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Histologie und Mikroskopische Anatomie: Dritter Abschnitt Speƶielle Histologie und Mikroskopische Anatomie des Menschen PDF

158 Pages·1924·9.89 MB·German
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HISTOLOGIE UND MIKROSKOPISCHE ANATOMIE VON HANS PETERSEN DRITTER ABSCHNITT SPEZIELLE HISTOLOGIE UND MIKROSKOPISCHE ANATOMIE DES MENSCHEN MIT 221 ZUM TElL FARBIGEN TEXTABBILDUNGEN MQNCHEN VERLAG VON J. F. BERGMANN 1924 ISBN 978-3-642-90235-2 ISBN 978-3-642-92092-9 (eBook) D OI 10.1007/978-3-642-92092-9 AALLLLEE RREECCHHTTEE,, IINNSSBBEESSOONNDDEERREE DDAASS DDEERR OüBBEERRSSEETTZZUUNNGG IINN FFRREEMMDDEE SSPPRRAACCHHEENN,, VVOORRBBEEHHAALLTTEENN.. CCOOPPYYRRIIGGHHTT 11992244 BBYY 11.. FF.. BBEERRGGMMAANNNN,, MMOüNNCCHHEENN Vo rbemerkungen. Die Abbildungen der vorliegenden Lieferung, fiir deren Erscheinen alsbald nach ihrer Fertigstellung ich dem Verlage wiederum zu Dank verpflichtet bin, sind zum groBten Teil nach eigens fur diesen Zweck hergestellten Pra.paraten angefertigt. Dabei wurde von vornhereinauf die Moglichkeit photographischer Wiedergabe Rucksicht genommen. So hat die Mikrophotographie in weitem MaBe fiir die Abbildungen herangezogen werden konnen. Wo "Oberzeichnung der Photogramme stattgefunden hat, ist dies angegeben. Fur ihre Betrachtung kann man mit Erfolg eine schwache Lupe (Leselupe) benutzen. Da fUr die Zeichnungen eine geeignete Kraft am Orte nicht verfugbar war und auswartige Zeichner nur sehr beschrankt herangezogen werden konnten, habe ich die meisten Zeichnungen und Aquarelle selbst angefertigt. Sie sind durch ein P. kenntlich und ich bitte sie mehr nach Gesichtspunkten histologischer Art als solchen technischer V ollendung anzusehen. Da auch bei den Praparaten und den Photogrammen alles, yom ersten bis zum letzten Handgriff von mir selbst gemacht werden muBte, so muBte im einzelnen schlieBlich einmal ein Ende gefunden werden, wenn die Lieferung uberhaupt einigermaBen voran schreiten sollte. Die Beschriftung der Abbildungen ist so gehalten, daB deren Betrachtung allein, ohne gleichzeitige Lekture des Textes moglich ist. Man kann die Lieferung also auch nach Art eines Bilderbuches benutzen. GieBen, im Februar 1924. Hans Petersen. Inhaltsverzeich'nis. Dritter Abschnitt. Seite Spezielle Histologie und mikroskopische Anatomie des M.enschen 133 Prolegomena, Epithelien und Driisen ... . . . . . . . 133 '75. Funktioneller Aufbau und Entstehungsregeln . . . 133 76. Definition des Epithels, Rolle der Zelle im Epithel 133 77. EpithellUld Endothel . . . . . 134 78. Formen des Epithels . . . . . . 134 79. Ersatz der Zellen des Epithels 138 80. Besondere Zelliormen im Epit,hel 139 81. Zwischenzellstrukturen . . . . . 139 82. Untedage der Epithelien . . . . 141 83. Cuticulae . . . . . . . . . . . 142 84. Polare Diffel'enzierung <les Epithels 142 85. OberflachenvergroBerung . . . . . 142 86. Formen der Driisen .. . . . . . 143 87. Entstehung, Wachstum und Gliederung der DrUsen 145 88. Sekretkanalchen . . . . . 146 89. FlUlktionsarten der Driisen 147 90. Entleerung der DrUse 149 Literatur . . . . . . . . . . . . 150 Gewebe und Organe der physiologischen Systeme 150 Der mechanische Apparat . . . . . . . . . . . . . . . 150 Der statisch-kinematische Apparat, Binde- und Skelettsubstanzen 150 Allgemeiner Aufbau und Leistungen. . . . . . . 150 91. Das embryonale Bindegewebe, seine Zellen 150 92. Die Grundsubstanz. . . . . . . . . . . 152 93. Ausgestaltung der emoryonalen Gewebe . 154 94. Die Fasern der Bindesubstanz . . . . . . . . . . . . 