214 Nachr. entomol. Ver. Apollo, N. F. 27 (4): 214 (2006) Hessenfauna 16. Wiederfunde von Euplocamus anthracinalis (Scopoli, 1763) im südlichen Hessen (Lepidoptera: Tineidae, Euplocaminae) Andreas Hornemann, Am Hermannsberg 21, D-64521 Groß-Gerau, Deutschland Im Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Gaedike & Hei- Tabelle 1: Funddaten von Euplocamus anthracinalis (Scopoli, 1763) aus nicke 1999) ist die auffällig schwarze, weißgefleckte, recht große Hessen. Euplocamus anthracinalis (Scopoli, 1763) nur mit Fundmeldun- gen bis 1980 belegt, beispielsweise von Bensheim-Auerbach vom Topogr. Karte Ortsangabe Datum Anzahl/Gewährs- 1 : 25 000 mensch 26. vi. 1968 durch A. Streck und K. Bastian (K. Bastian telef. Mitt.). Einige neuere Nachweise sollen hier mitgeteilt werden 16. v. 1994 1 Ex. leg. Bastian (siehe Tabelle). 6 Ex. leg. Bastian & TK 6317 Lorscher Wald 29. v. 1994 Streck 23. v. 1995 1 Ex. leg. Bastian Große Hausstatt 22. v. 1998 1 Ex. leg. Hornemann TK 6117 südl. Büttelborn 25. v. 2005 1 Ex. leg. Hornemann Frankfurt am Main, 1 Ex. leg. U. Brenner TK 5917 12. v. 2000 Schwanheimer Wald (schriftl. Mitt. P. Zub) Alle Tiere wurden bei Tag registriert. Frau Petra Zub (Schlüchtern) sowie den Herren Karl Bastian (Ludwigshafen) und Alois Streck (Bensheim) gilt mein Dank für die Übermittlung der Daten der Belegexemplare. Literatur Gaedike, R., & Heinicke, W. (Hrsg.) (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). Abb. 1: Euplocamus anthracinalis (Scopoli, 1763), Falter vom 29. v. 2006, — Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden, Bei- Rheinland-Pfalz, Ober-Olmer Wald bei Mainz. — Foto Jürgen Rodeland. heft 5: 1–216. Die Redaktion dankt J. Rodeland herzlich für das Zurverfügungstellen dieser Aufnahme eines lebenden Falters! Siehe auch unter http:// www. lepiforum.de/cgi-bin/forum.pl?noframes;read=9138. Eingang: 12. xi. 2006 Entomologische Notiz Im warmen Herbst 2006 extrem späte Flugzeiten beim Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum (Linnaeus, 1758)) in Frankfurt am Main (Lepidoptera: Sphingidae) Prof. Dr. Rainer Klinke, Bruno-Stürmer-Straße 31, D-60529 Frankfurt am Main, Deutschland; [email protected] Am 16. xi. 2006 gegen 9.30 beobachtete ich an unserem Winterjas- an meinem Winterjasmin im Garten. Zu dieser Zeit lagen die min (Jasminum ?nudiflorum, Oleaceae) ein Taubenschwänzchen, Blüten im Halbschattern. das systematisch Blüte für Blüte besuchte. Der Tag war sonnig, Die Temperatur im Schatten lag bei 8° C; an einem in der Nähe die Außentemperatur jedoch nicht sehr warm. Die Flugstelle war liegenden Fenster, das ebenfalls etwas Sonne abbekam, zeigte ein nicht vollständig von der Sonne beschienen. Unser Haus liegt in Außenthermometer eine Temperatur von 12°. Es herrschte ein Frankfurt am Main-Schwanheim. leichter Wind. Eine weitere extrem späte Beobachtung eines fliegenden Tauben- schwänzchens gelang mir am 7. xii. 2006 gegen 10.30 Uhr, wieder Eingang: 16. xi. 2006, 7. xii. 2006 Ergänzung der Redaktion: Der sehr warme Herbst (Rekordwärme im September bis November, nach kaltem August) hat eine Menge von „unzeitgemäßen“ Flugzeiten einheimischer Schmetterlingsarten erzeugt. Die Seiten beispielsweise im Lepiforum (www.lepiforum.de) sind voll mit solchen Meldungen; gerade die überwinternden Arten Admiral (Vanessa atalanta (Linnaeus, 1758); Nymphalidae) und Taubenschwänzchen haben sehr viele sehr späte Beobachtungen ergeben, und überzählige, sonst kaum beobachtete Herbstgenerationen (beispielsweise bei Euproctis similis (Fuessly, 1775), Lymantriidae) sowie auch verfrühte Flugzeiten (beispielsweise bei Glaucopsyche alexis (Poda, 1761), Lycaenidae) von Frühlingsfliegern im Herbst sind immer wieder (nicht nur in Süddeutschland!) gemeldet worden. (wng) © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main, Dezember 2006 ISSN 0723-9912 © Entomologischer Verein Apollo e. V., Frankfurt am Main