Literatur BAccETrr, B. (1966): Notulae orthopterologicae XXll. ll genera Myrmecophitus BERTH. in ttalia. - Redia 50: 1-33. Heuschrecken und die Gottesanbeterin (Saltatoria; Mantodea) in der siidebessischen Hardt (Frankreich, Haut-Rhin) FrscHER, L. H. (1853): Orthoptera europaea. Lipsiae; 454 S. HARZ, K. (1969): Die Orthopteren Europas t (Unterordnung Ensifera). (Dr. W. Junk B.V.); Den Reinhold Treiber Haag; 749 S. HocHKlRcH, A. (1 999): Notizen zum Frilhjahrsaspekt der Heuschreckenfauna bei Porto Covo (Baixo Alentejo, Portugal). - Articulata 14(2): 127-144. Abstract fNGRlScH, S. (1977): Das Stridulationsorgan der Kdfergrilte Trigonbium cicindelordes (Ortho- ptera: Grillidae: Trigoniinae) und Beobachtungen zu Eidonomie und Ethologie. - Ento- Distribution of grasshoppers and the praying mantis in the Hardt region of the mologica Germanica 3: 324-332. Alsation Rhine Plain (France) KRAUSS, H. (1887): Die Dermapteren und Orthopteren Siciliens. - Verh. Zool.-Bot. Ges. Wien Thirty-three species of grasshopper as well as the praying mantis (Mantis 37:1-22. retigiosa) were shown to currently reside in the Hardt region of the Alsation Rhine SCHIMMER, F. (191 1): Eine neue Myrmeaphila-Art aus den Vereinigten Staaten (Orth.). Bemer- plain (France). Variations in the grasshopper fauna are analysed in relation to kungen 0ber neue Fundorte und Wirtsameisen von M. aceNorum, M. ochracea und M. the way the habitat was used. The studied habitats included forest communities Salomonis. - Deutsche Entomologische Zeitschrift 19'11: ,f43-448. dominated by Quercus pubescens which are used as coppice stands, forest clearings containing dry grassland communities and dry sheep pastures. The small areas where wild boars root are crucial for the occurrence ol Tetix bipunctata. In places trodden by large game, the vegetation changes, favouring Stenobothrus lineatus. Fallow, gravelly fields sown with grass represent an important biotope for Platycleis fesse//afa, which is a species with atlanto- mediterranean distribution and is therefore found in the entire study area. Based on these results, recommendations for a preliminary red data book for this region are made. R6sum6 Sauterelles et mantes religieuses dans le Massif de la Hardt Alsacienne (Haut Rhin/France) On a relev6 dans la r6gion naturelle de la Hardt la pr6sence de 33 espdces de sauterelles ainsi que celle de la mante religieuse (Mantis religiosa). La pr6sente elude porte sur la faune des sauterelles et mantes associ6e aux differents phases d'exploitation des taillis sous futaie d chEnes pubescents, des pelouses xerothermophiles des clairidres, des gravidres ainsi que des pdturages d ovins. res.boutis d sangliers sont d'une importance primordiale comme habitat de t etnx bipunctafa. Les sites fr6quent6s par le gros gibier, avec remaniement de la skucture de la v6g6tation sont propices d la presence de Sfenobofh rus lineatus. renherbement de friches post-culturales sur substrat graveleux cr6e des conditions favorables porir Platycteis fesse//afa, un6 espece atlanto- med.iterraneenne r6partie dans toute la zone. Une liste rouge provisoire des espdces menac6es a et6 proposee pour cette r6gion naturelle. Zusammenfassung lm.siidelsdssischen Naturraum Hardt (Frankreich, Haut-Rhin) wurden aktuell 33 neuschreckenarten und die Gottesanbeterin (Mantis retigiosa) nachgewiesen. oeschrieben wird die Heuschreckenfauna der Nutzungsphasen von trockenen aRrrcur,qilGiEd ARTfCULATA 2001 16 (r2) Flaumeichen-Mittelwtildern, Waldlichtungen mit Trockenrasen, Kiesgruben und _*^*.,..,rrdodlich weite Teile des 65 km langen und maximal 13 km breiten Na- trockenen Schafweiden. Kleinfliichige WUhlstellen von Wildschweinen sind fUr t?^'1::'':,;, - Hardt". Es treten hier innerhalb von geschlossenen Wdldern Lichtung- das Vorkommen von Tetrix bipunctata von entscheidender Bedeutung. Der ,.r von bodensauren Trockenrasen bewachsen sind (Tnetaen 1999). Vor- Betritt durch GroBwild verdndert die Vegetationsstruktur und begUnstigt Sfenobo- l^,i"r ,,cfe Assoziation ist das Agrostio-Brometum (OBERD6RFER 1978) im Ver- thrus lineatus. Graseinsaat-Ackerbrachen mit kiesigem Substrat sind ein wichti- 5^;' erio-phleion phleoidis. Die Rasen sind eingebettet in wenige Hundert ger Lebensraum von Platycleis tessellata, die als atlantomediterrane Art im ge- ::';. .,:re Tausend Hektar groBe Wdlder, die zum Galio sylvatici-Carpinetum samten Untersuchungsgebiet verbreitet ist. F0r den Naturraum wird eine vorldu- ;:,,;ir' I Potentillo albae-Quercetum petraeae (Oeenoonren 1992) gehoren fige Rote Liste prdsentiert. ;;;;r, & REMMERT 1998). Die Flaumeiche dominiert die im EinfluBbereich der X:;;,, Trockenzone befindlichen Wdlder der Hardt auf Fldchen mit wasser- Einleitung und Zielsetzung ]if;'i,, ;em Kiesboden und Niederschldgen unter 600 mm auf grundwasser- gglngrr :,landort€n Die sUdelsdssische Hardt liegt im wdrmegetonten sUdlichen Oberrheingebiet und tii.ton, war die Hardt das Zentrum der Schdferei am Oberrhein. Schafherden ciskte enirnaesr edne lri etrgoecnk eenisntgeenb Netatetut rrindu smueb mine ddiiteesrrearn R-seugbikoonn. tGinreonBtael Fglteicphr€iegnte nm it WTrdol-- ,ilriin tOurr., .lie,-sJea m(Ttneenr sUemng 1e9bu9n9g). uHnedu ateu ss iWndu rdttieem Sbcehrga fwveerisdaemn maeulfte knl esiniceh Fhlidecrh zeunr dern und lassen eine reiche Heuschreckenfauna erwarten, die bisher nur durch zurUcn .trangen. ,,Hardt" ist ein alter Rechtsbegriff und bedeutet soviel wie ,,aus Einzelbeobachtungen bekannt ist. Die historischen Untersuchungen zur Heu- rtn ufld Weidewdldern hervorgegangen" (GOruruENWEIN et al. 1953- Viehw,':. schreckenfauna des Elsasses (PTERRAT 1878, DODERretru 1913) erwdhnen einen jg60) vor etwa 150 Jahren war die Waldweide noch gdngige Praxis. Der Fund aus der Hardt. ZAcHER (1917) fasst die bis dahin vorliegenden Kenntnisse