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Joseph Anton Koch PDF

166 Pages·2011·50.6 MB·German
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© Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at Joseph Anton Koch Sein Leben und sein Schaffen J3l • Ernst Mit 15 Abbildungen. .Furd.-Zoituchrii't. III. Folge. :J!t. Holt,. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at Übersicht. Seite Vorwort . . . . . . . . . . .. 5 Kap. I. Kindheit 1768—1785 . . . . . . . .. 7 Eltern und Geschwister. — Erste Regungen der Künstlerseele. — Schule und Hirtenleben. — Auf dem Seminar zu Dil- lingen. — Der Bildhauerlehrling. — Aufnahme in die Karls- schule. Kap. II. Lehr- und Wanderjahre 1785—1795. . . . .. 10 In der Karls schule 1785—1791 Künstlerische Studien. — Wissenschaftliches Streben. — Charakter und Freunde. — Freiheitsdrang und Knaben- streiche. — Verhaftung und Flucht nach Straßburg. — Kunstgesinnung. Künstlerische Arbeiten auf der Karlsjschule 1791 15 Tagebuch einer Ferienreise. — Sonstige Zeichnungen. In Straß bürg und in der Schweiz 1791—1794 . 21 Politisches Treiben. — In der Schweiz. — Eine Karrikatuv und Studien nach der Natur. Kap. III. Erste Römische Periode 1795 — 1812 24 Anschluß an Carstens Reise nach Rom. — Carsten's Ausstellung. — Studien nach der Natur nach Carstens und Michelagniolo. — Der Römische Freundeskreis. Künstlerische Arbeiten 1795—1803 . . .. 27 Die Argonauten nach Carstens radiert. — Gezeichnete und aquarellierte Kompositionen. —• Zeichnungen zu üssian und anderen Dichtern. — Zeichnungen zu Dante. Ein selbständiger Meister 1803—1812 . . . 36 Erste Versuche in der Ölmalerei. — Gegen die Intriguen in München. — Die radierten Landschaften 1* © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at Seite Kap. IV. Aufenthalt in Wien Juli 1812—Ende Oktober 1815 . . 41 Die Not der Zeit, Reise nach. Wien. — Die Preisarbeit. — Die große historische Landschaft. — Kleinere Arbeiten. — Die ersten Schüler. Kap. V. Zweite Römische Periode. Meisterjahre 1815 — 1839 . . 46 Ölgemälde. — Zeichnungen zu Aeschylos und Landschaffcs- studien. — Fresken in der Villa Massimi. —• Koloristische Entwicklung. — Aquarelle für Dr. Härtel. — Ausgang. Kap. VI. Kochs Wirksamkeit als Künstler, Lehrer, Mensch und Schriftsteller 57 Anhang. Aus den Briefen Kochs und denen seiner Freunde . . 79 Die Werke Kochs 112 Ölgemälde, Fresken, Zeichnungen und Radierungen. Die Hilfsmittel zur vorliegenden Arbeit . . . . . . . 1 29 Quellen, Zeitschriften, Bücher und Kataloge, Bibliotheken und Archive. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at Vorwort. Trotz mancher dankenswerten Vorarbeit fehlt bis heute noch eine erschöpfende Darstellung des Lebens und Schaffens Joseph Anton Kochs, eines Künstlers, der in Tirol geboren und seinem ganzen Charakter nach ein treuer Sohn des Gebirgslandes, doch auf die gesamte deutsche Kunst einen weitreichenden Einfluß ausgeübt hat; steht er doch unter ihren Erneuerern in der vordersten Reihe. Auch die vorliegende Arbeit kann deu gewaltigen Stoff nicht völlig erschöpfen, aber sie bringt für alle Lebens- und Schaffensperioden des Künstlers reiches, zum Teil noch nicht benutztes Material bei. Und über diese Bausteine seien mir einige Worte gestattet. Von Kochs Gemälden existieren nur zwei Photographieen (bei Bruckmann), außerdem einige Reproduktionen in kunst- geschichtlichen