Eric Ries Lean Startup Eric Ries Lean Startup Schnell, risikolos und erfolgreich Unternehmen gründen Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Ursula Bischoff Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Für Fragen und Anregungen: [email protected] 1. Auflage 2012 © 2012 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH, Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096 © der Originalausgabe 2011 by Eric Ries. All rights reserved. Die englische Originalausgabe erschien 2011 bei Crown Business unter dem Titel The Lean Startup. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehal- ten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme ge- speichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Übersetzung: Ursula Bischoff, Kirchseeon Redaktion: Ulrike Kroneck, Melle-Buer Satz: HJR, Jürgen Echter, Landsberg am Lech Druck: Konrad Triltsch GmbH, Ochsenfurt Printed in Germany ISBN Print: 978-3-86881-333-3 ISBN E-Book (PDF): 978-3-86414-235-2 Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter www.redline-verlag.de www.facebook.com/redlineverlag.de www.twitter.com/redlineverlag.de Inhalt Einführung ............................................................................................. 9 Erster Teil Vision .................................................................................... 19 1. Kapitel Start ........................................................................................................ 21 Entrepreneurship ist Management ........................................................................ 21 Die Wurzeln der Lean-Startup-Methode ............................................................. 24 2. Kapitel Definition ............................................................................................... 30 Was genau kennzeichnet einen Entrepreneur? ................................................... 30 Wenn ich Entrepreneur bin, was ist dann ein Startup? ...................................... 32 Der Fall SnapTax........................................................................................................ 33 Ein Lean Startup mit siebentausend Mitarbeitern ............................................. 36 3. Kapitel Lernprozesse .......................................................................................... 40 Bewertendes Lernen bei IMVU ............................................................................. 41 Wertvoll versus überflüssig ..................................................................................... 49 Was beinhaltet der Begriff Validierung? ............................................................... 51 Der Mut zur Null ....................................................................................................... 53 Lektionen, die über IMVU hinausgehen ............................................................. 55 4. Kapitel Experimente ........................................................................................... 57 Von der Alchemie zur Wissenschaft ...................................................................... 57 Ein Experiment ist ein Produkt .............................................................................. 63 Der Village Laundry Service ................................................................................... 66 Ein Lean Startup in Regierungskreisen? .............................................................. 67 5 Inhalt Zweiter Teil Steuerung ........................................................................... 71 5. Kapitel Sprung .................................................................................................... 76 Strategien stützen sich auf Annahmen .................................................................. 77 Genchi Gembutsu ..................................................................................................... 82 Den Elfenbeinturm verlassen ................................................................................. 83 Analyse-Paralyse ........................................................................................................ 85 6. Kapitel Tests ........................................................................................................ 87 Warum die ersten Produkte nicht perfekt sein müssen ..................................... 88 Das Video-MFP ......................................................................................................... 91 Das Concierge-Service MFP .................................................................................. 93 Achten Sie nicht auf die acht Personen hinter den Kulissen ............................ 96 Die Rolle von Design und Qualität bei einem MFP .......................................... 99 Bremsschwellen auf dem Weg zum MFP ............................................................. 103 Vom MFP zur Innovationsbilanz ........................................................................... 105 7. Kapitel Messungen .............................................................................................. 107 Warum etwas so Unspektakuläres wie eine Bilanz Ihr Leben verändern wird ........................................................................................................... 107 Die Innovationsbilanz in der Praxis ...................................................................... 110 Innovationsbilanz bei IMVU .................................................................................. 112 Optimierung versus Lernen .................................................................................... 117 Fassadenmetrik: Eine Warnung ............................................................................. 119 Angemessene Parameter .......................................................................................... 121 Der Nutzen der drei As ............................................................................................ 132 8. Kapitel Kurswechsel ............................................................................................ 138 Innovationsbilanz führt zu schnelleren Kurskorrekturen ................................. 