154 95. Optisches und chemisches Verhalten der kollagenen Faser 156 96. Die elastische Faser . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 97. Elastische Formanderung . . . . . . . . . . . . . .. .. 162 97 a. *) Elastisches Verhalten von kOllagtlnem und elastischem Gewebe 163 98. Technologie der mechanischen Gewebe des menschlichen Korpers . 164 99. Entstehung der beiden Faserarten . . . . . . . . . . . . . . . 166 100. Einteilung der Bindesubstanzen 169 Das ungeformte Bindegewebe . . . . . 170 101. Verbreituug lUld Aufgaben . . . . . . . . . . 170 102. Aufbau des ungeformten Bindegewebes, die Zellen 172 103. Anordnuug der Fasern . . . . . . . • • 175 104. Die Grundsubstanz im engeren Sinne . . 175 105. Das Fettgewebe, Aufbau und Verbreitung 177 106. Entwicklung des Fettgewebes . . . . . . 180 107. Das retikulare Bindegewebe . . . . . . . 181 Die geformten Bindesubstanzen . . . . . . . . . 183 108. Material der Sehnen, Bander und Kapseln 183 109. Bau der Sehnen und Bander . . . . . . 184 110. Elastische Bander . . . . . . . . . . . 186 *) Das doppelte Vorkommen der Nr. 97 ist bei der Xorrektur iibersehen, daher hier die zweite Nr. 97 als 97 a gefiihrt wird. Inhaltsverzeichnis. v Seite Der Knorpel .. . . . . . . . . . . . . . 187 Ill. Die verschiedenen Axten des Knorpels 187 Il2. Der hyaline Knorpel, seine Zellen . . 187 Il3. Die Grundsubstanz. . . . . . . . . 190 Il4. .Aufbau der Knorpelringe der Trachea . . . . . 194 115. Entstehung und Wachstum des hyalinen Knorpels 196 Il6. .Alterserscheinungen im Knorpel . . . . . . . . . 201 Il7. Saftstrom im Knorpel . . . . . . . . . . . 203 Il8. Der elastische Knorpel . . . . . . . . . . . . . . 203 119. Die verschiedenen Axten des Faserknorpels, chordoide und chondroide Gewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 120. Gelenkzwischenscheiben und Pfannenlippen . 208 121. Schambeinfuge und Zwischenwirbelscheibe 209 Der Knochen . . . . . . . . . . 214 122. Die Zellen, KnochenhOhlen . . . . 214 123. Die Grundsubstanz. . . . . . . . 216 124 . .Anordnung der Fibrillen im Knochen . . . . 218 125. Lamellensysteme, das Osteon oder Knochenrohrchen 221 126. Entwicklung der knochernen Skeletteile . . . . . . 227 127. Freie Knochenbildung .. . . . . . . . . . . . . 229 128. Ersatz knorpeliger Skeletteile durch knocherne . . . . 232 129. Weitere Umbildung und Wachstum des Knochenstiickes 240 130. Umbau der Knochensubstanz . . . . . . . . . . . . . 242 131. Bau der knochernen Skelettstiicke . . . . . . . . . . . 245 132. Verbindungen der Knochen, Synarthrosen . . . . . . . 253 133. Gelenke, Diarthrosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. 254 134. Das Problem der Umwandlung der verschiedenen .Arten der Stiitzsubstanzen ineinander . . . . . . 259 Literatur iiber Stiitzsubstanzen . . . . . . . . . 261 Die Muskulatur . . . . . . . . . . . . . . . . 263 135. Axten und Vorkommen des Muskelgewebes . 263 136. Die glatte Muskulatur, Bau ihrer Elemente. . . . 263 137. Zusammenhang der glatten Muskelzellen im Gewebe 265 138. Die quergestreifte Faser ............. 268 139. Rote und weiBe, triibe und klare Muskelfasern . . . 273 140. Das Problem der Kontraktion. . . . . . . . . . . . . . . 273 141. Das Sarkolemma und die Verbindung der Muskelfaser mit der Sehne . 276 142. Der Bau des Muskels. . . . . 278 143. Entwicklung der Muskelfasern . 281 144. Die Herzmuskulatur . 282 Literatur iiber die Muskulatur 285 Funktioneller Aufbau und Entstehungsregel. 133 Dritter Abschnitt. SpezieUe Histologie und mikroskopische Anatomie des Menschen. Prolegomena, Epithelien nnd Drusen. 75. Funktioneller Aufbau und Entstehungsregel. 