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Interdisziplinäre Risikoforschung: Eine Bibliographie PDF

414 Pages·1998·16.993 MB·German
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· Gerhard Banse Gotthard Bechmann Interdisziplinäre Risikoforschung Eine Bibliographie Gerhard Banse · Gotthard Bechmann Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Gerharcl Banse:GotthardBechmann InterdisziplinäreRisikoforschung Gerhard Banse' Gotthard Bechmann Interdisziplinäre Risikoforschung Eine Bibliographie Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH AUeRechtevorbehalten eSpringerfachmedienWiesbaden1998 UrsprünglicherschienenbeiWestdeutscherVerlagGmbH, Opladen/Wiesbaden1998 DasWerkeinschließlich aUerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt. JedeVerwertungaußerhalbderengenGrenzendesUrheberrechtsgcseaes istohneZustimmungdesVerlagsunzulässigundstrafbar.Dasgiltinsbe sonderefürVervielfältigungentObersetzungen.Mikrovcrfilmungcnund dieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. http://www.wcsldeulSchervlg.de HöchsteinhaltlicheundtechnischeQualitätunsererProdukteistunserZiel.BeiderProduk tionundVerbreitungunsererBücherwollenwirdieUmweltschonen:DiesesBuchistauf säurefreiem undehIorfrei gebleieheem Papier gedruckt. DieEinschweißfolie bestehtaus PolyäthylenunddamitausorganischenGrundstoffen.diewederbeiderHerslcllungnochbei derVerbrennungSchadstoffefreisetzen. UJTl$chlaggestahung:HorstDieterBürkletDarmstadt ISBN978-3-531-12644-9 ISBN978-3-322-91655-6(eBook) DOI10.1007/978-3-322-91655-6 Inhalt 1. InterdisziplinäreRisikoforschung- Topicsund Sichtweisen 7 1.1 Topics 7 1.1.1 Risikowahrnehmungund -identifizierung 9 1.1.2 Risikoanalyseund -abschätzung 12 1.1.3 Risikobewertungund -entscheidung 16 1.1.4 Risikomanagement ........ 22 1.1.5 Die"Risikoformel"- ihreBedeutung und ihreGrenzen ...... 24 1.2 Disziplinäre Sichtweiseninder Risikoforschung .......... 29 1.2.1 (Versicherungs-IlvlathematischeSichtwelse . .... 29 1.2.2 Natur-und technikwissenschaftlicheSichtweisen 30 1.2.3 EntscheidungstheoretischeSichtweise 34 1.2.4 PsychologischeSichtweisen 37 1.2.5 WirtschaftswissenschaftlicheSichtweise 41 1.2.6 RechtswissenschaftlicheSichtweise 43 1.2.7 SoziologischeSichtweise .. , 46 1.2.R PolitikwissenschaftlicheSichtweise . 50 1.2.9 KulturanthopologischeSichtweise .. 52 1.2.10 GesellschaftstheoretischeSichtweise 55 1.2.11 Philosophisch-ethische(und theologischeI Sichtweisen ........... 59 2. AlphabetischeBibliog-raphie(vorwiegend) deutsch- sprachigerRisikoliteraturseitetwa 1980 71 3. Systematisierungder bibliographiertenLiteratur 303 3.1 ÜbersiehtüberdieSystematik 303 3.2 SystematisierteKurzbibliographie .. 307 1. Interdisziplinäre Risikoforschung- Topics und Sichtweisen 1.1 Topics Risikoforschungspeistsichnichtnurhistorisch aus unterschiedli chen geistigen und lebensweltlichen Quellen, sondern sie umfaßt gegenwärtig auch verschiedene Bereiche ("topics").Diese werden vonverschiedenendisziplinären Sichtweisen und konzeptionellen Ansätzen her,die- aus spezifischen gesellschaftlichenProblemla gen entstanden-jeweils differierendeSachverhalteder Risikopro blematik thematisieren, Forschungsstrategien favorisieren, me thodische Herangehensweisen entwickelnundZielstellungenver folgen, in das Zentrum wissenschaftlicher Denkbemühungen ge rückt. Die aus dieser unterschiedlich orientierten Beschäftigung mitdem"Phänomen"Risikoresultierendebzw.mitihrzwangsläu fig verbundene Uneinheitlichkeit- teilweise sogar Widersprüch lichkeit- im Begriffsverständnis prägtdann ihrerseits notwendi gerweisedenProzeßderErfassung,Beschreibung,Bewertungund "Handhabung"vonRisiken, für deneswedereinenvereinheitlich ten Sprachgebrauch oder einen einheitlichen paradigmatischen Kern, geschweige denn einen von allen disziplinären Ansätzen gleichermaßengeteiltentheoretisch-konzeptionellenRahmengibt. Nun wäre das nicht weiter zu problematisieren, wenn nicht die gleichen Worte in unterschiedlichen Betrachterperspektiven und