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Im städtischen Bad vor 500 Jahren: Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol PDF

204 Pages·2014·13.501 MB·German
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Robert Büchner I M STÄDTISCHEN BAD VOR 500 JAHREN Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol 2014 Böhlau Verlag Wien Köln Weimar Veröffentlicht mit der Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF): PUB 91-V18 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek : Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Umschlagabbildung: Miniatur aus Johannes de Sacrobosco, De Sphaera, um 1470, Biblioteca Estense, Modena, MS lat. 209 (X.2.14), fol. 10. © Su concessione del Ministero per i Beni e le Attività Culturali © 2014 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H & Co. KG, Wien Köln Weimar Wiesingerstraße 1, A-1010 Wien, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Korrektorat : Katharina Krones, Wien Umschlaggestaltung : Michael Haderer, Wien Satz : Michael Rauscher, Wien Druck und Bindung : Balto print, Vilnius Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem Papier Printed in Lithuania ISBN 978-3-205-79509-4 Inhalt Vorwort 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Das Badewesen bis ins 16. Jahrhundert 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.1 Das Badhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 1.2 Der Betrieb im Schwitzbad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 1.3 Wannenbad und Baderof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 1.4 Der Bader . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 1.5 Die Gehilfen des Baders . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 1.6 Die Trinkstube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 1.7 Badebordelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Das Badewesen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert 46 . . . . . . . . . . . . . 47 2.1 Private Bäder, Badezimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 2.2 Gutes Wasser, böses Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 2.3 Neues Baden, neue Bäder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. »Gemainer Stat Pad« zu Rattenberg 66 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 3.1 Vorhäusl und Umkleideräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 3.2 Die beiden Badestuben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 3.2.1 Gitter, Trog, Badekessel und -ofen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 3.2.2 Heizraum und Knechtskammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 3.2.3 Boden und Bänke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 3.2.4 Vertäfelte Wände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 3.2.5 Fenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 3.2.6 Wasserversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 3.3 Die Trinkstube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 3.4 Der Abtrittserker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 3.5 Das Holzkämmerl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Bader, Badknechte, Reiberinnen und Gewandhüterinnen zu Rattenberg 82 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 4.1 Erste Namen, Michael Hueber d. Ä. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 4.1.1 Bader im Kloster und Umland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 4.2 Heinrich Öttinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Inhalt 90 4.2.1 Das Maibad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 4.3 Gabriel Freytag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 4.3.1 Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 4.4 Hans Kentler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 4.5 Michael Hueber d. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 4.5.1 Private Bäder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 4.5.2 Das Hochzeitsbad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 4.6 Hans Püchler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 4.6.1 Reiberin und Gewandhüterin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 4.7 Michel Schwegler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 4.7.1 »Offner vergiffter Lufft« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 4.8 Matheus Paungartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 4.9 Hans Fäler d. Ä. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 4.10 Hans Fäler d. