* 1 DWBE-HP 06.09.13 Freitag,6.September 2013 Belichterfreigabe: -- Zeit::: Belichter: Farbe: LESER-SERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7 FREITAG, 6. SEPTEMBER 2013 D 2,10 EURO B * NI Zippert zappt OSSEI KOMMENTAR Wzen. Das vei2urrd0n, a3dsn3 ige kll eeüwbncie krwn liii,mc rkh dö Jsenacrhnhreänt- MARTEN BERG/FARUK H Die Welt MULF POüSCnHARdDT ig ins G/ Morgen PKoalnitzilke:r Iinn hiharte Ann 2g8e lJaa hMreernk aells ORKS A in 20 Jahren W das Land weit vorangebracht, NET ignednedmw os ieei nsigcehm eiisncfhatc hh anti.r D-ie DEEPBLUE Dwiiees dei eA uWseglatb iem i sJta ehirn 2 G0e33d aanuksesenhsepniel, Zuliksumnufst nisitc hdti.e D Siaecsh iest d wees nJioguerrn eai-- Energiewende, das große The- NG: könnte. Eines ist schon heute sicher: ne Pointe auf den Strukturwan- U mMait vKoonh 2le0 1b3e,t irsite bveonlleb rWacihntd.- MENTIER Wtaliirs ileerbuenng i nm raacshatn vtoenr kZeeiinteenm. DAsiep eDkitgi- dNeelr dvoers iMtäet,d ideine ijmen Aeru guenntbelri cJko uurnnda ldisie- G räder versorgen das Land mit AU unseres Lebens halt. Auch nicht vor ten auslöst, als vielmehr eine Säule N; Strom, oft für mehr als zwölf HAI Ihrer Lieblingszeitung, die Sie gerade des beruflichen Selbstverständnisses. C Stunden am Tag. Ein Besucher OU in Händen halten. Ab heute werden Journalisten schreiben, was ist oder B aus dem Jahr 2013 würde die CE wir bei „Welt“, „Welt kompakt“ und was war. Und nur in Ausnahmefällen, N politische Landschaft nicht ORE „Welt am Sonntag“ „Augmented was sein wird. Dennoch leben wir in wsiciehd 2e0re3r2k aeunfngeenlö. sDt,i ed SieP lDet hztaetn GRAFIK/FL RZeeiatluitnyg“s ninuhtazletne –m eitin dei gTiteaclhenni kIn, hdaielten Zsoe inteanh, uinn dd egnreeinfb daire eZrusckhuenifntt ,m init umnatner- O beiden Mitglieder Andrea NF verknüpft. Ihre Zeitung wird lebendig, cher Beziehung fast gestrig, dass es Nahles und Sigmar Gabriel WELT I wenn Sie sie durch Ihr Smartphone lohnt, die Blickrichtung zu drehen. wurden sofort ausgestopft und DIE betrachten. Wie das funktioniert, Von hinten nach vorne. Wie leben wir im Haus der Geschichte aus- GES/ lesen Sie unten auf dieser Seite. in 20 Jahren? Was hoffen wir, wie wer- gdeies tFeDlltP. Rraadinikearl Brreüfodremrliee rhta utnd GETTY IMA Probieren Sie es einfach mal aus. dinefno rwmiire rrte?g iDeriet,s ee runnähdr ta,n bdeetraen kFtr augnend stellt sich seit 20 Jahren unver- wollen wir beantworten – in einer Zei- drossen als Spitzenkandidat tung, die nur auf den ersten Blick ein zur Wahl. Bei der aber spielt jahrhundertealtes Medium ist. Keine Angst vor der Zukunft nur noch die CGU, die christ- Diese Ausgabe ist der Anfang einer lich-grüne Einheitspartei, eine neuen Zukunft für unsere Papieraus- Rolle, die immer um die 98,4 gabe der „Welt“. Was früher nur in Prozent der Stimmen holt. Der Science-Fiction-Filmen vorstellbar Euro wird deutschlandweit als war, wird künftig Bestandteil unseres Zahlungsmittel akzeptiert, nur Die Deutschen überwinden ihre kollektive Panik und blicken nüchtern auf die Entwicklung Alltags. Blickt man mit dem beim Grenzübertritt nach Smartphone auf die Zeitung, werden Bayern muss man ihn gegen der kommenden zwei Jahrzehnte. Reale Sorgen bereitet die Sicherung des Lebensstandards Bilder lebendig, gibt es Filme, Videos Dukaten umtauschen. 2033 und dreidimensionale Infografiken. wird auch das 43. und wirklich Die Geschwindigkeit des technologi- letzte Hilfspaket für Griechen- MATTHIAS KAMANN Als Rückkehr zur menschlichen Norma- drücke, den bisher erreichten Lebensstan- gern Unbehagen bereitet. Nach Ansicht schen Wandels hat den Journalismus land beschlossen. D lität charakterisiert der Zukunftsforscher dard für das weitere Leben sowie die eige- von Ischinger aber bieten die anstehenden voll erfasst, und es gibt nicht wenige ie Deutschen verlieren ihre Matthias Horx den Abschied der Deut- nen Kinder aufrechtzuerhalten. „Energierevolutionen“ für Deutschland in der Branche, die sich davon be- alte Zukunftspanik und bli- schen von überzogenen Hoffnungen. „Für Bestätigt wird dies durch eine aktuelle die Chance, die eigenen „Innovationspo- droht fühlen. Alte Institutionen der THEMEN cken in großer Besonnenheit das radikal andere, das wahrhaft Neue, die Studie der R+V Versicherungen zu den Zu- tenziale“ zu nutzen, was zum einen große Meinungsbildung reagieren mit Kul- auf die kommenden Jahr- utopische Zukunft sind Menschen gar kunftssorgen der Bürger. Im Mittelpunkt ökonomische Vorteile verspreche. Zum turpessimismus und Traditionalismus UECKER ‚German Angszte‘ hsntitme.m „tD nieic hTth meseeh rv“o, ns adgeter nunicdh t ktoanlesntatiteierrt“te, s„aegitne HAoursxb rednenr e„nW edlet“r sdtueehltle f üErr gdeieh eDne uint smchaetner diealsle wr euintedr eg einsudnivdi-- aEnndtwerinck pluronfgit nieeruee dri eE nAeurßgeieneprozleituigku vnogns fdoerr- aduief dDeing itZauliksiuenruftnsdg ruJcoku.r nDaalibsetei nb, iedteiet W/ T. der Soziologie Heinz Bude im Interview Fortschrittsdynamik“. Der größte Trend, heitlicher Hinsicht. Die Sorge um die Ge- men und Speichertechniken, etwa Batte- sonst taxierend und besser wissend D GE: dieser Zeitung. „Von einem ängstlichen so der Trendforscher, sei „der Retro- sundheit drückt sich in der Angst aus, rien: „Für uns selbst sind Investitionen in am Rande des Geschehens stehen, die NTA Nationalcharakter kann bei den Deut- Trend, die Nostalgie“. Darin liege „auch pflegebedürftig und zur schweren Last für die neueste Generation der Batterie – ver- Chance, am eigenen Leib zu erleben, O PA/DPA/M schBeund kee, iSnoez Rioeldoeg es eainn .d“er Universität Kas- egiennet litcihef neruer iWn aRhernhaeiists: aFnocretns cmhröigttli cihst – eiin- ddieer eBigeefrnaegnte Kni ntdreeirb tz ud iweeserd Seonr. g5e5 uPmro,z edniet bEunnedrgeine n m–i t eidneem M Aögulsibchauke irte, gdeinee rpaotilviteir- wdearsn e su hnedi ßts,i cwhe nmn oDdienrgneis sieicrhen v. erDäner- sel und am Hamburger Institut für Sozial- denen wir das Alte neu interpretieren und damit auf den dritten Platz der jährlich er- schen Risiken zu lindern, die daraus ent- Journalist ist Teil des Kulturwandels, Politik forschung, verwies zur Begründung dar- intelligent ‚recyceln‘“. stellten Sorgen-Rangliste gestiegen ist. An stehen, dass ein nicht unerheblicher Teil der nahezu alle Berufswelten erfasst auf, dass die Diskussion über die Folgen Da sowohl die kollektiven Untergangs- erster Stelle, genannt von 61Prozent, ran- unserer Energieimporte aus Ländern hat. Das schärft den Blick. Rückkehr einer der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie ängste als auch die gemeinschaftlichen giert die Furcht vor steigenden Lebenshal- kommt, in denen Demokratie und Markt- Die Deutschen haben ihre einst fast des demografischen Wandels in Deutsch- Utopien verblassen, konzentrieren sich tungskosten, was verdeutlicht, wie schwie- wirtschaft allenfalls Hülsen sind“, schreibt neurotische Angst vor dem Morgen Euro-Retterin: land sehr „gefasst und besonnen“ geführt die Bürger auch nach Einschätzung von rig es die Bürger finden, ihren materiellen Ischinger. Auch deswegen sei „Energiepo- eingebüßt, ohne ihren Hang zur Sorg- Merkel mit 79 werde. „Die Leute haben offenbar gewisse Heinz Bude auf private Chancen, „mit Lebensstandard zu sichern. litik zu einem wichtigen Element der Au- losigkeit zu verlieren. In zwei Jahren Kompetenzen im Umgang mit Unsicher- dem Bestehenden haushälterisch umzuge- Wie berechtigt diese Sorge ist, stellt mit ßen- und Sicherheitspolitik geworden“. gibt es im Westen des Landes fast 70 heiten im Lebenslauf und Unklarheiten in hen“, was sich vor allem im Bemühen aus- Blick auf die Altersbezüge Bernd Raffel- Eine ganz andere Chance für die künfti- Jahre Freiheit und Demokratie, die Seite 5 der Weltlage ausgebildet.“ Die Deutschen hüschen fest, Direktor des Forschungs- ge Weltpolitik sieht der polnische Außen- den meisten Bürgern Wohlstand und Sport sähen zwar „Gefahren“, seien aber nicht zentrums Generationenverträge an der minister Radoslaw Sikorski. Er stellt in ei- Frieden beschert haben. Noch wichti- „von Angst beherrscht“ und wüssten, dass Universität Freiburg. Raffelhüschen pro- nem Beitrag für diese Zeitung fest, dass ger aber ist das Grundvertrauen, dass MAN SPRICHT Im geheimen ihr Land heute in Europa „als der große gnostiziert im Gespräch mit der „Welt“, die Nutzung des Kurznachrichtendienstes die Geschichte des Landes im Zweifel Gewinner der Krise“ dastehe. GLOBISH dass gerade gut verdienende Bürger im Al- Twitter die Diplomatie demokratischer nicht immer den schlimmsten Aus- Labor Allerdings gibt es laut Bude, der seit ter deutlich weniger Geld zur Verfügung und einfacher mache. Die Zeit der Ge- gang nimmt und wir eigentlich glücks- Jahren den Wandel der deutschen Gesell- Die internationale haben als während ihrer Berufstätigkeit. heimverhandlungen, so Sikorski, sei vor- fähig, ja -begabt sind. Ein gesundes, des Fußballs schaft und Mentalität erforscht, auch kei- Verkehrssprache der „Betroffen werden nicht die viel beklagten bei: „Der größte Teil der heutigen Diplo- maßvolles Selbstbewusstsein hilft bei ne kollektiven Utopien von einer herrli- Zukunftist Globish. So armen Rentner sein, sondern eher der matie ist öffentlich, und auf Twitter kann der Zukunftsgestaltung. Vertrauen wir Seite 27 chen Zukunft mehr. Hierunter hätten im nennt der Sprachhistoriker obere Mittelstand.“ Raffelhüschen ver- man schnell und konkret reagieren.“ So also in die Wahrscheinlichkeit des Ge- Bundestagswahlkampf vor allem die Grü- Robert McCrum jene weist auf Menschen, die oberhalb der Bei- habe er, schreibt Sikorski, kürzlich getwit- lingens. Die Zukunft ist nichts ohne Wissen nen zu leiden. Sie sind im aktuellen ARD- Schlichtvariante des Eng- tragsbemessungsgrenze verdienen und auf tert, der frühere US-Geheimdienstmitar- die Menschen, die sie gestalten. Ein Deutschlandtrend von Infratest Dimap im lischen, die überall ver- zusätzliche Vorsorgeanstrengungen ver- beiter Edward Snowden habe „keine verstaubter deutscher Reflex überließ Wie wir alle Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ und der standen wird. Erfunden hat zichten. „Sie werden zwar über ein hohes Chance auf Asyl in Polen“, was alsbald „in diese Richtungsentscheidungen gern „Welt“ auf nur noch zehn Prozent abge- das Wort 1997 der „Christi- absolutes Alterseinkommen verfügen, den internationalen Medien“ gelandet sei. der Politik und den Helden des Staa- zu Kraftwerken rutscht. Die Grünen, so Bude, „verlieren an Science Monitor“, als aber relativ zu ihrem letzten Lohn deutli- „Ein anderes Mal twitterte ich, um mei- tes. Diese Routine ist besiegt. Nun ihr Publikum, weil sie immer noch erzäh- Warenzeichen geschützt che Einbußen hinnehmen.“ nen neuen Kollegen Linas Linkevičius in sind es mündige Bürger, Konsumen- werden len, es gäbe wundervolle Lösungen für all hat es der Franzose Jean- Dass es aber auch Grund zu wirtschaft- Litauen im Amt zu begrüßen und sein ten, Unternehmer, Forscher, Ingenieu- die Zukunftsschwierigkeiten, vom Arbeits- Paul Nerrière, der Globish- lichen Hoffnungen gibt, findet Wolfgang Konto meinen Lesern zu empfehlen. Er re, die an den Konzepten der Zukunft Seite 28 platzboom durch erneuerbare Energien Lehrbücher schreibt. Ischinger, Vorsitzender der Münchner Si- antwortete mir: ‚Hallo, Radek, ich freue basteln. Am Anfang aller Erfindungen bis hin zur Gerechtigkeit durch Steuerer- cherheitskonferenz. In einem Gastbeitrag mich auf unsere Zusammenarbeit.‘“ Das, stehen Neugier und Staunen. Gibt es Feuilleton höhungen. Das nimmt den Grünen selbst für die „Welt“ bezieht sich Ischinger auf schreibt Sikorski, „war nicht nur Kommu- etwas Schöneres? ihre eigene Klientel nicht mehr ab.“ die Energiewende, die derzeit vielen Bür- nikation, das war ein Stück Diplomatie“. [email protected] 3-D war gestern, Holografie ist die ANZEIGE Zukunft des Kinos Und so kommt Leben in Ihre Zeitung Scannen und Seite 29 Traumreise gewinnen! Management „Augmented Reality“: Alles, was Sie brauchen, sind Ihr Smartphone und die App der „Welt“ Jung und voller 1. 2. 3. Das können Sie gewinnen: Geschäftsideen: 1. Preis: Traumreise für 2 Personen die Macher Laden Sie sich „Die Welt“-App für Halten Sie in der Zeitung Ausschau nach Halten Sie Ihr Smartphone von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten mit Ihr Gerät im Apple App Store Bildern oder Anzeigen mit Scan-Symbol. oder Tablet über das Bild/die der MS Europa 2 ab/bis Dubai inkl. von morgen oder Google Play Store herunter. Anzeige mit Scan-Symbol. 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Als Käufer von Einzelausgaben können Sie die Scan- •S S oc eanin-Ffuanckhti ogne inh td’ser: WELT-App aktivieren und InEfionrfmacahti oBniledn s zcuamnn Gene wfüinr nmspeiherl ! auf Facebook: Newsroom: Funktion ebenfalls nutzen – auch nach Ablauf der 30 Tage. Die interaktiven Inhalte stehen Ihnen immer bis 4 Uhr des Folgetages zur Verfügung. 10 Bilder/Anzeigen mit Scan-Symbol in dieser Zeitung scannen. facebook.com/welt twitter.com/welt • „Am Gewinnspiel teilnehmen“ bestätigen. • Anmeldeformular ausfüllen und abschicken. Viel Glück beim Gewinnspiel! welt.de, mobil.welt.de DIE WELT, Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin, Redaktion: Brieffach 2410Täglich weltweit in über 130 Ländern ISSN 0173-8437 208-36 ZKZ 7109 E-Mail:[email protected] verbreitet. Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. 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SEPTEMBER 2013 FORUM „Und das war’s dann mit utopische Zukunft, sind Men- ja heute immer noch in Häusern aus dem 18. und schen gar nicht talentiert. 19. Jahrhundert und haben altbewährte Verhal- tensweisen, von denen wir nicht so leicht lassen. Empfinden Sie unsere Zeit Diese Konstanten des menschlichen Lebens denn gar nicht als Wende- werden oft unterschätzt. punkt? Wir schreiben immer noch mit einer Tastatur, Wir nennen das die „Gegen- deren Aufteilung aus dem 19. Jahrhundert warts-Eitelkeit“ – die hartnä- stammt. Fahrräder, Flugzeuge, Autos sehen im- ckige Vorstellung, wir lebten im mer noch sehr ähnlich aus wie vor 50 Jahren, der Zukunft“ spannendsten und gefährlichs- auch wenn mehr Komfort dazugekommen ist. ten historischen Moment aller Richtige technologische Durchbrüche sind selten, Zeiten. Das haben alle Genera- auch Katastrophen kommen nach bestimmten tionen gedacht. Aber wann hatte Geschichte Schwarm-Regeln; dass das 20. Jahrhundert in denn keineWendepunkte? Haben nicht unsere Europa so blutig war, erhöht eher die Wahr- Großeltern viel entscheidendere, dramatischere scheinlichkeit, dass das 21. ruhiger wird. Wenn Veränderungen mitgemacht, auch in technischer man all das weiß, hat Zukunftsforschung viel- Hinsicht? leicht weniger die Aufgabe, das spektakulär „Brandneue“ darzustellen, sondern das Gefüge Das Undenkbare zu denken heißt, sich das zwischen Beharrungskräften und Innovation Manchmal habe er den Begriff satt, sagt Trendforscher Matthias Horx. Also gut, nennen Ende der Demokratie vorzustellen: Kann sie besser verstehen zu lernen: Zukunftsforschung ihre Kinder fressen? wird zur Rekombinationskunst. Das tut sie in gewisser Weise immer, aber auch, wir es wahrsagen, orakeln, therapieren, wellenreiten, meint die fragende Andrea Seibel. weil „Demokratie“ ja immer eine Fiktion bleiben Kann man eine Gesellschaft „umbauen“, muss, sie kann, wie jedes Ideal, nicht als End- wovon die Grünen so gerne träumen? zustand erreicht werden, aber im Streben nach „Gesellschaft“ verändert sich im Kern immer nur ihr entstehen Freiheit und Komplexität. Deshalb durch Selbstorganisationsprozesse. Gesetze zur DIE WELT:Trendforschung, Zukunftsfor- so weit. Aber das war weniger als Prognose ge- wird sie immer wieder scheitern, und Menschen Schwulenehe setzen sich eben erst dann durch, schung, „der Zukunft zugewandt“, sangen die meint, sondern als ein Diskurs über einen Wan- werden Teilhabesysteme immer wieder neu erfin- wenn die Gesellschaft innerlich tolerant genug DDRler. Was sind Sie anderes als ein gehobe- del der politischen Mechanismen: Im postideo- den müssen. Man kann mit einem systemischen geworden ist. Wenn die Gesellschaft nicht mit- ner Wahrsager? logischen Zeitalter machen die „Rechten“ immer Modell der Demokratie auch erklären, warum die will, wird es schwer. Das beste Beispiel sind die MATTHIAS HORX: Ein „Wahr-Sager“ als jemand, die „linken“ Reformen und umgekehrt. Ein Er- Piraten-Partei nicht funktionieren kann. Demo- Hartz-Gesetze, bei denen die Idee der „Inklusi- der interessante Wahrheiten formuliert, wäre eignis, ein End-Zustand, ist weniger wichtig als kratische Strukturen, wie sie historisch entstan- on“, der Integration in die Erwerbsgesellschaft eigentlich eine anstrebenswerte Position. Aber der Wandel im Wesen der Prozesse. den sind, basieren nicht umsonst auf gewissen im Zentrum stand – im Gegensatz zum