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Jürgen Gruber – Gratulation zum 70. Geburtstag! PDF

2007·2.7 MB·German
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Diversa Arachnol.Mitt. 33(2007) 41 Jürgen Gruber-Gratulationzum 70.Geburtstag! „Deomnibusdubitandum“ (Anallemistzuzweifeln.) oder „Wasistein Weberknecht}u MitdieserFragewurdeich alsungedul- digindenStartlöchernderWissenschaft scharrenderDiplomandvorvielenJahren vonJürgenGrubermiteinemgedanken- verlorenwirkenden Blickin den altehr- würdigen Mauern der 3. Zoologischen Abteilung des Naturhistorischen Mu- seums inWien empfangen. Zugegeben - aufder Suche nach einerAntwort für mein mitgebrachtes Päckchen an sich der Determination hartnäckig wider- setzenden Weberknechten kam diese Gegenfrage völlig unerwartet und war alles andere als die erhoffte Antwort vom Meister. Und es sollte auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass eine Frage im ersten Ansturm an die Tore Grubers unbeantwortet blieb Besser ... gesagt, vorerst nahezu unbeantwortet, sieht manvon einem„Scio menihilscire“ Abb.1:Dr.JürgenGruber-scharfbeobachtend,treffendformulierend, in den unterschiedlichsten Variationen präzisebeschreibend.[Foto:B.&K.Thaler,Wien 1993] einmalab.InderTraditionvonSokrates Fig.l:DrJürgenGruber-focussedobserving,strikingexpressing, undPlatonstehenddecktJürgenGruber precisedescribing,[photo:B.&K.Thaler,Vienna 1993] mit rücksichtsloser und humorvoller Selbstkritik Die Idee, das bisherige Opus Gruberi an dieser bestehende Schwierigkeiten und neue Fragen auf. Stelle wiedergeben zu wollen, muss aus platz- Diese Haltung kommt bereits in seinem frü- technischen Gründen schnell wieder verworfen henBeitragzurKenntnis der„Opilionenfaunades werden. Die vielen publizierten Arbeiten zu und Leithagebirges und der Hainburger Berge“ zum Neubeschreibungen Grubers von Moos- bzw. Fa- Ausdruck,indemernach21 ExkursionenimZeit- denkankern,insbesonderederGattungNemastoma raum August 1958 bisJänner 1960 aufgrund „der s.l.,Troguliden, derPhalangiidengattung Opilios. noch kurzen Beobachtungszeit keinen Anspruch 1. und den oben erwähnten Kapuzenkankern las- aufVollständigkeit“ erhebt (GRUBER 1960: 117). sen eine wissenschaftliche Vorliebe für dieseTaxa Nach mehr als 20-jähriger Beschäftigung mit sei- erkennen (u. a. GRUBER 1969, 1970, 1979, 1985, nem „Haustier“ Dicranolasmascabrum legt er eine Gruber&MARTENS 1968). Fürdas aktuell pu- umfassendeMonographiemitBeobachtungenzur blizierte Werk zur „Biology of Opiliones“ nahm ÖkologieundBiologiediesesTaxonsvor(GRUBER sich Gruber derTrogulidae und Caddidae an und 1993, 1996)-einepräziseunddetailreiche 80-sei- lieferte eine umfassende Charakterisierung und tige Darstellung, die nach seinen eigenenWorten Darstellung dieser Familien (PlNTO-DA-ROCHA „freilich nur bruchstückweise“ gelang (GRUBER et al. 2007). Dergeographische Bogen seiner fau- 1993:394).EineRevisionderGattungDicranolas- nistischen, morphologischen und taxonomischen ma(GRUBER1998)istdervorläufigeAbschlussder Studien reicht von Norditalien und Kalabrien alsDissertationsthemabegonnenenLangzeitstudie über Rhodos und weitere Inseln der Ägäis bis in zu seinen Kapuzenkankern. die Türkei und nach Südwestasien, Madagaskar, “ 42 Arachnol.Mitt. 33(2007) Diversa Australien, Neuseeland, Zentral- und Nordame- getriebenenGesellschafthältder„arachnologische rika. Von herausragender Bedeutung ist auch die Leuchtturmwärter“ des