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Liebesklänge: und andere ausgewählte Lyrik-Manuskripte des jungen Frank Wedekind PDF

345 Pages·2006·25.33 MB·German
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Georg W. Forcht Liebesklänge Reihe Sprachwissenschaft früher Reihe Sprach-und Literaturwissenschaft Band 38 Liebesklänge und andere ausgewählte Lyrik-Manuskripte desjungen Frank We dekind Georg W. Forcht 2. überarbeitete Auflage Centaurus Verlag & Media UG 2007 Georg W. Forcht, geboren 1943 in Neustadt/Weinstraße, studierte Gehörlosen pädagogik, Germanistik und Politikwissenschaften in Heidelberg und Mainz. Er war Leiter der Berufsschule fiir Hörgeschädigte in Frankenthal. Nach der Promo tion 2004 widmet er sich, jetzt im Ruhestand, der bisher unveröffentlichten Litera tur Frank W edekinds und beschäftigt sich mit der Rezension seiner Auffiihrungen als Schriftsteller, Schauspieler und Bänkelsänger. 2005 veröffentlichte er im Centaurus-Verlag das Buch "Die Medialität des Theaters bei Frank Wedekind. Eine medientheoretische Untersuchung über den Einfluss des Bänkelsängers und Schauspielers Frank Wedekind auf sein Werk" (248 Seiten, ISBN 3-8255-0529-4 I ab 1.1.2007: 978-3-8255-0529-5, € 24,50). Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrutbar. ISBN 978-3-8255-0659-9 ISBN 978-3-86226-434-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-86226-434-6 ISSN 0177-2821 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes da~[ in irgendeiner Form (durch Fotoko pie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme \'erarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. © CENTA URUS Verlags-GmbH & Co. KG, Herbolzheim 2006 Satz: Vorlage des Autors Umschlaggestaltung: Antje Walter, Titisee. Umschlagabbildung Titelbild: Der junge Frank Wedekind (1887). Rückseite: Zeichnung Wedekinds aus dem Gedicht "An Lisa". Inhalt Vorwort 1. 1. Der Dichter aus Lenzburg 3 Auf der Brücke 10 Xanthippe 14 2. Die Schule und der Karzer 16 An Herrn Professor Hunziker 24 Wiedersehen 32 Hauptmanns Leiden 34 Ein Nachtabenteuer, erlebt von Ritter Heinrich 38 3. Schwärmerische Liebesgedichte 44 Die Liebe 52 Das Ideal 54 Liebesklänge 56 AnL.B. 58 AnR.M. 64 Eine ästhetische Caffeevisite 69 Schluss 104 Liebe 108 DieRache 110 4. Ein merkwürdiges Vater-Sohn-Verhältnis und seine Folgen 112 Mahnung 118 Der Übermensch 124 5. Die Lenzburger Dichterschule 126 Ode an den Behälter meiner Manuskripte 134 Sonderbar 140 Eduard von Hartmann 142 6. Weltschmerzler, Pessimisten und Selbstmörder 144 Der Abend 150 Mein Epitaphium 152 An wen? 156 An mich 158 An die Weltschmerzier 160 Meinem lieben Oskar 162 Oda sacrata arnico Hildebrand 168 Zum neuen Jahr 1881 174 7. Das Frauenbild Wedekinds 178 Meiner lieben Mutter 184 Der Kuss in seiner Entstehung und Fortentwicklung (Titelblatt) 186 8. Die "erotische Tante" und andere Gespielinnen 187 Jubilate 196 Erika 210 0 heißgeliebte Erika 212 An Bertha 216 Meine wilde Phantasie 222 Erika 226 Verzeihe mir -An mich - 228 Kraterlieder 230 AnLaura 238 Ich hab Dich lieb 242 Wolfsgelüste 244 Frau Bertha Jahn in kindlicher Ergebenheit 248 An Lisa 264 Coralie 266 Meine Augen möchten weinen 268 Der Kochkurs 270 Abschiedsklänge an meine liebe Cousine Minna 272 Lodernd Feuer in den Blicken 286 Frau Venus 290 Bei Rückgabe des Bildes von Fanny 292 9. Ein Bänkelsänger unter "Elf Scharfrichtern" 294 Trost 308 Menschlichkeit 310 Beweise 312 Der Staatssekretär 314 Fräulein Ella Helling 316 Ella Helling, Sonne Mond und Sterne 320 Margaretha 322 Die dramatische Gesellschaft 324 10. Ausblick 326 Archive, Abkürzungen und Bildnachweis 327 Anmerkungen 328 Dank 338 Vorwort In den letzten Jahren sind zahlreiche Veröffentlichungen über Frank Wedekind erschienen, so dass man in gewissem Sinne von einer Renaissance dieses Dichters, Bänkelsängers und Schauspielers sprechen kann. Um so mehr versetzt es in Erstau nen, dass fast eineinhalb Jahrhunderte nach seiner Geburt immer noch große Teile seiner Jugend-Lyrik