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Ich krieg dich - Menschen fuer sich gewinnen - Ein Ex-Agent verraet die besten Strategien PDF

238 Pages·2011·1.11 MB·German
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Preview Ich krieg dich - Menschen fuer sich gewinnen - Ein Ex-Agent verraet die besten Strategien

1 Inhaltsverzeichnis COVER EINLEITUNG 1. SICHERHEITSSCHLEUSE: IHR ZUGANGSCODE Erstkontakt mit Ihrer neuen Identität Eiskalte Manipulation? Ihre erste Mission V-Männer Ihre zweite Mission Das Umfeld Ihre dritte Mission Das Netz Ihre vierte Mission Das Foto Ihre fünfte Mission Die Route Ihre sechste Mission Im Fadenkreuz 2. SICHERHEITSSCHLEUSE: DIE CHARAKTERISIERUNGS- PHASE Die Kontaktaufnahme Klingelton Rot 2 Wissen – so viel wie nötig und so wenig wie möglich Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Ihre siebte Mission Kontakt vertiefen Ihre achte Mission Kontakt festigen Ihre neunte Mission Die Offenbarung Ihre zehnte Mission Die Stunde der Wahrheit Ihre elfte Mission 3. SICHERHEITSSCHLEUSE: DIE KULTIVIERUNGSPHASE Die Testphase Ihre zwölfte Mission Vertrauen aufbauen Ihre dreizehnte Mission Vertrauensbeweise Ihre vierzehnte Mission Das Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Verrat Ihre fünfzehnte Mission Die Bewährungsprobe 3 Ihre sechzehnte Mission Die Vertrauensfrage Ihre siebzehnte Mission Die Gewissensentscheidung 4. IN DER SICHERHEITSZONE: STRENG GEHEIM Die 007-Formel, um Vertrauen aufzubauen Epilog Glossar - Fachwortverzeichnis nachrichtendienstlicher Begriffe Literaturempfehlungen Copyright 4 EINLEITUNG Leo Martin ist nicht mein Name. Er wurde von der Abteilung für operative Angelegenheiten entwickelt — als eine von mehreren Identitäten, in die ich für den Nachrichtendienst schlüpfte. Meine Aufgabe bestand darin, Informanten anzu- werben: Leute, die in einer kriminellen Organisation leben. Informanten sucht man nicht per Zeitungsanzeige, und man klopft ihnen auch nicht freundlich auf die Schulter: »Hallo Sie, hätten Sie vielleicht Lust, mir zu erzählen, für wen Sie Waffen schmuggeln und wo Sie sie verstecken?« In den zehn Jahren beim Nachrichtendienst habe ich reihen- weise Informanten angeworben: Kriminelle, die im Normal- fall niemals mit mir gesprochen und mir schon gar nicht ihr geheimes Insiderwissen anvertraut hätten. Sie haben es den- noch getan, freiwillig. Manchmal sogar gern. Sie taten es nicht für den Nachrichtendienst oder für Deutschland. Sie taten es für mich. Warum das so ist, erfahren Sie in diesem Buch. Selbst wenn Sie in Ihrem Alltag nur selten mit Drogenbossen, Hehlern, der Russenmafia oder Autoschieberbanden zu tun haben – Menschen für sich zu gewinnen ist auch in Ihrem Leben ein Schlüssel zum Erfolg. Vielleicht kennen Sie je- manden, der diesen Schlüssel bereits in seinem Schloss dreht. Bei solchen Menschen fühlen wir uns rundum wohl und gut aufgehoben, sie wirken unglaublich vertraut, auch wenn wir ihnen erst vor kurzem begegnet sind. »Es ist, als würden wir uns schon ewig kennen!