128 Nachr. entomol. Ver. Apollo, N. F. 24 (3): 129–130 (2003) 129 Pretscher, P. (1998): Rote Liste der Großschmetterlinge (Macro- ——— (2000): Untersuchungen zum taxonomischen Status der lepidoptera). — S. 87–111 in: Binot, M., Bless, R., Boye, P., Aricia-Populationen (Lepidoptera, Lycaenidae) der Schwäbi- Gruttke, H., & Pretscher, P. (Hrsg.), Rote Liste gefährdeter schen Ostalb. — Carolinea, Karlsruhe, 58: 231–236. Tiere Deutschlands. — Schriftenreihe für Landschaftspflege ——— (2002): Einnischungsmechanismen bei Rotwidderchen (Lepi- und Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg, 55. doptera: Zygaenidae) auf Kalkmagerrasen der Schwäbischen Wagner, W. (1999): Biozönologische Untersuchungen an sieben Alb (Baden-Württemberg). — Dissertation, Universität Ulm, Halbtrockenrasenkomplexen im Raum Heidenheim (Baden- 146 S. Württemberg). — Unveröff. Diplomarbeit, Universität Ulm, 199 S. Eingang: 6. ix. 2002 Hessenfauna 8. Die Waldreitgras-Variante des Hainsimsen-Buchenwaldes als bevorzugter Lebensraum von Apamea illyria Freyer, 1846 in Südhessen (Lepidoptera: Noctuidae) Dr. Mathias Ernst, Regierungspräsidium Darmstadt, Wilhelminenstraße 1–3, D-64278 Darmstadt, Deutschland; E-Mail: [email protected] Apamea illyria ist eine in Südhessen insgesamt nicht häufig beob- bereits Anfang Mai begonnen. Die Lichtfallen, die mit 8-Watt- achtete Noctuide. In Lokalfaunen Hessens wird sie zumeist selten Schwarzlichtröhren betrieben wurden, wurden regelmäßig jeden erwähnt, wobei es sich hierbei in der Regel um Einzeltiere han- zweiten Tag ab dem 5. Mai aufgestellt, um den Beginn der Flug- delt. zeit von Apamea illyria zu erfassen. Am 13. Mai befanden sich die ersten Falter in der Lichtfalle. In den folgenden Tagen konnten bei Anläßlich einer 1997 eingeleiteten Bestandserfassung der Lepido- fünf Lichtfängen insgesamt ca. 40 Apamea illyria gezählt werden. pterenfauna des ca. 930 ha großen Flora-Fauna-Habitat-Gebietes Die Variationsbreite der Art ist enorm und reicht von stark abge- „Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe von Seeheim-Jugenheim, dunkelten bis zu hellen Exemplaren. Alsbach, Zwingenberg und Auerbach“ (REG 1992, siehe auch Ernst 2003) konnte Apamea illyria regelmäßig nachgewiesen Beim manuellen Lichtfang konnte beobachtet werden, daß der werden. Das FFH-Gebiet enthält großflächig die Buchenwaldgesell- Anflug der Art ans Licht bereits ab einsetzender Dunkelheit ohne schaften Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwald (Luzulo-Fage- zeitlichen Schwerpunkt bis zur Beendigung des Lichtfanges nach tum Meusel 1937 und Galio-Fagetum Sougnez & Till 1959 em. Mitternacht erfolgte. Das unruhige Verhalten der Art verriet ihr Dierscke 1989) als repräsentative Waldgesellschaften des Natur- Erscheinen beim Anflug an das Licht, wodurch sie sich von allen raumes Vorderer Odenwald (Knapp 1952, Klausing 1988). Bei in dieser Zeit beobachteten Arten deutlich unterschied. Demge- einem Lichtfang am 7. vi. 1997 flogen 10 Exemplare von Apamea genüber beobachtete Preiss (1933) ein temperamentloses, träges illyria in eine Lichtfalle. Die Falter waren ziemlich abgeflogen, was Flugbild der Art, was sich allerdings auf angeflogene weibliche das nahe Ende der Flugzeit der Art vermuten ließ. Bereits am 10. Falter bezog. Der letzte Falter wurde 1998 auf der ca. 500 m hohen Juni konnten keine Falter mehr nachgewiesen werden. Bei dem Melibocus-Kuppe am 5. Juni 1998 registriert. Die im Vorderen Lichtfangstandort handelt es sich um einen nordexponierten Hain- Odenwald ermittelte Flugzeit von Apamea illyria stimmt mit