1m Gefuge der Organe und Gewebe des Karpers gelangen zwei Beziehungen zum Ausdruck, seine Bezie hungen zur Funktion und zur Entstehung. Der Organismus baut sich auf auf Grund seiner ererbten formbildenden Potenzen. Nach einer bestimmten raum zeitlichen Regel (Bildungsmelodie, v. Baer, Entstehungsregel, v. U exkuIP» werden die verschiedenen Funktionssysteme im Karper untergebracht und verteilt. Dieser Vo rgang fuhrt zum funktionsfahigen Organ und dauernd bleibt der Karper sozusagen unter der Aufsicht dieser Regel, nach der Regulation und Regeneration des Karpergefiiges ablaufen. Der fertig gebildete funktionstuchtige Karper wird von den Anforderungen der Funktion vallig beherrscht. Wenn auch der Bauplan, die Architektur des Karpers aus der Funktion allein nicht verstandlich wird, da eben die Ent stehungsregel der Art sie bestimmt, so trifft das doch am wenigsten fur das mikroskopische Gefuge zu (S. 103). In ihm kommt der funktionelle Aufbau fast rein zum Ausdruck. Wir teilen deshalb unseren Stoff nach Funktions systemen ein, fassen die auf ihren mikroskopischen Bau zu untersuchenden Teile nach den Gesichtspunkten gemeinsamer Leistung zusammen. Es ist jedoch angezeigt, einen Abschnitt uber die Epithelien und Drusen vorauszuschicken. Diese Gewebeform findet sich in sehr vielen Funktions systemen wieder, da eben Oberflachenfunktionen (S. 64) von vie len Organen vollzogen werden mussen. Wir betrachten diese sich vielerorts wiederholenden Gebilde vorweg in einer Dbersicht, wobei wir die fur die Organleistungen wichtigen Besonderheiten der Besprechung der Organe uberlassen. Die Lehre von den Epithelien und Drusen bildet in der Tat eine Art von Prolegomenon zur Histologie, wenn wir diese unserem allgemeinen Plan entsprechend (S. 19) betreiben wollen. 76. Definition des Epithels, Rolle der Zelle im Epithel. Epithelien sind flachenhafte Gewebe, die nur oder ganz vorwiegend aus Zellen bestehen, so lautet die gewahnliche Definition des Begriffes. Dberall, wo wir Oberflachen haben, die mit der AuBenwelt in Verkehr treten (S. 63), finden wir Epithelien. 1m Embryo bilden solche flachenhafte Verbande die Primitivorgane des werdenden Organismus. Gerade in diesem Fall bildet die ganze formbildende Zellplatte ein einheitliches System und niemand ware wohl auf den Gedanken verfallen, diese Leistungen durch Erfindung von Elementen nach Art der Zellen zu erkliiren (Gurwitsch) 2). Dnd doch sind Zellen als isolierte Gebilde, Elementarorganismen darin vorhanden. Das Epithel als einen einheit lichen Protoplasmakomplex zu betrachten nach Art eines Plasmodiums oder Synzytiums, hat yom Standpunkte mancher seiner Leistungen aus viel Verlockendes, aber dennoch besteht in der Entwicklung zwischen diesen Dingen ein erheblicher Dnterschied. Ein Plas modium entsteht durch Verteilung der sich vermehrenden Kerne in einer ungeteilt bleibenden Plasmamasse, die sich verzweigt, verastelt, aber nicht durchschntirt (Muskelfasern, Riesen zellen). 1m Epi thel und ebenso im Mesenchym (S. 65 und 123) teilen sich im AnschluB an die Kerne die Zelleiber und treten erst nachher, soweit das tiberhaupt der Fall ist, durch Auslaufer miteinander in Verbindung. So bewahren sich die Zellen, ungeachtet ihrer engen Einftigung in die epitheliale Platte, ihre Bewegungsfreiheit, denn an einer Reihe 1) v. D exkiill: Theoret. Biologie. Berlin 1921. 2) Arch. f. Entwickelungsmech. d. Organismen. 51, S. 385, 1922. Pe terse n, Histologie. 