alten ein Zukunftsforscher sollte primär zwei Dinge Verzögerungen, Redundanzen, Delegationen. Sozialsystem, das die Spaltung zwischen Arbeit- können: „Das Gras wachsen hören“, im Sinne Sieht man Ihre Konzepte: autokritisch, fahr- Politik ist mühsam, über weite Strecken lang- habenden und Arbeitslosen eher verstärkte. Aber einer Ahnung kommender gesellschaftlicher radfreundlich, urbanitätsfixiert, klimasensi- weilig, ja bürokratisch. der Sinn dieser Reform hat kaum Akzeptanz Verhältnisse. Und stimmige Modelle der Zukunft bel, dann wird einem ganz blümerant. Das ist Kein vernünftiger Mensch möchte sein Leben gefunden, obwohl sie makroökonomisch erfolg- entwickeln. Will man dies professionell tun, so schrecklich mainstreamig und politisch auf Parteitagen verbringen. Aber das muss in reich war. An dieser Stelle stockt der Umbau, und muss man sich intensiv mit eher trockenen Sys- korrekt. gewisser Weise so sein. Weil Politik bedeutet, wir fallen wieder zurück in eine alte Umver- temwissenschaften beschäftigen. Etwa der Kogni- Ich finde Elektroautos vor allem klasse, weil man dass man Kompromisse in rationaler Form teilungslogik. Es ist traurig, aber wahr: Wirklicher tionsforschung, der System- und Komplexitäts- mit ihnen schneller beschleunigen kann als mit schließen muss. Wenn alle unentwegt ihre un- Fortschritt, im Sinne intelligenterer Regelsyste- theorie, der Spieltheorie und der Evolutions- einem Porsche. Und ich finde das Verbrennen mittelbaren Emotionen, ihr „Meinen und Wol- me, kommt oft nur durch tiefe Krisen und Ka- theorie. von Öl eher primitiv. Städte sind faszinierende len“, zur Grundlage des politischen Prozesses tastrophen zustande. soziale Gebilde, in denen 75 Prozent der Mensch- machen, dann haben wir entweder Populismus DDaasn ann stoik:e I sOtr dakeerl Z, zuukmu nBfetissfpoiresl cDheelpr hOi,r oarkgealn?i- hdaesits dTieec Zhunkoulongftie v uernbdr iÖngkeonlo wgieer kdeeinn.e I cWh igdlearu-be, HNALEK oddemero Ckhraatoissc –h eond ePrr boeziedsess w. Eicnhttsicgh. lUeunndi „gEunngtn iestt- im WDieir Fda dmiiel iFe ahmati lsiiech a uimssmteerr bweined?er unglaublich sierte im Grunde Selbstbefragungsprozesse, bei sprüche sein müssen, und bin sehr skeptisch US VY zung“: Wir wissen aus der Systemtheorie, dass flexibel an neue gesellschaftliche Bedingungen denen der Fragende die Produktion der Erkennt- gegenüber allen Beschränkungsideologien und KLA die fragilen Systeme immer übervernetzt sind. angepasst. Und das wird sie auch in Zukunft tun. nis selbst übernahm. Ein gutes Orakel gibt die Knappheitsmodellen, einschließlich der These Die Zukunft ist bunt: Matthias Horx Wenn unser Hirn übervernetzt ist, werden wir Vor 100 Jahren haben die meisten Menschen noch Frage immer reflexiv zurück. Das ist wie eine von der Klimakatastrophe, was etwas anderes ist schizophren. Wenn alles auf alles unmittelbar in „erweiterten Großfamilien“ gelebt, mit Nicht- gute Psychoanalyse, wenn ein Therapeut den als Klimawandel. Die einen halten mich für neo- reagiert, kommt nichts mehr zustande. Das sym- verwandten im selben Haushalt – Knechten und Patienten in einen kathartischen Prozess führt liberal, die anderen für links, die Dritten für grün. bolisieren die Piraten. Und das war eine lehr- Mägden auf dem Land, dem Dienstpersonal in der „Die größte und dieser anfängt, sich selber neu zu denken. Wahre Zukunft gibt es offensichtlich nur zwi- reiche Erfahrung. Stadt. Und noch nicht einmal die Hälfte der Be- Gute Prognostik macht genau das: Sie hält der schen den Stühlen. völkerung war verheiratet – Heirat war ein öko- Gesellschaft – oder einer Firma, einer Organisati- menschliche Dann sind wir quasi auf dem Weg zur Schizo- nomisches Privileg. Teilweise kommen solche on, die nach ihrer Zukunft fragt – einen Spiegel Wie sicher ist unsere Welt? phrenie durch die Digitalisierung aller Le- Formen heute wieder – in neuen Siedlungspro- vor: So seht ihr aus! Wohin wollt ihr gehen? Sie ist im Wesen prekär, und das macht uns him- benswelten? jekten, Netzwerk-Familien, neuen Nachbarschaf- Sehnsucht melhafte Angst. Morgen schon können wir tot Dass alles sich mit allem vernetzt, ist in der Tat ten. Was allerdings nicht zurückkehren wird, ist Wann entstand denn die Zukunftsforschung, sein oder alles vergessen, oder unsere Rente ist hochgradig kritisch zu betrachten. Damit kann die Dominanz der alten Kleinfamilie, der „Nuclear und ist sie wirklich eine ernst zu nehmende nichts mehr wert. Aber in Wahrheit ist die Welt bleibt die sich auch alles gegenseitig aufschaukeln. Es ent- Family“, die nach dem Krieg als Lebensmodell so Disziplin? für uns Bewohner der technischen Zivilisation stehen keine Räume mehr, in denen das andere, dominant wurde, dass wir sie für die „einzig mög- Der Begriff „Futurologie“ wurde von Ossip K. viel, viel sicherer geworden. Und das macht uns das Nicht-Konforme, das „Eigene“ entstehen und liche“ Lebensform gehalten haben. Diese Kern- Unsterblichkeit“ Flechtheim erfunden, der von einer neuen, pro- noch viel mehr Angst, denn es bedeutet ja, dass sich behaupten kann. Und damit verlernt ein Kleinfamilie war im Grunde immer überfordert, zessorientierten Planungssoziologie träumte und wir für immer mehr Leben selbst verantwortlich System, sich anzupassen und zu verändern. Die weil zur Familie eben mehr als Vater, Mutter, Kind in den 30er-Jahren vor den Nazis in die USA floh. sind. Deshalb reden wir ja dauernd nur über Systemforschung sagt uns, dass die adaptivsten, gehören. Familie braucht Netzwerke. Aber zu allen Zeiten haben sich Menschen mehr Angst, Angst, Angst, um die Lebensverantwor- flexibelsten Systeme sogenannte Open-World- Heute entwickeln die großen Städte wie Brut- oder minder organisiert mit Zukunft beschäftigt. tung, die uns die Moderne gibt, wieder zu dele- Networks sind, die einen bestimmten Grad von reaktoren ständig neue Familientypen, von der Das fängt bei den Schamanen an, geht über die gieren. Verschwörungsgerüchte wuchern, Gefah- mittlerer Vernetzung haben. In einer klugen „hochgeplanten Profi-Familie“, in der man von Orakel im antiken Griechenland und endet ir- ren werden völlig überhöht, weil wir es nicht Familie gibt es Geheimnisse. In einer guten Fir- der Partnerwahl bis zur Kinderkarriere wie ein ZUR PERSON gendwann bei der technischen Erlösungshoff- aushalten, freie Entscheidungen treffen zu müs- ma redet nicht jeder unentwegt mit jedem. Aber Management-Team agiert, über die „prekäre nung der 60er- und 70er-Jahre – danach kippte sen. Mitten in der einstweilen besten aller Wel- die Richtigen miteinander. Man braucht Misch- Clan-Familie“, die sich in sozialen Nischen ein- der Zukunftsdiskurs eher in Untergangsangst um. ten imaginieren wir die schrecklichsten Unter- Matthias Horx, 58, ist Zukunfts- formen, in denen sich beide Prinzipien, Vernet- richtet, bis zur Migranten-Aufsteiger-Familie, die Jetzt entwickelt sich eine „Futurologie 3.0“, in gänge – um uns zu entlasten. und Trendforscher. 1997 gründete zung und Autonomie, ausbalancieren. Die totale ihren Konservativismus im Sinne einer Seilschaft der sich neue Ansätze von „Big Data“, Simulati- er dasZukunftsinstitut (Frank- Netzwerk-Welt ist hingegen typischer Erlösungs- nutzt. Was wir für prekär und dysfunktional im onstechniken und Probabilitätstheorie verbin- Zukunft ist ein seltsames Wort, ein fast sinn- furt/Wien). Horx wirbt in Vorträgen glaube, wie es auch der Kommunismus war, oder Familienleben halten, ist oft nur eine Neu- den. Aber immer noch geht es um den reflexiven entleerter Begriff. oder als Unternehmensberater für der unbedingte Glaube an den technischen Fort- ordnung. Übrigens sinken oder stagnieren die Charakter der Auseinandersetzung mit dem Mor- Manchmal habe ich ihn als Zukunftsforscher die frühzeitige Erkennung zeitge- schritt. Scheidungsraten in den meisten westlichen Län- gen, unter dem auch alten Motto des Orakels von wirklich rundum satt, ebenso wie das Wort nössischer Entwicklungen und die dern wieder. Nur liest man davon nichts in der Delphi: Gnothi seautón – erkenne dich selbst! „Trend“. Alles ist „irgendwie“ Zukunft und wirtschaftliche Nutzung seiner Und was ist dann in dieser, Ihrer Perspektive Zeitung. Trend, was dem Absatz dient, und chic und hip Zukunftsprognosen. Ihn fas- die Globalisierung? Warum können wir uns Zukunft immer nur und irgendwie technisch/ blau/ fliegend/ digital ziniert der Wandel gesellschaftli- Globalisierung wird nur weitergehen können, Sie erwähnen einen Forscher, Dirk Helbing, negativ vorstellen? Ist es das Apokalypse- einherkommt. Das ist unendlich langweilig. Es cher Werte und Lebensformen im wenn sie einen Gegentrend inkorporiert – die der sich zum Ziel macht, „die ganze Welt“ in Gen, das die Menschen antreibt? Sind wir weist aber auch darauf hin, dass sich das Konzept globalisierten Kapitalismus. Das Lokalität als ausgleichendes Moment. Man sieht einer Simulation abzubilden. Das erscheint Zukunftspessimisten? einer anderen, besseren oder schlechteren Zu- tangiert nicht nur die Zukunft der das ja schon in der Politik. In den größeren abs- so dämlich, wie das Weltklima zwei Grad Die israelische Psychologin Tali Sharot hat in kunft – diese Idee ist ja erst drei-, vierhundert Arbeit, sondern auch Demografie trakteren politischen Systemen – Europa, Na- senken zu wollen. ihrem Buch „The Optimism Bias“ eher das Ge- Jahre alt – in einer veritablen Krise befindet. wie zudem Bildung, Konsum und tionalstaaten, UN – funktioniert Demokratie nur Systemsoziologen wie Dirk Helbing sagen ja genteil nachgewiesen. Als sterbliche Wesen in Selbst in Amerika wird heute die These disku- Freizeitverhalten. Er selbst nennt schlecht. Aber auf lokaler Ebene kann Politik nicht, dass man die Zukunft en détail als End- einer hoffnungslos unsicheren Welt könnten wir tiert, ob die Zukunft nicht an ihrem Ende an- sich „illusionslos optimistisch“. höchst lebendig sein. In der Region, Stadt oder ergebnis ausrechnen kann. Aber mithilfe der ohne einen gewissen rosaroten Illusionismus gelangt ist und wir in Wahrheit eine „afuturisti- Gemeinde erfahren Menschen Politik eher als Soziokybernetik, die sich mit Big-Data-Modellen nicht überleben. Unser Hirn erzeugt ständig sche Zukunft“ ansteuern: eine ewige, hektisch soziales Miteinander, hautnah, mit Konsequen- gesellschaftlicher Simulation beschäftigt, lassen einen optimistischen Drogencocktail aus körper- rotierende Gegenwart. William Gibson, einer der zen. Lokale Lebensweisen können den Kontroll- sich wertvolle Erkenntnisse etwa im Bereich der eigenen Opiaten, der uns hilft, motiviert zu blei- großen Science-Fiction-Autoren, der den „Cyber- verlust, den uns die Globalisierung bringt, aus- Städteplanung oder der Demografie, auch der ben. Mit Apokalypse-Fantasien bewirken wir space“ erfand, behauptet heute, man könne Zu- balancieren. Deshalb wird die Zukunft so etwas Finanzmärkte und ihrer Steuerung gewinnen. Es eigentlich einen „umgedrehten Optimismus“. kunft nur noch als Gegenwartsanalyse verstehen. wie „Glokalisierung“ bringen. Lokal fühlen und geht um Frühwarnsysteme. Helbings Projekt Wir visualisieren Gefahren, indem wir sie über- handeln, globale Horizonte haben. Man sieht eines sozialen Simulationssystems will immerhin höhen, weisen Schuld zu und konstruieren so ein Eine Überforderung schon durch die Gegen- diese Re-Kombination ja heute schon in Ge- fast eine Milliarde Euro aus EU-Töpfen und an- kausales, lineares Zukunftsmodell – sprich: Wir wart? meinden, die ihre Wasser- und Stromnetze wie- deren Forschungsquellen akquirieren. Man kann ordnen die Welt. Und genießen diese Erregungs- Oder auch ein Ausbrennen der Fortschritts- der zurückkaufen, im „Urban Gardening“-Trend davon ausgehen, dass das wissenschaftlich gut spannung, weil wir ja eigentlich wissen, dass es dynamik. Vielleicht waren New Economy und oder dem Hang zum Stadtteilleben und neuen begründet ist. soschlimm nicht kommen wird. Untergang ist Internetboom das letzte Aufzucken des alten Nachbarschaften. Wir werden in Zukunft Dörfer mental-emotionale Stimulation. Churchill hat Paradigmas der völligen Erneuerung der Gesell- im urbanen Raum bewohnen. Was ist und bleibt die größte menschliche einmal gesagt: „Nichts im Leben löst ein größeres schaft. Der technische Fortschritt bringt heute Sehnsucht? Hochgefühl aus, als beschossen und nicht ge- kaum noch Durchbrüche. Der „Economist“ Können Sie sagen, wie es in Deutschland in Unsterblichkeit. Das ist zugleich das höchste troffen zu werden!“ brachte neulich ein Titelbild mit einem Mann, 100 Jahren aussehen wird, oder ist das schie- Paradox. Denn alle Systemweisheit, alles Wissen, der auf einem Klo sitzt, und der fast schon ver- re Wahrsagerei? das wir über die Zukunft haben, sagt, dass eine Fortschritt geschieht doch allemal. Wozu zweifelten Frage: „Werden wir jemals wieder so Das wahrhaft Schockierende könnte sein, dass unsterbliche Spezies aussterben müsste. Sie wäre braucht es da Prognosen? etwas Sinnvolles erfinden?“ Ich werde oft gefragt: sich die Welt in 100 Jahren vielleicht gar nicht so nicht mehr in der Lage, Variation zu schaffen, Prognosen sind nur ein winziger Anteil der Arbeit Was ist der größte Trend? Meine Antwort lautet: viel anders anfühlen wird als heute. In einem Fortpflanzung wäre nur lästig, Leistungen und eines Zukunftsforschers. Es geht eher um das, um Der größte Trend ist der Retro-Trend, die Nostal- Buch, das 1910 in Berlin erschien, es hieß tatsäch- Veränderungen wären obsolet. Kunst, Liebe, im faustischen Jargon zu sprechen, was „die Welt gie. Und darin liegt ja auch eine tiefere Wahrheit: lich „Die Welt in 100 Jahren“, wurde unsere heu- Innovation – das alles sind letztlich Reaktionen im Innersten“ vorandrängt. So habe ich etwa vor Fortschritt ist eigentlich nur in Renaissancen tige Internetkultur übrigens ziemlich exakt vor- auf die Endlichkeit des Lebens. Unsterbliche sechs Jahren vorausgesagt, dass in Deutschland möglich – in denen wir das Alte neu interpretie- weggenommen. Gut, es wird ein paar mehr würden sich wahrscheinlich unendlich müde ins die Frauenquote kommt und dass die CDU sie ren und intelligent „recyceln“. Für das radikal stromlinienförmigere Autos geben, und vielleicht Bett legen und für immer die Tage verdämmern. wahrscheinlich einführen wird. Das ist nun bald andere, das wahrhaft Neue, also die „blaue“, die Hunde mit lila gezüchtetem Fell. Aber wir leben Und das war’s dann mit der Zukunft. IMPRESSUM Chefredaktion: Chefkommentator:Torsten Krauel Immobilien: Thomas Exner, Olaf Gersemann, Stv. Lossau, Stv. Dr.Pia Heinemann Reise/Motor:Sönke thea Siems Korrespondenten Politik/Gesellschaft: lem: Michael Borgstede Kapstadt: Christian Putsch Verleger AXEL SPRINGER (1985 †) Produktionschef: Torsten Kroop Jan Dams, Michael Fabricius Kultur/Stil:Cornelius Krüger, Stv. Kira Hanser, Chefreporter: Stefan Anker Ulrich Exner, Dr. Richard Herzinger, Alan Posener Kor- London:Stefanie Bolzen, Thomas Kielinger Madrid: Herausgeber Thomas Schmid Chefredakteur: Jan-Eric Peters Artdirektion: Juliane Sommerer Tittel, Andreas Rosenfelder, Stv. Annemarie Ball- Boot: Reinhold Schnupp respondent Kultur/Gesellschaft: Eckhard Fuhr Lei- Ute Müller Moskau: Julia Smirnova New York:Tina Chefredakteure Redaktionsgemeinschaft Stellvertretende Chefredakteure:Dr. Ulf Poschardt; schmiter, Inga Griese (Senior Editor) Literarische tender Redakteur Zeitgeschichte:Sven Felix Keller- Kaiser Paris: Dr. Sascha Lehnartz Peking: Johnny Die Welt/Welt am Sonntag, Thomas Exner, Oliver Michalsky, Frank Schmiechen, Politik: Jochen Gaugele, Marcus Heithecker, Welt: Richard Kämmerlings (verantwortlicher Re- Autoren: Henryk M. Broder, Wolfgang Büscher, hoff Ständige Mitarbeit: Prof.Michael Stürmer Erling Prag: Hans-Jörg Schmidt Rom:Tobias Bayer Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt: Andrea Seibel, Cornelius Tittel Geschäftsführender Stv. Claus Christian Malzahn Außenpolitik:Clemens dakteur) Sport: Stefan Frommann, Stv. Sven Flohr, Elke Heidenreich, Cora Stephan, Benjamin von Singapur:Sophie Mühlmann Warschau: Dr. Gerhard Jan-Eric Peters (Vorsitzender), Redakteur: Dr. Marius Schneider Chefreporter Inves- Wergin, Stv. Dietrich Alexander Forum: Andrea Volker Zeitler Reportagen/Vermischtes: Wolfgang Stuckrad-Barre, Leon de Winter, Hans Zippert Auslandskorrespondenten: Gnauck Washington: Ansgar Graw, Uwe Schmitt Carsten Erdmann, Lars Haider tigativteam: Jörg Eigendorf Seibel, Stv. Rainer Haubrich Wirtschaft/Finanzen/ Scheida, Stv. Heike Vowinkel Wissen: Dr. Norbert Chefkorrespondentin Wirtschaftspolitik: Dr. Doro- Brüssel:Florian EderIstanbul:Boris KalnokyJerusa- Wien: Elisalex Henckel + DW_Dir/DW/DWBE-HP 06.09.13/1/For1 PPLATE 5% 25% 50% 75% 95% 3 DWBE-HP 06.09.13 Freitag,6.September 2013 Belichterfreigabe: -- Zeit::: Belichter: Farbe: FREITAG, 6. SEPTEMBER 2013 DIE WELT SEITE 3 FORUM Der Schlüterhof war der bedeutendste