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Instrumente der Wissensorganisation: Perspektiven für eine differenzierende Interventionspraxis PDF

420 Pages·2000·13.712 MB·German
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Roehl Instrumente der Wissensorganisation GABLER EDITION WISSENSCHAFT Heiko Roehl Instrumente der Wissensorgan isation Perspektiven fur eine differenzierende Interventionspraxis Mit Geleitworten von Prof. Dr. Helmut Willke und Prof. Dr. Gilbert J. B. Probst Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Roehl, Heiko: Inslrumente der Wissensorganisation : Perspektiven Fur eine differenzierende Interventionspraxis / Heiko Roehl. Mit Geleitw. von Helmut Willke und Gilbert lB. Probst. -Wiesbaden : 01. Univ.-Verl. ; Wiesbdden : Gabler, 2000 (Gabler Edition Wissenschaft) lugl.: Bielefeld, Univ., Diss., 1999 ISBN 978-3-8244-6977-2 ISBN 978-3-322-89796-1 (eBook) DOl 10.1007/978-3-322-89796-1 Aile Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2000 Urspriinglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr . Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 2000. lektorat: Brigitte Siegel / Jutta Hinrichsen Der Gabler Verlag und der Deutsche Universitats-Verlag sind Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation GmbH. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzl. Jede Verwertung aul3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne lustimmung des Verlages unzulassig und slrafbar. Das gilt insbeson dere Fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Ein speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.gabler.de http://www.duv.de H&hste inhal~iche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser liel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Werke wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist deshalb auf saure freiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus polyathylen und dam it aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbren nung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Na men im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wOren und daher von jedermann benutzl werden durften. Geleitworte Der sich aufheizende globale Wettbewerb erzwingt die Einsicht, daB Wissen und Know-How knappe Ressourcen darstellen, die genauso sorgsam zu behandeln sind wie Kapital und Arbeit. Ein strategischer EngpaB beim Management von Wissen liegt nach wie vor im mangelnden Wissen uber Wissen, insbesondere im Nichtwissen uber die Besonderheiten des Faktors Wissen gegenuber den herkommlichen Produktions faktoren und damit fur die Organisationspraxis in der Frage, mit welchen Mitteln eine Gestaltung von Wissen eigentlich moglich ist. Heiko Roehl nimmt sich der dringlichen Aufgabe an, in den Dschungel aus Ideen, Begriffen Konzeptionen und Instrumenten, der das Themenfeld Wissensorganisation und Wissensmanagement uberwuchert, grundlegende Schneisen zu schlagen. Der ge genwartige Boom an gro~tenteils unverbundenen und inkoharenten Theorien und Praktiken der Wissensorganisation spiegelt zum einen, daB die Praxis der Operati onsweise von Organisationen, vor allem Unternehmen, einen dringenden Bedarf aufweist, anders und irgendwie "besser" mit der Ressource Wissen umzugehen. Die ser Bedarf treibt ein Beratungsgeschaft, das diesen Bedarf generalisiert und weiter an treibt. Zum anderen spiegelt sich darin eine streckenweise schon beangstigende Zy klizitat und Sprunghaftigkeit von Managementmethoden, die von Managementmo den nur noch