Forschungskontexten für Ungleiches verwendet würden und so mindestens Mißverständnisse vorprogrammiert sind: Wahrneh mung, Identifizierung, Beschreibung, Analyse, Kommunikation, Abschätzung, Bewertung, Akzeptanz, Assessment und Manage ment von Risiken sind zwar in der Risikoforschung unumgängli che Sprachschöpfungen, die jedoch eine große begriffliche Un schärfe bzw. Variabilität aufweisen. Für eine Systematisierung von Forschungsergebnissen, wie sie mit der vorliegenden Biblio graphieversuchtwird,istdas kein günstigerUmstand (fürdie Ri sikoforschung generell natürlich auch nichtl), besteht doch die Schwierigkeit, aufder einen Seite möglichst allen Herangehens weisengleichermaßengerechtzuwerden und keinereine Hegemo nialsteIlungzuzuweisen, andererseitsdieeigene disziplinäreSicht nichtvölligunterdrückenzukönnenbzw.zudürfen, umeine ange- 7 messene Qualitätzusichern.Hinzu kommt, daß dieeinzelnenAn sätze auch unterschiedliche "Reife-und Verfestigungsgrade" und Stadien ihrer konzeptionellen und kommunikativen Ausprägung aufweisen. DievorgenommeneUnterteilunginvier "Topics"kannund will diesen generellenMangel nichtbeheben,siekönnte aber eine Ein teilung in Hauptbereiche der Risikoforschungsein,die das "Risk Assessment" (i.w.S.)als ganzheitlichen, kognitive wie normative, beschreibende wie bewertende, wissenschaftliche wie politische, kommunikative wie Verfahren betreffende Sachverhalte umfaßt. Dabei kann sehr wohl an bereits Vorhandenem angeknüpft wer den, wie exemplarisch an Ansätzen verdeutlicht werden soll, die einenübergreifenden("ganzheitlichen")Ansprucherheben. ZuBeginn der achtzigerJahrehatW.D.RoweeinSchemavor gelegt, in dem, seither (mehr oder weniger abgewandelt) häufig verwendet, das Risk Assessment - verstanden "als den gesamten ProzeßderRisikoanalyse"(Rowe1983,S.15)- indiebeidenBerei che "Risikobestimmung" und "Risikobewertung" unterteilt wird, wobeizur RisikobestimmungdieIdentifizierungund die Abschät zung von Risiken, zur Risikobewertungdie Aversion und die Ak zeptanz vonRisikengezähltwerden. DasichdieseSichtweisestark an der technischen Risikoforschung orientiert,bleiben z.B.solche entscheidenden Sachverhalte wie Wahrnehmung und Kommuni kation von Risiken weitgehend außerhalb der Betrachtung. P. C. Compes unterteilt für die Fundierung einer "sicherheitswissen schaftliehen Risikologie" diese in Risiko-Analyse (Risiko-Typ,Ri siko-Diagnose und Risiko-Epidemie umfassend), Risiko-Kompen sation und Risiko-Kontrolle (diedie Risiko-Reduzierung, die Risi ko-Eliminierung sowie die Risiko-Limitierung beinhaltet). Da durchwirdvorallem derbedeutsameBereich derRisikobewertung nicht eigenständig thematisiert (Compes1989). Besonders in der amerikanischen Fachterminologie im Bereich umweltbezogener Risikoforschung wird zwischenRisikoanalyse und Risikomanage ment unterschieden,wobeidie Risikoanalysedie Bereiche Risiko abschätzung (Risikobestimmung) und Risikobewertung umfaßt (Eberhardt1988).AusdemKontextwirddannersichtlich, daß die Gefahr besteht, Risikoabschätzung vorrangig als naturwissen schaftlich-desriptiven, Risikobewertung als überwiegend gesell schaftlich-normativen und Risikomanagement als insbesondere politischen Aspektim Gesamtbereich des Risk Assessmentzu be- 8 stimmen,womiteine nichtaufrechtzuhaltendeZuordnungvorge nommen wird.K.A.Detzerschließlichgehtvonfolgenden"Dimen sionen" des Risiko-Begriffs aus:Risikowahrnehmung, Risikoana lyse (Identifizieren, Charakterisieren, Darstellen, Wirkungszu sammenhänge ergründen), Risikoabschätzung, Risikobewertung (Maßstäbe, Institutionen), Schadensverhütung, Risikokompensa tion und Risikoakzeptanz (Detzer 1993).Hier scheint den Proble men der Risikokommunikation und des Risikomanagements (das mehr als nur Schadensverhütung und Risikokompensation um faßt)nichtgenügend Aufmerksamkeitgewidmetzuwerden. Unsere Einteilungbautaufdiesen Überlegungenauf, wenndie vier "Topics" Risikowahrnehmung und -identifizierung, Risiko analyseund-abschätzung,Risikobewertungund-entscheidungso