Werken, zu denen in letzter Stunde noch die auf Veranlassung Dr. Emilio Valles von Giovanni Ghirardini herausgegebene, „Monographia Dantesca" getreten ist. Ich war daher in erster Linie auf Autopsie angewiesen und besuchte zu diesem Zwecke die Gallerieen von Berlin, Leipzig, Wien, München, Innsbruck, Stuttgart, Karlsruhe und Frankfurt a. M. sowie einige Privatsammlungen. Dazu kam eine Reihe handschriftlicher Äußerungen des Künstlers aus den verschiedensten Perioden seines Lebens, be- sonders Briefe, Tagebücher, kritische Aufsätze etc., die zwar teil- weise wiederholt von Forschern eingesehen, dennoch nicht mit der Sorgfalt und Schärfe durchgearbeitet worden sind, deren die © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at richtige Würdigung des Meisters bedarf. So enthält die Mün- cbener Staatsbibliothek eine Folge von wichtigen Briefen Kochs an R. Langer nnd Briefe anderer Künstler an denselben, die auch über römisches Kunstleben handeln. Nur geringe Aus- beute gewährte Berlin (Geh. Staatsarchiv), dann die Wiener Hof- und die Innsbrucker Universitäts-Bibliothek. Im Nach- lasse des verstorbenen Herrn v. Wurzbach (in der Wiener Bats- bibliothek) finden sich eine Anzahl von Zeitungsausschnitten, die ich einsehen und benutzen durfte. Ebenso verdanke ich der Liebenswürdigkeit des Freiherrn W. v. Marschall in Karls- ruhe und der Enkelin Kochs in München Frau Dr. Wittmer den Einblick in unveröffentlichte Briefe und Ausarbeitungen Kochs. Allen denen, die mir bei der vorliegenden Arbeit Beistand geleistet haben, besonders den Vorständen der Gallerieen, Biblio- theken und Handschriftenabteilungen, endlich Fr. Dr. Wittmer und dem Freiherrn W. v. Marschall, Prof. H. Gerhardt in Rom und den dortigen Nachkommen Kochs sage ich an dieser Stelle meinen aufrichtigsten Dank. Aus zwingenden, zum großen Teil technischen Gründen, an denen jedenfalls der Verfasser keine Schuld trägt, gelaugt die am 24. November 1803 abgeschlossene Arbeit erst im Herbst 1905 zur Ausgabe. Wenn auch diese Zeit genutzt worden ist, um in die Arbeit noch das inzwischen durch eigene Bemühungen gefundene Quellenmaterial und die in Frage kommende neue Literatur hineinzuarbeiten, so möge bei der Beurteilung des Buches doch nicht vergessen werden, daß es in der Hauptsache bereits vor mehr als zwei Jahren entstanden ist. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at Kindheit 1768—1785. Der Vater Kochs, Josef, stammte aus Lermoos. Dessen Eltern hatten ein kleines Anwesen, aber da er nicht der Erst- geborene war, so mußte er sich durch eigene Kraft forthelfen. Er begann einen Citronenhandel, indem er diese begehrten Früchte im südlichen Tirol aufkaufte und nach Süddeutschland und den Rhein hinunter führte. Auf diesen Handelsfabrten lernte er in Koblenz ein Mädchen von „sehr einnehmender Ge- stalt und guter Erziehung" kennen: Anna Elisabeth Burdi, die er zu seinem Weibe nahm. (22. April 1760). Das junge Ehepaar baute sich im Lechtal in Obergieblen an, einem kleinen Flecken im Pfarrbezirk Elbigenalp. Diesen Platz hatten sie gewählt teils seiner schönen Lage wegeu, teils weil sie von hier aus ihren Handel bequemer betreiben konnten. Denn auch die Frau beteiligte sich am Erwerbe. Während ihr Mann seine Südfrüchte kaufte und ausführte, sammelte sie in den Gebirgswaldungen die dort wachsenden Heilkräuter, die sie an Apotheker weiter verkaufte. Trotz