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Mauritius von Craûn PDF

148 Pages·2000·3.261 MB·German
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ALTDEUTSCHE TEXTBIBLIOTHEK Begründet von Hermann Paul Fortgeführt von Georg Baesecke und Hugo Kuhn Herausgegeben von Burghart Wachinger Nr. 113 Mauritius von Craûn Herausgegeben von Heimo Reinitzer MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 2000 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Mauritius von Craûn / hrsg. von Heimo Reinitzer. - Tübingen : Niemeyer, 2000 (Altdeutsche Textbibliothek; Nr. 113) Einheitssacht.: Moritz von Craon ISBN 3-484-20213-0 kart. Ausgabe ISBN 3-484-21213-6 geb. Ausgabe ISSN 0342-6661 © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2000 Alle Rechte vorbehalten. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus photomechanisch zu vervielfältigen. Printed in Germany. Satz: pagina GmbH, Tübingen Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Heinr. Koch, Tübingen Inhalt Einleitung I. Überlieferung VII II. Zur literarhistorischen Einordnung des Texts . . XII III. Zur Edition XIX Literatur I. Ausgaben, Faksimiles, Übersetzungen des Mau- ritius von Craûn< XXI II. Andere Ausgaben XXII III. Literatur (Auswahl) XXII Faksimile XXVII Text 1 Namen 94 Anhang Du chevalier qui recovra l'amor de sa dame (Vom Ritter, der die Liebe seiner Dame wiederge- wann) 97 V Einleitung I. Überlieferung Das seit der Ausgabe von Moriz Haupt >Moriz von Craûn< genannte mhd. Gedicht von Mauritius von Craûn und der Gräfin von Beamunt, das man mit dem Anspruch an einen modernen Buchtitel genauer >Über den Ursprung und die Ge- fahrdung der Ritterschaft nennen könnte, ist in einer einzigen Handschrift, dem >Ambraser Heldenbuch< (Wien, Öster- reichische Nationalbibliothek, Cod. Vind. Ser. nov. 2663), fol. 2va-5vc, überliefert. Zur Handschrift: Pergament, 5 + 238 Bll., 46 χ 36 cm (Schriftblock: ca. 35,8 χ 24 cm); 3 Spalten zu meist 68 Zeilen, Verse nicht abgesetzt, jedoch durch (hochgestellte) Reimpunk- te getrennt. Kolorierte Randdekorationen (Tier- und Pflan- zendarstellungen, Putten, weibliche und männliche Personen, bekleidet oder nackt), fol. 215r nacktes musizierendes Mäd- chen mit langem Haar neben Baumstamm, signiert: VF 1517. An den Abschnittsanfängen abwechelnd rote und blaue, meist dreizeilige Lombarden, einfarbige Initialen (UNTERKIRCHER, Faksimile, UNTERKIRCHER, WIERSCHIN). Schreiber: Hans Ried im Auftrag Kaiser Maximilians I., 1504-1516; Mundart: Süd- bairisch (zur Person Rieds: WEINACHT; über seine Schreibge- wohnheiten: LEITZMANN, Erec, THORNTON, BÄUML 23-41). Inhalt: Nach der Tabula des Heldenpuchs (l*r-4*v) und >Titelbild< (5*v: zwei halb gegeneinander gestellte Ritter in vol- ler Rüstung mit Schild, Schwert und Speer in floralem Rah- men, in der Mitte über ihnen das Tiroler Wappen) folgen 25 Texte des ausgehenden 12. und des 13. Jahrhunderts: lra-2rb Der Stricker, Fragment der >Frauenehre< (Hs. d). 2va-5vc Mauritius von Craün. VII 5vc-22rc Hartmann von Aue, Iwein (Hs. d). 22rc-26va Hartmann von Aue, Das Klagebüchlein (Er- stes Büchlein). 26va-28rb Das zweite Büchlein. 28rb-30rb Der Mantel (Fragment, vielfach Heinrich von dem Türlin zugeschrieben, daran anschließend, ohne eigenen Anfang: 30rb-50vb Hartmann von Aue, Erec. 51ra-75ra Dietrichs Flucht (Hs. d). 