«, finden wir und sind glücklich, weil uns so etwas Wunderbares passiert. Sind Sie schon einmal auf die Idee gekommen, dass das nichts mit Magie, Karma und Seelenverwandtschaft zu tun 5 haben muss, sondern eine ausgefeilte Strategie dahinterste- cken könnte? Dass man dieses Gefühl der Vertrautheit und Nähe künstlich erzeugen kann? Dass das scheinbar Wunder- bare in Wirklichkeit ein blaues Wunder ist, das zu erleben Sie nicht im Traum für möglich gehalten hätten? Das ist wiederum nicht verwunderlich, denn nur wenige Menschen sind in diese Zusammenhänge eingeweiht. Ver- trauen können wir nicht kaufen oder erzwingen, und schon gar nicht können wir es mit rationalen Argumenten herbeire- den. Vertrautheit ist ein Gefühl, das eine vorbehaltlose und wohlwollende Beziehung zwischen zwei Menschen aus- drückt. Es entsteht nicht von heute auf morgen. Es entwickelt sich nach und nach und baut auf Erfahrungen, Erlebnissen und Einstellungen auf. Der Nachrichtendienst inszeniert sol- che Situationen gezielt. Jeder ist ein bisschen geheim Wussten Sie eigentlich, dass auch in Ihnen ein Agent steckt? Ich bin überzeugt davon, dass Sie bereits einige der kommu- nikativen Werkzeuge des Nachrichtendienstes nutzen — und damit meine ich nicht nur die Fähigkeit, Kontakt zu anderen Menschen herzustellen und eine vertrauensvolle Beziehung mit ihnen aufzubauen. Es gibt so viel mehr Gelegenheiten: Wenn Sie mal wieder durch den Spion linsen, wer da so spät noch bei den Nachbarn klingelt. Wenn Sie Erkundigungen über die neue Freundin von Peter einholen. Wenn Sie mal ganz unauffällig bei Ihrem Sportskameraden vorfühlen, wie der neue Chef so ist, den er aus dem Golfclub kennt. Das macht durchaus Spaß, oder? Und es ist fast wie beim Geheimdienst. Warum zum Spaß nicht noch den Erfolg kom- men lassen, indem Sie Ihre unterbewusst ablaufenden Denk- und Handlungsmuster bewusst steuern — und so direkt auf der Beziehungsebene landen, wo die wichtigen Entscheidun- gen gefällt werden. 6 In Wirklichkeit gibt es wesentlich mehr Agentinnen als Agen- ten. Frauen sind oft nicht nur klüger und schöner als Männer, sie sind auch empathischer. Deshalb drücken Sie hoffentlich ein Auge zu, wenn in diesem Buch nicht jedes Mal die Rede von der Agent / die Agentin ist. Akzeptieren Sie das, liebe Leserin? Wenn aus Fremden Freunde werden Es ist ein großartiges Gefühl, andere Menschen für sich zu gewinnen. Wenn wir wissen, welche Spielregeln dabei zu beachten sind, kann jeder Fremde zu einem Freund werden. Bekanntschaften vertiefen sich, schwierige Kunden werden »handzahm«, neue leicht hinzugewonnen. Fremde Menschen, die Sie vielleicht nur vom Telefon kennen, sind bereit, für Sie zu zaubern: In einem überbuchten Restaurant bekommen Sie trotzdem noch einen Tisch und freitags einen Termin in der Autowerkstatt. Und das Tolle: Die Menschen fühlen sich gut dabei. So wie Sie — denn Sie bestimmen, wie die Dinge lau- fen. Beim Nachrichtendienst wird nichts dem Zufall überlassen. In diesem Buch ist das genauso. Sie halten eine in Extremsi- tuationen geprüfte Anleitung in Händen, die nicht nur bei Schönwetter funktioniert, sondern auch unter schwierigsten Bedingungen, in Krisen- und Konfliktsituationen, also gerade dann, wenn es darauf ankommt. Dieses Buch kann Ihr Leben verändern. Vielleicht haben Sie sich am Ende sogar eine neue Identität hinzuerobert und gehören zu den Menschen, die leicht Kontakte knüpfen, Vertrauen aufbauen und andere an sich binden. Ihre Mission heißt: Hart in der Sache, weich zum Menschen. 