der simsen-Buchenwald im Höhenbereich zwischen 300 und 400 m, überein, die Ebert (1997) und Bergmann (1954) für die Art ange- in dem das Waldreitgras (Calamagrostis arundinacea L. 1753, Poa- ben. Im Vorderen Odenwald fällt die Flugzeit mit der Blütezeit von ceae) dominant auftritt. Das horstig wachsende Gras beherrscht Calamagrostis arundinacea zusammen. Abweichend davon gibt an den steilen, blocküberlagerten und mit Löß überwehten Steeg (1961) den Juni und Juli als Flugzeit der Art aufgrund weni- Hängen die Krautschicht nahezu vollständig. Der Standort ist kühl ger Einzelbeobachtungen im Taunus an. Es dürfte sich bei dieser und luftfeucht, was aber nicht unbedingt im Widerspruch zu der Flugzeitangabe (zumindest den Juli betreffend) jedoch um einen Beobachtung von Preiss (1933) stehen muß, der Apamea illyria Übertragungsfehler handeln; Falter aus dem Taunus in der Hes- auf Wärmeinseln des hessisch-thüringischen Berglandes beobach- senfaunasammlung im Senckenberg-Museum wurden zwischen ten konnte. Das Melibocusmassiv grenzt an die warme und tro- Ende April und Mitte Juni gefangen (Nässig pers. Mitt.). ckene Oberrheinebene, die klimatisch die Waldstandorte am Meli- Schulze (1993) bezeichnet Apamea illyria als Arealerweiterer, bocus beeinflußt (Klausing 1957). Der Wald ist durch Sturmwürfe der sich, ausgehend von zwei deutlich voneinander abgesetzten mehr oder weniger aufgelichtet und hat ein Alter von 140 bis 160 Hauptarealen, einem Nordareal in Fennoskandien und einem Süd- Jahren. Die Waldgesellschaft wird an den westexponierten Hän- areal in den mitteleuropäischen Gebirgsländern mit den Alpen gen abrupt durch Hainsimsen-Buchenwälder abgelöst, in denen bis zum Mittelmeer, in Ausbreitung befindet. Gegen eine Ausbrei- die Waldsimse (Luzula sylvatica Gaudin 1811, Juncaceae) Domi- tungstheorie hegte bereits Preiss (1933) Zweifel. Er glaubte viel- nanzbestände ausbildet. Diese Waldgesellschaft markiert die in mehr, daß sich die Art aufgrund ihrer begrenzten Lebensräume Ost-West-Richtung verlaufenden, flachgründigen Geländerücken den Beobachtungen von Schmetterlingskundlern entzieht. Für des Melibocusmassives. An den Südhängen schließen sich auf diese Aussage sprechen auch die Beobachtungen im Vorderen stark mit Löß überwehten Böden entweder Waldmeister-Buchen- Odenwald. Bei mehreren tausend Lichtfängen in den unterschied- wälder (Galio-Fageten), in denen Calamagrostis arundinacea nur lichsten Waldgesellschaften Südhessens konnte die Art durch J. eine geringe Deckung aufweist, oder auf flachgründigen, felsigen Roth, Frankfurt, A. Streck, Bensheim, P. M. Kristal (1980, 1985, Standorten wärmeliebende Eichenmischwälder (Betulo-Querce- 1996), W. A. Nässig, Frankfurt, und den Verfasser niemals bezie- tum R. Tx. (1929) 1937 oder Galio-Carpinetum Oberdorfer 1957) hungsweise nur selten nachgewiesen werden. Hierbei dürfte es an, in denen das Waldreitgras ganz fehlt. sich um Dispersions- und Migrationsbewegungen einzelner Tiere Im Jahr 1998 wurde der Lichtfang an der oben beschriebenen gehandelt haben. Erst durch die Untersuchung der Buchenwälder Stelle inmitten dichter Bestände von Calamagrostis arundinacea am Melibocus konnte Apamea illyria regelmäßig beobachtet wer- © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main, September 2003 ISSN 0723-9912 © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main 130 131 den. Ein Vergleich weiterer Fundorte von Apamea illyria in Hessen Auftrag der Oberen Naturschutzbehörde Darmstadt beim erbrachte Übereinstimmung hinsichtlich der Umgebung der Licht- Regierungspräsidium