Naturrr,:i"f't: ist heute auBerhalb der Wdlder zu einer groRfldchigen Maisanbau- zusammen. Eine vorldufige Liste der im ElsaB nachgewiesenen Arten wurde von Lands,r 'i geworden. KRUSEMAN ( 1 979) verciffentlicht. Ziel der Untersuchung ist es, die Heuschreckenfauna des Naturraumes und ein- Methe: zelner herausragender Gebiete beziehungsweise Lebensrdume darzustellen. lm l Mittelpunkt stehen dabei die Trocken- und Magerrasen innerhalb und auRerhalb Parallei zu vegetationskundlichen und floristischen Untersuchungen wurden seit der Wiilder und die Waldnutzungsphasen trockener Mittelwtilder. Die Bedeutung 1995 i," Geldnde angetroffene Heuschreckenarten und die Gottesanbeterin des Einflusses von GroBwild auf die Heuschreckenfauna der Waldlichtungen mit notieri :.i die Tiere geztihlt oder geschdtzt. Die Erfassung der Heuschrecken Trockenrasen soll fUr einzelne Arten genauer beschrieben werden. Bisher exis- erfolgtr :,iqh{ nssh einem vorgegebenen Plan. An vielen Fundorten wurde keine tiert fUr das ElsaB keine Rote Liste der Heuschrecken und Fangschrecken. Eine syster' ihe Untersuchung vorgenommen. Es wurden nur die bei der Bege- naturraumbezogene Liste soll deshalb anhand der gewonnenen Kenntnisse und hung p,:;enten Arten notiert. Viele Arten wurden akustisch erfaBt. Zusdtzlich vorliegenden Daten aufgestellt werden. wurde'- 'itenere Arten wie die Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperor), BlauflU- lm Naturraum wird zur Wiederherstellung von Waldlichtungen mit Trockenrasen gelige ,rirdschrecke (Sphingonotus caerulans) und die Braunfleckige BeiR- , ei n mehrjiihriges, E U-gefordertes Life-Projekt durchgefUhrt, das groBfl iichi g dazu schrer:i {.Platycleis tesse//afa) in geeignet erscheinenden Habitaten gezielt ge- sucht beitragen wird, daB sich einige der bedrohten Heuschreckenarten im Naturraum ;i Nachweis des Weinhiihnchens (Oecanthus pellucens) wurden einige wieder ausbreiten kdnnen. Begehrr:,;en in der Abendddmmerung durchgefuhrt. Nur wenig durchgefUhrt wurdr*i 'niffdnge an BUschen und Bdumen, weshalb die Gruppe der baumbe- Untersuchungsgebiet, Klima, Vegetation und NuEung wu-oahtntterr, '.-r.rl nAxr twenu r(d2e.n8 . zMume cToeneil maals, BLeelpetgo pgheyseasm) munetlet rurenpdr desineignetie Trti eisret. AT.i eCreo RdRevr Der Naturraum ,,Hardt" liegt im sUdlichen Oberrheingraben im franzosischen D6- (Baser' :,r Determination und Kldrung des Vorkommens von Tetrix undulata partement Haut-Rhin zurischen der Rheinaue im Osten und der lll-Thur-Rand- vorgehi'' Alle Artfunde wurden in eine Datenbank eingegeben und diese fUr die vorlie senke im Westen auf durchschnittlich 210 m.U.NN. Die untersuchte Fliiche wird ,l Arbeit ausgewertet. Wenn Parzellen angegeben werden, handelt es im Osten vom Hochgestade und im Westen von der lll begrenzt. Untersucht wstcdh lbdec 'len Fundorten immer um die entsprechenden Gemeinde- oder Staats- wurden Gebiete zwischen Sierentz im SUden und Durrenentzen im Norden. ;: Nomenklatur richtet sich nach CoRnv & LeHunruN (1998). Das Klima ist im Nordteil des Naturraums trocken-warm und semi-humid mit einer negativen Wasserbilanz von April bis Oktober und Niederschliigen von 586 mm (Meyenheim) bis 635 mm (Neuf-Brisach) im Jahr im Regenschatten der Hochvogesen. Nach SUden steigen die Niederschlagsmengen bis auf 719 mm (St. Louis) an. Der Grundwasserflurabstand betriigt meist mehr als zehn Meter. Ein grobschotteriger, skelettreicher Untergrund der pleistozdnen Niederterrasse ART|cu,... ARTICULATA 2001 16 (1lz) ,2001 16(1/2) ffi$r.,'' Ergebnisse Von'l 995 bis 2000 wurden 951 Einzeldaten (Art pro Fundort) zusammengetra- oen und dabei rund 30.200 Tiere an 191 unterschiedlichen Fundorten gezahlt 6der geschatzt. Insgesamt konnten aktuell 33 Heuschreckenarten und eine nachgewiesen werden, eine Art ist historisch gemeldet Fangschrecken-Art worden. 57o/o aller im ElsaB nachgewiesenen Heuschreckenarten (n* nach Lite- raturauswertung = 58) sind demnach aktuell aus dem Naturraum bekannt. Die Kriterien zur Einordung der Arten in die Gefiihrdungskategorien richten sich nach ScHNtri-LER et al. (1994). Die Einstufung erfolgte nach einer eigenen Einschilt- zung der Gefdhrdungssituation. Es wird eine Liste der Arten des Naturraums Hardt prasentiert, die durch eine weitere Erforschung des Gebiets mciglicherweise ergdnzt werden kann. Einige Arten sind im Untersuchungsgebiet noch zu erwarten. Meconema meidionale konnte auch im Naturraum vorkommen und wurde angrenzend von CoRRy (1993) bei Hunigue nachgewiesen. In den D6rfern der Hardt lebt vermutlich auch Acheta domesticus. Die Suche nach einem mdglichen Vorkommen von Barbi- tistes sericauda im Naturraum musste mit dem Ultraschall-Detektor durchgefUhrt Kiesgrube mit Deutscher Tamariske (Myricaria germanica): Lebensraum von werden, die Art ist bisher aber nur aus den Vogesen bekannt (ZAcHER 1917). Der Sphingonotus caerulans. In feuchten Senken kommt Ielzi ceperol vor (Ste. in PTERRAT (1878) zitierte Fund der mediterranen Lilienblatt-Sichelschrecke Croix, Gew. Buttermilch, August 2000). (Iylopsis liniifolia) aus dem de la Harth" von M. Stoffel ist arveifelhaft und "For6t bedUrfte der Bestiitigung durch Belegtiere. D. Pierrat Ubemahm die Artangabe nach eigener Darstellung aus einer Liste, die ihm M. Stoffel mitteilte. Frische und feuchte Wiesen fehlen im Naturraum, weshalb entsprechende Arten auch nicht zu erwarten sind oder hdchstens randlich vorkommen. Am hdufigsten im Naturraum notiert wurde Chorthippus biguftulus, gefolgt von Metrioptera bicolor, Chorthippus parallelus und Gomphoceippus rufus (Fab. 1). Bei der Anzahl der notierten Tiere unterreprdsentiert ist Nemoblus sy/vestns. Die Art ist in den Wdldern hiiufig, die PopulationsgroBe ist aber kaum zu schdtzen. Der Anteil der bedrohten Arten liegt im Naturraum nach der vorldufigen Einstu- fung in die