Leitfaden des Baubetriebs und der Bauwirtschaft Der Leitfaden des Baubetriebs und der Bauwirtschaft will die in Praxis, Lehre und For- schung als Querschnitts-Funktionen angelegten Felder - von der Verfahrenstechnik über die Kalkulation bis hin zum Vertrags- und Projektmanagement - in einheitlich konzi- pierten und inhaltlich zusammenhängenden Darstellungen erschließen. Die Reihe möchte alle an der Planung, dem Bau und dem Betrieb von baulichen Anlagen Beteiligten, vom Studierenden über den Planer bis hin zum Bauleiter ansprechen. Auch der konstruierende Ingenieur, der schon im Entwurf über das anzuwendende Bauverfahren und damit auch über die Wirtschaftlichkeit und die Risiken bestimmt, soll in dieser Buchreihe praxis- orientierte und methodisch abgesicherte Arbeitshilfen (cid:191)nden. Herausgegeben von Prof. Dr. Fritz Berner Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer Markus Viering · Nina Rodde · Christian Zanner (Hrsg.) Immobilien- und Bauwirtschaft aktuell – Entwicklungen und Tendenzen Festschrift für Professor Bernd Kochendörfer Herausgeber Markus Viering KVL Bauconsult GmbH, Berlin, Deutschland Nina Rodde KVL Sachverständige GmbH, Berlin, Deutschland Christian Zanner Berlin, Deutschland ISBN 978-3-658-08846-0 ISBN 978-3-658-08847-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-08847-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalb ibliographie; detail- lierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de a brufbar. Springer Vieweg © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, (cid:104)bersetzungen, Mikrover(cid:191)lmungen und die Einspeicherung und Verar- beitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Lektorat: Karina Danulat, Annette Prenzer Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) V Inhaltsregister A Organisation, Information, Koordination und Dokumentation B Qualitäten und Quantitäten C Kosten und Finanzierung D Termine, Kapazitäten und Logistik E Verträge und Versicherungen Internationales Bauen Sachwortverzeichnis VI Gewidmet Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer für über 20 verdienstvolle Jahre am Lehrstuhl „Bauwirtschaft und Baubetrieb“ an der Technischen Universität Berlin VII Vorwort der Herausgeber Herr Universitätsprofessor Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer beendet seine hauptberufliche Tätig- keit am Lehrstuhl für Bauwirtschaft und Baubaubetrieb der Technischen Universität Berlin mit Erreichen des 68. Lebensjahres. Er leitete den Lehrstuhl über 20 Jahre und schaffte es ihn und sich in dieser Zeit zu anerkannten Institutionen des Baubetriebs und der Bauwirtschaft zu ma- chen. Bernd Kochendörfer war immer auch über seinen Lehrauftrag hinaus aktiv, er entwickelte ge- meinsam mit Kollegen neue Lehrinhalte wie den REM-Studiengang (Real Estate Management) an der TU Berlin, der in diesem Jahr den 12. Jahrgang entlässt. Darüber hinaus schaffte er es durch sein Engagement in El Gouna (Ägypten) auf dem Satellitencampus der TU Berlin, bei der Kooperation mit der Staatlichen Bauuniversität Moskau sowie in Addis Abeba, wo er die damalige Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit unterstützte, zum Botschafter Deut- scher Ingenieurskunst zu werden. Doch bei all seiner wissenschaftlichen Tätigkeit verlor Bernd Kochendörfer nie den Bezug zur Praxis. Er trug und trägt heute noch aktiv zur Gestal- tung des Berliner Stadtbildes bei, ob oberirdisch bei der Gestaltung der neuen Mitte Berlins rund um den Reichstag oder unterirdisch bei der Realisierung der Erweiterung der U5. Durch diesen Blick auf die Praxis waren seine Module immer auf dem letzten Stand und nicht nur von Studierenden gern und gut besucht. Dem Anlass entsprechend und sein Lebenswerk persönlich wertschätzend, haben die Heraus- geber renommierte Autorinnen und Autoren, welche Herrn Kochendörfer wissenschaftlich und privatwirtschaftlich auf dessen Weg begleiteten, begeistern können, Beiträge für diese Fest- schrift zu