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H. Heimer & W. Nentwig (Hrsg.): Spinnen Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch PDF

2 Pages·1991·0.81 MB·
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Arachnol. Mitt. 2: 40-44 Basel, Dezember 1991 Buchbesprechungen H. HEIMER & W. NENTWIG (Hrsg.): Spinnen Mitteleuropas. Ein Bestimmungsbuch.- Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1991. 543 S., 244 Tafeln (mit 4163 Einzeldarstellungen) und 3 Abb. ISBN DM 3-489-53534-0. 78,00, Das einbändige Bestimmungswerk schließt in erfreulicher Weise eine seit langem bestehende empfindliche Lücke in der deutschsprachigen Bestimmungsliteratur. Das Anliegen der Herausgeber und Autoren ist es, für alle Spinnenarten Mitteleuropas einerseits eine Bestimmung zu ermöglichen, die nicht nur dem “Spezialisten” gelingt, andererseits aber auch diezahlreichen taxonomischen und systematischen Änderungen der letzten 3 bis 4 Jahrzehnte vollständig zu erfassen und nicht zuletzt auch noch Vorkommen und Phänologie zu berücksichtigen. Ein solches Vorhaben muß im Grundsatz begrüßtwerden, birgt aberdie Gefahrin sich, daß möglicherweise (und nicht nur aus Raumgründen) unvertretbar hohe Kompromisse eingegangen werden müssen. Dessen sind sich die Herausgeber in Ihrem Vorwort denn auch durchaus bewußt. Kompromisse können z.B. dann akzeptiert werden, wenn sie der praktischen Handhabe dienen. Das Buch Ist ja vor allem auch für diejenigen Benutzer gedacht, die in der Praxis Spinnen bestimmen wollen oder müssen. Ihnen gerecht zu werden, ist im wesentlichen gelungen. Die Bestimmungstabellen der Familien, Gattungen und Arten sind nach relativ leicht erkennbaren Merkmalen aufgebaut und führen mit Hilfe derAbbildungen meist sicherzum richtigen Ergebnis. So gut und gründlich die textliche Bearbeitung ist, so reichlich Kritik verdient aber leider in Teilen die zeichentechnische Wiedergabe der wichtigen taxonomischen Merkmale (männlicher Taster, weibliche Geschlechtsorgane, Habitus- bilder Z.B. von Araneidae, Thomisidae, Philodromidae, Therldiidae usw.). Gerade sie sind es aber, die dem Benutzer - abgesehen vom einge- arbeiteten Arachnologen - die nötige Sicherheit der Informationsabfrage ermöglichen. Dies um so mehr, als in den textlich knapp gehaltenen Bestimmungstabellen sehr häufig das Merkmal “wie in Abb." erfragt wird. So kann und muß der Benutzer zeichnerische Qualität erwarten. Leider 40 haben aber die oft hervorragenden Abbildungsvorlagen der einschlägigen So Fachliteratur bei der Wiedergabe wesentlich an Qualität verloren. entsteht der Eindruck, daß zeitliche und finanzielle Zwänge für die Unter- schiede in der Qualität der Zeichnungen verantwortlich zu machen sind. Dieser Mangel wird durch den gewählten Verkleinerungsmaßstab leider noch verstärkt Schädel Hilfreich sind hingegen in jedem Falle die den Abbildungen eingefügten Hinweispfeile auf das gefragte Bestimmungs- merkmal. Taxonomie und Systematik sind auf den neuesten Stand gebracht und ermöglichen die Bestimmung eines großen Teils der Arten über den mitteleuropäischen Raum hinaus. Bel einer Neuauflage sollte man aber vielleicht doch die Gelegenheit wahrnehmen, für die Gattungs- und Artnamen auch Autor und Jahreszahl zu zitieren. Dies erscheint In diesem Zusammenhang nicht nur als eine Formsache systematisch- taxonomischer Arbeiten, sondern würde den Gebrauchswert des Buches und damit seinen Anspruch als wissenschaftliches Arbeitsmittel wesentlich erhöhen, denn nicht jeder Benutzer hat einen BRIGNOLl/ PLATNICKoder BQNNETzur Hand, wenn er- auswelchen Gründen auch immer nomenklatorischen Fragen nachgehen muß. - Die Gesamtkonzeption des Buches ist ausgesprochen benutzerfreundlich, da Text und Abbildungen jeweils gegenübergestellt sind. Ein wenig störend wirkt die nicht durchgängige Paginierung, die nicht nur auf den Bildtafeln aussetzt, sondern auch auf den mit einer neuen Familie beginnenden Textselten. Innerhalb der Familien sind die Gattungen alphabetisch geordnet abgehandett. Für den Eingearbeiteten mit reichlicher Formenkenntnis eine Erleichterung zum schnellen Nachschlagen, für den Praktiker aus dem gewünschten breiten Benutzer- spektrum aber erschwerend, da für ihn der hilfreiche bildliche Vergleich nahe verwandterTaxa (Gattungen) mit oft ähnlicher Merkmalsausbildung wegfältt. Ganz besonders kraß empfindet man dies im Komplex Baldachinspinnen-Zwergspinnen. Einige während der ersten Benutzung des Buches aufgefundene Druck- und Ven^/echslungsfehler, die bei einer solch umfangreichen und daher schwierigen kompilatorlschen Arbeit immer auftreten dürften, schmälern in keinerWeise den Wert der gründlichen Aufbereitung all jener Daten, die für die Bestimmung der Arten eines Gebietes notwendig sind, das nicht unwesentlich über die Grenzen Mitteleuropas hinausreicht. Das Buch wird daher die arachnologische Forschungsarbeit in Europa wesentlich und nachhaltig fördernd beeinflussen. Manfred Moritz 41

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