Rote Liste bei 27o/o (= 9 Arten). Weitere 18% (= 6 Arten) sind in ihrem Bestand vermutlich rUckliiufig und wurden auf die Vorwarnliste gesetzt (Tab. 1). Historische Daten sind aus dem Naturraum nach Auswertung der Literatur bis auf einen areifelhaften Artnachweis nicht vorhanden. Verschiedene Gefiihr- dungsfaktoren spielen in der Hardt eine Rolle: Hochgradig bedroht sind alle Heu- schreckenarten der groRfldchigen Schafweiden und Graspldtze auBerhalb der Wdlder. Viele Fliich-en wurde-n bereits in Acker umgewandelt, bebaut oder werden durch die Kieswirtschaft ausgebeutet (2.B. A6rodrome Rixheim, West- rand des Niederwaldes, ehemalige Trockenrasen-Schafweide im Gewann But- termilch bei Ste Croix). MilitdrpldEe sind aktuell oft die letzten RUckzugsgebiete. ue 2: SchieBpltitze und Ubungsgeldnde werden miftlerweile vielerorts aufgegeben Abb. Grasflur am Ortsrand von Hettenschlag; typischer Lebensraum von Platycleis uno anderen Fldcheninteressen zur VerfUgung gestellt. Wenn die Fl€ichen nicht fesse//ala (Juli 2000) uoerbaut oder ausgekiest werden, entftillt meist die ursprUngliche extensive Wei- ARTICULATA 2001 ',t6 ('l2l ^K I lcULATA 2OO1 16(1/2) denutzung (2.B. A6rodrome Rixheim) und UnterdrUckung des Geh<llzaufwuchses -nenoQiSg jYAgP!4s 5B 1070 (2.8. alte Harthwald-Parzelle S 87) mit der Folge einer grundlegenden und ftir 6ecanthus Pellucens b 20 viele bedrohte Arten negativen Vegetationsentwicklung. Die Waldlichtungen mit dediOoda PeelgPsgq: 18 303 3 Trockenrasen sind seit 1951 um 75-80% zunickgegangen (TREIBER 1999), ent- {,r,o c P{YS lrPP rnP nhP' dPlt s 2 a sprechend seltener geworden sind auch die darauf angewiesenen Heuschre- Omocestus rutpes 49 141 ckenarten. Durch ein riber mehrere Jahre angelegtes, von der EU gefcirdertes -phaneroptery lepele 36 61 Life-Projekt werden seit 1999 Trockenrasenfldchen durch den Office National Fholidopte ra g riseo aPtera JJ 301 des Fordts (O.N.F.) wieder hergestellt, so daB dieser Entwicklung entgegenge- Pl a tvc I e i s al bo P u n ct ata 33 478 fessel/afa 14 194 steuert wird. Arten der Kiesfeldwege wie Oedipoda caerulescens werden durch -SPoWhicnlgeoisn otus caerulans 4 264 2 fortschreitende BefestigungsmaBnahmen in der Feldflur selten. Dorfnahe trocke- -St e n o b o t h r u s I i n e a t u s cz 278 ne Wiesenfldchen werden zunehmend Uberbaut. Tetrix biqunctata 12 20 3 Tetrix ceqerot z 7 2 ln Tabelle 2 werden die Heuschreckenfunde von 17 Wdldem dargestellt. DarUber Tetrix subulata t 14 hinaus wurden Heuschrecken auch auf landwirtschafilichen Fldchen, in Kies- Tetrix tenuicomis 18 106 gruben, auf Schafweiden und an weiteren kleinfldchigen Fundorten iiber das Tetix undulata 2 I D ganze Untersuchungsgebiet verteilt erfaBt. Teftiqonia viidissima 27 67 fylopsis liniifolia D 1: Tab. Arten des Naturraums Hardt, Funde und Einstufung in die Rote Liste Kategorien der Roten Liste: Fu ndortbesch reibu ng u nd Artengemeinschaften der untersuchten Lebens- 0 = ausgestorben oder verschollen (Espdce 6teinte ou disparue) riume 1 = vom Aussterben bedroht (Esp6ce menac6e de disparition) 2 = stark gefdhrdet (Espdce trds menac6e) Wiilder mit Trockenrasen und Nutzungsphasen f, = gefdhrdet (Espdce menac6e) lm Naturraum wurden die Heuschreckenfauna von 17 Wiildern genauer erfaBt. V = zurUckgehend (Vorwarnliste) (PA = Espdce de la Liste de Pr6-Alerte) Untersucht wurden dabei vor allem Waldparzellen mit Lichtungen und j0ngere D = Datengrundlage mangelhaft (Donn6es insuffisantes) r = Arealgrenze / randliches Vorkommen (Trds rare) Waldschlagphasen, die in allen Wdldern vorhanden waren. Tabelle 2 gibt einen Uberblick des festgestellten Artenpotenzial in den einzelnen Gebieten. Zu den trockensten, von Flaumeichen dominierten Wdldern ztihlen der Gemeindewald Wssenschaftlicher Name Anzahl der Anzahl der Rote Liste- von Dessenheim, Hettenschlag und Weckolsheim beziehungsweise der aktuellen notierten Tiere Einstufung fiir Niederwald und Rothleible-Wald von Hirtzfelden (Gebiete 3,7,15,17). In den Fundorte (1e95-2000) den Naturraum Hardt Ubrigen Gebieten dominieren Waldlabkraut-Hainbuchen-Wiilder. Calliptamus italicus 11 1222 z Untersuchte Gebiete und Waldparzellen: Chorlhinot s bia r ilfu th ts 47 17124 1 : Balgau, Gemeindewald, Paz. 1 , 2, 3, 26 Chorthippus brunneus 43 272 2: Biesheim, Gemeindewald , Paz.20,21 Chorthipppus mollis 8 766 o 3: Dessenheim, Gemeindewald,Parz. 1,4,5,7,8,9, 14, 15, 18,,21 ,22,24,25,28 Chorthioous oarallel us 53 1 938 4: DUrrenentzen, Gemeindewald, Parz. 2, 3 Chrysochraon dispar 805 5: Hettenschlag, Gemeindewald, Parz. 6,7,9, 15, 17, 18, Conocephalus fuscus 21 288 6: Ste. Croix, demeindewald , Parz. 2,8, 12, 15, '17, Decticus verrucivorus I o 1 7: Weckolsheim, Gemeindewald, Parz. 3, 6, 7, 24, 27, 29, 29, 34 Euthvstira brachvptera z5 171 8: Wolfgantzen, Gemeindewald, Paz. 6, 7 , 17 , 18, 19, 23 Gomphoceippus rufus 52 t/Jo 9: Widensohlen, Gemeindewald, Parz. 1, 3, 15, 22,23,24,25 Grvllus camoestis 17 89 V 10: Fessenheim, Gemeindewald, Parz. 2,8, 13 Leotoohves ounctatissim a 15 16 1 1 : Harthwald, Nordteil, Parz. 24, 51, 58, 66, 93, 96,'l 30, 145, 151, 158, 164, 167, 179, Mantis reliqiosa 24 44 V . 