Teil des Barockschlosses. Die drei Fassaden von Andreas Schlüter werden originalgetreu WELTLAGE rekonstruiert Die Zukunft PvPtnlooIueiundernrft gifgdüzuoesebhmrnsramr ä szurNldaewenon i gVesfrcüekiede nruvrws a isK,oe ensFdolsisfoitneätlenrmazlctleei-k-nrget e, uTsnseiWuudtreIzcn resmzehad tuanste umEeCs roerc rai d nhdLmkfe égöuzRr senSsu e.ast cnrsBgcuh etShaefaln rpoiüuz trsgtBwreeesuanee retng-hieitobmsft UGMENTIERUNG: MARTIN STEINRÖDER des Friedens A DELL O M D- M (2), 3- MICHAEL STÜRMER U DT-FOR Es war ein bewegendes Schauspiel, OL wie der Präsident der französi- MB HU schen Republik, der deutsche OSS - Bundespräsident und der Überlebende CHL des Massenmords von 1944 in Oradour- NER S sur-Glane einander umarmten, gezeich- BERLI net von der Schwere der Erinnerung. Es NG wird sich auf beiden Seiten des Rheins U Grundriss N; STIFT dweier nRaetiimons aulnend IVkeorndougnr,a Afidee enianuperrä guennd de N scannen MA Gaulle, Mitterrand und Kohl – oder auch und das NIE ASS der Kniefall Willy Brandts in Warschau. HA Solche Zeichen brauchen Zeit, um zu Ignib dte ers S nüodcwhe hsitse-cke d3e-sD S-cMholodseslel s HEIKE STEP rüebiefer nJ.a Dhraen unn md aJcahhernze shien taeu wgeuncfhäsll iagn, was torische Fundamente, erleben DER, Verständnis und Vertrauen, aber weiter dwlSiieeeogr nzdeduneegn räd.a niDuegsa lsiRrctüäehbul lsemuernieng efünr Wailuee fsd eSanes i Stgeiee 1h .t, GRAFIK/MARTIN STEINRÖ dMwseeieilrDnln P,ius edfcm lDahesmgleiieccui,hhtt dsktsiceiegehri t uenS bnnticea,d hdaj emttads rRikefto.ln uTDufgaatihilkenle tsge i stir mwt ouußi ndrWeddi eG .edrsteetsertne, O NF hatten nach der nationalen Katastrophe WELT I das Glück, Nachbarn zu finden, die be- DIE reit waren, sich auf die Kunst des Frie- denschließens einzulassen. Europa, bei allen Defiziten, hat auf diese Weise über die Jahrzehnte einen Zustand gefunden, in dem nationale Interessen und Gegen- Ein Schloss, ein Schloss! sätze relativiert werden in der überge- ordneten Gewissheit dauerhaften Frie- dens. Dass dabei die amerikanische Supermacht die schützende und treiben- de Rolle spielte, wird in Glück und Stolz der europäischen Versöhnung oft über- sehen, auch von höchster Stelle, und in EU-Brüssel ohnehin. In Krieg und Frie- Berlin baut den Barockpalast als Berliner Schloss, ein Kubus von rund 200 Meter historischen Fundamente des Schlosses in den Skeptiker fragen bis heute: Musste es hier unbe- den braucht Europa Amerika. Länge und über 100 Meter Breite, mit dessen Bau Neubau integriert werden, hat man bereits die dingt das Schloss sein? Es musste nicht. Mitt- Man muss daran erinnern, dass der Humboldt-Forum wieder auf. Mitte des 15. Jahrhunderts begonnen worden war. Erdgleiche erreicht. lerweile ist ja fast vergessen, wie viele Ideen und Zustand verlässlichen Friedens in Eu- In seiner mehrfach erweiterten Form hatte es Einen Eindruck von der stadtprägenden Wir- Visionen während der fast 20 Jahre dauernden ropa Funktion amerikanischer Contain- Der gewaltige Kubus wird jahrhundertelang das historische Herz Berlins kung dieses Bauwerks konnte erstmals bekom- Debatte präsentiert wurden. Große Namen der ment-Politik war, in doppelter Form: dominiert und zusammengehalten, bis es im Zwei- men, wer dieses Areal zwischen Frühjahr 1993 internationalen Architekturszene wie Norman Marshallplan und nuklearer Schutz dem Zentrum Halt und Mitte ten Weltkrieg schwer getroffen und 1950 von der und Herbst 1994 besuchte: Damals stand hier eine Foster zeichneten Entwürfe, renommierte deut- gegen die Rote Armee. Der Dank an zurückgeben. Und 2033 wird DDR gesprengt wurde. Die baute an dieser Stelle Attrappe des Schlosses, in den einstigen Abmes- sche Großbüros wie von Gerkan, Marg & Partner Amerika fällt bis heute verhalten aus. den Palast der Republik, der wiederum 2006 abge- sungen und mit aufgemalten Barockfassaden. Die machten Vorschläge, auch Kanzleramtsarchitekt Die Versöhnungsgesten, wie 1985 in man sich nicht mehr vorstellen rissen wurde. Präsenz dieser Simulation führte bei vielen Geg- Axel Schultes hatte sich etwas Originelles aus- Bitburg zwischen US-Präsident Ronald Jetzt kreisen hier erneut die Baukräne: Der nern eines Wiederaufbaus zu einem Meinungs- gedacht. Einer der Höhepunkte dieser Zeit der Reagan und Bundeskanzler Helmut können, dass es je anders war Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Hum- umschwung. Im Juli 2002 fand im Deutschen Ideenfindung war die Serie des „Tagesspiegels“ ab Kohl, fanden in Deutschland wenig, in boldt-Forum hat begonnen, ein Ende der Ödnis ist Bundestag die entscheidende Abstimmung statt: Herbst 1996, in der jede Woche ein anderes Archi- den USA noch weniger Anklang. Das war in Sicht. Im Frühjahr wurde die Baugrube aus- 384 von 589 Abgeordneten, gut 65 Prozent, tekturbüro seine Vision für die Mitte Berlins be- vor 1989. gehoben, im Juni legte der Bundespräsident den quer durch die Fraktionen, folgten der Emp- schrieb. Unter den 24 Teilnehmern waren pro- Kann jemand im Ernst glauben, es RAINER HAUBRICH Grundstein, und inzwischen ist die gesamte Be- fehlung einer Expertenkommission für minente Namen, aber auch unbekanntere Büros hätte die deutsche Einheit friedlich- S tonsohle gegossen. In der Südwestecke des einen Neubau mit den schlüterschen aus der Hauptstadt. Wer gehofft hatte, hier ein schiedlich gegeben ohne die lenkende ind Menschen, die in schönen Städ- Bauwerks, dort, wo die letzten erhaltenen Fassaden. überzeugendes Beispiel für einen modernen Neu- Hand aus Washington und einen Vorrat ten leben, glücklicher? Man ist ge- bau zu finden, wurde enttäuscht. Auch keiner der an Vertrauen unter Verbündeten? Die neigt, das zu glauben – auch wenn anderen in all den Jahren publizierten Vorschläge Gewinnung der deutschen Einheit hält es kaum Studien gibt, die diese fand ein nachhaltiges Echo. Lehren über die Liebe unter den Eu- Frage eindeutig beantworten könn- Es war eben nichts dabei, was bei den Men- ropäern bereit, die nicht herzerhebend ten. Glück speist sich aus vielen schen ein Gefühl der Beglückung ausgelöst hätte, sind. Umso wichtiger bleibt, die Kunst Quellen, und die gebaute Umwelt nichts, was mit der Schönheit und Pracht der des Friedenschließens auch in Zukunft ist nicht die wichtigste. Aber es dürfte für das einstigen schlüterschen Barockfassaden hätte zu üben. Es bedarf, wie die NSA-Affäre Seelenleben eines Menschen doch einen Unter- konkurrieren können. Am Ende fühlte sich der zeigt, eines geringen Anstoßes, und alle schied machen, ob er etwa in Hoyerswerda auf- Großteil des Publikums in seinem Eindruck be- Gespenster des Anti-Amerikanismus wächst oder in Lübeck, ob er in Wolfsburg lebt stätigt, dass man diesen bedeutenden Ort lieber sind losgelassen. oder in Regensburg. Jeder kennt diese Momente nicht den zeitgenössischen Architekten über- Wie wird in Zukunft die Kunst des beim Besuch einer fremden Stadt, in denen einem lassen sollte. Der damalige Bundeskanzler Ger- Friedenstiftens aussehen? Aus der alt- das Herz aufgeht beim Durchstreifen schöner hard Schröder, zu der Zeit im Staatsratsgebäude europäischen Vergangenheit ist das Quartiere, beim Anblick gelungener Plätze und am Schlossplatz untergebracht, gab dieser Stim- Versprechen überkommen, einander miteinander harmonierender Gebäude. mung 1999 in einem Interview mit der „Zeit“ „immerwährendes Vergeben und Ver- Die Vorahnung eines solchen Momentes lässt Ausdruck. Er plädierte für den Wiederaufbau des gessen“ zu gewähren wie 1648 nach auch Besucher Berlins ihren Schritt verlangsa- Berliner Schlosses, „und zwar einfach, weil es Morden und Sterben des Dreißigjährigen men, wenn sie die Allee Unter den Linden hinun- DER schön ist“, so sein entwaffnendes Argument, und Krieges. Seit dem Spanischen Erbfolge- tergehen, das Forum Fridericianum mit der NRÖ „um dem Volke etwas für die Seele zu geben“. krieg 1714 allerdings verließen sich die Shcdhtiaeaeusanset .smu Gon peOden rSrat cup vhsaolosons sgi dseebreherrtün aec nusk dnejeed, nrd seeecnnnh S BlLieeeuißstsuelti,cgc vhahore, tmrhenin n,A dteleeirerrx eaZsini-ec-uhg- GRAFIK/MARTIN STEI addteetsu2r 0taesp iJcnpahsehlt ar zgneer dinöc aßahcbtneh.e n Wnd Be esrani crEnohr c mrhkiecabhunatt uveuwo nwnegir eddkdesee rrir nDS d cNaihceolh oArtdseus-rs-rmasasßee BKlerrriSantfoeetnbn da leilisdest b?Ga ellsre oaicubhfeg rdesiwtee ifrcr hKietrdsi.ee Wgnssahtsief rtdrea nGrdaouetst zu derplatz her nähern, um sich auf dem Rasen des NFO der Humboldt-Box auf die Baustelle hinunter- im Spiel ist, wird das Friedenschließen Lustgartens niederzulassen und die imposanten WELT I blickt, erkennt man bereits deutlich den Entwurf schwierig. Das 18. Jahrhundert folgte Architekturen des Alten Museums und des Berli- DIE des italienischen Architekten Franco Stella: den kalter Staatsräson, das 19. entfesselte ner Doms auf sich wirken zu lassen. Auch der Blick in das Berliner Schloss/Humboldt-Forum. Ende 2014 soll der Rohbau stehen, 2019 eröffnet werden Haupteingang durch das Eosanderportal und die Masseninstinkte, Klassenkrieg und Ras- Laie wird empfinden, dass sich der Stadtraum an quadratische Fläche der Eingangshalle, die beiden senkrieg. Ob im Zeitalter terroristischer dieser Stelle auf eine besondere Weise architekto- Veranstaltungssäle in der Nordwestecke, das lang NGOs wie al-Qaida oder Hisbollah Frie- nisch auflädt. 20 Jahre Debatte gezogene Schlossforum, das Lustgarten und Breite den eine Chance hat oder asymmetri- Dennoch will sich ein echtes Glücksgefühl nicht Straße verbinden wird, schließlich die Abmessun- scher Krieg siegt – die Aussichten stehen einstellen. Gar nicht so sehr wegen des zu groß gen des Schlüterhofes. nicht gut. Was aber Hegemonie und geratenen wilhelminischen Berliner Doms. Es ist Bisher liegt der Neubau, im Gegensatz zu ande- Gleichgewicht rund um den Pazifik die gähnende Leere auf der vierten Platzseite des erbrachten keine ren deutschen Großprojekten, im Zeit- und Kos- angeht, Rohstoffe und Flottenmacht, so Lustgartens, die irritiert. Es ist diese Ödnis zwi- tenrahmen. Wenn es dabei bleibt, wird der ge- wird es Gleichgewicht und strategische schen den beiden Spreearmen, die sich bis hinü- waltige Kubus Ende 2014 als Rohbau vor aller Zurückhaltung brauchen, und wahr- ber zum Staatsratsgebäude und zum Marstall Augen stehen, frühestens 2018 soll das Bauwerk scheinlich auch jenen nuklearen Frieden, erstreckt, es ist dieses sieben Fußballfelder große überzeugende fertig sein. Für die Erprobung und Einrichtung des der den Kalten Krieg kalt hielt. Nichts, um das die verbliebenen historischen Gebäudes wurde ein weiteres Jahr eingeplant, die Der Frieden, so Kant, muss gestiftet Bauwerke beziehungslos herumstehen, das jeden Eröffnung wird wohl nicht vor 2019 gefeiert. Viel- werden. Wichtigste Voraussetzung des Passanten ratlos zurücklässt. Dass hier im Herzen leicht dauert es auch noch ein weiteres Jahr, bis äußeren Friedens aber bleibt immer der Berlins etwas fehlt, dürften auch jene empfinden, Alternative die letzte Skulptur in die Fassade eingebaut ist. innere Frieden. die die Geschichte des Ortes nicht kennen. Und Nach 500 Jahren Schlossgeschichte und 20 Jahren mancher wird ahnen, dass hier einst ein gewalti- Schlossdebatte sollte es auf ein oder zwei Jahre Der Autor ist Historiker und ges Bauwerk gestanden haben muss. Es war das mehr nicht ankommen. „Welt“-Chefkorrespondent Regionalredaktionen:Berlin: Gilbert Schomaker, Stv. Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Alle:c/o Axel Springer AG, 10888 Berlin, Axel-Springer- Kai Ehrenschneider-Brinkmann (Display), Peter M. Mül- Rechte vorbehalten. Die Rechte für die Nutzung von natsende beendet werden, Abbestellungen müssen E-Mail: [email protected]. Fax: 030/58 58 91. Amtliches Andreas Abel, Lennart Paul Hamburg:Jörn Lauterbach, Seite1: Eckhard Balfanz Deutschland:Marcus Heit- Straße 65 ler (Handel), Jan Schiller (Regional) Artikeln für elektr. Pressespiegel erhalten Sie über dem Verlag schriftlich sieben Tage vor Monatsende Publikationsorgan aller deutschen Wertpapierbörsen. Stv. Insa Gall, Dr.Jens Meyer-Wellmann Regional- hecker Ausland: Dietrich Alexander Forum: Andrea PMG Presse-Monitor GmbH, Tel.: 030/284930 oder vorliegen. Digitale Angebote:Tel. +4930 / 58 58 53 83. 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Kirsten Johannsen, Berlin/Brandenburg/Berliner Leben: Lennart Paul General Manager: Johannes BoegeGesamtanzeigen- Axel-Springer-Str. 65. Tel.: 030/25910. Versandzusatzkosten im Ausland: Europa 17,70 Euro; 01.01.2013 sowie die Preisliste Märkte, Ergänzung zur Tel.:030 – 25 91 0 Stefan A. Runne Grafik:Karin Sturm Hamburg: Jörn Lauterbach Anzeigen: Stephan Madel leiter: Stephan Madel Nationale Vermarktung: DIE WELT wird als Zeitung und digital vertrieben. Alle weltweit 83,70 Euro.Das Abonnement kann zum Mo- Preisliste der WELT-Gruppe Nr. 91, gültig ab 01.01.2013. Fax:030 – 259171606 E-Mail:[email protected] + DW_Dir/DW/DWBE-HP 06.09.13/1/For2 JSOMMERE 5% 25% 50% 75% 95% * 4 DWBE-HP 06.09.13 Freitag,6.September 2013 Belichterfreigabe: -- Zeit::: Belichter: Farbe: SEITE 4 DIE WELT * FREITAG, 6. SEPTEMBER 2013 POLITIK L L E D O M N N - E U R E R Z E G U N N N T T E U E E K Unternehmenskrise als I K M Opfer für die Götter des D D U N H Marktes rasch wieder ent- R N R sorgt zu werden. Z E I T A E Zu einem anderen Ergebnis N W R N kam das Wirtschaftsprüfungs- V S unternehmen Ernst & Young 2012 E N H E R K N in seiner Analyse „Mixed lead- ET R EI C H K GE ER E cheer sAhuips“w. irDkau nwgeunrd Fer auunetne risnu cdhetr, Fwüehl-- P E L S C C E I S U rung auf die Performance der 290 größ- M G L R S Ü L T S A tpeans bhöartsteenn.n Eotrigeerbtennis U: Bnetei rdneenh mUennte Ernuerho-- I A E HI R L L E R men mit weiblichen Vorstandsmitglie- O T V Ä U E R F dern hatten sich zwischen 2005 und K H C D F T 2010 Umsatz, Gewinn und Börsenwert E C AR Z O EL S EI bFerasuseern iemn tVwoicrsktealnt da. ls bei denen ohne I N B L W R M I Unbestritten ist, dass der „female A E V shift“ neue Führungskulturen mit sich I E H S bringen wird. „Das klassische Führungs- Z D I T N verständnis bröckelt an vielen Stellen“, H E O R I E sagt die Frankfurter Coach-Frau und Zu- G E kunftsforscherin Kirsten Brühl. „Die I D S W neue Arbeitswelt wird uns zwingen, dass B R die Hierarchien flacher werden.“ Frauen R könnten mit dieser Entwicklung besser E A umgehen, „weil viele von ihnen nicht ein W so ausgeprägtes Statusdenken haben Wenn Frauen führen, und eher an der Aufgabe als am Rang verliert Altbekanntes orientiert sind“. Auch bei einer weiteren an Bedeutung. In den künftigen Führungskompetenz seien sie Vordergrund treten neue im Vorteil, glaubt Brühl. Frauen falle es Herausforderungen häufig leichter, Mitarbeitern Spielraum für Selbstorganisation und Selbstverant- wortung zu ermöglichen: „Das ist für klassisch gestrickte Alphatiere manch- mal eher schwierig. Frauen sind oft offe- ner dafür, andere einzubeziehen und in MIRIAM HOLLSTEIN die Ressource höhere Bildung. Die Zahl vorgeschlagene Flexi-Quote von Famili- Europaweit stieg die Zahl sogar von 8,3 ihren Kompetenzen zu stärken.“ W der Hochschulabsolventinnen in enministerin Kristina Schröder (CDU), auf 15,6 Prozent. Ob es gelinge, dauerhaft neue Füh- ie eine Welt voller Deutschland steigt stetig: Betrug ihr An- die eine Selbstverpflichtung mit Sanktio- Doch was bedeutet es jenseits der rungsleitbilder zu schaffen, hänge aber Chefinnen aussehen teil im Jahr 2001noch 46 Prozent, so wa- nen kombiniert, nicht den gewünschten Zahlen, wenn immer mehr Frauen füh- von den Machtverhältnissen im Unter- könnte, das ließ sich ren es 2010 bereits 51 Prozent. Das ist Effekt zeigt, werden Befürworterinnen ren? Ob sich ein höherer weiblicher An- nehmen ab. „Dazu ist eine kritische Mas- an einem sonnigen umso bemerkenswerter, als sich die Zahl der festen Quote nicht mehr stillhalten. teil auch auf die wirtschaftliche Perfor- se an Frauen nötig, die den Mut haben, Frauen Tag im Mai dieses der Studienanfängerinnen im selben Auch ohne Quote ist der Aufstieg der mance eines Unternehmens auswirkt, ist etwas im Unternehmen zu gestalten.