seines Fleisses konnte das junge Paar nicht recht weiter kommen. Die wachsende Konkurrenz schmälerte ihren Erwerb, dazu füllte ein reicher Kindersegen das Haus. Von ihren 11 Kindern blieben freilich nur zwei Töchter und ein Sohn am Leben. Dieser letztere war Josef Anton, der am 27. Juli 1768 geboren wurde. Die Nachrichten über seine erste Jugend und Schulzeit fließen nicht reichlich, doch geht aus gelegentlichen Äußerungen © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at — 8 — seiner Landsleute die frühreife Begabung des „Wunderkindes" hervor. Sein erster Lehrer war ein Waldbruder Lukas Liskodin, den er mit seinen Leistungen völlig zufrieden stellte, trotzdem er die Schiefertafel ebenso wie die freien Ränder der Schreib- hefte häufig zu zeichnerischen Versuchen mißbrauchte. Die erste Ahnung eines entwickelteren Könnens in der Zeichenkunst ging dem Knaben auf, als 1777 der Kartograph Blasius Hueber in die dortige Gegend kam, um das Gericht Ehrenberg, zu dem auch Obergieblen gehörte, aufzunehmen. Koch tat den Landmessern Handreichungen und beobachtete dabei mit größter Aufmerksamkeit ihre Tätigkeit, versuchte in den Ruhepausen ihre Zeichnungen zu kopieren und zeigte hierin eine so erstaunliche Geschicklichkeit, daß er von ihnen mit Lobsprüchen überhäuft wurde. Als er dann zu seinem großen Leidwesen dieser ihm an- genehmen Tätigkeit entrissen wurde, um im „schauervollen Kra- bachtale" die Schafe zu hüten, zeichnete er auch hier — ähn- lich wie es von Giotto erzählt wird, -— mit seinem Messer auf Baumrinde oder mit einem Holzstäbchen in deu Sand. In jener Zeit hielt sich der Weihbischof von Augsburg Baron Urngelder zur Firmung im Lechtale auf. Liskodin zeigte ihm Zeichnungen seines kleinen Schülers — nach einigen Andeutungen Kopieen der Hueber'schen Aufnahmen und ein nach dem Spiegelbild im Wasser auf einen Schieferstein ge- zeichnetes Selbstbildnis — und der Bischof versprach, sich des talentvollen Knaben anzunehmen. Der Knabe selbst wußte von diesem Vorgange nichts. Seine Tätigkeit erfuhr auch vorläufig keine Änderung. Im Sommer hütete er seine Herde, im Winter ging er seiner Mutter im Haushalte zur Hand. Die Frau hielt ihn aber an, sich die Anfangsgründe der lateinischen Sprache zu eigen zu machen, da sie gern einen Geistlichen aus ihm machen wollte. In dieses eintönige Leben brachte eine Reise nach Augsburg einige Abwechslung, wohin er seine Mutter begleiten durfte. Hier machten besonders die schönen Renaissancebrunnen auf den © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at C) Plätzen der Stadt auf ihn einen großen Eindruck, nachdem bereits früher die Malereien in der Pfarrkirche zu Elbigenalp ihm „die erste Regung zur Malkunst" gegeben hatten1). Im Herbst 1782 brachte ihn seine Mutter, unterstützt von Herrn v. Umgelder, auf das Seminar zu Dillingen, damit er •hier die Vorstudien für den geistlichen Beruf beginne. Von den dortigen Lehrern wirkte Johann Michael Sailer durch seine wahrhafte Frömmigkeit am nachhaltigsten auf ihn ein. Der Prokanzler der dortigen Universität, Josef Anton Schneller, ein Landsmann Kochs, nahm sich seiner besonders an; und als er nach zwei Jahren merkte, daß nicht das Studium, sondern die bildende Kunst der wahre Beruf des Knaben sei, brachte er ihn nach Augsburg zum Weihbischof, damit der ihn einem Künstler in die Lehre gäbe. Dieser wählte als Lehrmeister den Augsburger