18'r, 182, 183, 188,215, 230,232, 333 Meconema thalassinum z 1 2: Harthwald, SUdteil, Parz. 7 3, 7 5, 78, 85, 87, 21 4, 221, 242 Metioptera bicolor 84 2052 V 13: Heiteren. Consistoire Protestant. Parz. 12.23 MMyertmioepleteorteat trixo emsealiciulatus 47 51J5/ zI 1t 4c:: KNaiesdteernuwvaalldd,, HSitratzafteslwdeanld,, PPaarrzz.. A2,4 B, 2, 7C,, 2D8, , H3,4 F, ,35, 36, 39, 40, 42, ARTICULATA 2001 16 (1121 anrrcuLArA 2ooi 16(1/a 51 16: Oberhergheim, Gemeindewald, Parz.34, 41 Nur auf voll besonnten Lichtungen kommt Platycleis albopunctata vor. Sfeno- 17: R2ot:h leible, Hirtzfelden, Par2.3,6,7,8,9, 11, 13 bothrus lineatus besiedelt vor allem Trockenrasen mit niedrigwUchsiger Vegeta- Tab. Heuschreckenfauna der untersuchten Wdlder tion. Auf kleinfltichige Wi.thlstellen und niedrigwOchsige Trockenrasen angewie- sen sind Tetix tenuicomtb und Tetix bipunctafa. Sehr haiufig sind Chotthippus biguttulus und Chorthippus parallelus. Gryllus campestis kommt nur auf wenigen Lichtungen und nicht durchg.ingig in allen Wiildern vor. Thermophile Arten wie Mantis religiosa und Phaneroptera falcata nutzen die Langgras- und Saumvege- tation. Auf groBen Lichtungen kommen Gomphoceippus rufus, Omocestus rufi- pes und Chrysochraon dispar im Fiederarenkensaum vor, bei kleineren, ldnger beschatteten Lichtungen wird von diesen Arten die ganze unverbuschte Fldche besiedelt. Von Omoces/us rufpes wurden immer nur Kleinpopulationen von meist hochstens 5 Tieren gefunden. Das grdBte Vorkommen wurde im Gemein- dewald von Hettenschlag auf Parzelle 6 mit 30 lndividuen notiert. Die Art kann im Naturraum als xerothermophile Saumart eingestuft werden. Nicht auf Trocken- rasen, sondern ausschlieBlich auf mesophilen Wildwiesen und Waldschlagfld- chen mit Saumcharakter kommt Euthystira brachyptera vor. Nach der Wieder- herstellung von Trockenrasen-Lichtungen im Rahmen des Life.Projekts konnten auf einjiihrigen Fldchen im Nordteil des Harthwaldes Iefni subulata, Tetix undulata und Tetix tenuicornis als Pionierarten zusammen mit Chorthippus brunneus nachgewiesen werden. Die verbliebenen alten Trockenrasenreste wur- den sofort wieder von wdrmeliebenden Arten wie beispielsweise Mantis religiosa besiedelt. F lau meichen-M ittelwdlder und N uhungsphasen Viele Wdlder der Hardt werden als Mittelwiilder mit lUckig stehenden Uberhdltem bewirtschaftet (TRETBER & ReuueRr 1998). Durch die Nutzung entsteht neben- einander ein Mosaik von unterschiedlich alten Schlagphasen, die Lebensraum fUr verschiedene Heuschreckenzdnosen der xerothermen Wdlder sind. Sehr unterschiedlich verlaufen die Sukzessionsserien der frischer stehenden Eichen- Hainbuchen-W?ilder (Galio sylvatici-Carpinetum betuli) gegenOber den von Flaumeiche dominierten, trockener stehenden WeiBfingerkraut-Eichenwdlder (Potentillo albae-Quercetum petraeae). Wiihrend die Sukzession innerhalb der Eichen-Hainbuchen-Wdlder rasch verlduft, ist sie auf Standorten der WeiBfinger- kraut-Eichenwdldern aufgrund des angespannten Wasserhaushaltes in ihrem unde der Art liegen aus dem Gebiet vor Ablauf stark verlangsamt (REMMERT 1998) und bietet vielen Heuschrecken gUns- ttge Lebensbedingungen. Die Mittelwaldnutzung wirkt sich sehr positiv auf die Waldlic htu ngen m it Troc ken rasen neuschreckenfauna aus und ermdglicht vermutlich auch die Ausbreitung von In den meisten Wdldem der Hardt kommen bodensaure Trockenrasen auf Licht- xerothermen Offenlandarten Uber aneinandergrenzende Waldschliige. Die be- ungen innerhalb der geschlossenen Waldbestdnde vor. Sie werden nicht gemdht schriebene Heuschreckenfauna der Sukzessionsphasen bezieht sich auf die tro- und sind ribenriegend anthropogenen Ursprungs (TRE|BER 1999). Die im Natur- raum endemische Pflanzengesellschaft des Agrostio-Brometum geht am Rand cKeneneren WeiBfi ngerkraut-Eichenwdlder. meist in eine Brachypodium pinnatunr'Saumgesellschaft riber, an die wiirmelie- Prbaierphase bende GebUsche angrenzen. Xerothermophile Arten (2. B. Ornocesfus rufrpes, Eel der Mittelwdearl dMn uitttzeulwngd ld weerrden im Naturraum neben den Bdumen auch heute Metrioptera bicolor, Stenobothrus [ineatus) sind in den untersuchten Wiildem in noch alle Strducher abgeschlagen, nur wenige Uberhdlter werden belassen. Ein hoher Stetigkeit vorhanden (Tab. 2). Nur Lichtungen mit ausreichender Sonnen- .t"i einstrahlung sind frir diese Arten geeignet. Hdufige Art der langgrasigen Vegeta- c?n1e. n fleckJeanhhrea ftn ancohc hd egmer iWnga, lddsiec hMlaogo sisstc hdiiceh tV eisgte statatirokn szduer0cckkugnegg aanugf edne. nS tFalriik- tion ist Metioptera bicolor, deren Eier sehr trockenresistent sind (lrucnrscH 1988). rnobile Arten wie Chorthippus brunneus besiedeln als erste die Fliichen. Es nnxcur_arn ARTICULATA 2OO1 16 T1D\ eoot r6(il2) fofgen Gornphoceippus rufus und Chorthippus biguttulus in wenigen Tieren. Unter Uberhaltern konnte 0ber wenige Jahre nach dem Waldschlag im Nieder- wald bei Hirtzfelden Oedipoda caerulescens im Regenschatten grol3er Eichen gefunden werden. Die Art profitierte vom xerothermen Kleinklima, das durch Interzeptionsverluste bei Schwachregen in der Baumkrone verstdrkt wurde. Saumphase der M ittelw d I d e r Die Vegetation von drei bis fUnfzehnjiihrigen Waldschldgen profitiert vom hohen Lichtangebot und ist sehr artenreich. Grdser dominieren (2.8. Brachypodium sylvaticum, Erachypodium pinnatum, Dactylis glomerata), begleitet von einer groBen Zahl unterschiedlicher Krautarten. Die Stockausschldge der Eichen beginnen zu wachsen, beschatten aber die umliegenden Fltichen noch nicht Charakteristische und hiiufige Arten sind Chrysochraon dispar, Euthystira brachyptera und Gomphoceippus rufus als typische Besiedler der h6her- wUchsigen Saumvegetation. Nachgewiesen wurden auch Leptophyes pu nctatis- sima, Mantis religiosa, Oecanthus pellucens, Conocephalus fuscus, Omocesfus rufipes und Phaneroptera falcata. Die Heuschreckenfauna dieser Sukzessions- phase ist am artenreichsten. G eb ii sc h p h a se de r M ittelw d I d e r 3: ln der Geb0schphase nimmt die Vegetationsdeckung der Strducher stark zu, die Abb. Bodensaure Trockenrasen innerhalb der Wdlder der Hardt sind Lebensraum Stockausschldge erreichen mehr als drei Meter, kleinfldchig entstehen w6rme- einer artenreichen Heuschreckenfauna. Tetrix bipunctafa ssp. kraussrT komrnt liebende Geb0sche des Pruno-Ligustretum und Brombeer-Schleiergesellschaf- hier regelmABig auf WildschweinwUhlstellen vor. (Kommunalwald Dessen- ten. Viele Heuschreckenarten der Saumphase werden verdrdngt. Auf den heim) Fldchen nachgewiesen wurden noch