“ Jahres erahnen. Da hatte Angela Merkel Zeitraum kaum verändert hat. Damals Frauen unaufhaltsam. Laut einer Studie umstritten. Eine Untersuchung der briti- Zunehmen wird auch die Vielfalt der (CDU) zum „Frauen-Gipfel“ ins Kanzler- wie heute liegt sie bei knapp 50 Prozent. der Personalberatung Egon Zehnder In- schen Cranfield School of Management Arbeitsmodelle. Das liegt nicht nur an amt geladen. Eine Veranstaltung mit ho- Seit 2006 verlassen alljährlich mehr ternational ging zwischen Mai 2011 und legte 2003 den Schluss nahe, dass Unter- den an die Spitze drängenden Frauen, hem Limousinenaufkommen, nur dass Frauen als Männer hiesige Hochschulen Mai 2012 rund jede dritte neu zu beset- nehmen nach der Berufung von Frauen sondern auch an den sich verändernden an der diesmal ausschließlich Frauen in den mit einem Abschluss. Zwar spiegelt sich zende Führungsposition in Europa an ei- in den Vorstand wirtschaftlich schlech- gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Fonds der Fahrzeuge saßen, die am diese Entwicklung bislang nicht in den ne Frau. In Deutschland waren es sogar ter abschnitten als zuvor. Kritiker be- (Ganztagsschulen, Ausbau der Kita- Kanzleramt vorfuhren. Dort dann stell- Chefetagen wider: Während der Anteil 41 Prozent der Spitzenjobs. Europaweit mängelten allerdings, die Frauen seien plätze). Und nicht zuletzt daran, dass ten sich Offizierinnen in Uniform, Ma- der Studienabsolventinnen von 1992 bis hat sich zwischen 2006 und 2012 der An- zu einem Zeitpunkt berufen worden, als immer mehr Männer eine neue Balance nagerinnen, Hochschulrektorinnen und 2009 von 39 auf 51Prozent stieg, vergrö- teil der großen Unternehmen, die einen sich die Unternehmen bereits in einer zwischen Familie und Arbeit suchen. Macht Polizeipräsidentinnen für das „Familien- ßerte sich im selben Zeitraum der Anteil rein männlich besetzten Aufsichtsrat wirtschaftlich heiklen Situation befun- Auch wenn die Mehrheit von ihnen wei- bild“ mit der Kanzlerin auf. von Frauen in Führungspositionen nur oder Vorstand haben, fast halbiert. Nur den hätten. Schuld am Misserfolg seien terhin Haupternährer der Familie sind, Was damals der Zielgruppe des Gip- von 26 auf 30 Prozent. Aber je mehr noch 13,6 Prozent der 353 größten euro- daher nicht die Managerinnen, sondern gehört das Alleinverdiener-Modell doch fels geschuldet war, wird in 20 Jahren hoch qualifizierte junge Frauen mit be- päischen Unternehmen verzichteten in ihre Vorgänger. zunehmend der Vergangenheit an. Im alltäglich sein. Davon sind Zukunftsfor- ruflichen Ambitionen auf den Arbeits- diesen Positionen gänzlich auf Frauen. Auch Nachfolgestudien kamen zu dem Jahr 2000 verdienten in gut drei von scher überzeugt. „Female shift“ nennt Im Jahr 2033 markt drängen, umso größer wird auch In den skandinavischen Ländern sind in- Ergebnis, dass Frauen in höheren Posi- zehn Partnerschaften noch ausschließ- sich der Megatrend: Die Macht wird der Druck von unten auf die Unterneh- zwischen alle Vorstände und Aufsichts- tionen vor allem dann zum Einsatz kom- lich Männer das Geld, 2011 nur noch in weiblich. Schon im Jahr 2030 könnte ei- könnte jede zweite menshierarchien. gremien bei den großen Unternehmen men, wenn sich die Unternehmen in der einem Fünftel der Paarhaushalte, so eine nigen Prognosen zufolge jede zweite Eine Quote würde diese Entwicklung mit mindestens einer Frau besetzt, zu- Bredouille befinden. Dieses Phänomen Studie des DIW. Führungskraft in Europa weiblich sein. Führungskraft beschleunigen. Auch wenn Merkel einen rück liegen südliche Länder wie Italien ist auch aus der Politik bekannt: In Um- Der Aufstieg birgt für Frauen aber Elke Holst, Forschungsdirektorin am solchen Vorstoß unterbunden hat und (66,7 Prozent) und Portugal (50 Pro- bruchzeiten wachsen für Frauen die Auf- auch negative Seiten. Gesundheitsexper- Deutschen Institut für Wirtschaftsfor- EU-Justizkommissarin Viviane Reding zent). In Deutschland waren es 87,8 Pro- stiegschancen. Für die Wirtschaft heißt ten prognostizieren, dass die Zahl der weiblich sein – und schung Berlin (DIW), ist zwar skepti- mit ihrem Versuch vorerst gescheitert zent der großen Unternehmen. Lag in dies aber auch, dass sich weibliche Füh- Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei ihnen scher. Aber auch sie glaubt: „Die Zukunft ist: Die Idee, per Gesetz einen höheren Deutschland der Anteil von Frauen in rungskräfte häufiger als ihre männlichen steigen wird. Die typischen „Manager- Europa verändern des Arbeitsmarkts ist weiblich – die Fra- Anteil von Frauen in Führungspositio- Aufsichtsräten und Vorständen 2006 Kollegen nach dem Aufstieg an einer Krankheiten“ treffen dann die Manage- ge ist nur die Geschwindigkeit.“ Der nen zu erzwingen, ist nicht vom Tisch. noch bei 7,2 Prozent, so waren es laut „gläsernen Klippe“ wiederfinden, also rinnen. Den Preis der Macht werden in wichtigste Faktor dieser Entwicklung ist Spätestens wenn die als Kompromiss Studie im Jahr 2012 bereits 12,8 Prozent. Gefahr laufen, bei einer Fortdauer der Zukunft auch die Frauen zahlen müssen. Prenzlauer Berg ist ein Altersheim Gemeinsam in den Bioladen, gemeinsam in die Rente: Was Homogenität für einen kürzlich noch jung wirkenden Stadtteil bedeutet FREIA PETERS positionellen, wurde damals zum Szene- oder sich freiberuflich einen Namen ge- deren als rigide Verdrängung der ange- Das Bezirksamt Pankow will nun der nig der Einbau eines zweiten Bades bei Kiez ausgerufen. macht, Familie gegründet, Eigentum er- stammten Anwohnerschaft. Tendenz einer weiter gehenden Gentri- kleineren Wohnungen. Auch die Wär- B esenrein, wie man es ja umso lie- Die Arbeitslosigkeit brach nach der worben. Eigentlich leben sie genau wie Manche reiben sich verwundert die fizierung (Reich verdrängt Arm) einen medämmung von Fassaden soll unter- ber mag, je älter man wird, ist der Wende herein, und plötzlich standen ihre Eltern, nur die Kulisse ist eine ande- Augen, was in zwei Jahrzehnten aus ih- Riegel vorschieben. Als erste Berliner sagt werden, wenn sich die Vorgaben der berühmte Berliner Stadtteil schon ganze Häuserlandschaften zum Verkauf. re: Prenzlauer Berg ist das größte zusam- rem Viertel geworden ist. Menschen, die Bezirksverwaltung hat es in einigen Energieeinsparverordnung auch mit jetzt. Die Straßen sind über weite Teile Die Altbauten mit den grauen, bröckeln- menhängende Sanierungsgebiet Euro- in den Hinterhöfen und Erdgeschossen Wohngebieten den Anteil von Luxus- neuen Fenstern und einer modernen baumbestanden, die Baulücken geschlos- den Fassaden rochen noch nach Kohle- pas. Der Ortsteil bietet auch städte- ihre Architekturbüros, Schneidereien wohnungen begrenzt. Seit Januar dieses Heizung erreichen lassen. Die Umwand- sen, die Altbauten aus der Zeit der Jahr- heizung, hatten das Gemeinschaftsklo baulich ein relativ einheitliches Bild, ein oder Cafés aufmachten und die Gegend Jahres ist es in diesen Gebieten verbo- lung in Ferienwohnungen wird ebenfalls hundertwende restauriert und in hellen auf halber Treppe und erzählten von ei- fast homogenes Altbaugebiet, fünfge- damit einst aufwerteten, können sich ten, kleine Wohnungen zu größeren zu- verboten. Farben hübsch verputzt. Die Gegend nem Leben ohne Telefon, von durch- schossige Wohngebäude in geschlosse- heute die gestiegenen Mieten kaum noch sammenzulegen. Eine aufwendige Sanie- In 20 Jahren wird dies den jungen rund um den Kollwitzplatz in Prenzlauer wachten Nächten auf illegal bestiegenen ner Blockbauweise, zahlreiche Hinterhö- leisten. Wo der Bäcker auszieht, zieht rung mit Kamin oder Fußbodenheizung Wilden von einst zugutekommen. Im Al- Berg ist edelsaniert, das Nachtleben vie- Dächern. Die Zugezogenen mochten die- fe, mehr als 300 Gebäude stehen unter eine Boutique ein. wird nicht mehr genehmigt, ebenso we- ter braucht mancher keine 180 Quadrat- lerorts rausgeklagt worden. Der Anteil ses Flair der Revolution. Langsam wurde Denkmalschutz. Ähnlich geschlossen meter mehr, zu viel Fläche zum Putzen! der Akademiker an der Bevölkerung (je der Kiez zur Heimat eines neuen Bürger- wird ein Großteil der Bewohnerschaft Da wird dann wieder eher die Dreiraum- nach Gebiet bis zu drei Viertel der er- tums. des ehemaligen Szene-Kiezes in 20 Jah- wohnung gefragt sein. Genug Cafés im wachsenen Bevölkerung) ist so hoch, der Die alternative Szene, die zuvor das ren ins Rentenalter kommen. Die vielen Umkreis gibt es ja, wo man es sich mit Anteil der Ausländer (zehn Prozent) so ursprüngliche Berliner Arbeitermilieu Spielplätze werden die Senioren viel- der Zeitung – oder vielmehr einem gering wie in keinem anderen Teil der verdrängt hatte, weicht seit einigen Jah- leicht für das Boulespiel nutzen können. Tablet – gemütlich machen kann. Wobei deutschen Hauptstadt. ren höheren Einkommensschichten. Das Die Geburtenentwicklung des Bezir- sich freischaffende Architekten oder Rund 150.000 Menschen leben hier, Durchschnittseinkommen in Prenzlauer kes galt vor rund zehn Jahren als vor- Medienvertreter aus dem Kiez kaum das ist die Größenordnung einer eigenen Berg lag Anfang der 90er-Jahre 20 Pro- bildlich, war jedoch nur auf die hohe An- werden leisten können, Ende 60 mit der Stadt auf einem relativ kleinen Gebiet, zent unter dem Ost-Berliner Durch- zahl junger Frauen zurückzuführen – pro Arbeit aufzuhören. die Bevölkerungsdichte ist entsprechend schnitt, heute liegt es fünf Prozent über Frau ergibt sich mittlerweile ein Durch- Schon heute kann man sich in Prenz- hoch. Rund ein Drittel der Einwohner ist dem Gesamtberliner Durchschnitt. Al- schnitt von 1,0 Kindern. Außer auf Spiel- lauer Berg noch jung fühlen, obwohl in den Vierzigern, man zog in jungen lein zwischen 1995 und 2000 hat sich die plätzen gibt es kaum Grünflächen im man fast schon alt ist. Denn ganz junge Jahren aus dem Westen hierher, als Ber- Hälfte der Bevölkerung ausgetauscht, Kiez – wo sich ein freies Plätzchen auf- HES Menschen werden seltener, weil ihnen lin der Ort war, an dem man sein muss- seit dem Mauerfall insgesamt, man kann tut, entstehen neue Häuser. Denn noch MATT die Mieten (Durchschnitt ist 9,20 Euro tdee,m u mM aaune rdfearll Ateuiflbzruuhcahbsetnim. mDeurn gP rneanczh- ewso nhunre rsscchhäatfzte nne, usi hnidn z8u0g Pezroozgeennt. der Be- ilmaumere rB egregr ainte nd eeni nSitgreu dTeeli lveo nv oBna uPbroeonmz- O/DIETER nteeutetor kgaeltw porrod eQn uasdirnadt.m eNteort)g elädnrgusntg eznu G lauer Berg, in der Endphase der DDR Die vormals jungen Grenzgänger sind und sozialem Wandel. Was die einen als MA überlassen sie den jetzt dort Wohnen- I noch das Quartier der Künstler und Op- heute ruhiger geworden, haben gute Jobs Aufwertung begrüßen, kritisieren die an- Kollektives Altern: Schon am Ende der DDR lebten viele Rentner in „Prenzlberg“ den den Bezirk zum kollektiven Altern. + DW_Dir/DW/DWBE-HP 06.09.13/1/Pol1 CPASSLAC 5% 25% 50% 75% 95% 5 DWBE-HP 06.09.13 Freitag,6.September 2013 Belichterfreigabe: -- Zeit::: Belichter: Farbe: FREITAG, 6. SEPTEMBER 2013 DIE WELT SEITE 5 POLITIK Merkels Comeback für lichten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und große Sozialprogramme. Brüssel finanzierte sogar ambitionierte Infra- strukturmaßnahmen, die allerdings nicht realisiert werden konnten, da die Bauin- die Euro-Rettung 2033 dustrie durch die Einführung einer 50- prozentigen Frauenquote für alle Unter- nehmen in Schwierigkeiten geriet. Nachdem europäische Sparguthaben ÖDER durch eine ab dem Jahr 2020 rasant stei- Die erneute Kandidatur der Ex-Kanzlerin ist die Nachricht des N STEINR gneennd eIn Ivnefslatotiroenn aanu Ws edretn v eUrlSoAr eunn, db edgaenm- Jahres. Mit der AFE kämpft sie gegen den chinesischen Renminbi MART schon 2017 aus der EU ausgetretenen D UN Großbritannien, die sich ständig erwei- CKER ternde Euro-Zone zu meiden. Als im ROBIN ALEXANDER nativlos“, richtete eine Komissionsspre- M UE Winter 2022 Russland die Lieferung von O Angela Merkel spricht – und WIE 2033 HIERZULANDE cChheirnian. “ auDse. n„nE uarsoiaptaiss chZeu kuTnofutr isliteegnt iinn WELT/T EVerdrsgoarsg euinngs teClhltien ausn dk osniczhe nktürnieftritge ,a uspf idtzie- ganz Europa ist begeistert. GEWÄHLT WIRD Paris, London und dem als „Industrie- G: DIE te sich die Krise zu. N Nachdem die letzte Kanz- museum 20. Jahrhundert“ beliebten U Der Staatsfonds China Investment lerin der Bundesrepublik Wahlspots:Die TV-Werbung der Deutschland stellen längst die Hauptein- NTIER Corporation (CIC), der früh begonnen ME Deutschland nach drei Le- Parteien und Wählerinitiativen ist nahmequelle Europas dar. Ihnen sei die G hatte, strategisch in Chemie, Anlagen- U A gislaturperioden 2017 nicht nur ihr Amt, wegen geringer Einschaltquoten eben- komplizierte Umrechnung von Renminbi M; bau, Pharma und andere forschungsin- sondern auch ihr Land in die neuen Ver- so abgeschafft wie das Aufstellen von in Euro nicht länger zuzumuten. Auch WAE tensive europäische Betriebe zu investie- einigten Staaten von Europa (VSE) über- Plakaten am Straßenrand, nachdem es werde die Lieferung von schwedischen DIRK ren, verlagerte deren Produktion nun führte, hatte Merkel keine Bücher ge- gehäuft aufgrund fehlender Sicht zu Erzen, polnischer Kohle und in der Mitte BELGA aber zunehmend ins chinesische Mutter- schrieben, keine Interviews mehr gege- Unfällen gekommen war. Zudem hatte der 2020er-Jahre überraschend auf dem DPA/ land. Eine Auswanderungswelle verebbte ben und keine politischen Veranstaltun- eine Umfrage ergeben, dass 95 Prozent Gebiet des ehemaligen Berlins entdeck- PA/ erst, nachdem nach der Schweiz (2024) gen mehr besucht. Ihr sich jährlich wie der Befragten nicht in der Lage waren, ten sehr seltenen Erden längst in der auch die boomende Türkei (2026) eine ein Ritual wiederholender Besuch bei fünf Spots der richtigen Gruppierung Währung des größten Industriestaates Angela Merkel, wie wir sie aus dem Jahre 2013 kennen. Die frühere Zuwanderung aus Europa mit hohen ge- den Wagner-Festspielen in Bayreuth zuzuordnen. In diesem Jahr werden der Erde abgerechnet. „Gerade Europa Bundeskanzlerin will es jetzt, 20 Jahre später, noch einmal wissen setzlichen Hürden fast unmöglich mach- blieb ihr einziger öffentlicher Auftritt. Spots und SMS auf Smartwatches, als klassischer Rohstofflieferant für te. Der Beitritt zum chinesischen Wäh- Umso mehr überrascht ihr Comeback: Tablets, elektronische Zeitungen aus technologisch höherentwickelte Wirt- rungsgebiet sollte, so Brüssel, den wirt- Wenige Monate vor der Wahl zum Folie und Web-Brillen gespielt, bei schaften kann sich Währungsschwan- schaftlichen Niedergang stoppen. Europaparlament wirft die mittlerweile Abschluss eines Abos wird man kungen nicht länger leisten“, betonte die Die Vorschläge, 79-Jährige den Hut in den Ring. In einem persönlich mit seinem Namen Sprecherin. die Merkel 2033 Gast-Podcast des angesehenen Online- angesprochen,die SPD bietet als Jüngere Journalistinnen, die Merkel bei ihrem überra- Mediums „World“ kündigt sie völlig Einzige ein gesungenes Ständchen an. nur aus historischen Datenbanken ken- Foto scannen und die schenden Come- überraschend an, als Spitzenkandidatin nen, mussten die politische Vita der Ex- künftige Merkel sehen back macht, wir- der neu gegründeten AFE (Alternative Stimmabgabe:Nachdem die Wahl- Kanzlerin erst recherchieren: Nachdem ken demgegenüber For Europe) zu kandidieren: Merkel will beteiligung zuletzt unter 30 Prozent Merkel 2013 als Kanzlerin einer schwarz- scheiterte, putschten ausgerechnet Par- Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1. fast utopisch: Bei- es noch einmal wissen – und Komissi- gerutscht war, gilt zum ersten Mal eine grünen Koalition wiedergewählt worden teifreunde gegen sie. Ursula von der Ley- behaltung des Eu- onspräsidentin werden. Der mit „Schei- Wahlpflicht. Jeder Bundesbürger muss war, hatte die Integration des Kontinen- en eroberte auf einem stürmischen Par- ro als eigene Wäh- tert der Euro, scheitert Europa“ über- eine Wahl-App herunterladen, mit tes an Geschwindigkeit zugenommen. In teitag den Parteivorsitz der CDU, um sie rung, Stärkung der schriebene Beitrag hat eine klare Bot- deren Hilfe man seine Stimme für eine einer von den Zeitgenossen als drama- mit den Resten von SPD und FDP in eine „radikale Europäisierung“ ein. Mit dem Europäischen Zentralbank durch Unab- schaft. Merkel möchte, dass Europa eine der drei antretenden Parteien und tisch wahrgenommenen Wende war Mer- Sammlungsbewegung der Mitte zu über- Slogan „Besser Geld aus Brüssel als hängigkeit von Brüssel, Streichung der eigene Währung behält. 