Naturhistorischen Muse- intensive undjahrzehntelange Beschäftigung mit ums inWien seine Flamme derWissenschaft, des derWeberknechtfaunaMitteleuropas,insbesondere WissensundderselbstlosenWeitergabe desselben Österreichs.DieHerausgabederopilionologischen ruhig,bescheiden undunermüdlich am Brennen. „Bibel“, des Weberknechtbandes der Tierwelt Dauern die „Kontrollen“ seiner synanthropen Deutschlands (MARTENS 1978), wäre ohne die Opilio canestrinii- und ruzickai-Populationen am Mitwirkung Grubers in dieser Form wohl nicht täglichenWeginsMuseumetwaslängeralsgeplant, möglich gewesen. Befreitvon hunderten Synony- muss sichJürgen Gruber- nur nebenbei bemerkt men und dubiosen Fundmeldungenvor allem aus mehralsvierJahre nach seinerPensionierung-an derWerkstattRoewers (GRUBER 1964ff.) konnte derPortierlogejeneminbestemWienerischentge- jüngst eine opilionologische Fauna Austriaca mit gengebrachtenKommentarstellen:Heut'kummans aktuell 61 gültigenTaxavorgelegtwerden (KOM- obaspat, HerrDoktal & posch Gruber2004). Neben der vorbildlichen Betreu- ung einer der weltweit größten und bedeutendsten arachnologischen Sammlungen ist die wissenschaftli- che Breite desWissens undWirkens Grubersbeeindruckend.Nebenseinen zahlreichenWeberknechtarbeitenhat er beispielsweise Beobachtungen an mediterranenSkorpionen,„Fatherless Spiders“, Erstnachweise der kosmo- politischen Baldachinspinne Osteari- us melanopygius und des Saftkuglers Geoglomeris subterranea publiziert. Gemeinsam mit KonradThalerwur- de die Geschichte der Arachnologie in Österreich abgehandelt (THALER & GRUBER2003),furdenNeobiota- und Endemiten-Katalog Österreichs widmet sich Jürgen Gruber gegen- wärtig den Diplopoden und Chilo- Abb.2:DerMeisterinseinemLaboratoriuminder3.ZoologischenAbteilung poden. desNaturhistorischenMuseumsinWien:„/neinemaltenruinösenGemäuer Nicht dass ich mich an jenes zusitzenhatauchseineVorteile-manfindetimmerwiederalteLiteratur". „nescio Grubers bis heute wirklich [Foto:S.Dashdamirov,2005] gewöhnt hätte. Beruhigend ist in- Fig.2:Themasterinhislaboratoryinthe3rdZoologicalDepartmentofthe zwischen allerdings die Gewissheit, MuseumofNaturalHistory,Vienna:,,Tositinoldruinshasitsadvantages -overandoveragainyouwillfindoldliterature",[photo:S.Dashdamirov, wenig später mit höchster Verläss- 2005] lichkeit und Hilfsbereitschaft eine Antwort selbst auf die schwierigsten Fragen zu LieberJürgen Gruber-Admultosannos\ erhalten-eine aufeinerbemerkenswerten Litera- Besten Dankund herzlichste Glückwünsche- im turkenntnis und einem reichen Erfahrungsschatz Namen der communitas arachnophila- aufbauende, durchdachte und klareAntwort. Vielleicht ist „an vielem zu zweifeln“. Ohne Ihr jeden Zweifelfeierteinerderganzgroßen Opilio- Dr. Krümelkanker nologenundZoologenEuropasindiesenTagensei- (Christian Komposch) nen 70. Geburtstag! Inderrauen See unsererlaut- starkschreienden,sich selbstinszenierenden,nach SchlagzeilenjagendenundvonGeltungsbedürfnis Diversa Arachnol.Mitt. 33 (2007) 43 Literatur TeilII:Fortpflanzung,EntwicklungundWachstum. GRUBER (I960): Ein Beitrag zur Kenntnis der Opi- (Arachnida: Opiliones: Dicranolasmatidae). - Ann. lionenfJ.auna des Leithagebirges und der Hainburger Naturhist.Mus.Wien98B: 71-110 Berge.-Burgenländ.Heimatbl.22 (3): 117-126 GRUBERJ.(1998):BeiträgezurSystematikderGattung GRUtuBnEgRenJ.z(u1r96O4p)i:liKornitiidsecnhfeauunnadÖesrtgeärnrzeiecnhdse(BAeroabcahcnhi-- Dtiidcarea).no—laIs.mDai(cArraancohlnaisdmaa:tOhprialciiounmesS,taDriecgraanuonldasvmear-- da).