139 Kurswechsel erfordern Mut .................................................................................... 148 Die Strategiesitzung: Kurs wechseln oder beibehalten? ................................... 151 Der versäumte Kurswechsel .................................................................................... 155 Ein Kurswechselkatalog ........................................................................................... 158 Ein Kurswechsel ist eine Strategiehypothese ...................................................... 162 6 Inhalt 3. Teil Beschleunigung ........................................................................... 165 9. Kapitel Batchgrößen ........................................................................................... 170 Kleine Batchgrößen in einem Entrepreneurship-Umfeld ................................. 173 Kleine Batchgrößen bei IMVU .............................................................................. 173 Kleine Batchgrößen in der Praxis .......................................................................... 177 Die Todesspirale der großen Losgrößen .............................................................. 180 Pull- statt Push-Strategie ......................................................................................... 182 10. Kapitel Wachstum ............................................................................................... 189 Woher leitet sich das Wachstum ab? ..................................................................... 190 Warum Wachstumsmotoren wichtig sind ............................................................ 191 Wachstumsmotoren bestimmen die Produkt-Markt-Übereinstimmung ...... 200 Wenn Wachstumsmotoren ihren Schwung verlieren ........................................ 203 11. Kapitel Anpassung .............................................................................................. 205 Der Aufbau einer adaptiven Organisation ........................................................... 206 Die Fünf-Warum-Analyse ....................................................................................... 209 Der Fluch der fünf Schuldzuweisungen ............................................................... 213 Die Fünf-Warum-Analyse in der Praxis ................................................................ 218 Die Anpassung an kleinere Batchgrößen.............................................................. 222 12. Kapitel Innovation .............................................................................................. 230 Wie man die disruptive Innovation fördert ......................................................... 230 Eine Plattform für Experimente schaffen ............................................................. 233 Entwicklung eines Managementportfolios .......................................................... 239 13. Kapitel Nachwort: Das oberste Gebot – Du sollst nichts verschwenden ........... 246 Talente mit Supermanstatus ................................................................................... 249 Die langfristige Aktienbörse ................................................................................... 255 Fazit ................................................................................................................... 255 7 Inhalt 14. Kapitel Schließen Sie sich der Bewegung an....................................................... 257 Weiterführende Lektüre .......................................................................................... 258 Anmerkungen ......................................................................................... 261 Stichwortverzeichnis .............................................................................. 269 8 Einführung Blättern Sie einfach weiter, wenn Sie die Geschichte schon tausendmal gehört ha- ben: Brillante Collegestudenten stecken in einem Wohnheim die Köpfe zusam- men und erfinden die Zukunft. Ohne sich um die Grenzen zu scheren, besessen von einer neuen Technologie und strotzend vor jugendlichem Elan, gründen sie ihre eigene Firma aus dem Nichts. Dank erster Erfolge können sie Geld auftreiben und ein sagenhaftes neues Produkt auf den Markt bringen. Sie rekrutieren die ers- ten Mitarbeiter aus dem Freundeskreis, bauen ein Dream-Team auf und fordern die Welt heraus, sie aufzuhalten. Vor zehn Jahren und mehreren Startups war ich es, der nach diesem Muster sei- ne erste eigene Firma aufbaute. Ich erinnere mich vor allem an einen bestimmten Augenblick: als mir nämlich klar wurde, dass meine Firma scheitern würde. Mein Mitgründer und ich waren mit unserem Latein am Ende. Die Dotcom-Blase war geplatzt und unser gesamtes Startkapital ausgegeben. Unsere verzweifelten Ver- suche, mehr Geld zu beschaffen, hatten nichts gebracht. Die Trennung war büh- nenreif, wie in einem Hollywoodfilm: Es goss in Strömen und wir standen auf der Straße und stritten uns. Wir konnten uns nicht einmal mehr darauf einigen, wohin wir unsere Schritte als Nächstes lenken sollten, und so trennten wir uns im Zorn, schlugen entgegengesetzte Richtungen ein. Als Metapher für das Scheitern unse- res Unternehmens ist dieses Bild von uns beiden, wie wir verloren im Regen stan- den und auseinanderdrifteten, perfekt. Die Erinnerung schmerzt noch heute. Unsere Firma dümpelte noch einige Mo- nate vor sich hin, doch unsere Situation war hoffnungslos. Anfangs schien es, als hätten wir alles richtig gemacht: Wir hatten ein fantastisches Produkt, eine her- vorragende Mannschaft, eine erstklassige Technologie und die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt gehabt. Wir waren offenbar auf eine Goldmine gestoßen: Wir boten Collegestudenten die Möglichkeit, ein Online-Profil zu erstellen, das sie tei- len konnten … mit potenziellen Arbeitgebern. Doch trotz der vielversprechen- den Idee war unser Vorhaben vom ersten Tag an zum Scheitern verurteilt, weil wir den Prozess nicht kannten, der unabdingbar ist, um Produktkenntnis in tragfähige Unternehmensaktivitäten umzuwandeln. Für diejenigen, die noch nie einen solchen Fehlschlag erlebt haben, lässt sich das Gefühl schwer beschreiben. Es ist, als würde einem der Boden unter den Füßen 9