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung 139 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anmerkungen 143 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigeln 174 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Archivalien 175 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quellen und Literatur 177 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Register 184 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 a) Orte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 b) Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 c) Sachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bildnachweis 195 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Vorwort D ass in den Städten des Deutschen Reiches seit dem Spätmittelalter das öffent- liche Badeleben aufblühte, bis ihm privates Baden sowie Sauerbrunnen, Kur-, Thermal-, Mineral-, Kalt- und Seebäder den Rang abliefen, ist längst bekannt und in vielen Bereichen gut erforscht, namentlich seit Alfred Martins grundlegendem Werk »Deutsches Badewesen in vergangenen Tag« (Jena 1906). Nimmt man eine mo- derne Studie zum Thema wie die von Birgit Tuchen1 zur Hand, findet man eine Fülle von Material über Badhäuser, Bader und Badewesen in süddeutschen und schweizerischen Städten (z. B. Wimpfen, Chur, Eberbach, Kulmbach, Ulm, Winterthur) ausgebreitet, auch zur Architektur.2 Einen Historiker, der sich mit Bädern in Tiroler Städten befasst, kann da nur der blanke Neid packen, weil er resigniert feststellen muss : Vergleichbares gibt es hier nicht, weder fürs Mittelalter noch für die Neuzeit. Es scheint fast, um im Bild zu bleiben, dass die Forscher bei diesem Thema kalte, nasse Füße bekommen hätten. Zwar findet man genügend kleinere und größere Darstellungen zu Bauernbadln, Kur-, Thermal-, Mineral- und Wildbädern, wie immer man sie nennen mag (Altprags, Brennerbad, Häring, Innichen, Maistatt3 usw.), sogar zu Heubädern, doch eine ein- dringliche Arbeit über öffentliche Bäder in Tiroler Städten der frühen Neuzeit sucht man vergebens. Man hat sich mit kleinen, eher bescheidenen Artikeln in Zeitungen oder lokalen Zeitschriften, mehr journalistisch als historisch, und mit flüchtigen Be- merkungen in diversen Stadtgeschichten zufriedenzugeben. Das war’s. Die einzige rühmliche Ausnahme bilden Heinz Mosers Ausführungen über »Bader, Barbiere, Chi- rurgen und Wundärzte« in der Stadt Hall.4 Was bislang an Schrifttum über das Rattenberger Bad existiert, reiht sich nahtlos in die Forschungsmisere ein. Ein kurzer Artikel in einer Zeitung,5 ein paar Seiten in einer Geschichte der Stadt am Inn,6 und damit hat es sich. Alles andere ist uner- heblich, das Vorhandene zudem in mancher Beziehung fragwürdig oder falsch, wie schon an Bachmann und Stops gezeigt werden kann. Dabei ist die Quellenlage für Rattenberg durchaus als günstig anzusehen. Trotz gewaltiger Verluste ermöglichten es die Ratschlag bücher7 und Baumeisterrechnungen8 aus dem Stadtarchiv Rattenberg eine geschlossene Reihe der Bader von ca. 1482 bis 1581, dem zeitlichen Ende der vorliegenden Untersuchung, zu erstellen und sie biographisch abzuhandeln, mal mehr, mal weniger, je nach Quellenbefund. Dabei ergaben sich Einblicke in die Arbeits- weise der Bader und ihres Personals, in gewissem Maße auch in ihre sozioökonomi- schen Lebensumstände, Erkenntnisse, die häufig tiefer greifen, als es bisher in anderen thematisch relevanten Studien der Fall war. Die so oft nötigen Reparaturen, wovon 7 Vorwort die Raitungen der städtischen Baumeister übervoll sind, vermitteln auch ohne bau- geschichtliche Untersuchung ein einigermaßen zutreffendes Bild vom Badhaus und seinen Einrichtungen. Gemessen an den erwähnten Quellen sind andere wie die nur in Einzelstücken erhaltenen Rechnungen des Spitals, der St. Virgilkirche, der städtischen und Berg- werksbruderschaft genauso wenig ergiebig gewesen wie die Raitbücher und -hefte der Stadt, brachten aber doch in dem einen oder anderen Fall eine erfreuliche Ergänzung, namentlich was die wundärztliche Tätigkeit der Bader betrifft. Nur vereinzelt waren Kopialbücher, Urkunden, Handschriften aus dem Tiroler Landesarchiv, aus der Biblio- thek des Landesmuseums und aus dem Stadtarchiv Rattenberg eine Hilfe, etwas häu- figer die Verfachbücher (Gerichtsbücher) des Stadt- und Landgerichts Rattenberg. Im Gegensatz zu diesen Archivalien erwiesen sich die Rechnungsbücher des ehemaligen Augustinerklosters Rattenberg über die Jahre 1482 bis 15399 als sehr wertvoll, beson- ders für jene Jahre, die nicht durch die Ratschlagbücher und Baumeisterrechnungen abgedeckt werden. Da die benutzten Quellen offiziellen oder kirchlichen Charakter tragen und nicht dem privaten Bereich entstammen, findet man in ihnen kaum Angaben über die »Bade wonnen«, die seinerzeit die Rattenberger gern genossen. Vereinzelt dastehende Hinweise auf Hochzeitsbad, Maibad, Trinkstube lassen aber erkennen, dass sich Rat- tenberg in seiner Badekultur nicht von anderen Städten unterschied. Um sie deutlich zu machen, musste vergleichsweise auf die Literatur zu anderen Bädern und zum Ba- den überhaupt zurückgegriffen werden, namentlich in den einleitenden Kapiteln über das Badewesen im Mittelalter und in der Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert. Die eingefügten Zeichnungen, Miniaturen, Holzschnitte, Kupferstiche, Radierun- gen, Lithographien, Gemälde sollen den Text illustrieren. Die Bildunterschriften sind in der Regel kurz gehalten, ausführlicher lediglich dann, wenn der Inhalt einer Illus- tration über den zugehörigen Text hinausgeht, wenn z. B. ganze Badeszenen erfasst werden, das Innere einer Badestube genauer dargestellt ist, es sich um wichtige Einzel- heiten in Städteansichten handelt, der Zweck eines abgebildeten Gerätes nicht ohne weiteres zu erkennen ist oder eine Badeprozedur in ihrem Ablauf wiedergegeben wird. 8

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