Leptophyes punctatissima, Pholidoptera g i se o a pte ra, Teft igo n i a v i i d i s si m a und N e m ob i us sy/vestns. Alte rs p h ase de r M i tte lw 6 I d e r Die hochgewachsenen Wiilder werden nur noch von wenigen Arten besiedelt. In der Laubstreu sehr hdufig ist Nernoblus sy/vesfns. Einzelne Tiere von Meconema { thalassinum konnten nachgewiesen werden. I rl Wildschweinwiihlstellen und von GroBwild beeinflusste Flilchen rfi Der positive EinfluB der Wildschweinw0hlungen auf die Vegetationsdynamik und $ ryklische Regeneration der Trockenrasen wurde schon in TRETBER (1997) I dargestellt. Bisher nicht beschrieben wurde der EinfluB von Wildschweinen auf die Heuschreckenfauna. Bei pflanzensoziologischen Erhebungen wurden 250 Aufnahmefldchen einer GrdBe von 16 m2 auf die gleiche Weise untersucht und auch die Moosschicht aufgenommen. Iefni-lndividuen fallen bei dieser Arbeit in Bodenndhe auf. Besonderheit der bodensauren Trockenrasen des Naturraums isl Tetrix bipunctata.20 Tiere konnten auf 13 Lichtungen in unterschiedlichen Wdldern gefunden werden. Bei jedem der Funde wurde die Vegetation pflanzensoziologisch erfaBt und kann Entwicklungsphasen einer von der W1 9U97h)l tizituiggekoeridt nveot nw eWrdieldns.chweinen ausgeldsten Vegetationsdynamik (Tnnaen Abb. 4: pFhriasscehne r sMinidtt ef0lwr auldnstechrslacgh ieidmli cKhaes tHenewusacldh rebceki eWngoelfrgnaeninzsecnh:a Dfteien Nuvtoznu nBgesd-eu- tung. ARTICULATA 2OO1 16 ND) ARTICULATA 2OO 1 16(114 Tab. 3: Verteilung der beobachteten Individuen von Tetrix bipunctata auf Ent Kesgruben wicklungsphasen bodensaurer Trockenrasen (Agrostio-Brometum) Die entstandenen Fldchen in Kiesgruben sind mit Pionierbiotopen an nat0rlichen Flul3ldufen vergleichbar. Besonderheiten der Vegetation sind im Naturraum die Entwicklungs- rtonrerpnase Aufl)auphase mit geschlossene Rasen Gesellschaft der Deutschen Tamariske (Myricarietum germanicae) und die phase mit Potentilla arenaria- mit niedrigwUchsiger Hundsbraunwuz-Flur (Epilobio-Scrophularietum caninae), die auch auf Kiesbdn- Therophyten Dominanz Veoeiation ken des Rheins vor der Begradigung zu finden waren. Die offenen, schnell und Haufigkeit (n) I (40 %) 8 (40 %) 4 (20 o/'l dark austrocknenden, unverbuschten Kiesfldchen werden von Spt?,ngonofus caerulans und Chorthippus brunneus besiedelt. Oedipoda caerulescens ist auf- fdllig selten (Tab. 4)- Zeitweise Oberschwemmte Flachufer mit tonreichem Sub-. Tabeffe 3 zeigt, daB 80% aller nachgewiesenen Tiere von Tetrix bipunctata im strat zwischen den Kieseln sind von lUckigen, niedrigwiichsigen Zwergbinsen- Naturraum auf von Wildschweinen beeinfluBten Fldchen gefunden wurden. Die Fluren mit Braunem Zypergras (Cyperus fuscus), Astigem Schachtelhalm (Equi- W0hlstellen nehmen dabei meist nur einige Quadratmeter ein oder es bleiben bei setum ramossisimum) und Zusammengedrrickter Binse (Juncus compressus) geringer fl€ichiger WUhlintensitdt Horste der Aufrechten Trespe (Bromus erecfus) bewachsen. Die Flachen sind sehr klein und dienen Tetix tenuicomis und Tetrix und des Schafschwingels (Fesfuca ovina agg.) auf der WUhlfliiche erhalten. In ceperoi als Lebensraum. Die hygrophile Arl Tetrix ceperci konnte den ursprting- der ein- bis areijiihrigen Pionierphase dominieren Therophytengesellschaften lich gewdsserlosen Natunaumes vermutlich erst nach der Anlage von Kiesgru- (Airo caryophytleae-Festucetum ovinae, Vulpia bromoides-Dominanzgesell- ben besiedeln. An den Kiesgrubenrdndem kommt hdufig das Graue Fingerkraut schaft) , die hohe Vegetationsdeckungsgrade erreichen ktinnen (5 bis 90%), aber (Potentilla inclinata) auf offenen Kiesfldchen vor, zusammen mit hochwUchsiger niedrigwUchsig bleiben. Die darauf folgende Aufbauphase mit Vegetationsde- Ruderalvegetation und grdserdominierten Halbtrockenraseffiagmenten. Es han- ckungsgraden von 70-90% wird vor allem von niedrigwUchsigen Trockenrasen- deft sich um xerotherme Sekunddrbiotope, in denen beispielsweise Platycleis arten wie Potentilla arenaia bestimmt. WildschweinwUhlungen sind fOr das Vor- albopunctata, Calliptamus italicus und Oecanthus pellucens gefunden wurden. kommen von Tetix bipunctata von entscheidender Bedeutung. lm Naturraum An B6schungsrdndem mit einzelnen GebUschen konnte Ornocestus rufipes Hardt ist die Art auf diese kleinfliichigen und mosaikartig auftretenden Sonder- nachgewiesen werden. lebensr6ume angewiesen. Funde auf geschlossenen Rasen der Reifephase er- folgten immer auf besonders niedrigwUchsigen Fliichen, die am Waldrand oder Tab. 4: Heuschreckenfunde in zwei Kiesgruben des Naturraumes (August 2000) im Regenschatten von einzelnen Eichen auf der Lichtung liegen. Das Wild triigt hier auf den ungemdhten Trockenrasen durch VerbiB und intensiven Betritt zur Niedrigw0chsigkeit der Vegetation bei (TREIBER 2000 b). Bei Untersuchungen Buttermilch-Kiesgrube Kiesgrube im Gemeinde- (Gemeinde Ste Croix) wald Hettenschlag von Sandrasen bei FranKurt a. M. wurde beobachtet, dass Omocesfus haemorr- hoidalis auf Wildschweinw0hlstellen hiiufiger ist und durch die lOckige Vegeta- Calliptamus italicus 3 15 tionsstruktur vermutlich gefcirdert wird (Tnetaen 2000 a). lm Naturraum wurden Chorthipppus mottis 50 keine WUhlungen in den Lebensrdumen der Art beobachtet, die Fliichen liegen Chotthippus biguttulus 300 50 auBerhalb des EinfluBbereichs von Wildschweinen. Chodhippus brunneus an tt Conocephalus fuscus z 10 Durch den EinfluB des Wildes auf die Trockenrasen wird nach den Geldndebeo- bachtungen auch Sfenobothrus lineatus gef6rdert. Auf Ubenriegend langgrasigen Gryllus camoestis 3 Lichtungen wurde die Art besonders hiiufig auf Trampelpfaden von Wildschwei- Mantis retigiosa 1 nen und Rehen mit einer VegetationshQhe von 10-20 cm im Hauptwuchshorizont Oecanlhus Dellucens festgestellt. RegelmiiBig beobachtet wurde Sfenobothrus lineatus auch in der Oedipoda