10 134 Prolegomena, Epithelien und Driisen. von Epithelien gelingt. es, die Zellen zu selbsttatiger freier Bewegung und freiwilligen Isolierung zu bringen (Oberhautung von Wunden, Deckglaskulturen). So liegt also kein Grund vor, die alte Anschauung aufzugeben, wonach das Epithel aus einem Gefiige von Zellen besteht; der Form nach ahnlich, wie die Mauer aus Ziegelsteinen. Aber diese Bau steine sind eben lebendig. Eine epitheliale Platte ist ein Iebendiges Ganzes aus Iebendigen Teilen, die in sich wieder Ganzheitseigenschaftenzeigen, und das ist eben wieder eines der Zentralprobleme des Iebendigen Organismus, das Ganze und seine Teile (S. 70). 77. Epithel und Endothel. His hat (1865) den Gegensatz von echten Ober fHi.chenepithelien und den Epithelien der Binnen:flachen oder Endothelien aufgestellt. Diese Gegeniiberstellung hat eine wesentlich physiologische Bedeu tung, denn der Entstehung nach, nach ihrer Herkunft aus den Keimblattern, die dieser Unterscheidung zunachst zugrunde lag, laI3t sich ein Gegensatz zwischen Ektoderm, Entoderm und Mesoderm nicht aufstellen (S. 69). Wir kennen echte Epithelien aus allen drei Keimblattern, z. B. Haut, Darm und Ureter; auch sind z. B. das entodermale Blasenepithel und das mesodermale Ureterepithel nach Bau und Funktion vollig gleich. Das Endothel ist allerdings ein typisches mesodermales Gebilde. Zuweilen wird noch zwischen Endothelien, der Auskleidung der Blut- und Lymph gefaJ3e und den Mesothelien, der Auskleidung der LeibeshOhle, unterschieden. Rein dem AuI3eren nach ist ein Endothel ein aus einer Lage platter, weicher, protoplasmatischer Zellen bestehendes Epithel. Ein solcher Belag bildet den charakteristischen Bestandteil der "serosen Haute", die die Leibeshohlen innen iiberziehen. Er kleidet die GefaI3- und Lymph bahnen aus und auch das Innere der Gelenke, Schleimbeutel und Sehnenscheiden ist von ahnlichen Belagen iiberzogen. Er wird ferner aus dem Su barachnoideal raum beschrieben, vielfach trifft man endothelartige Zellbelage an binde gewebigen Hauten und Platten, die aber von wirklichen Fibroblasten (s. Binde gewebe) gebildet werden. Die Endothelien sind vielfach zur Phagozytose befahigt und auch in der Speicherung von Vitalfarbstoffen ahneln sie Bindegewebszellen, nicht Epithelien. An einigen Stellen sind die Zellmembranen in netzartige Verbande aufgelOst (Leber). Diese" stehen in Arbeits gemeinschaft mit Zellnetzen bindegewebiger Herkunft in Milz und Knochenmark, so daB das Ganze als "retikulo-endothelialer Apparat" zusammengefaBt wird (vgI. hamopoetische Organe). DaB die Gegeniiberstellung von Endothelien und Epithelien einen charakte ristischen biologischen Unterschied trifft, zeigt die Aufnahme dieser Begriffe in die Patho logie, KIinik und experimentelle Biologie, wii.hrend sie in der beschreibenden Anatomie weniger iiblich sind. 78. Formen des Epithels. Wir unterscheiden nach der Form der beteiligten Zellen, wobei die auI3ere Schicht die Bezeichnung abgibt: platte, kubische und Zylinderepithelien. Sie konnen ein schichtig, mehrreihig, mehrschich tig sein. Wir erhalten so nebenste hendes Schema (nach Schaffer). Wir wollen im Hinblick auf das Vorkommen beim Menschen folgende Formen beschreiben: 1. Endothelien, 2. niedrige, platte bis kubische Epithelien, 3. einschichtige ZyliuderepitheJien (auch flimmernd), 4. mehrreihige Zyliuderepithelien (auch flimmernd), 5. geschichtete ZyliuderepitheJien (auch flimmernd), 6. geschichtete Plattenepithelien, 7. Epithelien der Harnwege. Abb. 123-127 zeigen Endothelien aus GefaI3en und der LeibeshOhle. Kennzeichnend ist neben der flachen Form, dem linsenformigen Formen des EpitheIs. 