42Wählerinitiativen abgibt, seinen kel auf die Position ihres Koalitionspart- führen: Union der Sozialen Christdemo- Reformen aus Berlin“ gewannen die Vorgaben für die noch verbliebene Pri- „Absurd“ war die Antwort des Brüsse- Wunschkandidaten für den Vorsitz ners eingeschwenkt und hatte erst einen kraten für Integration (USCHI). Von der Grünen gemeinsam mit ihren südeuro- vatwirtschaft, sicherheitspolitische An- ler Establishments. Die Idee, ein Staat seiner Gruppierung benennt und mit europäischen Altschuldentilgungsfonds Leyens Plan, die nach Aufgabe der fiskal- päischen Koalitionspartnern auf Jahre bindung an den in Brüssel als „altkapita- von nur noch 450 Millionen Menschen einem Fingerabdruck im Biometrie- und wenig später – als logischen nächs- politischen Autonomie zwangsläufige die Europawahl – und die Bundestags- listischer Block“ bekannten Staatenbund könne im 21. Jahrhundert eine eigene Feld seine Identität bestätigt. Wie der ten Schritt – sogenannte Euro-Bonds Aufgabe der Eigenstaatlichkeit planvoll wahl, die wegen Bedeutungslosigkeit al- USA, Großbritannien, Kanada und Israel. Währung behalten, sei nicht nur hoff- Bundestagswahlleiter mitteilt, wird eingeführt. Nachdem ihre Partei – zur Er- zu vollziehen, scheiterte allerdings. Die lerdings bald eingestellt wird. Andere Vorschläge von Merkels „Alter- nungslos konservativ, sondern nachgera- einen Tag nach der Stimmabgabe der innerung: die „Christlich Demokratische schon seit Mitte von Merkels letzter Le- Dem nun immer schneller zusammen- native For Europe“, wie die Wiederzu- de gefährlich. „Der für den 1.1.2034 ge- letzte deutsche Briefwähler geehrt. lbk Union“ – daraufhin bei mehreren Land- gislaturperiode zur stärksten politischen wachsenden Kontinent ging es einige lassung von Männern für Führungsposi- plante Übergang zum Renminbi ist alter- tagswahlen an der Fünf-Prozent-Hürde Kraft gewordenen Grünen traten für eine Jahre noch gut: Sinkende Zinsen ermög- tionen, muten hingegen fast skurril an. ANZEIGE Jetzt scannen – mit Ihrer DIE WELT-App: GLEICH HIER DEN NEUEN TV-SPOT ANSEHEN! Mit Axel Prahl, Jan Josef Liefers und dem neuen Auris Touring Sports. YARIS HYBRID PRIUS+ PRIUS AURIS HYBRID DER NEUE AURIS HYBRID TOURING SPORTS KRAFTVOLL. ENTSPANNEND. SPARSAM. 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SEPTEMBER 2013 POLITIK A ls er die Tür seiner Berli- lerweile die meisten Leute fest davon ner Wohnung öffnet, trägt überzeugt, in einer vergehenden Zeit zu Heinz Bude ein bedrucktes leben. Die Chance, die man sieht, besteht T-Shirt. Erst für die Fotos nur darin, mit dem Bestehenden haushäl- zieht er sich ein gebügeltes terisch umzugehen. Aber es gibt über- Hemd und ein Jackett an. Doch das lo- haupt nicht die Vorstellung, dass noch ei- ckere Gebaren des Soziologen ist kein ne andere Zeit kommt. Das ist ein gewalti- Zeichen von akademischem Schluffitum. ges Problem für die Grünen. Die verlieren Vielmehr lässt Bude im Gespräch mit „Die Leute ihr Publikum, weil sie immer noch erzäh- Matthias Kamann spüren, dass die Läs- sind über- len, es gäbe wundervolle Lösungen für all sigkeit Ausdruck des Versuches ist, ge- zeugt, in einer die Zukunftsschwierigkeiten, vom Arbeits- schliffene Rhetorik und profundes Wis- vergehenden platzboom durch erneuerbare Energien sen mit Alltagserfahrung zu verbinden. Zeit zu leben“: bis hin zur Gerechtigkeit durch Steuerer- Der Soziologe höhungen. Das nimmt den Grünen selbst DIE WELT: Herr Bude, die Deutschen Heinz Bude ihre eigene Klientel nicht mehr ab. Man gelten als ängstlich. Woran machen in einem Ber- will sich nicht in die Tasche lügen und sich Zukunftsängste heute fest? liner Park trotzdem die Hoffnung nicht verlieren. HEINZ BUDE: Die These von der „Ger- man Angst“ stimmt nicht mehr. Denken Worauf setzen Sie? Sie nur an die Reaktion auf die Weltwirt- Viel wäre gewonnen, wenn sich die mitt- schaftskrise von 2008. Die öffentliche lere Generation von heute, die den Zenit Diskussion in Deutschland war einiger- maßen gefasst und besonnen. Man hat Gefahren gesehen, aber war nicht von Angst beherrscht. Es gab so etwas wie ei- Bild scannen und sehen, nen Korporatismus der Krise, der sich als sehr effektiv erwiesen hat. Heute steht was Bude über Merkel sagt dkraasn Lkaen Md,a dnans Enuorcohp avso rg a15lt ,J aahlsr edne ra lgsr odßeer O KLAR Wie das geht, lesen Sie auf Seite 1. Gewinner der Krise da. G: RET N U Hat sich die Selbstwahrnehmung der NTIER der Berufslaufbahn erreicht hat und sich ME Deutschen verändert? G auf die nachelterliche Lebensphase vor- U A Ja. Das haben wir unlängst bei einer O bereitet, das eingestände. Dann könnte DE dleeguetns ckhö-jnanpeann.i scEhse ng inVge rgulmei cdhises tuEdmiep fbine-- O KLAR; VI aguens epienr,s föanslti chhäettme iucnhd g epsraivgat,t eemhr lUicnhbese höaf-- dung sozialen Ausschlusses. Man kann er- RET fentliches Engagement werden. warten, dass ältere Menschen eher Angst vor Einsamkeit und Isolation haben als „Wir müssen Sind wir Babyboomer feige? jüngere. Nur in Japan sehen die Verhält- Ja. Die Exponierungsbereitschaft ist in nisse genau umgekehrt aus: Die Alten fessor, der locker bis 70 durchhält. Das men. Wir haben ein Adressierungspro- dieser letzten Nachkriegsgeneration eher fühlen sind relativ gut eingebettet und so zu sehen ist gelingende Komplexitäts- blem für das Unbehagen aus dem Gefühl gering, weil sie so reflexionsbegabt ist. einbezogen, die Jungen hingegen sehen bearbeitung. einer latenten sozialen Spaltung in Aber wer Helge Schneider mag, kann kein sich von sozialer Exklusion bedroht. In Fantasie für Deutschland. ganz schlechter Mensch sein. Nur kann Deutschland sind die Jungen indes trotz Sind wir zukunftsfroh geworden? man bei aller Ironiefähigkeit und Ambi- „Generation Praktikum“ ziemlich gelas- Das allerdings auch nicht. Auf den Nägeln Wie ließe sich auf dieses Unbehagen guitätstoleranz auch voll danebenliegen, sen und selbstsicher. Es sieht so aus, als brennt vielen Leuten, dass wir uns eine besser reagieren? weil man sich nie verwundbar gemacht hätten die Deutschen die Existenz in der Unanständigkeit leisten, die nicht mehr Es gibt einen Begriff, der für die meisten hat. Das Verhältnis von Denken und Han- „Risikogesellschaft“ angenommen. Die lange gut geht: die Zunahme von Leihar- andere haben“ nach wie vor sehr ansprechend ist: Soli- deln stimmt bei den Generation der heu- Leute haben offenbar gewisse Kompe- beit, dass auf demselben Firmenhof die darität. Das ist nicht dasselbe wie Ge- te 50-Jährigen nicht. Denken ist eine Art tenzen im Umgang mit Un- gleiche Arbeit von Leuten rechtigkeit, die universal gedacht werden von Handeln und Nichthandeln eine Art sicherheiten im Lebenslauf gemacht wird, bei denen ein muss, was heute immer schwieriger wird. von Denken. Vorausschauende Optimie- und Unklarheiten in der ZUR Teil ein Drittel weniger ver- Solidarität speist sich aus vielen unter- rung macht einen schlau, aber erst eine Weltlage ausgebildet. Also PERSON dient als der andere. Leihar- Der Soziologe Heinz Bude findet bei den schiedlichen, oft sehr subjektiven Quel- vorangehende Entscheidung macht einen von einem ängstlichen Na- beit wurde als Krisenbewäl- len, ist aber zugleich auf das allgemeine mutig. Mit dem Elder Statesman der Ba- tionalcharakter kann bei Heinz Bude, tigungsmaßnahme akzep- Gefühl des Berührtseins durch das sozia- byboomer, Bill Clinton, gesprochen: „It’s Deutschen viel Gelassenheit, aber auch den Deutschen eigentlich geboren 1954, ist tiert, aber als Dauerzustand le Schicksal von Mitmenschen bezogen. You, stupid!“ keine Rede sein. Professor für Sozio- sehen die Leute das nicht Denken wir an die Paketboten: Die wol- einen Mangel an visionärem Denken logie in Kassel ein. Ich würde auch sagen, len kein herablassendes Mitleid, denen Herrscht in Deutschland in 20 Jahren Wirklich nicht? und leitet den dass es ökonomisch nicht nutzt auch der Mindestlohn nicht viel, gute oder schlechte Stimmung? Nehmen Sie den demogra- Arbeitsbereich „Die gut ist: Die Chance, auf die- aber Solidarität würde heißen, ihnen, Ich bin eher skeptisch. Deutschland steht fischen Wandel: Man weiß, Gesellschaft der sem Wege Unternehmens- dersetzungen bei Amazon aufmerksam einer netten Erbschaft von ihren „Wirt- wenn sie mit dem Weißwein aus dem nicht allein. Wenn die für Europa erfor- dass er kommt, verfällt Bundesrepublik“ am gewinne zu generieren, lässt geworden ist. Den Bürgern wird allmäh- schaftswunder“-Eltern versehen sind, Rheingau vor der Türe stehen, ein ge- derlichen Weichenstellungen nicht bis aber nicht in Panik, weil Hamburger Institut die deutsche Wirtschaft faul lich klar, dass fast ein Viertel der Beschäf- nicht im Sinne der Rede von den faulen scheites Trinkgeld zu geben. zum Ende des Jahrzehnts in belastbarer man nicht zuletzt wegen für Sozialforschung. werden, fordert Firmen tigten in Deutschland hart arbeitet – bis reichen Erben – weshalb übrigens die De- Weise geschehen sind, dann wird es in je- der breiten öffentlichen 2011erschien nicht zur Qualifizierung zu 50 Stunden pro Woche – und dann mit batte über eine Erhöhung der Erbschaft- Wenn man dem Paketboten ein Trink- der Hinsicht schwer für uns alle. Wir wer- Diskussion über das Thema „Bildungspanik. Was und Innovation heraus. rund 1000 Euro netto nach Hause geht. steuer problematisch ist: Das Erben kom- geld gibt, merkt man an der Reaktion, den wohl allmählich Vorstellungen entwi- davon ausgeht, dass die unsere Gesellschaft Also all die Leute, die uns die Pakete nach plettiert mittlerweile in der deutschen dass ihm das selten passiert. ckeln müssen, wie ein Europa mit Grie- Deutschen weder ausster- spaltet“ (Hanser). Im Wahlkampf aber sieht Hause bringen, unsere Büros reinigen Mittelklasse die Altersversorgung, weil Genau. Ich will niemandem ein schlechtes chenland, Italien, Spanien aussehen soll. ben noch blond und blau- es für das Lager, das der oder die Firmengebäude bewachen. Die selbst eine Kinderärztin und ein Theater- Gewissen, sondern nur darauf aufmerk- Wir als Deutsche müssen Fantasie für an- äugig bleiben. Die in den Leiharbeit eher aufge- Lage dieser vielen Werktätigen sieht die dramaturg sich mit ihrem Portfolio aus sam machen, dass man auch auf Augenhö- dere haben. 60er-Jahren geborenen Babyboomer, die schlossen gegenübersteht – Union Bevölkerung mit Sorge, wobei sie aber staatlicher, betrieblicher und privater he etwas machen kann. Wer über Solidari- ihre ersten Renteninformationen teil- und FDP – gut aus, für die leiharbeits- ahnt, dass man mit den Mindestlohnfor- Rente nicht sicher sind, wie sie im Alter tät redet, weiß, dass er sie nicht nur ein- Das liegt uns gar nicht. weise mit ziemlichem Erschrecken zur kritische Opposition schlecht. derungen der Opposition das Problem mit zweifellos gestiegenen Ansprüchen fordern darf, sondern auch leisten muss. Und das ist das Problem. Wir Deutschen Kenntnis genommen haben, sehen trotz- Die politische Linke verliert hier, weil sie nicht lösen kann. So bleibt nur das Ge- über die Runden kommen. Gleichwohl, begnügen uns mit dem berechtigten Ver- dem ohne großes Murren ein, dass sie Leiharbeit als Systemproblem ansieht. fühl, dass es nicht mehr lange gut geht. die Zukunft dieser Leute sieht relativ Sie haben bei einer groß angelegten weis darauf, dass wir doch schon alles verglichen mit der Generation der heuti- Die Bürger wissen aber, dass es sich nicht günstig aus, und sie befürchten nur, dass Sozialstudie über Wittenberge in Geforderte machen und gut sind. Das gen Turnschuhrentner erheblich drauf- um ein Systemproblem handelt, sondern Warum können solche Zukunftssor- ihre Kinder diesen Status nicht werden Brandenburg festgestellt, dass die reicht aber nicht. Im notwendigen Sinne zahlen müssen. Der relativ rationale im Rahmen unseres Systems geändert gen nicht jenseits linken Systemden- halten können. Dann aber gibt es 15 Pro- Menschen dort keine kollektiven Zu- gut zu sein hieße, sich in die anderen hi- Umgang mit der Demografiefrage zeigt werden kann. Statt mit Systemfragen kens politisch ausgetragen werden? zent der Gesellschaft, die auf die Frage kunftsträume haben. Könnte das ein neinzudenken, deren Rolle zu überneh- sich auch in der Diskussion über die Ver- müsste zumal die SPD die Bürger damit Weil die Zukunft sehr stark pluralisiert nach ihrer eigenen Zukunft nur antwor- Modell fürs ganze Land werden: dass men und sich zu überlegen, wie Europa längerung der Lebensarbeitszeit. Man ansprechen, dass wir es unserer morali- ist. Vielen Deutschen geht es besser, ein- ten können: „Wird halt nicht besser, wir nicht nur die kollektive Panik ver- insgesamt in 20 Jahren beschaffen sein nimmt hin, dass sie nötig ist, und diffe- schen Selbstachtung schuldig sind, mit fach weil da zwei hoch qualifizierte Part- oder?“ Einer Politik, die nur die mittleren lieren, sondern auch die gemein- soll. Die Bereitschaft zu einer solchen po- renziert zugleich zwischen dem Dachde- der Leiharbeit anders umzugehen. Ähn- ner, die jeweils einen anspruchsvollen Be- Lagen im Blick hat, entgeht diese Zer- schaftliche Zukunftsutopie? litischen Intellektualität vermisse ich in cker, der mit Mitte 50 nicht mehr in sei- lich ist es bei dem Dienstleistungsprole- ruf mit gutem Gehalt ausüben, miteinan- splitterung der Zukunftserwartungen, die Die Ostdeutschen sind Trendsetter der Deutschland. So ist mit uns kein Blumen- nem Beruf arbeiten kann, und dem Pro- tariat, auf das man durch die Auseinan- der verheiratet sind und dazu noch mit die Leute insgesamt durchaus mitbekom- Ernüchterung. Auch im Westen sind mitt- topf zu gewinnen. Ungläubiges Staunen vor dem Kreuz Das Christentum wird zur Angelegenheit einer Minderheit und kann gerade dadurch das religiöse Denken inspirieren MATTHIAS KAMANN 2013 ergab eine Sinus-Studie unter deut- Dass unter den übrig bleibenden Chris- „Eine neue Stufe der Religionsge- Bruno Latour, der nicht mehr einsieht, schen Katholiken: „Viele Befragte verste- ten eine neue glühende Glaubensfestig- schichte“ sieht hierin der Marburger sich von seiner katholischen Kirche das W under sind in einer Religion hen sich nicht als gläubig im traditionel- keit ausbricht, wird allenfalls für eine Theologe Hans-Martin Barth. „Neben Glauben-Müssen an unplausible Dog- grundsätzlich denkbar. Aus- len Sinn und suchen auch nicht aktiv noch viel kleinere Minderheit gelten, als der Welt der mehr oder weniger glück- men vorschreiben zu lassen. Latour plä- zuschließen aber sind sie bei nach einer Beziehung zu Gott.“ Die dies Joseph Ratzinger, der Propagandist lich weiterlebenden Religionen mit ihren diert ähnlich wie der deutsche Philosoph der Lebenserwartung religiöser Men- meisten dieser Kirchenmitglieder be- der frommen Kleinkirche, jemals im Sin- traditionellen religiösen Angeboten for- und Historiker Kurt Flasch in dessen schen. Deshalb werden in 20 Jahren we- zeichnen sich als religiös, „definieren ne gehabt haben dürfte. miert sich ein Bereich von Areligiosität Buch „Warum ich kein Christ bin“ für niger als 50 Prozent der in Deutschland aber den Inhalt ihres Glaubens ebenso Gegen Ratzingers Konzept und Indifferentismus“, schreibt Barth in ein poetisches, im Herzen bewegtes Le- lebenden Menschen einer der beiden wie ihre Vorstellungen von Gott eher von der Kirche als Gemeinschaft seinem neuen Buch „Konfessionslos sen biblischer Geschichten, mit offenem großen Kirchen angehören. Derzeit sind diffus“. Die Auferstehung der Toten oder der Feurigen spricht nach allen glücklich“, dessen Titel schon Ausgang, auf der Suche nach Inspiration, es rund 60 Prozent, nämlich 23 Millio- die unbefleckte Empfängnis würden Prognosen vor allem, dass sich deutlich macht, was kommt: ei- nicht nach festen Überzeugungen. nen Protestanten und 24 Millionen Ka- „nur noch von wenigen wörtlich genom- Religiosität weiterhin in formaler ne Christlichkeit, die im Wech- Nichts zu tun hat das mit einer Patch- tholiken, deren Gesamtzahl alljährlich men“. Übrigens sind 80 Prozent der Kirchenmitgliedschaft ausdrü- selspiel zwischen Konfessions- work-Religion, einem esoterischen Zu- um rund 500.000 sinkt, und zwar haupt- meist katholischen Italiener nicht mehr cken wird. Wenn auch auf niedri- bindung und Konfessionslosig- sammenbasteln von Buddhismus, Scha- sächlich durch Todesfälle. Dieser demo- fähig, die Zehn Gebote aufzuzählen. gerem Zahlenniveau, wird Christ- keit lebt. Wer weiterhin einer manentum und Bergpredigt, was nach grafische Schwund wird weitergehen, ja, Bei den deutschen Protestanten wie- lichkeit in Deutschland auch in 20 Jah- Kirche angehört, wird daher allen soziologischen Befunden deutlich sich in den kommenden Jahren noch derum haben schon heute mindestens ren so aussehen, dass man nicht Klein- über kurz oder lang anfangen, weniger ausgeprägt ist als oft angenom- verstärken. Denn das Gros der Kirchen- 20 Prozent der Kirchenmitglieder als un- gruppen, sondern Großorganisationen seine bei Glaubensfernen ge- men. Vielmehr ist davon auszugehen, mitglieder findet sich heute in den älte- religiös und kirchenfern zu gelten. Am angehört. Großorganisationen aber, die machten Erfahrungen ins Christentum dass ein weiterhin erheblicher Anteil der ren Generationen, die auf den Tod zuge- Karfreitag besuchen gerade mal vier Pro- als Repräsentanten von weniger als der hineinzutragen. Die Kirchenmitglieder Bevölkerung das nach wie vor vorhande- hen, während es in den ohnehin kleine- zent der protestantischen Kirchenmit- Hälfte der Bevölkerung die gesellschaft- werden ihre Zweifel an den Dogmen of- ne Bedürfnis nach Religiosität vor allem ren Generationen der Jüngeren viel glieder einen Gottesdienst. Da Religiosi- lichen Diskurse weniger prägen und zu- fensiver formulieren, statt sie wie heute auf die christliche Tradition richtet, die- mehr Konfessionslose gibt. Folglich wer- tät vor allem in Familien weitergegeben dem keine homogenen Milieus mehr an- von Bischöfen als defizitär abqualifizie- se aber zunehmend