Bildhauer Ignaz Ingerl, bei dem auch der ältere Schwanthaler (f 1820) ge- lernt hatte. Die Tätigkeit eines Handwerkslehrling ohne wirkliche Studien und Förderung in der Kunst behagte dem Jüngling aber nicht. Dazu kam noch die harte Behandlung von Seiten des Lehrherrn. Wie Koch später dem Maler Flatz erzählte, mußte er seinem Meister bis spät in die Nacht hinein das Licht zu seiner Arbeit halten, und wenn er "darüber einschlummerte, wurde er in recht unsanfter Weise aufgeweckt. Ein Maler Mettenleiter machte endlich den Bischof auf die unerfreuliche Lage seines Schützlings aufmerksam, worauf sich dieser beim Herzog Karl Eugen von Württemberg für Koch verwandte. Der Begründer der hohen Karlsschule nahm den jungen Mann ohne Entgelt in diese Anstalt auf. . i) Am' 22. Februar 1806 schreibt der Künstler an den Baron v. Uexkuell, wie er in der Pfarrkirche zu Elbigenalp die erste Regung zur Malkunst bekommen habe, „da ich die Historie des hl. Nikolaus (sah), wie solcher einen Knaben am Schopf von der Tafel des Großsultans von Babilon in seine Heimat trug. Die Naturscenen meines Vaterlandes machten meine Phantasie lebendig". In demselben Briefe erwähnte er auch die Reise nach Augsburg und den großen Eindruck, den die Brunnen der Stadt auf ihn machten. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at — 10 — Bei der Aufnahme in diese Schule, die im Jahre 1785 er- folgte, erhielt er das folgende Zeugnis, unterschrieben vom Prof. Franz, M. Hausleutner und dem Kaplan Augustin ßader: „Koch habe einigen Anfang in der Arithmetik gemacht, sich bloß durch eigenen Fleiß ganz artige Kenntnisse in der Länder- und Völkerkunde erworben. Er schreibe gut, habe aber in Sprachen noch nichts getan. Er habe das vortrefflichste Talent und ganz außerordentliche Proben seiner Eeligionskenntnisse gegeben" 1). Lehr- und Wandcrjahrc 1785—1795. In der Karlsschule 1785—1791. Da sich an der Karlsschule eine eigene Abteilung für Maler, Bildhauer und Kupferstecher befand, so schien sich hier dem fast siebzehnjährigen Jüngling ein geebneter Weg zum erstrebten Ziele zu erschliessen. Er trat zuerst als Famulus in die Kupferstecherabteilung 2), scheint aber derselben nicht lange angehört zu haben, sondern sehr bald zur Malerei übergegangen zu sein. In den Akten der Karlsschule sind irgendwelche urkundlichen Belege hier- über nicht erhalten. Ihm selbst war aber die Ausbildung in einem Spezialfach, wie es die Kupferstecherkunst ist, nicht er- wünscht. Antwortete er doch Dannecker auf dessen Frage, in welchem Fache er Professor werden wolle: „vor allem wolle er einmal Künstler werden, das andere ergebe sich dann wohl von selbst". (Nach der Biographie v. Fischers im „neuen Nekro- log" der Deutschen.). ') Wagner: Geschichte der hohen Karlsschule I, 548. Über eine Prüfung der künstlerischen Fähigkeiten des Examinanden findet sich keine Nachricht. 2) Die Kupferstecher - Abteilung der Karlsschule war von Johann Gotthard v. Müller begründet worden und wurde 1785 von seinem Schüler Johann Friedrich Leypold geleitet, während sich Müller in Paris befand, um sein berühmtes Portrait Ludwig XVI. in Kupfer zu stechen.

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gefüllte sinkende Boot gemahnt an dasselbe Motiv auf Michel- angniolos Sündflut in hecker oder Mäcenaten", „Die Kunstakademien", „Die Kunst-.
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