verfassen. Aufgrund seines Engagements und seiner Verdienste in der Lehre und Praxis des Projektma- nagements, wurden die 22 Fachbeiträge in dieser Festschrift, die aktuelle und baujuristische Fragestellungen zu nationalen und internationalen Bauprojekten behandelt, an die Handlungs- bereiche des Heft 9 des AHO (Ausschuss der Verbände und Kammern der Ingenieure und Ar- chitekten für die Honorarordnung e. V.) angelehnt. Mit dem Wandel des Baugewerbes und der Notwendigkeit der Etablierung neuer wirtschaftswissenschaftlicher Trends, werden in diesem Buch ebenfalls neue technologische Ansätze sowie Entwicklungen des Qualitätsmanagements beleuchtet. Großer Dank gilt den Autorinnen und Autoren für die Ausarbeitung ihrer Beiträge. Beim Springer Vieweg Verlag und seinen Mitarbeitern möchten wir uns für die unkomplizierte und sehr zügige Vorbereitung und Begleitung des Drucks bedanken, sowie die stets freundliche und kompetente Unterstützung bei der Herausgabe des Buches. Besonderer Dank gilt Anastasija Radke für die Koordination und Organisation der Festschrift sowie Enes Cevik für die Aufbereitung der Beiträge. Berlin, 08.01.2015 Nina Rodde Dr. Markus G. Viering Prof. Christian Zanner IX Editorial Bauen hat für alle von uns eine große Bedeutung - da ist das Zuhause, das Büro, die Schule, die Wege zu Land auf Straße oder Schiene, zu Wasser, in der Luft, im Berg oder Untergrund, zur Arbeit, zu Freunden und in den Urlaub, die Versorgung mit Energie, die Wasserwirtschaft, alles entsteht, bleibt erhalten oder wird verändert durch das Bauen. Auch volkswirtschaftlich ist Bauen von großer Bedeutung – rund zehn Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes werden für Baumaßnahmen verwendet, 2013 waren dies rund 280 Milliarden Euro1. Früheste Kindheitserinnerungen sind mit dem Bauen verbunden. Das Bauen mit Bauklötzen bringt kleinen und großen Kindern viel Freude, kühne Bauwerke entstehen, aus Holz, aus Le- go, zum Legen oder Stecken, verbunden mit Schrauben oder Magneten. Als kleine Baumeister lernen wir erste statische Zusammenhänge im Spiel. Ein Kragarm? Eine Brücke? Ein Turm? Manches wackelt und fällt krachend in sich zusammen. Ein endloses Spiel mit tausenden Mög- lichkeiten, immer wieder spannend und neu. In dieser Festschrift werden Ihnen Beiträge von Menschen begegnen, deren Leben sich auch als Erwachsene um das Bauen dreht. Einige der unendlich vielen Facetten ihres Schaffens ha- ben die Autoren in ihren Beiträgen behandelt. Querbeet, durch alle Handlungsbereiche des Projektmanagements, werden interessante Aspekte anschaulich erklärt, neue Thesen begrün- det, aber auch Kritik geübt an Bestehendem, nicht ohne jedoch neue, vielleicht bessere Wege aufzuzeigen. Das wie und ob der Kommunikations- und Informationsflüsse in Bauprojekten hat Herr Dr. Stumpf untersucht und Verbesserungsvorschläge herausgearbeitet (S. 31). Die Regelwerke, ohne die das Bauen der Großen nicht denkbar ist, müssen wiederkehrend hin- terfragt werden. Sind die Neuerungen der HOAI 2013 ein Fortschritt für die beteiligten Pla- ner? Herr Prof. Stassen ist anderer Meinung (S. 57). Herr Prof. Schach moniert, das weder die HOAI 2013 noch die DIN 276 ein Kostencontrolling beinhalten, allerdings nicht ohne einen eigenen Lösungsansatz aufzuzeigen (S. 169). Wer kennt die allgemein anerkannten Regeln der Technik tatsächlich, fragt sich Herr Prof. Zanner (S. 263). Herr Wunschel bezieht Stellung2 zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe zur Reform des Bauvertragsrechts - hier ist noch einiges zu tun (S. 271). In allen Epochen vom Altertum bis heute war und ist das Bauen eine riskante Angelegenheit. Früher wie heute sind es neben den statischen Herausforderungen auch politische, finanzielle, organisatorische oder terminliche Risiken, die die Bauherren und Baufirmen ins Schwitzen bringen (S. 97, 113). Um zumindest die Termine in den Griff zu bekommen, schlagen Herr Dr. Viering und Frau Radke eine prozessorientierte Terminplanung vor (S. 229). Tief ins Detail geht es mit BIM- Building Information Modeling. Gehört haben wir alle schon davon, nur was bedeutet das eigentlich für den Planungs- und Bauprozess? Die Auswirkungen für die Lehre und den Dienstleistungssektor beleuchten Herr Prof. Huhnt und Herr Prof. Lieb- chen (S 133, S. 143). 