caerutes,cei z niedrigwtichsigen Aufbauphase von drei bis fUnfiiihrigen WildschweinwUhlstellen. Omocestus rur?pes z Ebenfafls profitieren dUrfte die schwach an lUckige Flichen gebundene Platycleis albopunctata von der Verdnderung der Vegetationsstruktur durch Wild, genaue lgtVctei s a I bopu nclata 3 10 Beobachtungen dazu liegen nicht vor. FUr ein Vorkommen der geophilen Arten Sphingonotus caerutans 235 10 Oedipoda caerulescens und Calliptamus italicus sind die WildschweinwUhlstellen Tetnx ceperoi 2 insgesamt zu kleinfldchig und weisen zu schnell wieder eine h6here Vegetati- Tetnx tenuicomi q 1 onsdeckung durch die Aktivierung der dauerhaften Diasporenbank des Bodens In den Spalten ist die Anzahl der beobachteten oder geschdtzten Tiere angegeben. auf. ARrtcuurn zoor to(vz) ARTTCUf-ATA 200't 16 (112) Trockene Schafweiden Nemobius sylvestris 5 Die Schafbeweidung hat im Naturraum Hardt eine lange Tradition, deren Hdhe- Oecanthus pellucens 4 punkt die Gnindung der Sch€iferbruderschaft des Oberrheins 1584 in Hirtzfelden Oedipoda caerulescens 51 E war (WnlrcR 1910). Die trockene Hardt wurde vor allem als Winterweide genutzt. O m ocest u s h ae mo nho id a I i s 5 x Etwa 60.000 Schafe kamen dann in den Naturraum und den angrenzenden Omocestus rufipes 3 Sundgau (HoRNBERGER 1959). Der H6chststand der Wanderschdferei war Mitte Phaneroptera falcata 4 2 des 19. Jahrhunderts eneicht, Von der durch die Schafbeweidung verursachten geringen Vegetationshcihe und Dichte profitieren xerothermophile und geophile P hol ido ptera g ri seoa pte ra 1 1 Arten wie Calliptamus italicus, Chorthipppus mollis, Myrmeleoteftix maculatus, Pl aty cl e i s a I b op u n ct at a 50 30 Oedipoda caerulescens, Platycleis albopunctata und Sfenobothrus lineatus (Tab. Platycleis tessellata 1 5). Ausschfiel3lich auf Schafweiden wurde Onocestus haemonhoidalis nachge- Sphingonotus caerulans 13 wiesen, eine auch in Baden-WUrttemberg vielfach an die regelmdBige Bewei- Stenobothrus lineatus 20 dung der Lebensrdume gebundene Art (HERMANN 1998). Sehr groB ist die Po- fetrix tenuicornis 1 pufation von Calliptamus italicus auf dem alten Militdrplatz von Volgelsheim bei Tettigonia viridissima 1 1 Neuf-Brisach. Auf offenen Kiesfldchen kommt hier zusdtzlich auch Sphingonotus In den Spalten ist die Anzahl der beobachteten oder geschdtzten Tiere angegeben. caerulans vor. Siume und Riinder werden von weiteren Arten besiedelt. Es wurden Conocephalus fuscus, Metrioptera bicolor, Platycleis fesse//afa und Besondere Arten Omocestus rufipes nachgewiesen. Der einzige Fundort von Decficus vemtcivo' Braunfleckige BeiBschrecke (Platycleis tessellata) rus im Naturraum bei Rixheim liegt ebenfalls auf einem frllher von Schafen be- Die atlantomediterran verbreitete Art erreicht in der Oberrheinebene ihre nord- weideten Geldnde. Eine Beweidung im August und September wirkt sich nach westliche Arealgrenze und konnte im gesamten Untersuchungsgebiet nachge- den vorliegenden Beobachtungen gUnstig auf die xerothermophile Heuschre- wiesen werden. Eine gezielte Suche kann noch an vielen Stellen in der gesam- ckenfauna aus (Militdrgeldnde bei Neuf-Brisach), wdhrend die jahreszeitlich ten sUdelsdssischen Oberrheinebene auf trockenem Standort erfolgreich sein. durchgiingige Beweidung eine zu dichte und gleichmdBige Vegetation schafft Erstmals wurde die Art 1986 von CoRnv & HetrurRrz (Connv 1993) im Natunaum (Fallschirmspringerplatz Fronholz bei Sundhoffen). Die Beweidung der Mager- nachgewiesen. Dort werden als Fundorte neben Hunigue auch Hirtzfelden (Ost- rasen des A6rodrome bei Rixheim wurde weitgehend aufgegeben und Teilflii- rand des Rothleible) und Habsheim (Umgebung A6rodrome) angegeben. Die chen zu Maisdckern umgewandelt. Hier sind zukUnfig Verdnderungen auf den beiden letztgenannten Vorkommen konnten aktuell besttitigt werden. 1994 wurde noch bestehenden F[igelginster-Weiden zu erwarten- Platycleis tessellata auch bei Cernay an der Thur in halbruderalen Agrosft's tenuis-Berteroa incana-Rasen nachgewiesen (eig. Beob.). Aus der ,,Umgebung Tab. 5: Heuschreckenfunde auf ehemaligen oder aktuellen Schafweiden von Thann" wird die Art bereits von DOoeRrnN (1913) gemeldet. Mit den vorlie- genden Funden erhoht sich die Zahl der aktuell bekannten Vorkommen im ElsaR auf sechzehn. Militdrgel6nde von Volgels- Rixheim. Aerodrome Funde im Untersuchungsgebiet: heim ostlich des Rhein- 29.06.1995 Rixheim, A6rodrom, nordl. Flugplatzrand, 1 Ex. Rh6ne-Kanals 16.08.1997 Meyenheim, rechtes lllufer, 2 Ex. CalliDtamus italicus -1 000 16.08.1997 Niederhergheim, lllufer, ebene Fldche, 30 Ex. Chorthipppus moilis 100 30 26.07.1998 Neuf Brisach, altes Militiirgeliinde, 2 Ex. Chorthippus biguftulus -1 000 500 16.08.1 999 Rustenhart, nordlich des Gemeindewalds, Parz. 37 , lUckiger Chotthippus brunneus 24 I Grasacker, 50 Ex. Chotth ippu s paralle I us 20 3U 08.08.2000 Dessenheim, NW-Ortsrand, Grasbrache, 50 Ex. Conocephalus fuscus c 08.08.2000 Heiteren, Grasacker am SW Ortsrand, 15 Ex- Decticus verrucivorus 08.08.2000 Hettenschlag, Grasacker, Ortsrand am FuRballpl atz, 20 Ex. Gomphoceippus rufus 20 08.08.2000 Weckolsheim, Grasbrache am FuBballplatz, 7 Ex. 17.08.2000 Hirtzfelden, Ackerbrachewestl. Ort, 8 Ex. Gryllus campestris 40 1 22.08.2000 Ste Croix, Lolium perenne-Einsaat am cistl. Ortsrand, 4 Ex. Mantis religiosa 3 22.08.2000 Sundhoffen, Militiirplatz Fronholz, 1 Ex. Metrioilera bicolol 50 -500 25.08.2000 Widensohlen. ncirdl. Ortsrand. 2 Ex. M yrme leotett i x macu I at us 200 80 26.08.2000 Munchhouse. sUdl. Ortsrand. 