unveröffentlicht in Archiven ruhen und vielfach nur Gedichte, die ins Klischee passten oder aus moralischer Sicht zu vertreten waren, der Öffent lichkeit zugänglich gemacht wurden. Hieran hat sich seit der Herausgabe der Gesammelten Werke im Jahr 1924 nur wenig geändert. Die Ursache für diese unvollständige Publikation dürfte in den persönlichen Entscheidungen der Witwe, Tilly Wedekind-Newes, liegen. Nach dem Tod des Schriftstellers wählte sie zusammen mit seinem ehemaligen Freund und Förderer, dem Münchner Professor für Theaterwissenschaft Artur Kutscher, für die Gesammelten Werke aus Pietätsgründen nur diejenigen Aufzeichnungen aus, die ihnen geeignet erschienen. Moralisch fragwürdige Skripte, die das Bild des Dichters belasten könnten, wollte man keinesfalls preisgeben. Der Verdacht, Kutscher habe die Herausgabe der Gesammelten Werke in diesem Sinne manipu liert, lässt sich heute nicht von der Hand weisen. Da die Ehe des Dichters mit Tilly Wedekind-Newes zum Zeitpunkt seines frühen Todes kurz vor der Auflösung stand, ist es verständlich, dass die junge Witwe und Schauspielerin ein Wedekind Bild gestalten wollte, das den bereits legendären Ruf des Münchener Schauspielers, Bänkelsängers und Bohemiens aufrecht erhielt. Wohl deshalb wurde der Rest sei ner unliebsamen Tagebücher entweder gesperrt, vernichtet oder als Teilnachlass an Freunde gegeben. Erst mit der Kritischen Studienausgabe der Wedekind Forschungsstelle Darmstadt ist ein neuer wissenschaftlicher Ansatz gelungen. Lei der liegt die Ausgabe erst in vier Bänden mit den Schwerpunkten Dramen, Dramenfragmente, Kabarettbearbeitungen und Pantomimen vor. Wedekinds Lyrik, insbesondere die Jugendlyrik, die zu einem großen Teil auf autobiographischen Erlebnissen basiert und Ausgangspunkt für seine späteren Dramen ist, wurde trotz aller bisherigen Bemühungen weitgehend vernachlässigt. Lediglich Rolf Kieser verweist bereits 1990 in seinem Buch Benjamin Frank/in Wedekind, Biographie einer Jugend auf zahlreiche Originalmanuskripte und bisher unveröffentlichte Gedichte, die er jedoch meist nur auszugsweise wiedergibt. Darüber hinaus umreißt er als erster ein neues W edekindbild, wie es bisher nicht bekannt war. Es wird Aufgabe dieser Veröffentlichung sein, diesem frühen Teil der Wedekind produktion einen gebührenden Platz im Rahmen seines Schaffens zuzuweisen. Dennoch kann auch hier nicht die gesamte Jugendlyrik im Manuskript wiedergege- 1. ben werden, da eine solche Ausgabe auf Grund ihres Umfanges den vorgegebenen Rahmen sprengen würde. Außerdem sind Teile der Jugendlyrik im Originaltext nicht mehr verlUgbar und liegen nur als Maschinenabschrift in den Archiven vor. Wie der Titel bereits andeutet, soll sich diese Ausgabe deshalb nur auf 'ausgewählte Lyrik-Manuskripte des jungen Frank Wedekind' beschränken. Bei der Auswahl der Gedichte und Lieder wurde Wert darauf gelegt, eine möglichst breite Palette seines dichterischen Schaffens aus unterschiedlichen Epochen seiner Jugendzeit zu prä sentieren, um die literarische Entwicklung deutlich zu machen. Dabei soll die Einblendung biographischer Bezüge mit den vielfaltigen kulturellen Aktivitäten des Städtchens Lenzburg einen besseren Zugang zu seinem lyrischen Frühwerk ermöglichen. In dieser Publikation wird weitgehend auf Originalmanuskripte des Autors zu rückgegriffen, die zum größten Teil in der 'deutschen Schreibschrift', auch 'Sütterlin-Schrift' genannt, abgefasst sind. Dabei wird bewusst die Patina der alten Dokumente bewahrt. Im Sinne einer zeitgemäßen Lesbarkeit wird jedoch parallel zur Sütterlinschrift die Transskription in lateinischer Umschrift angeboten. Bei den kleingedruckten Zitaten im Text wird die Schreibweise Wedekinds beibehalten. Im Unterschied hierzu wird bei den Transkriptionen die aktuelle Schreibweise zu Grunde gelegt. Dabei wurde das Anredepronomen durchgängig groß geschrieben, da es sich bei den vorliegenden Texten in der Mehrzahl um Briefe handelt und W edekind ohne hin keine einheitliche