Darmstadt, unveröffentlicht. fangstandorte. So berichtet Axel Schmidt, Heiligenroth, von Fund- Ebert, G. (Hrsg.) (1997): Die Schmetterlinge Baden-Württem- orten im Westlichen Hintertaunus und dem Vogelsberg, Hermann bergs. Bd. 6: Nachtfalter IV. — 622 S., Stuttgart (Ulmer). Falkenhahn, Ebsdorfer Grund, aus Westhessen und Wolfgang Ernst, M. (2003): Die Großschmetterlingsfauna des NSG „Orbis- A. Nässig, Frankfurt, aus dem oberen Main-Kinzig-Kreis. Alle höhe von Auerbach und Zwingenberg“ als Grundlage für Lichtfangstandorte befanden sich innerhalb oder im Kontakt mit ein Artenmonitoring (Lepidoptera). — Nachrichten des Luzulo-Fageten, in denen das Waldreitgras (Calamagrostis arun- Entomologischen Vereins Apollo, Frankfurt am Main, N.F. dinacea) in der Krautschicht mehr oder weniger üppig wächst. (Die 24 (1/2): 7–28. Hinweise über die Krautschicht im Umfeld der Lichtfangstandorte verdanke ich freundlicherweise den Herren Horst Brand, Steinau Haeupler, H., & Schönfelder, P. (1989): Atlas der Farn- und Blü- an der Straße, für den Main-Kinzig-Kreis, Lothar Nitsche, Zieren- tenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland. 2. Aufl. — 768 berg, für nordhessische Fundorte, Ernst Happel, Schotten, für den S., Stuttgart (Ulmer). Vogelsberg und Bernhard Hilgendorf, Eppstein, für den Hinter- Klausing, O. (1957): Standortsklima und Vegetationsgliederung taunus. Darüber hinaus wurden pflanzensoziologische Aufnah- am Melibokus (südl. Darmstadt). — Schrifenreihe Natur- men aus Schutzwürdigkeitsgutachten herangezogen [Dirkmann schutzstelle Darmstadt, Institut zur Erforschung, Pflege und 1993] sowie die Verbreitungskarte der Farn- und Blütenpflanzen Gestaltung der Landschaft, 4 (2): 79–91. [Haeupler & Schönfelder 1989] eingesehen.) ——— (1988): Die Naturräume Hessens. — Umweltplanung, Die enormen Kenntnislücken über die Verbreitung von Apamea Arbeits- und Umweltschutz, Heft 67, 43 S., 2. Aufl.. Wiesba- illyria in Mitteleuropa beruhen auf ihrer sehr lokalen Verbreitung. den. Wenn ein Schmetterlingskundler die Wahl hat, in arten- und struk- Knapp, R., & Ackermann, H. (1952): Die natürliche Vegetation turreichen oder in artenarmen Biotoptypen zu leuchten, wird er an der nördlichen Bergstraße. — Schriftenreihe der Natur- stets den artenreichen Lebensraumtypen den Vorrang einräumen, schutzstelle Darmstadt 1: 1–43. da in diesen Biotopen eine größere Ausbeute und interessantere Kristal, P. M. (1980): Die Großschmetterlinge aus dem Südhessi- Arten locken. Dies ist höchstwahrscheinlich der Grund dafür, schen Ried und dem Vorderen Odenwald. — Schriftenreihe daß die Art so selten nachgewiesen wurde und lediglich disper- Institut für Naturschutz Darmstadt, Beiheft 29: 1–163. gierende beziehungsweise migrierende Falter angetroffen wer- den. Bei ca. 150 Lichtfängen, die ich in direkter Nachbarschaft ——— (1985): Die Großschmetterlinge aus dem Südhessischen (artenreiche Lebensraumtypen auf Sonderstandorten) zu dem Ried und dem Vorderen Odenwald. Nachtrag I. — Mitteilun- beschriebenen Lichtfangstandort betrieben habe, konnte ich die gen des Internationalen Entomologischen Vereins 10 (2): Art nicht in jedem Jahr und nur durch wenige Tiere nachweisen. 25–36. Dabei betrugen die Distanzen nur wenige hundert Meter zu der ——— (1995): Bestandsaufnahme der Macrolepidopterenfauna in obengenannten Leuchtstelle. In der Ebene scheint die Art völlig den Trespentrockenrasen von Bensheim-Gronau. — Zusam- zu fehlen, wenn man von Einzelbeobachtungen offenbar umher- mengestellt im Auftrag des Magistrat der Stadt Bensheim in streifender Tiere absieht. den Jahren 1992–1994, 270 S., unveröffentl. Die Beobachtungen aus Südhessen lassen vermuten, daß die sub- Oberdorfer, E. (1992): Süddeutsche Pflanzengesellschaften. 