aus der Perspektive den die beiden Kirchen 2033 zusammen wird, von den Eltern an die Kinder, bieten können, in denen man tagein, tag- ren zu lassen. Viel offener wird man dar- interessierter Ungläubigkeit betrachten deutlich weniger als 40 Millionen Mit- spricht somit alles dafür, dass in 20 Jah- aus nur Katholiken oder Protestanten über reden, dass man an bestimmte Din- wird. Für die Verfechter konfessioneller glieder haben. Kirchlichkeit wird zur An- ren unter den verbleibenden Kirchen- trifft. Vielmehr sind die Kirchenmitglie- ge einfach nicht glauben kann. Festlegungen dürften somit schwere Zei- gelegenheit einer Minderheit werden. mitgliedern die Treue zu Bekenntnissen der viel stärker den Gedanken von Auf große Resonanz bei Theologen ten anbrechen, für die inspirierte Aus- Das sind nur die Zahlen. Hinzukom- und Ritualen ihrer jeweiligen Konfession Nichtgläubigen ausgesetzt – und werden stoßen schon heute Vordenker wie der einandersetzung mit christlichen Bot- men die Überzeugungen. Erst im Januar noch geringer sein wird als heute schon. durch diese beeinflusst. französische Wissenschaftstheoretiker schaften und Geschichten eher gute. + DW_Dir/DW/DWBE-HP 06.09.13/1/Pol3 CCI 5% 25% 50% 75% 95% 7 DWBE-HP 06.09.13 Freitag,6.September 2013 Belichterfreigabe: -- Zeit::: Belichter: Farbe: FREITAG, 6. SEPTEMBER 2013 DIE WELT SEITE 7 POLITIK Die kommende Einheit dauerlicherweise auch die beliebte Real- schule. Das Gymnasium wird bleiben. Daneben wird eine zweite Säule stehen, in der der überwiegende Teil der Sekun- dar-, Ober-, Mittel-, Real- und Haupt- Der Bund wird bald mehr für Schulen zahlen – und Vorgaben machen. Das ist das Ende des Bildungsföderalismus schulen aufgegangen ist. In dieser „Ge- meinschaftsschule“ kann man alle Ab- schlüsse machen, oft Abitur. Das Wort ei- THOMAS VITZTHUM auf, dass die Länder alle ihr eigenes gebot am Ort halten, deshalb werden kleinteilig. War für Familien bisher schon die Länder schon heute nach einem zu- nes Bundesbildungsministers – heute N Süppchen kochen; die Kultusminister- Haupt- und Realschulen zusammenge- der Umzug von Land zu Land schwierig, sätzlichen Umsatzsteuerpunkt und da- mehr von symbolischem Wert – wird ho- och nie gab es so viele ver- konferenz wurde gleichzeitig Sinnbild ei- legt, mancherorts auch Gymnasien hin- so wird er es nun auch von Stadt zu mit höheren Steuereinnahmen. Der Bund hes Gewicht haben. Der Bund, mittler- schiedene Schultypen wie ner Institution, in der viele Köche den zukombiniert. Wer kann, erhält jedoch Stadt. So schafft man keine Akzeptanz. winkt ab. Bleibt’s dabei – und alles weile Hauptgeldgeber, wird den Ländern heute. Die Bundesländer Brei verderben. Ob gerechtfertigt oder auch eine Hauptschule, fördert eine Ge- Der Finanzbedarf der vielen Schulformen spricht dafür –, werden die Länder fak- Spielraum bei Lehrplangestaltung und haben sie sich einfallen nicht: Die Akzeptanz der Länderverant- meinschaftsschule usw. Die Entschei- ist hoch, jede hat andere Ansprüche. Hin- tisch ihre Hoheit aufgeben müssen. Der Personalpolitik lassen. Mit seinem golde- lassen. Ein paar Namen – wortung ist geschrumpft. Drei Jahre nach dung, nur noch auf Gymnasium und eine zu kommt, dass Ganztagsschulen Stan- Bund muss helfen, soll die Gleichwertig- nen Zügel aber wird er steuern, welchen es ist keine Schande, wenn man nicht mit der Reform lehnten sie 91Prozent der El- zweite weiterführende Schule zu setzen, dard werden sollen. Damit steigen alle keit der Lebensverhältnisse in Deutsch- Weg die Schulpolitik nimmt. allen etwas anfangen kann: Sekundar- tern mit Schulkindern ab. Unter allen haben zwar die meisten Parteien getrof- Kosten, von Personal bis Strom. land ansatzweise gewahrt bleiben. In Umfragen dürften sich viele Bürger schule, Stadtteilschule, Mittelschule, Bürgern votierte weniger als ein Drittel fen, doch in der Ausführung bleiben sie Nun kommt die Schuldenbremse ins 2033 wird die Bildungspolitik sich mit verdutzt zeigen, dass sich durch den Pa- Oberschule, Regionalschule, Realschule für den Erhalt des Status quo. Eine hinter diesem Anspruch weit zurück. In Spiel. Ab 2020 müssen sie alle Länder der finalen Abwicklung absterbender radigmenwechsel, den sie sich vor 20 plus, integrierte Gesamtschule, Gemein- Trendwende ist damit nicht in Sicht. der Konsequenz wird die Bildungsland- einhalten. Die Bildungspolitik ist der Schulformen beschäftigen. Die Haupt- Jahren so sehr gewünscht hatten, doch schaftsschule, Werkrealschule, Haupt- Bund und Länder stehen vor einer schaft ziemlich unübersichtlich und größte Posten im Budget. Präventiv rufen schule dürfte fast verschwunden sein, be- nicht alles zum Besseren gewendet hat. schule, acht- oder neunjähriges Gymnasi- ähnlichen Situation wie bei der Kern- um und so weiter und so weiter. Übri- technologie. Für die mögen plausible ANZEIGE gens, gleicher Name bedeutet nicht auto- Gründe sprechen in einem Land, das sich matisch in allen Ländern gleicher Inhalt technisch an der Spitze sieht. Allein, es – Sekundarschule ist nicht gleich Sekun- fehlt der Bürgerglaube. Wer reüssieren darschule, Mittelschule nicht gleich Mit- will, muss der Mehrheitsposition das telschule. Und fast jedes Jahr kommen Wort reden. Also wird die Bildungswen- Frankfurt. neue Schulformen dazu. de kommen. Aus politischen Gründen. Genau das ist der Grund, warum der Doch die allein gäben nicht so schnell Bildungsföderalismus – die alleinige Ho- den Ausschlag für den Paradigmenwech- heit der Bundesländer über die Schul- sel. Entscheidend ist, dass sich der Groß- politik – zu Ende geht. In 20 Jahren wird teil der Länder ihr Krongut nicht mehr er in seiner heutigen Form Bordeaux. nicht mehr existieren. Er wird einfach viel zu teuer. „Die Bildungspolitik einiger Zudem hat er keinen Rück- halt mehr in der Bevölke- Länder kann ohne Hilfe des rung. „Verfassungsrechtlich wird er wohl nicht ganz Bundes nicht überleben“ verschwunden, in seinen Peking. praktischen Auswirkungen wird er aber deutlich ge- Heinz-Peter Meidinger, zähmt sein“, sagt Heinz- Vorsitzender des Philologenverbandes Peter Meidinger, Vorsitzen- der des Deutschen Philologenverbandes. leisten kann. Vier Dinge sind dafür ver- Die Bildungspolitik einiger Länder könne antwortlich: 1. die Schuldenbremse, 2. die ohne Hilfe des Bundes nicht überleben. demografische Entwicklung, 3. die Ato- Anfang dieser Woche hat Unionsfrak- misierung der Schullandschaft, 4. der tionschef Volker Kauder (CDU) einen Ausbau zu Ganztagsschulen. Alle vier Umbau des Föderalismus in Aussicht ge- hängen miteinander zusammen. stellt. Nach der Wahl solle das gesche- Durch die demografische Entwicklung hen. Die Aussichten, dass es so weit gehen die Schülerzahlen zurück. Schulen kommt, stehen bestens, denn zu diesem stehen vor der Schließung. Vor allem je- Umbau sieht sich nicht nur die CDU ge- ne, die nicht beliebt sind. Hauptschulen drängt, auch FDP, SPD und Grüne und etwa. Diese Entwicklung ist nicht neu, die Linke würden gern einiges ändern. doch die Länder, vornehmlich die im Laut Kauder sei das wichtigste Vorhaben Westen, reagieren auf die Entwicklung die Abschaffung des „unsinnigen Koope- nicht so, dass sie wie der Osten nach rationsverbots in der Bildung“. 1990 massenhaft Schulen schließen. Die Einführung dieses Verbots als Teil Nein, sie kreieren Schultypen, in denen der Föderalismusreform 2006 legte den die alten aufgehen können. Die Entschei- Grundstein für sein Ende. Neben den Bil- dung über diese Art von Fusionen haben Ausgesuchte Weine, dungsstudien wie Pisa hat vor allem die sie jedoch aus politischen Gründen – explizite Verneinung einer zentralstaatli- Verantwortung soll abgewälzt werden – ausgezeichneter chen Verantwortung in finanziellen und nach unten delegiert: in die Kommunen. Service: jetzt in der damit gestalterischen Fragen den Bil- Die wiederum verweisen auf den Eltern- dungsföderalismus ins allgemeine Be- willen. Eltern und Bürgermeister wollen Business Class wusstsein katapultiert. Es fiel plötzlich natürlich ein möglichst breites Schulan- Es zieht nicht nur Abenteurer aufs Land Politik fördert neuen Trend zur Stadtflucht CLAUDIA EHRENSTEIN kunftsforscher Horst Opaschowski ist überzeugt, dass sich der Trend zur Land- A nfang 2013 hat Bundeskanzlerin flucht nicht stoppen lässt. Zumindest Angela Merkel (CDU) besorgt nicht von heute auf morgen. Langfristig festgestellt, dass die Kluft zwi- aber gibt es einen Hoffnungsschimmer. schen Stadt und Land immer größer Spätestens dann, wenn die öffentli- wird. Mehr als die Hälfte der Deutschen chen Kassen zu klamm sind, um zu fi- lebt bereits in den Metropolen. Und im- nanzieren, was das Leben in der Stadt mer mehr Menschen kehren der ver- ausmacht – Schwimmbäder, Konzerte, meintlichen dörflichen Idylle den Rü- Museen, Theater, Bibliotheken –, wird cken. Daran kann auch ein Hochglanz- ein Nachdenken einsetzen, worauf Le- magazin wie „Landlust“ nichts ändern. bensqualität sonst noch beruht: Ruhe, Es gibt auf dem Land kaum Arbeitsplät- viel Platz, günstiger Wohnraum und die ze. In der Landwirtschaft wird Muskel- Möglichkeit, unabhängig zu sein und in kraft längst durch Maschinen ersetzt. Eigenverantwortung das Lebensumfeld Und so gelten einige Landstriche in zu gestalten. Anfangs sind es einige we- Deutschland bereits als entvölkert. Auf nige Idealisten, die sich zusammentun den Feldern wiegt sich der Mais für Bio- und den Neustart auf dem Land wagen. gasanlagen im Wind. Ganze Dörfer ste- Die Versorgung mit Strom und Wasser hen leer. Die Infrastruktur verfällt. Und ist dabei noch das geringste Problem. die Kommunen sind viel zu hoch ver- Die wichtigste Lebensader ist das Inter- schuldet, um noch in Straßen oder Schu- net: Arbeitsplätze, medizinische Bera- len investieren zu können. Aktionen wie tung und auch der Schulunterricht für „Unser Dorf hat Zukunft“ wirken da wie die Kinder hängen an der Telekommuni- ein verzweifelter Versuch, das Unab- kation. Wenn die aber funktioniert, wer- wendbare doch noch zu stoppen. Zu- den einmal in der Woche auf Bestellung (cid:2)(cid:3)(cid:4)(cid:3)(cid:3)(cid:3)(cid:5)(cid:6)(cid:7)(cid:8)(cid:7)(cid:9)(cid:5)(cid:10)(cid:11)(cid:12)(cid:7)(cid:5)(cid:13)(cid:14)(cid:15)(cid:5)(cid:16)(cid:17)(cid:3)(cid:18)(cid:5)(cid:19)(cid:13)(cid:20)(cid:7)(cid:14)(cid:8)(cid:7)(cid:21)(cid:22)(cid:7)(cid:9)(cid:23)(cid:8)(cid:13)(cid:9)(cid:24)(cid:5) Lebensmittel geliefert. Bald holen die (cid:25)(cid:15)(cid:7)(cid:23)(cid:26)(cid:7)(cid:5)(cid:27)(cid:7)(cid:15)(cid:25)(cid:14)(cid:28)(cid:13)(cid:14)(cid:28)(cid:7)(cid:14)(cid:5)(cid:29)(cid:30)(cid:9)(cid:5)(cid:7)(cid:25)(cid:14)(cid:7)(cid:14)(cid:5)(cid:28)(cid:13)(cid:8)(cid:7)(cid:14)(cid:5)(cid:31)(cid:7)(cid:25)(cid:14)(cid:4)(cid:5) ersten Familien ihre Eltern nach, enga- (cid:23)!(cid:13)(cid:5)(cid:22)(cid:23)""(cid:7)(cid:14)(cid:5)(cid:22)(cid:7)(cid:9)(cid:29)(cid:7)#(cid:8)(cid:5)(cid:15)(cid:25)(cid:7)(cid:5)(cid:14)$%(cid:12)(cid:5)&(cid:25)(cid:7)(cid:26)(cid:29)’(cid:26)(cid:8)(cid:25)(cid:28)(cid:7)(cid:9)(cid:7)(cid:5)((cid:30)%(cid:12)(cid:7))(cid:5) gieren Pflegekräfte in kleinen Gemein- (cid:29)(cid:9)(cid:25)"%(cid:12)(cid:7)(cid:9)(cid:7)(cid:5)*(cid:13)(cid:8)(cid:23)(cid:8)(cid:7)(cid:14)(cid:5)(cid:13)(cid:14)(cid:15)(cid:5)(cid:15)(cid:7)(cid:9)(cid:5)(cid:23)(cid:13)(cid:29)(cid:21)(cid:7)(cid:9)#"(cid:23)(cid:21)(cid:7)(cid:5)+(cid:7)(cid:9)&(cid:25)%(cid:7)(cid:4)(cid:5) schaften, die jedem Einzelnen große (cid:19)(cid:26)(cid:26)(cid:5)(cid:15)(cid:23)"(cid:5)"%(cid:12)(cid:23)(cid:29)(cid:29)(cid:8)(cid:5)(cid:23)(cid:14)(cid:5)(cid:27)$(cid:9)(cid:15)(cid:5)(cid:7)(cid:25)(cid:14)(cid:5)((cid:26)(cid:25)(cid:21)(cid:23))(cid:5),(cid:7)(cid:25)(cid:5)(cid:15)(cid:7)(cid:21)(cid:5)"(cid:25)%(cid:12)(cid:5) Freiräume lassen. Als die Brüsseler (cid:7)(cid:25)(cid:14)(cid:7)(cid:5)+(cid:22)(cid:7)!(cid:25)(cid:7)"(cid:5),(cid:7)"$(cid:14)(cid:15)(cid:7)(cid:9)"(cid:5)-$(cid:12)(cid:26)(cid:5)(cid:29)(cid:30)(cid:12)(cid:26)(cid:8)(cid:24)(cid:5).(cid:7)(cid:14)(cid:25)(cid:7)(cid:20)(cid:7)(cid:9)(cid:4) Agrarprämien an die Zahl der Mitarbei- ter eines Betriebs gekoppelt werden, ent- stehen viele neue Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Aus der Stadtflucht einzelner Aben- NE teurer wird eine Bewegung, die von der ALAE Politik gefördert wird. Die Besiedlung NS K auf dem Land ist nicht flächendeckend, PA/DPA/JE adbiee rf üers U ennttesrtneehhemn elneb aetntrsawketrivte s iZnedn. t2r0e3n3, lufthansa.com Auf Sylt ist die Idylle schon bewohnt. Das wird erstmals wieder die Gründung ei- kann zum Modell fürs ganze Land werden nes neuen Dorfes gefeiert: Neuland. + DW_Dir/DW/DWBE-HP 06.09.13/1/Pol4 JSOMMERE 5% 25% 50% 75% 95% 8 DWBE-HP 06.09.13 Freitag,6.September 2013 Belichterfreigabe: -- Zeit::: Belichter: Farbe: SEITE 8 DIE WELT FREITAG, 6. SEPTEMBER 2013 POLITIK Kriege werden zukünftig auf Twitter ausgetragen Für Polens Außenminister Radoslaw Sikorski sind soziale Netzwerke die Zukunft der Diplomatie. Warschau setzt auf 140 Zeichen P olitiker und Diplomaten müssen diplomatischen Vertretungen und In- in den sozialen Netzwerken prä- stitute sowie die Konten der Botschaf- sent sein: Denn dort finden heute ter und der Konsularkanal für Polen im politische und diplomatische Auseinan- Ausland. In Katastrophenfällen über- dersetzungen statt. Dort erringt man mitteln wir auf diese Weise sofort, wo Siege oder erleidet Niederlagen, je nach man sich erkundigen kann, ob unsere der Kraft der Argumente. Noch deutli- Bürger betroffen sind. Sogar Stellen- cher als in den traditionellen Medien ausschreibungen im Außenministerium erkennt man in der virtuellen Welt, wer machen wir so bekannt. wirklich etwas zu sagen hat. Unsere Twitter-Konten sind ein gro- Als ich 2010, während einer Urwahl ßer Apparat, den wir immer öfter zu- in meiner Partei, der Bürgerplattform, gunsten unserer Interessen einsetzen. NSLEY ein Twitter-Konto einrichtete, gab es So wenden wir uns auf dem Konto N LI NA vonseiten der Medien und meiner Kon- @GermanNaziCamps gegen den verlo- N kurrenten zuerst viel Spott. Dann genen Begriff „polnische Vernich- AP/BRE nannten mich manche höhnisch einen tungslager“, wie er in manchen Medien, Die Energie aus der Tiefe: Durch Fracking können, wie hier im Westen des US-Bundesstaats Colorado, Gas und Öl aus tief liegenden Gesteinsschichten gelöst werden „Twitter-Diplomaten“. Heute wird darunter auch deutschen, auftritt. Bin- mein Konto @SikorskiRadek, wo ich nen einer Viertelstunde können wir so D polnisch und englisch schreibe, von Hunderte motivieren, E-Mails an Zei- as wohl berühmteste Bild Brennstoffen: Die Desertec-Idee hat fast 140.000 Menschen gelesen. Das ist tungsredaktionen in den USA oder des englischen Malers Wil- nicht nur energiepolitische, sondern mehr, als die Auflage der seriösen pol- Großbritannien zu schreiben. In der liam Turner zeigt die letzte auch klare außenpolitische Implikatio- nischen Tageszeitungen beträgt, von ei- Regel erfolgt dann eine Richtigstellung Fahrt des Segelschiffs „Te- nen. Für den langfristig denkenden Si- ner Ausnahme abgesehen. Twitter ist und die Verwendung des zutreffenden meraire“, das in der cherheitspolitiker stehen natürlich auch ein Instrument der Diplomatie gewor- Begriffs „deutsche NS-Konzentrations- Schlacht von Trafalgar zu großem Ruhm die sicherheitspolitischen Folgen des den; sie ist nicht mehr jene dem 19. lager im besetzten Polen“. gekommen war. Es wird von einem neu- Klimawandels auf der Agenda. Investi- Jahrhundert entstammende Magie, in Die Medien sind in den letzten Jah- en Dampfschiff zum Abwrackplatz ge- tionen in erneuerbare Energien sind da- der ältere Herren hinter dicken Vorhän- ren schneller, ihr Informationsangebot schleppt. Seine Zeit ist vorbei. Der un- her auch präventive Sicherheitspolitik. gen fast nur über Krieg und Frieden ist zerstreuter und – vor allem in Polen aufhaltsame Siegeszug der Dampfma- Und ganz zuletzt fehlt noch die Revo- sprachen. Der größte Teil der heutigen –viel seichter geworden. Heute werden schine verändert die Zeitläufe, erlaubt es lution, die wahrscheinlich die bedeu- Diplomatie ist öffentlich, und auf Twit- wir fast rund um die Uhr informiert. die neue Nutzung der Energie doch, weit tendste sein wird: neue Wege der Ener- M ter kann man schnell und konkret rea- Was tun, um in dieser Kakofonie nicht entfernte Strecken in immer kürzerer NIU giespeicherung. Wer hätte es gedacht, gieren. Jeder kann mir dort Fragen zu zu ertrinken? Twitter hilft uns dabei. Zeit zurückzulegen. Dampfschiffe errei- MILLE aber vielleicht ist die gute alte Batterie – meiner Politik stellen. Das Medienbild Ich lese auf Twitter nur einige Dutzend chen, ohne vom Schicksal des Windes OLAR oder vielmehr ihre jüngste Cousine – der mIneteinreesss eLna nzdue sv ezruf oplgräegne nis tu nodh nuen smeore- Pvoenrs olneietne uicnhd wMeeidteier.n .D Aabdeurr cvhi eelersf ädhart- aEbisheännbgaigh nzeun seüinb,e rabllreü cWkeinnk eKl odnetri nEerndtee. PA/DPA/S wgiiecrhetvioglsuteti oBna.u Estienien vdoerr wnäecnhigsetenn MEonnear-- derne Kommunikationsmittel heute meine große Twitter-Leserschaft, was und verbinden Metropolen mit weit ent- Strom aus der Wüste: Im kalifornischen Cramer Junction wird mit ten erschienene Studie des McKinsey nicht mehr möglich. ich für Polens Politik und Diplomatie fernten Regionen. Die sprunghaft stei- Solarmodulen das Licht der Sonne in elektrische Energie umgewandelt Global Institute zählt Weiterentwicklun- Jedes der zwei offiziellen Konten für wichtig halte. Bei Katastrophen gende Nachfrage nach Kohle gen der Batterie zu den wich- des polnischen Außenministeriums, schicke ich Worte des Beileids. Manch- lässt neue Bevölkerungszen- tigsten „disruptiven Technolo- @MSZ_RP und auf Englisch @Pol- mal twittere ich, wenn ich im Ausland tren entstehen: Ohne die Er- gien“ der Gegenwart. Erst die Die unsichtbare andMFA, hat etwa 10.000 Twitter-Leser. bin, in der jeweiligen Landessprache, findung der Dampfmaschine Entwicklung leistungsfähiger Viele davon sind wichtige Partner im was sehr positiv aufgenommen wird. würde es das Ruhrgebiet wohl Batterien macht Elektroautos Ausland. So wurde unser 2009 eingerich- Die sozialen Medien schaffen Leser- nicht in dieser Form geben. konkurrenzfähig und kann da- tetes englischsprachiges Konto im „Twi- gemeinschaften, die sich für bestimmte Nationen wie England, die die zu führen, unsere verkehrsbe- plomacy“-Bericht der Firma Burson- Themen interessieren. Sie belohnen Technologie früh einsetzen globale Revolution dingten CO2-Emissionen sowie Marsteller vor einem Monat als eines der Politiker, die mit einem Minimum von und perfektionieren, sichern unsere Abhängigkeit von Ölim- drei in der Welt am besten vernetzten Worten ein Maximum an Inhalt trans- sich Wettbewerbsvorteile nicht porten weiter massiv zu redu- Konten eingestuft. Unter dem Aspekt der portieren, die in ihrer politischen Hal- nur ökonomischer Art. Eine zieren. Fraglos bleibt Erdöl auf Vernetzung mit Partnern ähnlichen Ran- tung relativ unabhängig sind, die wis- Energierevolution verändert absehbare Zeit ein Basisroh- ges lagen nur zwei Nutzer vor uns: sen, was sie wollen, und im Sinne ihrer die Welt. stoff für unsere Industriege- Energiequellen bedeuten Macht. Wolfgang Ischinger Schwedens Außenminister Carl Bildt und Überzeugungen aktiv werden. Beim Die Geschichte der Dampf- sellschaft, aber die Abkopplung der Europäische Auswärtige Dienst. wirksamen Kommunizieren hilft mir maschine ist kein Einzelfall. des Verkehrssektors von die- Wozu Twitter, wenn ich auch eine die journalistische Erfahrung sowie die Immer wieder haben Erfindun- analysiert, wie Fracking und andere Innovationen sem Rohstoff würde bereits ei- Pressekonferenz einberufen könnte? Tatsache, dass ich mein Studium auf gen, technologische Neuerun- nen großen klimapolitischen Ich brauche Twitter, weil oft 140 Zei- Englisch absolviert habe, einer Sprache, gen oder auch neue Energieträ- die Weltordnung zukünftig verändern werden Unterschied machen. deren Eigenschaft nicht ein blumiger ger die Konturen der Weltpoli- Darüber hinaus bergen mo- Stil ist, sondern größtmögliche Präzisi- tik nachhaltig verschoben. derne Batterien großes öko- Der größte Teil on und Knappheit. Energie und Sicherheit sind in nomisches Potenzial für Ent- Dank Twitter – wo man ja auch auf vielfältiger Weise miteinander ver- wicklungsländer, weil deren Wirt- der heutigen längere Erklärungen verweisen kann – knüpft. Mit dem Erdöl ging erst der Auf- schaft ganz besonders unter der Unzu- dementieren ich oder mein Pressespre- stieg der USA einher, später die Entste- verlässigkeit der Energieversorgung Diplomatie ist cher oft in kürzester Zeit Fehlinforma- hung von reichen Ölmonarchien am leidet, die mit modernen Speicher- tionen, oder wir setzen uns mit ande- Golf. Mit der Kerntechnik kam nicht nur möglichkeiten gelindert werden könn- öffentlich, und auf ren Standpunkten auseinander. Heute die zivile Nutzung der Nuklearenergie, te – mit dem positiven Nebeneffekt, ist fast allen klar, wie wichtig es ist, in sondern die Atombombe, eine Innovati- die negativen Externalitäten fossiler Twitter kann man den sozialen Medien Schlachten zu ge- on mit weitreichenden Folgen für das in- Energieträger zu begrenzen und damit winnen. Umso mehr, als die Zusam- ternationale System. möglicherweise die schlimmsten Aus- menarbeit zwischen den Gesellschaften Auch heute werden wir Zeuge solcher wirkungen des Klimawandels zu be- schnell und (und nicht nur zwischen Regierungen) Innovationen und Entwicklungen, deren grenzen. Für uns selbst sind Investi- in der Diplomatie immer wichtiger Auswirkungen ähnlich revolutionär sein tionen in die neueste Generation der konkret reagieren wird. Mehr als je zuvor braucht Außen- könnten. Anders als das Dampfschiff Batterie – verbunden mit dem Ausbau politik gesellschaftliche Unterstützung. sind sie heute aber etwas weniger greif- regenerativer Energien – auch eine Auf Twitter werden erbit- bar. Wenn Turner heute ein Bild malen Möglichkeit, die politischen Risiken zu terte, wenngleich unblutige wollte, das den Zeitgeist und die voran- GES mindern, die daraus entstehen, dass MA Kriege ausgetragen. Dort sind schreitenden Energierevolutionen wi- G I ein nicht unerheblicher Teil unserer zum Beispiel Vertreter von al- derspiegelte, würde es vermutlich Wind- PA/AK Energieimporte aus Ländern kommt, Qaida, Hamas und der Taliban räder und Solarzellen zeigen müssen, Die Dampfmaschine veränderte die Welt: Distanzen wurden schneller in denen Demokratie und Marktwirt- aktiv. Seit einigen aber auch chemische Stoffe, Computer- überwindbar, der Kohlebedarf ließ Wirtschaftszentren entstehen schaft allenfalls Hülsen sind. Auch Jahren erwidert ih- codes und ganz sicher eine Batterie. deswegen ist Energiepolitik zu einem nen das Digital Ou- Beginnen wir mit der ersten großen wichtigen Element der Außen- und Si- treach Team Innovation der vergangenen Jahre, deren der USA von Energieimporten wird Wa- zählige Vorteile. Sie sind umweltfreund- cherheitspolitik geworden. (DOT), das vom Bedeutung allmählich ins öffentliche Be- shington in Zukunft kaum noch bereit lich, sauber und langfristig günstig. Sie Wenn die EU-Kommission mit China amerikanischen Au- wusstsein gelangt und deren Auswirkun- sein, allein für die Freiheit der Straße haben aber auch einen ganz gewaltigen über Solarzellen-Dumping streitet, ßenministerium fi- gen bereits begonnen haben, die geopoli- von Hormus oder an anderen wichtigen Nachteil: Anders als ihre fossilen Kon- wenn das Desertec-Projekt an unter- nanziert wird. Es tische Weltkarte zu verändern. Gemeint Nadelöhren der globalen Energieinfra- kurrenten sind Sonne und Wind nicht schiedlichen Auffassungen der beteilig- informiert unter ist die Technik des sogenannten Fra- struktur zu sorgen. An den Beispielen Li- jederzeit überall verfügbar. Sie stellen ten Akteure zu scheitern droht oder anderem auf Ara- cking, also das chemische Herausbre- byen, Mali und Syrien sollten wir Euro- damit ganz neue Anforde- wenn BMW ein neues Elek- bisch und auf Urdu chen von Schiefergasen aus tief liegen- päer bereits gelernt haben, dass die ame- rungen an unsere Energie- troauto vorstellt, dann ist über die amerikani- den Gesteinschichten. Besonders in den rikanische Bereitschaft, für Ordnung in netze und unsere Spei- dies nicht nur von wirt- sche Außenpolitik. USA und Kanada hat diese Technik zu unserer Nachbarschaft zu sorgen, spür- chermöglichkeiten – eine schaftlichem Interesse, son- Seine Konten wer- einer wahren Schiefergasrevolution ge- bar nachlässt. Das bedeutet für uns Eu- Gemeinschaftsaufgabe für dern eben auch im weiteren chen genügen, um meinen Standpunkt den von Anhängern des Dschihad ständig führt. Seit 2009 sind die USA vor Russ- ropäer auch, dass wir uns mehr Gedan- Informatiker und Inge- Sinne sicherheitspolitisch auszudrücken – noch dazu schneller, angegriffen; über diesen Krieg berichtet land größter Gasproduzent der Welt, in ken um die Absicherung unserer eigenen nieure. relevant. Unsere Energiepo- treffender, besser. Als ich kürzlich twit- ein Blog der angesehenen Zeitschrift wenigen Jahren könnten sie zum Gasex- Energieversorgung machen müssen. Die Frage des Netzaus- ZUR litik muss diesen Aspekt be- terte, Edward Snowden habe keine „Foreign Policy“. porteur werden. Berechnungen gehen Und damit wären wir bei der zweiten baus berührt bei Weitem rücksichtigen und eine stra- PERSON Chance auf Asyl in Polen, landete mein In letzter Zeit erfuhr Europa aus den sogar davon aus, dass Amerika bis 2025 großen Revolution: der Energiewende, nicht nur unsere deutsche tegische Antwort auf die zu Tweet in den internationalen Medien. Tweets Herman Van Rompuys, dass es vollständig unabhängig von Energieim- der Hinwendung zu erneuerbaren Ener- Energiedebatte, die bis- Wolfgang erwartenden Auswirkungen Ein anderes Mal twitterte ich, um mei- einen neuen Haushalt bekommen hatte. porten sein könnte. gien und einer verstärkten Aufmerksam- weilen hitzig geführt wird. Ischingerwar der hier beschriebenen nen neuen Kollegen Linas Linkevičius Über das Konto von EU-Kommissar In Europa sind die Bevölkerungen keit für Energieeffizienz. Besondere Gelänge es beispielsweise, Staatssekretär des Energierevolutionen finden. in Litauen im Amt zu begrüßen und Stefan Füle erfuhren die Diplomaten eher skeptisch, was die Zukunft des Fra- Energiesicherheit genießt schließlich Solarstrom aus Nordafrika Auswärtigen Amts Denn eines steht fest: sein Konto meinen Lesern zu empfeh- vom Abschluss der EU-Assoziierungs- cking anbelangt. Aber unabhängig davon, derjenige, der möglichst wenig Energie in großen Mengen nach und deutscher Schöpfen wir unsere Inno- len. Er antwortete mir: „Hallo, Radek, verhandlungen mit Georgien und der ob sich auch in Europa eine solche Revo- benötigt. Jede Einsparung durch techno- Europa zu transferieren, Botschafter in vationspotenziale nicht aus ich freue mich auf unsere Zusammenar- Republik Moldau. Inzwischen werfen lution Bahn brechen könnte, hat die logische Entwicklungen ist somit ein würde dies unsere Ener- Washington und oder verpassen wir es, die beit.“ Das war nicht nur Kommunikati- mir selbst meine am stärksten rück- neue Technik direkte Auswirkungen auf Beitrag zur deutschen und europäischen gielandkarte nachhaltig London. Der 67- Auswirkungen der Energie- on, das war ein Stück Diplomatie. Mein wärtsgewandten Gegner nicht mehr Europa. Bislang haben wir Europäer da- Energiesicherheit: Dieses Potenzial ist verändern. Es könnte der Jährige ist heute revolutionen für uns zu G Glückwunsch zur Geburt des britischen vor, ich sei ein „Twitter-Politiker“. von profitiert, dass die USA in der für bei Weitem noch nicht ausgeschöpft! Beginn einer neuen Ener- Vorsitzender der NBER nutzen, könnten wir in Thronfolgers und die Antwort darauf Denn auch sie haben begriffen, dass uns mindestens genauso wichtigen Regi- Der zweite Aspekt, die Fokussierung giepartnerschaft der Mit- Münchner Sicher- UFFE nicht allzu ferner Zukunft eserrnPedoiecleh Nntesun tz Düeirbp eilnor mbReaeittdiwee,ne e dLtasäs n Hdsueirnnndd. erhtetuaute- deiines Ke oBmepzleimichenntu nbge diemut e2t1.. Jahrhundert oOronrp ddäniesuscn hNgesanmh eaInnc-ht etur,n eidsms Me e, iigtftuelnnergeeinen ru tOnendst. eimAnsn egauels-- aGduoafcn hga ,le trewhrinerbablteiiclvthe udEnunsreecrhrgeei ienInna,n frdiasestr t.ri umZku tnvuäorc lhljeesnt- ttEeäntlme regeiderunlär,cn hnd iecrh stee rdinnue.r uScethra bbAailbrie-- tGhigeetnietesrkr daolenbrfe eAvrolelilnalmnz zäu cSnhEd-. NTPRESS STA evnieenrrmasl ta„elT te smaou esrrsüaecihrkees“nt ä inwmdi iegA Tnugunerd-- auch gut 150 Twitter-Konten unserer Aus dem Polnischen von Gerhard Gnauck sichts der zunehmenden Unabhängigkeit einmal haben erneuerbare Energien un- hängigkeit von fossilen PA/EVE sicht der Dampfmaschine. + DW_Dir/DW/DWBE-HP 06.09.13/1/Pol5 JSOMMERE 5% 25% 50% 75% 95% www.ds5-entdecken.de DIE PROBEFAHRT BEGINNT VOR IHRER HAUSTÜR. EIN ANRUF UND DER CITROËN DS5 KOMMT ZUR PROBEFAHRT ZU IHNEN: 0800/1000 700. ODER ONLINE RESERVIEREN AUF WWW.DS5-ENTDECKEN.DE. EIN SCAN UND SIE KÖNNEN SCHON JETZT VIRTUELL EINSTEIGEN. Goldenes Lenkrad 2011 in der Kategorie Umwelt für die Diesel-Hybrid AUTO BILD Design Award 2012 AUTO BILD ALLRAD Auto Technologie im in der Kategorie „Limousinen des Jahres 2013 in der Kategorie CITROËN DS5 Hybrid42 und Kombis“3 „Allrad-Hybridautos“4 1% ZAHLEN, 100 % FAHREN. DER CITROËN DS5 SCHON AB 305,– € mtl. 1 CRÉATIVE TECHNOLOGIE 1Bei dem Leasingangebot der Banque PSA Finance S.A. Niederlassung Deutschland, Geschäftsbereich CITROËN BANK, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, zzgl. Fracht, beträgt die monatliche Rate 1% der UVP (für den CITROËN DS5 e-HDi 115 Airdream EGS6 Chic 305,–€) bei 0,–€ Sonderzahlung, 15.000km/Jahr Laufl eistung und 48 Monaten Laufzeit. 2Ausgezeichnet von BILD am SONNTAG, Ausgabe 46/11, und AUTO BILD, Ausgabe 45/11. 3Ausgezeichnet von AUTO BILD, Ausgabe 33/12. 4Ausgezeichnet von AUTO BILD ALLRAD in der Kategorie „Allrad-Hybridautos“, Ausgabe 05/13. Angebot gilt für Privatkunden bis zum 31.10.2013. Abb. zeigt evtl. Sonderausstattung/höherwertige Ausstattung. Kraftstoffverbrauch kombiniert von 7,3 bis 3,4 l/100 km; CO -Emissionen kombiniert von 169 bis 88 g/km. Nach vorgeschriebenem 2 Messverfahren in der gegenwärtig geltenden Fassung. * 10 DWBE-HP 06.09.13 Freitag,6.September 2013 Belichterfreigabe: -- Zeit::: Belichter: Farbe: SEITE 10 DIE WELT * FREITAG, 6. SEPTEMBER 2013 POLITIK ALLES, WAS SIE SONST NOCH WISSEN MÜSSEN SPD G-20-GIPFEL IM ZEICHEN DES SYRIEN-KONFLIKTS Steinbrück Kandidat lehnt Bündnis mit Merkel setzt auf Linken nicht vollkommen ab profitiert vom SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seine Absage an eine rot-rot-grüne Einlenken Moskaus TV-Duell Koalition nach der Bundestagswahl bekräftigt, ein späteres Bündnis aber von der Reformfähigkeit der Linkspartei abhängig gemacht. Bei einem Auftritt Es war wohl ein Erinnerungsfoto, das die Chefin des Internationalen Währungs- Der Kandidat legt im von Spitzenpolitikern der SPD und Grü- fonds, Christine Lagarde, zu Beginn der ersten Sitzung der G 20 im Marmorsaal nen aus Bund und Ländern in Berlin des Konstantinpalasts mit ihrem Handy schoss. Ob es ein Bild jener wird, die Deutschlandtrend zu blieb aber unklar, ob die Absage an eine nicht in der Lage waren, einen internationalen Konflikt zu verhindern, oder jener, Zusammenarbeit mit den Linken bis denen genau das gelang, wird man erst nach Ende des Gipfels in St. Petersburg – seine Partei kaum zum Wahlabend oder darüber hinaus für wissen. Die Umstände wollen es, dass die G 20, die Finanz- und Wirtschaftspoli- die gesamten vier Jahre der neuen Wahl- tik ins Zentrum stellen wollten, zu einer Art Unterausschuss der UN werden. Bei F periode gelte. „Die SPD hält diese Links- ihrer Ankunft zeigte sich Kanzlerin Angela Merkel wenig optimistisch: „Ich sehe ür Peer Steinbrück könnte eine partei nicht für koalitionsfähig“, sagte noch nicht, dass wir zu einer gemeinsamen Haltung im Sicherheitsrat kommen.“ persönliche Aufholjagd beginnen: Steinbrück. „Für die SPD ist nicht vor- Russland und auch China sind gegen einen Militärschlag gegen das syrische Re- Die Bewertung des SPD-Kanzler- stellbar, mit einer solchen Partei nach gime, dem vorgeworfen wird, Giftgas eingesetzt zu haben. In St. Petersburg be- kandidaten verbessert sich jedenfalls in innen und außen verlässliche, kalkulier- kräftigte Russland noch einmal seine Ablehnung. Deutschland hofft vor allem, der jüngsten Umfrage, auch wenn seine bare Politik zu machen.“ SPD und Grü- dass es Zeit gewinnen kann, um die UN zu stärken. Bundesaußenminister Guido Partei dabei in der Sonntagsfrage in wei- ne haben eine Koalition mit der Links- Westerwelle setzt sich zudem dafür ein, die Verantwortlichen für den Giftgasan- tem Abstand zur CDU verharrt. partei nach der Wahl ausgeschlossen. griff mit Hilfe des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag zu finden. Der 34 Prozent der Deutschen würden Dennoch kommt die Frage immer wie- US-Kongress, den Präsident Barack Obama um ein Votum ersucht hat, kommt Steinbrück inzwischen direkt zum Bun- der auf, weil Rot-Grün in den Umfragen nicht vor dem 10. September zusammen. Gleichzeitig läuft die Auswertung der deskanzler wählen. Angela Merkel führt von einer eigenen Mehrheit bei der UN-Inspektoren, die sich in Syrien ein Bild gemacht haben. Deutschland unter- mit 54 Prozent immer noch unangefoch- Bundestagswahl am 22. September weit stützt sie dabei, durch Know-how und Personal. Ab 23. September kommt dann ten, aber Steinbrück kann eine Steige- entfernt ist. Die CDU versucht ihrerseits die UN-Vollversammlung zusammen. „Wir wollen erreichen, dass die Vereinten rung von immerhin sechs Prozentpunk- im Wahlkampf, die Glaubwürdigkeit der Nationen eine gewisse Rolle behalten“, sagte Merkel. „Ich will die Erwartungen ten verbuchen. Dies zeigt der neue Absage in Zweifel zu ziehen, während noch nicht zurückschrauben.