75ra-92rb Die Rabenschlacht (Hs. d), es folgen zwei leere Blätter. 95ra-127va Nibelungenlied (Hs. d), es fehlen: die 30. Aventiure (fol. 122va-123ra freigelassen; 32.- 34. Aventiure, fol. 124rb-125vc freigelassen; 37.-39. Aventiure, fol. 127va-131rc freigelas- sen; fol. 128 (leer) herausgeschnitten. 131 va-139vb Die Klage (Fragment, Hs. d). 140ra-166ra Kudrun. 166rb-195vc Biterolf. 196ra-205vb Ortnit (Hs. A). 205vb-214vc Wolfdietrich A. 215ra-216vb Von dem Übeln wîbe. 217ra-217va Herrand von Wildon, Die treue Gattin. 217vb-218rc Herrand von Wildon, Der betrogene Gatte. 218rc-219vc Herrand von Wildon, Der nackte Kaiser. 219vc-220va Herrand von Wildon, Die Katze. 220va-225rb Ulrich von Lichtenstein, Frauenbuch. 225vb-229rb Wernher der Gartenaere, Meier Helmbrecht (Hs. A). 229rb-233vb Der Stricker, Pfaffe Amis (Hs. W). 234ra-235rb Wolfram von Eschenbach, Titurel (Fragment, Hs. H). 235va-237vc Der Brief des Priesters Johannes (Fragment). Der Mauritius von Craûn< steht in der Handschrift an prominenter Stelle, und die Frage liegt nahe, warum er Aufnahme in diese Text- sammlung fand. Sie wurde in Verbindung gebracht mit dem vielfachen VIII Bemühen Maximilians I. um memoria, hier charakterisiert als Siche- rung und zugleich Erneuerung (Vergegenwärtigung) auch damals schon >alter< Texte und einer historischen Überlieferung, als deren lelos der Kaiser selbst fungiert und in dem sie sich erfüllt (dazu grundsätz- lich MÜLLER, Gedechtnus). Das Ambraser Heldenbuch steht gleich- ranging neben den anderen >Gedechtnus<-Schriften Maximilians (vgl. den Überblick bei MÜLLER, Maximilian und WIESFLECKER, Maximi- lian 306-320) und ist funktionsbestimmt wie seine >Genealogie<, wie seine Begegnung mit der Heilig-Rock-Reliquie in Trier (dazu EMBACH) oder wie sein Grabmal, das heute in der Innsbrucker Hofkirche steht (vgl. WIERSCHIN 429-441, SCHMID, Andacht und MADERSBACHER, Grabmal). Die herkömmliche Gliederung der Textsammlung in vier Bereiche (vgl. JANOTA 325 und CORMEAU/GÄRTNER IXf.): Artusepik (lra-50vb), Heldenepik (51ra-214vc), Kleinepik vor allem österreichischer Pro- venienz (215ra-233vb) und Anhang (243ra-237vc), überzeugt - auch im Vergleich mit anderen Sammelhandschriften (KUHN, Wende 185f.) - nicht. Die wenig differenzierende Einteilung vermischt formale und inhaltliche Kriterien, konstruiert ganz verschieden umfangreiche Teile und muß mit einem Appendix operieren, der in sich uneinheitlich, vom Umfang her unbedeutend und den anderen Teilen unvergleichbar ist. Dennoch enthält gerade dieses Annexum den (schon von Wolfram von Eschenbach zitierten) >Brief< des Priesterkönigs Johannes, der die Vor- stellung eines ewigen und globalen Friedensreiches entwickelt, einen Text also, der wie kein anderer den Ideen eines Herrschers entgegen- kam, der sich ernsthaft um das Amt eines Papst-Kaisers bewarb (WIERSCHIN 437). Die Tabula des Heldenpùchs legt eine Ordnung nach unterschiedli- chen Gattungen und thematischen Herkunftsbereichen nicht nahe, sondern erweist die Handschrift als eine nach inhaltlichen Gesichts- punkten von Maximilian wohl selbst konzipierte Textsammlung, die den Einzeltext allerdings anders als die moderne