Schreibweise gewählt hat. Sofern ausgelassene Buchstaben durch das Versmaß bedingt sind, wird W edekinds Schreibweise übernommen und nicht apostrophiert. Der hohe Reiz der Ausgabe liegt sicherlich darin, dass man von der W edekind Handschrift bis zum fertigen Druck den Entstehungsprozess der einzelnen Arbeiten verfolgen kann. Dabei wird deutlich, wie seine Dichtung ganz aus dem persönli chen Erlebnis und Bekenntnis wächst. Auch die Tatsache, dass der junge W edekind seine Gedichte und Lieder im Sinne eines Gesamtkunstwerks oft mit dilettanti schen Zeichnungen und Kritzeleien versehen hat, möchten wir, um einen lebendi gen Eindruck zu vermitteln, dem Leser nicht vorenthalten. 2 1. Der Dichter aus Lenzburg Frank Wedekind ist von Anfang an eine Ausnahmeerscheinung. Seine Kindheit ist beeinflusst vom Achtundvierziger-Liberalismus seines Vaters, dem Amerika Erlebnis der Eltern und ihren darauf zurückzuführenden Erziehungsmethoden und Anschauungen. Die Ehe der Eltern und seine Kindheit auf Burg Lenzburg werden bei ihm zum prägenden Erlebnis. Frank Wedekind hat seinen Vater, Dr. med. Friedrich Wilhelm Wedekind, nur als Rentner gekannt. Als dieser 1872 mit seiner Familie nach Lenzburg zieht, befindet er sich seit Jahren im Ruhestand. Mit der politischen Lage in Deutschland unzufrieden, wandert der Vater 1848 nach Amerika aus, um sich als praktischer Arzt in San Francisco niederzulassen. Auf der Jagd nach dem Glück in den Randgebieten der Zivilisation gewinnt er als Präsident des Deutschen Clubs rasch hohes Ansehen. Im Besitz der amerikanischen Staatsbürgerschaft, erwirtschaftet er in der Goldgräbermetropole durch den Bau von Häusern und durch Grundstücksspekulationen rasch ein beachtliches Ver mögen. Friedrich Wilhelm W edekind fühlt sich als einer der Gründerväter dieser neuen kalifornischen Republik. Hier lernt er die Tingeltangel-Sängerin Emilie Kammerer kennen, für die seine Liebe entbrennt. Wegen dieser nicht standes gemäßen Verbindung wird er von der deutschen Kolonie geschnitten und muss die Stadt fluchtartig verlassen, um Emilie am 26. März 1862 in Oakland zu ehelichen. Dort wird auch der erste Sohn Armirr geboren. Friedrich Wilhelm Wedekind ent schließt sich 1864 mit seiner Familie in die Heimat zurückzukehren. Kurz nach der Ankunft in Hannover kommt Benjamin Franktin Wedekind am 24. Juli 1864 zur Welt. Erst als sich 'Franklin' später immer häufiger in Schwabinger Künstlerkreisen aufhält, beginnt er sich modisch 'Frank' zu nennen. Wie die Eintragungen belegen, hat der Vater keines seiner Kinder kirchlich taufen lassen. Er gibt ihnen Namen, die seinem Weltbild entsprechen. Der älteste Sohn heißt Armirr Francis (geb. 1863), in Erinnerung an San Francisco. Es folgen Benjamin Franktin (geb. 1864) und William Lincoln (geb. 1866), genannt nach den Gründervätern der liberalen Demokratie. Seinem jüngsten Sohn Donald (geb. 1871) gibt er in Anspielung auf Lenzburg den Beinamen Lenzelin. Die Töchter tragen die Namen Frieda Mariarme Erika (geb. 1868) und Emilie (geb. 1876).1 Dr. Friedrich Wilhelm Wedekind übt als wohlhabender amerikanischer Staats bürger seinen Arztberuf in Deutschland nicht mehr aus, sondern verfasst im Geiste der 48-er Bewegung Flugschriften, mit denen er der großdeutschen Politik entge genwirken will. Nach dem Triumph der Bismarck-Politik sucht er erneut den Ausweg in der Emigration. Als ihm durch ein Inserat in der Tageszeitung die mit telalterliche, gut erhaltene Burg Schloss Lenzburg im Kanton Aarau zum Kauf angeboten wird, greift er kurzentschlossen zu und übersiedelt 1872 mit der Familie 3

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Es ist ein merkwürdiges Phänomen, dass dieLiteraturwissenschaft bis heute die gesamte Jugendlyrik von Frank Wedekind aus den Jahren 1877 bis 1889 nicht wahrgenommen hat. Rund 90 Jahre nach seinem Tod weiß man,dass Wedekind ein entscheidender Wegbereiter des neuen Theaters war, als Klassiker der M
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