“ Russlands Präsidenten nannte sie einen „verant- Deutschlandtrend, den Infratest Dimap Linke-Spitzenkandidat Gregor Gysi die wortungsvollen Gastgeber“. Von deutscher Seite gibt es eine gewisse Hoffnung, im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ und G SeSioPnzÄ iBHaül-dnAedFmnFÄioskR urEamtewni rmbti.t Bedingungen für AFP/ERIC FEFERBER dbsoea ssZetsuei nWmhftaa lcbal hedd ii ilmMee giafariß lnP naiunanth ziSmnpto eedulnieet nizrso ucGarh sieSpentnfee uElf elnnürticvschechrthteme ntieod iktudaönuln gnsnegcen.h n Ge,s irpstoeäoßrrnlnkidoc elhnar zsnase uerGnsnefe awk lsalioennnlnnle e.dn üd sroifcrthte nvn:e icrEshitnte imugeuernhngr, dksveooehnrm d m4u„2eWt l:l Pe Srmltote“zii tne nbdetrre üsrdt ceeRklrsle t gZ Aiueuhsrfacutthrn.i agtutsN ecbrhoe eciüfmhbin e Frdwzeaerizrnuud-- Datenschützer greifen Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft Russlands Präsidenten Wladimir Putin zu Be- wo sie anfallen. Zur Vermeidung von Steuerhinterziehung soll ein automatischer In- gender bewertet als der von Angela Mer- ginn des Treffens der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen (G 20) in St. Petersburg formationsaustausch zwischen den Staaten eingerichtet werden. Thomas Vitzthum kel (38 Prozent). Bei den Befragten, die Bundesregierung an das Duell nicht gesehen haben, führt Der Datenschutzbeauftragte des Bundes, Merkel mit 29 zu 18 Prozent noch vor Peter Schaar, hat die Informationspolitik Steinbrück. Dies belegt, dass Steinbrück der Bundesregierung in der Affäre um reich: „Wir werden keine glückliche ÄGYPTEN 3200 Morde und 38.000 Fälle von Folter damit, dass er der Partei nicht schaden hauptsächlich durch seinen Auftritt vor Spionageaktivitäten ausländischer Ge- Zukunft haben, wenn wir in unsere Innenminister überlebt verantwortlich. Am 10. Dezember 2006 wolle. Er bestritt aber die Spionage- den Fernsehkameras profitieren konnte. heimdienste harsch kritisiert. Es sei nationalstaatliche Übersichtlichkeit starb Pinochet. Er musste sich nie vor vorwürfe. In der Bewertung der Arbeit der Poli- Attentat in Kairo „sehr ärgerlich“, dass das für den Daten- zurückkehren.“ Europa bedürfe „mehr einem Gericht verantworten. tiker insgesamt profitiert nicht nur schutz zuständige Innenministerium gemeinsamer Willensbildung“, sagte Der ägyptische Innenminister Moham- In Andalusien regiert Steinbrück (47 Prozent sind mit seiner und das Bundesamt für Verfassungs- Gauck während einer Diskussion mit med Ibrahim hat einen Bombenanschlag RUSSLAND Arbeit zufrieden, plus zwölf Punkte), erstmals eine Frau schutz (BfV) ihm trotz wiederholter Jugendlichen. „Ich habe aber ein biss- überlebt. Nach dem Attentat im öst- Chodorkowski für Nawalny sondern auch SPD-Fraktionschef Frank- Nachfragen Auskünfte verweigert hät- chen Sorge vor dem Kleinmut“, fügte er lichen Kairoer Stadtteil Nasr City sagte Spaniens bevölkerungsreichste Region Walter Steinmeier (57 Prozent zufrieden, als Moskauer Bürgermeister ten, sagte Schaar bei der Vorstellung hinzu. Die Bevölkerung lasse es zu- Ibrahim im staatlichen Fernsehen, seine Andalusien regiert erstmals eine Frau. Die eines Forderungskataloges der Daten- weilen an einem Willen zu mehr Ei- Wagenkolonne sei Ziel einer „heftigen“ Der inhaftierte Kremlkritiker Michail Sozialistin Susana Díaz wurde vom Par- MERKEL VS. STEINBRÜCK schutzkonferenz. Er habe deshalb beim nigung mangeln. Einen europäischen Bombe gewesen, die offenbar ferngezün- Chodorkowski (50) hat sich kurz vor der lament in Sevilla zur neuen Minister- Innenministerium eine offizielle Be- Bundesstaat erwartet das deutsche det worden sei. Der Minister wirkte sehr Moskauer Bürgermeisterwahl in einem präsidentin der südspanischen Region Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen anstandung wegen Nichteinhaltung der Staatsoberhaupt vorerst nicht. „Die mitgenommen, war aber unverletzt offenen Brief hinter Oppositionskan- gewählt. Die 39-Jährige tritt die Nachfolge könnte, für wen würden Sie sich entscheiden: Informationspflicht eingereicht. „Mich Vereinigten Staaten von Europa sehe ich geblieben. Das Ziel der Bombe sei sein didat Alexej Nawalny gestellt. Die Wahl ihres Parteifreundes José Antonio Griñán für Angela Merkel oder für Peer Steinbrück? beruhigt überhaupt nicht, wenn gesagt nicht, jedenfalls in meiner Lebenszeit Auto gewesen, sagte er. Mindestens ein des 37-Jährigen sei „moralisch gerecht- an, der seinen Rücktritt erklärt hatte. Spontan wird, es fände auf deutschem Boden nicht“, sagte Gauck. Mit Blick auf seine Mensch kam bei dem Attentat ums fertigt“, hieß es in dem Schreiben des Andalusien (8,4 Millionen Einwohner) ist keinen von beiden 8(–5) keine flächendeckende Überwachung jungen Diskussionspartner fügte er Leben, mindestens 22 Menschen wurden früheren Ölmanagers. „Liebe Moskauer, neben Asturien im Norden des Landes und Ausspähung durch ausländische hinzu: „Vielleicht erleben Sie es, aber Sie nach Angaben der Polizei verletzt. Es am 8. September können wir zeigen, die einzige Region in Spanien, in der die % Peer Angela Nachrichtendienste statt“, sagte Schaar. werden dann graue Haare haben.“ war das erste Attentat auf ein Mitglied dass wir Bürger unseres Landes sind Sozialisten (PSOE) regieren. Steinbrück Merkel Ungeklärt blieben dabei die Frage der Gauck äußerte sich darüber hinaus der Übergangsregierung seit dem Sturz und keine Herde und dass wir anders 34(+6) 54 (±0) nicht flächendeckenden Überwachung scherzhaft über seine Rolle als Bundes- des islamistischen Präsidenten Moham- leben wollen: anständiger, freundlicher KENIA sowie die Frage der Ausspähung deut- präsident. „Ich bin im Grunde Zierrat“, med Mursi am 3. Juli. Nasr City gilt als und gerechter“, betonte der seit fast Parlament stimmt für Austritt (±) = Vergleich zu Ende August 2013; Angaben in Prozent scher Telekommunikationsnutzer, deren sagte er, um zu erklären, dass er im Hochburg der Muslimbruderschaft. zehn Jahren inhaftierte Chodorkowski. Daten auf nicht deutschem Boden abge- Gegensatz zum französischen Präsiden- „Ich bin sicher, dass es Alexej Nawalny aus Weltstrafgericht INFOGRAFIK QUELLE: ARD fangen werden. „Dazu ist keine Ent- ten keine Regierungskompetenzen hat. CHINA nicht erlaubt sein wird, Bürgermeister Kenia soll nach dem Willen des Par- Luxusuhren verraten zu werden. Aber eine Million Eurer laments den Internationalen Straf- plus neun) und Parteivorsitzender Sig- Stimmen könnte diesen Menschen davor gerichtshof wieder verlassen. Die mar Gabriel (39 Prozent zufrieden, plus korrupten Beamten NEUJAHRSFEST ROSCH HASCHANA schützen, in der Haft zu verrotten“, hieß Mehrheit der Volksvertretung stimmte zwei). Steinbrück schließt damit wieder Ein Beamter ist in China zu 14 Jahren es in dem Schreiben. Nawalny war in für ein entsprechendes Gesetz, das an seine Werte von Ende 2012 an. Diese Irans Präsident gratuliert den Juden Haft verurteilt worden, nachdem ihn einem umstrittenen Prozess zu fünf innerhalb eines Monats in Kraft treten Rangliste wird gleichwohl von Angela eine Online-Kampagne der Korruption Jahren Haft verurteilt worden, darf aber soll. Hintergrund sind Verfahren gegen Merkel mit einer „Zufriedenheitsquote“ Neue Töne aus Teheran: Der neue iranische Präsident überführt hat. Der Mann habe vor dem während des Berufungsverfahrens in Kenias ranghöchste Politiker. Vize- von 70 Prozent (plus drei) und Wolfgang Hassan Ruhani (Foto) hat in einer ungewöhnlichen Gericht in der nordchinesischen Stadt Freiheit bleiben. Experten rechnen mit präsident William Ruto muss sich ab Schäuble (Zufriedenheit 62 Prozent, mi- Botschaft allen Juden zu ihrem Neujahrsfest Rosch Xi'an gestanden, Bestechungsgüter und einem deutlichen Sieg des kremltreuen dem 10. September wegen des Vorwurfs nus zwei) angeführt. Peer Steinbrück hat Haschana seine besten Wünsche ausgesprochen. „Wäh- Schmiergeld im Gesamtwert von 5,29 Amtsinhabers Sergej Sobjanin. der Verbrechen gegen die Menschlich- im Fernsehduell auch die Forderung er- rend die Sonne hier in Teheran untergeht, wünsche ich Millionen Yuan (650.000 Euro) an- keit in Den Haag verantworten. Ab 12. hoben, dass die Entwicklung der Beam- allen Juden, besonders den iranischen Juden, ein geseg- genommen zu haben, berichtete die SPANIEN November soll der Prozess gegen Keni- tenpensionen künftig an die Renten ge- netes Rosch Haschana“, stand in Ruhanis englischspra- staatliche Zeitung „China Daily“. Im Spionage-Skandal as Staatspräsident Uhuru Kenyatta im koppelt wird, damit sie sich nicht zu chigem Twitter-Account. Der Iran und Israel stehen August vergangenen Jahres war der Zusammenhang mit der Gewaltwelle stark auseinanderentwickeln. Dies un- belastet die Sozialisten H sich ansonsten nicht nur im Streit über Teherans damalige Chef einer Polizeiabteilung auf nach der Präsidentenwahl 2007 be- terstützt eine klare Mehrheit von 63 Pro- NAREAtomprogramm bislang unversöhnlich gegenüber. Dass Fotos mit einer auffälligen Armbanduhr Ein Vorstandsmitglied der spanischen ginnen. Ein Austritt Kenias aus dem zent der Bevölkerung. Lediglich 24 Pro- HERKERuhani ausdrücklich „alle Juden“ erwähnte, stellt einen zu sehen. Auf einer Internetseite wur- Sozialisten (PSOE) hat sich wegen eines Strafgerichtshof habe keinen Einfluss zent lehnen diese Kopplung ab, wie der N TAdeutlichen Wandel im Vergleich zu seinem Vorgänger den daraufhin weitere Bilder gesammelt, Spionageskandals aus der Parteiführung auf die beiden Verfahren, sagte Straf- Deutschlandtrend weiter ergab. DI DPA/ABEM„Karhembsugde sAchhmwüard“i nbeedzsecihchadn edta.r. Der hatte Israel als dbaien idhunh rmeint zveeirgstcehni.e dDeienseenr LOunxluinse-A-Prmra-n- zEurkrüecnkngtenzisosgeenn .d Jeors Eér Zmairtatgleorz ea isno Dll entaeckh- gdeerri cBhBtCsh.ofs-Sprecher Fadi al-Abdallah SPUDr-Ksaacnhdei dafütern disiet üVberribgeesnsse rauuncgh deeins ger führte laut der Zeitung bald zu of- tivbüro beauftragt haben, politische deutlich wachsender Rückhalt in den ei- fiziellen Ermittlungen. Chinas Regierung Gegner auszuspionieren. Zaragoza zählt ÄRZTE OHNE GRENZEN genen Reihen. Derzeit sind 91 Prozent warnung gegeben worden“, sagte Schaar Auf dem Programm von Gaucks Staats- hat der Korruption im öffentlichen Sek- zu den Schlüsselfiguren der katala- Syrischer Chirurg stirbt der SPD-Anhänger zufrieden mit ihrem und verwies darauf, dass deutsche besuch stand am Donnerstag unter ande- tor den Kampf angesagt und geht der- nischen Sozialisten. Die Detektei Mét- Spitzenmann, vor vier Wochen waren es bei Angriff bei Aleppo Grundrechte wie das Fernmeldegeheim- rem ein Besuch mit französischen In- zeit demonstrativ gegen Fälle von Be- odo 3 hatte ein privates Gespräch der lediglich 69 Prozent. Trotz dieser Zuge- nis nicht an der deutschen Grenze ende- tellektuellen. Am späten Abend wurden stechlichkeit und Machtmissbrauch vor. Chefin der konservativen Volkspartei Ein syrischer Mitarbeiter der interna- winne vermag sich die SPD selbst nur in ten. Wenn auf deutsche Datenpakete, Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela (PP) in Katalonien, Alicia Sánchez- tionalen Hilfsorganisation Ärzte ohne wenigen Feldern stärker zu profilieren. die über ausländische Netze laufen, Schadt zurück in Berlin erwartet. dfs CHILE Camacho, abgehört, und den Wohnsitz Grenzen ist im Norden Syriens ums Lediglich in der Gesundheitspolitik und „zugegriffen wird, dann ist das ein Bruch Richter entschuldigen sich eines PP-Bürgermeisters ausgekund- Leben gekommen. Wie die Organisation bei der sozialen Gerechtigkeit wird der des deutschen Fernmeldegeheimnisses“, UMWELT schaftet. Zaragoza begründete den Ver- mitteilte, wurde der 28-jährige Chirurg SPD mehr Kompetenz als der Union zu- bei den Opfern Pinochets sagte Schaar. Es sei zudem nicht aus- Bundesgericht stärkt zicht auf seinen Sitz im PSOE-Vorstand Muhammad Abjad bei einem Angriff in geschrieben. Der CDU/CSU wird in den reichend, wenn der Chef des US-Ge- Knapp 40 Jahre nach der Machtergrei- der Provinz Aleppo getötet. Abjad, des- meisten Politikfeldern weiterhin die Klagerecht von Verbänden heimdienstes NSA dem Chef des Bun- fung von General Augusto Pinochet in sen Leiche den Angaben zufolge am größte Lösungskompetenz zugeschrie- desnachrichtendienstes (BND) ver- Das Bundesverwaltungsgericht in Leip- Chile haben sich die Richter des Landes Dienstag gefunden wurde, hatte in ei- ben. Neben den ökonomischen Themen „Diese sichere, Deutsche seien nicht von Aus- zig hat das Klagerecht von Umwelt- bei den Opfern seiner Militärherrschaft nem Krankenhaus in Aleppo gearbeitet, gilt dies vor allem auch für den Umgang spähung betroffen. „Die Menschen verbänden in der Bundesrepublik erheb- entschuldigt. Die Zeit sei gekommen, das von Ärzte ohne Grenzen betrieben mit internationalen Konflikten. haben ein konkretes Gefühl des Be- lich gestärkt. Nach einem am Donners- bei den Opfern der Misshandlung durch wunderschöne wird. Die Organisation Ärzte ohne Gren- In der Sonntagsfrage verdeutlicht der obachtetseins“, sagte Imke Sommer, die tag veröffentlichten Urteil können aner- den Staat um Vergebung zu bitten, zen betreibt im Norden des Bürger- Deutschlandtrend das Absacken der Vorsitzende der Datenschutzbeauf- kannte Umweltverbände künftig gegen erklärte die chilenische Richterver- bayerische Natur kriegslands Syrien insgesamt sechs Grünen: Sie liegen nur noch bei zehn tragten der Länder und des Bundes. Dies weit mehr Verstöße gegen europäisches einigung. „Es muss klar gesagt und Krankenhäuser und vier Kliniken. Prozent (minus ein Punkt), während die allein sei schon eine Verletzung des Umweltrecht vor Gericht ziehen als vollständig anerkannt werden: Das lasse ich nicht SPD auf 27 Prozent einen Punkt zulegen Grundrechts auf informationelle Selbst- bisher. Die Bundesverwaltungsrichter Justizsystem und insbesondere das SCHWEDEN konnte. Dies deckt sich mit den Ergeb- bestimmung und befördere zudem eine folgten mit ihrer Entscheidung der Oberste Gericht damals versagten in planlos Deutschstämmige Favoritin nissen des ZDF-„Politbarometers“; auch Resignation der Gesellschaft gegenüber Rechtsprechung des Europäischen Ge- ihrer Rolle als Garanten der grund- hier kommen die Grünen auf zehn Pro- für Amt der Erzbischöfin der Politik. richtshof, der ein weitgehendes Klage- legenden Menschenrechte und dabei, zent, haben aber zwei Punkte verloren. verspargeln“ recht schon 2011bejaht hatte. Das deut- diejenigen zu schützen, die Opfer der In Schweden könnte es ab 2014 erstmals Damit kommen die Grünen auf den BUNDESPRÄSIDENT sche Recht könne und müsse entspre- Misshandlung durch den Staat waren“, eine Erzbischöfin geben. Für die Nach- schlechtesten Wert seit November 2009. Gauck wendet sich gegen chend ausgelegt werden, hieß es. Hinter- teilte die Richtervereinigung mit. Auch Horst Seehofer (CSU) folge von Anders Wejryd (65) wurden Die SPD erreicht in der Umfrage des grund der Entscheidung war ein Streit „die chilenische Gesellschaft“ baten die fünf Kandidaten vorgeschlagen, darun- ZDF nur 26 Prozent. CDU/CSU bleiben „Kleinmut“ in Europa im TV-Duell mit seinem über den Luftreinhalteplan der Stadt Richter um Vergebung. Chilenische ter zwei Frauen, wie die Kirche von im Deutschlandtrend bei 41Prozent (wie SPD-Herausforderer Bundespräsident Joachim Gauck hat Darmstadt. Die Deutsche Umwelthilfe Gerichte hatten in rund 5000 Fällen Schweden mitteilte. Aus der Nominie- „Politbarometer“), die FDP bei fünf Pro- Christian Ude (SPD) sich für eine weiter gehende europäische hält den Plan für ungenügend und zog Anfragen nach Hilfe bei der Suche nach rungswahl ging die Bischöfin zent. Das ZDF schreibt ihr sechs Prozent Integration ausgesprochen. „Wir brau- vor Gericht. Das Land Hessen war da- Angehörigen, die von Geheimdienst von Lund, Antje Jackelén zu. Auch die Linke bleibt stabil bei acht chen diese größere Einheit, um ernst von ausgegangen, dass die Umwelthilfe und Sicherheitskräften entführt oder (58), als Favoritin hervor. (wie „Politbarometer“), die Alternative genommen zu werden“, sagte Gauck in als Verband gar nicht klageberechtigt ist. ermordet worden waren, abgewiesen. LEFFENFür die deutschstämmige für Deutschland erreicht in beiden Um- Mdraeritsäegililgee, nd eSrt aleattzsbteensu Scthaetiso inn sFerianneks- Dina Ls esiephzeign adnied eBrusn. desverwaltungsrichter ERiengeier rUunngte Prsinuochchuentgs zfüurfo mlgien dweasrt ednies K RETEP/APDTPhreoozleongti nd esrt iWmamhtlelenu 5t1e. fwraegrdeenn d mreiti fPürnofz Pernotz, eunntd a ndgieeg eSboenns.tifgloen + DW_Dir/DW/DWBE-HP 06.09.13/1/Pol7 CPASSLAC 5% 25% 50% 75% 95%