1 http://www.bauindustrie.de/zahlen-fakten/statistik/bedeutung-der-bauwirtschaft/ Stand 02.01.2015 2 stellvertretend für die Bauwirtschaft, als gemeinsame Stellungnahme des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe und des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie X Editorial Aus der Vogelperspektive hingegen ist ein Blick auf die urbane Infrastruktur möglich (S. 67). Und auch das betrifft uns alle - sauberes Wasser. Es könnte noch sauberer werden und dies sogar mit vertretbarem Aufwand, wie Herr Prof. Barjenbruch und Hr. Geyer herausgefun- den haben (S. 211). Herr Dr. Miksch und Herr Waldkircher haben am Beispiel von Tansania analysiert, welche Rahmenbedingungen und Maßnahmen für die Entwicklung der wassertech- nischen Infrastruktur in Subsahara-Afrika unter Beteiligung von Privatinvestoren förderlich sind (S. 371). Beim Bauen wie auch im Leben spielt das Geld eine große Rolle. Was bedeutet Basel III für die Finanzierung, fragen Herr Prof. Jacob, Frau Erbe und Herr Kleinow und erläutern die Be- deutung von Project-Bonds und Infrastrukturfonds als Alternative zu Bankkrediten (S. 195). Und gerade der öffentliche Bauherr muss sich die Frage gefallen lassen, wie viel bekommt der Bürger für das Geld? Über Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen für öffentliche Bauvorhaben berichten Frau Dr. Gottschling und Frau Prof. Kessel (S. 85). Den Versicherungen rät Herr Dr. Krausch, ihre Ablehnung gegenüber REITs abzulegen und vielmehr deren Attraktivität als Ka- pitalanlage zu erkennen (S. 245). Bauen ist aufgrund des langen Produktionsprozesses von Änderungen gekennzeichnet. Mit neuen technischen oder qualitativen Anforderungen oder geänderten Nutzerwünschen ergeben sich Auswirkungen auf die Vergütung. Für Frau Rodde und Frau Saalbach ist die Urkalkulati- on das Maß der Dinge. Sie erläutern die Möglichkeiten und Grenzen der Preisableitung aus den Kalkulationsdaten und zeigen gleichzeitig, welchen Anforderungen die Urkalkulation ge- nügen muss, um eine für beide Vertragspartner nachvollziehbare, faire Bewertung zu ermögli- chen (S. 309). Seit jeher ist nicht nur der Nutzen sondern auch das Aussehen eines Bauwerks von großer Be- deutung. Das Gebäude soll seinem Besitzer Prestige bringen und die Fassade spielt dabei eine große Rolle. Die Durchführung eines Kompetenzwettbewerbs hat für diese wichtige Entschei- dung gleich mehrere Vorteile, haben sich die Bauherren des TaunusTurms gedacht und sie wurden nicht enttäuscht, wie Hr. Dr. Schmitt und Hr. Otto berichten (S. 153). Public Private Partnership-Verträge sind mit der Fertigstellung des Projektes noch lange nicht beendet. Immer dann, wenn langfristige Bindungen eingegangen werden, sollte es auch Exit- Möglichkeiten geben. Herr Dr. von Drygalski und Frau Hilbig nennen dies Soll-Bruchstellen und haben entsprechende Vorschläge für vertragliche Regelungen (S. 289). Photovoltaik- Anlagen brauchen viel Platz, den bieten Lärmschutzwände an Autobahnen. Dieses neue Feld für PPP-Projekte mit ganz besonderen Herausforderungen für die Vertragsgestaltung und Kal- kulation erläutern Herr Prof. Korn, Herr Käsewieter und Herr Prof. Urmersbach (S. 337). Ganz aktuell fällt der Blick auch ins Ausland. Was unterscheidet die Projektabwicklung in Deutschland und in Russland? Sicherlich verschiedene Mentalitäten, aber auch die Rollenver- teilung der am Bau Beteiligten, haben Herr Prof. Kalusche und Frau Herzog herausgefunden (S. 355). Herr Geistler hat ebenfalls einen Blick ins Ausland geworfen und vertragliche Rege- lungen von FIDIC und VOB/B verglichen (S. 325). Wir wünschen eine spannende Lektüre.
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