2. montan–montan verbreitete Apamea illyria eine starke Bindung Auflage. Teil IV, Textband 282 S. + Tabellenband 580 S. an waldreitgrasreiche Luzulo-Fageten zu besitzen scheint, wobei — Jena (G. Fischer). wohl davon auszugehen ist, daß dieses Gras auch die wichtigste REG (= Rat der Europäischen Gemeinschaft, Hrsg.) (1992): Richt- Larvalfutterpflanze darstellen könnte. Aus Zuchtversuchen wer- linie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung den allerdings auch weitere Süßgräser angegeben. der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. — Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft, Dank Reihe L, 206: 7–50. Für Hinweise über das Vorkommen von Apamea illyria bei Licht- Schulze, W. (1993): Neuzeitliche Arealerweiterungen bei Eulen- fängen und Hinweisen zur Biotopbeschaffenheit der Lichtfang- faltern (Insecta, Lepidoptera: Noctuidae) in Mitteleuropa. standorte sei allen Informanten ganz herzlich gedankt. — Berichte des Naturwissenschaftlichen Vereins von Biele- Literatur feld und Umgebung 34: 273–317. Steeg, M. (1961): Die Schmetterlinge von Frankfurt am Main und Bergmann, A. (1954): Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Umgebung mit Angaben der genauen Flugzeiten und Fund- Bd. 4/1 und 4/2: Eulen. — Jena (Urania). orte. — 122 S., Frankfurt am Main (Internationaler Entomo- Dirkmann, T. (1993): Schutzwürdigkeitsgutachten zum Natur- logischer Verein e.V.). schutzgebiet Stoppelsberg bei Weichersbach. — Planungs- und Beratungsbüro für Forstwirtschaft und Naturschutz. Im Eingang: 13. v. 2003 © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main, September 2003 ISSN 0723-9912 © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main 158 Nachr. entomol. Ver. Apollo, N. F. 25 (3): 158 (2004) 159 Eichen ist daher methodisch wenig effektiv und darüber Patočka, J., Krištin, A., Kulfan, J., & Zach, P. (1999): Die Eichen- hinaus wegen der allgemeinen Verwechslungsgefahr mit schädlinge und ihre Feinde. — Zvolen (Nikara), 396 S. den Eiern des Blauen Eichenzipfelfalters (Neozephyrus SBN (Schweizerischer Bund für Naturschutz, Hrsg.) (1991): Tag- quercus), dessen Eiablageschema eher in diesen Bereich falter und ihre Lebensräume. Arten; Gefährdung; Schutz. hineinfällt, fachlich nicht seriös. Band 1, 3. Auflage. — Egg (Fotorotar), 516 S. Literatur Settele, J., Feldmann, R., & Reinhardt, R. (Hrsg.) (1999): Die Tag- falter Deutschlands. — Stuttgart (Ulmer), 452 S. Bergmann, A. (1952): Die Schmetterlinge Deutschlands. Tagfalter. Band 2. — Jena (Urania), 495 S. Tolman, T., & Lewington, R. (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. — Stuttgart (Kosmos), 319 S. Bjerg, M. (2000): Erfaringer med at finde æg af og klække Satyrium ilicis Esp. — Lepidoptera, Kopenhagen, 7 (9): 299–302. Treiber, R. (2003): Genutzte Mittelwälder — Zentren der Arten- Fiori, G. (1957): „Strymon ilicis“ Esp. — Bollettino dell’Istituto vielfalt für Tagfalter und Widderchen im Südelsass. — Natur- di Entomologia dell’Università degli Studi di Bologna 22: schutz und Landschaftsplanung, Stuttgart, 35 (1): 50–63. 205–256. Wartner, F. (1978): Erfolgreiche Zucht von Nordmannia ilicis Hermann, G. (1998): Erfassung von Präimaginalstadien bei Tagfal- (Lep., Lycaenidae). — Entomologische Zeitschrift, Stuttgart, tern — Ein notwendiger Standard für Bestandsaufnahmen zu Planungsvorhaben. — Zeitschrift für Ökologie und Natur- 91: 46–49. schutz, Marburg, 30 (5): 133–142. Weidemann, H.