wieRisikomanagementunterschiedenwerden.Damitsindu.E.je weils einzelne Phasen oder Bereiche eines ganzheitlichen Prozes ses erfaßt, in denen kognitive und normative Anstrengungen vor dem Hintergrund kommunikativer und prozeduralerPhänome in je spezifischer Weise verbunden (d.h. auch: zu problematisieren) sind. 1.1.1 Risikowahmehmungund-identifizierung Risikowahrnehmung wird im Folgenden als Annahme über (zu meist negativ bewertete) Auswirkungen menschlichen Handeins und Verhaltens und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens durch Individuen, Gruppen oder Institutionen verstanden. Jegli che Erfassung, Beschreibung, Erörterung oder Erforschung von Risiken ist nicht nur eine zeitabhängige Größe,sondern sie geht auch voneinem - bewußt oderunbewußt- unterstelltenVerständ nis dessen aus, was Risiko ist, somit auch dessen, was als Risiko angesehen wirdund was nicht.Daß esdabei keine Einheitlichkeit gibt,ja geben kann, hängt einerseits mit gesellschaftlichen Kon texten, individuellen Betrachterperspektiven, rational und emo tionalgeprägtenBefindlichkeitensowie(wissenschaftlichfundier ten odererfahrungsbasierten) konzeptionellen Vorverständnissen (''Vor-Urteilen'') zusammen. Diese "relativen Aprioria" beeinflus sen die Wahrnehmung von Gefahren und Risiken, ihre Eingren zung und Selektion entscheidend. Eingeschlossen ist darin immer ein - bewußt oder unbewußt - unterstelltes ("bestimmtes") Ver ständnisdessen,wasals Risiko,Chance,Gefahr, Schaden usw.er- s faßt bzw.nicht erfaßt wird. Deshalb werden von uns begriffiiche Überlegungen auch unter "Risikowahrnehmung und -identifizie rung" eingeordnet. Andererseits hängt die Risikowahrnehmung und -identifizierung auch von der Wahrnehmung und Identifizie rung unterschiedlicher Risikotypen ab, von der Aufmerksamkeit, dieihnen(z.B,inderÖffentlichkeit,indenMedienoderinderPoli tik) gewidmetwird, vonderBedeutung,dieihnenimwissenschaft lichen Risikodiskurszukommtoderzugeschrieben wird,sowievon ihrerinternenwissenschaftsdisziplinärenRelevanz. Obwohlnochkeineumfassende,fachübergreifendeund weitge hend als akzeptabel angesehene Risiko-Typologie existiert, kön nen jedochin Annäherungan dierealeVielfaltsowohlin struktu reller als auch in historischer Dimension - und unter Absehung disziplinspezifischer Ausprägungen - "traditionelle", industriell wohlfahrtsstaatlicheund technisch-wissenschaftlicheRisikenaus einandergehalten werden: Traditionelle Risiken sind individuell zurechenbar und zeitlich begrenzt. Sie werden (zumeist) freiwillig eingegangenund sozialnormiertsowieeventuellsanktioniert(z.B. Handelsrisiken).Industriell-wohlfahrtsstaatlicheRisiken ergeben sichausderZweckrationalitätalsdominierendemModusindividu ellen und gesellschaftlichen ökonomischen und politischen Han delns. Durch mathematisierte Modelle und die Institutionallsie rung des Versicherungswesens wird der Umgang mit ihnen ver wissenschaftlicht. PotentielleAuswirkungen sind erfaßbar, Ursa chen und Folgen vonSchädensind in räumlicherund zeitlicherDi mension weitgehend eingrenzbar. Technisch-wissenschaftlich in duzierteRisiken lassen sich- wiebereitsangeführt- in "alte"und "neue" Risiken untergliedern, wobeidie Charakteristik der alten technisch-wissenschaftlichen Risiken denen der industriell-wohl fahrtsstaatlichen analog ist. Die neuen technisch-wissenschaftli chen Risiken (vorallem in Form der plötzlich eintretendentechni schen und der sich "schleichend" bemerkbar machenden ökologi schen Risiken) sind dagegen - zusätzlich zu dem bereits Genann ten - durch dasAuseinanderfallenvonRisikoverursachernund Ri sikobetroffenen, durch keine zurechenbare individuelle Verant wortbarkeitsowohlbei der Verursachung als auch bei den Folge wirkungen und durch die Begrenzung ihrer Versicherbarkeit ge kennzeichnet. Zeit (-punkt, -dauer,-verständnis,-rhythmus), begrifflich-kon zeptionelle Vorverständnisse und Risikotypen sind entscheidende 10

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