7 Fesselspiele: Die Kunst, Menschen an sich zu binden Ich habe mich in den vielen Jahren im »Haus«, wie der Nach- richtendienst intern bezeichnet wird, schnell daran gewöhnt, mit wechselnden Namen angesprochen zu werden. Es fühlte sich für mich ganz normal an, einen fremden Namen unter meinen Fotografien, Dienstausweisen, Kreditkarten, Pässen oder Führerscheinen zu lesen. Mit diesem Namen meldete ich mich am Telefon, buchte Hotelzimmer und Mietwagen, unter- schrieb Quittungen. Ich lernte die nachrichtendienstliche Ar- beit von der Pike auf: verdeckte Informationsbeschaffung, technische Überwachungsmaßnahmen, V-Mann-Führung, Nachrichtenauswertung, Analyse, strategische Lagearbeit, taktische Fallführung … und schließlich die Königsdisziplin, die Anwerbung von Informanten. Die Herausforderung be- steht jedes Mal darin, fremde Menschen in Freunde zu ver- wandeln. Bei manchen Menschen scheint uns dies unmöglich zu sein. Ist es aber nicht. Die Methode funktioniert immer. Bei jedem. Als Experte für Organisierte Kriminalität richtete ich meinen Fokus auf kriminelle Kreise. Hier beschaffte ich mit Hilfe von V-Männern brisante Informationen, um vor allem die Ma- chenschaften russischer Mafiagruppierungen auszuleuchten. Meine Erfolgsquote war vielen meiner Kollegen ein Rätsel. Manchmal kam ich morgens ins Büro, und an meiner Tür klebten Zettel mit Smileys: Achtung Seelenfänger oder Hard- core-Soft-Skills. Mein Erfolgsgeheimnis war einfach, aber wirkungsvoll. Während einige Kollegen versuchten, mit rati- onalen Argumenten zu überzeugen und mit Fakten zu punk- ten, konzentrierte ich mich darauf, möglichst schnell auf die 8 Beziehungsebene zu gelangen und eine persönliche Bindung aufzubauen. Menschen entscheiden emotional. Immer! Ob es ihnen bewusst ist oder nicht. Zu meinem dreißigsten Geburtstag schenkten mir meine Kollegen einen eleganten schwarzen Aktenkoffer, darin ein weißes Seil, amerikanische Armeehandschellen und ein Bün- del XXL-Kabelbinder. Auf dem Koffer stand in großen Buch- staben: »Fesselspiele«, und kleiner darunter: »Die Kunst, Menschen an sich zu binden«. Dass ich damit den Arbeitstitel dieses Buches hatte, ahnte ich damals noch nicht. Ist es eine Kunst? Wenn man Kunst lernen kann, dann ja. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Spaß beim Training — und viel Erfolg. Ich weiß, dass Sie Ihre Mission erfüllen werden. Ihr Leo Martin 9 1. SICHERHEITSSCHLEUSE: IHR ZUGANGSCODE Erstkontakt mit Ihrer neuen Identität Bevor ich Sie nun mitnehme in die »Schattenwelt«, möchte ich Sie mit einigen grundsätzlichen Verhaltensregeln vertraut machen. Schließlich wollen Sie ja nicht auffliegen. Bei die- sem Abenteuer werden Sie eine Menge lernen, was Sie vo- raussichtlich auch in Ihrem Alltag gut gebrauchen können. Sollte es dort mal hart auf hart gehen, können Sie sich sicher fühlen in der Gewissheit, ein kommunikatives Überlebens- training absolviert zu haben, das Sie auch schwierigste Situa- tionen cool und zielführend meistern lässt. Und — was noch viel wichtiger ist: Dieser Ausflug ins Milieu wird Ihre weiße Weste nicht beflecken, ganz im Gegenteil, Ihre Beliebtheit wird steigen. Andere Menschen werden Sie attraktiv und an- ziehend empfinden. Für Ihre Stippvisite in die Schattenwelt bekommen Sie selbst- verständlich — so gehört sich das — ordentliche Papiere aus- gehändigt. Nein, keinen Reisepass, sondern das Agenten- handbuch. Es wird Sie in Stichpunkten durch dieses Buch führen und Ihnen die Schritte, bei denen Sie mich in der Pra- xis begleiten, theoretisch erklären. Leider können wir uns für die Übergabe nicht konspirativ treffen — und leider erhalten Sie das Buch auch nicht so charmant, wie es mir damals über- reicht wurde, nämlich von einem Engel, einer sehr attraktiven Kollegin: Ich nenne sie Sabine. Manchmal scheinen die nach- richtendienstliche Wirklichkeit und Hollywood deckungs- gleich zu sein. Meine Kollegin von der Analyse hätte ohne weiteres als Bond-Girl anheuern können. Sie besaß alles, was 10

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