schwer zu unterscheiden sind. Schliemich spiegelt sich in der relativen Stabilitat dieses Booms ein von der Praxis erahntes hintergriindiges Wissen urn einen laufenden, irreversiblen Proze~ der Transformation der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft. Dies zwingt zu einem neuen Umgang mit Wissen, zu einer neuen Einschatzung des Produktionsfaktors Wissen und damit zur Schaffung und Nutzung von Instrumenten der Wissensorganisation, welche die Bewaltigung dieser Aufgabe von Herumprobieren, tinkering und bricolage emanzipieren und auf das Ni veau einer theoriegeleiteten und reflektierten Praxis heben. Das vorliegende Buch schatze ich als Meilenstein in diesem Proze~ ein. Es macht in qualitativ hervorragender Weise aus einem chaotischen Feld von messy concepts und fuzzy ideas einen nahezu cartesianisch wohlgeordneten Landschaftsgar ten, in dem Konsistenz, Koharenz und Differenziertheit die Leitlinien einer neuen Architektur vorgeben. Fur den Bereich der in Literatur und Praxis gewichtigen Vor gehensweisen operativer Wissensorganisation liefert der Autor eine systematisierende Beschreibung und Zuordnung von 43 Instrumenten, urn auf dieser Basis die Mog lichkeiten, Schwierigkeiten und Besonderheiten instrumentierter Intervention zu priifen. Diese Prazisierung erlaubt eine beispielhafte Evaluierung und Positionierung der behandelten Instrumente und motiviert vergleichende Defizitanalysen zwischen v den Instrumenten. Die auBerst konzise und gekonnte Darstellung der interventions theoretischen Grundlagen als generelle Bedingungen der Moglichkeit eines Einsatzes dieser Instrumente liefert ein fur den Praktiker hilfreiches Fragegeriist zur Evaluation von Wissensprojekten. Auf diese Weise kann das vorliegende Buch - im besten Fall - selbst zu einem Instrument der Wissensorganisation werden. Prof. Dr. Helmut Willke, Universitat Bielefeld, Fakultat fiir Soziologie Das Forschungsprogramm dieses Buches ist ohne jeden Zweifel zeitgemaB und an spruchsvoll. ZeitgemaB ist es angesichts des aktuellen Stands der Wissensdiskussion in der Organisations- und Managementtheorie: Hier fehlte bislang eine wirkliche In tegration der unterschiedlichen Ansatze, die in den vergangenen Ja hren entstanden sind. Es existierte weder ein Kriteriensystem, das es ermoglicht, die Passung verschie dener Instrumente der Wissensorganisation mit den bestehenden theoretischen An sat zen zu diskutieren, noch ein allgemeines Raster, das einen systematischen Ver gleich verschiedener Instrumente hinsichtlich der Praxis des Wissensmanagements er laubt. Anspruchsvoll ist die Arbeit insofern, als sie in ihrem herausragenden Denkanspruch eine groBe Zahl von Schwierigkeiten bewaltigt, die sowohl konzeptueller Natur sind und mit dem notwendigen Vergleich und der Systematisierung einer groBen Zahl verschiedener Ansatze unterschiedlicher theoretischer Provenienz zusammenhangen (die zudem auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichem Abstraktionsgrad operieren), als auch schlichtweg in der Unmenge von Text, der in den vergangenen Ja hren zum Schnittfeld von Wissen und Organisation produziert worden ist. Heiko Roehl stellt die Vielfalt bestehender theoretischer Ansatze und Konzepte zum The menfeld "Wissen und Organisation" synoptisch dar und liefert einen nahezu enzy klopadischen Uberblick uber die Vielzahl moglicher Instrumente. Dariiber hinaus bietet die Arbeit eine theoretische Fundierung von Rahmenbedin gungen und Leitlinien des Wissensmanagements in Form des vorliegenden