Schiffe und ihr Kontext Darstellungen, Modelle, Bestandteile – von der Bronzezeit bis zum Ende des Byzantinischen Reiches Heide Frielinghaus · Thomas Schmidts · Vasiliki Tsamakda (Hrsg.) Byzanz zwischen Orient und Okzident Veröffentlichungen des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz Byzanz zwischen Orient und Okzident | 5 Veröffentlichungen des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz Der Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz ist eine Forschungskooperation des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Schiffe und ihr Kontext Darstellungen, Modelle, Bestandteile – von der Bronzezeit bis zum Ende des Byzantinischen Reiches Heide Frielinghaus · Thomas Schmidts · Vasiliki Tsamakda (Hrsg.) Internationales Kolloquium 24.-25. Mai 2013 in Mainz Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums | Mainz | 2017 Redaktion: Claudia Nickel, Marie Röder, Thomas Schmidts (RGZM), Heide Frielinghaus und Vasiliki Tsamakda (JGU Mainz) Satz: Claudia Nickel (RGZM) Umschlagbild: Kopie eines Sarkophags aus Ostia, 3. Jh. n. Chr. RGZM. Original: Ny-Carlsberg Glyptothek, Kopenhagen; Foto V. Iserhardt / R. Müller (RGZM) Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-88467-277-8 © 2017 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funk- und Fernsehsendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem (Fotokopie, Mikrokopie) oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungs- anlagen, Ton- und Bildträgern bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2, UrhG. werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen. Druck: johnen DRUCK+ SERVICE+ SYSTEM+, Uchtelfangen Printed in Germany. Inhaltsverzeichnis Heide Frielinghaus · Thomas Schmidts · Vasiliki Tsamakda 7 Vorwort Thomas Guttandin 9 Form und Funktion im Schiffbau der ägäischen Bronzezeit Heide Frielinghaus 23 Schiffe im Votivkontext Rebecca Münds 39 Archaische Schiffsdarstellungen auf attischen Vasen Zina Zografou Karachristou 51 Ships on Funerary Monuments in the Hellenistic World Francisca Feraudi-Gruénais ... ubique naufragium … ? Aspekte und Bedeutungen von Schiffsdarstellungen im Grab. 63 I. Zentralität versus Peripheralität in den Bilddiskursen der römischen Zeugnisse Angelos Zarkadas 79 Bronze Parts of Ships from the Paul and Alexandra Canellopoulos Museum Sarah Wolfmayr 91 Über die Bronzefunde der Nemisee-Schiffe Thomas Schmidts 105 Schiffsdarstellungen auf Münzen der Römischen Kaiserzeit Frederic Theis 121 Quellen zur römischen Treidelschifffahrt auf dem Unterlauf des Tiber Zaraza Friedman 135 Why are Ships Depicted in the Lod Mosaic? Ute Klatt Unikat oder Fälschung? Ein gläsernes Schiffsmodell im Museum für Antike Schifffahrt 145 in Mainz Vasiliki Tsamakda 159 Spätantike und byzantinische Bronzelampen in Schiffsform Beate Böhlendorf-Arslan 173 Schiffsdarstellungen auf spätantiker und byzantinischer Keramik Yannis D. Nakas Tracing the Development of Mediterranean Medieval Warships 185 from the 11th to 15th Century Alkiviadis Ginalis 199 The Impact of Byzantium’s Political and Economic History on Mediterranean Seafaring Ronald Bockius Von der Bildquelle zum Schiffsmodell – Ikonographisch basierte Rekonstruktionsentwürfe 209 im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz Julian Whitewright 221 Ancient Depictions as a Source for Sails and Rigging Eleni Maragoudaki Shipbuilding Tools from the Bronze Age Boatb uilder to the Traditional Shipwright: 233 Tracing the Evidence in the Mediterranean Basin 249 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 251 Verwendete Siglen Vorwort Schifffahrt ist ein Ausdruck hoch entwickelter Kulturen und von Schiffen und Schiffsdarstellungen, sondern auch solche spielt bis heute sowohl im privaten wie auch im wirtschaft- zu den technischen Gegebenheiten realer Schiffe. Der Fokus lichen und militärischen Bereich eine zentrale Rolle. Noch lag zum einen auf Aussehen, Konstruktion, Vorkommen und größer war die Bedeutung der Schifffahrt in der Antike und Verwendung verschiedener Schiffstypen, zum anderen auf im Mittelalter. Die der Schifffahrt inhärenten Möglichkeiten der Bedeutung von Schiffsdarstellungen in unterschiedlichen sicherten nicht nur die Versorgung von Großstädten (wie Kontexten (privates Wohnen, Grab, Heiligtum, öffentlicher z. B. Rom oder Konstantinopel), sondern erleichterten auch Raum, staatliche Repräsentation etc.), und zwar unter Be- überregionale Kriegsführung und waren Voraussetzung für achtung von Anbringungsort, Material und Darstellungsform. die Ausbildung und Bewahrung von Großreichen im Medi- Ein Hauptziel war es, in den genannten Bereichen einen terra neum und in angrenzenden Meeren. Die Entwicklung ersten epochen- und kulturübergreifenden diachronen Über- von Fernhandelsrouten unterstützte zudem die Ausbildung blick zu gewinnen, um in differenzierter Weise Kontinuitäten weiträumiger Kulturkontakte. und Wandel, Verbindungen und gegenseitige Einfl üsse über Dementsprechend spielten Schiffe und Schifffahrt in der einen längeren Zeitraum herauszuarbeiten und verfolgen zu antiken und mittelalterlichen Vorstellungswelt eine beacht- können. Der geographische Fokus der Untersuchungen lag liche Rolle, was sich sowohl in schriftlichen Äußerungen als auf dem Mittelmeerraum als Zentrum der griechischen, römi- auch in der materiellen Kultur niederschlug. Die Wichtigkeit schen und oströmisch-byzantinischen Kultur. Der chronologi- des Themas in der antiken und mittelalterlichen Lebenswelt sche, die Grenzen der einzelnen altertumswissenschaftlichen verdeutlichen nicht nur die Zahl und die Verschiedenartigkeit Disziplinen überbrückende Rahmen umfasste die Zeit von der verzierter oder beschrifteter Objektgattungen, sondern auch Bronzezeit bis zum Ende der byzantinischen Epoche. die Vielschichtigkeit der Kontexte, in denen die schriftlichen Die 18 hier versammelten Beiträgen beleuchten die und materiellen Zeugnisse verortet waren – Schiffe spielten »Schiffe und ihre Kontexte« in vielerlei Facetten über den u. a. eine Rolle in den verschiedenen Feldern privater und öf- gesamten genannten Zeitraum hinweg. Sie behandeln Ma- fentlicher Repräsentation, im weiten Feld religiöser Praktiken terialgruppen mal gesamtheitlich, mal exemplarisch; auch sowie im technisch-organisatorischen Bereich der Handwer- schiffbauliche und nautische Entwicklungen werden über z. T. ker oder der Öffentlichen Hand. lange Zeiträume evaluiert, ebenso Werkzeuge der Schiffbauer Obwohl materielle Reste von Schiffen, Schiffsdarstellun- oder Rekonstruktionen von Wasserfahrzeugen. Im Gegensatz gen oder Schriftzeugnisse zu Schiffen in Vereinzelung oder zu anderen archäologischen Themen bleibt die systematische kleinen Gruppen immer wieder in der Forschung behandelt Erforschung von Schiffsdarstellungen ein Desiderat, zu dessen wurden, ist eine systematische, nach Epochen und Verwen- Fortschreiten diese Publikation einen Beitrag liefern möchte. dungszweck differenzierende Auseinandersetzung mit dieser Die Herausgeber danken der Inneruniversitären For- Quellengruppe noch immer ein Desiderat. Die vom Arbeits- schungsförderung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, bereich Klassische Archäologie und der Abteilung Christliche dem FSP Historische Kulturwissenschaften (JGU), dem Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte der Johannes Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Ori- Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit dem Kom- ent und Okzident sowie dem Generaldirektor des RGZM, petenzbereich Antike Schifffahrt des RGZM gemeinschaftlich Falko Daim, für die fi nanzielle und organisatorische Unter- initiierte Tagung wurde vom 24. bis zum 25. Mai 2013 im stützung bei der Durchführung der Tagung und den Druck Vortragssaal des RGZM in Mainz abgehalten. Sie verfolgte des Tagungs bandes. Ebenso möchten wir Claudia Nickel und folgendes Ziel: Unter Einbeziehung ikonographisch-ikonolo- Marie Röder vom Verlag des RGZM danken, die zum Gelingen gischer Methoden, semiotischer und mentalitätsgeschichtli- dieses Bandes beigetragen haben. cher Ansätze sowie einer breit angelegten Kontextualisierung Mainz, im Dezember 2016 sollte anhand eines sorgfältig ausdifferenzierten Material- spektrums ausgelotet werden, welche Aussagen durch ver- Heide Frielinghaus schiedene Quellengattungen ermöglicht werden. Hierzu ge- Thomas Schmidts hörten nicht nur Aussagen zur Verwendung und Bedeutung Vasiliki Tsamakda
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