-J. (1988): Tagfalter. Band 2. Biologie — Ökologie — Hermann, G., & Steiner, R. (2000): Der Braune Eichenzipfelfalter Biotopschutz. — Melsungen (Neumann-Neudamm), 372 S. in Baden-Württemberg. — Naturschutz und Landschaftspla- nung, Stuttgart, 32 (9): 271–277. Eingang: 12. iii. 2004 Hessenfauna: Korrektur und Nachtrag Zu: Mathias Ernst (2003): Die Waldreitgras-Variante des Hainsimsen-Buchenwaldes als bevorzugter Lebensraum von Apamea illyria Freyer, 1846 in Südhessen (Lepidoptera: Noctuidae). (Hessenfauna 8.) — Nachrichten des Entomologischen Vereins Apollo, Frankfurt am Main, N.F. 24 (3): 129–130. Dr. Mathias Ernst, Regierungspräsidium Darmstadt, Wilhelminenstraße 1–3, D-64278 Darmstadt, Deutschland; E.Mail: [email protected] In meinem oben zitierten Beitrag ist mir ein Fehler unterlaufen, Tatsächlich müßte die Überschrift des Artikels also korrekterweise den ich an dieser Stelle korrigieren möchte: Als ich Ende Mai 2004 lauten: die in besagtem Artikel beschriebenen Lebensräume von Apamea „Die Waldschwingel-Ausbildung des Waldmeister-Buchenwal- illyria erneut aufsuchte, um mit einem starken Strahler die Kraut- des als bevorzugter Lebensraum von Apamea illyria Freyer, schicht nach Faltern abzusuchen, fiel mir auf, daß ich die Beobach- 1846 in Südhessen“ tungen im Waldmeister-Buchenwald (Galio-Fagetum) und nicht Alle von mir in dem angegebenen Artikel gemachten Beobachtun- im Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) gemacht hatte. gen und Feststellungen treffen ohne Abstriche auch auf die Wald- Ich hatte die Örtlichkeit zum Zeitpunkt der Abfassung des Arti- schwingel-Ausbildung des Waldmeister-Buchenwaldes zu. kels 2003 nicht mehr aufgesucht und die Vegetationsaufnahmen, Mit dem Strahler habe ich zahlreiche Noctuiden feststellen kön- die ich bereits Mitte der 1990er Jahre erstellt hatte, schlichtweg nen. Einige konnte ich mit dem Netz fangen, als sie in Wegnähe vertauscht. Zudem waren einige Tabellenköpfe nur unvollständig kamen, wo ich mich aufgestellt hatte. Unter ihnen befanden sich ausgefüllt, so daß mir die Verwechslung nicht auffiel. Zwischen auch zwei Apamea illyria, die zwischen den blühenden Horsten der Erstellung der Vegetationsaufnahmen und der Abfassung des von Festuca altissima flogen. An eine Verfolgung der Falter war Artikels lagen mehr als 5 Jahre. Aufgrund der extremen Zecken- in dem steilen, blocküberlagerten Gelände aber nicht zu denken. verseuchung der Wälder an der Bergstraße habe ich die kraut- Beobachtungen bei der Nahrungsaufnahme oder Eiablage gelan- reichen Areale nach den Lichtfängen 1997 und 1998 nicht mehr gen mir leider nicht. aufgesucht, zumal ich mir damals dort auch eine Borreliose einge- Weiterhin möchte ich bei dieser Gelegenheit ein im zitierten fangen hatte. Die Waldreitgrasbestände befinden sich in anderen Artikel verwendetes, aber in der Literaturliste übersehenes Zitat Gebietsteilen des Vorderen Odenwaldes, sind aber für Apamea ergänzen: illyria gleichfalls attraktiv. Statt des Waldreitgrases (Calamagrostis Preiss, J. (1933): Hadena illyria Frr. in Mitteldeutschland und ihre arundinacea) dominiert in den von mir beschriebenen Beständen ökologische Beurteilung. — Internationale Entomologische des Galio-Fagetums der Waldschwingel (Festuca altissima), der Zeitschrift, Guben, 27: 73–79. auch zugleich in den von mir ansonsten angeführten Gebieten ausgebildet ist. Eingang: 21. vi. 2004 © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main, Oktober 2004 ISSN 0723-9912 © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main