2 Ex. ARTTCULATA 2001 16 (112\ ARTICULATA 200 1 16(1 t2\ Platycleis fesse//afa ist in der Hardt ein ausgesprochener Kulturfolger. Bei 65 o/o A: hdufig (> 26 Tiere), B: zerstreut (6-25 Tiere), C: selten (1-5 Tiere), x: Nachweis der bekannten Fundorte handelt es sich um Graseinsaaten auf Ackerbrachen in Fundorte: Ortsrandlage, bei 21o/o um alte Militdr- und Flugpldtze und bei 14o/o um trockene 21:: HDeefstseennshcheliamg 45:: HHeirittzefreeldnen 78:: SWtied eCnrsooixhlen Ddmme. Die Vegetation der Lebensrdume ist entweder erst 5 bis 15 Jahre alt 3: Weckolsheim 6: Sundhoffen 9: Munchhouse und wird jdhrlich einmal gemulcht / gemdht oder es handelt sich um altes Gras- 10: Niederhergheim land, das regelmeBig betreten bar. im Hochsommer beweidet wird. Afs Graseinsaaten wurden Lolium perenne oder Fesfuca rubra verwendet. Viele Platycleis fesse//ata kann nach den vorliegenden Beobachtungen geeignete der Fldchen in Ortsrandlage werden zwischen Mitte Juni und September einmal Fliichen im Naturraum Hardt schnell besiedeln. Viele Lebensrdume auf ehemali- gemulcht, es handelt sich vermutlich um Bauerwartungsland oder Ackerbrachen gen Ackerfldchen sind nur 5-15 Jahre alt. Hochstete Begleitart mit hohen eines Stilllegungsprogramms. Angrenzend bleiben bei der Mulchung meist lang- Bestandsdichten ist Chorthippus biguftulus. Zur Fdrderung von Platyclels fesse/- grasige Sdume am Rand bestehen oder weitere, zu einem anderen Zeitpunkt /afa konnen mehrere aneinandergrenzende, zeitlich unterschiedlich gemdhte gemulchte Grasbrachen schlieRen an. Aber auch ganz, etwa im Juli gem6hte Graseinsaat-Brachen auf trockenem, klimatisch begtinstigtem Standort einge- Fldchen kdnnen von grdBere Populationen besiedelt werden (Fundort Rusten- richtet werden. Eine Neuschaffung des Lebensraums von Platycleis fesse//afa ist hart). Etwa 50 Tiere wurden auf dem wieder etwa 10-15 cm hoch gewachsenen ohne groBen Aufirtrand moglich. Geeignet sind dazu auch Fldchen auf der Graseinsaat-Acker beobachtet. Die Eiablage erfolgt vermutlich im Bereich der Niederterrasse und in der Trockenaue Baden-WUrttembergs auf kiesigem Sub- Pflanzenstengelbasis, so daB eine nicht zu tiefe Mulchmahd die Eigelege nach strat. den vorliegenden Beobachtungen nicht sch6digt und Platycleis fesse//afa des- Eine Gefiihrdung besteht im Naturraum nach den vorliegenden Beobachtungen halb verschwinden wUrde. Bei Stdrung verkriechen sich die Tiere in den Grasfilz noch nicht. Wenn die Graseinsaat-Fldchen in Ortsrandlage bebaut werden und dicht riber der Bodenoberfl€iche, so daR der Verlust bei einer Kreiselmiihwerk- keine neuen Fliichen durch Einsaat entstehen, wird die Art zukUnftig als ,gefiihr- Mahd geringer als bei oberflichlich flUchtenden Arten sein dUrfte. det" einzustufen sein. Tabelle 6 zeigt die Zoozdnologie und Charakteristik von zehn Fundorten im Natunaum. Die Vegetationsstruktur der Habitate ist niedrigwrichsig. Die hdchste Warzenbei Rer (Decticu s ve rru c ivo ru s) Vegetationsdichte liegt bei Wuchshdhen von 0-15 bzw. 0-35 cm. Yon Platycleis Die Art wurde nur am Nordrand des Aerodrome bei Rixheim im langgrasigen Be. fessel/afa besiedelte Grasbestdnde waren maximal ca. 4G50 cm hoch. Die reich arischen den Flugplatzgebduden gefunden. Ein Mdnnchen sang am Vegetationsdeckung ist in allen Habitaten sehr hoch und liegt arrischen 80 und 29.06.1995, drei Mdnnchen am 06.1997 und zwei Mdnnchen am 06.1998. ln den 1O0 %, wie aus einer Zusammenstellung in der folgenden Tabelle deutlich wird. letzten Jahren wurde die Kleinstpopulation nicht mehr kontrolliert. Decticus verrucivorus besiedelt Fliichen der FlUgelginster-Schafirveide (Festuco- 6: Tab. Charakterisierung der Habitate von Platycleis fesse//afa Genistetum sagiftalis), die im Naturraum nur bei Rixheim nachgewiesen werden konnten (TREIBER 1999). Die Fliichen sind schwach wechselfeucht durch einen I Fundort 1 2 3 4 5 6 7 9 10 stark ausgebildeten Tonhorizont der darunter liegenden Parabraunerde und Veqetationsdeckunq (%) 97 100 95 95 100 95 97 95 100 80 ermdglichen die erfolgreiche Entwicklung der auf eine hdhere Bodenfeuchte Plafucleis fesse/rafa B A tJ B B c c c c B angewiesenen Eier (lruentscu 1986). AuBerhalb der Vogesen wurde die Art im ChofthiDDus bioufttius B A A A A A B A A ElsaB bei Rosenwiller (Bas-Rhin) in der Vorbergzone auf einem Halbtrocken- Chorthippus panllelus A A A B c B rasen (Mesobrometum genistetosum sagittalis) mit kalkfreiem, tonreichen Ober- Chorthioous mollis A boden gefunden (1 Mdnnchen am 27.08.99) und kommt auch im nahegelegenen Conocephalus fuscus Mantis religiosa Kaiserstuhl aktuell auf oberfliichlich versauerten Halbtrockenrasen vor (Vogts- MetioDtea bicolor burg. Haselschacher Buck). Die Versauerung geht auch hier mit einer Verleh- Lolium peren ne-(Trifoli u m X x x mung und damit einer schwachen Wechselfeuchte der Standorte einher. ,epens)-Einsaatwiese Der einlge Fundort der Art im Natunaum ist sehr stark durch Nutzungsinderun- Agrostis fenais-Wiese x gen (GehOlzsukzession, bauliche Verdnderungen, Aufgabe der Schafbeweidung) FFeesstt uuccaa rruubbraa--LEoinlisuama twpeierscenn* x x x X x bedroht. Die Art wird daher als ,,vom Aussterben bedrohf eingestuft. Einsaatwiese EIymus repens-Tifolium x Rosef s BeiRschrecke (Metrioptera roeselii) /eDens-Ackerbrache Die Art wurde im Naturaum Hardt nur in meist langflUgeligen (makropteren) Ein- B ro m u s erectus-Schafweide x zeltieren gefunden und ist vermutlich nicht bodenstdndig. Dies ist erstaunlich, (Mesobrometum) nandelt es sich in Baden-WUrttemberg doch um eine der hiiufigsten Arten. Schon Mulch-/ Mahdzeitounkt Jul. Auq. Jul. Jun. Jun Juli Seo Sep 2 wenige Kilometer entfernt im ndrdlich angrenzenden, grundwasserbeeinfluBten ARTTCULATA2OOI 1qln) ARTICULATA 2001 16 (112) Naturraum ..Ried" wurden mehrere Tiere bei Jebsheim und Artzenheim am Stra- liche Mahd von kiesigen Fldchen aus. Das SchieBfeld von Parzelle N 232 im Renrand nachgewiesen. Bei S6lestat ist die Art auf regelmiiBig Uberschwemmten nordlichen Teil des Harthwaldes wird auf diese Weise von hcihenvUchsiger Ve- Wiesen hiiufig. Es wird angenommen, dass Metrioptera roeselii einen hoheren getation frei gehalten. Auch auf einer mehrmals gemdhten, kiesigen Graseinsaat- Wasserbedarf hat, als dieser im Naturraum Hardt erfUllt werden kann. Die Art ist Fliiche nordlich des Oberhergheimer Waldes wurde eine gUnstige niedenrUch- mesophil, die Eier weisen nur eine ,,mittlere" Trockenresistenz auf (lNGRtscH sige Vegetationsstruktur durch die sommerliche Mahd geschaffen. 