135 Kern, die zackige Abgrenzung der einzelnen Zellen gegeneinander. Es ist allerdings nicht ganz sicher, ob diese durch Silbernitrat dar stellbaren Konturen in ihrem Verlauf dem lebenden Zustand entsprechen. Niedrige, kubische bis platte Epithelien kommen in Drusen und ihren Ausfuhrungs gangen vor (Abb. 57). Die ty pische Drusenzelle hat eine polyedrische Gestalt mit an nahernd nach allen Richtungen gleichem Durchmesser (Abb. 35). Voneinander getrennt runden sie sich zu annahernd kugeliger Ge staltab (Abb. 25). Niedriger,nahe zu platt sind z. B. die Zellen der dunnen Schenkel der Nieren Abb. 123. GefaBendothelien, Zellgrenzen durch schleifen, dunne Platten bilden die Silber dargestellt. Aus dem Omentum majus Auskleidung der Lungenalveolen, des Kaninchens. 336 mal. Vierl. des hautigen Labyrinths. Die wichtigste Form des einschichtigen Epithels ist das Zylinder epithel (Abb. 128). Es bedeckt die ganze Darminnenflache von der Kardia bis zum After. Dicht nebeneinander- stehende, hochprismatische oder spitz pyramidenfOrmige ZeIlen setzen es zu sammen. Sie runden sich, wennisoliert zu Zylindern oder mehr oder weniger abgestumpften Kegeln ab (Abb. 129). Die Kerne sind oval, die lange Achse entspricht der der Zelle. MancheZylin derepithelien tragen Flimmerhaare. Flimmerepithel findet sich beim Menschen im Luftweg von der Nase bis zu den Lungenalveolen (mit Ausnahme von Schlund und Kehl kopf, teilweise). Dabei sind aIle For men vom mehrreihigen zylindrischen bis zum niedrig einschicht ig-einreihigen Epithel zu beobachten. Auch der Ei- leiter besitzt. Flimmerepithel. • 1m typischen Zylinderepithel rei chen die Zellen von der einen Seite zur anderen. Schieben sich all, der Abb. 124. EndotheI (MesotheI) der Bauch hOhIe. Zellgrenzen durch Silber dargestellt. Basis Zellen ein, die nicht bis zur Omentum majus des Kaninchens, Zellen der freien Oberflache reichen, so spricht Gegenseite sichtbar, Durchbrechungen der man von zwei- und mehrreihigen N etzplatte. 336 mal. Epithelien. Das kommt in allen Zylinderepithelien stellenweise vor. In typischen mehrreihigen Epithelien kann man mehrere Reihen von Kernen durch das ganzeEpithel verfolgen(Abb.130). Abb. 125. Endothel (Mesothel) im Schnitt von Meist sind drei Reihen unter Mesenteriolum des Wurmfortsatzes, Mensch. scheidbar, eine untere (innere, 640 mal. Vier!. 10* 136 Prolegomena, Epithelien und Driisen. basale), eine mittlere und eine obere (auBere). Die mittlere ist breit. Diesen Reihen entsprechen verschieden geformte ZeHen (Abb. 131 und 135). Wie weit wirklich mehrschichtige Zylinderepithelien (flimmernd oder nicht flimmernd) beim Menschen vorkommen, ist umstritten. Meist wird die Con junctiva palpebralis als uberkleidet von einem solchen (nicht flimmernden) Epithel angegeben. Auch im Nasenrachenraum (Nasenseite des wei chen Gaumens) solldas Flimmerepithel mehr schich tig sein. Weite Verbreitung im menschlichen Kor per hatdas ges chich tete Plattenepi thel. Esistdaseigent liche Schutzepithel des Korpers und cha rakteristisch fur die absperrende Korper bedeckung, wie das Abb. 126. Kultur von "Mesothelzellen", viscerales Peritoneum einschichtige Zylin vom Magen eines 6 Tage alten Hiihnerembryos. 