Metakri teriensystems an, das auf theoretischen Einsichten aus dem systemorientierten Den ken iiber Organisationen fuBt. Damit leistet der Autor einen wichtigen Beitrag zur Wissensdebatte, der sowohl fur die Forschung als auch fur die Praxis von erheblicher Relevanz ist. Die klar argumentierte Verbindung von Praxisbezug in der Aufarbei tung der Instrumente mit einer organisationstheoretischen Fundierung unterstreicht den Nutzen, den eine systematische Auseinandersetzung mit dem Thema Wissen in Organisationen fur den praxisinteressierten Forscher und den reflektierten Praktiker des Wissensmanagements haben kann. Prof. Dr. Gilbert Probst, Universite de Geneve VI Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand in den J ahren 1996 bis 1998 wahrend meiner Tatigkeit als Doktorand im Bereich Forschung Gesellschaft und T echnik der DaimlerChrysler AG in Berlin. 1m Februar 1999 wurde sie am Institut fur Soziologie der Universitat Bielefeld als Dissertation angenommen. In dieser Konstellation ist bereits die wichtigste Unterscheidung dieses Buches enthalten, die mich beim Schreiben immer begleitete: die spannungsreiche Differenz von Theorie und Praxis. Theoretisch formulierte Mog lichkeiten haben manchmal wenig mit praktischen Gegebenheiten und Notwendigkei ten zu tun. Das Thema Wissen ist hierfur ein eindrucksvolles Beispiel. Meine Absicht mit diesem Buch ist es, diese Differenz produktiv werden zu lassen, indem das beste aus beiden Welten, also Moglichkeiten des praktischen Umgangs mit Wissen und das theo retische Reflektieren hieriiber in ein Verhahnis gebracht werden, das auf beiden Seiten die Einsicht ermoglicht, daft die eine ohne die andere Seite nieht existieren kann, wenn sie nieht Einbuften im Hinbliek auf die EfJizienz ihres jeweiligen Handelns in Kauf nehmen moehte. Nichts ware an diesem Buch so, wie es ist, ware mir in den vergangenen Jahren nicht die Unterstutzung einiger Menschen zuteil geworden, die sich immer wieder die Muhe machten, sich auf meine Gedanken einzulassen. Mein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Eckard Minx, der mir die Freiheit lie~, konzeptuell meine Wege zu gehen und der mich in den Entstehungsjahren der Arbeit in jeder Hinsicht unterstutzte. Ebenso danke ich Herrn Prof. Dr. Helmut Willke fur seine Erstbetreuung der Arbeit. Er stand mir stets hilfreich zur Seite und unterstutzte meine Wissensarbeit thematisch wie moti vational. Der hier vorliegende Text ist von unseren produktiven inhaldichen Ausein andersetzungen nicht mehr zu trennen. Fur seine Bereirschaft, die Zweitbetreuung zu ubernehmen und fur immer wieder wertvolle inhaldiche Anregungen danke ich Herrn Prof. Dr. Gilbert J. B. Probst. Wo und wann immer wir uns trafen, gab er mir das Ge fuhl, inhaldich auf einem der richtigen Wege zu sein. Mit Gerhard Schwarz, Dr. Frank Heideloff, Dr. Kai Romhardt und Dr. Martin Wiegand verbindet mich jenes eigenartige Band freundschaftlichen Wissens urn das Denken des anderen, das gemeinsame wissenschaftliche Arbeit zu einem sehr personli chen Miteinander macht. Ihnen sei dafur gedankt, d~ wir ein Stuck des Weges ge meinsam gehen konnten und d~ sie mich bei der Klarung von zentralen konzeptuel len Problemen begleiteten. Auch diverse Tagungen, Konferenzen und Kolloquien der vergangenen Jahre boten mir Gelegenheit, meine Arbeit im Verhahnis dcrjenigen an derer zu sehen. VII Fur diese Moglichkeit danke ich insbesondere den Teilnehmern des Chemnitzer Inno vations-Kolloquiums der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Kaiserslauterner