1988). Auch in Baden-Wtirttemberg fehlt die Art im Regenschatten von Mittelge- Die meisten Vorkommen sind durch Nutzungsdnderungen und damit einherge- birgen (DerzEL 1998). lm Naturraum ist Metrioptera roeselii vermutlich nur zeit hend fehlende Bodenverletzungen in absehbarer Zeit bedroht. Die militdrische weise bodenstaindig, ihre Vorkommen liegen regional an der Peripherie des Nutzung wurde in den letzten Jahren vielerorts eingestellt. Die groBe Population Hauptuerbreitungsgebiets und werden deshalb mit ,,/'als randliche Vorkommen bei Volgelsheim ist durch die Ausweisung des ehemaligen Militiirgeliindes als in der Roten Liste der Harth eingestuft. Industriefldche und Bauland hochgradig bedroht. An 36 % der Fundorte wurden nur wenige Tiere nachgewiesen, es handelt sich vermutlich nicht um stabile Funde im Untersuchungsgebiet: Populationen. lm Naturraum wird die Art als ,,stark gefiihrdet'eingestuft. 16.08.1997 Niederhergheim, westliches lllufer, 1 makropteres Mdnnchen 01.07. 1 999 Hardt SUd, Waldwegsaum, Parz. 221, 2 Miinnchen Funde im Untersuchungsgebiet: 07.07.1999 Fessenheim, sUdl. Kommunalwald, Dactylis glomerata-Wiese, 28.07.1995 Hardt Nord, Parz.232, SchieRfeld, 50 Ex. 1 makropteres Mdnnchen 28.07.1995 Hardt Nord, Parz.96, Kiesgrube, 5 Ex. 25.08.2000 Biesheim, westl. Ortsrand, 1 makropteres Mdnnchen 30.09.1997 Volgelsheim, altes Militiirgeldnde, schafbeweidet, 2 Ex. 26.07-1998 Volgelsheim, altes Militiirgeldnde, ca. 1000 Ex. Ital ieni sche Schtinschrecke (C al I ipt a m u s it al ic u s) 16.08.1998 Volgelsheim, altes Militiirgeliinde, 50 Ex Die ausgesprochen xerothermophile Art konnte in elf Gebieten in zum Teil sehr 17.08.1998 Hardt Nord, Parz. 96, Kiesgrube, 30 Ex. groRen Populationen nachgewiesen werden. Als Lebensraum dienen aufgege- 19.08.1998 Dessenheim, Buttermilch, Ostrand beim Militiirgeldnde, 3 Ex. bene Kiesgruben, Militdrgelainde, groRfliichige Wildackerbrachen, kiesige Acker- 11.08.1999 Kastenwald, Parz. 40, Platz des frUheren pavillion de chasse,l Ex. fldchen mit Graseinsaat und kiesige anthropogene Stdrstellen. Alle Fundorte sind 11.08.1999 Kastenwald, Militiirgeliinde, 10 Ex. durch den Menschen stark verdndert. Besiedelt werden ebene, kalkreiche Kies- 16.08.1999 Oberhergheim, n6rdlich von Parz. 37, lUckiger, kiesreicher Gras fldchen mit lUckiger, niedrigwUchsiger und bereits gut entwickelter Vegetation mit acker, 50 Ex. einer Deckung von 10 - 70o/o. Ein regelmeiBiger Begleiter ist neben Oedipoda 13.07.2000 F. C. Dessenheim, Parz. 1, aufgelassenerWildacker,2Ex. caerulescens vor allem Myrmeleotettix maculatus. Calliptamus italicus ist durch 13.07.2000 F. C. Dessenheim, Parz. 25, aufgelassener Wildacker,2 Ex. die Trockenheit und Klimagunst des Naturraums nicht auf B6schungen oder 08.08.2000 F. C. Hettenschlag, Parz. 7, Kiesgrube, 15 Ex. Hiinge angewiesen, wie dies andernorts zu beobachten ist. Die Tiere halten sich 25.08.2000 Biesheim, westl. Ortsrand, Kiesgrube, 'l Ex. meist zwischen den Pflanzen oder am Rande von dichterer Vegetation auf. An den Fundorten werden fast vegetationsfreie Kiesfldchen weitgehend von den Verkannter GrashUpfer (Ch orth i p p u s moll is) Tieren gemieden. Die Vegetation der Habitate ziihlt zu den Trespen-Halbtrocken- Die thermophile Art besiedelt im Naturraum ausschlieBlich stark anthropogen rasen (Mesobrometum erecti), Volltrockenrasen (Xerobrometum-Fragmentge- beeinfluRte Trockenrasen der Festuco-Brometea. Besiedelt werden niedrigwUch- sellschaft), halbruderalen Queckenrasen, lUckigen Rotschwingel-Graseinsaaten sige Fliichen mit hoher Vegetationsdichte (Hirtzfelden, am Wasserturm; Mun- auf ehemaligen Ackerfldchen, Bartgras-Dominanzbestdnden und frUhen Ent- chouse, F.D. Harth Nord) oder lUckige, kiesige Fldchen mit Trockenrasen-Vege- wicklungsstadien von kalkreichen Magerrasen. Die Mobilitiit der Art wird durch tation. GUnstige Habitate wurden in der Vergangenheit durch die Nutzung von trockenen Fliichen zu militdrischen Zwecken geschaffen. Das Befahren mit den Fund eines Weibchens auf einer kiesreichen Stdrstelle etwa 700 m entfernt von der eigentlichen Population im Kastenwald belegt. Vernetzendes Element schweren Fahrzeugen und die Rodung von Gehdlzen fdrderte die Art. Das sind an diesem Fundort vermutlich die grobschotterigen Kieswege im Wald. groBte aktuelle Vorkomen befinden sich auf einem intensiv durch Schafe bewei- Besonders fcirderlich wirkt sich auf die Art eine regelmiiRige Bodenverletzung deten Militiirgeldnde (Sundhoffen, Fronholz). An vielen Fundorten wurde die beispielsweise durch Milittirfahrzeuge oder ein Umpfli.igen in grdBeren Zeitab- militiirische Nutzung aufgegeben, die Schafbeweidung eingestellt. Der Fortbe- stdnden aus. Etwa sechs bis acht Jahre nach den Eingriffen war die Vegeta- stand einiger Vorkommen wird durch die Anderung der Vegetationsstruktur tionsentwicklung auf den Fldchen fiur Calliptamus italicus in einem optimalen Zu- infolge der freien Vegetationsentwicklung bedroht, Chorthippus mol/ls kann aber stand und die beobachtete Population auf ihrem vermutlichen Hdchststand auch in kurzrasiger Vegetation im Naturraum noch vorkommen. Die Art wird aus (Harth Nord, Parz. 96). GroBe Bestdnde von Calliptamus italicus wurden auch diesem Grund im Naturraum als,,gefdhrdet" eingestuft. auf ausschlieBlich im August und September beweideten Trespen-Halbtrocken- rasen gefunden (Volgelsheim). GUnstig wirkt sich auch die regelmdRige sommer- ARTfCULATA 2001 16 (112) ARTICULATA 200 1 16(1t2)