Literaturwissenschaft gewichtet und liest. Mein Versuch einer neuen Sicht der >Helden- buch<-Konzeption schließt andere Akzentuierungen (die Liechten- steiner-These WIERSCHINS, die >österreichische< Komponente, das Wie- ner Lokalkolorit im >Pfaffen Amis<) nicht aus, korrespondiert, deckt sich aber nicht mit Überlegungen, die WILD zur >Kudrun< anstellte: Die epischen Dichtungen des ersten und dritten Teils (Nr. 1-7 bzw. 16-23) versteht sie als Exemplifikationen zu minnetheoretischen Refle- xionen; ohne explizit formulierte theoretische Gedanken führe auch der >heldenepische< zweite Teil durch die Konfrontation von Chrimhilt IX und Chautrùn eine >Normendiskussion< um divergierende Möglichkei- ten, mit einem durch Unrecht verursachten Leid umzugehen. Das >Ambraser Heldenbuch< beginnt nicht, wie man erwarten möchte, mit einem Heldenlob, sondern mit einem Frauenpreis, mit einem Fragment der >Frauenehre< des Strickers, die Der frawn lob ge- nannt wird. Die Frau ist Quell aller Tugend und Krone der Schöp- fung. Aus wahrer Frauenliebe und wahrhaftiger Liebe zur (Ehe)Frau erwachsen die vorbildlichen Eigenschaften des Mannes: zuht, ère, mâ- ze, state, hövescheit. Auch der zweite Text des >Ambraser Heldenbuchs< enthält keine >Mannesehre< und läßt diese weder von der Eintragung in der Tabula noch von dem Titel, der dem Text vorangestellt ist, erwarten: Im Vor- dergrund steht die Skandalgeschichte um den Tyrannen Nero, der die Gesetze der Natur mißachtet, selbst Mutter werden will und die eigene Mutter tötet. Nach der Geschichte Karls des Großen, Olivers und Rolands wird auch noch eine Liebesgeschichte erzählt: wie Mauritius von krawn liebet die grafiti von Beamunt. An Hartmanns >Iwein< interessiert den Sammler (bzw. den Autor der Tabula) zu allererst die überragende Stellung des Königs Artus und seiner Hofhaltung: Von Künig Artus hochzeit. Auch von seinem Recht, desgleichen Hofgesind vnd geschefften als von Calogriant Chawl. her Yban vnd anndern. Es folgt Ein klag einer frawen. so Sy der lieb halben thuet, eine Frauenklage, die korrespondiert mit der Männerklage, die (nicht ganz unmittelbar folgt): Ein schön Dysputatz von der liebe, so ainer gegen einer schönen frawen gehabt vnd gethan hatt. Zwischen den beiden Klagen steht der (wohl durch eine verstüm- melte Vorlage) mit dem >Mantel< konfundierte >Erec<, eine Heldenge- schichte zwar, aber vor allem (so die Tabula) eine pikante Historie um die Erprobung weiblicher Treue: Aber von Künig Artus, vnd seinem hofgesind. Auch Helden vnd hanndlungen. als von herr Gabein. khay. Yrecken eins Manntels halben, so künig Artus hausfraw vnnd annder frawen anlegen müesten. dardurch man ynnen wurd Irer trew. sonnder- lich von Erick vnd seiner hausfrawen ain tail, ein schön lesen. Mit der schon genannten Liebesklage des Mannes endet der erste (und durch die freigelassenen Blätter deutlich definierte) Teil des Heldenbuchs, der nicht durch Artusepik dominiert wird, sondern be- stimmt ist von der Thematik der (weiblichen) Liebe als einer die vir- tutes des Menschen (Mannes) bestimmenden Macht. Das Thema der Liebe (Frau) wird im folgenden (zentralen) >Hel- denbuch< keineswegs verlassen, das >Nibelungenlied< wird verstanden X

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