3 Tage alte Kultur. VitaWi.rbung mit Janusgriin, Fixierung durch Jod derepithel fur den den dampfe. Nach einem Originalphotogramm von W. H. Lewis. Stoffverkehr vermit telnden Darm. Der Schutz besteht sowohl gegen mechanische wie chemische Einwirkungen und vor aHem gegen Austrocknung. DaB wir imstande sind, taglich und stiindlich mit der Luft und mit trockenen, harten und rauhen Dingen (z. B. den Kleidern) in Beriihrung zu sein, verdanken wir diesem Epithel. Wenn durch einen krank haften Vorgang ein anderes Epithel, z. B. das Zylinderepithel des Mastdarms oder das Epithel der Conjunctiva palpebrae, derartigen Einflussen ausgesetzt ist, so machen sich alsbald die lastigsten Storungen bemerkbar. Das Schutz mittel ist Horn. Die oberen Lagen des vielschichtigen Epithels werden in hohle Blaschen umgewandelt, deren Wand aus Horn besteht. Diese werden zu flachen Schuppchen zusammengepreBt und bedecken in dichter, mehr oder weniger dicker Schichtdas Epithel. AIle Horngebilde (Haare, Nagel, Hufe, Horner) sind ebenso gebaut, das Horn ist uberall Umwandlungsprodukt einer Zellschicht (Mutterschicht, Keimschicht, Matrix, Stratum germinativum). Die Keimschicht besteht aus weichen protoplasmatischen Zellen. 1m Absterben verwandeln sie sich in Horn. Ihre basale Lage ist zylindrisch, die hOheren Lagen sind polyedrisch (kubisch) (Interzellularlucken und Briicken s. S. 139). Die Keimschicht liegt z. B. am Boden einer Brandblase frei, ihrer weichen schlei migen Beschaffenheit halber heiBt sie auch Stra.tum mucosum. Wir unterscheiden zwei Arten des geschichteten Plattenepithels. Die eine ist zart, weich; sie wird durch wassrige Driisensekrete feucht ge halten. Sie findet sich auf der Hornhaut, in der Mundhohle, am After, in der Scheide, in der Urethra. Eine scharfe Grenze zwischen verhornten und nicht verhornten Zellen ist nicht erkennbar, die Lage der Hornschuppen ist dunn (Abb. 58, 132). Die andere Art ist das Epithel der Oberhaut, sie wird Formen des Epithels. 137 durch ein besonderes Drusensekret eingefettet. Die im VerhiiJtnis zur anderen Art dicke Hornschicht ist scharf durch eine schmale Umwandlungs zone gegen die Keimschicht abgesetzt. Die Hornschicht wird dauernd abgerieben und abgestoBen. So ist eine standige Hornproduktion im Gange. Die AbstoBung erfolgt beim Menschen in den bekannten kleinen Schiippchen, beiReptilien undAmphi bien wird die 0 berste Lage im ganzen abgestoBen (Natternhemd) (Abb. 56). Der Erfolg ist beidemal derselbe: Der am Korper haftende Schmutz wird entfernt, Selbstreinigung der Haut. Die epithelialen Platten und somit die Epithelzellen sind keineswegs starr, sondern geben bei Biegungen und sonstigen Beanspruchungen nacho Von der Haut und der MundhOhle ist es jedem gelaufig, vom Darm leicht einzusehen. Der verschiedene Fiillungszustand des Magens, die BE: wegungen seiner muskulOsen Wand lassen mannigfache Falten der das lnnere auskleidenden Schleimhaut Abb. 127. Kultur vonEndothelzellen, GefaB entstehen. Das Epithel paBt sich endothelien der Leber eines 7 Tage alten diesen Falten und Bewegungen an, Hiihnerembryos, 3 Tage alte Kultur. Prapa ration wie Abb. 126. Nach Lewis, Americ. niemals entsteht in ihm eine Lucke. Journ. of anat. 30, 1922. Abbildung nach Die einzelne Zelle kann also mancherlei dem Originalphotogramm. Formen annehmen, wobei die Grund form im groBen und ganzen gewahrt bleibt. Epithelien, an denen sieh dieses Verhalten besonders ausgepragt findet, sind die Epithelien der a bleitenden Harnwege (Abb. 133, 134). Das Epithel besteht aus (meist) zwei Zellagen. Die untere Lage ist aus kleineren, die obere aus sehr groBen, oft zweikernigen Zellen aufgebaut. Bei leerer Blase mit gefalteter Sehleimhaut ist das Epithel Abb.128. EpitheldesDiinndarms vomMenschen. Abb. 129. lsolierte Darmepithelien, Operationsmaterial. Eisenhamatoxylin, die rote l/aAlkohol, Tritoncristatus, manerkennt Farbe ist im Praparat gelblich. Wanderzellen die BasalfiiBchen, zwei Zellen sind an der Basis, SchluBleistennetz unter dem - Becherzellen (b). 285 mal. P. rotgezeichneten - Kutikularsaum. 900 mal. P.

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