zeit und die letzten Lebens- jahre in Thessalien verbracht. Platon kann also eine Bekanntschaft des Menon mit Gorgias unterstellen. Gorgias war ein bedeutender Redner und Rhetoriklehrer, der in die griechische Rhetorik Stil- mittel eingeführt hat, die dort bisher nicht gebräuchlich waren, nämlich lautmalerische Elemente wie Reime und Alliterationen. Überdies kennt Sokrates Empedokles und kann seinem Gesprächs- 10 Einführung partner Menon eine Erklärung der Farbe nach Empedokles geben (76c7–d5). Außerdem ist Sokrates mit dem Werk eines anderen Sizilianers, des Theognis aus Megara, so gut vertraut, dass er zwei Stellen aus dessen Gedichten zitieren kann, die sich zu widerspre- chen scheinen (95d5–96a3). Wie eine Bemerkung in den Nomoi (I 630a4) zeigt, war Theognis für Platon ein Dichter aus dem sizi- lischen Megara Hyblaia, nicht, wie die moderne Forschung meint, aus dem Megara im Mutterland. Der andere Dichter, den Sokrates zitiert, nämlich Pindar, war in Sizilien ebenfalls sehr bekannt, hatte Pindar doch den Höhepunkt seines Ruhmes in den Jahren 476–75 am Hofe sizilischer Tyrannen wie Theron von Akragas und Hieron von Syrakus erlebt, deren Siege über die Karthager und die Etrus- ker er in seinen Gedichten verewigte. All das scheinen erste Indizien dafür zu sein, dass Platon diesen Dialog aus Anlass seiner ersten sizilischen Reise verfasst hat. Platon reiste, wie der siebte platonische Brief mitteilt, im Alter von eben vierzig Jahren nach Sizilien, genauer gesagt, an den Hof des Tyran- nen Dionysios I. in Syrakus (Ep. VII, 324a). Falls Platon 427 ante geboren wurde, dürfte diese Reise etwa zu Beginn der achtziger Jahre des vierten Jahrhunderts stattgefunden haben, also zwischen 390 und 385. Neuere Überlegungen (Nails 2002, 243–247) wol- len seine Geburt allerdings auf 424/23 datieren. Wenn man ihnen folgt, hätte die (erste) Reise nach Sizilien etwa 384/83 stattgefun- den. Diese Reise erfolgte, wie eine antike Quelle, Diodorus Siculus (XV.7.1), berichtet, auf Einladung des syrakusanischen Tyrannen Dionysios I. Es war durchaus üblich, dass sich Tyrannen berühmte Dichter, Sophisten, aber auch Ingenieure und Architekten an ihren Hof ein- luden. Damit war auf Seiten der Einladenden die Absicht verbun- den, für die eigene, auch die eigene politische Position Propaganda zu machen. Dionysios I. hat mehrere griechische Intellektuelle an seinen Hof in Syrakus geholt. Dazu gehörten der Dithyramben- dichter Philoxenos von Kythera und der Tragiker Antiphon. Di-

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