-Z.Arbeitsgem.österr.Entomol. 16 (1/3): 1-5 wandteFormenausSüdosteuropaundSüdwestasien. -Ann.Naturhist.Mus.Wien 100B: 489-537 GRUunBdETRroJ.gu(l19i6d9a)e:aWuesbederrkTnüerckhetie(dOeprilFiaomnielsi,eAnrSaicrhonniiddaa)e GRUBERJ. &J. MARTENS (1968): Morphologie, Sys- (Ergebnisse derösterreichisch-türkischenAnatolien tematikundÖkologiederGattungNemastomaC.L. Expeditionen9).-Rev.Fac. Sei.Univ.IstanbulB34: Koch(s.str.) (Opiliones,Nemastomatidae).-Senck. 75-88 biol.49: 137-172 GRUkaBsE(RIsJc.h(y1r9o7p0s)a:liDdiidea„e,NeOmpialsitoonmesa,“A-rAarcthenniNdoar)d.a-mAenrni-. KOMtePÖOstSeCrrHeiCc.h&sJ(.ArGarchunbiedar:(O2p0i0l4i)o:neDsi)e.W-eDbeenriksnieac1h2-: Naturhist.Mus.Wien74: 129-144 485-534 GRUVeBrEwRanJd.t(s1c97h9a)f:tÜvboenrPNyezmaaasutsoSmüadtwiedsetna-sAirenteunndauSsüdde-r MARknTeEchNtSe,J.Op(i1l9i7o8)n:esS.piInn:nenStEiNerGeL,AAUrBachFn,idHa.:J.WeHbAeNr-- osteuropa(Opiliones,Arachnida).-Ann.Naturhist. NEMANN &cH. SCHUMANN (Hrsg.): DieTierwelt Mus.Wien 82: 559-477 Deutschlands 64. G.Fischer,Jena.464 S. GRUBERJ.(1985):Über Opiliocanestrinii(Thoreil)und Pinto-da-Rocha R., G.Machado ScG. Giribet Opilio transversalis Roewer (Arachnida: Opiliones, (2007): Harvestmen: thebiologyofOpiliones.Har- Phalangiidae). - Ann. Naturhist. Mus. Wien 86B vardUniversityPress, Cambridge,Massachusetts Sc (1984):251-273 London,England.597 S. GRUBiBoEloRgiJe.v(o19n9D3)i:crBaenoolbaascmhatsucnagbernumzu(rHeÖrkbsotl)og(iAeraucnhd- ThaArlaecrhnoK.loSgciJe.iGnrÖustbeerrrei(c2h00137)5:8Z-u1r95G5e.s-chDiecnhitseiade8r: nida:Opiliones).TeilI.-Ann.Naturhist.Mus.Wien 139-163 94/95B:393-426 GRUBERJ. (1996): Beobachtungen zur Ökologie und Dank:BarbaraKnoflach-Thaler,UlrikeAspöck,Verena Biologie von Dicranolasma scabrum (Herbst, 1799). StaglundHelwigBrunner-Dankefürdie Hilfe. 10Jahre Nachweiskarten derSpinnentiere Deutschlands 1996beimGründungstreffenderArachnologischen meldungen vom Finder zu verlangen, wurde bald Gesellschaft(AraGese.V.)inAdelsheimwurdedie zugunsteneinesMinimalkonzeptesfallengelassen. Idee formuliert, Funddaten von Spinnen zusam- Die QuellenfürFundmeldungenunddie dahinter menzutragen und daraus Verbreitungskarten für stehenden Erfassungsmethoden sind einfach zu Spinnen zu erstellen. Der Name „Nachweiskar- vielfältigumsieineinerGesamtdatenbankzusam- ten“ wurde später gewählt, um auch sprachlich menzuführen und vor allem in einem statistisch klarzustellen, dass bei den Spinnentieren, wie bei auswertbaren Zustandzu halten: den meisten Arthropoden, Verbreitungskarten im eigentlichen Sinn nicht zu realisieren sind. Selbst A)FürdieVerortungderFundewurde als Grund- die floristische Kartierung Mitteleuropas mit ih- raster dieTopographische Karte 1:25000 gewählt. renvergleichsweiseleichtzuerfassendenObjekten Dies hatte imwesentlichen folgende Gründe: kommtdiesemAnspruchnurdannnahe,wennman 1. Dieses Gitternetz wird auch von der floristischen die zeitliche Dimension außenvorlässt. Kartierung Mitteleuropas und von anderen faunisti- schen Erfassungen (z.B. Amphibien, Heuschrecken) Methode: Die anfängliche Idee, bei der Daten- benutzt. 2. Feinere Raster sind für Deutschlandkarten in der eingabe möglichst alle Informationen (also z.B. Größe DIN A4 oder gar DIN A5 nicht mehr sinn- Habitatbeschreibungen,punktgenaueKoordinaten volldarstellbar. usw.) einer Quelle mitzu erfassen,bzw. bei Fund-

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