Arbeitsgruppe Wissensmanagement, der Geneva Knowledge Group und dem Exper tenforum 'Balanced Transformation' der Beratergruppe Neuwaldegg. Fur ihre Anregungen zum Text, ihre geduldige Beschaftigung mit meinen Ideen und andere Hilfestellungen bei der Schreibarbeit bin ich auBerdem Dr. Jens Beckert, Dr. Martin Eppler, Burkhard Jarisch, Andre Metzner, Harald Preissler, Ingo Rollwagen, Dr. Michael Steinbrecher, Thomas Waschke und Werner Weiss dankbar. Aus der Ferne sprach mir meine Familie den notigen Mut zu: Meine Eltern, Bruder Jiirgen und Schwester Sabine nahmen dankenswerter Weise stets Anteil am Auf und Ab meines Arbeitsprozesses. Ganz und gar unmoglich ware mir das Schreiben ohne die Zuversicht stiftende Nahe meiner Freundin Ina gewesen, die mir oft wie ein Traum erschien. Ihr sei von Herzen gedankt. Gewidmet ist dieses Buch dem Andenken an meinen Gro£hater Dr. Paul Weller. Heiko Roehl (fur jede Form von Anregung, Kritik und weiterfuhrenden Diskurs: [email protected]) VIII INHALT Geleitworte. .V Vorwort .. VII I Einfiihrung . 1 Problemstellung, Zielsetzung und Form 2 Methodische Vorbemerkung und Gang der Untersuchung. 6 3 Ubersicht zur Argumentation. . . . . . . . 9 II Wissen von/in Organisationen als Problem .11 1 Wissens-Organisation: Die Organisation als Institution des Wissens . . 18 1.1 Wissen als Steuerungsmedium . .40 1.2 Wissen und Handlung . . .46 1.3 Wissen und Entscheidung . .57 1.4 Wissen als Produkt. . . .67 1.5 Wissens-Organisationen. . .70 2 Wissen organisieren: Wissen als Gegenstand von Steuerung in der Wissens-Organisation . . . . . . . . . .73 2.1 Organisationales Wissensmanagement . . . 79 2.1.1 Analyserahmen. . . . . . . . . . . .84 2.1.2 Entwicklungslinien und Exponenten . . 88 2.1.2.1 Ingenieurswissenschaften. . 91 2.1.2.2 Wirtschaftswissenschaften 102 2.1.2.3 Soziologie . . . . . . . 135 2.1.3 Kritik des Wissensmanagements 143 2.2 Instrumente der Wissensorganisation . 154 2.2.1 Zur Definition, Funktion und Klassifikation von Instrumenten . 158 2.2.2Instrumente in Funktionsgruppen . . . . . . . . . . . . . . 161 2.2.2.1 Informations-und kommunikationstechnologische Infrastruktur 164 2.2.2.2 Raumlich-organisatorische Infrastruktur 178 2.2.2.3 Arbeit . . . . . . 183 2.2.2.4 Personen. . . . . 195 2.2.2.5 Kommunikation . . 205 2.2.2.6 Problemlosung . . 220 2.2.3 Instrumenteiibergreifende Anmerkungen . 247 IX III Wege zu einem konzeptuellen Bezugsrahmen instrumentierter Wissensorganisation. . . . . . . . . . . . . . . . 252 1 Interventionstheoretische Grundlagen und Pdilirninarien 253 1.1 Theoretische Bestimmungsstiicke . . . 255 1.2 Speziftka instrumentierter Intervention. 261 1.2.1 Zielbegriffe. . . . . 264 1.2.2 Dysfunktionalitaten 267 1.2.3 Bewertbarkeiten . 287 1.3 Lob des Nichtwissens . 292 2 Konzeptueller Bezugsrahmen 296 2.1 Systembezogene Metakriterien 299 2.1.1 Aquivalenz. . . 300 2.1.2 Synchronisation 304 2.1.3 Aquilibration. . 308 2.1.4 Simulativitat . . 310 2.1.5 Sprachintegration . 314 2.2 Wissensbezogene Metakriterien 318 2.2.1 Organisationalisierung. . 318 2.2.2 Sensorielle Integrativitat . 321 2.2.3 Redundanzgenerierung 323 2.2.4 Kontingenzaufklarung 326 2.2.5 Reflexivitat . . 329 2.3 Metakriteriensystem 333 IV Konsequenzen fur eine Praxis instrumentierter Wissensorganisation 336 1 Instrumentebene. . . . . . . . 337 2 Interventionsstrategische Ebene . 338 V Schlu6. . . . . . . 341 Abbildungsverzeichnis 342 Literaturverzeichnis . 344 x

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